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LEXI
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Österreich

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Insgesamt 383 Bewertungen
Bewertung vom 06.08.2017
Roots
Teichen, Tobias

Roots


ausgezeichnet

„Back to the roots“ – die Suche nach dem Ursprung des Glaubens

„Sucht, und ihr werdet finden. Klopft an, und die Tür wird euch geöffnet werden.“ (Matthäus 7,8b)

Tobias Teichen widmet sich in seiner Neuerscheinung „Roots“ der Suche nach dem Ursprung des Glaubens und vergibt analog dazu auch den gleich lautenden Untertitel. Der Pastor und Buchautor bezieht sich auf die grundlegende Sehnsucht des Menschen, seine eigenen Wurzeln zu kennen. Im vorliegenden Buch begibt er sich auf die Suche nach den hebräischen Wurzeln eines Christen und nimmt seine Leser mit auf eine faszinierende Entdeckungsreise. Sein Ziel ist es, das Wesen Gottes zu verstehen und zu wissen, wo man selber herkommt. Er möchte den Fragen auf den Grund gehen, was man als Christ heute noch mit Israel zu tun hat und ob es irgendwo einen Zusammenhang, ein großes Ganzes, wie er es nennt, gibt.

Der Autor präsentiert einen Zugang zur Bibel mit dem Ziel, die christlichen Wurzeln besser verstehen, und das Wesen Gottes kennen zu lernen. Er spricht seine Leserschaft mit dem vertraulichen „Du“ an, sein einnehmender Schreibstil ist erfrischend und locker, teilweise sogar humorvoll.

Seine Ausführungen thematisieren in insgesamt acht Kapiteln das Wesen Gottes, seinen Bund mit Abraham, mit dem jüdischen Stamm und Israel. Immer wieder verweist er auf die Wurzel, ihre Funktion und ihre Aufgaben, und stellt auf diese Weise einen Bezug zum eigentlichen Kernthema dar. Tobias Teichen befasst sich eingehend mit dem Alten Testament und dessen Bedeutung, aber auch mit gewichtigen Themen wie beispielsweise der Dreieinigkeit Gottes, dem Gesetz der Gnade und Gottes Geboten. Er schreibt über Abraham, den Vater des Glaubens, und gibt dem Leser Einblicke in die Bedeutung jüdischer Feste wie das Pessachfest und das Laubhüttenfest. Er erzählt jedoch auch ein wenig von sich selbst, berichtet von Erlebnissen aus seinem Privatleben, aber auch seinen persönlichen Begegnungen mit Gott. Er beleuchtet biblische Ereignisse und schreibt über jene Menschen der Bibel, die mit Gott einen Bund schlossen. Immer wieder weist er auf die Wichtigkeit der Bibel für unser Leben hin. Seine Aussagen belegt er stets mit Bibelzitaten.

Das Coverfoto dieses großformatigen Buches zeigt eine große braune Wurzel mit vielen kleinen Verästelungen, direkt platziert unter Autorennamen und Buchtitel. Darunter findet man eine genaue Definition, die eine Wurzel als Teil des Baumes definiert, mit dem dieser Halt findet und die der lebenswichtigen Nahrungsaufnahme dient. Der farbliche Hintergrund ist in unaufdringlicher, schlichter Pastellfarbe gehalten, sodass der Blick des Betrachters unweigerlich auf die Wurzel als zentrales Thema dieses Buches gelenkt wird. Das Buch enthält viele Zeichnungen und Illustrationen zum Thema „Wurzel“, einige davon sogar in ganzseitigem Format. Die Gestaltung ist modern und lockert den Inhalt auf. Überschriften sind oftmals mit einer Kalligraphie-Feder geschrieben, was den Inhalt zusätzlich optisch auflockert. Mein einziger Kritikpunkt war die leider sehr kleine Schrift, die meinen Lesefluss massiv beeinträchtigt hat. Ich hatte zudem auch große Mühe, den weißen Text auf dem sehr dunklen Hintergrund zu entziffern.

FAZIT: Ich durfte den Autor in diesem Buch auf eine höchst interessante Reise zurück zu den Wurzeln begleiten, viele Einzelheiten über Gottes Bünde im Alten Testament nachlesen. Tobias Teichen vermittelt eine Menge Informationen über Israel und das Judentum und sein begeisternder Erzählstil sorgte dafür, dass mir bei dieser Lektüre keine Sekunde langweilig wurde. Abgesehen von der Tatsache, dass das Lesen dieser winzigen Schrift mir Probleme bereitet hat, kann ich das Buch uneingeschränkt weiter empfehlen. Aufgrund des großartigen Inhalts möchte ich dies in meiner Bewertung auch nicht berücksichtigen. Ich würde mir jedoch wünschen, dass zukünftige Bücher in lesefreundlicher Schriftgröße gedruckt werden.

