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Midnight-Girl
Wohnort: 
NRW

Bewertungen

Insgesamt 853 Bewertungen
Bewertung vom 29.04.2018
Sommer mit Opa / Spaß mit Opa Bd.1
Welk, Sarah

Sommer mit Opa / Spaß mit Opa Bd.1


ausgezeichnet

Jonas und seine Schwester Marie freuen sich wie Bolle darauf mit ihrem Opa Franz im alten VW-Bus nach Italien zu fahren. Doch schon nach kurzer Zeit gibt das altersschwache Gefährt seinen Geist auf, mit Müh und Not stranden die drei an einem abgeschiedenen See, mitten im Wald. Obwohl Franz sein Handy nicht aufgeladen hat und sie somit keine Hilfe holen können, bleibt er vollkommen gelassen und schlägt seinen Enkelkindern kurzerhand vor an Ort und Stelle zu campen und die Zeit zu genießen, anstatt Trübsal zu blasen. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten rauft das Gespann sich zusammen und verbringt gemeinsam eine unvergessliche Zeit.

Opa Franz ist eine richtig abgedrehte Type, im positiven Sinne. Seine Leichtigkeit, das Leben und alle darin auftauchenden Situationen einfach zu nehmen wie sie sind und das Beste aus ihnen zu machen, mag einem zunächst etwas naiv erscheinen. Doch dürfte er durchaus auf einiges an Lebenserfahrung zurückgreifen können, weshalb die ein oder andere Reflektion erwachsener Leser sicherlich nicht verkehrt ist. Die eigentliche Zielgruppe wird sich schnell mit dem Alt-Hippie anfreunden, erscheint er doch als angenehmer Zeitgenosse und Spielkamerad, der auch mal Fünfe gerade sein lässt.

Neben all dem Spiel und Spaß, den die Urlauber augenscheinlich haben, beinhaltet die Lektüre aber auch tiefgründigere Aussagen. Vor allem Jonas liegt einiges auf der Seele, was er bisher versucht hat mit sich selbst auszumachen oder, noch schlimmer, es einfach als nicht veränderbar hingenommen hat. Glücklicherweise beweist Opa Franz auch hier Einfühlungsvermögen und ein gutes Händchen, denn nur sprechenden Menschen kann geholfen werden, wie es so schön heißt – egal wie jung oder alt jemand ist.

„Sommer mit Opa“ ist eine wundervolle Geschichte, die sich sowohl zum Vor- als auch zum Selberlesen eignet. Untermalt mit liebevollen Illustrationen wird das Geschehen lebendig und in einer Form visualisiert, die dennoch Platz für die eigene Vorstellungskraft lässt. Von Debütautorin Sarah Welk sind in diesem Jahr bereits drei tolle Kinderbücher erschienen, wodurch die Hoffnung groß ist, dass noch einiges folgen wird.

Bewertung vom 22.04.2018
Der Schädeltypograph
Schumacher, Jens;Lossau, Jens

Der Schädeltypograph


gut

Die Angst geht um in Mainz, der Geburtsstadt Gutenbergs, denn ein skrupelloser wie brutaler Killer treibt sein Unwesen. Aus dem hiesigen Museum wurden Original-Drucktypen des Erfinders der Buchdruckkunst gestohlen, die nun eine andere Art von Anwendung finden, indem zahlreichen Opfern lateinische Beschwörungsformeln in den Schädel getrieben werden. Frank Passfeller und Tillmann Grosch von der geheimen SK 666 des BKA werden auf den Fall angesetzt. Dieser außergewöhnliche Fall riecht regelrecht nach einer Verschwörung, der die beiden Ermittler auf den Grund gehen wollen.

Die geheime Sondereinheit, der Passfeller und Grosch angehören, beschäftigt sich mit Mysterien, an denen irgendetwas ungewöhnlich erscheint, wie auch in diesem ersten Fall. Zu Beginn ahnt niemand, auf welche Spuren sie stoßen und welche Geheimnisse sie aufdecken werden. Fakt ist jedoch, dass der Stein des Anstoßes nicht unbedingt in der Gegenwart zu suchen und zu finden ist, wodurch die Ermittlungen sicherlich alles andere als leichtfertig zu erledigen sind. Und das wirkt sich leider auch atmosphärisch hin und wieder aus. Alles erscheint ein bisschen schwerfälliger, entgegen dem was der wahrlich flüssige Schreibstil zu vermitteln versucht. So kommt es zu inhaltlichen Stockungen, die es dem Leser schwer machen durchgängig in der Materie zu bleiben.

