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Benutzername: 
claudi
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Stuttgart
Über mich: 
Ich bin eine absolute Leseratte und lese sehr viele Bücher vorab, unter anderem bei lovelybooks und vorablesen. Meine Lieblingsbücher sind Krimis,Thriller, Biografien, Dramen, humorvolles, christliche Literatur, aber auch ab und an ein Liebesroman.

Bewertungen

Insgesamt 1113 Bewertungen
Bewertung vom 28.08.2020
Düsterstrand
Messal, Meike

Düsterstrand


ausgezeichnet

"Jeder hat etwas in seinem Leben erlebt, dass ihn so sehr verändert hat, dass er nie wieder die Person werden kann, die er mal war." (Visualstatements)
Endlich hat Laura ihr Abitur geschafft, wenn sie sich nur mehr darüber freuen könnte. Wie soll sie sich auf die Zukunft freuen, wenn sie noch immer die Ungewissheit plagt, was vor 10 Jahren auf Fehmarn mit ihrem Bruder Paul passiert ist? Außerdem plagen sie nach wie vor die Erinnerungen an den damaligen Unfall, bei dem sie ihre Eltern verloren hat. Deshalb fällt Laura für sich eine Entscheidung, sie fährt nach Fehmarn und geht auf die Suche nach Paul. Vielleicht kann sie eine Spur finden, die von der Polizei übersehen wurde? Dass es für Laura ein gefährliches Abenteuer wird, konnte sie bis dahin nicht ahnen.

Meine Meinung:
Ein wundervolles Cover lässt einem im ersten Augenblick gar nicht an ein grausames Verbrechen bzw. einem Krimi denken. Bisher kannte ich die Autorin von ihren Krimis aus Minden, doch diesmal spielt das Ganze auf der Insel Fehmarn. Der Schreibstil ist locker, bewegend, unterhaltsam und spannend, besonders da ich als Leser immer wieder einen Einblick auf die Opfer bekomme. Diesmal ermittelt aber kein Kommissar, sondern die 18-jährige Laura, die auf der Suche nach ihrem Bruder ist. Laura und ihren Eltern ist vor 10 Jahren der 7-jährige Paul verschwunden. Sie wollten eigentlich nur Eis kaufen in ihrem Urlaub auf Fehmarn und plötzlich war er weg. Keiner hatte ihn gesehen, weshalb sogar ihre eigene Mutter damals verdächtigt wurde. Doch das alles hat Laura nicht so mitbekommen, dazu war sie einfach zu jung gewesen. Jedoch nun ist ein weiteres Kind auf Fehmarn verschwunden und Laura ist sich sicher, dass es derselbe Täter sein muss. Hilfe bekommt sie von Wiebke Paulsen, der ehemaligen Freundin ihrer Mutter, den der Junge, der verschwunden ist, ist ausgerechnet ihr Enkel. Und zudem von Arne, einem eigenwilligen jungen Mann, der ihr mit seinen Fotografien weiterhilft. Laura erinnert sich, das sie damals einen schwarzen Opel gesehen haben, es müsste doch nicht so schwer sein, diesen zu finden. Zudem muss sich der Täter gut in Fehmarn auskennen, da sind sich beide sicher. In Meike Messals neuem Krimi geht es um verschwundene Kinder, was mit diesen passiert, bekomme ich als Leser nach und nach in einem der Handlungsstränge mit. Ein grausamer, gefühlskalter Mönch, zumindest wird es so beschrieben, foltert die Kinder. Er lässt sie hungern, sie müssen gehorsam sein, Aufgaben bewältigen, bei denen sie bestraft werden, wenn sie diese nicht richtig machen. Die Strafen sind teilweise sehr hart. So lässt er den Jungen ohne Hose in eine Badewanne mit Reis knien, wo er über Stunden ausharren muss. Wer denkt, dass dies keine Folter ist, sollte es mal ausprobieren, es ist schrecklich, besonders für ein Kind, das nicht weiß, warum es so bestraft wird. Laura schafft es wirklich, dem Täter nahezukommen. Dabei gerät sie dann selbst in größte Gefahr. Beim Lesen hatte ich eine kleine Ahnung, die sich dann auch bestätigt hat, doch das ganze Ausmaß erfuhr ich erst am Ende. So hat mich die Autorin mal wieder total überrascht. Sei es mit der Thematik um Gehorsam und Disziplin oder mit ihren besonderen Charakteren, bei der mir am besten Laura mit ihrem starken Willen gefiel. Der Mönch ist ein Mensch, der auf mich dominant, manipulativ, herzlos, emotionslos und unbarmherzig wirkt, wie einschüchternd mag er erst auf Kinder wirken? Was so ein Martyrium über Jahren anrichten kann, möchte ich mir gar nicht vorstellen, selbst wenn es in dem Buch ein wenig dargestellt wird. Dass es diese Versuche vor Jahren wirklich gab, wird im Nachwort erörtert und macht mich fassungslos. Für mich ein Krimi, den ich absolut weiterempfehlen kann und dem ich 5 von 5 Sterne gebe.

