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Benutzername: 
bärin
Wohnort: 
Bamberg

Bewertungen

Insgesamt 616 Bewertungen
Bewertung vom 28.12.2021
Sterbende Seelen / Mara Billinsky Bd.6
Born, Leo

Sterbende Seelen / Mara Billinsky Bd.6


ausgezeichnet

"Sterbende Seelen" ist der 6. Band der Reihe um Mara Billinsky, genannt die Krähe, die in Frankfurt spielt. Auch in diesem Band geht es gleich wieder actionreich und spannend zur Sache. Zwei Männer werden erschossen in einer einsamen Lagerhalle aufgefunden, kurz darauf ein anderer erstochen. In beiden Fällen tappt die Polizei erstmal im Dunklen. Hängen diese Morde mit einer neuen kriminellen Bande zusammen, die aus Nigeria stammt und mit Drogen und Prostitution in Frankfurt Geschäfte machen will?

Die eigenwillige Kommissarin Mara, die wieder mal durch mehrere Alleingänge auffällt, muss auch hier wieder einiges einstecken. Sie fliegt zu Recherche-Zwecken nach Sizilien und erfährt dort von Commissario Manzoni viel Schockierendes über die brutalen und menschenverachtenden Methoden, mit denen die jungen schwarzen Frauen gefügig gemacht werden. In separaten Kapiteln über "Mädchen, die auf Reisen gehen" wird der tragische Fall von Joy beschrieben. Da Maras Chef krankheitsbedingt länger ausfällt, ernennt er sie zu seiner Stellvertreterin, was bei ihren männlichen Kollegen erwartungsgemäß weniger gut ankommt. Nur ihr schüchterner, etwas ängstlicher Partner Kommissar Rosen, der meist vom Schreibtisch aus ermittelt, hält treu zu ihr.

Auch dieser düstere und beklemmende Fall hat mich wieder bis zur letzten Seite gefesselt und ich hoffe auf noch viele Fortsetzungen mit Mara.

Bewertung vom 14.12.2021
Der Herzgräber
Williams, Jen

Der Herzgräber


sehr gut

Heather ist ziemlich geschockt über den Suizid ihrer Mutter, zu der sie kein besonders gutes Verhältnis hatte. Als sie in deren Haus aufräumt, fallen ihr viele, gut versteckte Briefe eines vor über 20 Jahren verurteilten Mörders in die Hände. Sie hatte keine Ahnung, dass ihre Mutter ihn gekannt hat und setzt alles daran, ihn im Gefängnis besuchen zu dürfen, um mehr über die Hintergründe des Selbstmords zu erfahren.

Zur gleichen Zeit ereignen sich wieder Mordfälle mit jungen Frauen, die denen von vor 20 Jahren sehr ähneln. Der Täter von damals ist eingesperrt, war er es gar nicht oder gibt es einen Nachahmungstäter?

Dieser spannende Thriller lässt sich gut und leicht lesen, wenn er auch ein paar Längen hat. Die Erzählungen von grausigen und gruseligen Märchen erzeugen eine düstere Atmosphäre, die sich durch das ganze Buch hindurch zieht. Das Cover ist ein Hingucker mit dem glänzenden, roten Blatt auf dem anderen, dunklen Laub - das passt perfekt zum Inhalt des Buches. Mit der Protagonistin Heather konnte ich leider nicht so ganz warm werden, einige ihrer Aktionen blieben mir unverständlich. Schön waren die vielen Natur-Beschreibungen besonders des Waldes. In Rückblenden wurde der verstörende Werdegang des inhaftierten Mörders erzählt, so kann man gut nachvollziehen, wie er zu dem wurde, was er ist.

Bewertung vom 30.11.2021
Bis zum Mond und zurück
Atkins, Dani

Bis zum Mond und zurück


sehr gut

Alex und sein 6-jähriger Sohn Connor haben einen schweren Verlust erlitten - seine Frau Lisa kam bei einem schweren Zugunglück ums Leben. Die Astronomin war auf dem Weg zu einer Astronomie-Messe, denn ihre Leidenschaft waren die Sterne und der Mond und damit hat sie auch ihren kleinen Sohn begeistert. Da Lisa einen Organspendeausweis besaß, kann vier kranken Personen mit ihren Organen geholfen werden. Allen voran der jungen Lehrerin Molly, die dringend ein neues Herz braucht. Die Familie von Alex und die Transplantatempfänger stehen in regem Austausch und daraus entwickeln sich tiefe Freundschaften. Doch dann kommt alles doch etwas anders, als man gedacht hat .

