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Kristall86
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an der Nordsee

Bewertungen

Insgesamt 2357 Bewertungen
Bewertung vom 14.01.2024
Seit er sein Leben mit einem Tier teilt
Kirchhoff, Bodo

Seit er sein Leben mit einem Tier teilt


ausgezeichnet

!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Vier Tage vor dem Höhepunkt des Sommers, dort, wo sich Louis Arthur Schongauer, einst düsterer Deutscher in Hollywood-Filmen, nach dem Tod seiner Frau zurückgezogen hat. Jetzt will er nur noch mit seiner Hündin leben, inmitten alter Oliven oberhalb des Gardasees. Doch dann strandet eine Reisebloggerin beim Wenden in seiner Zufahrt, und am nächsten Tag erwartet er eine Autorin, die ihn mit einem Porträt aus der Vergessenheit holen will: zwei Frauen mit Gespür für die Wunden in seinem Leben. Umso wichtiger wird ihm nun sein Tier, für das es nur ein Hier und Jetzt gibt …“



Als Hundebesitzer kennt man den wunderschönen Spruch „…Der Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nichtmal im Winde“ (F. v. Assisi) und irgendwie geht es auch unserem Protagonisten Louis Arthur Schongauer so. Nach dem extremen Schicksalsschlag will er nur noch allein sein mit seinem Vierbeiner. Man kann es verstehen. Die Zeilen von Autor Bodo Kirchoff gehen tief unter die Haut und bewegen tief im Herzen. Louis bleibt aber nicht lange allein. Die beiden Bekanntschaften, Frida und Almut, bringen gewisse Abwechslung in sein Leben aber dennoch kann niemand seine Schmerzen über den Verlust heilen. Überhaupt, Kirchoffs Worte und sein Ausdruck sind wieder ausnahmslos feinfühlig, tiefgründig und hier und da an den passenden Stellen philosophisch. Man kommt beim lesen nicht drumherum sich selbst in Louis‘ Lage zu versetzen. Seine Hündin stets an der Seite. Seelentröster ohne Worte aber dafür mit viel Fell und einer Aura, wie sie nur eben Hunde haben. Da hilft kein Mensch, da hilft nur das Tier. Die beiden Damen indes bohren in Louis‘ Wunden. Das geht mal gut, mal tut es schmerzlich weh. Verständlich. Aber er ist nicht allein. Sein vierbeiniger treuer Begleiter empfindet den Verlust womöglich anders, vielleicht auch gar nicht, vielleicht spürt er nur wie Herrchen leidet. Keiner weiß es genau. Der Hund lebt im Hier und Jetzt und daran kann man sich eigentlich nur ein Beispiel nehmen. Nur ist der Weg zu dieser Einsicht, raus aus der Vergangenheit schwer, sehr steinig aber vielleicht doch machbar. Und dann kommen noch die alten Erinnerungen aus Hollywood, an die Filme, an die Stars und Sternchen…Kirchoffs Geschichte war ein Genuss an Leseunterhaltung. Kein normaler Roman, keine normalen Protagonisten und keine normale Situation werden hier beleuchtet. Und genau so ungewöhnlich groß und herausragend ist Kirchoffs Wortwahl und Ausdruck. Wahrlich ausdrucksstark und stets bestimmend. Das Ungewisse und jenes was wir nicht hervorsehen können, reißt uns gewaltig aus der Bahn aber genau dann liegt es an uns weiter zu leben, weiter zu existieren. Gerne auch mit Hilfe auf vier Pfoten oder Menschen die es gut mit uns meinen. Fazit: Ein absolutes Highlight gleich zu Beginn des Jahres 2024, welches ich mit viel Genuss gelesen habe, selbstredend stets mit meinem treuen vierbeinigen Begleiter an meiner Seite. 5 Sterne hierfür.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.01.2024
Lichtungen
Wolff, Iris

Lichtungen


ausgezeichnet

!ein Lese- und Hörhighlight 2024!

