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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kristall86
Wohnort: 
an der Nordsee

Bewertungen

Insgesamt 2204 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2023
Living Wunderkammer
Häner, Andreas

Living Wunderkammer


ausgezeichnet

Einerseits ist ja immer der Wohnplatz eines Menschen bereits interessant. Jeder wohnt dort, wo das Herz „Ja!“ sagt und dort (er)richtet man sein Heim ein bzw. erstmal auf. In diesem Buch zeigt das Autoren-Duo Häner und Geist wie es ist, in einem Kino zu wohnen aber auch das Landleben keineswegs zu vernachlässigen. Ein Heim ist auch andererseits der Spiegel der eigenen Seele, der Eintritt in eine Wunderkammer selbst.

Das Buch startet mit einem ansprechendem Prolog und nimmt uns dann mit auf eine Wohnreise. Wir erlesen hier aber nicht nur stumpf eine „Home-Story“ des Sammlers selbst, wir erlesen und bestaunen hier die Architektur-Kunst sowie die Ausgestaltung der Räume durch Antiquitäten (teils von unschätzbarem Wert). Durch das Großformat des Buches von 24.9 x 2.9 x 33.6 cm kann der Leser die Fotografien bestens genießen. Die Blickwinkel des Fotografen machen es natürlich aus, aber dennoch kommt die Mischung aus Wohndesign und Architektur hervorragend zur Geltung. Die Bilder werden durch stimmige und informative Texte ergänzt und geben dadurch dem Leser ein besseres Verständnis über die beiden Schwerpunkte.

Die Qualität des Buches ist grandios: der feste Einband hat eine feste und sichere Bindung, die Buchseiten haben eine kräftige aber angenehme Dicke sowie Schwere und geben dem Betrachter des Buches somit auch haptisch einen Genuss. Die Fotografien sind alle brillant, die Drucke fehlerfrei.

Fazit: Optisch sowie haptisch ist dieses Buch mit seinem Inhalt ein Genuss erstes Güte. Der Umgang mit besonderem Wohndesign sowie Architektur geht hier eine Symbiose ein, welches so wohl einmalig auf der Welt ist. Dieses Buch ist ein Schatz, ja, eine Wunderkammer für alle Leser, die wert auf stilvolles Wohnen legen! 5 Sterne hierfür

Bewertung vom 25.09.2023
Ausleben
Kost, Mena

Ausleben


ausgezeichnet

!ein Lesehighlight 2023!

Ein kleines Büchlein hält man hier als Leser in den Händen und seine Wirkung ist dafür um so gewaltiger! Ich muss gestehen, allein das Wort „Ausleben“ fand ich mehr als gelungen gewählt als „Ableben“ oder gar „Sterben“. Ja, der Mensch wird am Ende seines Lebens sein Leben ausleben, es ist gelebt und neigt sich dem Ende. Vom Bleiben war ja schließlich nie die Rede! Aber wie gehen Menschen am Ende ihres Lebens mit diesem Thema um? Unweigerlich muss man sich damit auseinandersetzen ob man will oder nicht. Und das soll jetzt nicht heißen, dass man auf den Sensenmann nur zu warten hat! Dieses Büchlein hat allein schon ein wunderbares Cover: es zeigt uns eine lächelnde Frau, vom Leben gezeichnet, mit einem gewissen Strahlen im Gesicht. Unpassend? Ganz und gar nicht. Ihre persönliche Geschichte zum Thema erlesen wir gleich als erstes und es vergeht kaum ein Wort wo man nicht gefühlvoll wird beim lesen. Tränen? Die fließen hier so oder so und das ist auch gut so. Aber hier wird auch gelacht und gescherzt und das nimmt dem Thema absolut die trübe Sichtweise. Auch alle anderen hier vorgestellten Menschen erzählen ihre Sicht der Dinge zum Thema und somit bildet sich zum Schluss ein offenes und vielseitiges Endergebnis welches jeder von uns anders bewerten wird. Ich kann jedenfalls klar sagen, dieses Buch ist wahrlich grandios und sehr besonders. 5 Sterne hierfür!

