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Benutzername: 
Uli Geißler
Wohnort: 
Fürth/Bay.

Bewertungen

Insgesamt 768 Bewertungen
Bewertung vom 25.05.2012
Kalimambo (Spiel)

Kalimambo (Spiel)


sehr gut

Witziger Rennspielspaß mit Überraschungen

Als Hobbyforscher neue Tierarten in dicht bewachsenen Urwäldern finden, Gefahren bestehen und am Ende ganz vorne stehen kann man bei „Kalimambo“. Allerdings heißt es sich in Acht vor Elefanten und insbesondere deren Hinterlassenschaften nehmen, denn schnell tritt man in einen riesigen Haufen.

Auch das Nashorn ist nicht unbedingt ein Freund, denn immer wieder rempelt es den Letzten der Expeditionsreihe an. Das gibt im Spiel natürlich Minuspunkte, wie eben der Haufentritt auch. Wer schließlich am Ende die wenigsten davon auf seinem Punktekonto stehen hat, gewinnt das flotte, witzige Laufspiel.

Anhand von zunächst von jeder und jedem geheim ausgewählten Zahlenkarten wird die Zugreihenfolge der Spielfiguren über die 32 Felder des Spielplans geregelt. Die höchste Zahl zieht zuerst und setzt die eigene Figur an die Spitze der Forscher, wer die zweithöchste Karte spielte, setzt dann den eigenen Forscher wiederum an die Spitze usw. So verändert sich also ständig die Reihenfolge der Figuren.

Wer vorne ist, tritt schnell mal in einen Haufen, wer hinten geht, kann vom Nashorn gerammt werden. Kali – ein schwarzes Tier mit roter Nase – zieht ziemlich überraschend los. Dann entsteht oft eine Lücke zwischen dem letzten Hobbyforscher und dem Nashorn. Das nutzt das Nashorn sofort, den hintersten anzurempeln.

So tippeln also alle stets voran und hoffen, dass man möglichst in der Mitte bleibt, denn das ist der sicherste Platz und birgt die Chance, am Ende „Kalimambo“ zu gewinnen.

„Kalimambo“ ist ein lustiges Spiel mit einfachen Regeln. Der hohe Glücksanteil gefällt Planerinnen und Strategen sicher nicht, aber für die Kinderrunde oder Familien eignet sich der Rennspaß sicher gut, da eben auch der Zufall hin und wieder mithilft, nach vorne zu kommen. Die witzige Spielgeschichte und die farbenfrohe Gestaltung sowie die schönen Holzfiguren motivieren zum Mitspielen.

(c) 5/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Spiel- und Kulturpädagoge, Fürth/Bay.

12 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.05.2012
Mein Leben als Superagent / Derek Bd.1
Tashjian, Janet

Mein Leben als Superagent / Derek Bd.1


ausgezeichnet

Beharrliche Wahrheitsfindung mit Pfiff und etwas Schuldgefühlen

Derek, der Junge, der eine Abneigung gegen das Lesen hat, ist der Protagonist dieser meist witzigen, aber auch ein wenig nachdenklichen Geschichte. Immerhin geht es um den Tod eines Mädchens – des Mädchens, das vor Jahren in den Sommerferien auf den damals noch Windeln tragenden Derek aufpasste.

Allein der Einstieg zieht selbst Leseunwillige in die Geschichte hinein, denn jede und jeder kann sich sofort mit Derek identifizieren. Dazu kommen seine in kleine, skurrile Zeichnungen gewandelten Gedanken, die schwierige Begriffe bildhaft erläutern. Das passt nicht immer, ist jedoch eine Idee, die sich den gesamten Erzähltext hindurch zieht.

Der durchaus interessierte Junge entdeckt auf der Flucht vor seiner Lernaktivität einfordernden Mutter gleich am ersten Ferientag einen Zeitungsabschnitt auf dem Dachboden mit einer mysteriösen Todesgeschichte. Das Vorhandensein der Pressemitteilung im Haus seiner Eltern und zudem die dramatische Geschichte fesseln den Leseunwilligen so, dass er nicht mehr aufgibt, der Sache nachzuspüren, bis er nicht nur entdeckt, dass sogar er selbst damit etwas zu tun hat, sondern den „Fall“ auch noch löst.

