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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
eleisou
Wohnort: 
Düsseldorf

Bewertungen

Insgesamt 391 Bewertungen
Bewertung vom 12.08.2017
Swing Time
Smith, Zadie

Swing Time


sehr gut

Das Buch hat mich als Thema ein wenig an die Ferrante Saga erinnert, auch hier geht es an erster Stelle um eine lebenslange Freundschaft zweier Mädchen aus der gesellschaftigen Unterschicht, aus denen die eine Tänzerin wird und die andere eine Angestellte eines Pop Stars, trotz Universitätsausbildung.
Inmitten dieser Freundschaft, die mit den Jahren and Intensivität etwas verliert jedoch sich niemals ganz auflöst, werden wichtige Themen aufgegriffen. Rassismus, Gesellschaftstatus, Religion, Selbsterkenntnis, Globalisierung sind manche der Gebiete die das Buch analysiert. Mit einer bewegenden Sprache erzählt Zadie Smith von Rassenunterschieden und der Suche nach der eigenen Identität. Die Erzählerin bleibt im ganzen Buch über namenlos, was eine gewisse Distanz ihr gegenüber verursacht, mich aber ansosten nicht gestört hat.
Das Cover der Buches sticht mit seinen intensiven Farben direkt ins Auge, obwohl es an sich schlicht gehalten ist. Meine Gesamtnote für dieses Buch beträgt demnach 4 Sterne.

Bewertung vom 12.08.2017
Heimkehren
Gyasi, Yaa

Heimkehren


ausgezeichnet

Esi und Effia sind Halbschwestern, ihre Schicksale jedoch werden unterschiedlich verlaufen. Die eine heiratet einen Sklavenhändler und macht Ohren und Augen zu was die Grausamkeiten des Menschenhandels betrifft und die andere wird als Sklavin verkauft.
Dieses bezaubernde und zugleich bedrückende Buch schildert die über 300 Jahre alte Geschichte eines afrikanischen Dorfes, in Epochen wo Menschenhandel und Sklaverei aktuelle Begriffe waren. Die Autorin macht am Anfang des Buches mit einem Artikel klar, dass das Thema immer noch gegenwärtig ist und versucht mithilfe vieler Kurzgeschichten, das Grauen und das Unglaubliche darzustellen, dass die Leute in Afrika durchmachen mussten, die Sklaverei, der Verkauf an die Briten und später die afrikanischen Immigranten, die nach Amerika auswanderten um ein besseres Leben zu erhoffen, dass jedoch in der absoluten Beraubung ihrer Freiheit endete.
Obwohl das Buch keine leichte Lektüre für zwischendurch ist, sollte sich jeddr mit dem Thema aussernandergesetzt haben und der Debütroman der talentierten Autorin Yaa Gyasi eignet sich hervorragend dafür.
Für dieses Buch kann man einfach nicht weniger als die volle Punktzahl vergeben. Ein grosses Lob an die junge Schriftstellerin.

Bewertung vom 26.07.2017
June
Beverly-Whittemore, Miranda

June


sehr gut

Cassie erbt das grosse, bereits teilweise verfallene Anwesen ihrer Grossmutter June und fragt sich wie sie es wieder auffrischen kann, da es eins ein imposantes Haus war und immer noch die Aura der damaligen Zeit mit sich bringt. Eines Tages erfährt sie, dass sie die Enkelin des bereits verstorbenen Filmstars Jack Montgommery sei und somit seine Erbin. Diese Neuigkeit konfrontiert sie mit ihrer Vergangenheit. 
In Zusammenhang mit dieser Geschichte wird der Leser ins Jahr 1955 hineinversetzt, wo June, ihrer Hochzeit mit Artie plannend, den attraktiven Jack Montgommery kennenlernt. Es stellt sich nun die Frage, ob sie ihre Entscheidungen ändert und ihr geplantes Leben umkrempelt. 
Eine gut erzählte Geschichte nit einen interessanten, wenn auch nicht äusserst fesselnden, Handlungsstrang. Sympathischer Schreibstil. Das Buch hält meiner Meinung nach was es verspricht.

Bewertung vom 16.07.2017
Der Brief
Hagebölling, Carolin

Der Brief


sehr gut

Eins der merkwürdigsten Bücher die ich letztens gelesen habe. So geschrieben, dass man nach dem Ende des Buches lange darüber nachdenkt, was aus jedermans Leben geworden wäre, wenn man zum Kernzeitpunkt einiger Entscheidungen eben anders entschieden hätte. 
So ergeht es auch Marie, die glücklich mit ihrer Partnerin Johanna in Hamburg lebt und eines Tages einen äusserst merkwürdigen Brief erhält. In dem geht es nämlich um Marie selbst aber um ein anderes Leben das sie angeblich führen sollte, in Paris, verheiratet mit einem Mann namens Viktor. Der Brief stamm von einer alten Schulfreundin, die selbst ihr Leben anders beschreibt als es momentan ist. Marie geht der Sache nach, reist nach Paris, findet Viktor und fühlt sich auch in dieser zweiten Option ihres Lebens sehr wohl. 
Das Ende ist recht offen gehalten, man kann sich so einiges zusammenreimen, allerdings wäre es auch schwierig die Geschichte anders zu beenden. Weder das eine noch das andere Leben der Protagonistin wird als besser hervorgehoben, es bleibt dem Leser erlassen, seine Schlüsse zu ziehen. 
Insgesamt ein lesenswertes Buch dass nachdenklich macht. Einzig die Kürze des Buches hat mir weniger gefallen, es könnte ruhig noch ein paar Seiten mehr haben. Ich bin aber auch sonst so ein dicker Schmöcker Fan. Ist aber auch andererseits schnell gelesen.

