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Benutzername: 
vielleser18
Wohnort: 
Hessen
Über mich: 
Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 830 Bewertungen
Bewertung vom 02.03.2019
Kurzzeitfasten
Dahlke, Ruediger

Kurzzeitfasten


ausgezeichnet

Ich halte mich seit ca. vier Wochen an das Kurzzeitfasten nach der Methode 16:8, d.h. 16 Stunden fasten (meist von 18.00 - 10.00 Uhr keine Nahrungsaufnahme, nur schwarzen Kaffee und Wasser/Tee) und 8 Stunden Zeit zum Essen.

Schon nach ein paar Tagen viel es mir gar nicht schwer diesen Rhytmus beizubehalten. Geholfen hat mir dabei das informative Buch von Dr. Ruediger Dahlke und natürlich auch, dass sich nicht nur auf der Waage, sondern auch sichtbar eine Gewichtsreduktion eingestellt hat. Das motiviert mich noch mehr dranzubleiben, weiterzumachen.
Wichtiger als das, sind mir aber die gesundheitlichen Vorteile, die das Intervallfasten mit sich bringt und die der Autor auch ausführlich in dem Buch beschreibt. Kurzzeitfasten - auch intermittierendes Fasten genannt - rgeneriert die Zellen, hemmt Entzündungen, Herz und Darm werden entlastet, das Diabetes-2-Risiko gesenkt - um nur einige positive Effekte aufzuführen.

Im Buch werden verschiedene Fastenmethoden beschrieben:
-der 18:6 Rhytmus
-der 12:12 Rhytmus
-der 23:1 Rhytmus
-wöchentliches 24-Stunden-Fasten
-Die 2:5 Diät (2 Tage fasten, 5 Tage schlemmen)
-die 3:4 Diat
und verschiedene Mischformen.
Jedesmal mit Vor- und Nachteilen erklärt, aber der Autor zeigt auch auf, dass es verschiedene Intervalle geben kann, nach einer längeren Fastenzeit wieder eine tägliche etc.

Einen großen Wert legt Dahlke auf die wissenschaftliche Untermauerung der Vorteile des Kurzzeitfastens, aber auch auf die praktische Umsetzung, wie z.B. den Einstieg ins Fasten, was tun bei Heißhunger, schlechter Laune oder wenn man gesündigt hat.

Der Ratgeber eignet sich sowohl zum einmal durchlesen, genauso wie z.B. nachschlagen bestimmter Fragen, die einem durch den Kopf gehen.

Auch wenn ich nicht - wie der Autor öfters propagiert - vegan lebe und mich ausschließlich von "peacefood" ernähre und (wahrscheinlich) nicht unbedingt seine anderen Ratgeber lese oder an seinen Seminaren teilnehmen werde, auf die er mehrmals hinweist, ist dieses Buch aus dem Südwestverlag dennoch eine ungemein interessante und hilfreiche Lektüre zur Umsetzung einer gesünderen Lebensweise.
So unterstützt mich und bestärkt mich aber dieser Ratgeber mit dem Kurzzeitfasten weiter zu machen - und das ist die wichtigste Botschaft in dem Buch: die Gründe warum man das macht, warum man sich umstellen sollte, zu vermitteln. Dies und die Umsetzungstipps ergeben eine sehr hilfreiche Lektüre.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.02.2019
Nichts weniger als ein Wunder
Zusak, Markus

Nichts weniger als ein Wunder


ausgezeichnet

Was für ein Buch, was für eine bewegende Geschichte! Gerade beendet und noch nasse Augen.
Mitreißend erzählt von Markus Zusak mit Worten, wie gemalt, so phantasiereich und ausdrucksstark.



Erzählt wird die Geschichte der fünf Dunbar-Brüder und die ihrer Eltern Penny und Michael. Abwechselnd springt die Story immer wieder hin und her zwischen Vergangenheit,als die Eltern jung waren, dann in die Zeit vor dem Tod von Penny, sowie in die Zeit, als einer der Jungs eine Brücke baut.
Der Aufbau der Geschichte ist schleifenartig, immer wieder ein neuer Faden, der sich um die Mitte, um die Dunbar-Brüder (und vor allem um Clay, einen der Brüder) windet. Anfangs ist man als Leser etwas überfordert, etwas ratlos, aber immer neugierig. Und je mehr man liest, desto mehr erfährt man, desto mehr nimmt einen das Schicksal der Dunbar-Familie gefangen.Das geniale dabei ist, dass diese einzelnen Fäden, die der Autor mit seiner Geschichte spinnt, allesamt am Ende zu einem dicken emotionalen Strang gewunden werden. Es klingt banal, wie ich es hier zusammenfasse, denn es ist eine tragische, aber trotzalledem wirklich wunderschöne Geschichte, voll mit Emotionen.