Die zunächst sehr witzige Geschichte übertritt bisweilen die Schwelle des puren Vergnügens hin zu einem tragischen Ereignis in der frühen Kindheit Dereks und kehrt schließlich zur erleichternden oder zumindest entlastenden Auflösung für ihn und seine Familie. Insofern ist es ein spaßiges Vergnügen, die Ferienereignisse des Jungen geradezu miterleben zu können. Gleichzeitig regt es dazu an, ernsthaft über Aspekte von Schuld, Vergebung und darüber, wie Belastungen bewältigt werden können, nachzudenken.

Auf jeden Fall ist die Abenteuergeschichte nicht nur wegen der einfachen und gut erzählenden Sprache, sondern auch aufgrund der einfachen auflockernden Mini-Zeichnungen des Sohnes der Autorin gut zu lesen – und das nicht nur in den Ferien.

(c) 5/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.05.2012
Die Verschwundenen
Kilpi, Marko

Die Verschwundenen


ausgezeichnet

Brutale Lust und krankhafte Selbstdarstellung

Kommissar Olli Repo hat die ungeliebte Aufgabe übertragen bekommen, als Ausbilder den jungen Polizeianwärter Heikki Salimi als ständigen mehr oder weniger Praktikanten an seiner Seite im Berufsalltag mitlaufen zu lassen. Repos Menschenkenntnis sagt dem Realisten allerdings schon bald, dass der junge Bursche alles andere als geeignet für den Beruf ist. Zu gering ist Salmis Fähigkeit zur professionellen Distanz und zu schnell lässt er sich zu Gewaltausbrüchen verleiten. So verprügelt er beispielsweise einen mutmaßlichen Sexualstraftäter.

Repo leidet jedoch nicht nur unter dem problematischen Jungkollegen, sondern auch noch unter der Belastung privater Probleme, als sich abzeichnet und vollzieht, dass ihn seine Frau samt Sohn verlässt. Nicht zuletzt belastet ihn und seine Ermittlungen die unsägliche Sensationsgier der übereifrigen Journalistin Saastamoinen, die bisweilen Insiderwissen zu haben scheint und vorschnell und in der Regel mit gnadenloser Lust exzessive Verbrechen genüsslich in ihrem Medium geradezu ausweidet.

Die sich langsam in ihrer Spannung steigernde Handlung hangelt sich vom quälenden und kruden Fall Sexueller Gewalt an einem Jungen weiter über den sinnlosen und nicht nachvollziehbaren Unfalltod einer jungen Frau und gelangt über das Verschwinden eines „Big Brother“-Teilnehmers und die Jagd nach dem Gewaltverbrecher Routala bis zur drohenden Gefahr eines Massentötungsanschlages in einem Öffentlichen Gebäude.

War schon der erste Roman des Autors bestes „Lesefutter“, so hat Marko Kilpi mit diesem zweiten Titel eindrucksvoll unterstrichen, dass man mit ihm rechnen und ihn umgehend und vermutlich auch künftig auf die Liste der Besten setzen sollte.

(c) 5/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2012
Weber's Grillbibel
Purviance, Jamie

Weber's Grillbibel


ausgezeichnet

Anleitung zur archaischen Verpflegung

Sobald erste Frühjahrssonnenstrahlen den Winter beenden, raucht und riecht es schon allerorten. Der Duft von Holzkohle und gebratenem Fleisch durchzieht die Parks, Wiesen, Flussufer und Gärten. Die wenigsten selbsternannten „Grillmeister/innen“ benötigen ernsthaft eine Anleitung, um sich diesem Freiluftvergnügen zu widmen. Doch wer den Essgenuss steigern und zudem auch noch möglichst problemlos und „Ärgerfrei“ grillen möchte, wird mit dem Buch des amerikanischen Grillspezialisten zu neuen Höhenflügen der Grillkunst starten.

Das Buch bietet wahrlich alles, was man zum Grillen benötigt. Klar ist, dass das von einem der traditionellsten und größten Grillhersteller veröffentlichte Buch lediglich die eigenen Grillgeräte zur Verwendung empfiehlt und sich auch das Zubehör auf diese Marke beschränkt. Ganz klar gelten aber die Grundlagen, Ideen, Tipps und vor allem Rezepte auch für Grills anderer Herkunft.