Bewertung vom 03.09.2023
Der Schlafwagendiener
Mayr, Suzette

Der Schlafwagendiener


sehr gut

„Der Schlafwagendiener“ stammt aus der Feder von Suzette Mayr. Ihr Hauptprotagonist Baxter ist einem recht schnell nach Lesebeginn ans Herz gewachsen. Er will seinen großen Traum Zahnarzt zu werden definitiv mit allen Mitteln in die Realität umsetzen. Das Studium ist teuer und dafür muss er arbeiten gehen. Wie der Buchtitel bereits verrät, ist er für alle Belange der Menschen in den nächtlichen Stunden in den Zügen da. Keiner kennt seinen Namen, er macht einfach nur, er schafft einfach nur um seinen Traum zu erfüllen. Mayr zeigt auf, was man alles für seine Träume hinnehmen muss. Baxter ist ein Niemand und muss vor den Gästen auf die Knie gehen um ihre Schuhe zu polieren oder eben das Klosett nochmals richtig gründlich nach deren Benutzung zu reinigen. Sie merken schon, für seinen großen Traum macht Baxter Dinge, die schon in gewisser Weise erniedrigend sind. Ist es all das wert? Zudem schreiben wir das Jahr 1929 - keine Zeit der Offenheit in jeglicher Hinsicht. Egal ob die Hautfarbe oder gar die sexuelle Hingabe: über all das wird nicht gesprochen. Baxters Arbeit bringt ihn fasst um den Verstand denn es plagen ihn Halluzinationen. Im Klappentext wird bereits kurz das Unglück beschrieben welches Baxter wahrlich herausfordert. Es fordert auch in gewisser Weise uns Leser heraus, denn wir leiden mit Baxter mit und würden ihm irgendwie gerne unter die Arme greifen aber es stellt sich auch die Frage, ob es sich lohnt diesem Traum hinterherzulaufen, dafür zu kämpfen. Ist all die Mühe, die Arbeit diese Erfüllung wert? Wie weit muss man gehen, will man gehen? Mayr ist in vielen Augenblicken philosophisch und trifft zumeist immer den richtigen Ton. Ihre Wortwahl ist der Zeit angepasst und der gesamten Situation. Sie spricht Themen an, die gern unter den Teppich gekehrt werden und wenn wir ehrlich sind, sind viele dieser Themen bis heute auch noch aktuell. „Der Schlafwagendiener“ bracht mir wirklich beste Leseunterhaltung und eine Geschichte die noch nachhallt. 4 Sterne hierfür!

Bewertung vom 27.08.2023
Zeiten der Langeweile (eBook, ePUB)
Becker, Jenifer

Zeiten der Langeweile (eBook, ePUB)


sehr gut

Klappentext:
„Mila, dreißig, geht offline. Zu groß ist plötzlich die Angst vor der öffentlichen Sichtbarkeit. Jede gelöschte Spur im Netz ist ein Akt der Befreiung, gleichzeitig gelingt es Mila nicht, sich einzureden, dass die neue Yogaroutine erfüllender ist als der morgendliche Smartphonecheck. Die nostalgisch wiederentdeckte Langeweile wird schnell zu tiefer Einsamkeit. Sie teilt ihr Leben nicht mehr, aber niemand teilt es jetzt so richtig mit ihr, seit ihr Lebensstil mehr Gemeinsamkeiten mit dem von Emily Dickinson als dem ihrer alten Freundinnen hat. Doch der Drang, den schwerelosen Zustand vollkommenen Verschwindens zu erreichen, wird immer zwanghafter.
Das Debüt einer Stimme, die mit hypnotischer Genauigkeit unsere Welt beschreibt und subtil mit der Sehnsucht nach Freiheit spielt.“

