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Benutzername: 
CM94
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 884 Bewertungen
Bewertung vom 08.07.2023
Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1
Yarros, Rebecca

Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1


ausgezeichnet

Um „the Fourth Wing“ ist ist ja schon lange vor Erscheinen ein gefühlt riesiger Hype losgebrochen. Und ich muss sagen: hier ist er absolut berechtigt. Bücher wie dieses sind der Grund, warum ich das Lesen so liebe. Es entführt uns in eine magische Welt, von Drachenreitern und Fabelwesen, von Kriegen und unheiligen Allianzen. Ich kann gar nicht genug von dieser Geschichte bekommen.

Zum Inhalt: ihr Leben lang hat sich Violet darauf vorbereitet der Gilde der Schriftgelehrten beizutreten. Doch kann kommt alles anders, als ihre Mutter sie zwingt es bei den Drachenreitern zu versuchen. Dass Problem nur: wer scheitert, stirbt. Für Violet gibt es also kein zurück, nur die Flucht nach vorn. Und nicht nur ihre eigene körperliche Schwäche könnte zum Problem werden, es trachten ihr auch andere nach dem Leben, unter anderem Baden, Sohn einer Rebellen den Violets Mutter hinrichten ließ. Nur dass Violet die Augen nicht von ihm lassen kann…

Ich liebe, liebe, liebe einfach alles an diesem Buch. Die unbarmherzige Welt, die Quadranten, die Aufnahmeprüfung bei den Reitern. Es ist einfach großartig ausgearbeitet und sehr überzeugend und stimmig beschrieben. Und auch die Figuren wachsen einen super schnell ans Herz.

Violet ist eine unfassbar tolle Protagonistin. Ich mag es, dass sie Schwäche zulässt und sich zugesteht, ihren Unsicherheiten offen zu begegnen. Ihre Entwicklung innerhalb der Geschichte ist einfach großartig und ihren beiden Drachen bin ich von Beginn an verfallen. Und Xaden, hach Xaden. Ich bin so verliebt. Die Romance hat einfach dieses spannende Knistern, was es noch toller macht, den Machtkämpfen der beiden zu folgen.

Kleiner Wermutstropfen: das Lektorat war scheinbar nicht sehr gut, manche Sätzen ergeben durch unnötig eingefügte Wörter grammatikalisch keinen Sinn und auch Rechtschreibfehler habe ich immer wieder bemerkt. Ansonsten liest sich die Geschichte sehr flüssig und der Spannungsbogen ist einfach konstant hoch und es passieren unvorstellbar viele Twists.

Klare Leseempfehlung und für mich ein Highlight.

Bewertung vom 08.07.2023
Das Restaurant der verlorenen Rezepte / Die Food Detectives von Kyoto Bd.1
Kashiwai, Hisashi

Das Restaurant der verlorenen Rezepte / Die Food Detectives von Kyoto Bd.1


sehr gut

Ich hab japanische Literatur in den letzten Jahren wirklich zu schätzen gelernt, nicht nur weil mir das kulturelle Setting total gut gefällt, sondern auch, weil japanische Autoren oft eine eigentümliche Art des Erzählens haben, die immer etwas mythisch auf mich wirkt. „Das Restaurant der verlorenen Rezepte“ war für mich ein Buch, das die Seele berührt und den Geist stimuliert. Einfach fantastisch zu Lesen und eine kleine Flucht aus dem Alltag.

Zum Inhalt: eine eigentümliche Werbung in der Zeitschrift Gourmets Insider lockt Leute, die einen verlorenen Geschmack wiederfinden wollen. In einem kleinen Restaurant führt Nagara Kamowara eine kleine Detektei, die sich der Suche verlorener Rezepte verschrieben hat. Zu ihm kommen Menschen, die etwas vermissen, etwas verloren haben, sich nach etwas sehnen.

