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seschat
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Bewertungen

Insgesamt 895 Bewertungen
Bewertung vom 17.05.2020
Ich bin Dynamit
Prideaux, Sue

Ich bin Dynamit


ausgezeichnet

Ich wollte schon immer einmal mehr das Leben und Wirken des deutschen Philosophen und Philologen Friedrich Nietzsche (1844-1900) erfahren. Das vorliegende Buch von Sue Prideaux eignete sich bestens dazu. Zwar ist es hinsichtlich der Sprache und des Umfangs keine einfache Lektüre, aber es lohnt dennoch, es nicht gleich nach den ersten Zeilen beiseite zu legen. Denn als Leser bekommt man hier einiges geboten. So erfährt man z. B. viel über Nietzsches Eigenheiten, labile Gesundheit, Philosophieverständnis sowie über seine innige Freundschaft zur Komponistenfamilie Wagner. Besonders gefiel mir die Tatsache, dass im Buch allerhand Originalkorrespondenz zitiert wurde. Dieser direkte Einblick in seine Gedankenwelt machte ihn und sein Werk fassbarer. Zudem schadet es bei der Lektüre nicht, wenn man über Kenntnisse in den Bereichen Antike und Altphilologie verfügt.

Bewertung vom 17.05.2020
Dem Mut ist keine Gefahr gewachsen
Nehberg, Rüdiger

Dem Mut ist keine Gefahr gewachsen


ausgezeichnet

Der deutsche Survivalpapst und Abenteurer Rüdiger Nehberg ist Anfang dieses Jahres überraschend gestorben.

Sein abenteuerliches Leben füllt bereits mehrere Bücher. Das vorliegende Werk ist eine Art Lebensbilanz bzw. komprimierte Gesamtschau.

Was der gelernte Bäcker und Konditor in seinem 84-jährigen Dasein alles geleistet hat, erscheint nahezu unmenschlich. Wagemutig und neugierig hat er bereits mit 17 Jahren allein Marokko mit dem Fahrrad bereist. Was folgte, sind drei legendäre Atlantiküberquerungen mit Tretboot, Bambusfloß und Baumstamm, der Wettlauf mit einen Aborigine in Australien oder das Überlebensexperiment im brasilianischen Dschungel.

Rüdiger Nehberg hat Abenteuer und Gefahren nie gescheut und sich dabei immer um die Schwächsten gesorgt. Sein Engagement für die Yanomani-Indianer in Brasilien oder gegen die Genitalverstümmelung in Afrika war grenzenlos und beispielhaft. Mit seinem 2000 gegründeten Verein TARGET e.V. konnte er in der afrikanisch-islamischen Welt einiges bewirken, kam gar mit den mächtigsten Religionsvertretern ins Gespräch.

Nehbergs letztes Buch hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Sein Mut, seine Abenteuerlust und seine Neugier auf die Welt sind grandios und wirken ansteckend. Die kurzweiligen Kapitel streifen sein bewegtes Leben und betonen dessen Höhepunke. Ich bewundere ihn für seine unerschrockene Art, seine internationale Dialogfähigkeit und seine beißende Selbstironie. In unserer modernen und technisch bequemen Welt sind solche Typen wie Nehberg selten geworden. Wer kann denn heute noch ohne Hilfsmittel in der Natur überleben und weiß diese auch gebührend zu schätzen?

FAZIT

Dieses Buch muss man gelesen haben, weil es uns ehrfürchtig vor dem Leben macht und zeigt, dass jeder von uns etwas bewegen kann, wenn man seinen alltäglichen Tunnelblick einmal außer Acht lässt und für die gesamte Welt öffnet.

Bewertung vom 13.05.2020
Sylt oder Sahne
Thesenfitz, Claudia

Sylt oder Sahne


ausgezeichnet

INHALT
Die Hamburger Grafikerin Nele Rickmers (52) hat ihr eintöniges Leben und ihr Übergewicht satt. Um etwas zu ändern, entscheidet sie sich spontan für eine 14-tägige Fastenkur auf Sylt.