Von vornherein ist klar, dass man hier keine 08/15-Charaktere zu erwarten hat, wodurch natürlich der Wiedererkennungsfaktor recht hoch ist. Sämtliche Eigenschaften werden im Laufe des Geschehens vermittelt, so dass der Leser nicht sofort von einer Fülle an Informationen erschlagen wird. Dadurch lernt man die Figuren nach und nach besser kennen und entwickelt bereits in diesem Zusammenhang die ein oder andere Theorie was die ungeheuerlichen Taten angeht. Inwiefern man jedoch zu einem wirklich relevanten Ergebnis kommt, muss jeder am Ende für sich selbst eruieren. Man wird überrascht sein welche Hinweise man womöglich überlesen oder für unwichtig erachtet hat.

Das Spannungsniveau variiert sehr stark, es gibt Passagen, die weisen ein sehr hohes Tempo auf und können den Leser somit gleich fesseln, dann gibt es aber auch wieder die bereits erwähnte Stockungen, innerhalb derer nicht nur das Tempo, sondern auch die Spannung zurückgenommen wird. Ein wenig mehr Kontinuität hätte man sich durchaus gewünscht, um dem roten Faden besser folgen zu können. Absolut gelungen wiederum sind die sprachlichen Feinheiten, die auf die Nuance genau wissen was sie wollen. Allerdings muss man humoristisch auf einer ähnlichen Wellenlänge liegen, um alles zu erfassen. Im Großen und Ganzen ein solider Auftakt, bei dem durchaus Luft nach oben ist.

Bewertung vom 22.04.2018
DUMPLIN'
Murphy, Julie

DUMPLIN'


sehr gut

Willowdean entspricht nicht dem Ideal, doch das ist schließlich vollkommen egal, solange man mit sich selbst zufrieden ist. Und das ist sie – zumindest bis sie Bo begegnet. Als dieser Traumtyp beginnt sich für sie zu interessieren, wird Will nicht nur unsicher, sie hadert vor allem mit ihrem Aussehen und ihrem Gewicht. Doch dann wagt sie einen gänzlich ungewöhnlichen Schritt und meldet sich zum alljährlichen Schönheitswettbewerb an...

Es gibt sie nicht, die eine Norm, anhand derer man einen Menschen misst und in entsprechende Kategorien einordnet. Egal ob groß, klein, dünn, dick, schwarz oder weiß, jeder bringt gewisse Eigenschaften mit, die ihn oder sie liebenswert machen. Sicherlich eckt man mit manchen Verhaltensmustern auch an, aber gerade deswegen ist Individualität und vor allem Authentizität so wichtig. Zunächst hat man auch bei Will den Eindruck sie würde so denken, aber nach und nach kristallisiert sich heraus, dass sie doch nur unzufrieden mit sich selbst und ihrem Äußeren ist. Oder täuscht diese Annahme und sie lässt sich auf der Suche nach sich selbst, die jeder Teenager durchmacht, zu sehr von äußeren Einflüssen lenken?

In der Geschichte steckt einiges mehr als es oberflächlich den Eindruck macht. Allerdings muss man ziemlich viel zwischen den Zeilen lesen, um keinen Aspekt zu übersehen. Natürlich geht es auch um ganz alltägliche Probleme im Leben der 16-Jährigen, ein tiefer gehender Blick lohnt aber in jedem Fall. Vielleicht entdeckt man sogar einen Teil von sich selbst.

Die Erzählung liest sich flüssig, man merkt kaum wie die Zeit vergeht. Nicht immer ist man mit dem Denken und Handeln der Personen einverstanden, auch kündigen sich einige Ereignisse schon weit im Voraus an, und doch verfolgt man das Geschehen gebannt. Schließlich könnte die nächste Überraschung schon in den Startlöchern stehen. Das Tempo, welches zwischenzeitlich zu sehr zurückgenommen wird, nimmt am Schluss allerdings wiederum zu viel Fahrt auf, so dass sich ein solch abruptes Ende ergibt, dass der Leser ein bisschen desorientiert zurückgelassen wird.

