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tassieteufel
Über mich: 
Absolute Leseratte, Vielleserin und bekennender Seriensüchtling! Ich lese seit ich lesen kann und das eigentlich mit gleichbleibender Begeisterung, es gibt nur wenige Gelegenheiten, wo ich kein Buch dabei hab. Ich lese gern englische Krimis, ab und an auch mal Thriller, einen historischen Roman oder etwas aus der Mysterieecke, aber meine All-Time-Favorits sind und bleiben historische Krimis. In letzter Zeit habe ich Hörspiele für mich entdeckt!

Bewertungen

Insgesamt 4894 Bewertungen
Bewertung vom 07.09.2020
Frankensteins Vermächtnis (MP3-Download)
Junker, Raimund

Frankensteins Vermächtnis (MP3-Download)


ausgezeichnet

Prof. Wollstonecraft lädt seine beiden Studenten David Grant und Larry Brown in den Ferien auf sein Schloß in Schottland ein, damit sie ihm bei seinen Forschungen helfen und will sie so weiter fördern. Der Professor ist herausragend im Bereich der Transplantation und beschäftigt sich auch damit etwas unorthodoxen Methoden. Für David und Larry entpuppt sich die Reise als wahrer Alptraum, denn auf dem Schloß des Professors gehen ungeheuerliche Dinge vor.

Eine sehr stimmungsvolle Folge, die gekonnt den Frankenstein Mythos aufgreift und auch die Geschichte von deren Erschafferin Mary Shelly mit der Story verknüpft. Zunächst startet die Folge im Hörsaal, wo der Professor seine Schüler unterrichtet und dann seine beiden Studenten einlädt. Diese machen sich dann auch bald auf die Reise nach Schottland und müssen dort feststellen, dass der Professor alles andere als beliebt ist und auch auf dem Schloß ist es nicht ganz geheuer.
Sehr gut gefallen haben mir die Rückblicke in Mary Shellys Leben und die Verknüpfung ihres Lebens mit der Story. Das verleiht der Folge eine stimmungsvolle und recht unheimliche Aura.
Auch die Figuren sind sehr gut angelegt. Die beiden wissbegierigen Studenten David und Larry, gesprochen von Christian Stark und Patrick Bach, die mit einer gänzlich unerwarteten Situation konfrontiert werden, machen ihre Sache hervorragend. Auch Christian Rode, der als Sherlock Holmes einfach unschlagbar war, kann hier den größenwahnsinnigen Wissenschaftler Wollstonecraft einfach umwerfend verkörpern. Wolfgang Rüter als Dr. Black ist ebenso eine gelungene Wahl wie Marie Bierstedt als Mary Shelly. Auch die anderen Sprecher wurden wirklich gut gewählt und können in ihren Rollen überzeugen.
Musikalisch kann die Folge auch mit stimmungsvollen Klängen und dichten Geräuschen überzeugen, die insgesamt eine gelungene Atmosphäre erzeugen.

Fazit: eine für mich sehr gelungene Folge! Tolle Sprecher und die recht bekannte Frankenstein Story wird hier auf sehr gelungene Weise neu erzählt und spannend und atmosphärisch umgesetzt!

Bewertung vom 07.09.2020
Der Knochenhändler / Oscar Wilde & Mycroft Holmes Bd.24 (1 Audio-CD)
Hildebrandt, Henner;Balfour, Tom

Der Knochenhändler / Oscar Wilde & Mycroft Holmes Bd.24 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Während einer Anatomiestunde an der Londoner Universität stellt Professor Short mit Entsetzen fest, dass ein Sezierobjekt der Kopf einer jungen Frau ist, die er noch vor wenigen Tagen gesehen hat. Da hier scheinbar ein grauenhaftes Verbrechen vorliegt, wendet sich der Professor an seine Clubbekanntschaft Mycroft Holmes mit der Bitte um Hilfe. Dieser setzt Oscar Wilde auf die Sache an, der bald einem grauenhaften Leichenhandel auf die Spur kommt.

