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Book-addicted
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www.book-addicted.blogspot.com
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Bewertungen

Insgesamt 673 Bewertungen
Bewertung vom 15.04.2018
Blutmond
Vaucher, Thomas

Blutmond


ausgezeichnet

-> Story + Charaktere:
Richard Winter hat wieder einen Fall. Der Privatdetektiv, der schon in der Akte Harlekin ermittelt hat, wird wieder auf den Plan gerufen. Dieses Mal handelt es sich um einen Fall in Dorum, bei dem in einer Straße mehrere Morde geschehen. Bei Vollmond hören die Bewohner der Straße ein seltsames, dumpfes Klopfen und finden blutige Handabdrücke an den Fensterscheiben... was hat es damit auf sich? Der Bürgermeister des Örtchens schaltet Winter ein, der sich bald darauf in einem leerstehenden Haus einquartiert und versucht, den Fall zu lösen...

"Blutmond" ist ein Thriller der anderen Art, denn auch, wenn lange keine offensichtlich okkulten Inhalte auftreten, so sind sie doch Bestandteil der Geschichte - und das gefällt mir ganz besonders gut. Gerade die Story gefällt mir wahnsinnig gut und ich als Leser tappte bis zum Schluss im Dunkeln, was die Hintergründe dieser Morde angeht und das macht für mich einen richtig guten Thriller aus. Die Spannung kam nicht zu kurz und der Spannungsbogen zog sich durch das komplette Buch, ließ mich den Atem anhalten und gebannt Seite um Seite durchleben.

Auch die Charaktere, allen voran Richard Winter, waren perfekt ausgearbeitet und begeisterten mich von Anfang an. Besonders Winter's ungewollter Neffe und Praktikant Michael (16) gefiel mir mit seiner engagierten und vorlauten Art und mischte damit seinen Onkel schon ein wenig auf. Winter findet sich plötzlich in der Rolle des Ausbilders wieder und macht seine Aufgabe deutlich besser, als man ihm anfangs zutrauen würde.

Das Ende ist der Geschichte absolut würdig und ließ mich äußerst zufrieden zurück. Ich freue mich schon auf weitere Romane mit Richard Winter!

-> Schreibstil:
Der Roman wurde in der Vergangenheitsform aus Sicht eines Erzählers geschrieben. Der Schreibstil ist herrlich locker leicht und sehr angenehm, sodass die Seiten nur so dahinschmelzen.

-> Gesamt:
Ein grandioser Thriller der anderen Art, dessen Charaktere und Story mich restlos überzeugen konnten! Besonders die okkulten Elemente sind perfekt in die Geschichte eingeflochten und machen die Geschichte herrlich lebendig.

Bewertung vom 14.04.2018
All you need is love & ...

All you need is love & ...


ausgezeichnet

*Fazit*
Ich liebe Postkarten und verschicke ab und an auch gerne mal eine, weswegen ich mich immer besonders für tolle Sets begeistern kann. Das Postkartenbuch von Herder sprang mir deswegen ins Auge, weil es nicht nur eine tolle Optik hat, sondern sich auch wunderbar zum verschenken eignet.

Vor längerem erhielt ich eine E-Mail, in der ein komplettes Hochzeitsbuch-Set von Susanne Rademacher vorgestellt wurde - mit Hochzeits-/Liebesalbum, einem Wedding-Planer und eben auch diesem Postkartenbuch. Da sprang es mir sofort ins Auge und auch jetzt, wo ich es in der Hand halte, bin ich absolut begeistert.

Das Büchlein enthält 10 tolle Postkarten, die immer den Spruch "All you need is love and ..." enthalten und eine entsprechende Ergänzung. Neben "All you need is love and your keys" und "All you need is love and a crazy best friend" finden sich noch allerlei andere, liebevoll in pastellfarben gestaltete Postkarten, die sich - zugegeben - sehr mädchenhaft präsentieren. Wer damit kein Problem hat, findet in dem Büchlein ein paar tolle Karten zum verschicken und verschenken.

Wertung: 5 von 5 Sterne

Bewertung vom 13.04.2018
Hello Sunshine
Dave, Laura

Hello Sunshine


ausgezeichnet

Manchmal muss man alles verlieren, um sich selbst wiederzufinden...