Dieser tief berührend und sehr emotional geschriebene Roman hat mir gut gefallen. Er ist von Anfang an fesselnd und mitreißend geschrieben und stellenweise auch richtig spannend. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Alex und Molly, den beiden Hauptpersonen, erzählt. Molly war mir sehr sympathisch, sie hat trotz ihrer Krankheit nie aufgegeben. Sie ist sehr einfühlsam beim Umgang mit den Kindern ihrer Klasse, aber auch mit Connor, den sie gleich ins Herz geschlossen hat. Man kann auch Alex gut verstehen, der durch den Kontakt mit den Transplantatempfängern die Nähe zu seiner verstorbenen Frau sucht. Er muss erst lernen, loszulassen und seine Trauer zu bewältigen.

Ein wunderbar geschriebener Roman über Trauer, Freundschaft und Liebe. Und nebenbei erfährt man noch einiges über Organspenden und wie wichtig, Spenderausweise sind.

Bewertung vom 16.11.2021
Waldeskälte
Krüger, Martin

Waldeskälte


sehr gut

Valeria stammt aus dem kleinen Bergdorf Eigerstal in den Schweizer Alpen und arbeitet als Leutnant bei Interpol. Da erreicht sie ein Anruf eines alten Freundes - in ihrem Heimatort ist ein junges Mädchen, seine 14-jährige Nichte, spurlos verschwunden. Es gibt Anzeichen, dass ein Zusammenhang zu einem ähnlichen Fall vor 21 Jahren besteht, bei dem drei Mädchen verschwanden, aber nur eine lebendig aufgefunden wurde. Diese Überlebende war Valeria, die sich aber an nichts erinnern konnte und auch heute noch nicht kann. Erst zögert sie, denn sie wollte niemals an diesen Ort zurückkehren - doch dann kann sie nicht anders und stellt sich der Herausforderung, auch weil sie selbst gerne endlich mit der Vergangenheit abschließen möchte, die sie nicht loslässt.

Die Ermittlungen im kalten, düsteren Alpenort gestalten sich äußerst schwierig, das Setting wirkt sehr mysteriös und gruselig. Die ganze Gegend wirkt auf mich beklemmend und verstörend, mit Valeria und ihren Handlungen bin ich nicht so ganz warm geworden, manches blieb mir rätselhaft. Auch die Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei war anfangs nicht sehr kollegial dargestellt. Dennoch fand ich diesen Thriller sehr spannend geschrieben und war von den wahren Hintergründen der Taten dann doch überrascht. In Einblendungen erfuhr man auch immer Einzelheiten über den Fall vor 21 Jahren, was sehr interessant beschrieben wurde. Es bleibt sehr spannend und aufregend bis zum Ende und ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 09.11.2021
Meeressarg / Fabian Risk Bd.6
Ahnhem, Stefan

Meeressarg / Fabian Risk Bd.6


ausgezeichnet

Dies ist der 6. Band der Fabian Risk-Reihe und es empfiehlt sich sehr, die Vorgänger-Bände gelesen zu haben, denn die Story baut großteils darauf auf. Es geht gleich wieder spannend los: eine junge Frau kippt mit ihrem Kajak um und sieht so ein Auto mit zwei Leichen darin am Meeresgrund. Der Mann mit dem Loch im Kopf am Steuer entpuppt sich als hoher Beamter, die junge Frau auf dem Rücksitz kann nicht identifiziert werden. Fabian Risk verdächtigt den skrupellosen dänischen Kripo-Chef Kim Sleizner, mit dem er schon länger im Clinch liegt. Auch seine frühere Kollegin Dunja Hougard führt umfangreiche Nachforschungen gegen Kim durch und möchte ihm endlich seine ganzen Untaten nachweisen. Doch Kim jagt sie und lässt sie sogar zur Fahndung ausschreiben und so wird es immer spannender.

Die erschreckenden Machenschaften des hohen dänischen Polizisten Kim werden immer umfangreicher und abstoßender. Eine Aktion jagt die nächste und es wird keine Sekunde langweilig. Fabian Risk muss auch noch einen tragischen, persönlichen Schicksalsschlag ertragen, wodurch seine Ehe in Gefahr gerät. Die rasant erzählte Story hat mich von Anfang bis Ende gefesselt und ich konnte das Buch kaum weglegen. Die hasserfüllten Aktionen von Kim werden immer brutaler und verstörender. Dunja und Fabian sind die stärksten Charaktere dieser Story, die zwischen Stockholm und Kopenhagen stattfindet. Auch der Kripo-Beamte Morten Heinesen, der sich bisher immer mehr im Hintergrund gehalten hatte, wächst über sich hinaus. Ein wirklich packender Krimi, der mich nicht mehr losgelassen hat!

