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Ameland
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Kierspe

Bewertungen

Insgesamt 413 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2021
Calypsos Irrfahrt
Franz, Cornelia

Calypsos Irrfahrt


ausgezeichnet

Gelungene Umsetzung eines aktuellen Themas

Es ist sicher nicht einfach, über ein Thema wie die Flüchtlingsproblematik in einem Jugendbuch zu schreiben. Cornelia Franz ist die Umsetzung mit „Calypsos Irrfahrt“ hervorragend gelungen.

Geplant war für die Familie eine entspannte Urlaubsreise mit der Yacht bis die Flüchtlingskinder Nala und Moh aus dem Meer fischen. Von da an beginnt eine Odyssee, denn in keinem Land fühlt man sich für die Kinder zuständig und so müssen sie an Bord der Calypsos bleiben. Aber wie soll es am Ende der Ferien mit den Kindern weitergehen?

In einem unkomplizierten Schreibstil und am Beispiel von Nala und Moh beschreibt die Autorin das Schicksal vieler Flüchtlinge. Sie fliehen vor den Schrecken des Krieges, verlassen ihre Heimat, sind während ihrer Flucht großen Gefahren ausgesetzt, hoffen auf eine bessere Zukunft, um dann festzustellen, dass sie, egal wo, ungewollt sind.

Cornelia Franz hat bei der Umsetzung darauf geachtet, dass die Geschichte trotz des traurigen Themas nicht zu bedrückend rüberkommt, sondern für Unterhaltung und Spannung sorgt. Mir gefällt, dass sie sich bei diesem Jugendbuch für ein Happyend entschieden hat und die Menschlichkeit die Oberhand behält.

Von mir gibt’s eine Leseempfehlung nicht nur für Jugendliche sondern auch für Erwachsene und fünf Sterne.

Bewertung vom 09.03.2021
Mordsand / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.4
Fölck, Romy

Mordsand / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.4


ausgezeichnet

Nicht zu vergleichen mit den Vorgängern, aber sehr gut

Dies ist bereits Band vier der Reihe mit Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Ich begleite die beiden Ermittler bereits von Beginn an, da die Fälle aber in sich abgeschlossen sind, kann man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen.

„Mordsand“ ist sicher nicht so spannend wie z. B. „Sterbekammer“, aber es wusste mich trotzdem zu fesseln. M. E. lag der Fokus von Romy Fölck dieses Mal nicht so sehr auf dem Fall an sich, sondern ihre Intention bestand mehr darin, die Vorkommnisse in den Kinderheimen und Werkshöfen der ehemaligen DDR aufzuzeigen. Diese eingefügten rückblickenden Kapitel haben mich einerseits gefesselt, aber andererseits sind sie mir auch an die Nieren gegangen, umso mehr als sie der damaligen Realität entsprechen.

Es ist zwar schnell klar, dass die Morde mit dieser Vergangenheit in Verbindung stehen, aber es dauerte bis zum Schluss bis ich den kompletten Zusammenhang erkannte. Falsche Fährten und überraschende Wendungen sorgten dafür, dass ich als Leser am Ball blieb.

Über die Zeit sind mir die Protagonisten ans Herz gewachsen und ich möchte keinen von ihnen missen. Mit neuen Charakteren sorgte die Autorin für Abwechslung.

In ihrem unnachahmlichen Schreibstil ließ die Autorin wieder einmal die Marsch mit ihren vielen Facetten vor meinem inneren Auge entstehen. Und an wenigen Beispielen hat sie mir die Diskrepanz zwischen dem behüteten Leben auf dem Paulsenhof und der furchtbaren Kindheit und Jugend in den Kinderheimen vor Augen geführt. Romy Fölck weiß mit Sprache umzugehen.

„Mordsand“ lebt nicht so sehr von der Spannung, aber hat durch die Aufarbeitung eines Stück deutscher Geschichte mehr Tiefgang. Von mir bekommt das Buch eine unbedingte Leseempfehlung und fünf Sterne.

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Bewertung vom 26.02.2021
Wenn Wattwürmer weinen / Ostfriesen-Krimi Bd.8
Franke, Christiane;Kuhnert, Cornelia

Wenn Wattwürmer weinen / Ostfriesen-Krimi Bd.8


ausgezeichnet

Spannung und Humor garantiert

Dies ist bereits Band acht der Reihe mit dem Ermittlertrio Lehrerin Rosa, Postbote Henner und Dorfpolizist Rudi. Für mich ist es jedes Mal wie ein Wiedersehen mit alten und liebgewordenen Bekannten.

