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sleepwalker

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Insgesamt 501 Bewertungen
Bewertung vom 04.08.2020
Straße nach Nirgendwo / Sheridan Grant Bd.2
Neuhaus, Nele

Straße nach Nirgendwo / Sheridan Grant Bd.2


gut

Erst einmal vorab: „Straße nach Nirgendwo“ von Nele Neuhaus ist der zweite Teil der Reihe um Sheridan Grant. Er schließt nahtlos an den ersten Band „Sommer der Wahrheit“ an, kann aber dank der vielen Erklärungen problemlos einzeln gelesen werden.
Der erste Teil hatte mit einem großen Familienstreit geendet, in dessen Folge die inzwischen 17jährige Sheridan die Farm verlassen hat. Aber weit ist sie noch nicht gekommen, als sie alles wieder einholt: ihr gleichaltriger Bruder Esra läuft auf der Farm Amok, erschießt fünf Menschen und verletzt zwei schwer. Er selbst wir ebenfalls erschossen. Obwohl Sheridan nicht einmal zu Hause war, macht sie sich große Vorwürfe und auch in der Berichterstattung der Medien und nach Meinung vieler (allen voran ihrer Mutter) ist sie die wahre Schuldige. Schließlich hat sie alles mit der Suche nach ihrer Identität (im ersten Band) in Gang gesetzt.
Mehr möchte ich zum Inhalt des Buchs gar nicht sagen. Es geht auf jeden Fall spannend weiter, Sheridan ist immer noch auf der Suche nach sich selbst und droht nicht nur einmal, sich komplett zu verlieren. Sie gerät immer wieder an Menschen, die ihr nicht guttun und sie begibt sich dank ihrer nach wie vor naiven und unbedarften Art immer wieder in Gefahr. Und natürlich dürfen auch (toxische) Liebesgeschichten nicht fehlen. Und auch zahlreiche (ziemlich konstruierte) Wirrungen sind neben den vielen Klischees wieder Haupt-Element dieser coming-of-age Geschichte. Es geht wieder um Liebe, Hass, Lügen, Misstrauen, Vertrauen und vor allem (immer noch) um die Suche nach Wurzeln, Wahrheit und Identität.
Anders als im ersten Teil wird dieses Buch in zwei Handlungssträngen erzählt: den von Sheridan in der Ich-Form und den des Polizisten Jordan Blystone in der dritten Person. Die Stränge verknüpfen sich ab und zu, werden dann aber wieder getrennt weitererzählt. Sprachlich war das Buch flott geschrieben und leicht zu lesen. Ein grober Schnitzer ist „Du schuldest Mr Dubois bis heute zweihundertfünfzigtausend Riesen. Und heute ist Zahltag.“ – dabei geht es um 250.000 Dollar, nicht um 250 Millionen, Riesen ist ein Synonym für Tausend, nicht für Dollar.
Die Charaktere sind wie im ersten Teil sehr bunt gemischt, alt, jung, reich, arm, hübsch, weniger hübsch – da hat die Autorin nichts ausgelassen. Mit Sheridan konnte ich allerdings, anders als im ersten Band, nicht mehr wirklich warm werden. Sie hat sich trotz der Schicksalsschläge kaum weiterentwickelt, ist immer noch das promiske und naive Mädchen. Jordan Blystone konnte da mit seiner ruhigen, kompetenten und unvoreingenommenen Art bei mir eher punkten. Dass er die zentrale Figur des zweiten Handlungsstrangs ist, lässt natürlich auch tief blicken.
Alles in allem fand ich das Buch um einiges schwächer als den ersten Teil, aber immer noch als Unterhaltungslektüre hervorragend geeignet. Schon allein wegen der leichten, deskriptiven Sprache und weil man das Buch flott durchlesen kann. Allerdings muss die Autorin sich viel Mühe geben, um nicht von klischeehaft und vom Schicksal gebeutelt ins Seichte und leicht Kitschige abzurutschen. Es ist auf jeden Fall ein unterhaltsames Buch, das aber keinen großen und vor allem keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Von mir 3 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.07.2020
Euren Applaus könnt ihr euch sonst wohin stecken
Böhmer, Nina