Bewertung vom 16.07.2017
Du sollst nicht leben / Marina Esposito Bd.6
Carver, Tania

Du sollst nicht leben / Marina Esposito Bd.6


ausgezeichnet

Du sollst nicht Leben heisst der neue Thriller aus der Reihe um Marina-Esposito und Phil Brennan vom Autorenduo mit dem Decknamen Tania Carver. Es sind schon fünf Bände aus der Reihe erschienen, aber man kann der Geschichte auch ohne die Vorgänger gelesen zu haben, problemlos folgen. Einige Vorkenntnisse die man über das Ermittlerpaar nicht hat, werden nach und nach klar. 
Ein Mörder spielt in dem Fall auf Gerechtigkeit und rächt sich an diejenige die es laut ihm verdient haben. So büsst ein Mann den Tod seiner Partnerin und deren Kind; beide werden mit einer Armbrust erschossen nachdem der Mann und Vater (!) die Entscheidung traff lieber selbst zu leben als geopfert zu werden. Es bleibt nicht bei dem einzigen Mord und das Ermittlerduo hat reichlich zu tun, zumal sie nicht gemeinsam die Ermittlungen führen, weil Marina Esposito diesmal für einen anderen Fall verreisen muss. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt und anfangs sieht es für die Polizei nicht rosig aus. Doch nach und nach fügen sich alle Erzählstränge zusammen und der Fall wird sachlich und realitätsnsh aufgeklärt. 
Dies war mein erster Esposito-Brennan Fall und als Thriller Fan muss ich sahen, dass er mich überzeugt hat. Nun muss ich schnelstens nachholen und die Vorgänger lesen, es gibt also viel zu tun. 

Bewertung vom 07.07.2017
Targa - Der Moment, bevor du stirbst / Targa Hendricks Bd.1
Schiller, B. C.

Targa - Der Moment, bevor du stirbst / Targa Hendricks Bd.1


gut

Targa Hendricks, von Pflegeeltern aufgewachsen mit dem dementsprechenden Trauma versucht Undercover den Serienkiller und Dozent Falk Sandman zu entlarven. Derjenige, Psychologe, charmant raffiniert und gut situiert sucht sich als Opfer junge Frauen aus, wobei seine Studentinnen auch oft unter der Wahl stehen, und sieht ihnen am liebsten beim Sterben zu indem sie ersticken. Aber Targa ist nicht so einfach zu manipulieren, als Person ist sie eher tough, da sie weder Familie noch Freunde hat und Gefühle sind somit für sie so etwas wie ein Fremdwort. Sie begibt sich in seiner Nähe und gleichzeitig aber auch in tödlicher Gefahr..
Der Thriller war an manchen Stellen wirklich spannend zu lesen und es ging rasant zu, dennoch gab es auch Stellen wo ich mich etwas gelangweilt gefühlt habe. Der Schreibstil war nicht schlecht aber was mich ab und zu störte war, dass ich keine engere Bindung mit den Protagonisten fühlen konnte, Sie waren mir zu unnahbar und deshalb habe ich aus Distanz aus gelesen.
Solange ich das Buch gelesen habe war er fesselnd genug um es nicht in der Mitte liegen zu lassen aber ich glaube kaum dass ich mich nächsten Monat noch intensiv daran erinnern werde. Drei Sterne finde ich deswegen eine gite Durchschnittsnote.

Bewertung vom 30.06.2017
Teufelskälte / Kommissar Tommy Bergmann Bd.2
Sveen, Gard

Teufelskälte / Kommissar Tommy Bergmann Bd.2


ausgezeichnet

Ein toller skandinavischer Krimi, mit der gewohnten Nordeuropäischen düsteren Atmosphäre, die den Leser in eine coole, spannende Stimmung versetzt, ohne das Buch aus der Hand lassen zu können bis es fertig gelesen ist. So jedenfalls erging es mir mit dem zweiten Buch von Gard Sveen Teufelskälte.
Kommissar Tommy Bergmann gerät in einer Sackgasse als er ein Mordopfer vor sich hat, das mit der gleichen Art und Weise ermordet wurde, wie in seinem ersten Fall vor Jahren, den er aber als gelöst glaubte. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den grausamen Taten und kann es sogar sein, dass er den falschen Täter hinter Gittern gebracht hat?
In Zusammenhang mit dem ersten Band lässt sich das Buch einstimmer lesen, jedoch ist dies nicht obligatorisch. Da aber auch hier ein Ende mit einigen Fragen offen bleibt, die im Folgeband aufgeklärt werden sollen, ist es ratsam vom ersten Band zu beginnen.
Für mich hat der Auto zurecht den Titel des besten skandinavischen Autors erhalten, denn ich habe das Buch vom Anfang bis zum Ende verschlungen. Der Schreibstil, der Plot, die verschiedenen Erzählstränge, die im Endeffekt zu einem bestimmten Ziel führten, alles was ganz genau nach meinem Geschmack. Die fünf Sterne sind somit ein Must.