Bewertung vom 15.04.2018
Potz Blitz - Die Zauber-Akademie - Geheimstufe Null-Null-Hex
Piasecki, Christoph;Auster, Tatjana

Potz Blitz - Die Zauber-Akademie - Geheimstufe Null-Null-Hex


sehr gut

Die Potz Blitz Zauber-Akademie, offiziell als Internat für Hochbegabte geführt, ist in heller Aufregung. Das Schulministerium kündigt eine Überprüfung an. Natürlich darf der Beamte nichts von der vorherrschenden Magie zu spüren bekommen, weshalb sämtliche Akademie-Angehörige genauestens instruiert werden. Doch was passiert immer dann, wenn man etwas unbedingt geheim halten will? …

Ob magisch oder nicht, eine Überprüfung von offizieller Stelle ist nie angenehm, und in diesem speziellen Fall schon gar nicht, müssen doch gewisse Vorkehrungen getroffen werden. Selbst der Hörer mag sich nicht vorstellen was geschieht, sollte Herr Schmidt auch nur den leisesten Zweifel an der Akademie äußern. Ganz klar und schön zu sehen, dass alle gemeinsam an einem Strang ziehen, um die Mission zu einem positiven Abschluss zu bringen.

Doch es ist ein weiter Weg und so leicht lässt der Revisor sich nicht abspeisen. Folglich sind diverse Zwischenfälle nicht aufzuhalten, so dass das Chaos seinen Lauf nimmt. Seiner Emotionen ist der Hörer sich allerdings nicht ganz sicher. Einerseits möchte man lauthals und herzhaft lachen, schließlich erscheinen manche Situationen einfach nur absurd. Andererseits jedoch bleibt einem das Lachen regelrecht im Halse stecken, malt man sich aus welche Konsequenzen es nach sich zöge, käme der Beamte (wissentlich) mit der Zauberei in Berührung. Entweder müsste er beseitigt werden oder die Akademie kann ihre Pforten für immer schließen. Beide Optionen sind nicht gerade erstrebenswert.

Es entwickelt sich ein nicht ganz geradliniger, aber doch weitestgehend amüsanter Wettlauf. Ein Fettnäpfchen nach dem anderen tut sich auf, so dass kaum Zeit zum Verschnaufen bleibt. Man darf gespannt sein, ob die „Mission Geheimhaltung“ glückt.

Bewertung vom 15.04.2018
Krabbencocktail
Beerwald, Sina

Krabbencocktail


ausgezeichnet

Das schwäbische Rentnerehepaar Ernst und Frieda Schmälzle hat sich bereits vor einiger Zeit den Traum vom Leben auf Sylt erfüllt. Die Dauercamper sind für die Wintermonate auf den Platz nach Tinnum umgesiedelt und trotzen dem Wetter, auch wenn just die Heizung ausfällt und auf der ganzen Insel keine Gasflasche mehr zu bekommen ist. Als die Tochter des Bürgermeisters plötzlich verschwindet und Ernst in Verdacht gerät in die Angelegenheit verstrickt zu sein, werden die Prioritäten neu verteilt, denn Frieda glaubt nicht an die Schuld ihres Mannes. Bei Schnee und Eis setzen die Schmälzles alle Hebel in Bewegung, um das Mädchen zu finden...

Ehepaar Schmälzle hat ein Händchen dafür in unliebsame Situationen zu stolpern, wie auch in diesem zweiten Band schnell deutlich wird. Um Neueinsteiger gleich zu beruhigen, Vorkenntnisse sind nicht notwendig, Ernst und Frieda stellen sich auf ihre ganz eigene Art vor, so dass zu keiner Zeit das Gefühl auftritt zu wenig Informationen erhalten zu haben. Gewöhnungsbedürftig mag Ernsts Dialekt erscheinen, der vor allem dann auftritt, wenn er sich aufregt. Doch schon bald hat man sich auch hier eingelesen und versteht seine oft impulsiven Ausbrüche ohne weiteres.