Bewertung vom 23.07.2017
Saat des Segens
Rivers, Francine

Saat des Segens


ausgezeichnet

Fünf beeindruckende Frauen der Bibel

Der christliche Verlag Gerth Medien GmbH präsentiert die beeindruckenden Einzelbände „Tamar“, „Rahab“, „Ruth“, „Batseba“ und „Maria“ der Bestsellerautorin Francine Rivers erstmals in einem gewaltigen, über sechshundert Buchseiten umfassenden Sammelband. Jede dieser fünf Geschichten, denen in diesem Buch ein Abschnitt gewidmet ist, erzählt vom Leben einer der Frauen, die im Stammbaum von Jesus auftauchen und ihm den Weg bereitet haben.

In einem Prolog wird der jeweilige Abschnitt durch eine entsprechende Bibelstelle in kursiver Schrift eingeleitet. Im Anschluss daran nimmt Francine Rivers ihre Leser mit auf eine abenteuerliche Reise und erweckt mit ihrem einnehmenden und faszinierenden Schreibstil Bibelgeschichte zum Leben. Sie bleibt dabei stets sehr nahe an der biblischen Grundlage, bringt zugleich aber dennoch Szenen, Dialoge und Figuren ein, die ihrer Fantasie entsprungen sind, mit dem historischen Hintergrund jedoch wunderbar harmonieren. Nach einem kurzen Vorwort der Autorin ist die Ahnenreihe von Jesus Christus angeführt, wobei die Namen der fünf Protagonistinnen dieses Sammelbandes im Fettdruck dargestellt wurden. Ihrer eigenen Aussage gemäß möchte die Autorin ihre Leser dazu animieren, sich nach Beendigung dieser Lektüre der Bibel und den Originaltexten zu widmen. Meiner Ansicht nach ist ihr das durch ihr ausgezeichnetes Werk überaus gelungen.

TAMAR, die erste Protagonistin dieses Buches, sollte durch eine arrangierte Ehe mit einem Sohn des Juda eine Brücke zwischen den Stämmen bauen und den Frieden bewahren. Die Kanaaniterin durchlebt eine schwere Zeit im Hause ihrer Schwiegereltern und fristet danach als junge Witwe ein schweres Dasein. Bis die junge Frau schließlich die Initiative ergreift und durch eine mutige Tat beinahe ihr Leben verliert…

Der zweite Abschnitt handelt von einer Amoriterin aus Jericho namens RAHAB, die als Vertraute und Informantin des Königs ein Leben in Luxus und Überfluss führt, selber jedoch ihr Leben zutiefst verabscheut. Rahab bewundert den Gott der Hebräer und möchte zu seinem Volk gehören, ihm dienen und alles für ihn tun. Der Weg dazu scheint jedoch für sie als Hure unmöglich. Als Josua Salmon beauftragt, die Gegend um Jericho auszukundschaften, um einen Schwachpunkt in der uneinnehmbar geltenden Festung zu entdecken, kommt es zu einer schicksalshaften Begegnung…

Die junge Moabiterin RUTH wird sehr früh zur Witwe und entscheidet sich dafür, ihrer Schwiegermutter Naomi zu folgen, zu der sie eine ungewöhnlich tiefe Bindung hat und deren Glauben sie teilt. Die beiden kehren in Naomis Heimat Bethlehem zurück, wo sie dem reichen, großzügigen und tief gläubigen Boas begegnen soll…

BATSEBA war bereits als kleines Mädchen verliebt in den ehemaligen Hirtenjungen David, der zum König gekrönt wurde. Batsebas Schwärmerei scheint zunächst ein Mädchentraum zu bleiben, sie wird mit dem Hetiter Uria verheiratet. Doch David kann Batsebas Schönheit nicht widerstehen und lässt sich zu einer folgenschweren Tat hinreißen…

Die Geschichte über das arme gälische Bauernmädchen MARIA beginnt mit der Verlobung mit Josef aus dem königlichen Geschlecht Davids. Ihre voreheliche Schwangerschaft, die Erscheinungen der Engel und der lange, mühsame Weg zur Volkszählung nach Bethlehem sind der Einstieg in die Geschichte der Gottesmutter Maria, die diesen Sammelband auf hervorragende Weise abschließt.


FAZIT: „Saat des Segens“ ist ein Buch, das man unbedingt gelesen haben sollte! Es befasst sich mit wichtigen Meilensteinen der Bibelgeschichte und berichtet von fünf faszinierenden, mutigen und tief gläubigen Frauen, die ihr Schicksal in Gottes Hände legten und so zu Ahnen von Jesus Christus wurden. Eine hervorragende Lektüre, die tatsächlich dazu animiert, sich mit den Originaltexten in der Bibel intensiver zu befassen.