MEINUNG
Der Roman "Sylt und Sahne" von Claudia Thesenfitz las sich ausgesprochen flüssig und leicht. Nele ist eine sympathische wie witzig-direkte Hauptfigur, die auf Sylt erkennt, was ihr zum richtigen Leben bisher gefehlt hat. Bei Suppenkur und auf ausgedehnten Wanderungen lernt sie mehr und mehr sich selbst und ihre Talente zu schätzen. Beruflich wie privat findet Nele ihr Glück. Ihr dabei zusehen zu dürfen und Inselluft sowie das magische Inselflair einzuatmen, ist einfach großartig. Ich bin förmlich über die Seiten geflogen und habe mich dabei nicht nur einmal auf die Friesische Insel gewünscht. Das lag auch an den herzigen, ganz unterschiedlichen Nebenfiguren. Vor allem mochte ich das "alte kölsche Schlachtschiff" Sabine, die Nele stets mit Rat und Tat zur Seite stand. Darüber hinaus gefiel es mir, wie innerhalb der Story dem Genuss gefrönt wurde. Neles kulinarische Kreationen kann man dank des Rezeptteils im Anhang sogar nachkochen. Das Cover wiederum fängt das leichte (Insel-)Lebensgefühl sehr stimmig ein.

FAZIT
Ein kurzweiliger Frauenroman mit einer wunderbaren Message. Denn Körpermaße sind nicht alles.

Bewertung vom 06.05.2020
Let's rock education - Deutschlands erfolgreichster Mathe-Youtuber
Jung, Daniel

Let's rock education - Deutschlands erfolgreichster Mathe-Youtuber


ausgezeichnet

In Zeiten von Corona und Schulschließungen ist es für Schüler und Angehörige nicht leicht, Unterricht nachzuholen bzw. Aufgaben ohne pädagogische Hilfe zu lösen.

Daniel Jung hat viel Erfahrung in Sachen Nachhilfe, vor allem in Mathematik. Er liebt Mathe und hat selbst ein Nachhilfezentrum betrieben. Seit 2011 ist er zudem auf Youtube aktiv und gibt dort seinen Wissen in kleinen Tutorials und sog. EduVlogs an Schüler und Interessierte weiter. Mittlerweile ist der einstige Studienabbrecher "Deutschlands erfolgreichster Mathe-Youtuber" und wird von unzähligen Firmen umworben. Jungs Ideenreichtum in Sachen praxisnaher und individueller Wissenvermittlung und -austausch ist schier grenzenlos (siehe auch mathefragen.de). Hierbei spielt die Digitalisierung eine große Rolle, welche in vielen deutschen Schulen bisher nur sehr stiefmütterlich behandelt wurde. Jung holt die heutige Jugend dort ab, wo sie sich am meisten aufhält - im Social-Media-Bereich. Zudem möchte er sein Wissen nach amerikanischen Vorbild für alle kostenlos zugänglich machen; weshalb er seine Mathevideos auch nicht an Bildungsinstitute bzw. -verlage verkauft, sondern auf Youtube eingestellt hat.

Daniel Jungs Buch kommt zur rechten Zeit. Denn viele Eltern können Lehrer und Schule in Corona-Zeiten oft nicht ersetzen und sind auf Nachhilfe angewiesen. Auch ist Mathe für viele ein rotes Tuch. Jung wiederum versucht die Lust an Mathematik und Naturwissenschaften wieder in uns zu wecken. Und das tut er mit Leidenschaft und Überzeugung. Auch weil er weiß, wie wichtig Mathematik und Informatik in Zukunft sein werden. Hier müsse Deutschland nämlich aufpassen, nicht den Anschluss zu verlieren. KI und Robotik werden perspektivisch einige Jobs ersetzen und Menschen müssen sich immerfort neuorientieren - wirklich eine seltsame Vorstellung, die aber wohl nicht aufzuhalten ist. In diesem Zusammenhang geht der Autor noch auf die industrielle Revolution und die folgenden einschneidenden Entwicklungen (PC, Smartphone...) ein. Es ist schon erstaunlich, was sich allein in den letzten 40 Jahren technisch so getan hat.