Euren Applaus könnt ihr euch sonst wohin stecken


gut

„Euren Applaus könnt ihr euch wohin stecken“ ist der erweiterte Wutbrief der Krankenschwester Nina Böhmer. Ihr ursprünglicher Wutbrief erschien bei Facebook, wo sie sich am 23. März 2020 Luft zum Thema „Pflegenotstand“ machte. So weit so gut, so wichtig, so richtig.
Aber in ihrem Buch, das sie in der Zeit der Kurzarbeit schreiben konnte, schießt sie meiner Meinung nach manchmal übers Ziel hinaus und manchmal fehlt das Konzept und der rote Faden. Der Inhalt ist ja reichlich bekannt, bedrückend und macht fassungslos und wütend. Krankenhäuser werden kaputtgespart, Ausrüstung fehlt, die Pflegekräfte sind neben den gesundheitlichen Risiken und der Arbeitsüberlastung auch noch (sexuellen) Belästigungen ausgesetzt. Deutschland hat zu wenige Pflegekräfte und die, die es gibt, werden viel zu schlecht bezahlt, wie viele andere „systemrelevante“ Berufe auch. Und das nicht erst seit Corona. In dem Punkt stimme ich der Autorin vollumfänglich zu und sie hat natürlich auch Recht mit der Aussage, dass Klatschen vom Balkon nicht hilft.
Dass die Verfasserin des Buchs schreibt wie ihr der Schnabel gewachsen ist, kann man schon am Titel erkennen. Das ist einerseits authentisch und vielleicht sogar charmant. Andererseits aber manchmal falsch und ärgerlich, vor allem ihre Wortwahl finde ich einer Krankenschwester nicht würdig. So schreibt sie über „Corona-Hysterie“, Planlosigkeit, „Panikmache“ und die Deutschen an sich als Merkels „Fußvolk“, da klingt sie schon fast wie die Verschwörungstheoretiker, die aktuell ihr Unwesen treiben. Am Anfang des Buchs beschreibt sie die Angst um ihren asthmakranken Freund und stellt sich selbst als leicht hypochondrisch dar, als jemand, der beim leisesten Krankheitszeichen zu kolloidalem Silber oder „Silberwasser“ greift (etwas, das keinen erwiesenen Nutzen hat und selbst von der FDA als „Quacksalberei“ bezeichnet wird). Später schreibt sie plötzlich „Ich hatte keine Angst vor dem Coronavirus. Die meisten meiner Kolleginnen und Kollegen ebenso wenig.“, schreibt über „Gerede und Getue der Politiker, die immer mehr Maßnahmen verhängten und meine Reise zu Sam gefährdeten“ und für sie war „die Regierung von Angela Merkel eine viel größere Bedrohung als das Virus Covid-19.“ – purer Egoismus in diesem Fall.
„Hysterie und Panik wurden in Berlins Krankenhäusern auf merkwürdige Weise sichtbar. Viele Menschen machten sich wegen des Coronavirus ins Hemd“, „Die Situation nahm beinahe schizophrene Züge an“ – nicht nur, dass sie jeden, der (berechtigte) Angst vor dem Virus hat/te, praktisch als Schisser und Angsthasen angreift, sie verwendet auch noch den Begriff „schizophren“ in diesem Zusammenhang völlig falsch. Sie greift das Robert-Koch-Institut wegen „seltsamer Empfehlungen“ an, sieht sich selbst in ihren Freiheiten eingeschränkt, fragte sich auch, „ob das rigorose Schließen aller Schulen, Kitas, Cafés, Restaurants und kleiner Konzertsäle notwendig war.“ Mit Blick auf die Zahlen, vor allem in den USA, würde ich sagen: ja.
Alles in allem ist das Thema des Buchs unstrittig enorm wichtig und es muss darüber geschrieben werden, es muss diskutiert werden und man muss alle Hebel in Bewegung setzen, dass sich an den Umständen irgendwann mal etwas ändert, vor allem angesichts der Tatsache, dass Versprechen von Seiten der Politik praktisch ständig gebrochen werden (siehe Corona-Bonus für Pflegekräfte). Aber ob ein solches Buch hilft, weiß ich auch nicht. Mir sind in dem Buch zu wenige Fakten und Zahlen, der Rest ist purer Rant. Für das Thema von mir 5 Sterne, für die Umsetzung 1, im Mittel 3.