Bewertung vom 30.06.2017
Die zwei Leben der Florence Grace
Rees, Tracy

Die zwei Leben der Florence Grace


sehr gut

Die aus einfachen Verhältnissen stammende Florrie Buckley wächst in Cornwall auf mit ihrer Grossmutter auf. Als diese stirbt und weil Florries Mutter aristokratische Wurzeln hatte nimmt die reiche Familie der Graces sie in London auf. Letzere sind nicht fasziniert von ihr doch Florence, wie sie sich nun nennt, taucht in eine neue Welt ein und lernt den Glanz und Glamour der Reichen und Schönen kennen.
Unsterblich verliebt sie sich in ihrem Cousin Turlington und wartet vergeblich auf ein Zeichen von ihm, doch zum Schluss kommt alles anders. Ihr neues Leben ist nicht leicht trotz des finanziellen Aufstiegs, ihre neue Familie verachtet sie doch Florence entwickelt sich zu einer starken, unabhängigen Frau und findet am Ende ihren Weg.
Den Vorgänger habe ich bisher nicht gelesen, jedoch werde ich das noch nachholen, da mir der Schreibstil der Autorin sehr gefallen hat. Manchmal bloss kamen mir einige Passagen etwas übertrieben vor, doch generell habe ich mich lesend sehr gut unterhalten können und geben gerne eine Leseempfehlung für.

Bewertung vom 26.06.2017
Die unbekannte Schwester / Carlotta Fiore Bd.3
Prammer, Theresa

Die unbekannte Schwester / Carlotta Fiore Bd.3


ausgezeichnet

Die Vorgänger von Theresa Prammers Krimis mit Carlotta habe ich noch nicht gelesen, aber das sollte sich bald ändern, denn mir hat dieser erstaunlich gut gefallen. Rundum hat alles gepasst: die Story war interessant, die Spannung steigerte sich peau a peau, die Protagonistin war mir sehr sympathisch und der Schreibstil angenehm flüssig.
Zum Inhalt: Carlotta Fiore, ehemalige Kaufhausdetektivin und Opernsängerin, ermittelt nun ganz offiziell bei der Polizei neben ihrem Vater. Gleich ihr erster Fall hat es in sich obwohl es anfangs nur wie ein Selbsmord aussieht. Spätestens aber als sie bei der Wohnung des Opfers eine Notiz mit ihrem Namen findet, fängt ihr Misstrauen an. Als dann noch ihre Schwester verschwindet, ist das Chaos komplett.
Nebenbei erfährt der Leser so einiges über Carlottas Privatleben und ihre Beziehung zu ihrer, mittlerweile verstorbenen, Mutter. Dies dient dazu, die etwas schroffe aber immer ehrliche Ermittlerin nur noch sympathischer in den Augen der Leser zu gestalten. Eine klare Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 26.06.2017
Das Haus der schönen Dinge
Rehn, Heidi

Das Haus der schönen Dinge


ausgezeichnet

Die letzte Zeit interessiere ich mich sehr für die Geschichte um die Zeit des Nationalsozialismus und besonders für die jüdische Geschichte, deshalb fand ich den Roman ganz passend. Als der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl im Jahre 1897 sein großes Kaufhaus Hirschvogl eröffnet, sieht er seinen Traum Wirklichkeit werden. Vor allem, als er auch noch zum Hoflieferanten gennant wird. Seine Frau und er blühen in ihrem Geschäft richtig auf, doch die Söhne sind da weniger enthousiastisch. Eher Tochter Lily sieht sich als die Nachfolgerin des Familiengeschäfts. Aber es kommt in den nächsten Jahren ganz anders und als der Nationalsozialismus in den Vordergrund der Geschichte gerät, hat die Familie mit ihrer Existenz zu kämpfen. In verschiedenen Epochen erfahren wir über den Werdegang der Familie und über den Zerfall des Imperiums.
Solange ich mich auch mit diesem schwarzen Kapitel in der Geschichte Deutschlands befasse, ich bin immer wieder schockiert, was diese Menschen damals mitmachen mussten. Auch hier habe ich natürlich mit der Familie Hirschvogl mitgefühlt und habe am Ende das Buch mit gemischten Gefühlen weggelegt. Traurigkeit, Sympathie für die Protagonisten aber auch Zorn und Wut, wie da nur alles geschehen konnte. Ein Lob an die Autorin fpr ihr feinfühlig gewähltes Thema und für die wunderbare Umsetzung.