Ruhig trägt der Autor Episoden wie beim Brückenbau Stein für Stein, Ereignis für Ereignis, zusammen und erst gegen Ende enthüllt sich das komplette Bild. Viele Ereignisse, aber auch die wichtigen Kleinigkeiten füllen dieses Buch mit Leben und Gefühlen.
Jedem, der es auch lesen möchte, rate ich jedoch am Anfang durchzuhalten, es braucht ein bisschen um hinein zu kommen in diese Geschichte, aber auch sich mit dem Erzählstil anzufreunden. Wenn man allerdings die ersten Hürden genommen hat, dann ist es man gefesselt und euphorisiert, was Zusak mit Wörtern alles auszudrücken vermag und was für eine Geschichte dahinter steckt. Man fühlt mit und man meint beim Lesen alles zu spüren und mit zu erleben. Diese Sprachgewalt hat mich auch oft innehalten und den doppelten Boden in diversen Sätzen bewundern lassen.

Ein großartiges Buch, anders als der Bücherdieb, aber wieder eines, bei dem man am Ende noch lange über diese Geschichte nachsinnt.

Bewertung vom 15.02.2019
Blechkuchen. Die leckersten Landfrauenrezepte
Ayecke, Lisa

Blechkuchen. Die leckersten Landfrauenrezepte


ausgezeichnet

Das Backbuch ist aus dem Bassermann Verlag und u.a. werden hier folgende Kuchen vorgestellt:

Streuselkuchen in verschienden Varianten, Butter- und Zuckerkuchen, aber auch ausgefallenere wie den Cappuccinokuchen oder die Himmelstorte vom Blech. Hinzu kommen Schoko-Nuss-Kuchen, Spiegeleierkuchen, Kokos-Buttermilch-Kuchen, Apfel-Hefekuchen, Kirsch-Schmand-Kuchen, Donauwellen, um nur einige zu nennen.

Sehr gefallen hat mir die ansprechende Aufmachung, da es pro Rezpet immer eine Doppelseite gibt, auf der jeweils ein farbenprächtiges und sehr ansprechendes Bild vom Kuchen und das Rezept dargestellt wird.
Die Beschreibungen der Zubereitungen sind sehr verständlich und auch übersichtlich dargestellt. Jeweils am Rand steht die Zutatenliste, sowie die Backtemperaturen und Backdauer.

Am Ende des Buches gibt es Register, in dem die 28 Rezepte aufgeführt sind.

Ein Backbuch, dass mir sehr gefallen hat, weil es alles Rezpete sind, die ansprechen, nicht zu viel, nicht zu wenig. Die Kuchen, die ich bisher nachgebacken habe, sind sehr lecker und waren einfach in der Zubereitung. Die Zutatenlisten sind überschaubar, nichts ausgefallenes, alles einfache Backzutaten.
Der Preis ist mit 5,00 € auch noch unschlagbar günstig.

Bewertung vom 15.02.2019
Blutacker / Nicholas Meller Bd.2
Stassen, Lorenz

Blutacker / Nicholas Meller Bd.2


sehr gut

"Blutacker" ist ein spannender und abwechslungsreicher Krimi mit einigen actionreichen Szenen, Protagonisten, die sich entwickeln und einigen undurchsichtigen Figuren, die überraschen. Dennoch, am Ende löst sich alles logisch auf. Der Krimi ist nicht zu blutrünstig, aber auch nicht zu soft, genau die richtige Mischung für mich.

Die Frage "Wie weit geht man für Macht, Ansehen und Geld" zieht sich durch den ganzen Roman wie ein roter Faden. Nicht nur für die Täter, sondern auch für den Anwalt Nicholas Meller, der - nachdem er durch den letzen Fall einen gewissen Bekanntheisgrad erworben hat - beruflich auf dem Weg nach oben ist und sich nicht nur neue Kanzleiräume zugelegt hat, sondern auch gleich ein Auto als Statussymbol.
Gleich zu Anfang des Romans gibt es eine Leiche. Ein ahnungsloser Paketbote wird brutal ermordert, weil der Täter unbedingt ein bestimmtes Paket an sich reißen möchte. Was war darin und warum war der Inhalt so wichtig? Spannung also gleich von Anfang an. Nicholas begibt sich auf eine gefährliche Spurensuche und bringt sich damit auch diesmal wieder in Gefahr.