Bewertung vom 24.10.2021
Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix! / Freddy und Flo Bd.1
Kling, Maria

Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix! / Freddy und Flo Bd.1


ausgezeichnet

Freddy, 9, und seine 12-jährige Schwester Flo ziehen mit ihrem Vater und dessen Freundin Ulrike in eine neue Wohnung direkt am Friedhof. Flo ist darüber überhaupt nicht begeistert, aber ihr Bruder Freddy findet es aufregend. Besonders, als sich herausstellt, dass die anderen Hausbewohner etwas seltsam sind. Da tummeln sich ein Werwolf, ein Vampir, eine kleine Hexe, eine Elfe, die Heinzelleute und ein Untoter! Diese sind voller Sorge, dass nun echte Menschen in ihrem Haus wohnen und wollen sie durch Spuk vertreiben. Doch zum Glück gelingt das nicht und sie freunden sich alle miteinander an.

Die verschiedenen Geister sind sehr detailliert und humorvoll mit all ihren Macken beschrieben. Die spannende Geschichte ist sehr schön erzählt und beschreibt, wie mit vereinten Kräften ein Betrug aufgedeckt wird. Die Kinder sind dabei sehr einfallsreich und die Geister helfen ihnen so gut sie können. So bringen sie ihren zwielichtigen Vermieter, Herrn Wiesel, zum Gruseln.

Vorne im Buch befindet sich eine große Übersicht über das Haus und seine schrägen Bewohner, die hier alle genau vorgestellt werden. Auch im Buch sind etliche witzige Illustrationen enthalten, die die Geschichte gut untermalen.Ein wirklich lustiges Buch zum Selber Lesen oder auch Vorlesen!

Bewertung vom 22.10.2021
Pacific Crest Trail Killer
Piskulla, Christian

Pacific Crest Trail Killer


sehr gut

Der Polizist Mark Stetson kehrt nach einem längeren Einsatz bei der Militärpolizei im Ausland nach Amerika zurück. Bevor er wieder zu arbeiten beginnt, möchte er eine lange Wanderung über den legendären PCT, den Pacific Crest Trail, unternehmen - das war schon immer sein Traum! Dieser anspruchsvolle Wanderweg geht über 4300 km und man ist ca. 6 Monate unterwegs - oftmals ganz alleine und einsam in der Wildnis. Doch Mark kommt nicht allzu weit, denn er macht eine erschreckende Entdeckung: ein weibliches Mordopfer, verbrannt in seinem Zelt. Schnell kommt die Vermutung auf, dass es sich hier um einen Serientäter handelt, der bald wieder zuschlagen wird. Das FBI übernimmt den Fall und nimmt auch Mark unter Vertrag, er soll auf dem PCT undercover ermitteln.

Dieser überaus spannende Thriller über einen brutalen Serienkiller hat ca. 650 Seiten, von denen man einige hätte kürzen können. Es gibt sehr viele Nebenschauplätze, die viel Raum einnehmen und die das Ganze teils etwas langatmig machen. Sehr schön dagegen die Schilderungen der unberührten Natur am Trail - gut auch die Karte dazu am Anfang mit Informationen zum PCT. Erschreckend gut beschrieben wurde der soziale Abstieg in den USA, sobald man arbeitslos wird und seine Wohnung nicht mehr bezahlen kann und im Trailerpark landet - danach kommt nur noch die Obdachlosigkeit. Die Frage wird gestellt: Was macht einen Menschen zu einem Killer?

Die Hauptperson Mark war mir sehr sympathisch, man konnte seine Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen, bei der geheimnisvollen Rebecca hatte ich immer leise Zweifel. Der Schreibstil war sehr fesselnd und abwechslungsreich. Das große Problem mit den Obdachlosen im Land wurde immer wieder thematisiert, auch wie es dazu kommen kann. Ein beklemmender Thriller, der zum Nachdenken anregt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.10.2021
Ran an die Fritteuse - Draußen frittieren
Vössing, Su

Ran an die Fritteuse - Draußen frittieren


sehr gut

Die bekannte Spitzenköchin Su Vössing hat ein etwas anderes Kochbuch herausgebracht - es geht um das Frittieren. Sie empfiehlt, die Fritteuse auf die Terrasse neben den Grill zu stellen, dann gibt es auch keine Geruchsbelästigung. Neben hilfreichen Tipps zur Wahl der richtigen Fritteuse und zur Fettkunde folgt dann erstmal der Fritten-Workshop oder die Suche nach den perfekten Pommes - schließlich eines der wichtigsten Frittier-Gerichte!