23 von 29 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.08.2020
Dein Schmerz wird meine Rache sein (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Dein Schmerz wird meine Rache sein (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Rache verändert nicht die Vergangenheit, aber vielleicht die Zukunft, die man dann am Ende möglicherweise bereut." (Pascal Hilgendorf)
Libby und Owen sind gerade sehr glücklich und schmieden schon erste Zukunftspläne. Eine brutale Mordserie führt das FBI nach San José, gerade richtig für Libby, das sie auf ihre alten Kollegen trifft und wieder einmal ihre Familie. Doch irgendwie scheinen sie in dem Fall nicht weiterzukommen, den der Täter mordet weiter. Die Profiler vermuten, dass ein tragischer Verlust den jungen Täter zu seiner Rache motiviert hat. Erst der Brief von ihm an einen Officer, bei dem Libby namentlich erwähnt wird, macht sie stutzig. War es ein damaliger Fall von Miguel und ihr, weshalb der Täter nun auf Rache sinnt? Während sie weiter nach dem Motiv suchen, kommt der Täter seinem Ziel immer näher.

Meine Meinung:
Wieder einmal hat mich der neuste Fall von Libby total in den Bann gezogen. Es freut mich, dass Libby und Owen inzwischen eine tolle Beziehung führen und glücklich sind. Sogar so glücklich, dass sie schon über eine weitere Zukunft mich Heirat und Kinder nachdenken. Doch zuallererst möchte Libby noch weitere Jahre bei der BAU arbeiten, weil sie dort glücklich ist. Doch ein brutaler Mörder, der seine Opfer verstümmelt und ausbluten lässt und anschließend am Highway ablegt, überschattet Libbys frühere Heimat, weshalb das FBI nach San José fliegt. Der Täter ist intelligent und bisher haben die Officer keinen Anhaltspunkt, warum er seine Opfer so grausam tötet. Weshalb Nick Dormer Libbys Mutter Sadie mit in das Team nimmt, da er ihre Erfahrung sehr schätzt. Nach und nach wird ihnen klar, dass es ein junger Mann sein muss, der einen großen Verlust erlitten hat, weshalb er sich nun sehr wahrscheinlich an einigen Personen rächt. Doch erst durch einen Brief wird Libby und Sadie klar, dass es für sie persönlich werden könnte. Dieser neue Band aus der Libby Whitman-Reihe fängt wirklich barbarisch an. Ich musste echt schlucken, als ich die ersten Zeilen lass, wie der Täter seine Opfer foltert und tötet. Unter anderem ritzt der Täter jedem seiner Opfer zwei Buchstaben in den Bauch. Erst die Dechiffrierung vom FBI kann die beiden Wörter näher definieren. Als Libby sie sieht, stockt ihr der Atem, den damit hatte sie nicht gerechnet. Was muss ein Mensch für einen Hass haben, wenn er so etwas tut? Erst im Laufe der Geschichte erfahre ich mehr über seinen Verlust, wie es dazu kam. Das Ganze zeigt die Autorin aus Sicht des Täters und aus Sicht des damaligen Ermittlers. Dadurch merkt man, dass der Täter seinen Verlust nie verarbeitet hat, stattdessen gibt er allen anderen die Schuld für seinen Verlust. Dass es dabei für Libby persönlich wird, liegt daran, dass sie diesen sehr gut kennt. Als es zur Entführung kommt, setzt das FBI alles in Bewegung, um das schlimmste zu verhindern. Gerade dadurch, dass ich als Leser die damaligen Erlebnisse aus der Sicht von beiden Seiten bekomme, habe ich einen guten Vergleich. Für mich war sofort klar, dass der Täter seine eigene Schuld auf seine Opfer projiziert und erhofft, durch ihren Tod Erlösung zu finden. Ein Buch, das wieder mal mit viel Spannung aufwartet, aber auch mit einigem aus Libbys privatem Umfeld, das bei den Reihen der Autorin nie fehlen darf. Am Ende kommt es dann noch zu einer Überraschung bei Libby und ihre Freundin Julie. Das Einzige, was mich immer etwas irritiert ist, wie schnell die Ermittler wieder fit werden, wenn sie mal angeschlagen sind. Für mich war es jedoch ein gelungener Band, bei dem ich erneut Sadies und Libbys Qualitäten als Profiler kennenlernte und dem ich gerne 5 von 5 Sterne gebe.

17 von 20 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2020
Der Schattenmörder
North, Alex

Der Schattenmörder


sehr gut

"Luzide Träume - wenn man sich plötzlich bewusst ist, dass man träumt, noch während man sich in dem Traum befindet. Fast als würde man während des Traums aufwachen, dabei schläft man in Wahrheit tief und fest." (Buchauszug)
25 Jahre sind inzwischen vergangen, dass Paul seine Heimatstadt Gritten verlassen hat. Seit jener Zeit, die für Paul alles verändert hat, ist er nie wieder zurückgekehrt. Doch nun liegt seine Mutter im Hospiz im Sterben und ihre Pflegerin hat Paul informiert. Beim ersten Besuch bei ihr erzählt sie davon, dass jemand im Haus gewesen ist, doch Paul findet keine Anzeichen dafür. Erst als er auf den Dachboden steigt, entdeckt er die vielen roten Handabdrücke. Niemals wird Paul den Tag vergessen, als er das erste Mal Charlie Crabtree begegnet ist. Sein Lächeln und seine dunklen Fantasien haben nicht nur Paul in seinen Bann gezogen, den von da an sollte sich alles verändern.