Sunshine McKenzie lebt das Leben, von dem viele nur Träumen können: Sie hat eine erfolgreiche YouTube-Kochshow, veröffentlicht Kochbücher, ist mit einem wundervollen Mann verheiratet, der immer hinter ihr steht und hat die perfekte Wohnung. Doch meistens kommt es anders als man denkt und so steht Sunny an ihrem 35. Geburtstag vor den Scherben ihres Lebens: jemand hackt ihren Twitter Account und offenbart der Welt, dass Sunshine weder kochen kann, noch die Rezepte selbst entworfen hat - und zu allem übel auch noch mit ihrem Produzenten geschlafen hat. In kürzester Zeit verliert sie alles: ihren Job, ihren Ehemann, ihre Wohnung... und ihre Perspektive.

"Hello Sunshine" ist ein Buch, das aus dem Leben geschrieben wurde, denn jeder von uns könnte eine Sunshine McKenzie sein. Viele von uns Leben nur noch für den perfekten Moment, festgehalten auf einem perfekten Foto, das auf Instagram gepostet wird und den Followern vorgaukelt, was für ein perfektes Leben man führt. Genau so ist Sunny, nur dass sie ihr komplettes Leben erfindet, denn das bisher gelebte ist nicht Medientauglich. Dabei gibt sie sich Stück für Stück selbst auf, bis nicht mehr viel von ihrem alten Leben übrig ist - heraus kommt eine durch Medien geformte Persönlichkeit, die unter ständiger Beobachtung steht und sich selbst durch jede Menge Lügen immer wieder neu definiert. Wie sehr einen dieser Druck verändern kann, bringt natürlich zum nachdenken und so sieht sich auch Sunshine gezwungen, ihr Leben neu zu überdenken und sich zu entscheiden: was will sie wirklich?

Sunshine macht im Laufe des Buches eine Wandlung durch, die sich gewaschen hat und wird dem Leser dadurch immer sympathischer. Sie nähert sich wieder ihrer Schwester an, mit der jahrelang keinen Kontakt hatte, und versucht, sich ein neues Leben aufzubauen. Als Leser fiebert man nicht nur mit, sondern wünscht ihr von ganzem Herzen alles gute, denn auch, wenn sie zu Beginn wenig sympathisch wirkte, kommt nach und nach die echte Sunshine zum Vorschein. Ihr Weg ist steinig und voller Rückschläge, doch sie meistert ihn, so gut sie kann - und findet darüber zurück zu sich selbst.

Neben sympathischen Charakteren und einem fesselnden Plot faszinieren besonders die wundervollen Beschreibungen und tiefgründigen Gedanken, die Laura Dave mit einfließen lässt. Die Autorin bringt dabei ein hochaktuelles Thema zur Sprache und bringt den Leser dazu, sein eigenes Leben und Wirken (online wie offline) neu zu überdenken und sich für einen kurzen Moment zu fragen: Bin das noch ich?

Bewertung vom 08.04.2018
Paper Party - Die Leidenschaft / Paper Bd.3.5
Watt, Erin

Paper Party - Die Leidenschaft / Paper Bd.3.5


sehr gut

-> Story + Charaktere:
Dieses Mal stehen nicht Ella und Reed im Vordergrund, sondern der älteste Sohn der Royals: Gideon. Gideon und seine Liebe zu Savannah, die wir schon in den ersten Bänden der Paper-Reihe kennenlernen durften. Ehrlich gesagt freute ich mich sehr auf die Geschichte, denn in das Leben eines anderen Royal-Sohnes einzutauchen stellte ich mir nicht nur spannend vor - gerade Gideon kam meiner Meinung nach etwas zur kurz und ich hätte ihn schon in den Vorgängerbänden gerne besser kennengelernt.

Der Roman spielt sowohl im "Heute", also nach "Paper Palace", als auch in der Vergangenheit, die Gideons und Savannahs Beziehung erzählt. Nachdem wir Gideon bisher nur wenig kennenlernen durften und auch Savannah eher ein Mysterium blieb, haben wir nun die Chance, die beiden besser kennenzulernen. Ich für meinen Teil fand beide ehrlich gesagt ziemlich sympathisch, was ich nicht direkt zu Beginn erwartet hätte - denn Savannah war mir bisher ehrlich gesagt dann doch ein wenig suspekt. Zum Glück legt sich das immer mehr, denn je mehr wir ihre Beweggründe erfahren, umso besser können wir sie verstehen.