Bewertung zum Buch:
Ich bin ganz ehrlich, ich bin ein großer Fan von Autorin Iris Wolff. Ihre Bücher sind stets besonders und ihr Schreibstil ist anders und ja, da trifft einfach das Wort „herausragend“ zu. Sie sticht stets aus der Masse und so auch mit ihrem aktuellen Buch „Lichtungen“. Was erwartet den Leser nach dem Klappentext? Eine Geschichte die mit dem Ende beginnt. Wir lesen vom Schluss bis zum Anfang. Allein das ist außergewöhnlich aber ich muss klar sagen, ich empfand es eher als Rückblicke in die Vergangenheit und dadurch nunmal mehr als passend. Die Kapitelnummerierung spielte für mich weniger eine Rolle, sondern vielmehr die Sichtweise und die Wechsel dieser zwischen den Personen. Wie gesagt, wissen wir bereits durch den Klappentext um welche Situation es geht und Wolff nimmt uns gekonnt an die Hand in diese Geschichte einzutauchen. Sicherlich muss man sich stark auf die Story konzentrieren und einlassen um den Faden nicht zu verlieren, da hier und da die Personen bzw. auch Zeiten ungenau zu definieren sind. Dennoch ist der rote Faden schnell sichtbar. Durch den sehr bildhaften Schreibstil der Autorin und ihre Schilderungen, dürfen wir tief in die Geschichte Rumäniens eintauchen aber auch in die Emotionen unserer Protagonisten. Die Beschreibungen über die Entstehung dieser Freundschaft und ihren Verlauf ist wahrlich ein Genuss. Steckt Klischee mit drin? Keineswegs. Wir werden immer mit einer gewissen Distanz zu den Personen gehalten, jede darf sich frei entwickeln und auch wenn es nach Klischee scheint, so wählt Wolff immer den richtigen Ton und das richtige Wort um dies nicht entstehen zu lassen. Die Herkunft der beiden Figuren, Lev und Kato, prägte sie fürs Leben tief und es ist eine echte Freude dieser Thematik zu folgen. „Geschuldet“ ist das der eigenen Erfahrung unserer Autorin. Somit steckt auch eine spezielle gewisse persönliche Note in dieser Geschichte. Sie schmückt dennoch die Geschichte nicht zu intensiv aus. Man könnte hier und da von minimalitischem Sprachstil sprechen bzw. von einer gewissen Kühle, dennoch tauchen wir Leser in eine pittoreske Erzählung ein, die Bilder aufkommen lässt, die Protagonisten erzählen lässt und wir einfach genießen dürfen.
Fazit: Egal ob inhaltlich oder sprachlich, diese Geschichte ist grandios und ein echtes Highlight! Iris Wolff hat ihren ganz eigenen Stil und genau das ist es, was diese Autorin so unverwechselbar macht! 5 Sterne hierfür!

Bewertung zum Hörbuch:

Der bekannte Schauspieler und Hörbuch-Sprecher Marek Harloff hat hier der Geschichte seine Stimme geliehen. Er macht dies mit großer Bravour. Seine Betonung oder auch seine kurzen Pausen passend grandios zu dieser bewegenden und besonderen Story. Die Rückblende vom Hier und Jetzt zurück in die Vergangenheit wird von ihm bestens interpretiert. Er legt an den passenden Stellen feine Akzente seiner Stimme frei und somit darf der Hörer die Emotionen und Gedankengänge perfekt erfahren. Man hört, dass Harloff nicht nur älter sondern auch reifer von der Stimme geworden ist und ich war mehr als positiv überrascht wie leicht sich dieser Geschichte folgen ließ. Die reichlichen 7 Stunden Hörgenuss vergingen tatsächlich wie im Fluge und ja, Pausen sind möglich wenn man das möchte. Ein Wiedereinstieg verreißt nicht die Handlung oder die Stimmung der Geschichte. Auch hierfür gibt es verdiente 5 Sterne!