Auch wenn es in diesem Fall teilweise ziemlich traurig zugeht, weil es Rosas bisher persönlichster Fall ist, so gibt es doch genügend Anlass zum Schmunzeln und Lachen. Ich mag diesen trockenen ostfriesischen Humor sehr.

Die authentischen Protagonisten sind bis auf wenige Ausnahmen äußerst sympathisch und mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen. Jedes Mal tauche ich förmlich in ihr Leben ein und fühle mit ihnen.

Als großer Nordseefan liebe ich natürlich die Beschreibungen von Land und Leuten und freue mich, wenn mir bekannte Orte oder Plätze genannt werden. Daher verlasse ich Ostfriesland und den spannenden und unterhaltsamen Krimi wieder mit großem Bedauern, aber nicht ohne vorher fünf Sterne zu verteilen.

Bewertung vom 16.02.2021
Wie man seine peinlichen Eltern erträgt / Eltern Bd.2
Johnson, Pete

Wie man seine peinlichen Eltern erträgt / Eltern Bd.2


gut

Gar nicht meine Art von Humor

Mit der Bewertung dieses Buches tue ich mich was schwer. Ich hatte mich aufgrund einer kurzen Leseprobe für dieses Buch entschieden. Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich mit dieser Art von Humor nichts anfangen kann. Man sagt ja immer, dass Übertreibung anschaulich macht, aber mir war es insgesamt too much. Lediglich der etwas ernstere Teil zum Ende hin hat mir gefallen.

Ich fand auch die Charaktere zu eindimensional. Da ist Luis, der überhaupt nix für die Schule tut, sondern allein auf eine Karriere als Comedian baut. Maddy lernen wir nur als Luis Agentin und Edgars Freundin kennen. Dann gibt es noch die plötzlich durchgeknallten Eltern von Luis, die mir einfach zu übertrieben dargestellt werden.

Geschrieben ist die Geschichte in Form von Tagebucheinträgen in einer sehr einfachen und jugendlichen Sprache.

Vielleicht liegt es an meinem fortgeschrittenen Alter, dass mir das Buch nicht gefallen hat. Ich könnte mir vorstellen, dass Leser in Luis Alter mehr Spaß an der Lektüre haben. Aufgrund einiger Lacher und den Szenen mit etwas mehr Tiefgang am Schluss gibt’s von mir noch drei Sterne.

Bewertung vom 30.01.2021
Socke und Sophie - Pferdesprache leicht gemacht
Zeh, Juli

Socke und Sophie - Pferdesprache leicht gemacht


ausgezeichnet

Wie Pferde ticken

Die Geschichte beginnt ziemlich traurig, denn dem Pony Sokrates (genannt Socke) geht es gar nicht gut. Es wird schlecht behandelt und für ein Problempferd gehalten. Zum Glück befreit es eine Tierärztin und sie gibt Socke bei Sophie in Pflege. Ab diesem Zeitpunkt beginnt sowohl für Sophie als auch für Socke eine Zeit des Lernens.

Während des Lesens sind mir sowohl Sophie als auch Socke ans Herz gewachsen. Beide werden äußerst sympathisch dargestellt. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Sophie und Socke erzählt. Dadurch erfährt man warum ein Pferd in der jeweiligen Situation genau so und nicht wie vom Menschen erwartet reagiert.

Der unkomplizierte Schreibstil kommt dabei ohne Fachchinesisch aus und zeigt an simplen Beispielen das Verhalten von Pferden sehr anschaulich auf. Im Anhang gibt es noch viele weitere Informationen rund ums Pferd und einige im Text benutzte Begriffe werden dort noch erklärt.

Die farbigen Illustrationen von Flix sind sehr ausdrucksstark. Ich hätte mir einige mehr davon gewünscht.

Ein Buch wie gemacht nicht nur für Leseratten, sondern insbesondere auch für Pferdenarren. Aufgrund des Themas und der weiblichen Protagonistin fühlen sich wahrscheinlich Mädchen eher angesprochen als Jungs.

Insgesamt eine äußerst informative und sehr unterhaltsame Geschichte, bei der ich noch einiges über das Verhalten von Pferden gelernt habe. Bevor Kinder und Jugendliche Reitunterricht bekommen, sollten sie dieses Buch lesen bzw. vorgelesen bekommen. Gerne gibt’s von mir eine Leseempfehlung und fünf Sterne.

Bewertung vom 26.01.2021
Das Windsor-Komplott / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.1
Bennett, S J

Das Windsor-Komplott / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.1


ausgezeichnet

Königliches Vergnügen

Allein den Gedanken, die Queen ermitteln zu lassen, fand ich schon interessant und war gespannt wie S. J. Bennett dieses umgesetzt hat. Nachdem ich das Buch beendet habe, muss ich sagen es ist ihr vortrefflich gelungen. Die Queen verhält sich immer ihrer Position entsprechend, zieht Fäden im Hintergrund und führt „ihre“ Leute diskret auf die richtige Spur.

