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coffee2go
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Österreich

Bewertungen

Insgesamt 402 Bewertungen
Bewertung vom 03.09.2012
Sterbenswort
Langer, Siegfried

Sterbenswort


gut

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Heute ist Kathrin Ärztin und Mutter einer vierjährigen Tochter. Damals war Kathrin Medizinstudentin und lebte zusammen mit drei FreundInnen in einer Studenten-WG, wo sie große Pläne schmiedeten, eifrig lernten, aber auch wilde Partys feierten und Alkohol und Drogen probierten. Seit ihrer Studienzeit verbindet die ehemaligen FreundInnen ein dunkles Geheimnis, das ihr Leben überschattet und für immer verbindet, obwohl sie jetzt keinen Kontakt mehr zueinander haben.

Meine Meinung zum Buch:
Gut gelungen finde ich die Abwechslung der Erzählstränge, die unterteilt sind in „Damals“ und „Heute“ und am Ende des Buches auch in „Neulich“, zusätzlich sind die Kapitel auch recht kurz, sodass sich das Buch sehr zügig lesen lässt. Interessant ausgeführt finde ich auch das Dilemma der Jugendlichen, als einer ihrer Freunde plötzlich durch einen tragischen Unfall ums Leben kam und die Freunde eine Entscheidung treffen mussten, wie sie selbst möglichst unbeschadet aus der Situation herauskommen. Manche haben ihr Leben danach besser, andere weniger gut gemeistert und nicht jedem ist es gelungen, ihre Lebensperspektiven weiterhin zu verfolgen. Weniger gut gelungen finde ich die Auflösung des Falles, da die Zahl der möglichen Verdächtigen schon recht eingeschränkt ist und auch der Show down am Ende des Buches ist nicht besonders realistisch dargestellt, somit ist es leider relativ vorhersehbar. Für einen guten Thriller hätte ich mir an manchen Stellen auch noch etwas mehr an „thrill“ erwartet.

Titel und Cover:
Das Cover ist recht schlicht und unauffällig und hat für mich keinen Bezug zum Inhalt des Buches. Hier wäre zB eine winterliche Landschaft mit einer Eisenbahnbrücke oder den FreundInnen auf ihrem letzten Spaziergang passend gewesen. Den Titel finde ich ansprechend, er wird auch im Buch erläutert.

Mein Fazit:
„Sterbenswort“ ist ein Thriller, der das Dilemma von vier StudentInnen beschreibt, die im alkoholisierten Zustand in eine unangenehme Situation geraten sind und gezwungen sind, eine gemeinsame Entscheidung zu treffen und diese mit all ihren Folgen für ihr zukünftiges Leben zu tragen.

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Bewertung vom 03.09.2012
Tote Fische beißen nicht / Pippa Bolle Bd.3
Auerbach & Keller

Tote Fische beißen nicht / Pippa Bolle Bd.3


ausgezeichnet

Kurze Inhaltszusammenfassung:
In ihrem dritten Fall reist Pippa nach Südfrankreich, wo sie die Renovierungsarbeiten am Haus ihrer Freundin Pia überwachen soll und gleichzeitig möchte sie sich ihren Übersetzungsarbeiten widmen. Doch schon bald ist es mit der Ruhe vorbei: Ein Anglerclub aus Berlin reist an, über das Ferienhaus kursieren Gerüchte und schon bald gibt es einen toten Angler und Pippa ist mitten im Geschehen und hilft bei der Aufklärung des Falles mit und gleichzeitig wird sie von Verehrern umschwärmt.