Bewertung vom 30.07.2020
Die verstummte Frau / Georgia Bd.10
Slaughter, Karin

Die verstummte Frau / Georgia Bd.10


ausgezeichnet

Innerhalb nur eines Jahres hat Karin Slaughter nach „Die letzte Witwe“ mit „Die verstummte Frau“ ein neues Buch, den achten Teil ihrer Georgia-Serie, auf den Markt gebracht. Und für mich hat sie damit wieder einen exzellenten Sarah-Will-Krimi abgeliefert.
Über die Geschichte an sich kann man nicht viel sagen, ohne zu spoilern. Sara Linton arbeitet wieder als Rechtsmedizinerin für das GBI und damit eng mit Will Trent, Faith Mitchell und Amanda Wagner zusammen. Daryl Nesbitt, ein wegen Mordes Verurteilter, bietet den Ermittlern nach einer Gefängnis-Revolte Informationen an. Er selbst sei unschuldig verurteilt worden, der wahre Täter läuft noch frei herum. Und tatsächlich gibt es schlüssige Hinweise darauf, denn es gibt noch weitere Opfer, die ins Schema passen – auch nachdem Nesbitt schon im Gefängnis war.
Verstrickt in diesen acht Jahre alten Justiz-Irrtum ist ausgerechnet Saras vor fünf Jahren ermordeter Ehemann Jeffrey Tolliver und seine verhasste ehemalige Kollegin Lena Adams. Eine Mischung aus aktuellen Fällen und Cold Cases folgt, eine gekonnte Verflechtung von Jetzt und Damals, viel Brutalität und Perversion und ein bisschen Liebe (sowohl die aktuelle Liebesgeschichte zwischen Will Trent und Sara Linton, als auch die Alte Liebesgeschichte zwischen Sara und Jeffrey und die Tatsache, dass sie ihn immer noch vermisst). Außerdem trifft man beim Lesen auf viele alte Bekannte aus den früheren Teilen der Serie.
Sprachlich ist das Buch gewohnt schonungslos und brutal, blutig und aggressiv, meiner Meinung nach aber weniger eklig beschrieben, als in anderen Bänden der Reihe. Die Verflechtung von Vergangenheit und Gegenwart gelingt der Autorin ganz hervorragend, der Spannungsbogen ist konstant hoch, Leerlauf und Langeweile gibt es kaum, höchstens mal kurze „Verschnaufpausen“. Gröbere Übersetzungsfehler fand ich wenige, allerdings ist es der Rang eines Sergeant und nicht der „Rang eines Sergeanten“, denn das bezeichnet etwas anderes, als gemeint ist. Dativ und Genitiv ist auch manchmal nicht ganz so korrekt und ab und zu ist die Sprache ein bisschen holprig, was aber dem Lesegenuss keinen Abbruch tut. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, der Schluss hat mich sehr überrascht, ist aber absolut stimmig. Die Liebesgeschichte ist eine Mischung aus romantisch, verzweifelt, rührend und manchmal tragisch. Obwohl ich ein hartgesottener Krimi-Leser bin, trieb mir der Schluss die Tränen in die Augen, das ist mir zuletzt bei Karin Slaughter passiert, als Jeffrey Tolliver starb. Alle Daumen hoch für dieses Buch und von mir mit 5 Sternen eine ganz klare Lese-Empfehlung.

Bewertung vom 24.07.2020
Broken - Sechs Geschichten
Winslow, Don

Broken - Sechs Geschichten


ausgezeichnet

„Broken“ von Don Winslow ist eine Sammlung aus sechs Kurzgeschichten. Da die Geschichten ziemlich unterschiedlich sind, möchte ich gar nicht auf einzelne Abschnitte eingehen. Jede Geschichte steht für sich, jede ist spannend, die Themen sind vor allem Gewalt, Drogen und Rache. Teils sind sie sehr blutig und brutal geschrieben, nichts für schwache Nerven, aber so müssen Mini-Thriller sein. Und zwischen den Zeilen kann man auch noch die philosophische Frage nach Moral, Ethik, Schuld und der Schlechtigkeit der Welt herauslesen. So schaffen es sogar Thriller, den Leser zum Nachdenken anzuregen.
Die Geschichten sind nicht zuletzt aufgrund ihrer Kürze (die längste ist etwa 90 Seiten lang) sehr dicht und packend geschrieben und flott, oft rasant, manchmal fast abgehackt erzählt. Langeweile kommt nie auf. Ob nun Charaktere aus anderen Büchern von Don Winslow in den Geschichten auftreten, kann ich nicht beurteilen, das Buch war mein erstes (aber sicher nicht mein letztes) des Autors. Sprachlich ist das Buch wie ich es vom Genre erwartet habe: schonungslos, brutal und oft voller Kraftausdrücke.
Für mich war das Buch eine Werkschau des Autors, eine Art Werbung für seine „normalen“ Thriller. Bei mir hat es seine Wirkung nicht verfehlt, ich werde auf jeden Fall weitere Bücher von ihm lesen. Daher von mir eine ganz klare Lese-Empfehlung sowohl für „Neulinge“ als auch für Fans des Autors und 5 Sterne.