Mir hat an Jungs Buch vor allem seine positive Grundhaltung in Sachen Mathematik gefallen. Für ihn gibt es nämlich keinen Menschen, der zu dumm dafür ist, nur veraltete Unterrichtspläne und falsche Lernmodelle. Sein "New-Learning-Programm" fand ich dementsprechend sehr überzeugend. Eine Kombination aus Online- und Offlineunterricht ist wohl die beste Lösung in der heutigen Zeit. Jungs Linktipps und Ausführungen über Nachhilfe in Deutschland waren darüber hinaus sehr aufschlussreich.

FAZIT
Verständlich und passioniert zeigt uns Daniel Jung wie Schulunterricht 2020 auszusehen hat. Auch Mathe muss nicht länger ein Hassfach bleiben, wenn man die Grundlagen und Zusammenhänge zeitgemäß und wohl dosiert vermittelt bekommt.

Bewertung vom 05.05.2020
Kann Gelato Sünde sein?
Hennig, Tessa

Kann Gelato Sünde sein?


ausgezeichnet

INHALT
Der neueste Roman von Tessa Hennig spielt mal wieder in Bella Italia. Die fast 60-jährige Emilia will in Kalabrien ihre Tochter Julia (22) besuchen, die dort ein Auslandsjahr in Rahmen ihres Studiums verbringt. Doch vor Ort verliebt sich Emilia in die verlassene Ortsbäckerei von Piccola Leone und will diese wieder mit Leben füllen. Ihre Tortenleidenschaft passt dem Bürgermeister Gaspare allerdings nicht ins Konzept, weil dieser die Dorfbevölkerung auf seinem Gesundheitsplan eingeschworen hat und hofft, dass damit nun alle Bewohner 85 Jahre oder älter werden. Daneben muss Emilia erst einmal verdauen, dass ihre Tochter ihr Studium ohne ihr Wissen abgebrochen hat und nun mit ihrem italienischen Freund Agrotourismus in Piccols Leone betreibt.

MEINUNG
Mich hat der unterhaltsame Roman von Tessa Hennig mal wieder ab der ersten Seite gepackt. Man bekommt sofort Fernweh. Denn die Orts- und kulinarischen Beschreibungen sind einfach famos. Zudem ist Emilia als taffe Frau, die noch einmal in Italien auflebt und sich ihren Traum vom eigenen Café erfüllt, einfach nur wunderbar. Sie zeigt, dass als Rentner das Leben noch lang nicht vorbei und es nie zu spät für Veränderungen ist - bravo! Auch das Verhältnis zu ihrer Tochter verbessert sich in südlichen Gefilden. Mir hat vor allem gefallen, wie Emilia im kalabrischen Dorf förmlich wieder aufblüht, schnell Italienisch lernt und sich nicht scheut, sich für ihren Traum mit dem uneinsichtigen Bürgermeister einzulegen. Der flüssige Sprachstil mit eingestreuten italienischen Vokabeln beschwingt die Lektüre. Ich habe das Buch innerhalb von 2 Tagen durchgelesen und dabei jede Episode genossen. Denn die Story nimmt nicht nur die italienischen Gepflogenheiten sehr treffend in den Blick, sondern enthält auch einige Sequenzen für Herz und Seele.

FAZIT
Eine kurzweilige Lektüre für Leserinnen, die in Coronazeiten nach Ablenkung und Urlaubsfeeling suchen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2020
Crazy in Love / Weston High Bd.1
Winter, Emma

Crazy in Love / Weston High Bd.1


ausgezeichnet

INHALT

Sasha will ihrem verstorbenen Vater nacheifern und unbedingt in Yale Medizin studieren. Davor muss sie allerdings die versnobte Weston High in Boston besuchen, viel lernen und darf sich auf keinen Fall verlieben. Doch ausgerechnet der arrogante Reichensohn Ben fasziniert sie.