Gleich zu Beginn: der Buchtitel wird der Geschichte in vielen Parts oft mehr als gerecht.
Autorin Jennifer Becker hat mit „Zeiten der Langeweile“ ihr Debüt auf den Literaturmarkt gebracht. Ihre Geschichte rund um Hauptprotagonistin Mila befasst sich mit „Digital Detoxing“ und ihren Folgen. Aber nicht. nur das. Becker zeigt durch Mila auf, wie uns die aktuellen (sozialen) Medien beeinflussen, unser Leben verändern. Den Spruch „Das Internet vergisst nie“ ist uns wohl allen bekannt und genau das belastet Mila gewaltig. Einfach unsichtbar sein und nirgends mehr auffindbar - das ist irgendwie ihr Ziel. Das aus diesem Ziel irgendwo ein Zwang werden kann, ist fast zu vermuten und Mila schlägt einen bestimmten Weg ein. Ob dies der richtige für sie ist, werden Sie im Buch erlesen. Ich kann jedenfalls klar sagen, ja, die Geschichte macht mit ihrem Titel alle Ehre und das tut auch mal gut in einer aktuellen Welt voller digitaler Überflutung und genereller Reizüberflutung. Das Rückbesinnen ist hier eine Möglichkeit aber schlussendlich werden es die älteren Generationen unter uns für sich sowieso so beim lesen mit einfließen lassen. Sie kennen, genau wie ich, auch noch eine Zeit ohne Internet oder eben die sozialen Medien. Die junge Generation, die mit Internet und Co. bereits so aufgewachsen ist, wird mit Sicherheit Schwierigkeiten mit dem Buch bekommen, weil genau dieses Detoxing für viele einfach nur eine Challenge ist aber sie sie so nie kannten. Der Schreibstil ist, wie bereits mehrfach gesagt, ab und an etwas tröge und langweilig und auch Milan Züge sind oft etwas gähnend aber ich muss klar sagen: so ein Thema mit eben jenem Tenor so gekonnt und treffsicher rüber zu bringen, ist absolut lobenswert! Becker hat ihre Challenge mehr als gekonnt gemeistert und die Geschichte rund um Mila mit feinen und teils sehr tiefenpsychologischen Aspekten aufgezeigt. Der Blick auf das eigene Innere wird hier Thema. Was wollen wir um glücklich zu sein, was brauchen wir wirklich dazu und müssen wir überall und alles wissen und präsent sein? Gewisse Antworten werden Sie in Miles Geschichte erlesen! 4 sehr gute Sterne!

Bewertung vom 25.08.2023
Kontur eines Lebens
Robben, Jaap

Kontur eines Lebens


ausgezeichnet

Der junge Autor Jaap Robben hat die Geschichte „Die Kontur eines Lebens“ verfasst. Allein der Buchtitel zeigt genau dad auf, um was es hier in seiner Geschichte geht. Seine Hauptprotagonistin Frieda zeichnet er voller Gefühl und Emotionen ohne dabei zu kitschig bzw. zu geschwollen zu erscheinen. Wir dürfen die Hauptprotagonistin im hohen Alter kennenlernen und sehen dabei zu, wie sie ins Pflegeheim einziehen muss. Das Alter hat zu große Spuren hinterlassen, die sie nun selbst nicht mehr ohne Hilfe von außen eindämmen kann. Sie trägt seit Jahrzehnten ein Geheimnis im Herzen, welches wir bereits im Klappentext erlesen durften und dabei ahnen können, wo der Autor uns hin entführen wird. Friedas Einsamkeit im Pflegeheim lässt sie in in diese alten Wunden wieder abtauchen und sich auch der Frage nach der Ehrlichkeit, dem Schneid stellen, wann sie endlich die Wahrheit sagen solle bzw. ob sie sie überhaupt erzählen solle…Keine leichte und einfach Entscheidung. Robben geht dabei einerseits unspektakulär aber wiederum auch einfach nur bestmöglich vor Friedas Geschichte zu erzählen: Frieda nimmt uns Leser gekonnt an die Hand, wir dürfen der Geschichte folgen ohne dabei wertend zu sein (es war schließlich keiner von uns damals dabei um diese ganze Geschichte je beurteilen zu können!) und somit bleibt immer genügend Raum für eigene Gedanken.

Friedas Erziehung bzw. ihr Aufwachsen in eben jenem katholischen Umfeld hat selbstredend Spuren hinterlassen aber wie bei allem und überall im Leben macht sie sich selbst dazu Gedanken, ein Bild von allem, und ihre Seele reift heran wie sich damit vereinbaren und wohlfühlen kann. Was dann aber sie Konsequenz mit ihrer Affäre rund um Otto zeigt, holt sie ihr Umfeld dennoch wie ein schwerer, feuchter und von Motten zerfressener Mantel wieder ein, der nur vor Kälte nötigst schützt aber er schützt. Seelisch ist es für Frieda alles andere als ein Schutz. Es wird ihr größter Kampf. Friedas Kind wird kein leichtes Schicksal ereilen…Als Leser hat man schwer zu kämpfen mit all den Entwicklungen rund um Frieda, Otto und ihren Sohn aber es gibt auch sehr witzige und humorvolle Momente die das Gesamtbild wahrlich rund zeichnen. All die „Erziehungsmethoden“ scheinen aus einen anderen Zeit aber es ist nunmal nicht zu verleugnen, solche Geschichten gab es definitiv! Jaap Robben hat hier sprachlich aber auch emotional ein sehr stimmiges Werk verfasst, welches eine spannende, mitfiebernde aber auch dennoch humorvolle Geschichte aufzeigt der man gerne folgt. 5 ausgezeichnete Sterne gibt es hier von mir!