Bewertung vom 23.07.2020
Unter den Stollen der Strand
Cohn-Bendit, Daniel

Unter den Stollen der Strand


sehr gut

Als jemand, der 1977 geboren ist, war mir Daniel Cohn-Bendit als Grünen-Politiker und später als Europa-Abgeordneter ein Begriff. Wie Fußball-verrückt er ist, wusste ich nicht. Aber in „Unter den Stollen der Strand. Fußball und Politik – mein Leben“ tobt er sich zu diesem Thema aus. Gekonnt verknüpft er Episoden aus seinem Leben mit Anekdoten aus dem Fußball und Grundsätzen der Politik. Aber das Buch ist keine wirkliche Autobiografie, dafür sind Fußball und Politik zu dominant und sein Leben zu sehr im Hintergrund – und wenn es Geschichten aus seinem Leben gibt, dann haben sie meistens – richtig! – was mit Fußball oder Politik zu tun.
Ganz eindeutig: das eine geht für ihn nicht ohne das andere. Und so ist das Buch teilweise schwierig zu lesen und wirkt etwas konfus. Schwierig deshalb, da er sich nicht wirklich an ein Konzept hält, sondern, wie es manchmal scheint, „von Hölzchen auf Stöckchen“ kommt. Er rennt praktisch durch die Geschichte des Fußballs seit den 1950er Jahren, verknüpft sie mit politischen Ereignissen und ein paar privaten Erlebnissen. Damit schafft er ein sehr dichtes Werk, in dem jeder Satz passt, jedes Wort seine Daseinsberechtigung hat und ich musste es manchmal aus der Hand legen, um durchzuatmen.
Das Buch ist ein bisschen wie ein Fußballspiel: mal rasant, mal überhastet und manchmal muss man den Angriff noch einmal von vorn starten (in meinem Fall: zurückblättern und nachlesen). Nein, in der Hinsicht ist es definitiv keine leichte Lektüre. Und obwohl ich politisch mit Daniel Cohn-Bendit in vielem nicht konform gehe und auch seine Fußball-Leidenschaft bei weitem nicht teile – vieles, was er in seinem Buch an- und ausspricht, spricht mir aus der Seele. Sei es der falsch verstandene Nationalismus und Patriotismus von sogenannten Fußballfans, Korruption, Fanatismus und Faschismus und auch die zunehmende Wichtigkeit des Frauenfußballs – alles hat in dem Buch seinen Platz gefunden. Auch die Tatsache, dass er wegen Jair Bolsonaro mehr und mehr die Freude an Brasilien und dem brasilianischen Fußball verliert („Manchmal frage ich mich, ob »Brasilien, mon amour« für mich langsam zu »Brasilien, je t’aime … moi non plus« wird.“) fehlt nicht.
Sein Hass auf Deutschland scheint sich mit den Jahren abgeschliffen zu haben. Obwohl er seit vielen Jahren in Deutschland lebt, identifiziert er sich aber bis heute nicht mit dem Land. Schuld daran ist vermutlich die Frankfurter Eintracht. „Ich kann Ihnen nur sagen, ob Sie Franzose, Türke, Balkanbewohner, Araber, Afrikaner, Asiate oder sonst was sind – wenn Sie sich drei, vier Spiele in Folge in der Commerzbank-Arena ansehen würden, wären Sie danach für den Rest Ihres Lebens »Frankfurter«.“ Deshalb schlägt er für Sportveranstaltungen im Allgemeinen, Fußballspiele im Besonderen vor, erbitterten Nationalismus und Patriotismus außen vor zu lassen und sich auf eine Art „Fanismus“ zu einigen.
Alles in allem ist das Buch schwer einzuordnen. Es ist keine Autobiografie und kein Sportbuch. Es ist kein politisches Manifest und kein Roman. Es ist irgendwie eine Mischung aus allem möglichen, aber eine gelungene und auch für diejenigen ein Lesevergnügen, die keine Fußballfans oder Vollblutpolitiker sind. Mir persönlich hat das Buch mit seiner Begeisterung und auch seinen Ansichten einen neuen Zugang sowohl zum Fußball als auch zur Politik eröffnet. Sprachlich ist es, wie man es von Daniel Cohn-Bendit kennt: ausschweifend, manchmal ein bisschen hektisch, aber präzise und mit treffender Wortwahl formuliert („ Fundamentalismus ist, ob religiös, nationalistisch, laizistisch oder ökologisch, Quatsch mit Soße.“). Man könnte auch sagen, es ist manchmal so unbequem wie er selbst. Manche Wortwahl ist allerding sehr „gehoben“, wie zum Beispiel das Wort „nachgerade“, das ich in dem Zusammenhang noch nicht einmal kannte. Auch wenn der „Unterhaltungswert“ sich für mich teilweise wegen des vielen Hintergrundwissens zum Fußball in Grenzen hielt – für Sprache und Aussage von mir 4 Sterne.

Bewertung vom 23.07.2020
Bornholmer Schatten / Sarah Pirohl ermittelt Bd.1
Peters, Katharina