Meine Meinung:
Ein Mord eines Jugendlichen und der Besuch seiner Mutter nach 25 Jahren soll Paul Adams Leben wieder einmal verändern. Der Schreibstil ist fesselnd, spannend und unterhaltsam und hat mich ab der ersten Seite in den Bann gezogen. Alex North nimmt mich mit in die Gegenwart und Vergangenheit des Städtchen Gritten, bei dem es mir schon durch die Beschreibung etwas unheimlich wird. Eigentlich ist es eine Stadt, bei der man sich nicht besonders wohlfühlt, vor allem der angrenzende Wald scheint etwas unheimlich Mystisches zu haben. Auch Paul merkt sofort wieder, dass er sich nicht sonderlich wohlfühlt. Dabei denkt er an seine damalige Zeit als Schüler zurück, als er Charlie das erste Mal sah. Zur selben Zeit wird in der Nähe in Featherbank eine Kinderleiche gefunden. Amanda Beck ermittelt in dem Fall, bei dem sich zwei seiner Mitschüler schuldig bekennen. Anscheinend wurden sie durch einen Chat dazu motiviert, diese Tat zu tun. Kann es sein, dass Charlie lebt, der seit dem Vorfall vor 25 Jahren spurlos verschwunden ist? Und was hat es mit diesem Rothand und den luziden Träumen auf sich? Wie schon in Alex North ersten Buch "Der Kinderflüsterer" geht es auch hier wieder etwas makaber, unheimlich und mystisch zu. Bis zum Ende lässt er den Leser unwissend, wer damals getötet wurde und was geschah, weshalb Paul seine Heimat verließ. Paul ist ein guter Junge und hat sich immer, für seinen Freund James einsetzt. Doch als Charlie auftaucht, ist James auf einmal ganz angetan von ihm und seinen Ideen, jedoch für Paul bleibt er immer ein wenig suspekt. Bis er irgendwann Charlie, Billy und James ganz aus dem Weg geht und sich lieber nur noch mit Jenny aus dem Creative-Writing Kurs trifft. Der Wald von Gritten hat ebenfalls etwas Geheimnisvolles, weshalb er auch Schatten genannt wird. Ein wenig scheint der Autor von Stephan Kings Büchern beeinflusst zu sein, der ebenfalls sehr gerne mit Geheimnissen und Mystik spielt. Das größte Rätsel in diesem Buch ist das Verschwinden von Charlie Crabtree, der selbst nach Jahren für einige Jugendliche noch immer ein Idol zu sein scheint. Dabei sind die Charaktere in diesem Buch sehr gut durchdacht. Der schüchterne James, der meist zum Mobbingopfer wird und allen voran Paul, ein sympathischer, hilfsbereiter Junge, der inzwischen als Lehrer am College arbeitet. Doch wenn seine Mutter Sätze wie "Du hättest nicht kommen sollen.", sagt, dann habe ich das Gefühl, Paul ist wieder dieser Junge von damals. So baut sich durch das hin- und herspringen von Vergangenheit und Gegenwart nach und nach die Spannung immer mehr auf. Bis der Autor am Ende mit wirklich vielen Überraschungen aufwartet, die ich nicht erwartet hätte. Trotzdem war mir einiges zu abwegig und fantasiereich gewesen ist, gebe ich dem Buch 4 von 5 Sterne.

22 von 27 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.08.2020
Ein Gefühl von Hoffnung / Ruhrpott Saga Bd.2
Völler, Eva

Ein Gefühl von Hoffnung / Ruhrpott Saga Bd.2


ausgezeichnet

"Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht." (Václav Havel)
Inzwischen ist Katharinas Tod sieben Jahre her. Jakob, ihr Sohn, bei dessen Geburt sie starb, wächst bei Inge, Johannes, Karl und Mine auf. Um für Jakobs Erziehung dazu sein, hat Inge sogar die Schule geschmissen und das Abitur nicht mehr zu Ende gemacht. Inzwischen arbeitet sie jedoch stundenweise in einem Buchladen. Johannes ist nach seinem schweren Unfall nun immer mehr in der Gewerkschaft engagiert und Karl hat in der Zeche eine kleine Arbeit bekommen. Jakob ist inzwischen in der Grundschule und hat dort zusehends Probleme mit seiner Klassenlehrerin. Den diese möchte Jakob vom Linkshänder zum Rechtshänder umerziehen. Auch Bärbel hat in der Schule Probleme, besonders mit einem Lehrer, einem ehemaliger Nazi. Doch das Leben könnte so schön sein, wenn nicht wieder dunkle Wolken im Ruhrpott auftauchen würden.