Meine Meinung zum Buch:
Der dritte Fall mit Pippa Bolle in Südfrankreich hat mir bis jetzt am besten gefallen. Witzig war auch, dass sich die beiden Autorinnen Auerbach und Keller selbst eingebracht haben und ihren Urlaub in Toulouse, in der Pension „Paradies“ verbringen und ganz kurz auch Pippa über den Weg laufen. Dadurch, dass in diesem Buch der gesamte Anglerclub sowie nahezu alle Einheimischen involviert sind und das sowohl in die Recherche um das renovierungsbedürftige Ferienhaus und was hier vor Jahren passiert ist, sowie auch in der Aufklärung des Unfalles bzw. Mordes des verunglückten Anglers, hat es Pippa nicht leicht den Durchblick zu behalten. Gerade diese vielen Charaktere, die so liebevoll und detailliert beschrieben wurden, machen das Buch interessant und vielseitig. Pippa hat ihre eigenen Ermittlungsmethoden, durch Sympathie und Gespräche mit allen Personen arbeitet sie sich durch Gerüchte, Halbwahrheiten, Geheimnisse und kombiniert dann mit Scharfsinn.
Auch der bereits bekannte erfrischende Schreibstil der beiden Autorinnen und die Wortspielereien habe ich sehr gelungen gefunden. Am besten gefällt mir allerdings das Flair des Buches, da die Autorinnen durch die vielen Details über die Landschaft, das französische Essen und die Einwohner des Dorfes bis hin zur Wetterlage eine tolle Atmosphäre geschaffen haben, sodass es ein mehrdimensionaler Genuss war, das Buch zu lesen.

Titel und Cover:
Der Titel besteht aus einem Wortspiel und passt sehr gut zu diesem Buch, das Cover ist okay, aber nicht besonders originell, hat aber Wiedererkennungswert mit den beiden Vorgängerbüchern.

Mein Fazit:
Obwohl es sich um den dritten Fall mit Pippa Bolle handelt, kann man auch direkt mit dem dritten Fall starten, ohne die Vorgänger-Bücher zu kennen. Die Hauptcharaktere sind gleich geblieben, werden aber gut eingeführt und die meisten Charaktere sind neu und wirken erst in diesem Buch mit.
Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall, nachdem Frau Auerbach und Keller anklingen ließen, dass sie schon daran arbeiten und auf Pippa in Venedig bin ich auch schon gespannt.

Bewertung vom 13.06.2012
Stirb
Winter, Hanna

Stirb


sehr gut

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Lara Simons steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Sie hat gerade ihr eigenes Café eröffnet, was ein Lebenstraum von ihr war, und kümmert sich nach der Trennung von Raffael alleine um ihre kleine Tochter Emma. Doch ihr Glück währt nicht lange, denn Lara wird noch in derselben Nacht von einem unbekannten als Taxifahrer verkleideten Mann angegriffen und ihr Café wird zerstört. Lara und ihre Tochter werden ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen und verlassen Berlin um auf der Insel Rügen ein neues Leben zu beginnen, doch komplett kann Lara ihre Spuren nicht verwischen.

Meine Meinung zum Buch:
Inhaltlich bietet das Buch kaum Überraschungen: die Geschichte wurde eigentlich schon in ähnlicher Form in zahlreichen Büchern veröffentlicht, aber trotzdem hat Hanna Winter durch ihren flüssigen und mitreißenden Schreibstil mich als Leserin gefesselt, sodass mich der Aspekt der Vorhersehbarkeit kaum gestört hat. Weniger gut gefallen hat mir der Schluss des Buches. Hier überschlagen sich die Ereignisse und die unglücklichen Zufälle, wie das Gewitter des Jahrhunderts mit Stromausfall auf der gesamten Insel, sodass es mir schon zu viel war, um noch glaubwürdig zu wirken.
Interessant fand ich die Aufnahme von Lara und ihrer Tochter Emma in das Zeugenschutzprogramm und wie schnell die Abwicklung erfolgte. Für Lara stelle ich es mir sehr schwierig vor von heute auf morgen ihre Freunde hinter sich zu lassen und nicht einmal zu wissen, wo sie ihr neues Leben beginnen wird. Ebenfalls wird es für sie nicht leicht sein, Vertrauen anderen Menschen gegenüber herzustellen und sich auf neue Freundschaften und Bekanntschaften einzulassen. Vor allem aber auch zu wissen, dass der Täter nicht gefasst wurde, muss die gesamte Zeit über sehr belastend für Lara gewesen sein.

Titel und Cover:
Das Cover ist optisch ansprechend gestaltet und wirkt durch die Elemente, die in Hochglanz hervortreten, wie der Zopf und der Titel, edel. Den Titel „Stirb“ finde ich nicht besonders originell, obwohl ich persönlich kurze, knappe Titel sehr gerne mag.