Vergleicht man "Paper Party" mit den übrigen Paper-Bänden, so muss man leider sagen, dass die Story hier zwar recht unterhaltsam ist und für ein paar schöne Lesestunden sorgt, im Großen und Ganzen aber nicht so sehr fesselt. Die Emotionen sind zwar da, werden dem Leser aber eher flach übermittelt und ich hätte mir ein bisschen mehr Tiefgang gewünscht.

Die Art und Weise die Geschichte zu erzählen (immer wieder "Damals und Heute") gefiel mir ehrlich gesagt nicht ganz so gut, ich hätte mir anfangs eine kurze "Einblende" über das "Heute" gewünscht und dann die Geschichte gerne am Stück erzählt bekommen, wie sie nach und nach vonstatten gegangen ist. Gut fand ich jedoch, dass wir sowohl Gideons, als auch Savannahs Sichtweise zu lesen bekommen.

Achtung: Die ersten 3 Bände sollte man vorher gelesen haben!

-> Schreibstil:
Der Schreibstil ist locker und leicht und man findet wie gewohnt schnell in die Geschichte hinein.

-> Gesamt: Ein nettes Schmankerl für Zwischendurch!

Bewertung vom 03.04.2018
Verlasse mich nicht! / Götterfunke Bd.3
Woolf, Marah

Verlasse mich nicht! / Götterfunke Bd.3


ausgezeichnet

Cayden ist nun unsterblich - doch irgendwie hätte er sich das ein wenig anders vorgestellt. Seine Herzdame Jess ist immer noch sauer auf ihn und ob sie wirklich noch Gefühle für ihn hat? Cayden hat es nicht leicht, ich als Leser habe mich über Jess' Rückgrat dieses Mal aber nicht nur köstlich amüsiert sondern auch richtig gefreut - denn das hat ihr in den beiden Vorgängerbänden definitiv gefehlt. Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass Jess eine richtig tolle Charakterentwicklung durchgemacht hat - auch deswegen, weil sie den Göttern nicht nur zur Seite steht, wo sie kann, sondern auch aktiv wird.

Die Charaktere - besonders die Götter - wachsen dem Leser von Buch zu Buch mehr ans Herz und ich muss ganz ehrlich sagen, dass es mir am Ende dieses Buches sehr schwer fiel, sie alle zurückzulassen. Besonders, weil am Ende noch die ein oder andere ungeklärte Frage zurückbleibt... (nicht den Storyverlauf betreffend, mehr die Charaktere).

Besonders gelungen fand ich dieses Mal die Rolle der Göttin Gaia, der Mutter der Erde, denn sie bringt nicht nur ziemlich deutlich auf den Punkt, wieso sie die Menschen so sehr hasst, sondern regt damit auch ziemlich zum nachdenken an. Betrachtet man unseren Planeten aus ihrer Sicht, so kann man ihr nur zustimmen: die Menschen zerstören den Planeten, den sie so liebevoll aufgebaut hat und sind dabei unbelehrbar. Wir zerstören das, was uns selbst am Leben erhält und anstatt es auf Händen zu tragen und wertzuschätzen, tun wir alles, um uns selbst zu vernichten...

Nachdem ich von "Hasse Dich nicht" Storymäßig ehrlich gesagt eher enttäuscht war, punktet "Verlasse mich nicht" wieder auf ganzer Linie und ist für mich der beste Band der Reihe. Der Kampf der Götter spitzt sich immer mehr zu und Jess steht mehr denn je zwischen den Fronten - denn es liegt an ihr, nicht nur die Götter, sondern die gesamte Menschheit zu retten! Marah Woolf legt hier deutlich an Tempo zu, es geht ans Finale - und das merkt man. Eine gefährliche jagt die nächste und der rasende Puls beruhigt sich beim Lesen kaum noch. Man fühlt mit, mit unserer Protagonistin (die ich in diesem Band endlich richtig ernst nehmen konnte), fiebert mit und hofft, dass am Ende alles gut ausgeht...

...und das Ende? Ja, wie ist das Ende? Das müsst ihr schon selbst lesen, aber ich kann euch eines verraten: Ich fand das Ende sehr gelungen!