Bewertung vom 16.07.2017
Ein Sommer des Glücks
Gabhart, Ann H.

Ein Sommer des Glücks


ausgezeichnet

Der lang ersehnte Sommer des Glücks…

… und das im wahrsten Sinne des Wortes! Der Sommer des Jahres 1965 wurde nicht nur von Ann H. Gabharts Protagonistin Jocie, sondern von der gesamten Familie Brooke herbeigesehnt. David und Leigh sind ineinander verliebt und die Baptistengemeinde in Hollyhill wartet darauf, dass ihr Pastor endlich den entscheidenden Schritt wagt und seiner Liebe die Frage aller Fragen stellt. Nachdem Jocie in den Vorgängerbänden bereits einen Tornado und das große Feuer überlebt hat, der schwer verletzte Wesley sogar wieder laufen und Motorrad fahren kann und sich zudem auch noch taufen ließ, Tabitha nach Hause zurück gekehrt war und einem süßen kleinen Sohn das Leben schenkte, wünscht die gesamte Familie Brooke sich nur noch eines: dass endlich Ruhe, Glück und Frieden in den „Brookeschen Hauptbahnhof“ einkehren mögen. Doch die Autorin macht es ihren Lesern auch in diesem aufregenden Abschluss ihrer Trilogie nicht so einfach. Auch diesmal müssen Hindernisse überwunden, Turbulenzen überstanden und aufregende Abenteuer durchlebt werden. Der kleine Wirbelwind Jocie legt sich mit ihrem Englischlehrer an, der zugegebenermaßen tatsächlich etwas unheimlich wirkt. Davids Mitarbeiterin Zella war in ihren Nachforschungen Wesley Greene betreffend ein wenig übereifrig und ist über das Ziel hinaus geschossen. Sie ist fahrig und unkonzentriert und weiß nicht, wie sie sich aus dem Schlamassel befreien kann, das sie vorsätzlich verursacht hat. Und zu guter Letzt steht eine Person vor der Haustüre der Brookes, mit dessen Erscheinen niemand gerechnet hat. Wird der Sommer des Jahres 1965 tatsächlich ein Sommer des Glücks, oder werden die bedrohlich aufziehenden Schatten es vielleicht sogar zerstören?

Um es gleich vorweg zu nehmen: der dritte und letzte Teil dieser wunderschönen Familiensaga aus der Feder von Ann H. Gabhart war für mich der schönste Band – und zugleich jener, der alle offenen Fragen beantwortet, alle Rätsel auflöst – und – so viel darf ich mit Sicherheit verraten – letztendlich zu einem „Happy End“ führt. Dennoch arbeitet die Autorin auch diesmal durch unerwartete Ereignisse mit einem gewissen Spannungsbogen, der sich am Ende des Buches beträchtlich steigert und zu dem im Klappentext erwähnten fulminanten Finale führt.

Ann H. Gabharts Schreibstil hat mich bereits vom ersten Buch an begeistert und für sich eingenommen. Ihr Humor brachte mich an vielen Stellen zum Schmunzeln, das große Augenmerk auf den christlichen Glauben sorgt für Tiefe und wertet das Buch zusätzlich auf. Die handelnden Figuren waren ausgezeichnet dargestellt. Ich möchte jedoch jedem potenziellen Leser die Lektüre dieser Trilogie in der richtigen Reihenfolge ans Herz legen. Andernfalls fehlen meines Erachtens zu viele Hintergrundinformationen zu Ereignissen aus dem ersten und zweiten Band, die diesen Abschlussband erst zu einem richtigen Vergnügen machten. Ich empfand es als bereichernd, die Geschicke dieser liebenswerten Pastorenfamilie vom ersten bis zum letzten Band hindurch mit verfolgen zu dürfen und bedaure es ein wenig, dass diese Reihe nun nicht mehr fortgesetzt wird.

Fazit: „Ein Sommer des Glücks“ war eine Herz erwärmend schöne, gefühlvolle und mit viel Humor und Spannungselementen erzählte Geschichte über eine Pastorenfamilie, in welcher der Glaube an Gott eine tragende Rolle spielt. Ich habe jede einzelne Seite dieses Buches zutiefst genossen und kann die gesamte Trilogie uneingeschränkt weiter empfehlen. Ich würde mir noch viele weitere Übersetzungen der Bücher von Ann H. Gabhart wünschen 

Bewertung vom 16.07.2017
Ein Garten der Hoffnung
Gabhart, Ann H.

Ein Garten der Hoffnung


ausgezeichnet

Eine Plantage der Hoffnung. Ein Garten der Hoffnung.