Die Serie um die Sonderermittler der Krone hat sich mit ihren schrägen und liebenswerten Figuren und den toll inszenierten Kriminalfällen mit leichtem Mysterie Touch zu einer meiner Lieblingsserie gemausert und auch die 24. Folge enttäuscht in dieser Hinsicht nicht!
Inhaltlich basiert die Folge sogar auf realen Ereignissen, im 19. Jahrhundert gab es einige Fälle von Leichenhandel, der auf Mord beruhte und „Der Knochenhändler“ wurde hier sehr atmosphärisch und mit düsterer Stimmung inszeniert. Wild nimmt die Ermittlungen auf und stößt schon bald auf die forsche Tilda, die Schwester der ermordeten jungen Frau. Dieser resoluten Person ist nichteinmal Wilde gewachsen und so ist sie schon bald in die Ermittlungen verwickelt, die sehr gefährlich werden. Die tatkräftige junge Frau sorgt in der Folge für viel Dynamik und auch den ein oder anderen etwas humorvollen Moment. Die Folge bleibt durchweg spannend und wird am Ende auch sehr stimmig aufgelöst. Mysterie Elemente gibt es diesmal zwar nicht aber das tut der ohne hin sehr düsteren Story keinen Abbruch.
Neben den üblichen Sprechern kann diesmal besonders Christina Ann Zalamea als forsche und mutige Tilda überzeugen.
Musik und Geräuschkulisse passen wunderbar zu der düsteren, unheimlichen Stimmung, die von Anfang an das Hörspiel durchzieht und öfter mal für einen Gänsehautmoment sorgt.

FaziT: eine düstere und unheimliche Folge, die spannend inszeniert wurde und bestes Hörvergnügen mit leichtem Gruselfaktor garantiert!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2020
Ihr Mann, der Zombie (MP3-Download)
Dark, Jason

Ihr Mann, der Zombie (MP3-Download)


gut

Kiro Mason, ein irrer Frauenmörder, dem schon 13 Frauen zum Opfer gefallen sind, wird von Detektiv Steve Kelly gestellt, als er gerade sein nächstes Opfer töten will. Bevor Kelly ihn festnehmen kann, tötet Mason sich selbst, sein dem Bösen geweihter Dolch verschwindet spurlos. 2 Monate später wird Kellys Frau Rita von dem widerauferstandenen Mason aus Rache getötet und seine Tochter Susan entführt. Für Steve Kelly beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, wenn er seine Tochter retten will.

Irgendwie erinnerte mich dieses Hörspiel an die drittklassigen 80ger Jahre Horror-Trash Filme mit viel Blut und wenig Handlung, dabei ist die Atmosphäre ganz gut gelungen und die Sprecherriege auch recht hochkarätig, aber die etwas abstruse Handlung konnte mich nicht so wirklich überzeugen. Geräuschkulisse und Musik passen zwar recht gut zu der trashigen Story, aber am Ende ist alles einfach zu klischeebehaftet, ohne jede Raffinesse und oft auch recht vorhersehbar, um ein guter Gruselthriller zu sein.

FaziT: Insgesamt bekommt man hier knapp 1 Stunde kurzweilige Unterhaltung auf Groschenheftniveau, nichts wirklich herausragendes aber wenn man keine allzu großen Ansprüche hegt und nur mal was zum nebenbei hören sucht, dann wird man hier ganz gut bedient!

Bewertung vom 05.09.2020
Spuk im Klippenhaus (MP3-Download)
Tippner, Thomas

Spuk im Klippenhaus (MP3-Download)


sehr gut

Mitten in einem Unwetter bleibt der Wagen Johanna und Henning stehen, Henning versucht in einem nahe gelegenen Haus Hilfe zu bekommen, doch zunächst wird er schroff abgewiesen. Als Hennig zum Auto zurück kommt, berichtet ihm Johanna von Schreien, die sie vom See her gehört hat, sie entdecken ein Boot, das im aufgewühlten Wasser scheinbar zu kentern droht und bitten im Klippenhaus erneut um Hilfe. Diesmal läßt der brummige Portier sie ein, doch schnell stellen die Beiden fest, das in dem Haus etwas nicht stimmt.

Die zweite Folge der Geisterschocker Reihe hat mir von der Story her besser gefallen als der Vorgänger, dessen Story doch recht konfus war. Die vorliegende Geschichte rund um die ruhelosen Geister ist wesentlich geradliniger und besser strukturiert und wird am Ende auch schlüssig aufgelöst. Die Sprecherriege ist recht überschaubar, das schadet dem Hörspiel aber keineswegs, denn die Sprecher machen ihre Sache sehr gut. Die musikalische Untermalung hätte an einigen Stellen etwas besser abgestimmt sein können, aber im Großen und Ganzen paßt sie gut und unterstützt die jeweiligen Szenen.