Mein Fazit:
Der Thriller hat mich, trotz der teilweise vorhersehbaren Handlungen, in den Bann gezogen, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Bewertung vom 06.06.2012
Opfertod / Kriminalpsychologin Lena Peters Bd.1
Winter, Hanna

Opfertod / Kriminalpsychologin Lena Peters Bd.1


gut

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Die Kriminalpsychologin Lena Peters wird vom Polizeichef Volker Drescher in einem schwierigen Fall eines Serientäters hinzugezogen. Schon nach kurzer Zusammenarbeit mit dem Team wird Lena von einer Kollegin aus Eifersucht ausgetrickst und wieder vom Fall abgezogen. Da Lena ein Opfer aus ihrer Kindheit persönlich kennt, lässt sie sich allerdings nicht ausbremsen und ermittelt auf eigener Faust weiter und dies wird für Lena nicht ungefährlich, denn schon bald hat es der Täter auch auf sie abgesehen.

Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil von Hanna Winter ist in sehr einfacher, leichter Sprache, sodass man das Buch sehr schnell lesen kann; für meinen Geschmack schon fast etwas zu schnell. Die Hauptcharaktere werden gut eingeführt und bieten eine Vielzahl an unterschiedlicher Charaktere mit Fehlern und Schwächen, die sie sympathisch wirken lassen. Die Polizeipsychologin Lena ist einerseits eine sehr tapfere und energische Frau, auf der anderen Seite beweist sie nicht gerade eine gute Menschenkenntnis und lässt sich zuerst von einer Kollegin austricksen und gerät dann ahnungslos in die Hände des Täters. Hier hätte ich mir von einer Polizeipsychologin schon mehr berufliche Qualifikation erwartet. Auch die Handlung an sich ist nicht gerade neu: Ein Serientäter, der nach einem bestimmten Muster Frauen tötet und sich dann ein weibliches Opfer aus dem Ermittlungsteam schnappt – gab es auch schon recht häufig, hat aber nicht gestört. Vor allem aber am Ende des Buches war die Aufklärung des Falles für mich recht unrealistisch. Nachdem das Polizeiteam tage- und wochenlang immer zwei Schritte hinter dem Täter waren, treffen sie dann in allerletzter Sekunde die richtigen Entscheidungen und klären den Fall innerhalb von wenigen Stunden vollständig auf. Trotzdem haben mir die persönlichen Beziehungsgeschichten der Charaktere untereinander gut gefallen und für mich das Buch aufgewertet.

Titel und Cover:
Das Cover ist optisch ansprechend gestaltet und auch die abgestürzte Taube tritt aus dem Cover etwas hervor und ist etwas aufgeraut, sodass es auch kinästhetisch anregend ist, das Buch in Händen zu halten. Einen Bezug der weißen Taube zum Inhalt des Buches konnte ich allerdings nicht herstellen.

Mein Fazit:
Ein netter erster Fall mit der Kriminalpsychologin Lena Peters und ihrem alten/neuen Kollegen Belling. Von diesem Duo würde ich gerne noch weitere Ermittlungsfälle lesen und vielleicht zeigt Lena dann etwas mehr psychologisches Geschick als in ihrem ersten Fall.

Bewertung vom 06.06.2012
Emma verduftet
Hennig, Tessa

Emma verduftet


gut

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Emma ist knapp über 50 und befindet sich an einem Wendepunkt in ihrem Leben: Ihre Tochter Lilli studiert in Nizza und genießt das Leben in vollen Zügen, ihr Mann Georg lässt seinen Frust über seinen beruflichen Misserfolg an ihr ab und flirtet gerne mit jungen, hübschen Damen und Emma selbst realisiert, dass sie ewig kein eigenes Leben mehr geführt hat und versucht dies nun zu verändern.