MEINUNG

Ich habe Emma Winters ersten Teil ihrer Trilogie in einem Rutsch durchgelesen. Denn die turbulente Liebesgeschichte von Sasha und Ben hat mich einfach gepackt. Und Hauptfigur/Ich-Erzählerin Sasha mit ihrer natürlichen und fokussierten Art war mir sofort sympathisch. Neben der ungewollten Liebelei mit Ben setzt ihr ihr schlechtes Verhältnis zur Familie ihres gestorbenen Vaters mächtig zu. Immer wenn sie keine Luft mehr bekommt, schreibt sie Listen oder backt Cupcakes, was ich cool fand. Sasha geht ihren Weg und wird dabei doch immer wieder von ihren Gefühlen für den emotional kaputten Schulhelden Ben zurückgeworfen. Zwar arbeitet Winter mitunter mit starken Klischees, wirkt aber trotzdem nie unglaubwürdig. Sprachlich passt sich die Autorin ihren Figuren an und beschreibt temporeich und in einfachen Worten deren Entwicklung. Ich bin gespannt, wohin die gemeinsame Reise Sasha und Ben noch führen wird. Der Cliffhanger am Ende des Buchs war echt gemein. Nun möchte ich unbedingt den Folgeband lesen, muss mich aber noch bis zum 2. Juni gedulden...

FAZIT
Ein super Pageturner für die weibliche Leserschaft, der fesselt und realistisch in die Welt der US-Eliteschulen entführt. Für mich ein Must-read in 2020.

Bewertung vom 30.04.2020
Dann bleiben wir eben zu Hause! / Online-Omi Bd.13
Bergmann, Renate

Dann bleiben wir eben zu Hause! / Online-Omi Bd.13


ausgezeichnet

Ich liebe die Online-Omi Renate Bergmann seit der Lektüre des ersten Buches. Die rüstige 82-jährige Rentnerin, die den Zweiten Weltkrieg und 4 Ehemänner überlebt hat, lässt sich nicht unterkriegen, auch nicht von der Corona-Krise, die Frau Bergmann stur nur Conora nennt. So verlässt sie auf Anraten ihrer Verwandten zwar nicht die Wohnung und kann dementsprechend auch nicht zum Rentnerverein und Chorsingen gehen, aber wozu gibt es Internet? Mithilfe von "Skeip" hält sie Kontakt zu Freunden und Familie und nimmt sich zudem für jeden Tag etwas vor. Der Neffe und seine Familie gehen für sie ankaufen, um selbst einmal raus aus dem Home-Office zu kommen. In Sachen Kochen und Vorratshaltung kann man Renate Bergmann sowieso nichts vormachen. Die angeführten Rezepte für Rührkuchen, Arme Ritter & Co lassen sich dank Bergmanns genauer Beschreibung prima nachkochen. Am meisten musste ich wieder über ihre unverblümten Sprüche und kritischen Gedanken lachen. Das Hamstern von Toilettenpapier (s. Cover) während der Corona-Epidemie ist für sie genauso unverständlich wie z. B. die ständigen TV-Ansprachen von Professoren oder das Tragen von Mundschutz und Handschuhen im Supermarkt. Und damit spricht sie aus, was viele von uns denken. Altersweise und nicht auf den Mund gefallen urteilt sie über die derzeitige Lage in Politik und Gesellschaft.

Fazit
Genau die richtige Lektüre für den derzeit etwas tristen Corona-Alltag. 57 Buchseiten (E-Book), die sich schnell und stets mit einem Lachen auf den Lippen lesen.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.04.2020
Doch, das passt, ich hab's ausgemessen!
Uhlig, Elena

Doch, das passt, ich hab's ausgemessen!


gut

War mir zu einseitig

Ich habe bisher alle Bücher von Elena Uhlig gelesen und mich stets herrlich über die darin enthaltenen Alltagsgeschichten aus dem Schauspielerhaushalt Uhlig-Karl amüsiert.

Für ihr neuestes Werk konnte ich mich allerdings nicht so erwärmen, was vor allem an den überschaubaren Themen lag. Abwechselnd berichtete die Autorin von ihrer Serviceodyssee mit der deutschen Telekom und von den Tücken des Bettenkaufs bei IKEA. Auf Dauer fühlte ich mich von den immer gleichen Geschichten genervt, daran konnte auch die gewohnt lockere Schreibe und Uhligs chaotisch-sprunghafte Art nichts ändern. Im Vorhinein hatte ich mir mehr unterschiedliche Alltagsgeschichten vom Buch versprochen. Doch der Umzug von Österreich nach München und Uhligs Einrichtungsarien/-fantasien waren omnipräsent. Zudem wirkte vieles innerhalb der Geschichten zu überzeichnet. Mein humoriges Highlight war Herr Karl, der immer, wenn es brenzlig wurde und ein Ehestreit bevorstand, seinen Agenten Klaus anrief und sich damit aus der Affäre zog und keine Entscheidung treffen musste.