So führt der Autor über Art und Wirkung der unterschiedlichen Kohle und ihrer Anordnung im Grill, das Anzünden, die Hitzeverteilung, das Heißräuchern oder ein paar Tipps zur Behandlung des Grills ein. Leider fehlt eine Einschätzung zu der aktuell wohl umweltfreundlichsten Grillenergiequelle, der Kokoskohle.
Zubehör wird in Wort und Bild dargestellt, bevor es in die praktischen Kapitel zur Zubereitung von Grillgut aller Art über geht. Es ist eine wahre Pracht, in welcher Vielfalt der Autor Rezepte – verständlicherweise sehr „Fleischlastig“ – gesammelt und beschrieben hat.

Die Rezeptanleitungen sind nachvollziehbar verfasst und mit vielen Detailfotos hilfreich unterstützt. Angegeben sind Grillmethode (direkt oder indirekt z. B.), Zubereitungs- und Grillzeit sowie benötigtes Gerät und Zubehör. Die Zutaten und Arbeitsabläufe werden in einzelnen Schritten beschrieben, Tipps zu besonderen Bearbeitungsschritten ergänzend hinzugefügt. Jedes Themenkapitel beginnt mit der Grillpraxis benannten Erläuterung zum jeweils speziellen Umgang mit dem Grillgut wie Vorbereitung einer Ananas der Zubereitung einer Polenta oder dem Würzen. Anschließend folgen die passenden Rezepte. Toll ist auch die Vielzahl an vorgestellter Marinaden und Grillsaucen.
Bei aller Fleischeslust gibt es doch auch ein – wenngleich deutlich knapperes - Kapitel vegetarischer Grillgerichte mit Gemüse oder Obst.

Sogar ein wenig Fleischkunde samt „Grill-Kompass“ (Art des Grillguts, Stärke, Gewicht und Größe sowie Grillzeit) ist in dem Buch auf einigen Seiten geboten. Hinweise zum richtigen Grill, zur Sicherheit und ein Rezeptregister runden das empfehlenswerte und einen sehr guten Eindruck hinterlassende Buch ab. Das alles schmeckt, lässt sich stark vermuten, muss jedoch jeweils selbst erprobt werden.

(c) 5/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

76 von 119 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.04.2012
Pflanzenschnitt
Haas, Hansjörg

Pflanzenschnitt


ausgezeichnet

Anleitung zum Busch- und Baumdesign

Ein schöner Garten zeichnet durch Büsche, Bäume und Blumen aus. Doch wenn diese wie „Kraut und Rüben“ durcheinander wachsen kaum Blüten und selten Früchte tragen, ist das häufig nicht das Ergebnis erwünschten Wildwuchses.
„Der Schnitt macht’s“ könnte man behaupten, zumindest beeinflusst ein bewusster und vor allem richtig vorgenommener Schnitt zur rechten Zeit Wachstum, Form und Ertrag.

So kann man vom Autor des dünnen, aber ausreichend gehaltvollen Büchleins erfahren, welche Schnittarten und –zeiten es gibt und für welche Pflanzen sie sich jeweils am besten eignen. Anschaulich erläutert er, wie sich die Büsche, Bäume und Hecken entwickeln, was geschieht, wenn man den Saftdruck durch Schnitt unterbricht, wie man das Triebalter der Zweige erkennt und welche Schnittformen und –führung es gibt und wann man welchen Schnitt anwendet. Das ist grundlegend hilfreich und auch Ungeübte bekommen eine Ahnung, wie die vernünftige Pflege von Gartengewächsen erfolgen sollte. Selbst Schnittfehler werden kurz beschrieben und Tipps zur Korrektur benannt. Illustrationen veranschaulichen nachvollziehbar, welche Triebe an welcher Stelle zu kürzen sind.

Den Kern des Praxisbuches bilden 45 Pflanzenportraits üblicher und gern gepflanzter Zier- und Nutzgehölze wie Forsythie, Hortensie, Lavendel und Bartblume, Beet-, Strauch- und Kletterose, Klematis, Apfel-, Birn- und Kirschbaum bis hin zu den beliebten Beerensträuchern. Dabei weisen kleine Symbole auf Standort und Blüteart hin, Blütezeit sowie Wuchsweise und –höhe sind angegeben. Im erläuternden Text beschreibt der Autor wichtige Besonderheiten der jeweiligen Pflanzen und macht klar, welcher Schnitt wann erfolgen sollte und welche Wirkung das hat.