Als die Tochter des Bürgermeisters verschwindet ist man zunächst mehr als unsicher, ob ein Verbrechen vorliegt. Denn als Leser erlangt man Einblicke in das Leben und Denken des Mädchens, wodurch mehrere Ereignisse denkbar wären. Dennoch tappt man, ähnlich wie die Ermittler, lange Zeit im Dunkeln, diverse Möglichkeiten werden durchgespielt und gleich wieder verworfen, da sie unstimmig erscheinen. Und doch ist man sicher etwas übersehen zu haben, es lässt sich bloß nicht greifen.

Das Geschehen wartet von Anfang an mit Spannung auf, die sich mit jeder Seite steigern kann, um schlussendlich in einem absolut überraschenden Finale zu münden. Sicherlich gibt es die ein oder andere Vorahnung während der Lektüre, mit dem Ende hätte man aber keinesfalls gerechnet. Hoffentlich wird es noch weitere Wiedersehen mit den Schmälzles geben.

Bewertung vom 15.04.2018
Robin Hood
Tetzner, Birge

Robin Hood


ausgezeichnet

Die Geschichten rund um Robin Hood, seine Weggefährten und seine Abenteuer sind gemeinhin bekannt und beliebt, was man allein daran sieht, dass der Stoff immer wieder anders interpretiert wird und doch jedes Mal aufs Neue Anklang findet. Doch was macht die Faszination, den Reiz aus? Darauf wird jeder einzelne seine eigene Antwort finden, doch sicher ist, dass auch die nun vorliegende Adaption wieder absolut gelungen ist.

Ultramar, bisher bekannt für die Reihe um Freds archäologische Abenteuer, hat sich, in Kooperation mit dem Historischen Museum der Pfalz Speyer, der Legende Robin Hood angenommen und eine inszenierte Lesung erschaffen, die nicht nur mit bekannten Mythen aufwartet. Sicherlich sind im Sherwood Forest nicht mehr allzu viele Neuigkeiten zu finden, doch wird man während des Lauschens feststellen, dass nicht sämtliche Ereignisse bereits anderweitig ausgeschlachtet wurden.

Die Darstellung als solche ist ebenfalls grandios. Denn man darf in diesem Fall keine fortlaufende Erzählung, wie bei Hörspielen oder Hörbüchern, erwarten. Robin Hoods Abenteuer sind in einzelne Episoden gegliedert, so dass keine langwierige Überleitung notwendig ist und sich dennoch ein Gesamtkonstrukt ergibt. Zusätzlich bietet das beigefügte Booklet noch ein paar interessante Informationen, die einem bisher nicht bewusst waren.

Man kann gar nicht oft genug betonen, dass es sich hier um ein wunderbares Projekt handelt, das hoffentlich kein Einzelfall bleiben wird. Es gibt noch zahlreiche Persönlichkeiten, die einer Betrachtung in dieser Form sicherlich nicht abgeneigt wären.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.04.2018
Deichfürst / Kommissar Möllenkamp Bd.1 (eBook, ePUB)
Hoorn, Heike van

Deichfürst / Kommissar Möllenkamp Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Just am ersten Tag, an dem die Bauarbeiten am umstrittenen Emssperrwerk wieder aufgenommen werden sollen, wird eine Leiche in einem Holzsarg auf der Baustelle gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten um Tadeus de Vries handelt, dem nicht viele Menschen wohlgesonnen waren. Kommissar Möllenkamp hat als Neuer nicht nur im Team keinen leichten Stand, auch die eingeschworene Dorfgemeinschaft hält dicht und zusammen. Wird ihm dennoch der Durchbruch gelingen, bevor sein Vorgesetzter ihm das Wasser abgräbt?

Ein neuer Kommissar, ein neuer Ostfriesland-Krimi, man sollte meinen die Gegend sei inzwischen bevölkert von Ermittlern, Verbrechen dürften keine mehr stattfinden. Aber Spaß beiseite, wenn eine Region häufig zum Schauplatz auserkoren wird, ist man als Leser zunächst skeptisch, versucht sich aber unvoreingenommen auf sämtliche Ereignisse einzulassen, um ein individuelles Urteil fällen zu können.