Bewertung vom 27.04.2020
Verliebt in deine schönsten Seiten
Henry, Emily

Verliebt in deine schönsten Seiten


ausgezeichnet

Emily Henrys Liebesroman erzählt die Geschichte zweier amerikanischer Nachwuchsliteraten mit Schreibblockade. Zwar kennen sich beide noch von der Highschool, aber erst als man nebeneinander wohnt, kommen sie sich beide Autoren näher. Doch um frei für die Liebe zu sein, müssen erst einmal Altlasten abgebaut werden. Und die emotionalen Hürden sind groß, aber gerade das macht die richtigen Liebesgeschichten aus oder?

Jedenfalls habe ich die kurzweilige Geschichte um January (28) und Gus (32) sehr gern gelesen, auch weil es um den Alltag eines Berufsschriftstellers mit all seinen Tücken ging. Zwar schreiben beide Protagonisten ganz unterschiedliche Romane, doch ihre Liebe zur Literatur eint sie. Durch eine Wette, bei der beide eine Geschichte im Genre des jeweils anderen schreiben sollen, lernen sie sich im Verlauf der Handlung besser kennen und zeigen dabei ihre verletzliche Seite. Witz und Schmerz wechseln sich kontinuierlich ab. Ich habe vor allem mit January mitgelitten, die sich vornimmt, sich nicht in Gus zu verlieben, ihren toten Vater vermisst und ein Buch schreiben muss, um nicht finanziell abzustürzen. Zudem mochte ich es, wenn sie sich gegenseitig aufzogen und dabei den jeweils anderen zu überbieten versuchten. Der locker-leichte Sprachstil lässt einen förmlich durch die Lektüre fliegen. Besonders schmunzeln musste ich über Gus' unbeholfene Versuche, eine romantische Liebesgeschichte zu Papier zu bringen.

Wenn ich ehrlich bin, hat mich auch das feminine wie verspielte Cover samt doppeldeutigen Titel zur Lektüre verführt.

FAZIT
Ein wirklich schöner Roman fürs Fans von emotionalen Achterbahnfahrten und Happy Ends.

Bewertung vom 26.04.2020
Hand aufs Herz
Essig, Rolf-Bernhard

Hand aufs Herz


ausgezeichnet

Der Autor und Literaturkritiker Rolf-Bernhard Essig hat mit "Hand aufs Herz" ein wunderbares Kompendium zum Thema "Körperredensarten" herausgebracht. Auf insgesamt 208 Seiten geht er verschiedensten Redewendungen rund um den menschlichen Körper auf den Grund, angefangen von "ein Schlitzohr sein" bis zu "Blut und Wasser schwitzen". Der simple Aufbau und die klare Sprache des Buchs machen die Lektüre leicht. Ich habe es in einem Ritt durchgelesen. Kenntnisreich und unterhaltsam klärt Essig darin den Leser über die Bedeutung und Herkunft (=Entstehungsgeschichte) der jeweiligen Redensart auf. Als passionierte Liebhaberin der deutschen Sprache hatte ich viel Freude beim Lesen, weil ich dabei auf allerhand altbekannte Sprüche/Redewendungen gestoßen bin. Gefreut hat mich zudem, dass ich noch ein paar mir gänzlich neue Redensarten und Wörter, wie z. B. "jemanden kopfscheu machen" oder "grimassieren", entdecken konnte. Doch nicht nur den Text, sondern auch dessen humorige Illustration durch Detlef Surrey empfand ich als sehr gelungen.

FAZIT
Eine durchweg kurzweilige und dennoch lehrreiche Lektüre, die nicht nur Sprachliebhaber zu begeistern weiß.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.