Bewertung vom 12.01.2024
Der große Marvel-Atlas
Hartley, Ned

Der große Marvel-Atlas


ausgezeichnet

Klappentext:

„Der Atlas von Marvel: Wichtige Orte, epische Karten und Heldenprofile



Machen Sie eine Reise durch das gesamte Marvel-Universum in diesem umfassenden Buch mit offiziellen Marvel-Karten! Diese vollständig illustrierte Sammlung detaillierter Marvel-Karten beginnt in New York, bevor sie sich auf Amerika, den Planeten Erde, das Sonnensystem und das gesamte Universum erstreckt. Mit erkennbaren Gebäuden aus den Marvel-Comics, die sich an Ort und Stelle befinden, mit detaillierten Gebäuden wie der Avengers Mansion und dem Xavier Institute und mit Zoom-Ins zu Szenen aus den Comics, bildet dieses umfassende Buch das gesamte Marvel-Universum ab. Die größten Marvel-Charaktere werden ins Rampenlicht gerückt: Sehen Sie alle Kostüme von Spider-Man, die gesamte X-Men-Besetzung, die Geschichte von Black Widow, die verschiedenen Inkarnationen von Hulk und vieles mehr. Marvel Universe ist das ultimative Buch für alle Fans dieses einzigartigen Universums, ob jung oder alt.



Jede der wunderschön illustrierten Karten erweckt die Filme, die wir kennen und lieben, zum Leben!



Ein Atlas mit großartigen Landkarten der Marvel-Welten, der große und kleine Fans und Sammler begeistern wird!“



Ab einer gewissen Generation kennt ein Jeder Hulk oder Spider-Man uvm. aus dem Marvel-Universum. In diesem Buch dürfen sich nun Fans und die die es werden wollen auf eine Art Weltreise freuen, denn wir pendeln mit diesem Atlas durch die Welt und stellen fest, überall sind unsere Superhelden verstreut. Egal ob in den USA in Europa oder gar Australien und natürlich weit über unseren Planeten hinaus. Nach feiner Atlas-Manier gibt es hier geordnetes Wissen mit wunderbaren Illustrationen und Texten. Die Helden werden uns vorgestellt mit all ihren Fähigkeiten und ihren Kräften aber auch wer hinter der Figur steckt.

Die Optik und Haptik des Buches ist einfach jur wow! Der feste, rote Einband hat eine tolle Haptik und glänzt mit dem goldenen Lettern und Vertiefungen förmlich. Die Seiten sind sehr gut gebunden, von griffiger Qualität und lassen sich prima blättern. Auch die Drucke sind alle brillant. Egal ob die Farben oder die generelle Zusammenstellung, hier passt alles. Die Figuren erhalten einen gebührenden Auftritt, die Landkarten sind ähnlich wie Wimmelbilder. Hier verliert sich nicht nur das junge Publikum sondern auch die Fans von damals. Ein wirklich tolles und interessantes Buch! 5 Sterne!

Bewertung vom 12.01.2024
Das Klugscheißerchen
Kling, Marc-Uwe

Das Klugscheißerchen


sehr gut

Klappentext:

„Tina und Theo Theufel sind geschlagen mit Eltern, die keinen Hund haben, aber ständig Rote Beete essen wollen. Außerdem wissen sie immer alles besser. Also die Eltern. Die Kinder auch. Der Apfel fällt schließlich nicht weit vom Stamm. Aber Theo und Tina geben wenigstens zu, dass sie Klugscheißer sind. Mama und Papa streiten es ab. Das ist natürlich absolut lächerlich.

Vor Kurzem sind die Theufels umgezogen in ein altes Haus mit einem Dachboden voller Abenteuer. Obwohl Spielen auf dem Dachboden nicht gerne gesehen ist, machen Tina und Theo nichts lieber als das. Und außerdem machen die Kinder auf dem Dachboden eine seltsame Entdeckung: In einer Bücherkiste haust ein kleines Männchen mit großer Klappe. Ein waschechtes Klugscheißerchen, das behauptet, nur für seinesgleichen sichtbar zu sein!