Meine Meinung zum Buch:
Die Autorin beschreibt die einzelnen Charaktere und Situationen sehr detailliert und mit einer gewissen Prise an Ironie. In der zweiten Hälfte des Buches finde ich allerdings die negative Kritik an Emmas Ehemann Georg schon etwas zu dominierend. Besonders gut gelungen finde ich die Szenen, in denen sich Emma mit der Kunst der Düfte und der Kreation eines eigenen Parfums beschäftigt. Hier hätte ich gerne noch mehr davon gelesen, denn die Autorin beschreibt die Lavendelfelder und die Wirkung der Düfte, aber auch Noras Kunstwerke sehr eindrucksvoll, sodass ich beim Lesen das Gefühl hatte, mit den beiden Damen in Frankreich im Lavendelfeld zu stehen.
Positiv ist auch, dass Emma ihr Leben verändern möchte und auch keine halben Sachen macht, sondern zugleich in mehreren Lebensbereichen Veränderungen vornimmt, zB in ihrer Wohnsituation, in Sachen Liebe, Beruf und sich auch wieder eigene Interessen und Hobbies sucht. Etwas unrealistisch finde ich, in welchem Tempo sie dies alles schafft und wie gut Emma plötzlich bei Männern, vor allem auch bei einem 20 Jahre jüngeren Mann, ankommt, obwohl sie lediglich ein teures Kleid gekauft hat – das lag dann wahrscheinlich an ihrer neuen Ausstrahlung. Auch die Wiederaufnahme ihrer Freundschaft zu ihrer Jugendfreundin Nora klappt auf Anhieb und gibt ihr positive Energie und Mut, ihre Situation zu verändern. Zu ihrer Tochter Lilli ist Emma, meiner Meinung nach, zu streng, denn Jugendliche sollen sich neben dem Studium auch amüsieren dürfen – und wenn man schon in Nizza studiert, wäre es auch schade, nur in der Studentenwohnung zu sitzen und zu studieren.

Titel und Cover:
Der Titel mit dem Wortspiel hat mir sehr gut gefallen und auch das Cover ist optisch ansprechend und mit dem Guckloch interessant gestaltet, allerdings haben die dargestellten Personen und die Situation am Cover für mich keinen Bezug zum Buch, sondern sind eher irreführend.

Mein Fazit:
Emma verduftet ist ein sehr kurzweiliges Buch, gut geeignet zum Lesen im Liegestuhl in der Sonne oder im Schwimmbad mit ein paar Gedankenanstößen über die Veränderungen im Leben einer Frau um die 50, aber nicht zu anspruchsvoll.

Bewertung vom 06.06.2012
Der fremde Sohn
Hayes, Sam

Der fremde Sohn


sehr gut

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Max ist ein fünfzehnjähriger Teenager und lebt nach der Trennung seiner Eltern abwechselnd bei seiner Mutter, der berühmten TV-Moderatorin Carrie Kent und seinem blinden Vater, einem Universitätsprofessor. Er ist ein ständiger Außenseiter, hat keine Freunde und wird von seinen Mitschülern gemobbt, doch dann verliebt er sich in Dayna, die auch eine Außenseiterin ist und aus einer anderen gesellschaftlichen Schicht stammt als Max. Eines Tages wird Max auf dem Schulhof vor den Augen seiner Freundin erstochen und seine Mutter versucht verzweifelt herauszufinden wer dahinter steckt und wer ihr Sohn wirklich war.