Im vorliegenden Nachfolgeband von „Der Duft von Flieder“ setzt Ann H. Gabhart die Geschichte um die liebenswerte Familie Brooke aus Hollyhill fort. Obgleich David Brooke als Herausgeber der Zeitung „Hollyhill Banner“ und Prediger der Baptistengemeinde Mt. Pleasant alle Hände voll zu tun hat, bietet er dennoch jedem Gemeindemitglied stets sein offenes Ohr und seine tatkräftige Unterstützung an. Die Rückkehr seiner schwangeren Tochter Tabitha in ihr Elternhaus, die liebevolle Aufnahme und Betreuung seines schwer verletzten Freundes Wesley Green und die zunehmende Vergesslichkeit von Tante Lovella sorgen zudem dafür, dass in seinem Haushalt keine Langeweile aufkommt.

Im Zentrum dieser Erzählung steht jedoch – wie bereits im ersten Band dieser Reihe – seine quirlige, aufgeweckte jüngere Tochter Jocelyn. Josie ist stille Beobachterin, Denkerin, Fotografin für den „Banner“, Tochter, Schwester, mitfühlende und aufmerksame Klassenkameradin – und quirlige Chaotin mit einer Vorliebe für ihr permanent defektes Fahrrad, ihren Hund Zeb und ihren „Jupiter-Freund“ Wes, den sie wie einen leiblichen Großvater in ihr Herz geschlossen hat und innig liebt.

Die Autorin lässt ihre Leserschaft erneut in die Geschicke dieser sympathischen Familie eintauchen und an den kleinen Kümmernissen, aber auch an großen Tragödien teilhaben. Doch die Menschen in Hollyhill werden von ihrem tiefen Glauben an Gott getragen. In Zeiten der Not, der Angst und schlimmer Ereignisse erstarkt der Zusammenhalt. Ann H. Gabhart hat auch ein gewichtiges und ernstes Thema eingebracht – die Aufhebung der Rassentrennung und den Umgang der Menschen mit dieser Tatsache. Sie schreibt von den Aktivitäten eines gewalttätigen und rassistischen Geheimbundes, der besonders in den Südstaaten für Angst, Schrecken und Verheerung sorgte: des Ku-Klux-Klans. Die Autorin berichtet von den tragischen Auswirkungen des blinden Hasses, von dem Leid der Betroffenen, aber auch von jenen mutigen Menschen, die sich gegen diesen Hass wehren und schützend vor die Opfer stellen. Sie schreibt von christlicher Nächstenliebe, dem Glauben an Gott und von Vergebung.

Der einnehmende Schreibstil der Autorin hat mich bereits im ersten Band vollkommen für Ann H. Gabhart eingenommen. Der Glaube ist ein wichtiges Element in ihrer Erzählung, den sie das gesamte Buch hindurch geschickt und unaufdringlich durch Reden und Handeln ihrer Protagonisten einbringt. Ihre tief berührende Geschichte wird von den Emotionen getragen, die Figuren äußerst authentisch dargestellt. Obgleich die kleine Jocie Brooke wie bereits erwähnt die Hauptperson der Handlung darstellt, dominiert sie diese nicht, sondern fungiert eher als stete Beobachterin, friedensstiftende Vermittlerin und Erzählerin. Die Autorin hat sich mit der Darstellung ihrer Nebenfiguren mindestens ebenso viel Mühe gegeben wie mit ihrer Protagonistin, und zu meiner großen Freude trifft man auch im vorliegenden Nachfolgeband auf alle Personen aus dem Erstling „Der Duft von Flieder“.

Fazit: „Ein Garten der Hoffnung“ war ein wundervoller zweiter Band einer Reihe, der alle meine Erwartungen vollständig erfüllte. Es war eine herzerwärmende, bereichernde und wunderschöne Lektüre, die ich uneingeschränkt weiter empfehle. Ich freue mich bereits auf den dritten Band!