Und eines ist sicher:



»Ein wirklich echter Klugscheißer zu sein, ist harte Arbeit! Man muss Bescheid wissen, man muss auf Zack sein, man muss sich unerbittlich der Korrektheit verpflichten.«



Ob Mama und Papa das Klugscheißerchen auch sehen können?



Ein Vorlesebuch für aller Besserwisser und Klugscheißer ganz egal welchen Alters“



Autor Marc-Uwe Kling hat wieder einen neuen Charakter für seine Kinderbücher entworfen: das Klugscheißerchen. Seine Pointen sind wieder fein akzentuiert und hier und da liegt der Teufel (im wahrsten Sinne, siehe der Nachname der Familie) mal wieder im Detail! Man muss nur genau hinschauen! Das Klugscheißerchen ist ein kleines blaues Wuschel-Männchen. Klugscheißert viel und Tina und Theo haben ihren Spaß aber dennoch springen auch hier und da wieder wichtige Aussagen entgegen. Ist klugscheißern immer passend? Hat man immer Recht? Sind Wiederworte sinnig? Tina und Theo machen ihre Erfahrung mit dem kleinen Wesen und werden Antworten bekommen auf ihre Fragen.

Die Illustrationen sind wieder ganz besonders und absolut passend getroffen. Die Situationskomik ist mal richtig gut, mal etwas langweilig bzw. wiederholend. Nervt das Klugscheißerchen manchmal? Ja! Und genau das macht es aus und da liegt wohl auch der Sinn. Erst darüber nachdenken und dann reden bzw. die Situation betrachten ob Einwände etc. treffend sind. Fazit: Ein hübsches Kinderbuch mit wichtiger Botschaft. Hier und da etwas langatmig aber dennoch schön zu lesen! 4 sehr gute Sterne!

Bewertung vom 12.01.2024
kriegundfreitag: Um die Wette existieren
@kriegundfreitag

kriegundfreitag: Um die Wette existieren


ausgezeichnet

Klappentext:

„Das Leben ist kein einfaches, jetzt heißt es mit @kriegundfreitag „Um die Wette existieren“.



In der Sonne liegen bleiben oder aufstehen und tätig werden – wie kann man am besten gewinnen? Wie schwer man sich mit den kleinen und großen Dingen des Lebens tun kann, mit wie viel Neugier und Freude man aber auch auf Entdeckungsreise gehen und zu welchen Erkenntnissen man gelangen kann, das zeigt uns @kriegundfreitag mit Cartoons, Kollagen und Illustrationen auf 128 Seiten in seinem dritten großen Buch.



Keine Fortsetzungsgeschichte, das Buch kann auch unabhängig von seinen Vorgängern gelesen werden.“



Bei @kriegundfreitag steht eines fest: mit wenigen Strichen und dennoch mehr als passenden Texten sowie die Darstellung von Emotionen schafft @kriegundfreitag immer wieder außergewöhnliche Werke die zumeist tiefgründig und ja, auch mal nachdenklich machen bzw. sind. Das Leben ist oft hart zu uns und hier geht es genau darum, das Positive daran zu betrachten und genau das mit für‘s Leben zu nehmen und was am allermeisten nicht fehlen darf ist, die nötige Prise Humor! Lachen ist gesund und tut gut und das machen wir alle oft viel zu wenig! Die Zeichnungen hier sind wirklich einmalig und tun einfach gut!

Optik und Haptik des Buches ist sehr hochwertig. Der feste Einband sowie die kräftigen Buchseiten sind von exzellenter Qualität. Die Bindung ist fest, die Papierstruktur fein. Hier stimmt wahrhaftig alles! 5 Sterne hierfür!

Bewertung vom 12.01.2024
Trotz allem gute Jahre
Schwartz, Morrie

Trotz allem gute Jahre


ausgezeichnet

Klappentext:

„Man ist nie zu alt, um glücklich zu sein



Wer bin ich wirklich? Was habe ich geschafft im Leben? Was ist mir wichtig? Was bedeutet es, Mensch zu sein, und was davon lebe ich tatsächlich?