Autor Lorenz Stassen erzählt aus verschiedenen Erzählperspektiven. Die meisten der Kapitel werden aus Sicht von Nicholas Meller in Ich-Form erzählt, die anderen in der dritten Form aus verschiedenen Sichtweisen von weiteren handelnden Personen, hier sind es vor allem die Übergriffe, die actionreichen Handlungen, die hier sehr spannend erzählt werden. Zudem sorgen gut gesetzte Cliffhanger am Ende von vielen Kapiteln dafür, dass man immer weiterlesen möchte.
Viele Figuren sind anfangs nicht sehr symphatisch, scheinen nicht vertrauenserweckend, aber man sollte sich von einigen nicht täuschen lassen, sie überraschen oder entwickeln sich. Mir hat es auch gefallen, dass es nicht nur den "Fall" an sich gab, sondern auch das "Drumherum", wie die Entwicklung der Figuren, die Beziehung von Nicholas und Nina und die Einblicke in verschiedene Lebensumstände.
Einziger Kritikpunkt: manche Details, wie z.B. der Aston Martin oder NInas Behinderung wurden mir zu oft in Szene gesetzt, dies war mir zuviel und haben dadurch den Spannungsbogen bei mir zwischendurch abgeflacht. Aber immer wieder gibt es sehr dramatische und dramaturgisch sehr gut beschriebene Szenen, die den Spannungsfaktor immer wieder katapultartig nach oben schnellen lassen - bis am Ende ein spannender Showdown die Auflösung bringt.

Dies ist der zweite Band um den Anwalt Meller. Den ersten kenne ich (noch) nicht, aber dennoch bin ich sehr gut mit der Hauptfigur klar gekommen. Neugierig bin ich auf Band 1 aber auf Fälle geworden, denn viele Andeutungen haben mich neugierig gemacht und mir hoffentlich noch nicht zu viel verraten. Daher ist es sicherlich sinnvoll, wenn man die Bücher in der richtigen Reihenfolge liest (wenn man die Wahl hat).

Von mir daher 4,5 Sterne (die ich hier leider nicht darstellen kann) und eine Leseempfehlung !

Bewertung vom 08.02.2019
Roter Herbst in Chortitza
Tichatzki, Tim

Roter Herbst in Chortitza


ausgezeichnet

Was für ein bewegender Roman !

Erzählt wird die Geschichte von Willi und seinem Freund Maxim. Willi gehört zu der Mennonitengemeinde von Osterwick, einem kleinen Ort in der Ukraine. Ihre Vorfahren kamen auf Einladung von Katharina der Großen aus Deutschland und besiedelten die Gebiete. Von den Menschen, die 1919, als die Geschichte beginnt, in Osterwick lebten, hat kaum einer Deutschland je gesehen, dennoch werden Sprache und Traditonen von Generation zu Generation weitergegeben. Genauso wie das Rechts der Mennoniten auf Kriegsdienstverweigerung.
1919 herrscht Bürgerkrieg. Der erste Weltkrieg ist zu Ende, der Zar gestürzt. Es herrst Gewalt und Willkür, Kämpfe zwischen den "Roten und den "Weißen" - und mittendrin Willi und sein Freund Maxim. Maxim und sein Vater konnten nach Osterwick flüchten, während seine Mutter und seine zwei Schwestern gefangen genommen wurden. Die kommende Zeit wird eine Zerreißprobe, nicht nur für die Freunde, sondern auch für die Dorfbevölkerung.
Repressalien, Konfizierungen und hohe Abgabequoten, die erfüllt werden sollen. Sollte man sich wehren ? Wie lang kann alles ertragen und erduldet werden?
Hier beginnt die Geschichte von Willi und Maxim und führt uns durch die bitteren Jahre bis 1947. Am Ende des Buches rundet noch ein Ausblick auf 70 Jahre später die Geschichte ab.

Es ist keine reine fiktive Geschichte, es sind die Erinnerungen und Erlebnisse seiner Schwiegermutter, die der Autor Tim Tachatzki zu diesem Roman verarbeitet hat. Damit sie nie in Vergessenheit geraten. Ihre Geschichte ist die von vielen. Es sind die Erinnerungen an Zeiten des Umbruchs, der Willkür, der Diktatur und Krieg, geprägt von Gewalt und Hungersnöten, Zeiten, in denen es ums reine Überleben, aber auch um das Festhalten am Glauben ging. Es geht um die Opfer und ihr Leid, aber auch die Täter werden beschrieben.