Bornholmer Schatten / Sarah Pirohl ermittelt Bd.1


sehr gut

Als ausgerechnet ihr erster Fall in Rostock schiefgeht, zieht sich Kommissarin Sarah Pirohl auf die dänische Insel Bornholm zurück. Aber der Fall ist noch nicht aufgeklärt, denn obwohl ihr damaliger Hauptverdächtiger tot ist, passiert ein sehr ähnlicher Mord, weitere folgen. Und so holen Sarah auch in der Insel-Idylle die Geschehnisse wieder ein, nicht zuletzt, weil ihr ehemaliger Kollege Henrik Buchner und die BKA-Ermittlerin Hannah Jakob überzeugt sind, dass die Taten etwas mit ihr zu tun haben. Nach und nach stellt sich heraus: das zwischen Sarah und dem Täter ist etwas Persönliches. Und was haben ihr Vater, seine Anwaltskanzlei und die Staatsanwältin Yvonne Beyer mit alldem zu tun?
„Bornholmer Schatten“ ist der Auftakt zu einer „Sara Pirohl ermittelt“-Serie von Katharina Peters. Und dieser Auftakt ist ihr meiner Meinung nach durchaus gelungen. Nachdem ich von der Autorin bereits „Fischermord“ gelesen habe (die Hauptfigur ist da die Kommissarin Romy Beccare), hatte ich eine Ahnung, was mich mit dem Buch erwartete. Hintergründige Spannung, gut ausgearbeitete Charaktere und ein Hauch Liebe – also schlicht ein handwerklich guter Krimi. Dass die Autorin zum Beispiel mit Hannah Jakob Figuren aus anderen Serien in diesem Krimi übernommen hat, ist für Kenner sicher ein interessanter Aspekt, für mich als Neuling spielt das kaum eine Rolle. Alles nötige Hintergrundwissen wird vermittelt, Verständnisprobleme gibt es keine.
Die Autorin verknüpft mehrere Elemente sehr gekonnt miteinander: Rechtsextremismus, Parteispenden, Morde, Familie und natürlich darf eine Liebesgeschichte nicht fehlen. Alles in allem ist das Buch eher hintergründig spannend, es gibt einige Leichen und viel Gewalt. Die Charaktere sind bodenständig beschrieben, vor allem der dänische Journalist Frederik Thomsen, Sarahs Kollege Henrik und die Ermittlerin Hannah Jakob konnten meine Sympathie sehr schnell gewinnen. Sarah selbst kommt eher ein bisschen spröde daher, voller Selbstzweifel und Unsicherheit – nicht unsympathisch, aber ich brauchte eine Weile, um mit ihr warm zu werden.
Sprachlich ist das Buch gewohnt flüssig geschrieben und flott zu lesen. Der einzige wirklich auffällige Fehler ist die Tatsache, dass in der Buchbeschreibung Sara ohne „h“ geschrieben wurde, das ganze Buch über dann aber mit. Dankenswerterweise verzichtet die Autorin auf übermäßige Kraftausdrücke und Schimpfwörter. Manchmal hatte ich allerdings das Gefühl, die Autorin verzettelt sich ein bisschen zwischen den Schauplätzen und den Charakteren, gegen Ende schafft sie es aber, alle losen Enden zu verknüpfen und alles nach einigen Irrwegen und falschen Fährten schlüssig und zufriedenstellend aufzulösen. Vor allem gegen Ende nimmt das Buch enorm Fahrt auf, wird so spannend, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte, bis ich endlich wusste, was tatsächlich hinter allem steckt.
Zufriedenstellend ist daher auch mein Gesamturteil für das Buch, solide 4 Sterne für einen soliden, gut konzipierten Krimi mit sehr guten Ideen zu einem (leider) sehr aktuellen Thema. Macht Spaß zu lesen und Lust auf mehr.

Bewertung vom 20.07.2020
Die Organisation des Terrors - Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1943-1945

Die Organisation des Terrors - Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1943-1945