Bewertung vom 15.07.2017
Dolce vita für Fortgeschrittene
Mellina, Dori

Dolce vita für Fortgeschrittene


ausgezeichnet

Eine Italienerin in München

Die gebürtige Italienerin Dori Mellina präsentiert mit ihrer aktuellen Neuerscheinung „Dolce Vita für Fortgeschrittene“ italienische Lebensart in Reinkultur. Ihre Protagonistin Laura Mattina fand nach ihrem Studium einen Job in der Pharmaindustrie und lernte einen charmanten jungen Deutschen namens Martin kennen und lieben. Doch die anfängliche Harmonie wurde bald durch einige Unstimmigkeiten getrübt, bis ihre Beziehung letztendlich nur noch ein angespanntes Verhältnis war. Laura zieht nun die Konsequenzen, entschließt sich zu einer Beziehungspause und quartiert sich mit der gemeinsamen kleinen Tochter Sara vorübergehend bei ihrer Freundin Ilaria ein. Nachdem Laura mit ihren Freundinnen die Agentur „Frag mich nach Sonnenschein“ gründet und die Durchführung ihres ersten Auftrages mit großem Erfolg verbunden ist, scheint auch die berufliche Zukunft gesichert. Als dann auch noch ein faszinierender, gut aussehender und charmanter Italiener Lauras Weg kreuzt und großes Interesse an ihrer Person zeigt, steht Laura an einem Scheideweg ihres Lebens. Wird sie sich für den Vater ihres Kindes entscheiden, der seine Tochter zwar über alle Maßen liebt, sie selber aber mit seinem Perfektionismus und seiner Egozentrik schier in den Wahnsinn zu treiben scheint? Oder aber öffnet sie ihr Herz für eine neue Liebe und ein Leben an der Seite eines italienischen Mannes, der irgendwie viel zu „perfekt“ zu sein scheint?

Ich muss gestehen, dass die ansprechende Leseprobe dieses Buches nicht zu viel versprochen hat. Bei „Dolce Vita für Fortgeschrittene“ handelt es sich tatsächlich um eine Lektüre, die ihren Lesern eine Menge italienischer Lebensart vermittelt. Man liest in Dialogen mit Bekannten oder Freunden der Protagonisten über die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschen und Italienern sowie über bediente Klischees. Durch die Gespräche der Freundinnen Laura, Ilaria, Simona und Michela taucht man in das Denken und Handeln einer italienischen Frau ein und lernt zudem auch noch die katholische Erziehung, die altmodischen Ansichten und die strengen Konventionen von Lauras schrulliger italienischen „Nonna“ kennen.

Die Geschichte ist rasant, mit sehr viel Situationskomik und einer Menge Esprit geschrieben. Es hat mir großen Spaß gemacht, mich für ein paar Stunden in dieses Buch zu vertiefen und die Familiengeschichte der Laura Mattina mit zu verfolgen. Die vielen italienischen Ausdrücke im Text trugen in besonderer Weise zur Authentizität bei, die dazu gehörenden erläuternden Fußnoten mit der Übersetzung ins Deutsche machen den Inhalt für jedermann verständlich.

Die Autorin besitzt einen einnehmenden Schreibstil, der manchmal rasant wirkt, und bei dem auch ihre übersprudelnde Energie deutlich zum Ausdruck kommt. Man kann nicht umhin, sich von dieser Geschichte mitreißen zu lassen – dafür sorgt unter anderem auch die Beschreibung der lauten, auf alle Fälle aber temperamentvollen Art der in diesem Buch vorgestellten liebenswerten Italienerinnen.

Ich möchte abschließend noch auf die ansprechende optische Aufmachung hinweisen, wo neben Autorennamen und Buchtitel auch Dinge wie Rotwein, ein Herz in den Nationalfarben Italiens und eine kleine rote Vespa abgebildet sind – einige der von Dori Mellina im Buch thematisierten Klischees, die man häufig mit Italien in Verbindung bringt.

Fazit: „Dolce Vita für Fortgeschrittene“ war eine sehr amüsante und vor allen Dingen unterhaltsame Lektüre über die italienische Lebensart, die durchaus einige Klischees bedient, andere widerlegt, auf alle Fälle jedoch dem Leser einen Besuch in diesem Land äußerst schmackhaft macht.

Bewertung vom 02.07.2017
Süßer als das Lied der Lerche
Elliott, Rosslyn

Süßer als das Lied der Lerche


ausgezeichnet

„Der Herr passt die Gaben eines Mannes an seine Berufung an. Ich glaube, es gibt einen Grund dafür, dass du ein so begnadeter Komponist bist.“

„Süßer als das Lied der Lerche“ aus der Feder der amerikanischen Autorin ist der heiß ersehnte Nachfolgeband nach „Das Glück, von dem ich träume“ und hat meinen hohen Erwartungen voll und ganz entsprochen. Während der erste Band sich William Hanby als Protagonisten widmet, wird im vorliegenden Buch die Geschichte seines Sohnes Benjamin erzählt. Ben hat seinen starken Glauben, seine rhetorischen Fähigkeiten und sein handwerkliches Geschick von seinem Vater geerbt. Er besitzt zudem jedoch auch großes musikalisches Talent und eine Liebe zu allem Schönen. Als Mitglied der Literaturgesellschaft der männlichen Studenten des Otterbein-College organisiert Ben eine Musikveranstaltung, für die er die äußerst sensible und schüchterne Studienkollegin Mary Katherine Winter gewinnen kann. Kate ist eine der begabtesten Studentinnen, möchte mit ihrer wunderschönen Stimme aber keinesfalls vor Publikum auftreten. Ben versucht, Kate aus ihrer Reserve zu locken und findet hierbei in ihrer Mutter unerwartete Unterstützung. Ruth Winter hat jedoch eigene Pläne für Kate, die nicht unbedingt mit denen ihrer Tochter konform gehen. Als Kate bereits den Entschluss gefasst hat, aus ihrem lieblosen und kalten Elternhaus zu entfliehen, wirft ein dramatisches Ereignis sie völlig aus der Bahn: die Begegnung mit einer Sklavenfamilie verändert Kates Leben.