Die Sichtweisen verändern sich im Buch, die Grausamkeiten werden so ziemlich deutlich beschrieben. Keine leicht Lektüre, man fühlt und leidet mit. Nicht alles ist leicht zu ertragen. Dennoch ist es wichtig, dass es erzählt wird, damit es nicht in Vergessenheit gerät.

Von mir bekommt "Roter Herbst in Chortitza" volle Leseempfehlung. Wichtiges Thema, fesselnd erzählt - die Geschichte einer Russlanddeutschen Familie, aber auch die einer dunklen Zeit.

Bewertung vom 22.01.2019
Bienenkönigin
Praxmayer, Claudia

Bienenkönigin


sehr gut

Spannend, informativ, nachdenklich machend, ein bisschen Fantasie, ein bisschen Zukunftsblick, das Jugendbuch von Claudia Praxmayer ist eine gelungene Mischung aus allem.

Im Vordergrund steht Mel, die zusammen mit vier Freunden eine WG bewohnt. Mel hat eine ganz besondere Gabe, sie kann mit Bienen kommunizieren, ein besonderer Gesang, mit dem sie sich mit Bienen austauschen kann, eine Gabe, die sie von ihrer früh verstorbenen Großmutter geerbt hat. Mel zieht es zu Bienen, sie fühlt ihre Gefühlslage und daher trifft es sie besonders hart, dass immer mehr Bienenvölker auf rätselhafte Weise ausgerottet werden. Da muss mehr dahinter stecken, als nur natürliche Feinde oder Umwelteinflüsse. Was passiert mit der Menschheit, wenn auch noch die letzten Völker aussterben?
Als Mel im Garten der WG bei ihrem Bienenvolk eine künstliche Drohne findet, die so gebaut ist, dass sie einer Biene täuschend ähnlich sieht, ist nicht nur sie geschockt und aufgerüttelt. Auch ihre WG-Bewohner versuchen mehr darüber heraus zu finden und begeben sich dabei in Gefahr.

Das Buch fesselt, die Geschichte ist gut erzählt, vor allem aber macht sie bewusst, wie wichtig Bienen in unserem Ökosystem sind. Zudem ist es gar nicht abwegig, über was die Autorin schreibt, denn ich habe mich nach dem Lesen mal ein bisschen im Internet schlau gemacht und habe herausgefunden, dass es solche Bienendrohnen anscheinend schon gibt.

"Bienenkönigiin" ist für die Zielgruppe der Jugendlichen angelegt, dennoch ist es auch eine Geschichte, die älteren Lesern wie mir gefällt. Mich hat sie jedenfalls zum Nachdenken gebracht und mir spannende Lesestunden beschert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.12.2018
Wer Strafe verdient / Inspector Lynley Bd.20
George, Elizabeth

Wer Strafe verdient / Inspector Lynley Bd.20


sehr gut

Ich bin ein Fan von Elizabeth George und ihrer trockenen, sehr gut erzählenden Art. Dies ist der 20. Band um Inspector Lynley und Barbara Havers. Es ist immer auch ein weitere Baustein in deren privatem Leben, aber natürlich steht immer der aktuelle Fall im Vordergrund und jeder Band ist daher auch einzelnd zu lesen.

Diesmal geht es um einen toten Diakon, der sich, als er wegen Mißbrauchsvorwurf verhaftet worden ist, in der Polizeidienststelle erhängt hat. Doch dessen Vater glaubt weder an einen Selbstmord noch an die Wahrheit der Vorwürfe und setzt alle Hebel in Bewegung um seinen Sohn zu rehabitilieren. Daraufhin wird Barbara Havers zusammen mi Isabelle Ardery in das kleine Örtchen Ludlow geschickt. Havers steht nach ihrem letzten Fall unter besonderem Augenmerk von Ardery, denn durch ihre bekannte Art Anweisungen nicht zu befolgen und eigenmächtig zu handeln, ist ihr Job in Gefahr. Doch diesmal übersieht Ardery wichtige Einzelheiten, sie selbst steht mit ihrer Alkohlsucht, ihren privaten Problemen, kurz vorm endgültigen Absturz.

Die Romane von Elizabeth George sind keine blutrünstigen Thriller, sie sind im Gegenteil meist sehr detailliert, wenn es um menschliche Beziehungen, ausgefeilte und raffinierte Verwicklungen geht. Ihre Protagonisten, ob große oder kleine Rollen, werden sehr überzeugend mit Stärken und vor allem menschlichen Schwächen angelegt. Die Autorin überrascht am Ende, führt die Fäden aber überzeugend zusammen.