Meine Meinung:
Das eindrucksvolle Cover passt wieder sehr gut zum Ruhrgebiet und dem zweiten Teil der Saga. Zwar kann man diesen Roman auch gesondert lesen, doch zum besseren Verständnis der Familienverhältnisse rate ich zuvor, den ersten Band zu lesen. Auch diesmal geht es wieder um die Zeit Ende der 50er-Jahre. Buddy Holly, ein Idol von Bärbel und ihrer Clique, ist gerade tödlich verunglückt. Johannes und Verlobte Hanna haben immer mehr Probleme in ihrer Beziehung. Inge hat ihre Verlobung mit Peter gelöst, nachdem sie merkt, dass sie sich zu Johannes hingezogen fühlt und erfährt, dass Peter sie betrogen hat. Dann jedoch wird Hanna sterbenskrank und Johannes fühlt sich verpflichtet für sie dazu sein. Besonders schwer sind zudem die Probleme von Jakob und Bärbel in der Schule. Die sogar so weit gehen, dass man Bärbel von der Schule werfen könnte und das Jakob trotz überragender Intelligenz besonders in Rechnen in eine Sonderschule gehen soll. Die ganze Sache wird durch den Tod von Katharina und Karls Kopfverletzung vom Krieg so schwierig, dass es sogar vor Gericht geht. Zusätzlich gibt es noch Probleme bei Klaus Eltern, den Nachbarn von Mine. Eva Völler nimmt mich in dem zweiten Band wieder in eine Zeit mit, die immer noch mit viel Not, Armut und vor allem Problemen behaftet ist. Besonders die zusehende Angst der Bergleute, dass man die Zechen schließt, treibt einige in den Alkohol. Viele Ehefrauen müssen dann oft mit dem wenigen, was die Männer noch übrig lassen, ihren Lebensunterhalt in der Familie bestreiten. Manchmal geht es sogar so weit, dass die Ehefrauen ebenfalls trinken, wie Elfriede Klaus Mutter. So wird das Schließen der Zechen für die Bergarbeiter immer mehr zur Belastung, viele suchen sich eine andere Arbeit und ziehen weg vom Ruhrpott. Weiter zeigt Eva Völler die Probleme von Homosexuellen in dieser Zeit auf. Ich war entsetzt zu lesen, dass es zu jener Zeit immer noch strafbar war, wenn sich Gleichgeschlechtliche öffentlich gezeigt haben. Genauso war ich überrascht, dass ehemalige Nazis als Lehrer unterrichten und dabei ihre Gesinnung von sich geben durften. Das dann dafür Schüler wie z. B. Bärbel, die gegen dies rebelliert, dafür bestraft werden soll, wäre für mich unfassbar. Sehr lebendig und authentisch schildert die Autorin den Alltag zu dieser Zeit im Ruhrgebiet, sodass ich voll mitgenommen werde und mich gut in die einzelnen Menschen und Familien hineinversetzen kann. Oma Mine ist für mich in diesem Band diejenige geworden, die die Familie versorgt und zusammenhält. Für mich ist sie weitaus sympathischer gewesen wie im Vorgängerband. Besonders werde ich jedoch jeden Einzelnen vermissen, den nach diesen beiden Büchern habe ich die Familie in mein Herz geschlossen und so bin ich traurig, das dies das Ende der Saga sein soll. Weil die Autorin hier eine sehr identische Lebensgeschichte aus dem Ruhrgebiet geschaffen hat, möchte diesem Buch eine Empfehlung und 5 von 5 Sterne geben.

33 von 43 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.08.2020
Der Himmel über Irland (eBook, ePUB)
Deegan, Denise

Der Himmel über Irland (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Freude und Leid waren schon immer mit dem Begriff Liebe untrennbar verbunden." (Gottfried v. Straßburg)
Die Journalistin Jennifer (Jen) kommt zu ihrer Großmutter Great nach Irland, um dort ihr neues Leben zu beginnen. Doch dann verstirbt Great an Leukämie und plötzlich ist sie mit ihrem 4-jährigen Jungen Charlie ganz alleine. Charlies Schulanfang ist für Jen ein einschneidendes Erlebnis, plötzlich ist sie nicht mehr die Nummer eins in Charlies Leben, sondern sein Freund Dara. Doch mit Daras Mutter Mary verbindet sie innerhalb kurzer Zeit eine innige Freundschaft. Als Charlie ständig blass und müde wird, geht sie mit ihm zum Arzt, dort stellen sie bei ihm ebenfalls Leukämie fest. Gleichzeitig trifft sie dort auf den Mann, den sie eigentlich schon längst vergessen wollte und der nun ausgerechnet Charlies Arzt wird. Der Onkologe Simon Grace kümmert sich um Charlie, während seine Krebserkrankung ohne dabei Jen wiederzuerkennen.

Meine Meinung:
Dieses wunderschöne Bild eines Hauses in Irland spiegelt nicht wider, was für ein emotional bewegender Roman hinter diesem Cover steckt. Der Schreibstil ist sehr bewegend, traurig, stellenweise humorvoll, unterhaltsam und gleichzeitig zu Tränen berührend. Es geht um Liebe, Leid, Schicksal und um eine Mutter, die durch die Krankheit ihres Sohnes sich immer mehr verändert. Wollte sie doch alles als alleinerziehende Mutter selbst schaffen, merkt sie, das sie durch die Erkrankung von Charlie immer mehr an ihre Grenzen kommt. Schließlich muss sie sogar Charlies Vater suchen, weil sie für ihn eine Knochenmarkspende benötigen. Doch leider kommen dafür zwei Väter in Betracht und plötzlich steht Jen vor der Wahl, wenn sie zuerst informieren soll. Sehr bewegend schildert die Autorin den Alltag mit einem leukämiekranken Kind, ob im Krankenhaus oder zu Hause. Manches unterscheidet sich da sichtlich von unseren deutschen Krankenhäusern. So würden bei uns niemals Mütter auf einer Matratze neben dem Kind schlafen. Auch wären sie sicher nicht in einem Mehrbettzimmer untergebracht. Ebenso scheinen in Irland Kinder schon mit 4 Jahren in die Schule zu kommen, was mich doch sehr verwundert hat. Trotzdem konnte mich die Autorin an vielen Stellen zu Tränen rühren, weil die Krankheit eines Kindes schon sehr belastend ist. Zudem noch die Suche nach dem geeigneten Knochenmarkspender, die sehr schwierig ist. Denise Deegan zieht da wirklich alle Register, das der Leser mit der Geschichte gefesselt wird. Dabei berühren mich besonders die Charaktere wie Charlie, der mit seiner Geduld und seinem Mut ein wirklich besonderer Junge ist. Jen wird im Laufe von Charlies Krankheit immer mehr zur Kämpferin, bei der sie auch mal schwache Momente haben kann. Mary ist die Freundin, die sich jeder wünschen würde in einer solchen Situation. Sie ist da, wenn man sie braucht, obwohl sie selbst mit vier Jungs eine recht große Familie hat. Simon Grace ist ein sehr einfühlsamer, ruhiger, bedachter Mann, wie man sicher jedem Kind wünschen würde, dass er seinen solchen behandelten Arzt bekommt. Schon alleine, wie er Charlie seine Erkrankung und Behandlung erklärt, ist einfach beeindruckend. Dave ist zwar da, wenn Not am Mann ist, doch was seine Gefühle betrifft, ist er sehr wankelmütig. Alles in allem ein Buch, das ich so schnell nicht vergessen werde, ich kann es nur empfehlen und gebe 5 von 5 Sterne.