Bewertung vom 25.08.2023
Sylter Welle
Leßmann, Max Richard

Sylter Welle


ausgezeichnet

Klappentext:

„Jeden Sommer seiner Kindheit und Jugend hat Max mit seinen eigenwilligen Großeltern auf Sylt verbracht. Nicht etwa im noblen Westerland, sondern auf dem Campingplatz. Jetzt fahren Oma Lore und Opa Ludwig noch ein allerletztes Mal auf die Insel und laden ihn ein, sie drei Tage lang zu besuchen. Und alles ist genau wie immer. Nur eben überhaupt nicht. Die nordische Tieffront Oma Lore, der Pate der Familie, gibt sich gewohnt kühl. Wenn sie ihre Liebe zeigt, dann ausschließlich im exzessiven Mästen ihrer Familienangehörigen. Der liebenswürdige Opa Ludwig nimmt die Sache mit seinem einzigartigen Humor. Doch irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Oma Lore will davon natürlich nichts wissen. Doch die Sylter Brise wird auch sie für einen ganz kurzen Moment erweichen.



Würden wir unsere Familienangehörigen auch lieben, wären sie nicht mit uns verwandt? Dieser Frage bleibt Max auf der Spur. Und das so lange, bis Sylt eines Tages im Meer versinkt.“



Autor Max Richard Leßmann nimmt uns Leser hier auf eine ganz persönliche Reise mit. Einerseits berichtet er uns aus den früheren Urlauben zusammen mit seinen Großeltern auf Sylt und nun hier, wird es aktuell die letzte Urlaubsreise dorthin werden. Ein letztes Mal Sylt und dabei werden einerseits alte Geschichten ausgekramt aber auch Geheimnisse bzw. Themen gelüftet, von denen keiner wusste das es sie wohl gibt oder die Großeltern je beschäftigt. Der Schauplatz Sylt fand hier, für meine Begriffe, endlich auch mal ein anderes Bild aber irgendwie auch nicht. Ja, auch auf Sylt kann mam campen und was meine ich mit „irgendwie auch nicht“? Auch die Insel hat ihre Geheimnisse und ist rau und kühl ähnlich wie Oma Lore. Das nordische Flair passt hier einfach bestens und zeigt auf, manchmal muss die Wahrheit auch mal raus! Egal wie weh sie tut! Ich fand es wahrlich großartig dass Max nochmal von seinem Großeltern eingeladen wurde. Scheint es doch wie ein lieb-gewonnenes Ritual dass Max mit dabei sein solle. Als dann die Sylter Luft alles zu reinigen versucht, wird also das große Thema angesprochen und es stellt sich nun die Frage wie Max damit umgehen soll/wird/kann aber auch alle Anderen, denn es betrifft ja irgendwie die ganze Familie. Als Leser kommt man einfach nicht drumherum sich selbst in diese Rolle, in diese Situation zu versetzen. Das Kopfkino kommt unweigerlich hier in Fahrt! Leßmann hat einen lockeren und leicht verständlichen Sprachstil gewählt, ohne das man sich dabei groß anstrengen muss oder es irgendwo zu anspruchsvoll wird aber ich kann Ihnen sagen, der Roman ist keineswegs seicht oder gar kitschig! Wir wechseln immer wieder zwischen Vergangenheit und dem Hier und Jetzt, wir wechslen zwischen Personen und erleben somit die komplette Familie. Mit Zuneigung, Abneigung, Missgunst und Liebe…Leßmann lässt hier nicht nur seine Seele zu Wort kommen, er zeigt diese auch uns Lesern und ja, irgendwo will er natürlich auf das Gedankenkarussell hinaus. Keiner von uns macht sich über solche möglichen Geschehnisse Gedanken, aber was wäre denn wenn? Wie damit u gehen?

Fazit: eine perfekt gewählte Örtlichkeit mit einmaligem Flair erzählt und irgendwie auch gedanklich auf die Insel katapultiert und dabei eine Lebensgeschichte erfahren, die zu Herzen geht und mit feinem Ton erzählt wurde. 5 Sterne für diese Geschichte!