Auch dieser Roman ist mal wieder ein echter Wälzer, 856 Seiten, zwischendurch, gerade am Anfang hatte ich ein bisschen Ausdauer nötig, um weiter zu lesen, aber irgendwann, ab circa der Mitte, konnte ich es auch wiederum nicht aus der Hand legen.

Mich kann George jedesmal mit einer überzeugenden Story fesseln, mit all den Gedanken um menschliche Abgründe, aber vor allem mit den Beweggründen, die überhaupt dazu geführt haben, dass Menschen so und nicht anders gehandelt haben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.12.2018
Outdoor against Cancer
Schulz, Thorsten;Thaller, Petra

Outdoor against Cancer


ausgezeichnet

Eigentlich bin ich fast zufällig auf das im Herbst 2018 neu erschienen Buch der Autorin Petra Thaller gestoßen. Der Titel hat mich neugierig gemacht, zudem hatten wir in diesm Jahr auch eine Krebsdiagnose in der Familie und das ist ein einschneidendes Erlebnis, nicht nur für die Betroffene. Man macht sich Gedanken und sucht Rat.

Petra Thaller erkrankte 2015 selbst an Brustkrebs. In diesem Buch berichtet sie offen, wie sie damit umging, wie sie weiterhin ihre Aktivitäten kaum einschränkte, sich viel bewegte, sich nicht unterkriegen lies, den Lebensmut nicht verloren hat.
Sie lässt auch MItmenschen zu Wort kommen, die entweder aus eigenen Krebserfahrungen berichten, oder aber Petra Thallers Weg begleiteten und aus ihrer Sicht berichten.
Dieses Feld der eigenen Erfahrungen und ergänzenden Berichte ist aber nur ein kleiner Teil dessen, was das Buch ausmacht.

Hauptsächlich berichtet sie von den verschiedenen Studien. Was bringt die Bewegung, insbesondere die in der Natur? Was für eine (positive) Wirkung hat das und sie belegt es mit Fakten aus der Forschung. Es geht um den Stoffwechsel, das Immunsystem, die Hormone und die Botenstoffe, Vitamin D, Psyche und Seele, Belastbarkeit, Kraft und Ausdauer und deren Wechselwirkung mit sportlichen Aktivitäten.
Sie berichtet zudem von der Gründung der Organisation "Outdoor against Cancer " und von den Menschen, die ein Teil davon sind.
Unterstützt wurde Petra Thaller beim Buchprojekt und bei der Organisation "OaC von dem Sportwissenschaftler Dr. Thorsten Schulz, der seit 20 Jahren über Zusammenhänge von Sport und Krebs forscht.

Vor allem aber ermutigt Petra Thaller den Leser sich zu bewegen, plädiert für einen aktiveren Lebensstil. Es geht nicht um einen Marathon, es geht um Aktivität und die kann für jeden Einzelnen anders aussehen. Sie gibt Tipps ergänzt mit Bewegungsempfehlungen und einfachen Übungen im Alltag.

Das Buch ermuntert, unterstützt, informiert und motiviert.
Es zeigt Zusammenhänge - auch für den Laien, für Erkrankte, für Geheilte, aber vor allem auch für den (noch) Gesunden.

Bewertung vom 24.11.2018
Die Melodie der Schatten
Maria W. Peter;Peter, Maria W.

Die Melodie der Schatten


ausgezeichnet

Schottland, 1837. Fiona Hemington ist mit ihrer Tante auf dem Weg quer durch Schottland, als ihre Kutsche überfallen wird, der Kutscher und die Tante ermordet wird. Wie durch ein Wunder entkommt sie den Räubern unbeschadet. Sie entdeckt nach der Flucht ein abgelegenes Herrenhaus, bei dem sie Aufnahme erhält. Doch nicht nur das Gebäude ist düster und unheimlich, auch dessen Besitzer Aidan erscheint wenig freundlich gegenüber Fiona. Nachts wird sie von schaurigen Träumen geplagt, die sie auch am Tag verfolgen. Was hat es mit dem Gebäude und dessen Besitzer auf sich ? Was geschieht hier und warum verhalten sich auch die Dorfbewohner so abweisend gegenüber dem Eigentümer?