13 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.08.2020
Im Sog der Furcht
Pettrey, Dani

Im Sog der Furcht


ausgezeichnet

"Er wird dich mit seinen Fittichen decken und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln." (Ps. 91,4)
Nachdem nun Luke Gallagher wieder zu seiner Clique gestoßen ist, wollen sie gemeinsam den Bioterroristen und Lukes Erzfeind Ebeid ausfindig machen. Die gestohlene Biowaffe Anthrax muss schnellstens gefunden werden, bevor Ebeid irgendeinen Anschlag verüben kann. Gemeinsam mit seiner großen Liebe Kate Maxwell versucht Luke Ebeids Labor ausfindig zu machen. Währenddessen sind Griffin und seine Ehefrau Finley dem Mörder von Jenna auf der Spur. Werden sie Erfolg haben und endlich nach Jahren den Mörder finden?

Meine Meinung:
Erneut ein düsteres Cover mit einer Hafenansicht, ziert Band vier und damit das Finale der Baltimore-Reihe. Auch diesmal hat das Team zwei Fälle, auf die sie angesetzt werden. Im Grunde ist dieser Band die Fortsetzung von Band drei "Schatten des Zorns", den hier wurde schon nach dem Terroristen Ebeid und Jennas Mörder gesucht. Überhaupt sollte man diese 4-teilige Reihe in einem Zusammenhang sehen, den nur so kann man die Fälle und das Privatleben der einzelnen Ermittler besser verstehen. Schon im letzten Band wurde eine große Menge Anthrax durch Ebeids Leute gestohlen. Der Milzbranderreger bildet Giftstoffe, die Blutgefäße bis in die kleinsten Kapillaren schädigen, dadurch kommt es zu Blutungen. Diese Sporen können durch die Luft, Hautkontakt oder in kleine Verletzungen eindringen. Da die Infektion meist tödlich endet, ist der Erreger einer der gefährlichsten Biowaffen. Umso gefährlicher wird es, für Luke und seine Freunde Ebeid und sein Lager zu finden, den er plant einen großen Terroranschlag um sich an den USA zu rächen. Griffin und Finley verfolgen währenddessen weiter Steve Burkes Spuren nach Jennas Mörder. Immer mehr verdichtet es sich, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun haben, der zudem in ihren eigenen Reihen arbeitet. Das Finale um die Baltimore-Reihe wird diesmal wirklich spannend. Nicht nur das jemand fast Luke und Kate auf dem Boot in die Luft jagt, nein auch die Jagd nach dem Serientäter von Jenna wird äußerst spannend. Wieder einmal gefällt mir, wie die Clique zusammenhält, trotzdem sie ja alle auf Luke wütend sein könnten, dass er sich so lange nicht gemeldet hat. Besonders für Kate Lukes, große Liebe war es eine schwierige Zeit und so kann ich gut verstehen, dass sie ihm nur sehr vorsichtig vertraut. Doch Luke ist reifer und erwachsener geworden, seine Lust auf Abenteuer will er hinter sich lassen. Er weiß nun, dass Kate die wichtigste an seiner Seite ist. Doch zuerst will er seinen Erzfeind Ebeid erwischen. Für mich war dieser Band der bisher spannendste und emotionalste, sicher weil es diesmal wirklich um alles ging. Die Clique muss viel Gottvertrauen haben, um diese Aufgabe zu meistern, den es könnte durchaus tödlich für den einen oder anderen enden. Emotional wird die Suche nach Jennas Mörder, trotz der vielen Jahre ihres Tods ist es für Griffin und Parker noch immer schwer. Zwar hat Parker mit Avery nun eine neue Frau an seiner Seite, doch Jenna ist und bleibt seine erste große Liebe. Das große Finale um zwei Fälle, die den Ermittlern schon lange auf dem Herzen liegen. So freue ich mich, bin aber gleichzeitig auch traurig, dass diese Reihe zu Ende ist. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

30 von 36 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.08.2020
Mordsmäßig versaut (eBook, ePUB)
Louis, Saskia

Mordsmäßig versaut (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Eine Idee zu viel kann unter Umständen schon eine Katastrophe auslösen." (Siegfried Wache)
Louisa und Rispo wollen sich nach dem Familienessen gerade einen entspannten Abend machen, als Trudi ihnen telefonisch mitteilt, das sie eine Leiche gefunden hat. Sonst ist doch eigentlich Lou diejenige, die auf diesem Gebiet spezialisiert ist. Die beiden halten es zwar erst für einen Scherz von Trudi, doch leider stellt sich heraus, dass sie recht hat. Aber was suchen Trudi und Manni verbotenerweise in der Dampfsauna im Seniorenheim "Himmelspforte"? Und wer hat ausgerechnet eine Seniorin so zugerichtet? Zudem will Trudi unbedingt ihre Qualitäten als Undercover-Persönlichkeit austesten und schleust sich in das Seniorenheim ein. Außerdem muss Lou verzweifelt dafür sorgen, dass ihre Website wieder hergestellt wird, die irgendwer versaut hat. Auf der Suche nach dem Mörder und dem Täter, der ihre Website verunstaltet hat, entdeckt Lou rein zufällig Rispos Geheimnis.