-> Schreibstil:
Auch hier überzeugt die Autorin wieder mit einem flüssigen und gut verständlichen Schreibstil, der die Seiten nur so dahinschmelzen lässt. Geschrieben wurde die Geschichte aus Jess' Sicht in der Vergangenheitsform. Natürlich beehrt uns auch Hermes dieses Mal wieder und wir dürfen zwischen den Kapiteln etwas von ihm lesen.

-> Gesamt:
Ein mehr als würdiger Abschluss mit einer Menge Höhen und Tiefen, tollen Charakteren und einem rasanten Ende. Absolut lesenswert!

Bewertung vom 01.04.2018
Zeig, was du kannst
Söller, Anne

Zeig, was du kannst


ausgezeichnet

Die komplette Rezension gibts auf meinem Blog: Book-addicted.de

"Zeig, was Du kannst: Die Behandlung von Säuglingen und Kindern nach dem Bobath-Konzept" ist nicht nur ein fantastisches Lehrbuch für alle Bobath-Therapeuten in Ausbildung, sondern auch ein tolles Nachschlagewerk für alle "fertigen" Bobath-Therapeuten. Anne Söller schrieb ein großartiges Werk, das sich nicht nur durch eine gut verständliche Sprache, überzeugende Bilder und den wichtigsten Info's zum Bobath-Konzept auszeichnet, sondern vor allem durch das Herzblut, dass die Autorin in dieses Werk gesteckt hat. Für mich als Bobath-"Azubi" kurz vor dem Abschluss war dieses Fachbuch eine wahre Bereicherung, das neben dem Bobath-Kurs einige neue Anregungen und Hilfen für den Alltag enthielt. Für Eltern oder Erzieher finde ich dieses Buch hingegen eher ungeeignet, da die Fachsprache unvermeidbar ist. Auch wenn die Autorin mit Fußnoten vieles zu erklären versucht und auch ein hilfreiches Glossar am Ende des Buches zu finden ist, so würde ich als Elternteil zu umständlich finden, alles nachzuschlagen. Auch mit den Befundbögen können diese nur bedingt etwas anfangen, weswegen ich die Buchempfehlung vor allem für Therapeuten aussprechen möchte!  

Bewertung vom 28.03.2018
Invisible / Salomon & Buchholz Bd.2
Poznanski, Ursula;Strobel, Arno

Invisible / Salomon & Buchholz Bd.2


ausgezeichnet

-> Story + Charaktere:
"Invisible" ist der zweite Fall von Nina Salomon und Daniel Buchholz, zwei Ermittlern, die auf den ersten Blick zwar nichts gemein haben, aber dafür umso besser zusammen ermitteln können. Neben einer Menge Sympathie für die beiden Charaktere entwickelt man im Laufe des Romanes allerdings auch eine Menge Mitgefühl, denn besonders Buchholz hat es derzeit nicht einfach. Sein Privatleben ist kompliziert und je weiter das Buch voranschreitet umso vertrackter wird seine Situation. Salomon hingegen bleibt eher locker und entspannt, konzentriert sich ganz auf den Fall und tätigt den ein oder anderen Alleingang, für den sie gehörig eins auf den Deckel kriegt.

Die Story ist nicht nur spannend und perfekt durchdacht, sondern auch so fesselnd, dass ich das Buch kaum aus den Händen legen wollte. Bis zum Schluss hatte ich einfach keine greifbare Idee, was die Morde miteinander zu tun haben könnten, bzw. wer der Drahtzieher hinter alledem sein könnte - und genau deswegen machte das Lesen so viel Spaß! Am Ende erwartet uns eine schlüssige Aufklärung, die das Ganze perfekt abrundet - ich freue mich auf mehr!

-> Schreibstil:
Der flüssige, spannende und gut verständliche Schreibstil lässt keinen Schluss darauf zu, dass der Roman von zwei Autoren geschrieben wurde. Wir lesen abwechselnd aus Sicht von Nina und Daniel, was mir persönlich gut gefällt, da man so einen Einblick in die verschiedenen Charaktere bekommen. Besser hätte es mir jedoch gefallen, wenn die Kapitelüberschriften gezeigt hätten, wer gerade aus seiner Sicht erzählt.

-> Gesamt:
Ein packender Thriller mit authentischen Charakteren, der zum lesen und verweilen einlädt!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.03.2018
Palace of Glass - Die Wächterin / Palace-Saga Bd.1
Bernard, C. E.