Die einzelnen Kapitel lesen sich wie Kurzgeschichten, alles in sich geschlossen, was mir richtig gut gefallen hat. Das Buch lebt von den Dialogen, den Begegnungen verschiedenster Menschen, die alle etwas verloren haben, etwas suchen.
Die Begegnungen laufen immer nach dem selben Schema ab, sodass jedes Kapitel quasi gleich aufgebaut ist. Diese kleine Berechenbarkeit finde ich überaus charmant und habe bei den einzelnen Figuren immer wieder auf bestimmte Reaktionen gewartet.

Für mich ist dieses Buch ein echtes Wohlfühlbuch. Nicht nur weil ich die kulinarischen Erfahrungen der Figuren anhand der Menü-Beschreibungen gut nachvollziehen konnte, sondern auch weil mich die Geschichten hinter den Gerichten sehr berührt haben. Denn natürlich geht es nicht nur um die verlorenen Geschmäcker, sondern um die Gefühle, die mit ihnen einhergingen.

Ein schöner Roman mit einem interessanten Konzept, denn so etwas wie Food-Detectives hatte ich vorher noch nie gehört, finde es aber eine klasse Idee. Ich lese einfach total gerne diese Art Alltagsgeschichten über Menschen, die mit wenigen Worten viel bei mir auslösen können.

Bewertung vom 30.06.2023
Dunkelaura / Die Legende des Phönix Bd.1
Milán, Greta

Dunkelaura / Die Legende des Phönix Bd.1


sehr gut

Der Phönix-Mythos ist ein beliebtes Motiv in Fantasy-Büchern und Filmen und auch ich finde diesen magischen Vogel sehr faszinierend, weshalb ich auf das Buch aufmerksam geworden bin. Ich finde Urban Fantasy ist ein guter Kompromiss zwischen High Fantasy, die mir meist zu komplex ist und normalen (Liebes-)Romanen. So ist „die Legende des Phönix“ ein solider Reihenauftakt, der aber sehr viele Fragen offen lässt und an einigen Stellen sehr vorhersehbar daherkommt.

Zum Inhalt: Edens größte Sorge ist, dass sie sich eine Collegeausbildung nicht leisten kann, als sie nachts überfallen wird. Doch zum Glück eilt ihre eine Gruppe zur Rettung, die von einer fast schon strahlenden Aura umgeben ist. Und so lernt Eden, dass die Legen des Phönix, die Ihr Vater ihr immer erzählt hat, scheinbar wahr sind und Eden selbst eine Phönixkriegerin ist. Aber was bedeutet das für ihr leben?

Die Phönixlegende finde ich ein sehr gelungene Background-Story für diese Geschichte. Irgendwie mag ichs immer wenn Magie nicht einfach als selbstverständlich vorausgesetzt wird, sondern einen Ursprung hat. Im Verlauf der Geschichte wird der Mythos dann anhand von alten Schriften auch immer weiter ausgeschmückt und gemeinsam mit Eden lernt der Leser immer mehr über die Legende und die Wahrheit dahinter, was toll gemacht ist. Trotzdem ist einiges, was an Wissen als gesetzt gilt sehr wirr und Eden scheint nach all den Jahren die erste zu sein, die neue Erkenntnisse erlangt, weshalb auch niemand auf sie hört. Generell handeln viele der Figuren sehr kurzsichtig, hinterfragen ihre Befehle nicht und sind nicht bereit vom althergebrachten abzuweichen.

Die Lovestory inklusive Eifersucht und Missverständnissen ist sehr vorhersehbar und hat mich noch nicht so richtig abgeholt. Was mir aber gut gefallen hat, sind die kleinen Rivalitäten der Phönixkrieger untereinander, sowie die Freundschaften, die Eden schließt und die sehr authentisch wirken. Dass Eden so mitfühlend ist, nach alternativen Lösungen zu suchen, finde ich einen tollen Charakterzug, der irgendwie auch zu ihrer besonderen Lichtfähigkeit passt.

Der Spannungsbogen rund um die Phönixkrieger und die Rogue ist sehr solide und endet in einem überraschenden Cliffhanger. Für mich ein guter Auftaktband, dem aber das gewisse Etwas fehlt um wirklich herausragend zu sein.