Im zweiten Band aus der „Saddler’s Legacy“-Reihe befasst sich die Autorin mit einem gewichtigen Thema: dem Kampf für die Abschaffung der Sklaverei. Rosslyn Elliott bezieht sich hierbei auf die tragische Geschichte eines versklavten Paares aus dem Vorgängerbuch. Durch ausdrucksvoll gezeichnete Figuren werden sowohl die Protagonisten dieses Buches, als auch die Befürworter und Gegner dieses Kampfes in Form von einigen Nebendarstellern überzeugend dargestellt. Man erfährt zudem einiges über das Leben, die gesellschaftlichen Zwänge und die starren „Benimm-Regeln“ der damaligen Zeit.

Der Glaube spielt eine herausragende Rolle im gesamten Buch und kommt besonders in den Passagen über die Hanbys zum Ausdruck. William Hanby ist Geistlicher und gemeinsam mit seiner Ehefrau Ann bietet er seinen Kindern ein von gegenseitiger Liebe und Wertschätzung geprägtes christliches Umfeld. Für William, Ann und Ben ist es ein großes Bedürfnis, anderen Menschen zu helfen. Den Kampf gegen die Ungerechtigkeit der Sklaverei müssen sie jedoch aufgrund der aktuellen Gesetzeslage im Jahre 1855 in Ohio im Verborgenen führen. Rosslyn Elliott verwob historische Ereignisse mit Fiktion und verarbeitete die Lebensgeschichte von Ben Hanby und die Geschichte seines im Jahre 1856 berühmt gewordenen Liedes „Geliebte Nelly Gray“ und zu einem tief bewegenden und gefühlvollen Roman. Im Nachwort äußert die Autorin sich zu den zugrunde liegenden historischen Fakten dieser Buchserie und gibt Quellenverweise für interessierte Leser, die sich näher damit befassen möchten.

Die harmonisch wirkende optische Gestaltung des Buchcovers zeichnet diesen Roman zusätzlich aus. Die zarte Silhouette einer dunkelhaarigen Schönheit im weißen Kleid stellt die Protagonistin, Mary Katherine Winter, dar. Im Hintergrund sitzt ihr zugewandt ein junger Mann mit einer Violine und einem Bogen in Händen, vom hellen Licht des Fensters umstrahlt.

Fazit: Mit „Süßer als das Lied der Lerche“ durfte ich mir einen all meine Erwartungen erfüllenden zweiten Band aus dieser „Saddler’s-Legacy“-Buchreihe zu Gemüte führen. Dieser Roman beinhaltet alles, was ich mir von einem guten Buch erwarte: eine glaubwürdige, in diesem Fall zudem noch historisch belegte Geschichte, ein wenig Romantik, Abenteuer, und die Vermittlung christlicher Werte. Ein wunderschönes Buch und eine uneingeschränkte Leseempfehlung meinerseits!

Bewertung vom 02.07.2017
Fräulein Wundervoll
Schulte, Elena

Fräulein Wundervoll


ausgezeichnet

Sind wir bereit, als Fräulein Wundervoll zu leben?

„Es ist so traurig. Ich bin umgeben von frustrierten Frauen, die ihr Leben lang nur die Ansprüche anderer erfüllt haben und nun merken, dass es zu spät ist, das Ruder noch einmal herumzureißen und ihre Berufung zu leben!“ Diese Worte trafen mich zutiefst, und ich wusste: Meine Zeit ist jetzt! Wenn ich nicht an meinem Leben ändere, werde ich eine genauso alte, frustrierte und unzufriedene Frau! (Elena Schulte)

Elena Schulte ist auf der Suche. Sie sucht Antworten auf die Frage nach der eigenen Identität. In diesem Buch lädt sie ihre Leser dazu ein, sie auf ihrer Suche zu begleiten. Sie regt an, fordert heraus, inspiriert. Und sie vermittelt Zugang zu „Gottes liebevollem Blick auf uns“.