Palace of Glass - Die Wächterin / Palace-Saga Bd.1


ausgezeichnet

-> Story + Charaktere:
Wir befinden uns in London - im Jahre 2054: Jede Berührung nackter Haut ist seit 26 Jahren streng verboten, jeder trägt Handschuhe und die Hände werden in einem Kummerbund auf dem Rücken verborgen. Grund dafür sind die Magdalenen - Menschen, die durch Hautkontakt in den Geist eindringen und die Erinnerungen und Gedanken nicht nur lesen, sondern auch manipulieren können. Davor fürchtet sich nicht nur der König, weswegen er die Magdalenen jagen und verfolgen lässt, sondern eben auch die restliche Bevölkerung.

Das macht Reas Leben nicht einfacher, denn sie ist eine Magdalena. Die sympathische Protagonistin wuchs mir schnell ins Herz, denn sie ist nicht nur eine starke Persönlichkeit, sondern lässt sich auch nicht unterkriegen.Auch wenn sie ihre Haut- und Geistgier oft kaum unter Kontrolle hat, hütet sie ihr Geheimnis und schlägt sie sich so durchs Leben. Als ein Attentat auf den königlichen Thronfolger verübt wird, wird Rea unversehens zu seiner persönlichen Leibwächterin ernannt, was ihr Leben nicht unwesentlich leichter oder ungefährlicher gestaltet....

Auch die übrigen Charaktere (Blanc, Ninon) gefielen mir unglaublich gut und zeigten jede Menge Tiefgang.

Die Story selbst begeisterte mich vor allem wegen der Mischung aus Fantasy und Dystopie, aber auch, weil die Autorin mit einer Menge Spannung aufwartet. Endlich geht es in einem fantastischen Roman einmal nicht um die üblichen Verdächtigen (Vampire, Elfen, Feen, etc.), sondern eine ganz neue "Art Mensch" -und wer sagt uns, dass all das nicht irgendwann möglich sein könnte? Die Idee der Magdalenen gefiel mir unglaublich gut und ich bin sehr gespannt darauf, in den nächsten Bänden noch mehr über sie zu erfahren. Auch die gesamte Kulisse des dystopischen Londons mit seinen vielen Verboten (Theater und Romanverbot, das Verbot nackte Haut zu berühren etc) fand ich äußerst spannend.

-> Schreibstil:
Der Schreibstil ist angenehm, gut lesbar und sehr flüssig. Der bildhafte Stil macht das Lesen zu einem wahren Vergnügen!

-> Gesamt:
Eine neue Form der Dystopie, die begeistert. Nicht nur die Story gefiel mir unglaublich gut, auch die Charaktere konnten sich in mein Herz schleichen - sehr lesenswert!

Bewertung vom 12.03.2018
Bloody Mary
Roth, Nadine

Bloody Mary


ausgezeichnet

Ich liebe gruselige Storys und die Legende der Bloody Mary ist wohl jedem von uns ein Begriff. Doch auch wenn die Geschichte vielerlei Ursprung hat und es viele verschiedene Versionen gibt, so habe ich mich im Laufe meines Lebens noch nie getraut, diese Beschwörung vor dem Spiegel aufzusagen. Warum? Weil ich, was das angeht, viel zu abergläubisch bin. Auch wenn ich nicht zwangsläufig daran glaube, so bin ich doch der Meinung, dass man sein Schicksal nicht herausfordern sollte, da es immer etwas zwischen Himmel und Erde geben wird, was wir uns nicht erklären können. Genau aus diesem Grund liebe ich solche Geschichten wie die der Bloody Mary und ich war sehr gespannt, was die Autorin aus dieser Legende so basteln würde...


Nehmen wir doch einmal an, Du stellst Dich vor den Spiegel und beschwörst Bloody Mary. Natürlich glaubst Du nicht daran, bist vielleicht sogar spöttisch, möglicherweise ein wenig ängstlich... und dann steht sie vor Dir und starrt Dich an. Voller Hass, weil Du sie verspottet hast. Und Dir wird erst in dem Moment bewusst, was Du getan hast. Doch dafür ist es zu spät, denn sie wird Dich töten...


"Bloody Mary: Du darfst Dich nicht verlieben" ist wohl eines meiner Highlights diesen Jahres, das kann ich mit Fug und Recht behaupten - auch wenn das Jahr noch recht kurz ist. Warum? Weil Bloody Mary berührt - und zwar alle Sinne. Beim lesen erlebte ich innerhalb des Buches die wahre Gefühlsachterbahn und genau das macht das Buch für mich zu etwas so besonderem...