Bewertung vom 07.08.2023
Bleich wie der Mond
Ventura, Luca

Bleich wie der Mond


gut

Luca Ventura greift hier in seinem aktuellen Krimi aus der Enrico Rizzi-Reihe ein ganz spannenderes und sehr wichtiges Thema auf: Büffelmilch und der umstrittene Mozzarella daraus. Er hat dieses wahrlich wichtige Thema eingewoben in einen Fall. Molkerei-Besitzer Castaldo ist tot aufgefunden worden und als Leser ahnt man in welche Richtung es gehen könnte. Hier und da stimmt das dann auch, aber dennoch führt uns Ventura gekonnt auf falsche Fährten. Dennoch muss ich gestehen, konnte mich dieser Fall nicht so mitreißen wie die anderen Enrico Rizzi-Fälle. Es gab doch recht langatmige Passagen, wie gesagt, hier und da ist es vorhersehbar und es fehlt einfach ein steter Spannungsbogen in meinen Augen. Zudem fehlt auch einfach das so geliebte Capri-Flair. Das war wahrlich wenig zu identifizieren und ja, als Leser der Reihe sucht man es regelrecht! Das kritische Thema Büffelhaltung bzw. eben die Molkereiprodukte aus Büffelmilch waren gut verwoben, aber es wäre auch sinnvoll gewesen, die Örtlichkeit besser zu beleuchten. Kampanien ist jetzt nicht gerade das Aushängeschild Italiens! In meinen Augen hätte hier mehr politisches mit eingewoben werden dürfen und selbstredend das Capri-Flair muss einfach mit rein! Der Krimi war ok aber bislang der schwächste der Reihe! 2,5 neutrale Sterne hierfür

Bewertung vom 07.08.2023
Auf Vorrat
Brauneder, Margit;Buchart, Karin

Auf Vorrat


sehr gut

In diesem Büchlein von Margit Brauneder und Karin Buchart werden wir in die Kunst der Vorratshaltung bzw. deren Herstellung eingewiesen. Beide Autorinnen haben sich der guten Ernährung verschrieben und gehen hier dem einkochen, dem haltbar machen und dem fermentieren genauer auf den Grund.

Zu Beginn wird über das richtige Werkzeug informiert und über sie richtige Wahl der Behältnisse - absolutes und wichtiges Grundwissen. Weiter geht es mit Basiswissen zum Handwerk selbst. Hier geht es genauer im Pilze, Zucker, Sterilisation etc. also zusammengefasst, um alles was die Lebensmittel länger haltbar macht. Ab Seite 53 geht es dann ran an die Arbeit! Hier gibt es die Rezepte, die wirklich jeden Nerv treffen! Egal ob Pilze, Obst und Gemüse oder Nüsse und Co. hier ist für jeden etwas dabei! Die Rezepte sind deutlich und verständlich aufgemacht und sehr vielseitig. Wie gesagt, hier wird jeder etwas finden und glücklich damit sein. Durch die Vielzahl der Rezepte ist klar zu sagen, das Buch ist gerade für Einsteiger zum Thema Vorrats-Herstellung und Haltung bestens geeignet, für „Profis“ wird es ein netter Wissens-Auffrischer sein. Alles in allem ein sehr gutes Buch welches somit 4 Sterne von mir erhält!

Bewertung vom 07.08.2023
Die Weltköche zu Gast im Ikarus

Die Weltköche zu Gast im Ikarus


ausgezeichnet

Nunmehr ist es das neunte Buch dieser Reihe und es ist wieder ein absoluter Knaller nicht nur fürs Auge sondern auch für den Gaumen! Wie immer werden einerseits ausgewählte und ausgezeichnete Gourmet-Köche mit ihren Lokalen vorgestellt bis es dann an die Töpfe geht. Einerseits erfährt man nicht jur etwas zum Koch + Team selbst sondern diese geben uns die Möglichkeit in ihren Erzählungen ein wenig in eine andere Welt abzutauchen. Man spürt deren Passion und vor allem ihren Ideenreichtum der dann in den Rezepten weiter wächst. Ja, es sind „überraschende Begegnungen mit Persönlichkeiten der Spitzengastronomie“ wie es im Klappentext bereits vermerkt wurde und es wird deutlich, durch diese Begegnungen erhalten wir einen ganz andern Blick auf deren Arbeit.