Meine Meinung:
Der sechste Band der Louisa Manu Reihe zeigt eine Sonnenblume auf dem Cover, den diese Blumen spielen eine maßgebende Rolle in dem Kriminalfall. Dieses Mal geht es um einen Mord in einem Seniorenheim und Trudi bekommt endlich mal die entscheidende Rolle mit ihrem Undercover-Einsatz. Der Schreibstil ist, wie ich es von Saskia Louis gewohnt bin sehr humorvoll, locker und unterhaltsam. Ich muss sagen diesmal harmonieren die Slapstickeinlagen besser als in Band fünf. Viele der lustigen Szenen, sind zwar noch immer übertrieben, doch lange nicht mehr so überzogen wie im Band 5. Selbst die Harmonie zwischen Rispo und Louisa scheint sich langsam zu bessern. Sie streiten zwar noch ab und zu, aber sie vertragen sich dann auch schnell wieder. Man spürt, dass die beiden inzwischen älter und reifer geworden sind. Doch bei seinen Brüdern herrscht nicht immer Unruhe, vor allem mit seinem Bruder Mo der den Mordfall ihrer Mutter neu aufrollen möchte. Als Journalist möchte er sich nun in die damalige Geschichte und Akte einlesen, um den Mörder zu finden. Natürlich ist Josh überhaupt nicht erfreut eine 15 Jahre alte Akte neu aufzurollen. Zumal es ihn damals psychisch ziemlich mitgenommen hat und er nicht möchte, dass sein Bruder dasselbe erlebt. Inzwischen kommt Louisa dank einiger Sonnenblumen im Fall weiter und entdeckt im Keller das Geheimnis der Senioren. Nun ist Lou klar, warum die Senioren wegen dem Mord von Helga alle so schweigsam sind und warum sie bei Helga einen Analplug gefunden haben. Was jedoch ihre Website anbelangt, steht Lou wirklich auf dem Schlauch, den niemand von ihren Mitarbeitern traut sie zu das sie an ihrem Computer waren. Doch wer hätte Interesse aus ihrem Blumenladen mit Candys "Feuchtfröhlichem-Flower-Fest" ein Bordell zu machen? In Louisa Manus neustem Kriminalfall um die Blumendetektivin geht es auch hier wieder absolut humorvolle zu. Man sollte diese Reihe wirklich nicht zu ernst nehmen, sondern diese Reihe ist wirklich nur was für Cosy-Crime Liebhaber. Mich konnte der Band vor allem deshalb überzeugen, weil diesmal wieder eher eine Mischung zwischen Ernst und Slapstick gegeben war. Schade nur der Cliffhanger am Schuss, da hätte ich mir doch ein schöneres Ende gewünscht. Deshalb von mir 5 von 5 Sterne und ich bin gespannt auf den nächsten Band.

12 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.08.2020
Wie backe ich mir einen Mann?
Witemeyer, Karen

Wie backe ich mir einen Mann?


ausgezeichnet

"Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen; aber Gott gedachte es gut zu machen." (1.Mo. 50,20)
Texas 1896:
In dem bescheidenen Ort Honey Grove möchte Abigail Kemp (Abby) und ihre Schwester Rosalind nach dem Tod des Vaters die Bäckerei übernehmen. Doch leider gibt es in Honey Grove eine Bestimmung, das keine Frau Eigentümerin eines Geschäfts sein darf. Nun muss Abby bis Monatsende einen Eigentümer für die Bäckerei finden, sonst wird ihr Betrieb geschlossen. Abbys einzig sinnvolle Überlegung ist einen Schein-Ehemann zu finden. Von den drei Auserkorenen wäre Zacharias Hamilton (Zach), der jeden Tag bei ihr in der Bäckerei frühstückt, der für sie am besten geeignetste. Doch wird sich Zach auf Abbys Ehevertrag einlassen und um ihre Liebe werben?