Grusel - so schlimm, dass ich dachte, dass mir Mary gleich im Nacken sitzt und ich den kalten Luftzug spürte, der beim zweiten "Bloody Mary" Ruf durchs Zimmer streicht.


> Nervosität - weil Avian das unmögliche versucht und sich dabei in Gefahr bringt.


> Zuversicht - weil es einfach noch Hoffnung geben muss.


> Verständnis - weil wir immer mehr an Mary Vergangenheit teilhaben dürfen und uns ihre Motive immer deutlicher werden.


> Angst - vor dem, was kommen wird.


> Liebe - weil die Charaktere manchmal so viel für die Menschen opfern, die ihnen am Herzen liegen.


> Trauer - weil ich manche Dinge nicht wahrhaben wollte.


> Glück - weil auch aus etwas traurigem etwas positives entwachsen kann.


> Zufriedenheit - weil alles genau so endete, wie es enden musste.


Neben einer Menge Emotionen, die Nadine Roths Werk hervorruft, begeistert sie außerdem mit einer fantastischen Story, die nicht nur gut durchdacht, sondern auch nicht vorhersehbar ist, wie auch mit tollen Charakteren. Dadurch, dass sie sich auf wenige Charaktere beschränkt, lernen wir diese nicht nur besonders gut kennen, sondern auch lieben und fiebern stets mit. Neben Mary und Avian wuchs mir ganz besonders Avians bester Freund Joe ans Herz und ich würde mich wahnsinnig freuen, irgendwann vielleicht man ein Spin-Off mit ihm zu lesen! Die Liebesgeschichte zwischen Avian und Mary (so abwegig sie auch anfangs zu sein scheint) entwickelt sich in der perfekten Geschwindigkeit, sodass wir nicht nur Zeuge von etwas ganz wundervollem werden, sondern dies auch in vollen Zügen genießen können.


Wie es den meisten Lesern mit den besten Büchern so geht, wollte ich auch bei "Bloody Mary" verhindern, dass ich es allzu beendet habe, auch wenn ich gleichzeitig mit dem Lesen aufhören konnte. Dennoch lässt mich das Ende mit einer gewissen Zufriedenheit zurück, denn wenn ich tief in mich hineinhorche, so muss ich zugeben, dass Nadine das absolut perfekte Ende gewählt hat. Und genau deswegen fällt es mir leicht, die Geschichte loszulassen und mit einem zufriedenen Lächeln darauf zurückzublicken.

Bewertung vom 11.03.2018
Unfuck your Feet
Montanez, Marco

Unfuck your Feet


ausgezeichnet

Marco Montanez bietet mit diesem Ratgeber nicht nur ein tolles Werk für neugierige Laien, sondern verändert auch meinen therapeutischen Blickwinkel. Natürlich lernen wir in der Physiotherapie auch einiges über unser ungeliebtes Körperteil "Fuß", doch Montanez kann hier noch einiges hinzufügen, was uns (dem Mensch, nicht dem Therapeuten) im Alltag nützt. Ich, die sehr viel mit Kindern arbeitet, die unter Fußfehlstellungen leiden, konnte nicht nur einige hilfreiche Anregungen für meine Therapie hinzugewinnen, sondern bin auch in meiner Ansicht bestärkt worden, dass Einlagen keine Probleme lösen.

Der Ratgeber startet mit einigen Grundlagen zum Thema Fuß, bietet allerhand Informationen zur Entwicklung und erklärt nicht nur, wieso Barfuß gehen viel gesünder ist, als Schuhe zu tragen, sondern auch, wie Hallux valugs und Fersensporn zustande kommen. Auch wenn eines der Zitate oben ein wenig komplex wirkt, so zieht sich dies keinesfalls durchs ganze Buch, sondern soll verdeutlichen, dass es sich durchaus um ein Werk handelt, das nicht nur Tipps gibt, sondern auch eine wissenschaftliche Grundlage bildet.

Auch die Übungen, die Montanez anhand mehrerer Fotos sehr gut demonstriert machen Sinn, sind diese gut verständlich und leicht durchführbar.

Wertung: 5 von 5 Sterne!