Morrie Schwartz spürt den Fragen nach, die einem freudvollen und kreativen Leben und Altern zugrunde liegen. Insbesondere die »goldenen Jahre« können gesundheitlich und seelisch belastend, aber auch eine der schönsten Lebensphasen sein. Mit seinem Erfahrungsschatz als Sozialpsychologe, Hochschullehrer, Vater und Freund lotet Morrie Schwartz die komplexen Gefühlslagen vor allem älterer Menschen aus und weist mithilfe von Anekdoten, Ratschlägen und empathischen Erkenntnissen behutsam den Weg zu einer aktiven, farbenfrohen und erfüllenden Zukunft. Eine Ermutigung voller Weisheit.“



Alt werden wir alle ob wir wollen oder nicht. Das ist eine Tatsache. Autor Morrie Schwartz ging Zeit seines Lebens ebenfalls dieser Tatsache auf den Grund. Nicht aus biologischer Sicht sondern eher aus psychologischer und ja, auch philosophischer Socht. Die älteren Menschen unter uns können uns viel erzählen über das Alt-werden und wie man irgendwie damit klar kommt. Jeder hat sein eigenes Patentrezept für eine lange und zufriedene Ehe, für eine tolle Haut im Alter oder einfach nur das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen zu genießen. Aber dennoch zeigt uns Schwartz hier irgendwie die Grundlagen auf. Grundlagen fürs Alt-werden? Ja! In den kurzen Kapiteln in diesem Buch geht es u.a. um Altersdiskriminierung, Probleme, Erkenntnisse, Bewusstsein, Interessen uvm.. Es scheint als würde Schwartz uns eine Art Coaching unterziehen aber das stimmt nicht. Mit seinen Worten und Ansichten regt er eher zum nachdenken an, zum überlegen und ja, auch auf Selbstreflexion. Sicher muss man dafür offen sein aber warum denn auch nicht? Schwartz‘ Sichtweisen sind ungeschönt und werden auch ohne Wertung seinerseits beschrieben. Er teilt wirklich gekonnt seine langjährigen Erfahrungen zu der Thematik und zeigt hiermit, wie schön das Alt-werden wohl sein kann, wenn man denn will! Ein wirklich lesenswertes Buch! 5 Sterne hierfür!

Bewertung vom 12.01.2024
So wie du mich willst
Laurens, Camille

So wie du mich willst


ausgezeichnet

Autorin Camille Laurens hat mit genau diesem Roman ein wahrlich besonderes Buch geschaffen. Einerseits ist der Titel sehr bezeichnend, anderseits ist unsere Protagonistin Claire eine Frau, die tief blicken lässt ohne das man es erwartet. Der Klappentext hat bereis alles wunderbar zusammen gefasst aber was erwartet den Leser noch? Laurens nimmt uns auf eine komplette digitale Reise mit, bei der die Wahrheit sich selbst belügt, und die Fassade ebenso. Sie zeigt uns auf äußerst subtile Weise wie digitale bzw. soziale Medien uns einnehmen, gar gefangen nehmen und ja, uns auch verändern. Klischee? Keineswegs. Die Art und Weise wie Laurens hier vorgeht ist speziell aber dennoch bestens gewählt. Ihr Sprachstil ist außergewöhnlich und es braucht ein wenig Zeit um in dieser Welt anzukommen. Die ewig langen Sätze fallen auf und zeigen uns die lange Aneinanderreihung an Worten, Taten, Gedanken und psychischen Empfinden. Claire ist mit ihren 48 Jahren eigentlich eine gestandene Frau aber ihre Idee ihren Geliebten (Jo) mit einem Fake-Profil auszuspionieren, sind ihre geheimen Gedanken die sie in die Tat umsetzt. Was dann alles geschieht, liegt nicht mehr direkt in Claires Hand aber sie wird förmlich eingenommen von Christophe. Ein neuer Verehrer. Viel zu jung aber nach Claires Geschmack. Ist es Reiz? Anziehung? Lust? Ein Spiel? Midlife-Crisis? Generell ihr Alter…Unerfüllte Wünsche und Träume? Tja…diese Gedanken werden sich mit Sicherheit viele weibliche Leser in dieser Geschichte machen. Und das eigene Kopfkino beginnt ebenfalls mitzuarbeiten! Gewissensbisse bei Claire? Meinen Sie wirklich? Lesen Sie diese eindrucksvolle Geschichte einfach und lassen Sie sich entführen in eine komplett andere Welt. Die Wechsel der Sichtweisen sind grandios gewählt udn überraschen im er wieder aufs Neue! Laurens Buchtitel sagt bereits viel aus, nur stellt sich die Frage wer dies wohl sein wird! Was tut man alles für Liebe? Fragen über Fragen und besondere Antworten sowie eine extrem gute Handlung zu einem sehr aktuellen Thema! Verdiente 5 Sterne hierfür!