Bewertung vom 29.06.2023
Genuine Conspiracy
Miller, Tobias

Genuine Conspiracy


sehr gut

Der zweite Band der Genuine-Dilogie schließt quasi nahtlos an den ersten Band an und obwohl es ein kleines „2was zuletzt geschah“ gibt, würde ich schon empfehlen zuerst „Genuine Madness“ zu lesen. Das Buch hat mir wieder gut gefallen, auch wenn ich mir vom Fortschreiten des Genuine-Projekts für diesen Band irgendwie mehr erhofft hatte.

Zum Inhalt: nachdem Elaine und John das Genuine-Projekt in der Unterwelt Atlantas auffliegen ließen, müssen sie sich bedeckt halten. Denn trotz gezielter Tipps fand die Polizei nichts. Und auch die Regierung scheint nicht an einer Aufklärung interessiert zu sein. Vielmehr sprechen sinkende Verbrechensraten dafür, dass Atlanta noch nie so sicher war. Gleichzeitig verschwinden weiterhin Obdachlose von den Straßen. Elaine und John beschließen sich erneut der Sache anzunehmen.

Ich fand Teil 1 inhaltlich richtig interessant, eine gute Mischung aus Politthriller und Dystopie-Elementen. Und ich hatte im zweiten Teil auf noch mehr Intrigen und eine Zuspitzung des Genuine-Projekt gehofft, was aber irgendwie ausblieb. Ja, das Projekt geht weiter und Elaine deckt sogar noch eine weitere Komponente des Skandals auf. Aber im Fokus stand diesmal mehr die Hetzjagd auf die beiden Protagonisten, die politischen und wirtschaftlichen Verstrickungen, sowie die Frage nach einem Maulwurf bei der Polizei.
Das war alles auch gut und durchaus spannend umgesetzt, war aber nach dem ersten Band thematisch nicht mehr wirklich was neues.

Womit ich mich direkt am Anfang wieder etwas schwergetan habe waren die vielen Namen, Perspektiven und Handlungsorte, die ich erstmal wieder zusammenpuzzeln musste. Da kommt man aber rein. Auch sprachlich ist es anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, passt aber gut zur Handlung und den Figuren. John beweist auf jeden Fall mal wieder, dass er alles andere als „lame“ ist und stürzt sich mit seinen Freunden vom Obdachlosenheim in den Kampf.
Bemerkenswert sind hier mal wieder die technischen Komponenten, die zum Tragen kommen und die Waffengewalt, vor der nicht zurückgeschreckt wird. Besonders der Polizist Morrison hat mir in diesem Band gut gefallen, da er nicht zurückschreckt zu ermitteln und John zu unterstützen.

Das Ende war gut umgesetzt und bildet einen guten Abschluss für die Story.

Bewertung vom 26.06.2023
Die Verräterin / The Darkest Gold Bd.2
Kennedy, Raven

Die Verräterin / The Darkest Gold Bd.2


sehr gut

Band 1 war ja eher nicht so meins, aber ich habe trotzdem nahtlos mit Band 2 weiter gemacht, der direkt an die Ereignisse aus dem ersten Buch anknüpft. Die Geschichte rund um Auren, ihre Herkunft und die verschiedenen Reiche nimmt ordentlich Fahrt auf und hat mir in diesem Band jetzt auch richtig gut gefallen.

Zum Inhalt: nach ihrer Entführung durch die Piraten befindet sich Auren, Favoritin von König Midas, in den Fängen der Armee des Vierten Reiches. Und dich fühlt sich Auren erstaunlich sicher und noch überraschender: zum ersten Mal frei.

Ich finde, dass mit dem Kommandanten Riss ein komplexer und spannender Charakter in die Handlung eingeführt wurde. Und den hat es auch echt gebraucht, da Auren im ersten Band überhaupt keine Vertrauensperson hatte und alle Nebencharaktere sehr blass geblieben sind. Den ganzen Band 1 und auch noch circa die Hälfte von Band 2 habe ich mich gefragt, ob es sich bei der Liebesgeschichte wirklich um Auren und Midas handeln kann und auch wenn es bisher nur sehr vage Andeutungen gibt so sind erste Spannungen zwischen Auren und Riss deutlich spürbar, was mir gut gefällt.