Maria W. Peter hat mich schon von der ersten Seite an gefesselt. Ein aufregender Auftakt, viele Geheimnisse, viele schaurig schöne Momente mit gruseligem Faktor, aber auch spannende Momente, zudem ein Wechselspiel an Gefühlen. Wem kann man trauen, was für Spiele werden hier gespielt ? Man wird immer wieder beim Lesen angenehm überrascht, neue Wendungen, neue Ereignisse, neue Erkenntnisse und vor allem ein nicht in allen Bereichen vorhersehbares Ende haben mich durch die vielen Seiten dieses Buches fliegen lassen.

Vor allem aber auch die historischen Einbindungen von schottischen Mythen und Gebräuchen, geschichtlichen Ereignissen und der bildhaften Beschreibungen von Land und Leuten haben dazu beigetragen, dass ich mich in diese authentisch wirkende Kulisse einfühlen konnte. Und dabei so einiges noch nebenbei gelernt habe.

Es gibt nicht allzu viele Figuren, die Anzahl ist überschaubar. Diese sind von der Autorin sehr gut ausgearbeitet worden, sie verändern sich und entwickeln sich, sie haben Ecken und Kanten, sie haben ihre Geheimnisse und sind nicht von Anfang an durchschaubar. Doch in ihrem Zusammenspiel offenbaren sie mehr und mehr und auch für mich hat so manches Geheimnis aus der Vergangenheit der Protagonisten hinterher für ein schlüssiges Ende gesorgt. Meisterhaft erdacht und sehr gut und spannend von Maria W. Peter erzählt.

Die meiste Zeit können wir den Gedanken, Gefühlen und Erlebnissen von Fiona folgen, doch diese Abschnitte werden immer wieder unterbrochen durch kleinere Szenen aus der Sicht von Aidan, Laird Thirstane, Besitzer von Thirstane Manor,
Diese Abwechslung in den Sichtweisen erhöhen den Spannungsfaktor.

Fazit:
"Die Melodie der Schatten" st ein toller historischer Roman, spannend geschrieben mit allem was das (Leser)Herz begehrt: Verwicklungen, düsteren Geheimnissen, interessanten Figuren, einer tollen Kulisse, vielem historsichen HIntergrundwissen, überraschenden Wendungen und einem Hauch Romantik.

Bewertung vom 03.11.2018
Die vergessene Burg
Goga, Susanne

Die vergessene Burg


ausgezeichnet

1868. Die 32jährige Paula Cooper lebt als Gesellschafterin bei ihre Tante Harriet in einem kleinen englischen Dorf sehr zurückgezogen. Als sie einen Brief aus Deutschland von ihrem Onkel Rudy erhält, den ihre Tante ihr auch noch vorenthalten will, zögert sie nicht lange, denn bis dahin wußte sie von diesem Onkel nichts. Paula wächst daher nicht nur über sich selbst hinaus, weil sie es wagt alleine nach
Bonn an den Rhein zu reisen, sondern auch, weil sie kurz vor ihrer Abreise auch noch erfährt, dass es noch einige Rätsel über ihren Vater gibt, den sie seit 30 Jahren tot glaubt.

"Die vergessene Burg" ist ein historischer Roman, der mich sehr gefesselt hat, weil der alles zu bieten hat, was eine spannende und abwechslungsreiche Lektüre ausmacht: Geheimnisse, Liebe, Verwicklungen und ein lebendiger Schreibstil. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten und Landschaften machen neugierig. Gerade die beschriebene Rheinlandschaft von Bonn bis Rüdesheim macht Lust dorthin selbst einmal zu reisen.

Susanne Goga erzählt aus Sicht von Paula, mit ihr begeben wir uns auf Spurensuche. Die Neugier auf das, was damals, in Paulas Kindheit mit ihrem Vater geschah, ist bei dem Leser genauso groß wie bei der Protagonistin. Dadurch ist immer eine Grundspannung vorhanden. Man kann sich gut in die Figur hinein versetzen, sie wirkt authentisch und es macht Freude ihre Entwicklung mitzuerleben.
Doch nicht nur diese Entwicklung und die Spurensuche sind gut beschrieben, auch die romantische Beziehung wird gut in das Geschehen mit hinein gearbeitet. Der lebendige Erzählstil, mit den interessanten Dialogen runden das ganze ab, ebenso wie die historischen Begebenheiten und die interessanten Alltagssituationen, die mich beim Lesen in die Vergangenheit versetzt haben.
"Die vergessene Burg" hat mir interessante und fesselnde Lesestunden beschert.
Für mich war es das erste - und sicherlich nicht das letzte - Buch der Autorin.