ausgezeichnet

Mit „Die Organisation des Terrors - Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1943-1945“ hat der Historiker Dr. Matthias Uhl zusammen mit seinen Kollegen Thomas Pruschwitz, Martin Holler, Jean-Luc Leleu und Dieter Pohl unglaubliches geschafft. Er hat den lange verschollen geglaubten Terminkalender von SS-Chef Heinrich Himmler aufbereitet, „entschlüsselt“ und der Leserschaft zugänglich gemacht. Grundlage für die Edition bilden die überlieferten Terminblätter des Dienstkalenders aus dem Zentralarchiv des russischen Verteidigungsministeriums, dazu kamen sein Tischkalender und seine handschriftlichen Telefonnotizen. Das war in mehrerlei Hinsicht kein einfaches Unterfangen, denn zum einen schrieb Himmler in einer Art „Geheimschrift“, einer Mischung aus Sütterlin und lateinischer Schreibschrift, zudem galt es Abkürzungen und Zeichen zu entschlüsseln. Und dazu dann noch der Inhalt der Kalender aus der Zeit zwischen dem 1.1.1943 und dem 15.3.1945. Absolut keine leichte Kost.
Denn in diesen 26,5 Monaten skizziert Himmler nahezu lückenlos überliefert und in mageren Worten Triviales aus seinem Leben neben Aufzeichnungen zu Krieg und Holocaust. Nur für sechs Tage gibt es in dieser Zeit keine Einträge. „Telefonat mit Mami und Püppi“ (mit seiner Frau und seiner Tochter) finden sich da neben Frisör- und Massageterminen und Ausflügen zu seiner „Zweitfamilie“ nach Mecklenburg (er hatte mit seiner ehemaligen Sekretärin zwei uneheliche Kinder) auch Besprechungen zur Vernichtung der Juden und Termine zu Besuchen in Konzentrationslagern (wie beispielsweise am 12. Februar 1942 in Sobibor) sind vermerkt. Wie penibel der Kalender geführt wurde, zeigt, wie pedantisch Himmler als Mensch war. Und ebenso akkurat durchgeplant wie seine Tage, so sollte auch Völkermord vonstattengehen. Er war einerseits der große Strippenzieher hinter dem Schreibtisch, besuchte und besichtigte aber auch die Stätten der Gräueltaten.
Die Aufarbeitung der Kalender war eine enorme wissenschaftliche Leistung. Dass dabei kein Roman herauskommen kann, war von vornherein klar. Das Buch ist ein verstörendes Dokument. So viel Gewalt, Leid und Menschenverachtung in so mageren Worten. Dazwischen die Einordnung der Autoren/Herausgeber. Das Buch kann man nicht einfach so lesen. Man muss immer wieder Pausen machen, eventuell das eine oder andere auch selbst noch recherchieren, um die politisch-zeitliche Einordnung nachzuvollziehen. Damit wird es zu einer gelungenen Mischung aus Sach-, Fach- und Geschichtsbuch und eine Grundlage für weiterführende Lektüre. Ein Buch, das betroffen, nachdenklich, vielleicht auch wütend macht. Von mir eine ganz klare Lese-Empfehlung für historisch interessierte Leser, die sich eventuell für besseres Verständnis gerne auch über das vorliegende Buch hinaus weiter in das Thema einarbeiten wollen. 5 Sterne.

Bewertung vom 20.07.2020
Beute / Bennie Griessel Bd.7
Meyer, Deon

Beute / Bennie Griessel Bd.7


ausgezeichnet

Eines vorweg: bei dem Buch "Beute" von Deon Meyer handelt es sich bereits um den 6. Teil einer Reihe. Ich habe die vorherigen Bände nicht gelesen, hatte aber in der Beziehung mit dem Buch keine Verständnisprobleme, alles wirklich Wichtige wird dem Leser im Lauf der Geschichte erklärt.
In anderer Beziehung hatte ich mit dem Buch allerdings sehr große Probleme. Ich fand schlicht keinen Zugang dazu. Allerdings lese ich Bücher normalerweise immer bis zum Ende, also auch dieses. Ich muss aber sagen, dass es sich insofern gelohnt hat, als dass die Handlung gegen Schluss Fahrt aufnimmt und die Geschichte dann tatsächlich spannend wird.
Erzählt wird die Geschichte in zwei Handlungssträngen: der 34jährige ehemalige Polizist Johnson Johnson kommt in einem Luxuszug zu Tode, als er als Personenschützer eine 90jährige Niederländerin auf der Reise von Kapstadt nach Pretoria begleitet. Verdächtig schnell wird sein Tod als Selbstmord deklariert. Der zweite Handlungsstrang spielt in Frankreich. Hier lebt der gebürtige Südafrikaner Daniel Darret unter falschem Namen ein unauffälliges Leben. Aber auf ihn wartet eine große Aufgabe: er soll den südafrikanischen Präsidenten töten.
Ich muss sagen, dieser zweite Handlungsstrang konnte mich wirklich fesseln, er verwandelt sich sehr schnell in einen packenden (Agenten-) Thriller. Die Handlung in Südafrika plätschert dürftig vor sich hin und ist in der Hauptsache durch verworrene Strukturen innerhalb der Ermittlungsbehörden, ein bisschen Politisches, Privates der Ermittler Vaughn Cupido und Bennie Griessel und etwas tatsächlicher Ermittlungsarbeit geprägt. Durch die Wechsel zwischen den beiden Strängen verlor ich hier aber immer mal wieder den Faden. Deshalb war das Buch in sich für mich wie eine Achterbahnfahrt aus einer sehr spannenden, und schlüssigen Geschichte, die immer wieder durch „Ausflüge“ nach Südafrika unterbrochen wurde. Dieser Handlungsstrang nimmt erst gegen Ende ebenfalls Fahrt auf, alles gipfelt dann in einem fast überstürzt anmutenden Schluss, als hätte der Autor dann selbst schnell zum Ende kommen und alle losen Enden verknüpfen wollen, was ihm nur bedingt gelingt.
Sprachlich war das Buch für mich ebenfalls nicht unbedingt angenehm zu lesen. Das lag nicht an den vielen aus dem Afrikaans übernommenen Begriffen, die kursiv abgesetzt waren, vielmehr störten die zum Teil sehr holprig konstruierten Sätze meinen Lesefluss enorm. („Das docket besteht aus dünner, billiger Pappe in einem hellbraunen Farbton, der oft verächtlich mit dem übel riechenden Nebenprodukt von Babys verglichen wird.“ – ich gehe hier davon aus, dass der Autor den Inhalt einer vollen Windel meint, das ist aber ganz sicher kein Nebenprodukt eines Babys.). Außerdem häufen sich Fehler in Logik, Rechtschreibung und Zeichensetzung.
Die Vielzahl an Charakteren machte das Buch für mich ziemlich unübersichtlich, da sie mit Ausnahme von Daniel mich zu platt und ungreifbar sind. Er ist sehr deutlich beschrieben und daher bekam ich zu ihm am meisten Zugang und konnte ich mit ihm mitfiebern. Über die beiden Ermittler in Südafrika erfährt man das zwar Notwendigste, zu ihnen bekam ich aber trotzdem keinerlei Zugang und der komplette Handlungsstrang war für mich das ganz Buch über nur (zum Teil störendes) Beiwerk.
Alles in allem fand ich das Buch sehr enttäuschend, phasenweise musste ich mich durchquälen und im Endeffekt war ich froh, am Schluss angekommen zu sein. Sowohl die politische Landschaft, als auch die geografische und die beiden eher untypischen Ermittler hätten im „Südafrika-Strang“ wesentlich mehr hergegeben. Der „Frankreich-Strang“ war hingegen hervorragend, bot alles, was ein Thriller haben muss. Stünde er alleine, hätte das Buch von mir 5 Sterne bekommen, dafür hat es sich nämlich gelohnt, das Buch zu lesen. So bekommt es leider nur 3 und ist allerhöchstens für Fans empfehlenswert oder für Leute, die grundsätzlich alle Teile einer Serie lesen.