Meine Meinung:
Das wundervolle Cover mit der Frau, die teig knetet, passt sehr gut zum Inhalt dieser Geschichte. Der Schreibstil ist locker, harmonisch und überaus unterhaltsam. In diesem Buch geht es um Zach, den ich schon aus dem Buch "Ganz aus Versehen verliebt" kenne. Nun kann sich Zach, nachdem die Geschwister beide ihre eigene Familie haben, endlich sein Leben selbst gestalten. Deshalb fällt es ihm sichtlich schwer, dass er seine Freiheit schon wieder für jemanden opfern soll, der ihm fremd ist. Doch da er insgeheim ein Auge auf Abby geworfen hat, möchte er sie natürlich ungern an einen anderen Mann verlieren. Schließlich wird er sicher noch an dem Vertrag von Abby noch etwas zu seinen Gunsten ändern können. Wer hätte gedacht, dass es damals solche Gesetze in Texas gab, die einer Frau verbieten, ein Geschäft zu betreiben? Sicher man wollte damit vermeiden, dass irgendwelche Bordelle in der Stadt eröffnen. Doch warum sollte man dann nicht bei einer Bäckerei eine Ausnahme machen, wenn nun mal die Erben nur Frauen sind? Diese sehr eigenwillige Geschichte hat mich wieder einmal in den Bann gezogen. Den man kann das Buch kaum mehr weglegen, wenn man es mal angefangen hat. Genau wie bei "Ganz aus Versehen verliebt" hat mich auch dieses Buch wieder total begeistert. Zach noch immer belastet durch seine Vergangenheit, möchte am liebsten für sich alleine bleiben. Schließlich musste er sich lang genug um seine Adoptivgeschwister sorgen und kümmern. So kann ich es gut verstehen, dass es ihm schwerfällt, sich auf diese Scheinehe mit Abby einzulassen, selbst wenn er sie doch insgeheim liebt. Doch auch Abby und ihre Schwester Rosalind haben beide ihre Geheimnisse, die erst nach und nach ans Licht kommen. Dazu kommt noch diese kleine Stadt, bei dem jeder Tratsch sofort die Runde macht und man vor den Blicken anderer nicht sicher ist. Außerdem hat Abby mit Sophie der Frau des Bürgermeisters eine Feindin, die ihr am liebsten ständig was Böses anhängen möchte. Die Charaktere waren diesmal wieder sehr gut durchdacht. Die kecke, eifrige und geschäftstüchtige Abby gefiel mir dabei sehr gut, besonders weil sie sich nicht so einfach von ihrem Vorhaben abbringen lässt. Der etwas eigenbrötlerische, ruhige Zach hat wie immer das Herz am rechten Fleck. Selbst wenn er ein anderes Leben für sich geplant hatte, weiß er doch das er helfen muss, wenn Menschen seine Hilfe brauchen. Die schöne, junge, naive Rosalind versucht, ihre Schwester zu unterstützen, wo es geht. Man spürt sofort, wie die zwei Schwestern zusammenhalten, selbst wenn eine irgendwann mal etwas Dummes getan hat. Natürlich kommt der christliche Glaube in diesem Band ebenfalls nicht zu kurz. Abby, Rosalind und Zach vertrauen darauf, dass Gott ihr Leben in seinen Händen hält, auch wenn sie es mitunter lieber selbst tun würden. Für mich jedenfalls war es wieder eine wundervolle, historische Liebesgeschichte, bei der ich mich gefreut habe, erneut etwas von Zach zu erfahren. Und so bin ich gespannt ob es noch weitere Bücher von den Geschwistern Evie und Seth geben wird? Deshalb von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

25 von 27 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.08.2020
Jeder von uns bewohnt die Welt auf seine Weise
Dubois, Jean-Paul

Jeder von uns bewohnt die Welt auf seine Weise


sehr gut

"Das Excelsior war wie Zahnpasta, schnell dabei, aus der Tube zu quellen, doch wenig bestrebt, wieder in sie zurückzukehren." (Buchauszug)
Paul Hansen sitzt im Gefängnis in Montreal in einem baufälligen, heruntergekommenen Condo, das sie zu zweit belegen. Sein Mitinsasse Hells Angel Biker Patrick, ein Hüne von Mann hat genauso seine Eigenheiten wie Paul selbst. So bekommt er zum Beispiel von einer Maus regelrecht Panik. Wir gehen zurück in Pauls Vergangenheit nach Frankreich, wo er als Sohn eines dänischen Pastors und einer französischen Mutter und Kinobesitzerin zur Welt kam. Doch nach der Scheidung ihrer Eltern zieht der Vater nach Kanada, wo später auch Paul sein neues Leben beginnt. Als Hausmeister im Excelsior fristet er sein Leben, zwischen Swimmingpool, Heizanlagen und alten Menschen. Lediglich seine Frau Winona und Hund Nouk geben seinen Leben einen Sinn.

Meine Meinung:
Das preisgekrönte Buch des Franzosen Jean-Paul Dubois, hat mich durch den Klappentext neugierig gemacht, den bisher kannte ich diesen Autor noch nicht. Besonders weil es ausgezeichnet wurde, wollte ich gerne mehr von Paul Hansens Vergangenheit wissen. Der Schreibstil ist einfach, allerdings nicht gerade so, dass man dieses Buch nebenher lesen kann. Den der Inhalt ist schon teilweise recht technisch, kompliziert und durchaus auch mal trocken. Ich war schon etwas enttäuscht, den ich hatte doch teilweise eine etwas andere Vergangenheit erwartet. Sei es die Lebensgeschichten der Eltern, die unterschiedlicher nicht sein kann, sie scheitert dann auch irgendwann an ihren recht verschiedenen Interessen. Leidtragender aus dem Ganzen ist natürlich wie immer der Sohn in dem Fall Paul. Zudem wirkt Dubois Humor in diesem Buch oft auf mich recht trocken und nicht immer kann ich mich darüber amüsieren. Besonders wenn viele Einlagen den Gastrointestinaltrakt betreffen, fand ich das schon ein wenig schräg. Doch mitunter bringt er auch recht humorvolle Einlagen, sei es die Haare schneiden bei Zellengenosse Patrick. Dieser hat deshalb eine regelrechte Phobie, bei der bis auf seine Mutter, seither jeder gescheitert ist. Überhaupt gefallen mir die Abschnitte, bei denen ich Paul im Gefängnis erlebe besonders gut. Dagegen sind viele Szenen aus der Vergangenheit regelrecht überladen mit technischen Details oder für mich einfach zu belanglos. Am ehesten gefiel mir noch die Zeit, wo er als Hausmeister und Mädchen für alles im Excelsior arbeitet. Dieses Gebäude, das für mich ein wenig wie ein exquisites Altenheim vorkommt, bestimmt immer mehr Pauls Leben. Den mit den Jahren ist er nicht nur Hausmeister, sondern übernimmt immer mehr zeitaufwendige Tätigkeiten für die älteren Insassen. Dieses Buch ist eine Geschichte, die man wirklich in Ruhe lesen sollte. Man darf sich dabei nicht ablenken lassen, sonst überliest man recht schnell die kleinen Details, die der Autor hier gerne mit einbaut. Es gibt wenig Höhepunkte, sondern Pauls Leben plätschert im Grunde so dahin, wie es begonnen hat. Wenn überhaupt, dann vielleicht erst am Schluss, als man erfährt, warum er in Haft ist. Für mich war es allerdings wenig überraschend, da ich gegen Ende zu mir schon fast denken konnte, warum er im Gefängnis war. Die Charaktere sind zwar alle recht gut durchdachte, doch für mich blieben sie teilweise zu oberflächlich. Trotz einiger Enttäuschungen und anderen Erwartungen, konnte mich dieses Buch dann doch noch etwas begeistern, deshalb von mir 3 1/2 von 5 Sterne.