Meine Meinung zum Buch:
Der sehr klare Schreibstil von Sam Hayes ermöglicht es, das Buch sehr rasch zu lesen, die Zeitsprünge und die Perspektivenwechsel bringen Abwechslung, allerdings hätte der Mittelteil mehr Spannung bieten können. Die Hauptcharaktere wurden sehr detailliert beschrieben und waren allesamt wenig sympathisch, außer Max. Carrie ist hauptsächlich mit sich selbst und mit ihrer Reality Show beschäftigt, wie es ihrem Sohn geht, bekommt sie nicht mit. Teilweise sehen sich die beiden über mehrere Tage nicht. Brody sucht mehrmals das Gespräch mit seinem Sohn und macht sich Sorgen um ihn, nachdem er heimlich eine SMS auf seinem Handy entdeckt hat, in der Max bedroht wurde. Allerdings bleibt Brody auch nicht hartnäckig, sondern geht vielleicht liebe den bequemen Weg, so wie auch in seiner Wohnung, die verdreckt und verwahrlost ist, obwohl er es sich leisten könnte sich darum zu kümmern. Auch Dayna hat eine etwas unglückliche Art; einerseits kümmert sie sich liebevoll um ihre kleine Schwester, auf der anderen Seite ist sie auch sehr negativ eingestellt und hat es nicht leicht in ihrem Leben und mit ihrer Umwelt.
Ein Hauptthema des Buches waren die unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten und Schwierigkeiten, die damit verbunden sind. Max stammt aus einer sehr wohlhabenden Familie und besuchte zuerst ein Elite-Gymnasium, auf dem er nicht glücklich war. Danach wechselte er auf eine Schule, in der hauptsächlich sozial schwächere Schichten vertreten waren, wo fast alle Jugendliche Mitglied einer Gang waren, aber auch hier konnte er sich nicht integrieren und war wieder ein Außenseiter. Seine Mutter wusste darüber überhaupt nicht Bescheid und sein Vater auch nur wenig, da er einmal eine SMS von Max gelesen hat. Als er seine Freundin Dayna kennenlernte, versuchte er vor ihr zu verheimlichen wer seine Eltern waren und dass er vermögend war. Max konnte weder zu seiner Freundin noch zu seinen Eltern Vertrauen aufbauen.
Gut gefallen hat mir auch, dass nicht alle Lehrer die Teenager abgeschrieben haben, sondern dass es noch einige wenige gab, die sich sehr bemüht haben, auch den SchülerInnen, die nur sporadisch zur Schule kamen, häufig schwänzten, ihre Zeit mit herumstreunen, Alkohol und Drogen zu vertreiben, die Bedeutung von Bildung und literarische Werke wie „Romeo und Julia“ näher zu bringen.
Der einzige positive Aspekt war, dass sich Carrie und Brody durch den Tod ihres Sohnes wieder miteinander beschäftigen, miteinander reden und sich emotional etwas annähern, was vorher überhaupt nicht der Fall war. Carrie hat sich von ihrer Persönlichkeit am meisten verändert und setzt ihren Ehrgeiz und ihre Energie letztendlich für sinnvollere Dinge ein.

Titel und Cover:
Der Titel veranschaulicht gut, dass Max nicht nur seinen Eltern, sondern teilweise auch sich selbst und seiner Freundin „fremd“ war.

Mein Fazit:
„Der fremde Sohn“ ist ein sehr emotionales Buch, das sich mit den Beziehungen der Menschen untereinander beschäftigt.

Bewertung vom 11.04.2012
Ich bin der Herr deiner Angst / Albrecht & Friedrichs Bd.1
Rother, Stephan M.

Ich bin der Herr deiner Angst / Albrecht & Friedrichs Bd.1


sehr gut

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Jörg Albrecht und seine Kollegin Hannah Friedrichs ermitteln in einer ungewöhnlichen Mordserie, in der die Opfer vor ihrem Tod ihren größten Ängsten ausgesetzt werden und qualvoll sterben müssen. Mit der Zeit tauchen immer mehr Ähnlichkeiten zu einer vor dreißig Jahren abgeschlossenen Mordserie auf, dessen Täter „der Traumfänger“ sich aber immer noch ein einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung befindet und so eigentlich nichts mit diesem Fall zu tun haben könnte, oder vielleicht doch? Für Jörg Albrecht und Hannah Friedrichs bedeutet dies einen Wettlauf gegen die Zeit, vor allem, da auch zwei ihrer Kollegen grausam ermordet wurden und der Fall für die Medien von großem Interesse ist.

Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil war zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, da hier untergliedert wurde in Vorspiel, Hauptteil – der wiederum unterbrochen wurde durch einige Zwischenspiele – und Nachspiel. Zusätzlich wechselte auch die Erzählperspektive und die Ich-Perspektive von Hannah war zu Beginn auch etwas ungewöhnlich. Ich finde, hier hätte gar nicht so viel Abwechslung sein müssen, der Thriller war auch so spannend genug.
Der Autor hat die Charaktere der beiden Hauptermittelnden sehr sympathisch und menschlich beschrieben, mit all ihren Vorzügen und auch mit ihren Fehlern, sodass ich sehr gerne auch von ihren privaten Lebensgeschichten erfahren habe. Interessant waren auch die traurigen Erlebnisse des Kommissars Jörg Albrecht mit seiner Jugendclique sowie die privaten Beziehungsgeschichten, in die sich Hannah Friedrichs verwickelt hat, diese haben das Buch aufgefrischt.
Ein Hauptthema in diesem Buch war auch das Spiel mit den unterschiedlichen Ängsten von Menschen, dies wurde an mehreren Stellen im Buch auf unterschiedlichste Weise wieder aufgegriffen und hat mir sehr gut gefallen. Gut gefallen hat mir auch, dass der Ermittler Jörg Albrecht die Geschehnisse auf unterschiedliche Weise zu analysieren versucht, einerseits mit seinem langjährigen Schachpartner, anhand von Zitaten von Sokrates oder auch mit der jungen Psychologin Maja, die sehr schnell sein Vertrauen gewinnen konnte und zu der er sich auf eine besondere Weise verbunden gefühlt hat. Etwas geärgert hat mich, dass sich auch Ermittler mit jahrzehntelanger Erfahrung durch schlaue Täter relativ einfach hinters Licht führen lassen und so noch zusätzlich unnötige Personen getötet werden, bis die Täter endlich aufgedeckt werden.