Bewertung vom 11.01.2024
Der Jahrestag
Bishop, Stephanie

Der Jahrestag


gut

Klappentext:

„Die Schriftstellerin J.B. Blackwood ist angekommen im literarischen Olymp – ihr neuester Roman wird noch vor Veröffentlichung mit einem großen internationalen Preis ausgezeichnet. Aber ausgerechnet mit ihrem Mann Patrick kann sie ihr Glück über den Erfolg nicht teilen. Patrick nämlich, Kultregisseur und Professor, sieht seinen Stern am kulturellen Himmel sinken, ist desillusioniert und ausgebrannt. Deshalb überredet J.B. ihn, anlässlich des gemeinsamen Hochzeitstags eine Kreuzfahrt nach Japan anzutreten. Und tatsächlich, der Ausbruch aus dem Alltag scheint genau das richtige Rezept zu sein: Auf hoher See lebt die Beziehung wieder auf, ist intensiv und leidenschaftlich wie damals, als J.B. noch Patricks naive junge Studentin war, die jeweiligen Rollen so klar verteilt. Doch dann kommt eines Abends ein Sturm auf und Patrick geht über Bord, verschwindet in den Wellen. Was danach beginnt, ist eine schmerzliche Suche nach Wahrheit oder dem, was wir Wahrheit nennen.“



Autorin Stephanie Bishop hat „Der Jahrestag“ verfasst. Die Geschichte rund um J.B. und Patrick lässt sich meines Erachtens in keine genaue Sparte packen (was wohl auch so beabsichtig ist von der Autorin), ist die gesamte Story doch recht ermüdend sowie sind oft schwer die Zusammenhängen zu verstehen und in die richtigen Bahnen zu lenken. Der Erzählstil bewegt sich zumeist in der Ich-Form unser Protagonistin. Das Buch wird des Weiteren wie folgt beschrieben beschrieben „Wie verlässlich sind Erinnerungen? Wie berechtigt ist die Verwandlung von Autobiografie in Literatur? Und wie sehr durchdringt patriarchale Macht nach wie vor jeden Lebensbereich? Mit psychologischem Feingefühl und sprachlicher Finesse erzählt Stephanie Bishop in ihrem genre-übergreifenden Roman ›Der Jahrestag‹ die Geschichte einer Frau, die sich schwierigen Fragen stellen muss – und ihre Worte mit größtem Bedacht wählt.“. Genau so viele Fragen wie bereits in diesem kurzen Ansatz zu lesen sind, tauchen auch im Buch auf und es werden immer mehr. Erhalten wir Antworten darauf? Spärlich und genau das trübt auch den Lesefluss. Hier und da erfährt man ein paar Brocken aber oft tappen wir im Dunkeln und können nur erahnen oder gar raten. Die Ich-Form von J.B.‘s Gedanken etc. ermüden recht schnell und es scheint, sie verliert sich gar selbst in ihren eigenen Worten. So gefestigt wie sie nach außen scheint, ist sie im Inneren keinesfalls. Zudem ist das Wort „Rolle“ bzw. „wer nimmt in der Beziehung welchen Part ein“ ein Thema bei dem automatisch auch die eigenen Gedanken einfließen. Doch wirkt genau diese Rollenverteilung bzw. Diskussion eher wie eine Art Drehbuch von J.B. selbst und der Leser hat Mühe zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden. Der eine Leser mag es als grandios empfinden, meine Wenigkeit fand es recht langweilig und unspektakulär. Alles wirkt nunmal wie eine Selbstfindungsphase bei der man erst erkennt was man hat, wenn man es nicht mehr hat - Patrick geht über Bord und schwupp erkennt unsere Protagonistin den „Sinn“ hinter allem und auch bei sich. Hier war einfach zu viel Geschwurbel dabei, welches mit Psychologie recht wenig zu tun hatte. Ich muss gestehen, da war ich raus. Nicht nur das der Lesefluss nicht meins war, auch die Figuren sowie die komplette Handlung und auch der mögliche Tenor sprachen mich so gut wie kaum an. Die Geschichte hat Potential. Sie wird ihre Fans finden aber ich bin es nicht.