Auf insgesamt sechs Buchkapiteln und über 180 Seiten macht sie eine Bestandsaufnahme der eigenen Person, stellt Fragen zum eigenen Ich, thematisiert die „alten Antreiber“ und plädiert für eine Veränderung, für ein „Tun zum Sein“, befasst sich mit Ängsten und macht Mut für den ersten Schritt in die richtige Richtung. Jedes der insgesamt sechs Kapitel dieses Buches beginnt mit einer Abbildung des eindrucksvollen Buchcovers, wo eine Frau mit langem Haar vom Betrachter abgewendet steht und im Begriff ist, sich eine Krone auf ihr Haupt zu setzen. Das „Fräulein Wundervoll“, das diesem Werk aus der Feder Elena Schultes den Titel verleiht, ist jedoch keine fiktive Person. Die Autorin gestattet ihrer Leserschaft vielmehr Einblicke in ihr eigenes Leben, in ihre persönliche Identitätssuche und lässt sie an den daraus resultierenden Erkenntnissen teilhaben. Nach einer entsprechenden Kapitelübersicht ist jeweils ein Zitat einer bekannten Persönlichkeit angeführt, das thematisch zu den Ausführungen der Autorin passt. Zwischendurch listet sie immer wieder tiefgründige und zum Teil durchaus „unbequeme“ Fragen zur Selbstreflektion auf. Der Grundtenor lautet: „Was macht mein Leben aus – und was macht mich aus?“ Diesem Gedanken geht die Autorin im Verlauf ihrer Abhandlung auf den Grund.

Elena Schulte schreibt mitreißend und gibt vieles von sich und ihrem Alltag preis, ihre sympathische und nette Ausstrahlung durchdringt den gesamten Inhalt dieses Buches. Ich konnte mich in sehr vielen Bereichen wiedererkennen und hatte oftmals das Gefühl, meine eigenen Gedanken und Gefühle in diesem Buch vorzufinden. Zudem fühlte ich mich von Elena Schulte permanent angesprochen und musste unweigerlich sehr viele Aussagen aus meiner eigenen Erfahrung bestätigen. Die Argumente der Autorin waren für mich durchwegs nachvollziehbar.

In diesem Buch kommen auch die praktischen Ansätze nicht zu kurz. Die Autorin erläutert diese auch ausführlich. Immer wieder ertappte ich mich beim Lesen dabei, zustimmend zu nicken, viele Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen kamen mir durchaus bekannt vor. Besonders aufgefallen ist mir dies bei den „Antreibern“ und den Versuchen, hier entgegen zu steuern sowie den Versuchen, das eigene Denken und Handeln nachhaltig zu verändern.

Elena Schulte schreibt am Ende ihrer Ausführungen: “Ich stehe – genau wie Sie – täglich vor der Herausforderung, gute Gedanken auch zu leben, neue Vorsätze in die Tat umzusetzen, den Alltag nicht die Oberhand gewinnen zu lassen und immer wieder auf Gott und sein Wort zu fallen. Ich bin wie Sie eine Reisende und hoffe, dass ich Ihnen durch dieses Buch für eine Weile zur Weggefährtin werden konnte.“

Dieser Vorsatz ist der Autorin zumindest bei meiner Person absolut gelungen. Elena Schulte war eine „wundervolle“ Weggefährtin und ich habe sie auf ihrer Entdeckungsreise nur allzu gerne ein Stück des Weges begleitet. Dieses Buch war ein höchst motivierendes Leseerlebnis, bei dem Elena Schulte mir direkt aus dem Herzen sprach. „Fräulein Wundervoll“ ist ein Buch, geschrieben von einer Autorin, die diesen Ausdruck getrost auch für ihr Buch beanspruchen darf: „Wundervoll!“

Bewertung vom 18.06.2017
In meiner Hand geborgen

In meiner Hand geborgen


ausgezeichnet

365 Briefe von Gott

Mit „In meiner Hand geborgen“ präsentiert Martina Merckel-Braun ein kleines, weit mehr als fünfhundert Seiten zählendes dickes Büchlein im praktischen Kleinformat A6, das in jeder Handtasche Platz findet.

Der Untertitel weist bereits klar und deutlich darauf hin, was den Leser hier erwartet – nämlich 365 Andachten, eine für jeden Tag des Jahres, deren ausgewählte Texte sich quer durch die gesamte Bibel bewegen.

Nach der Angabe des jeweiligen Tagesdatums, dekoriert mit einem Blumen-Ornament, folgt das jeweilige Zitat aus der Bibel, auf das sich der nachfolgende Text in Folge bezieht. Die meist einseitigen Ausführungen wurden in Form eines Briefes mit der vertraulichen Anrede „Du“ verfasst, weshalb vermutlich als zweiter Untertitel der Wortlaut „365 Briefe von Gott“ gewählt wurde.

Es wird in sehr ermutigenden und aufbauenden Worten auf die angeführte Bibelstelle eingegangen und auf die Umsetzung im Alltag Bezug genommen. Den Abschluss bildet ein weiteres, zum Tagesthema passendes Bibelzitat.