FaziT: harmlose Geistergeschichte mit netter Grusel-Atmosphäre.

Bewertung vom 05.09.2020
Bei Vollmond holt dich der Vampir (MP3-Download)
Dark, Jason

Bei Vollmond holt dich der Vampir (MP3-Download)


sehr gut

Jeff Spencer, Vertreter für Damenunterwäsche bleibt mitten in der Nacht auf der Straße liegen, da ihm das Benzin ausgegangen ist. Das einzige Haus weit und breit ist das Anwesen der Familie Mortimer. Hier führt Linus Mortimer ein hartes Regiment unter seinen Kindern und ist nicht sonderlich begeistert über den ungebetenen Gast, trotzdem nimmt er Spencer über Nacht bei sich auf. Dieser ist sofort von Mortimers Tochter Ellen fasziniert, doch die junge Frau zeigt ihm die kalte Schulter und weist ihn lediglich eindringlich darauf hin, sein Zimmer nicht zu verlassen. Doch dann beobachtet Spencer, wie Ellens Brüder eine Leiche auf dem hinter dem Haus gelegenen Friedhof verscharren wollen. Als Jeff den Männern auf den Friedhof folgt, wird er von einer unheimlichen Frau angefallen.

Die Story ist sehr gelungen inszeniert und wartet mit einer gespenstischen Atmosphäre auf, das täuscht allerdings nicht darüber hinweg, dass die Geschichte inhaltlich an sich reichlich konfus und wirr ist. Das Verhalten der Vampirfamilie ist teilweise nicht nachvollziehbar und wirkt reichlich abstrus. Dafür wartet das Hörspiel allerdings mit einer hervorragenden Sprecherriege auf, hier gibt es nichts zu kritteln! Und die Sprecher täuschen dann auch etwas über die Defizite im Stoff hinweg und tragen dazu bei, dass man sich letztendlich doch ganz gut unterhält! Gelungen sind auch Musikuntermalung und die Geräuschkulisse, auch hier kann das Hörspiel nochmal punkten.

FaziT: tolle Atmosphäre, hervorragende Sprecher aber der Story fehlt irgendwie der rote Faden!

70

Bewertung vom 03.09.2020
Die drei Fragezeichen und die Perlenvögel / Die drei Fragezeichen - Hörbuch Bd.39 (1 Audio-CD)

Die drei Fragezeichen und die Perlenvögel / Die drei Fragezeichen - Hörbuch Bd.39 (1 Audio-CD)


sehr gut

In einem Restaurant vergißt der zerstreute Blinky einen Kasten mit einer Brieftaube. Die drei Fragezeichen nehmen den Vogel mit in ihre Zentrale, doch am nächsten Tag stellen sie fest, dass der Vogel ausgetauscht wurde. Ein Besuch bei Miss Melody, einer begeisterten Vogelretterin führt dazu, dass die 3 Detektive in ein Rätsel um wertvolle Perlen verwickelt werden.


Die Idee für diese Folge ist wirklich gelungen und wird auch stimmig umgesetzt. Zunächst erscheint alles sehr rätselhaft, ein dubioser Juwelier, noch merkwürdigere Japaner und Vögel die Perlen bringen….. Für die 3 Fragezeichen eine knifflige Aufgabe, die sie jedoch gut meistern. Der Plot bietet einige überraschende Wendungen, die man so nicht erwartet hätte und das macht die Folge interessant und unterhaltsam, zudem ist die Idee mit den Tauben wirklich originell! Auch die Auflösung ist stimmig, allerdings kommt das Ende dann doch ein wenig abrupt.
Ein Kritikpunkt ist für mich allerdings Gisela Trowe, die die verschrobene Miss Melody spricht. Die Vogelretterin ist manchmal kaum zu verstehen und übertreibt ihre Rolle fast schon ins Groteske. Ehrlich gesagt ist es mir ein Rätsel, warum man eine Figur derart überzeichnet, das ist völlig unnötig und der ohnehin schon schräge Charakter hätte das auch nicht nötig gehabt. Allerdings ist es mir bei der Reihe schon öfter mal aufgefallen, das Erwachsene hier extrem übertrieben gesprochen werden, wozu das gut sein erschließt sich allerdings nicht.
An den restlichen Sprechern kann man nichts aussetzen, die machen die Sache ordentlich und Musik und Geräuschkulisse können auch überzeugen.