Der zusammenfassende Schnittkalender zeigt die jeweiligen Schnittzeiten für die vorgestellten Zier- und Nutzpflanzen, so dass man übersichtlich für das ganze Jahr überblicken kann, wann man mit Schere und Säge die nötigen Pflegetätigkeiten angehen muss.

„Pflanzen-Schnitt“ bietet eine ausreichend anschauliche und unterstützende Anleitung zum Erhalt eines ansehnlichen und ertragreichen Gartens und hilft sicher, die Freude am eigenen Garten durch etwas fachlichere Pflege zu erhöhen.

(c) 4/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

17 von 17 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.04.2012
Geocaching
Küpper, Peter

Geocaching


gut

Einstieg für ein neu belebtes Freiluft-Vergnügen

Seit einigen Jahren verbreitet sich ein altes/neues Freizeitvergnügen immer mehr: das Geocaching. Befeuert durch neuartige technische Geräte übt das Suchen von versteckten Botschaften oder kleinen „Schätzen“ wieder verstärkt eine Faszination für Kinder, Jugendliche und Familien aus. Heutzutage geschieht das jedoch nicht per Briefnachrichten oder Zeitungsannonce sondern über Internetportale und elektronisch Satellitengesteuert. Spaß bereitet das Freilufthobby auf jeden Fall.

Das Buch „Geocaching“ bietet einen ersten Einstieg dazu. Mit vielen (eher atmosphärischen, weil wenig die Technik, Geräte, Displayansichten oder Download-Abläufe darstellenden) Farbfotos aufgelockert, wird dargestellt, worum es beim „Geocaching“ geht, was man als Ausrüstung dazu benötigt und welche Angebote sinnvollerweise im Internet zu nutzen sind. Kurz geht der Autor auch darauf ein, dass die Kenntnis über den Umgang mit Kompass und Karte eine gute Grundlage bieten und wie die Daten zur präzisen Ortung eines „Schatzes“ zustande kommen oder welche Arten von Verstecken, Gegenständen, Informationen oder Objekten es gibt.

Das Buch enthält Erläuterungen über die unterschiedliche Größen, Qualitäten der „Caches“ (versteckte Schatzkästchen oder –boxen) und vor allem der Versteckorte. Beispielsweise sind die „Nano“-Caches gerade mal 1,6 cm hoch, „Micros“ erreichen um die 5 cm und die größten Schätze können auch mal 20 Liter fassen. Daneben sind auch Gegenstandslose Funde möglich, so genannte „Earth-“ oder auch Themen- Caches, welche bestimmte Wissensinhalte oder Informationen vermitteln, bisweilen einfach nur landschaftlich attraktiv sind. Für Neulinge fehlen allerdings konkrete Anleitungen zur Gerätebedienung oder Cache-Downloadanleitungen und was nach dem Herunterladen zu tun ist. Das hätte die Einführung komplett gemacht.

Sehr umfangreich ist das Kapitel zu den unendlichen Rätsel- und Verschlüsselungsaufgaben, die zum Auffinden besonders der über mehrere Stationen aufgeteilten „Multi“-Caches gelöst werden müssen. Wichtige Formeln oder Chiffrierarten werden beschrieben, gleichzeitig aber auch Lösungshilfen aufgelistet. Weshalb allerdings die „Zinken“ für reisende „Landstreicher“ in diesem Zusammenhang dargestellt werden, ist ein Rätsel für sich. Schließlich erfährt man in einem kurzen Abschnitt wie man selbst einen „Cache“ legt. Ein Abkürzungsglossar hilft, die besondere „Sprache“ in der Welt des Geocaching verstehen zu können. Für eine erste Befassung mit diesem Hobby ist das Buch gut geeignet, daher faire drei Sterne (= gut). Für ein „sehr gut“ hätte es 4 und für „nicht zu verbessern“ 5 Sterne gegeben.

(c) 4/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

11 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2012
Spielbar Swiss Edition

Spielbar Swiss Edition


ausgezeichnet

Das Schweizer „Messer“ der Top-Spiele für die Seminarpraxis
Dem wohl berühmtesten Taschenmesser sagt man nach, es sei so vielfältig und sinnvoll ausgestattet, dass man es geradezu für alle Zwecke einsetzen kann. Die aktuelle Ausgabe aus der Reihe „Spielbar“ trägt dieses Mal den Zusatz „Swiss Edition“ und spielt ein wenig mit dem Image des Top-Exportartikels.