Nun folgen die interessanten, ansprechenden Rezepte - zu jedem gibt es ein großes, appetitliches Farbfoto - die alle gut erklärt sind. Es gibt sowohl vegetarische als auch welche mit Fleisch, Geflügel und Fisch und auch süßes kommt nicht zu kurz. Sehr gut finde ich auch den Anhang mit Dips, Saucen und Dressings, die man gut mit den diversen Gerichten kombinieren kann. Ein interessantes Kochbuch mit vielseitigen Ideen!

Bewertung vom 11.10.2021
Eskalation
Benrath, Nora

Eskalation


sehr gut

Dina ist nach einem Treffen mit ihrer Freundin nachts auf der Autobahn auf dem Heimweg. Da erreicht sie ein Anruf eines ihr unbekannten Mannes, der ihr über ihre Fernsprecheinrichtung Anweisungen gibt und dicht hinter ihr fährt. Als sie auf die Landstraße abbiegen, schöpft sie Hoffnung, als sie eine Polizei-Kontrolle entdeckt - doch es wird noch schlimmer, als sie sich das in ihren schlimmsten Träumen vorstellen könnte ...

Das Buch ist von Anfang an sehr spannend geschrieben und lässt sich gut und schnell lesen. Besonders der schnelle Wechsel der meist kurz gehaltenen Kapitel aus der Sicht der verschiedenen Beteiligten erhöht den Spannungsbogen noch. Dina war mir sehr sympathisch, ich habe mit ihr mitgelitten und gehofft, dass sie entkommen kann. Besonders die grausamen Folterungen fand ich sehr verstörend. Man erfährt viel über die Ermittlungen, wird auch mal auf eine falsche Spur geführt und ist erstaunt über die überraschende Auflösung.

Bewertung vom 06.10.2021
Morgen, Klufti, wird's was geben
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Morgen, Klufti, wird's was geben


sehr gut

Weihnachten steht vor der Tür und bei Kluftingers herrscht reges Treiben: Erika schmückt den Baum und Klufti vertilgt die Plätzchen! Da geschieht die erste Katastrophe - Erika fällt von der Leiter und wird von Kluftis Erzfeind Dr. Langhammer ins Krankenhaus verfrachtet. Nun muss Klufti ran und Erikas Aufgabenliste abarbeiten. Da er mal wieder ganz innovative Ideen beim Schmücken hat, fällt erstmal der Strom aus und das Wohnzimmer brennt beinahe ab. Weil Klufti nicht weiter weiß, müssen die Fachleute für Elektrik ran. Die haben aber sehr großen Durst und vernichten die Glühwein-Vorräte für den Stand des Frauenbundes, die laut Erika auf keinen Fall angerührt werden dürfen. Aber das kann einen Klufti doch nicht bekümmern - flugs stellt er sein eigenes, höchst eigenwilliges Gebräu her und hat damit sogar Erfolg auf dem Weihnachtsmarkt! Zusammen mit dem Japaner Joschi verkaufen sie wie die Weltmeister, dabei unterhalten sie sich in einem eigentümlichen Englisch zum kaputt lachen - aber Hauptsache, sie verstehen sich! Nach dem Genuss von reichlich Glow Wine ist das auch kein Problem!

Ich habe schon lange nicht mehr so viel lachen müssen, wie bei diesem Buch mit den 24 Kapiteln für 24 Katastrophen. Es ist wirklich unglaublich, wie ein einzelner Mensch in so einem kleinen Buch so viel vermurksen kann. Aber Klufti wäre nicht Klufti, wenn er nicht immer irgendeine Lösung finden würde und seine Erklärungen zu den Allgäuer Weihnachtsbräuchen sind schon sensationell! Besonders lesenswert sind wieder seine halb-englischen Unterhaltungen mit dem Verwandten aus Japan - man muss sich wirklich wundern, dass der Joschi so viel versteht. Leider gibt es diesmal keinen Kriminalfall zu lösen - nur Katastrophen auszubaden - aber egal, ich habe mich dennoch köstlich amüsiert!