Generell finde ich die vierte Armee, so wie Auren sie kennenlernt, sehr faszinierend und es sind endlich ein paar tolle Nebencharaktere dabei, sodass Auren nicht mehr ganz so sehr auf sich allein gestellt ist.


Generell gab es ein paar überraschende Enthüllungen in diesem Band, ein paar Geschehnisse waren aber auch etwas vorhersehbar. Es blieb alles in allem durchweg interessant und spannend und ich wollte das Buch diesmal nicht aus der Hand legen. So langsam bekommt man als Leser auch einen besseren Überblick, was es mit den Königreichen, den Fähigkeiten der Herrscher und den politischen Spannungen und Interessen auf sich hat. Durch diese Komplexität hat die Geschichte endlich das bekommen, was ihr in Band 1 noch fehlte.

Nach dem schwachen ersten Band eine echt gelungene Fortsetzung, dran bleiben lohnt sich also und ich hab jetzt auch richtig Lust auf Band 3.

Bewertung vom 26.06.2023
Die Affäre Alaska Sanders
Dicker, Joël

Die Affäre Alaska Sanders


ausgezeichnet

Ich bin riesiger Fan der Bücher von Joel Dicker, zu dessen bekanntesten Bücher "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" gehört. Das ist zwar nicht mein Lieblingsbuch aus der Feder des Autors, war aber trotzdem ein fantastischer Roman, sodass ich mich auf die Fortsetzung des Ermittlerduos Goldman/Gahalowood sehr gefreut habe. Und es ist wieder ein spektakulärer Fall, der für Furore sorgt. Eine großartige Geschichte, ein packender Cold Case und eine erschütternde Wahrheit.

Zum Inhalt: Marcus Goldman zehrt noch von den Erfolgen seines letztens Romas, als ihm über Umwege ein weiterer Cold Case zugetragen wird. Seit 11 Jahren quält sich sein Freund Gahalowood, mit einem Fall, der ihn einfach nicht los lässt. Damals wurde die junge Alaska Sanders tot aufgefunden. Der Fall war innerhalb kürzester Zeit gelöst- ein Verbrechen aus Leidenschaft. Und trotzdem kann Gahalowood den Fall nicht hinter sich lassen. Gemeinsam mit Goldman stürzt er sich erneut in Recherchen, die nach kürzester Zeit bereits beginnen Staub aufzuwirbeln.

Dieses Buch hat einen ähnlichen Erzählansatz wie schon "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert". Es werden die gegenwärtigen Ermittlungen geschildert, gleichzeitig gibt es Rückblenden in die Vergangenheit aus verschiedenen Perspektiven und unterschiedliche Polizeiberichte. Ich mag diese sprunghafte Art des Erzählers bei Joel Dicker immer sehr gerne, was aber auch daran liegt, dass es gut aufgegliedert ist, wo ,man sich in der Story befindet.
Er schafft es auch wieder hervorragend diesen Kleinstadtcharme, aber auch die Enge und das ständige beobachtet werden gut rüberzubringen. Denn in einer Stadt wie Mount Pleasant bleiben Geheimnisse nicht lange unter Verschluss.

Ich habe das Duo Goldman/Gahalowood im Verlauf der Geschichte wieder ganz neu schätzen gelernt. Vor allem der raubeinige Polizist, der aber eine Schwäche für den cleveren Schriftsteller entwickelt hat, ist mir einfach wahnsinnig ans Herz gewachsen. Ein nettes Gimmick waren die kurzen Gastauftritte von Harry Quebert, der Marcus wieder mit all seiner Weisheit zu unterstützen und auf den rechten Weg zu bringen versucht.