2,5 neutrale Sterne

Bewertung vom 10.01.2024
Das Leben ist hart
Setiya, Kieran

Das Leben ist hart


ausgezeichnet

!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Kieran Setiya zeigt, wie wir mithilfe der Philosophie den Zumutungen des Lebens begegnen und angesichts von Einsamkeit, Leid und Trauer nach Sinn suchen können.



Im Grunde ist es fatal: Wir alle streben nach dem schönsten und besten Leben und zugleich müssen wir immer wieder schmerzhaft feststellen, dass die Wirklichkeit böse Überraschungen bereithält. Krankheit, Einsamkeit, Trauer, Scheitern, Ungerechtigkeit – überall begegnet uns menschliches Leid, vor dem wir die Augen nicht verschließen können.

Kieran Setiya zieht daraus die Konsequenz für unser Dasein: Es gilt, uns diesen Zumutungen zu stellen und das Beste aus einem bitteren Los zu machen, das wir alle teilen: der Conditio humana. Dazu sollten wir vor allem lernen, das Leid zu akzeptieren, anstatt es zu beklagen. Gestützt auf Erkenntnisse antiker und moderner Philosophen führt uns Setiya behutsam und tröstend vor Augen, wie das gelingen kann und was es letztlich bedeutet, am Leben zu sein. Ein kluger wie persönlicher philosophischer Leitfaden, der in schweren Zeiten Hoffnung schenkt.“



Man könnte jetzt meinen, man hätte jetzt hier wieder so einen typischen und irgendwie klischeehaften Lebenswegweiser vor sich, aber da irrt man. Der Titel des Buches könnte auch diesen nunmehr recht bekannten Spruch mit der gestürzten Prinzessin und dem Krone richten beleuchten aber auch da irrt man. Autor Kieran Setiya hat hier ein ganz anderes Buch verfasst, als es auf den ersten Blick wohl scheint. Lebensratgeber haben ja immer recht positive Sichtweisen und wollen immer auf die sonnige Seite des Lebens hinweisen und eben Rat geben wie diese schneller zu erreichen seien aber wie sieht es denn mit der negativen Seite aus? Und ist das Buch nun ein Lebensratgeber? Nein, ist es nicht und das mit den negativen Dingen im Leben ist wichtig. Lebenswichtig. Vielleicht auch überlebenswichtig. Setiya beleuchtet in seinem Buch, in sieben Kapiteln, Phasen wie Trauer, Einsamkeit, Gebrechen, Ungerechtigkeit usw.. Er beleuchtet sie, definiert sie, auch wenn wir Leser wissen was es ist aber er zeigt uns, wie wir daraus nicht nur lernen und uns daran entwickeln sondern auch wie wir damit umgehen können, damit leben können, wie es uns weiterbringt im Leben, uns stärkt. Doch ein Lebensratgeber? Nein. Das Buch ist ein, und genau das macht es aus, philosophischer Leitfaden. Wir bekommen hier keine direkten Tipps sondern dürfen uns philosophischen Betrachtungen hingeben und uns darin auch mal verlieren. Also schlussendlich den eigenen Gedanken nachhängen und damit dann ins Grübeln kommen? Auch nicht! Es geht schlicht und einfach darum, den philosophischen Sinn der Härte des Lebens sich entgegen zu stellen, sie zu erkennen, daraus etwas zu schlussfolgern, zu resümieren, nachzudenken, zu schweifen und Haupttenor: aus der Härte des Lebens das Positive mitzunehmen fürs Leben. Sie merken schon, es ist schwierig eine detaillierte Rezension hierüber zu schreiben. Das Buch kann man sehr gut in mehreren Etappen lesen. Sollte man auch um über alles ein wenig nachzudenken, es sacken zu lassen was man hier liest. Fest steht jedenfalls, sehr selten ein so philosophisches und nachhallendes Buch gelesen wie dieses! In Autor Kieran Setiya steckt eine ganze Menge Cicero und genau das braucht so manche Seele, die sich mit einem harten Leben herumärgern muss…5 Sterne für dieses grandiose Werk!