FaziT: eine interessante Folge, die mit einem originellen Plot aufwartet, die Sprecherin der Miss Melody schmälert aber doch ein wenig das Hörvergnügen, da sie extrem übertrieben agiert.

Bewertung vom 02.09.2020
Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg - Duell im wilden Westen
Verne, Jules

Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg - Duell im wilden Westen


ausgezeichnet

Phileas Fogg und Aouda haben den treuen Passepartout in China verloren und müssen ihre Reise allein fortsetzen, doch der findige Diener hat eine Lösung gefunden und wartet schon auf der nächsten Reiseetappe in Japan auf sie, gemeinsam reisen sie weiter nach Amerika und auch der zwielichtige Fix gesellt sich wieder zu ihnen. Kaum in Amerika angekommen, steht schon weiteres Ungemach bevor.

Im 3. Teil des Vierteilers geht die Hetzjagd rund um die Welt mit unverminderter Geschwindigkeit weiter, kaum haben Phileas Fogg und Auoda Passepartout wieder gefunden, werden sie in Amerika auch schon wieder getrennt und Phileas gerät in arge Zeitnot!
Viel Zeit zum Luft holen bleibt dem Hörer nicht, denn die Ereignisse kommen Schlag auf Schlag. Ein Ereignis jagt das andere und langsam steuern die Geschehnisse auf das Final zu. Am Ende dieses 3. Teils des Vierteilers kommen Phileas Fogg und seine Reisegefährten wieder in England an und der hinterlistige Fix, der so oft von Foggs Hilfe profitiert hat, zeigt nun sein wahres Gesicht. Nun darf man also auf den letzten Teil und damit das große Finale gespannt sein!
Insgesamt wurde sich in den Hauptelementen an die Vorlage von Jules Verne gehalten, neue Elemente und kleine Abweichnungen beleben jedoch die Geschichte und peppen den altbekannten Stoff noch auf.

FaziT: ein gelungener 3 Teil, der auf spannenden Weise die Ereignisse aus den beiden Vorgängern fortführt und zum großen Finale hin weiter vorantreibt.

Bewertung vom 01.09.2020
Der Fall des lachenden Kranichs
Oliver, Sophie

Der Fall des lachenden Kranichs


sehr gut

Die Verlobet von Freddies Jugendfreund Zhen wurde entführt und der junge Mann bittet den Sebastian Club um Hilfe, dazu müssen die Herren und Freddie in Verkleidung nach Honkong reisen und dort in einer gänzlich anderen Welt ermitteln. Währenddessen geschehen in London mehrere Morde, die im Zusammenhang mit dem Opiumhandel stehen. Nach der Rückkehr des Sebastian Clubs spitzen sich die Ereignisse in London immer mehr zu und es wird gefährlich für die Ermittler, die einem skupellosen Gegner gegenüber getreten sind.

Der zweite Fall für den Sebastian Club führt die Ermittler in das exotische Hongkong und damit eine gänzlich andere Welt. Dieses Setting beschreibt die Autorin sehr bildhaft und stimmungsvoll und läßt auch einen Schuß Sozialkritik an den Mißständen im von den Engländern dominierten Hongkong mit einfließen. Hier kann man in eine exotische Welt eintauchen und den Ermittlern bei ihren nicht ganz ungefährlichen Nachforschungen folgen.
Der Krimifall ist wesentlich komplexer als man zu Anfang vermutet. Zunächst scheint es nur um die Entführung von Zhens Verlobter zu gehen, doch nach und nach kristallisiert sich heraus, dass die Zusammenhänge wesentlich verwickelter sind, als vermutet und dass die Spur der Verschwörer zurück nach London führt. Hier hat die Autorin einen spannenden und wendungsreichen Plot konstruiert, der nicht durchschaubar ist und mit einer Reihe von unerwarteten Wendungen immer wieder eine neue Richtung nimmt. Von dieser Seite her hat mir das Buch sehr gut gefallen, allerdings hab ich auch ein paar Kritikpunkt!
Ein wenig schade finde ich, dass den Hauptfiguren doch ein wenig der Tiefgang fehlt und man über die einzelnen Ermittler immer nur wenig erfährt, dass ist auch das Manko des Buches, die vielen Hauptfiguren! Eigentlich sind alle Ermittler des Sebastian Clubs für sich genommen sehr interessante Charaktere, da es aber doch einige sind, konzentriert sich der Fokus nicht auf ein, zwei Figuren sondern auf mindestens 6, was dazu führt dass keine Person wirklich deutlich hervor tritt und alle ein wenig konturlos wirken. Zudem wird die ständige Verkleidung von Freddie zunehmend unglaubwürdig und dass es mit der Zeit niemand heraus findet ebenso. Sicher ist das in gewissem Maße dem Plot geschuldet, aber es führt leider dazu, dass die Handlung insgesamt keine runde Sache ist!
Der Krimifall wird aber am Ende stimmig aufgelöst und es bleiben keine Fragen offen. Im Glossar am Ende gibt es dann für Interessierte noch einige geschichtliche Anmerkungen, die die historischen Aspekte der Geschichte betonen.
Sehr gelungen ist die Covergestaltung, die bei der gesamten Baker Street Reihe sehr ansprechend gestaltet wurde!