Neben den Ermittlungen, die leider nur sehr schleppend in Gang kommen, erhält der Leser Einblicke in vergangene Ereignisse, die ziemlich schnell Rückschlüsse auf Motiv und Täter geben. Zwar weiß man dadurch noch nicht wer die Tat letztlich beging, man betrachtet sämtliche Figuren allerdings gleich anders und sucht nach konkreten Anhaltspunkten. Da die Polizei dieses Hintergrundwissen nicht besitzt, scheinen ihre Bemühungen relativ planlos, wodurch kaum relevante Ergebnisse erzielt werden können.

Die Charaktere bleiben im Großen und Ganzen zu blass, so dass sich keine rechte Bindung einstellen will. Auch Wiedererkennungsmerkmale sucht man vergeblich. Einzig die Spannung kann sich schlussendlich doch noch in einem gewissen Maße einstellen, obwohl man kaum noch damit gerechnet hätte. So zieht der für sich genommene, interessante Plot den Leser auf den letzten Metern doch noch in den Bann. Auch der Aussicht Kommissar Möllenkamp bei einem weiteren Fall über die Schulter zu schauen ist man nicht gänzlich abgeneigt.

Bewertung vom 08.04.2018
Mordsgünstig / Weiße Magie Bd.1
Hockensmith, Steve

Mordsgünstig / Weiße Magie Bd.1


sehr gut

Alanis McLachlan ist einigermaßen überrascht als sie erfährt, dass ihre verstorbene Mutter ihr einen kleinen Laden vererbt hat, schließlich gingen sie vor gut 20 Jahren alles andere als harmonisch auseinander. Doch Alanis ist bereit sich mit den Tarotkarten, die ihre Mutter scheinbar für sich entdeckt hatte, auseinanderzusetzen und das „Weiße Magie – gut & günstig“ fortzuführen. Denn auch wenn sie ihre Mutter gehasst hat, setzt Alanis alles daran ihren Mörder zu finden...

Mit Trickbetrügereien und sonstigem Hokuspokus hatte Alanis jahrelang zu tun, weshalb sie sich seinerzeit von ihrer Mutter distanzierte. Doch das Feld des Tarotkartenlegens und der Wahrsagerei war bisher unbekanntes Terrain. Man mag, auch als Leser, davon halten was man will, schlussendlich ist alles Auslegungssache. Obwohl dieser Aspekt einen relativ hohen Anteil vom Gesamtgeschehen ausmacht, jedes Kapitel sogar mit der Erläuterung einer Karte beginnt, fühlt man sich nicht bedrängt ob der Thematik. Vielmehr bietet sich die Möglichkeit allem offen zu begegnen, sei es realer oder übernatürlicher Natur. Fakt ist jedoch, dass der gewaltsame Tod Athenas einen grundsoliden Hintergrund hat, den es herauszufinden gilt, unabhängig davon was die Karten sagen.

Hier zeigt sich einmal mehr, dass die Annahme „Die Mischung macht's“ zutreffend ist. Man reist mit Alanis zeitweise in die Vergangenheit, um zu verstehen wer sie ist und wo sie herkommt. Dann beschäftigt man sich gemeinsam mit ihr mit okkulten Bräuchen und Praktiken, lernt auch hier durchaus wissenswertes. Und schlussendlich darf der spannende Aspekt nicht außen vor gelassen werden, denn dieser birgt die höchste Explosionsgefahr, denn vieles ist nicht wie es auf den ersten Blick scheint. Die Verbindung aus allen Elementen ergibt eine schier unglaubliche Story, die zu Beginn noch ein paar Anlaufschwierigkeiten zu haben scheint, aber nach und nach Fahrt aufnimmt und den Leser abholt. Schließlich möchte man selbst wissen was tatsächlich geschehen ist, und so viel ist sicher: Man wird überrascht sein.

Ein gelungener Auftakt einer magisch angehauchten Reihe, die mit Sicherheit niemals die Realität komplett aus dem Blick verlieren wird. Weitere Bände sind bereits erschienen.