22 von 25 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.08.2020
Schatten des Zorns / Baltimore-Team Bd.3
Pettrey, Dani

Schatten des Zorns / Baltimore-Team Bd.3


ausgezeichnet

"Ihr sollt wissen: Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn." (Jakobus 1,19)
FBI-Agent Declan Grey soll zusammen mit der Krisenberaterin Tanner Shaw dem Verdacht einer Terrororganisation nachgehen, die demnächst einen großen Terroranschlag planen. Es wurde zwar inzwischen einiges herausgefunden, doch noch wissen sie nicht wo und wann sie zuschlagen werden. Da Declans Liebe zu Tanner immer intensiver wird, ist er sich nicht sicher, ob eine Zusammenarbeit wirklich gut ist. Den bisher weiß er immer noch nicht, was Tanner für ihn empfindet und zudem hat er Angst Tanner in Gefahr zu bringen. Bei ihren Ermittlungen werden sie zeuge, wie Tanners Freundin getötet wird. Sie selbst geraten dabei ebenfalls in die Schusslinie und immer öfters in Lebensgefahr. Somit scheinen die Terroristen über sie Bescheid zu wissen. Dann jedoch kommen sie hinter das Geheimnis von Agent Steve Burke, der bei seinem Undercovereinsatz starb. Baltimore scheint also ihr Ziel zu sein, Declan und Tanner müssen alles versuchen, um diesen Anschlag zu verhindern.

Meine Meinung:
Mit diesem Buch kommt hier der dritte Band des Baltimore-Teams, rund um Declan, Tanner, Griffin, Finley, Parker, Avery und Kate. Griff und Finley sind inzwischen glücklich verheiratet, während Parker und Avery schwer verliebt sind. Doch sie versuchen, sich trotz allem beruflich nicht von ihrem Privatleben beeinflussen zu lassen. Declan ist sich da nicht so sicher, den bei ihrem letzten Einsatz hat er sich in Tanner verliebt. Doch er weiß jedoch nicht, ob es ihr selbst ähnlich geht. Umso schöner und schwieriger wird nun ihre gemeinsame Zusammenarbeit um eine Terrorgruppe zu finden und den geplanten Anschlag zu verhindern. Wie bei allen Büchern befassen sich indessen die anderen mit einem weiteren Fall. Eigentlich beginnt er harmlos, mit ihrem ehemaligen Coach dessen Partner anscheinend Geld unterschlagen hat. Doch dann kommt es bei einer Party zu einem tödlichen Zwischenfall und die Clique muss alles versuchen, um den Schuldigen zu finden. Wieder einmal konnte mich dieses Buch überzeugen. Nicht nur das mir inzwischen die Clique ans Herz gewachsen ist, auch der Fall rund um die Terroristen und den toten Coach wird wieder sehr interessant. Besonders gut gefällt mir natürlich der lebendige Glaube den alle bei ihren Einsätzen und auch privat nicht verstecken. So erlebt der Leser zum Beispiel wie sie zusammen um Bewahrung und Schutz beten für ihre Einsätze. Was natürlich angesichts ihrer Arbeit als Agent, Beraterin, Gerichtsmediziner oder Privatdetektivin nicht gerade einfach ist. Doch gerade, weil sich alle schon sehr lange kennen, wissen sie viel über den Einzelnen und spüren, wenn es dem anderen nicht gut geht. Zudem taucht diesmal ein lang Verschollener auf, bei dem sie nicht recht wissen, wie sie mit seinem damaligen Verschwinden zurechtkommen sollen. Mir scheint, die Clique wird wieder vollzählig und ich würde es Kate sehr gönnen. Ich bin jedes Mal aufs Neue erstaunt, dass christliche Thriller so spannend sein können. Einmal begonnen kann ich, das Buch kam mehr weglegen. Zwar kann man diese Bücher einzeln lesen, allerdings zum besseren Verständnis der einzelnen Privatleben würde ich raten, die Reihe von Band 1 an zu beginnen. Nun bin ich sehr gespannt auf den nächsten Band der Baltimore-Reihe, besonders nach diesem Cliffhanger, der schon Schlimmes erahnen lässt. Ich bibbere schon jetzt mit allen mit und hoffe, dass keinem der Freunde etwas passiert. Die Mischung aus Privatleben, Spannung, Liebe und Glaube sind hier wirklich sehr gut gelungen, sodass ich erneut 5 von 5 Sterne und eine Empfehlung gebe.

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