FaziT: ein atmosphärischer viktorianischer Krimi mit einem gut durchdachten und spannenden Plot und einem dicht geschilderten historischen Hintergrund, allerdings gibt es bei der Charakterzeichnung noch Luft nach oben. Man kann das Buch auch für sich lesen, ich würde aber empfehlen, den Vorgänger zuerst zu lesen um so ein besseres Gefühl für die Personen zu bekommen.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.08.2020
Ein feiner dunkler Riss
Lansdale, Joe R.

Ein feiner dunkler Riss


ausgezeichnet

Erst seit kurzem wohnt der 13 jährige Stanley mit seiner Familie in der kleinen texanischen Stadt Dewmont in Texas, wo seine Eltern das örtliche Autokino übernommen haben. Der Junge ist für sein Alter noch recht unbedarft und ein wenig naiv, vor allem wenn es um zwischenmenschliche Aktivitäten geht. Da noch Ferien sind hat Stanley viel freie Zeit und streif durch die nahe gelegenen Wälder, dabei entdeckt er ein Geisterhaus, das vor 14 Jahren nach einem Brand verlassen wurde. Bei Stöbern entdeckt Stanley eine Kiste mit alten Briefen, die eine verbotene Liebesbeziehung dokumentieren und scheinbar mit einem brutalen Mordfall in Verbindung stehen, der zur selben Zeit geschah wie der Brand und der nie aufgeklärt wurde. Fasziniert beginnt Stanley Nachforschungen anzustellen, zunächst hilft ihm noch seine Schwester Caldonia, doch die ist bald mit ihrem eigenen Liebschaften beschäftigt. Unerwarteter Weise freunden sich Stanley und der alte mürrische Filmvorführer Buster an und Stanley erzählt ihm von seinem Verdacht. Bei Buster, der selbst mal als Hilfssheriff gearbeitet hat, wird die Neugier geweckt und er beginnt Stan zu helfen. Beide ahnen nicht, dass sie in ein ziemliches Wespennest gestochen haben.