Die täglichen „Briefe von Gott“ sind aufgrund ihrer Kürze auch in einem anspruchsvollen Alltag leicht integrierbar. Sie regen zur Reflektion an – wirken nachdenklich machend, aufmunternd und bereichernd. Zudem animieren die Auszüge aus der Bibel dazu, die entsprechenden Stellen nachzuschlagen und sich eingehender mit dem Tagesthema zu beschäftigen – meines Erachtens ein gelungener Einstieg für die tägliche „Stille Zeit“.

Interessanterweise durfte ich bereits an ganz bestimmten, für mich bedeutsamen Tagen des diesjährigen Kalenderjahres feststellen, dass der Themenbereich und die nachfolgenden Ausführungen perfekt zu meiner aktuellen Situation passten.

„In meiner Hand geborgen“ ist ein sowohl inhaltlich, als auch durch seine optische Aufmachung absolut gelungener Jahresbegleiter, der mir ausgezeichnet gefällt und den ich uneingeschränkt weiter empfehle!

Bewertung vom 18.06.2017
Tabu Trennung
Schneider, Daniel

Tabu Trennung


sehr gut

Wir bleiben eine Familie, organisieren uns aber anders

„Ist eine gescheiterte Ehe Sünde?“ – „Natürlich! Die Frage ist nur, was die größere Sünde ist. Eine Beziehung zu beenden oder in einer nicht funktionierenden Beziehung zugrunde zu gehen. Ich kann mich manchmal nur zwischen zwei Wegen entscheiden, die beide sichtbar nicht die besten sind – und bei denen ich eine menschliche Einschätzung brauche. Was ist der dem Leben dienlichere Weg? Für mich – und für andere?“

„Das ist die Person, die Gott mir geschenkt hat.“ Wenn die große Verliebtheit sich legt und nach dem Eintritt in den gemeinsamen Ehealltag die ersten Zweifel, die ersten aufkommenden Probleme und Uneinigkeiten zu einer ernsthaften Krise führen, kann diese Aussage durchaus angezweifelt werden. Obgleich man in einer christlichen Ehe das Zueinander-Stehen „bis dass der Tod uns scheidet“ verspricht, ist diese Umsetzung dennoch nicht immer durchführbar.

Der Journalist, Theologe und Buchautor Daniel Schneider macht Trennung und Scheidung zum Thema dieses christlichen Sachbuches. Er hinterfragt die Gründe, weswegen Paare sich entschließen, zukünftig getrennte Wege zu gehen.

Der Autor ist in seinen Ausführungen um Subjektivität bemüht und lässt in seinem Buch drei Männer, eine Frau und ein Ehepaar zu Wort kommen, die ihre persönlichen Erfahrungsberichte offen und selbstkritisch erzählen.

Da Daniel Schneider Gott als Schöpfer der Welt und der gesamten Menschheit betrachtet, hinterfragt er auch „die Beziehungsidee Gottes“, die „einzige wahre Liebe“ und „das Scheitern“. Er thematisiert den gesunden Umgang mit dem Thema Scheidung und den Weg zu einer möglichen neuen Partnerschaft. Es geht ihm in diesem Buch um die Empfindungen und Erinnerungen seiner Gesprächspartner, die er in einfachem, direktem Schreibstil präsentiert. Beziehungsgeschichten aus der Bibel werden ebenso eingebaut, wie Details aus schweren Zeiten in der Beziehung seiner Interviewpartner.

Besonders gelungen empfand ich die Aussagen des Autors zur Lektüre der Bibel – zum persönlichen Zugang dazu und zur Möglichkeit, in jeder Lebenssituation etwas Relevantes und Individuelles zu entdecken. Er schreibt hierzu: „Die Aussagen der Bibel und die Wesensmerkmale des christlichen Glaubens funktionieren nur, wenn ich sie in meinem persönlichen Leben und auf mein Leben anwenden kann.“

Abschließend möchte ich jedoch dem Autor widersprechen, der auf der ersten Seite dieses Buches der Meinung ist, dass es „einfach keine andere Möglichkeit gibt, als dieses Buch mit „Scheiße“ zu beginnen“. Ich finde es im Gegenteil sehr schade, dass Fäkaljargon auch im gedruckten Wort schon lange Einzug gehalten und in Büchern immer häufiger verwendet wird.

FAZIT: „Tabu Trennung“ ist eine sehr interessante und meines Erachtens sehr gut gelungene Lektüre, die tiefere Einblicke in das Gedanken- und Gefühlsleben von Betroffenen erlaubt. „Ja, Gott möchte grundsätzlich, dass zwei Menschen, die Ja zueinander gesagt haben, ein Leben lang zusammenbleiben und dass die Ehe geschützt wird. Aber er sagt nicht, „auch wenn es gar nicht mehr geht, nach allen Bemühungen: „ihr müsst zusammenbleiben, koste es, was es wolle.“