Bewertung vom 10.01.2024
Die LEGO-Story
Andersen, Jens

Die LEGO-Story


ausgezeichnet

Klappentext:

„LEGO ist Kult. Die bunten Bausteine haben längst den Globus erobert, sind aus Kinderzimmern ebenso wenig wegzudenken, wie aus den Erinnerungen von Generationen. Doch so beliebt und weitverbreitet LEGO heute auch ist, blieb die faszinierende Geschichte der Weltmarke und der Familie, die sie schuf, bislang im Dunkeln.



Erstmals hat LEGO nun seine Archive geöffnet: Reich bebildert, mitreißend und faszinierend schildert »Die LEGO-Story« zehn Dekaden voller Erfolge und Rückschläge, Überraschungen und echter Schicksalsentscheidungen. Eine Familien- und Firmengeschichte, in der Jens Andersen und Kjeld Kirk Kristiansen, LEGO-Chef in dritter Generation, nachzeichnen, wie LEGO spielend zum weltweiten Phänomen wurde.



• 100 Jahre LEGO: Wie der Spielehersteller die Welt eroberte

• Zum ersten Mal öffnet LEGO seine Archive

• Vom LEGO-Stein bis zum LEGO-Movie: Die bewegte Geschichte der Weltmarke“



Die kleinen, bunten Bausteine finden sich wohl in fast jedem Kinderzimmer wieder. Gefühlt kennt jedes Kind die Bezeichnung „LEGO“ und sofort entspinnen sich im Kopf neuen Welten die aus den Bausteinen geformt werden könnten. In diesem Buch dürfen wir die Entstehungsgeschichte der Firma erlesen und ich muss klar sagen, es ist wirklich bemerkenswert wie Autor Jens Andersen es geschafft hat, diese so unterhaltsam und interessant zu verpacken. Er berichtet in etwas mehr als 10 Kapiteln über die Entstehung, den Bekanntheitsgrad, die Entwicklung aber auch über die Intension genau diese Art von Spielzeug zu entwickeln. LEGO sind nicht einfach nur Bausteine, LEGO ist eher eine Vision mit eben jenen Teilen eine eigene Welt erschaffen zu können. Die LEGO-Welt ist in seinem Verlauf durch viele Höhen und Tiefen gegangen und hat aus allem gelernt und ist daran gewachsen. Die Archiv-Bilder sowie die Texte hier zu erlesen, sind sind wie Musik in den Ohren der LEGO-Fangemeinde.

Andersens Schreibstil ist flüssig und wie bereits gesagt, unheimlich einnehmend. Ich habe selten eine Firmengeschichte mit so viel Genuss gelesen! Alles ist stimmig und reichlich spannend! 5 Sterne für dieses Werk!