Die Optik und Haptik ist absolut seinen Preis wert. Die Rezepte haben unterschiedliche Ansprüche an ihren Nachahmer und es ist für jedes Schwierigkeitslevelmetwas dabei. Mit der Beschaffung der Zutaten wird es hier und da hapern aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel. Die Rezepte hier stammten aus der Haut Cuisine und nicht aus einem Hausfrauen-Kochbuch und das sollte bitte jeder beachten! Zu den Rezepten und Interviews gibt es noch eine Vielzahl an Fotos sowie Rezeptbildern. Einband sowie dessen Prägung sind dem Stile der Vorgänger wieder angepasst und somit reiht sich das Buch nahtlos in die Sammlung ein. Das Papier hat eine kräftige Stärke, ist aber fein und samtig in der Hand. Bilder und Fotos sind brillant gedruckt und auch die Rezepte sowie anderen Texte ergeben nicht nur ein harmonisches Bild, sie sind auch stimmig angeordnet.

Fazit: Ein wunderschönes und vor allem inspirierendes Buch aus den Gourmetküchen dieser Welt bzw. die den Koch-Gästen des Ikarus. 5 Sterne hierfür!

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Bewertung vom 07.08.2023
Klimafest und artenreich - das Naturgartenprinzip
Aufderheide, Ulrike

Klimafest und artenreich - das Naturgartenprinzip


ausgezeichnet

!ein Lesehighlight 2023!

Autorin Ulrike Aufderheide benennt in ihrem aktuellen Buch ein äußerst wichtiges Thema: den Naturgarten und was man davon hat. Um es auf den Punkt zu bringen: eigentlich ist ein Naturgarten die Lösung für alle aufkommenden Klimaprobleme! Aber mal von Anfang an! Aufderheide zeigt uns in ihrem Buch sehr detailliert aber dennoch kurz und bündig den Verlauf der letzten Jahrtausende auf, denn Klimakrisen gab es immer schon! Es ist halt nur die Frage, wie wir Menschen damit umgehen! Schnell steht hier fest, die Natur hat sich mit allem immer schneller angepasst als der Homo sapiens. Pflanzen und Tiere kommen und gehen und passen sich somit ihrem Lebensraum an. Hier ist das Schlagwort „Biodiversität“! Sie geht intensiv auf die Vor- und Nachteile der ganzen Klimaveränderungen ein und beleuchtet diese akribisch aber auch verständlich. Und als aufmerksamer Leser fällt auf wie sie den Bogen zur Natur schlägt und wie wir aus Beobachtungen und auch vielleicht Erfahrungen etwas dazu beitragen können. Das Thema „Naturgarten“ ist, wie bereits am Anfang schon erwähnt, eine große Lösungsquelle und diese wird weiter von ihr beleuchtet. Es geht um Bäume, richtiges Gießverhalten, wärme- bzw. hitzeresistende Pflanzen, das Wetter an sich, die menschengemachten Veränderungen in der Natur und Umwelt, Treibhausgase usw.. Aufderheide spricht genau die aktuellen Themen an, die alle irgendwie beschäftigen und als Endresultat zeigt sich, die Natur muss und sollte einfach auch Natur bleiben und wer einen Garten hat, wird mit einem Naturgarten wahre Wunder erleben! Man kann beispielsweise bestens beobachten was der Rasen macht bei Hitze und wie er sich für die Zukunft dafür selbst wappnet ohne das wir Menschen eingreifen müssen! Da wir selbst einen sehr großen zertifizierten Naturgarten besitzen kann ich aus Erfahrung klar sagen, Aufderheides Buch spricht mir komplett aus der Gärtner-Seele und sie zeigt fachmännisch und deutlich auf, wie wir etwas gegen das Klimaproblem und die Krise tun können aber eben nicht gegen eine Klimaveränderung. Ja, Aufderheide hat das Thema sehr kompakt und weitsichtig beleuchtet. Das muss man auch denn einfach mal nur reden und nichts tun ist eben auch keine Lösung. Die Autorin zeigt auf, wie durch einfachste Mittel die Natur wieder natürlich bei uns Einzug halten kann, wenn wir sie denn auch lassen. Den Rest macht sie schon von ganz allein! Übrigens sind die Pflanzenlisten von Aufderheide wieder Traum und laden zur Nachahmung ein! 5 Sterne für dieses empfehlenswerte Buch!