Axel Rachow und Johannes Sauer haben als Herausgeber dieses Bandes neue Spielanregungen und Trainingsübungen für die Gruppen- und Seminararbeit von zahlreichen Kolleginnen und Kollegen aus der Schweiz zusammengetragen.

Gewohnt erprobt, reflektiert und Praxisgerecht kommen die Spiele in dem gut gegliederten Buch im Querformat daher. Die Spiele sind den Seminarterfordernissen „Einen Rahmen geben“, „Das Eigentliche im Fokus“, „Spannung erzeugen“, „Dynamisch gestalten“ sowie „Der Blick auf Großes“ zugeordnet und entsprechend sortiert. Eine Auswahlliste zu Beginn hilft, Spielkategorien (-arten) und –ziele gezielt aufzuschlagen.

Dann beginnt die Praxis und das gleich schmerzhaft, aber dennoch mit einem eindeutigen Ziel und Sinn: es geht darum, bewusst Zielvorhaben mit den passenden Spielen zu unterstützen. Dazu sind bisweilen auch ungewöhnliche Herangehensweise hilfreich. Jedes Spiel, jede Übung weist Zielformulierungen, Spielanleitung und –varianten, Kommentare zu möglichen Erkenntnissen sowie Auswertungstipps und Vorschläge für den Einsatz auf. Auch die erforderlichen Rahmenbedingungen (Technik, Raum, Material) sind selbstverständlich benannt.

Der auf der Titelseite angekündigte Bonus des Buches liefert eine Reihe von guten Ideen zur Visualisierung von Lern- und Lehrinhalten, Gruppenergebnissen und Merksätzen. Diese sind eine ausgezeichnete Bereicherung des ohnehin schon mit einer Vielzahl neuartiger Seminarmethoden und spielerischen Übungen prallen Kompendiums.

Erneut zeigt sich die fundierte und erfahrene Praxis der Autorinnen und Autoren der Trainerbuchreihe. Nur wenige Spiele sind Abwandlungen oder Auffrischungen schon bekannter Spiele, so dass das Buch einen bestehenden Methodenfundus gut ergänzt.

(c) 4/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Spiel- und Kulturpädagoge, Fürth/Bay.

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.04.2012
Merian Istanbul

Merian Istanbul


ausgezeichnet

Facettenreiches Bild der traditionellen und modernen Stadt am Bosporus

Das mächtige Buch – schwergewichtig und in seiner querformatigen Größe angemessen prächtig bietet auf seinen 192 Seiten nahezu ausschließlich mittels Farbaufnahmen der besten Merian-Fotografen und nur knappen, das Nötigste erläuternde Texten 100 Momenten der Begeisterung. Den emotionalen Zugang zu der Stadt zwischen den Kontinenten liefert der Korrespondent Kai Strittmatter von der der Süddeutschen Zeitung.

Einem Spaziergang gleich blättert man sich durch die Straßen und Gassen der Stadt vorüber an den Monumenten und Gebäuden klassischer Antike oder der Belle Èpoque, bekommt eine Vorstellung der Zukunftsorientierten und aus dem Dunst des Horizontes aufstrebenden Moderne oder versinkt in den Winkeln einer geradezu undurchdringlichen Dichte des sinnlich verwirrend-betörenden orientalischen Basars der so Geschichtsträchtigen Metropole zwischen Schwarzen und Marmara-Meer.

Der auf edlem Kunstdruckpapier gedruckte Bildband im präsentablen Querformat (38x28 cm) zeigt in hervorragender Weise fotografiert prächtig und großzügig ausgestattet das vielfältige Antlitz einer Stadt, so wild und gleichzeitig still, so traditionell und zugleich weltoffen, so in sich autark und doch so dialogisch ins Leben gerichtet.

Das Buch über die zweitgrößte Megacity Europas ist ein gewichtiges Erinnerungsstück und ein die Besuchslust weckendes Prachtexemplar gleichermaßen.

(c) 4/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

9 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2012
Byzanz - Konstantinopel - Istanbul
Aslan, Rüstem; Blum, Stephan W. E.; Schweizer, Frank

Byzanz - Konstantinopel - Istanbul


ausgezeichnet

Seelenbeschreibung der Stadt zwischen Orient und Okzident

Die osmanische Perle am Bosporus in vielerlei Hinsicht. Geschichte und Geschichten, Niederlagen und Siege kennzeichnen die auf zwei Kontinenten gelegene europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2010.