Mit „Ein feiner dunkler Riss“ Ist Joe R. Lansdale wieder ein stimmungsvolles Buch gelungen, das viel mehr als nur ein Krimi ist! Atmosphärisch dicht schildert der Autor das Leben in einer amerikanischen Kleinstadt in den 50ger Jahren, das Leben ist geprägt vom Wirtschaftswachstum nach dem Krieg, aber auch von Rassismus, Gewalt und Ungerechtigkeit. Farbige sind generell Menschen zweiter Klasse und die weiße, reiche Oberschicht dominiert auch den Rest der Gesellschaft, sichert sich ihre Privilegien auf rabiate Weise und kehrt die eigenen Vergehen geschickt unter den Teppich, notfalls mit Zahlung von großen Geldsummen. Das müssen auch Stanley und seine Familie erfahren, nachdem der Junge bei seinen Ermittlungen der reichen Familie Stilwell zu nahe kommt.
Für den naiven Stanley wird der Sommer 1958, in dem er mit seiner Familie nach Dewmont kommt, das Jahr in dem er viele Offenbarungen erlebt und langsam erwachsen wird, das die Geschichte dabei aus seiner Sicht erzählt wird, verleiht dem Roman seinen besonderen Reiz, denn als Leser erlebt man mit, wie Stanley vom kleinen Jungen zum jungen Mann wird und an seinen Erfahrungen und Erlebnissen wächst. Seine Freundschaft mit Richard zeigt ihm, dass sein liebevolles Elternhaus in dem er doch einige Freiheiten genießt, nicht alltäglich ist, denn Richard muß hart arbeiten und wird von seinem fanatisch religiösen Vater brutal misshandelt. Auch die nach und nach entstehende Freundschaft mit dem alten Buster ist nicht einfach, denn der alte schwarze Mann ist frustriert und desillusioniert nach einem Leben voller Demütigungen und Erniedrigungen wegen seiner Hautfarbe und wenn er Alkohol getrunken hat, kann er recht unangenehm werden. Trotzdem gelingt es dem ungleichen Ermittlerpaar, den 13 Jahre alten Fall zu lösen. Das Ende ist durchaus logisch und konsequent, auch wenn man es sich vielleicht anders gewünscht hätte, aber gerade das macht auch immer Lansdales Bücher aus, dass es kein Holywood Happy End gibt, sondern ein realistisches und glaubwürdiges Ende.

FaziT: wie bei allen Lansdale Romanen sehr vielschichtig und hintergründig. Ein stimmungsvolles Sittengemälde einer texanischen Kleinstadt in den 50ger Jahren, mit facettenreichen Charakteren und einem spannenden Krimifall. Sicher spaltet der Autor die Gemüter, wer einen herkömmlichen Krimi und viel spritzendes Blut erwartet, der wird sicher enttäuscht sein. Wer sich jedoch auf die vielschichtige, hintergründige Story einläßt, wird hier ein echtes Lesevergnügen erleben.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.08.2020
Sherlock Holmes - Folge 33
Doyle, Arthur Conan;Heron, E. und H.

Sherlock Holmes - Folge 33


ausgezeichnet

Holmes wird von Doktor Watson zur Kur an die Küste von Devon geschickt um sich von einer hartnäckigen Erkältung auszukurieren und natürlich langweilt er sich schon nach kurzer Zeit fürchterlich. Da kommt ihm das Rätsel um die mysteriösen Mordfälle in einem verlassenen Landhaus gerade recht. 4 Menschen wurde dort erhängt aufgefunden, doch von einem Seil fehlt jede Spur.

Mit der 33. Folge der Serie wendet man sich wieder neuen Geschichten um den Meisterdetektiv zu! Das Holmes zur Kur an die Küste geschickt wird, kennt man ja auch aus den Original Folgen, doch die nachfolgende Ermittlung am „grauen Haus“ weist dann doch ein wenig übersinnliche Elemente auf, die Holmes ja meist kategorisch von sich weist. Doch das wurde hier ganz gut gelöst! Der seltsame Fall von den 4 Erhängten wurde sehr stimmungsvoll inszeniert und insgesamt auch recht logisch aufgelöst, wenn man einmal von dem ungewöhnlichen Täter absieht.
Gerade mal 4 Sprecher hat das Hörspiel und wird trotzdem nicht langweilig! Joachim Tennstedt und Detlef Bierstedt als Holmes und Watson harmonieren gewohnt gut zusammen und lassen ihre Figuren sehr lebendig und glaubwürdig erscheinen. Als Doktor Freemantle ist Michael Che-Koch zu hören, der eine gute Ergänzung zu den beiden Ermittlern ist. Komplettiert wird das Quartett von Bruno Winzen, der den jungen Mr. Montesson spricht.
Während am Anfang der Folge noch die typisch launig-harmonische Stimmung herrscht, die man aus vielen Folgen kennt, so wandelt sich die Stimmung mit dem Fortschreiten der Geschichte und wird richtig unheimlich und dramatisch, als während der nächtlichen Überwachung der mysteriöse Mörder zuschlägt.

FaziT: eine sehr stimmungsvolle Folge, die gerade am Anfang an die Original Folgen von Arthur Conan Doyle erinnert und erst mit dem Fortschreiten der Ermittlungen einen etwas mysteriösen Touch erhält, der jedoch die Geschichte nicht überlagert und am Ende auch schlüssig aufgelöst wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.