Der Fall selbst war sehr spannend und wieder sehr verworren, es gibt viele falschen Fährten und Marcus muss alles aufbieten, was seine Trickkiste hergibt, um den Fall auch diesmal zu lösen. Die Auflösung kam für mich sehr überraschend und war letztendlich toll konstruiert. Am Ende wurden wirklich alle fragen aufgeklärt und es ergab sich ein sehr schlüssiges Gesamtbild.

Für mich wieder ein fantastisches Buch aus der Feder von Joel Dicker, das mich großartig unterhalten hat und am Ende sogar die Vermutung nahelegt, es könnte eine weitere Ermittlung von Goldman/Gahalowood geben. Sehr lesenswert!

Bewertung vom 23.06.2023
Gretas Versprechen / Die Winzerin Bd.3
Engel, Nora

Gretas Versprechen / Die Winzerin Bd.3


ausgezeichnet

Es gibt Bücher, bei denen weiß man im Vorfeld garnicht, wie sehr man sie gebraucht hat. Ich mochte die Winzerinnen-Reihe von Beginn an sehr, aber dieses Buch war wie eine Heimkehr, eine Offenbarung, ein wichtiger Abschluss und Neuanfang. Ich kann garnicht sagen wieso, aber dieser Band hat mich mitten ins Herz getroffen.

Zum Inhalt: zwanzig Jahre sind seit Gretas Verschwinden ins Land gezogen. Als an einem Sommerabend der Winzer Bruno Bachstern stirbt, wird es für seine drei Töchter Zeit, heimzukehren zu ihren Wurzeln. Und jede der drei hat Geheimnisse im Gepäck, wild entschlossen den Schwestern nichts zu verraten. Doch die Rückkehr nach Gut Freudenberg soll sie für sie zu einem Wendepunkt werden

Zuerst war ich schockiert, was für eine riesige Zeitspanne zwischen Band 2 und diesem Buch liegt, aber letztendlich war es perfekt. Stand man als Leser am Ende des letzten Bandes mit einer enttäuschten Greta am Flughafen, wild entschlossen einen Befreiungsschlag zu wagen, so haben sich in diesem Buch einige der Wogen geglättet. Statt auf Greta liegt der Fokus auf dem Lebensweg ihrer Töchter. Ein Buch über verpasste Chancen, die Umwege, die das Leben manchmal nimmt und über Neuanfänge.

In diesem Buch ist der Weinanbau eher in den Hintergrund gerückt, im Fokus steht das Thema Familie, viel mehr noch als in den vorangegangenen Bänden. Denn nicht nur Greta hat einiges aufzuarbeiten, auch ihrer Töchtern hadern mit ihrer jeweiligen Vergangenheit und Gegenwart, unsicher, was die Zukunft bringen mag.
Die Figuren sind wahnsinnig nahbar, die Probleme sehr menschlich und nachvollziehbar. Es hat mir wahnsinnig gut gefallen, der Familienzusammenführung beizuwohnen.

Und auch die Liebe spielt wieder eine zentrale Rolle. Denn in diesem Buch erlebt der Leser nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern vier. Ein Buch über neue Liebe, alte Liebe, wiedergefundene Liebe und die, die beständig immer da war.
Das Ende lässt mich fast schon traurig zurück, denn ich wäre gerne noch länger in der Geschichte verweilt. Ein wunderschönes Buch und gelungener Abschluss der Reihe.

Bewertung vom 23.06.2023
Refugium / Stormland Bd.1
Lindqvist, John Ajvide

Refugium / Stormland Bd.1


ausgezeichnet

Dieses Buch ist so vielschichtiger, als der Klappentext erahnen lässt, dass ich zuerst ganz verblüfft war. Dann setzte die Begeisterung ein. Ich liebe das ungewöhnliche Ermittlerduo, den fast schon skurrilen Fall und die düsteren Beweggründe, die sich aus Kims Vergangenheit offenbaren. Ein sehr gelungenes Buch, das mir richtig gut gefallen hat.