Titel und Cover:
Den Titel finde ich etwas überzogen. Ich fand den Thriller zwar an manchen Stellen schon sehr grausam, aber passend zu einem typischen Thriller. Aufgrund des Titels hätte ich mir noch mehr „thrill“ erwartet.

Mein Fazit:
„Ich bin der Herr deiner Angst“ ist ein sehr gelungener Thriller mit einem sympathischen Ermittlerduo, von dem ich mir sehr gut eine Fortsetzung vorstellen könnte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.03.2012
Bretonische Verhältnisse / Kommissar Dupin Bd.1
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Verhältnisse / Kommissar Dupin Bd.1


sehr gut

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Kommissar Dupin wurde von Paris nach Port Aven, einem idyllischen Urlaubdomizil in der Bretagne, zwangsversetzt. Dort ermittelt er an einem grausamen und ungewöhnlichen Mordfall an einem 91jährigen Hotelbesitzer, der brutal erstochen in seinem Hotel aufgefunden wird. Das Vermächtnis des Hotelbesitzers bringt einige Überraschungen zum Vorschein und kurz darauf stirbt auch der Sohn und Haupterbe des Hotelbesitzers. Während seinen Ermittlungen stößt Kommissar Dupin immer wieder auf namhafte Künstler, die auch im Hotel verewigt sind, unter anderem auf den Maler Gauguin.

Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil des Buches wirkt sehr klassisch und edel, da der Autor eine sehr schöne Beschreibung der Bretagne einfließen lässt und somit auch eine angenehme Leseatmosphäre schafft. Vor allem die Beschreibung der örtlichen Gegebenheiten und auch die Werke der ehemaligen Künstlerkolonie nehmen einen sehr großen Raum ein, was dem Krimi ein besonderes ästhetisches Flair verleiht. Die Ermittlungsarbeit von Kommissar Dupin kommt mit wenig Brutalität und gewöhnlicher Polizeiarbeit, dafür mit mehr Denkaufgaben und den Verhören der eingeschworenen Dorfbewohner aus. Die Gespräche sind gekennzeichnet durch Verschwiegenheit und Loyalität auch über den Tod hinaus und irgendein Geheimnis hat quasi jeder zu verbergen. An die Eigenheiten von Kommissar Dupin und auch an seine Alleingänge bei den Ermittlungen muss man sich zu Beginn gewöhnen. Ich habe es beim Lesen sehr genossen, möchte aber nicht gerne mit ihm an einem Fall zusammenarbeiten müssen. Über sein Privatleben hat Kommissar Dupin in diesem Buch noch nicht viel preisgegeben, deshalb würde ich mich sehr über eine Fortsetzung freuen.

Titel und Cover:
Den Titel „Bretonische Verhältnisse“ finde ich etwas vage ausgewählt, er ist meiner Meinung nach nicht sehr aussagekräftig. Das Cover ist ästhetisch sehr ansprechend gestaltet und passt auch gut zur Beschreibung der Bretagne und zu den Bildern der Künstlerkolonie, die im Buch einen größeren Part einnehmen.

Mein Fazit:
Ich möchte nicht gerne mit dem eigenbrötlerischen Kommissar Dupin zusammenarbeiten, aber einen weiteren Fall von ihm würde ich sehr gerne lesen.

74 von 145 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.