Bewertung vom 20.07.2020
Eiskalte Augenblicke / Thomas Andreasson Bd.10
Sten, Viveca

Eiskalte Augenblicke / Thomas Andreasson Bd.10


ausgezeichnet

Ein bunter Strauß Kurzgeschichten aus der gar nicht so harmonischen Schwedischen Provinz.
Wer die Geschichten aus Sandhamn kennt, dem sind die Charaktere der Kurzgeschichten, die Viveca Sten in „Eiskalte Augenblicke“ zusammengestellt hat, nicht fremd. Die zehn kurzen Krimis bringen dem Leser die Personen näher, da sie eine Reise durch die Zeit sind. Die Geschichten beginnen 1981, als sich die spätere Juristin Nora Cedergren (später Nora Linde) den künftigen Polizisten Thomas Andreasson im Konfirmandenunterricht kennenlernt. Später kann man das Leben der beiden, ihre unterschiedlichen privaten und beruflichen Werdegänge und Lebenswege weiterverfolgen, die sich immer wieder kreuzen.
Der Leser erfährt sehr viel Neues, was manche unterschwellige Frage aus den Sandhamn-Krimis beantwortet. So klärt die Autorin viele Zusammenhänge auf und Kenner der Reihe treffen auf einige alte Bekannte. Wie traf Nora Henrik? Was tat sich später im Privatleben von Thomas? Und ist Noras zickige Schwiegermutter Monica so untadelig, wie sie sich immer darstellt? Nur so viel: es gibt in den Kurzgeschichten Tote, Dramen und ein paar Liebesgeschichten. Dazu dürfen natürlich die Beschreibungen der (scheinbar) idyllischen Insel nicht fehlen. Die Aufklärung der Fälle passiert sehr subtil, manchmal sogar nebenher – und oft wird die wahre Erklärung für die eine oder andere Tat erst irgendwo ganz anders im Buch geliefert. Und ganz anders sind oft auch die Lösungen. Ebenso wie in den „normalen“ Krimis ist auch in den Kurzgeschichten wenig so, wie es auf den ersten Blick aussieht.
Sprachlich ist das Buch flott und leicht zu lesen, allerdings ohne seicht oder trivial zu sein. Alles in allem für mich eine gelungene Zusammenstellung. Die Geschichten haben genau die richtige Länge und vermitteln eine Mischung aus Urlaubsgefühl und Krimi-Atmosphäre. Sie sind alle zusammenhängend aber dennoch eigenständig, so, wie Kurzgeschichten sein sollen. Allerdings denke ich, so wirklich interessant ist das Buch für alle, die die Sandhamn-Krimis kennen und mehr Hintergrundwissen über die Charaktere vermisst haben (laut Aussage der Autorin wollte sie mit den Geschichten oft gestellte Fragen von Lesern zum Privatleben von Thomas und Nora beantworten). Trotzdem aber auch ohne Vorkenntnisse super zu lesen und für mich eine gelungene Urlaubs-Lektüre. 5 Sterne.
PS. Für mich ein lustiger Fun-Fact am Rande: der Schauspieler, der Thomas Andreasson in der Verfilmung spielt heißt Jakob Cedergren und hat damit denselben Nachnamen wie Noras Mädchenname. Thomas‘ Ehefrau im Buch heißt Pernille, die Lebensgefährtin seines Darstellers Pernilla.