Zum Inhalt: es ist Midsommer in Schweden als ein kleines Boot sich einer kleinen Schären-Insel nähert. Darauf zwei maskierte Männer, die mit Maschinengewehren eine Partygesellschaft ermorden. Gleich nebenan versucht Ex-Polizistin und Autorin Julia Malmros ihre Schreibflaute zu überwinden. Angetrieben von ihrem Spürsinn stürzt sie sich in private Ermittlungen.

Mit haben die Figuren in dieser Geschichte wirklich gut gefallen, nicht nur weil die beiden Protagonisten jeweils eine glaubwürdige, tiefgreifende Backgroundstory bekommen haben, sondern auch weil ihre Bekanntschaft trotz aller Skurrilität sehr packend ist. Besonders Kim ist so ein faszinierender Charakter, dass ich gerne noch weitere Bücher über ihn lesen will, was sich an Ende ja auch als mögliche Option andeutet.

Der Fall selbst ist eine Jagd um den Globus und hat mir richtig gut gefallen. Das Thema ist politisch aktuell und wirkt sowohl authentisch als auch brisant. Lindquist schickt seinen zivilen Ermittler da auf eine ganz schöne Odyssee, deren Handlungsorte zwischen Dekadenz und Absurdität schwanken. Ich habs total geliebt.

Die kurzen Kapitel lassen sich gut lesen und bauen gleichzeitig Spannung und ein gutes Tempo auf. Ganz nebenbei nimmt uns Kim mit in seine Vergangenheit und Julia in ihre Buchwelt. Das war ein netter Kniff um beide Protagonisten greifbarer zu machen und gleichzeitig geschickt für Füllmaterial zu sorgen.

Bewertung vom 23.06.2023
Die Gefangene / The Darkest Gold Bd.1
Kennedy, Raven

Die Gefangene / The Darkest Gold Bd.1


gut

Die Legende von König Midas ist ja durchaus geläufig und dient nun als Vorlage für diese Fantasy-Reihe. Ich war erst skeptisch, ob man aus diesem Thema überhaupt mehr als ein Buch machen kann und war überrascht welch große Welt rund um Midas Gabe, sein Reich und seine Person gesponnen wurden. Storytechnisch gibt dieses Buch nicht allzu viel her, ist aber ein netter Einstieg in die Geschichte.

Zum Inhalt: Auren lebt in einen goldenen Käfig. Sie ist die Favoritin und Lieblingsmätresse des Goldenen Königs Midas, eingesperrt in seinem Schloss und nur seinen Vergnügen dienend. Aber Auren erinnert sich noch an die Zeit vor Midas, vor der Sicherheit ihres goldenen Gefängnisses. Und ist Sicherheit nicht mehr wert, auch wenn sie mit Einsamkeit einhergeht?

Ich muss sagen, dass ich das Buch nach den ersten 100 Seiten am liebsten weggelegt hätte. Das Verhalten gegenüber Frauen ging mir gehörig gegen den Strich. Finde ich nicht gut, auch in fiktiver Literatur nicht. Generell ist der Smut-Anteil inklusive sexueller Gewalt gegen Frauen erschreckend hoch, was überhaupt nicht mein Ding ist.

Trotzdem hat mich Aurens Geschichte und ihr Charakter zumindest soweit fasziniert, dass ich drangeblieben bin, in der Hoffnung, dass sich die Story noch in eine andere Richtung entwickelt. Und das tut sie. Besonders gegen Ende gibt es ein paar interessante neue Erkenntnisse auf denen dann vermutlich die Folgebücher aufbauen. Vor allem die verschiedenen Reiche und die magischen Fähigkeiten der Herrscher, sowie der Fan finde ich interessant und hoffe, dass die Folgebücher da noch Spannung aufbauen können.

Die Sprache ist einfach, teilweise schon ordinär, sodass sich das Buch recht schnell lesen lässt. Inhaltlich hat mich dieser erste Band bisher nicht umgehauen, ich habe aber gehört, dass sich das im Verlauf der Reihe bessert, sodass ich trotzdem dranbleiben werde.