Das Autorenteam stellt zunächst Geschichte und Entwicklung dar und verschafft somit den Lesenden einen Eindruck von der Bedeutung dieser über die Jahrtausende gewachsenen Metropole bis in die Neuzeit und das Heute.

Geradezu bildhaft werden in den folgenden Kapiteln ausführlich einzelne Gebäude, Monumente oder Stadtteile beschrieben. Ergänzt um zahlreiche Farbaufnahmen von Mehmet Güngör, entstehen Gesichter der Stadt, so dass sich ein Puzzle der Vielfältigkeit Stück für Stück zu einem mächtigen Ganzen zusammensetzt. Wohl recherchiert und ausreichend Detailfreudig erzählen die drei Autoren die wechselhaften Ereignisse der Stadt und deren baulichen Besonderheiten und Merkmale.

Der von den Autoren gut und auch hinsichtlich der wissenschaftlichen Details einfach und verständlich erzählte Gang durch die bekannten und berühmten, aber eben auch unscheinbaren und selten begangenen Straßen und Gassen, über Brücken und schwimmend auf dem Wasser des Bosporus, Bindeglied zwischen dem Schwarzen- und dem Marmara-Meer, ist spannend, informativ und unterhaltsam gleichermaßen.

Das Buch ist kein Reiseführer und doch ließen sich ergänzt um eine Stadtkarte nahezu alle Sehenswürdigkeiten und erkennbaren Bedeutsamkeiten in der Stadt anhand der gut aufklärenden Texte erkunden. Die Übersicht gleich zu Beginn des Buches zeigt 45 dieser Sehenswürdigkeiten in kleinen Daumennagelgroßen Bildchen der Lage in der Stadt grob an, ein Glossar lässt im Text vorkommende Fachbegriffe wie „Arabeske“, „Medrese“ oder „Yali“ verstehen.
Die gelungene Darstellung der Gegensätze zwischen Altem und Neuem gefällt und zeugt von dem alltäglichen Dialog im Wesen dieser Stadt.

Das handliche Buch (21,5x23,5 cm) bietet ein ausgezeichnetes Portrait Istanbuls. Es ergänzt und bereichert jeden sachlichen Reiseführer um die für ein anhaltendes Reiseerlebnis nötige Seele dieser einzigartigen Stadt.

(c) 4/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

9 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.04.2012
Die Cubaboarischen
Cubaboarischen,Die

Die Cubaboarischen


ausgezeichnet

Interkontinentale Verbundenheit im Dreivierteltakt

„Servus, habe die Ehre“ – mit diesem so formellen und doch geradezu heimelig-oberbayrischen Gruß beginnt der nun schon vierte intermusikalische Dialog der Mangfalltaler mit der Lateinamerikanischen Musikkultur.

Lässt die Grußformel vielleicht etwas rückständige Heimatklänge erwarten, ist schon nach den ersten Takten klar, hier geht es um etwas ganz anderes. Bayrische Gaudimusik trifft wilde und heiße Südamerikanische Tanzrhythmen voller Lebensfreude. Salsa trifft Zwiefachen und ChaChaCha die Polka. Zwischendrin geradezu erschreckt einen kurzzeitig ein Klangteppich regionaler Blasmusik, die sich aber unversehens in wildes und Tanzbares musikalisches Hörvergnügen verwandelt. Heimatverbundenheit und Weltoffenheit verschmelzen zu einer schwungvoll-fröhlichen Symbiose.

Zwischendrin wieder erinnert ein altehrwürdiges Traditional oder kurze Jodeleinlagen an die am Lagerfeuer oder am Baggersee in der Jugendzeit in gefühlsduseliger Heimatverbundenheit so oft gemeinsam gegrölten Gesänge oder wecken die Sing- und Bewegungslust durch herrliche Wort- und Klangvermischungen bayrischer und spanischer Alltagssehnsüchte. Man muss manchmal schon ganz genau hinhören, um den Ursprung des Textes einordnen zu können.

Die Kulturverbindende Feiermusik wirkt belebend und spielt gekonnt mit der Buntheit karibischer Lebensfreude und der weiß-blauen Ausgelassenheit und feinsinniger Gaudi wie es zum Beispiel bei „Rehragout“ zu spüren.

„Die Cubaboarischen“ – Sauba, sog i!

(c) 4/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.