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Bewertung vom 10.07.2020
Der Tag, an dem Theo starb (eBook, ePUB)
Uhlen, Mara

Der Tag, an dem Theo starb (eBook, ePUB)


weniger gut

„Der Tag, an dem Theo starb“ von Mara Uhlen war für mich ein sehr schwieriges Buch. Nicht der Geschichte an sich wegen. Die ist seicht, simpel und eher stupide. Schwierig fand ich eher, dass mir die Hauptfigur Tilda und ihre Art von der ersten Seite an so unsympathisch waren, dass ich mich nur schwer auf die Handlung einlassen konnte. Zum Glück gibt es davon nicht allzu viel.
Aber von vorn. Tilda lebt eigentlich in Berlin und erbt von ihrer Tante ein Haus auf dem Land samt Hündin Susi. Schon am zweiten Tag nach ihrem Umzug in die „Walachei“, findet sie einen an einem Baum erhängten Dackel. Der Rest des Buchs dreht sich einerseits um die Aufklärung des Falls, andererseits aber um Tilda als Person.
Und darin liegt mein Hauptproblem. Tilda hält sich für etwas Besseres, schließlich kommt sie aus der Großstadt. Ihr Leben dreht sich um Schuhe, ihr Dasein als Journalistin (das gelinde gesagt nicht über die Klatschspalte der Zeitung hinausgeht) und den Veganismus, was sie auch immer wieder betont, auch wenn sie es selbst damit nur dann 100% genau nimmt, wenn es ihr passt. „Vegetarische Küche war in diesem Kaff offenbar ein Fremdwort. Ganz zu schweigen von Veganismus. Dabei hätte es seiner Figur bestimmt nicht geschadet, wenn er mal auf Bratwurst und Speck verzichtet hätte.“ „Der Darjeeling im Regal roch noch ganz appetitlich, das Knäckebrot war gerade erst abgelaufen, und im Kühlschrank fand Tilda sogar noch Margarine und ein ungeöffnetes Glas Marmelade mit der Aufschrift Erdbeere 2017. Augenscheinlich ohne Gelatine. Also durchaus essbar.“ Ich weiß nicht, ob die Autorin ihren Fruchtaufstrich oder ihre Marmelade selbst kocht, aber ich mache das seit Jahren und grundsätzlich ohne Gelatine (in handelsüblichem Gelierzucker ist Pektin).
Weniger genau mit dem Veganismus nimmt sie es dann, als sie sich „unter die frisch bezogene Federdecke“ kuschelt, Cappuccino trinkt und (aus Mangel an Alternativen und weil sie Lust drauf hat) ein Stück Himbeer-Sahnetorte isst. Und sie, die beim Anblick von geshredderten Küken und gequälten Tieren anfängt zu weinen, schaut zu, als Kinder Enten und Schwäne füttern, „die sich laut schnatternd um die Brotstückchen stritten“, dabei weiß doch inzwischen jeder, dass Brot für die Tiere tödlich ist.
Mir sind teilweise zu viele Marken- und Firmennamen erwähnt und manche der Beschreibungen sind holprig und mit der Realität nicht vereinbar („Die Arme und den Nacken auf den Beckenrand gestützt, ließ sie die Beine im Wasser kreisen.“). Außerdem sind einige Dinge, die sie so arrogant betont, schlicht falsch. Zum Beispiel ist noch keiner nur dadurch erschlankt, weil er zum Veganer wurde (Stichwort: Puddingveganer. Und sie kann ja auch gerne mal ausrechnen, wie viele Kalorien Tildas Ayurvedische Gemüsepfanne mit Reis und Kokosmilch hat.). Und ein Kassenband (oder Warentransportband) ist kein „Laufband“! Sie wertet oberflächlich so gut wie alles ab („Hinterwäldler“, „die dicke Frau“, vieles ist aus dem letzten oder gar vorletzten Jahrhundert) – ja, sie findet sich einfach toll und unfehlbar, ob sie nun in fremden Gärten „ermittelt“ oder andere schulmeistert. Ich fand sie besserwisserisch, überheblich und nervig, ohne sie wäre es eventuell ein ganz brauchbares Buch geworden, obwohl ich den Schluss sehr vorhersehbar fand und den Weg zur Aufklärung des Falls nicht wirklich spannend.
Der Begriff Cozy-Krimi ist eigentlich ein Oxymoron, weshalb ich ihn auch nicht mag. Das vorliegende Buch ist für mich ein sogar unterdurchschnittlicher Frauenkrimi, geeignet, um ihn bei einer Tasse Tee an einem verregneten Nachmittag zu lesen. Mehr nicht. Von mir für den rudimentären Unterhaltungswert 2 Sterne.