Die Schilderung des königlichen Alltags kommt meinen Vorstellungen schon ziemlich nah. In manchen Situationen schob sich förmlich das Bild der realen Queen vor meine Augen und ich dachte, das kann ich mir bei ihr genau so vorstellen.

Der unkomplizierte Schreibstil und der mal mehr und mal minder unterschwellige Humor machte dieses Buch zu einem Lesevergnügen. Für den Humor war meist Prinz Philip mit seiner unbedarften Direktheit zuständig. Schade, dass seine Auftritte immer nur kurz waren.

Mir hat dieser Serienauftakt großes Lesevergnügen bereitet und ich freue mich schon auf die Fortsetzung, daher gibt’s fünf royale Sterne von mir.

Bewertung vom 22.01.2021
Elchtage
Klingenberg, Malin

Elchtage


gut

Da hatte ich mehr erwartet

Johanna ist dreizehn Jahre und das neue Schuljahr bringt viele Veränderungen. Im Gegensatz zu ihrer besten Freundin interessiert sich Johanna noch nicht für Jungs und mag sich auch nicht aufbrezeln, um zur In-Gruppe zu gehören. Sie ist eher ein Naturmensch und streift allein durch die Wälder.

Johanna und ihre Art mochte ich sehr. Sie ist ein sehr sympathisches Mädchen, das sich nicht verbiegen will, nur um anderen zu gefallen.

Das Buch lässt sich flüssig lesen und die Sprache entspricht der Zielgruppe. Von der Thematik enthält die Geschichte alles für diese Altersgruppe … Tiere und Tierschutz, die schwierige Zeit zwischen nicht mehr Kind und noch nicht erwachsen sein, die ersten Schmetterlinge im Bauch und Sandkastenfreundschaft. Aber all diese Themen werden nur angerissen. Für mich lässt die Geschichte am Ende zu viel offen und das gefällt mir gerade bei einem Jugendbuch nicht wirklich.

Ich glaube aber, dass Mädchen (für Jungs ist es meiner Meinung nach eher nix) das Buch trotzdem gefallen könnte. Von mir gibt’s aber nur drei Sterne.

Bewertung vom 10.01.2021
Mopsa - Eine Maus kommt ganz groß raus
Habersack, Charlotte

Mopsa - Eine Maus kommt ganz groß raus


ausgezeichnet

Kleine Maus ganz groß

Die kleine Maus Mopsa hat mein Herz im Sturm erobert! Nicht nur dass sie eine quirlige und fröhliche Person ist, sie hat ihr Herz auch auf dem rechten Fleck. Sie lehnt sich gegen Ungerechtigkeiten auf, weiß sich mit der jeweiligen Situation zu arrangieren und verfolgt ihr Ziel. Für ihre Freunde verzichtet sie auf ihren großen Traum auf einer Bühne zu stehen, um ihnen zur Hilfe zu eilen.

Mopsas Abenteuer schildert Charlotte Habersack sehr anschaulich in 24 Kapiteln. Das Buch eignet sich super als Adventskalenderbuch zum Vor- und Selberlesen. In einem unkomplizierten und bildhaften Schreibstil nimmt die Autorin uns mit in die unbekannte Welt der Mäuse zu einer längst vergangenen Zeit.

Ein besonderes Highlight sind die vielen großformatigen farbigen und detaillierten Illustrationen von Laura Fuchs, die den Text wunderbar ergänzen und unterstreichen. Besonders für jüngere Leser dürften diese interessant sein, da es dort einiges zu entdecken gibt. Mir haben auch die teilweise farbigen Buchseiten gut gefallen.

Aufgrund der hochwertigen Aufmachung ist m. E. auch der Preis von 16,00 € gerechtfertigt.

Insgesamt eine unterhaltsame, spannende und auch humorvolle Geschichte für die Vorweihnachtszeit. Ich kann gar nicht anders als für Mopsa fünf Sterne zu vergeben.

Bewertung vom 07.01.2021
Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1
Blum, Antonia

Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1


ausgezeichnet

Wie alles begann

„Zeit der Wunder“ ist der Auftakt zur Kinderklinik-Weißensee-Reihe. Antonia Blum hat als Setting dieses kommunale Säuglings- und Kinderkrankenhaus gewählt. Es war bei seiner Eröffnung im Jahr 1911 das erste seiner Art. Erstmalig wurden neue Wege bei der Behandlung von Säuglingen und Kleinkindern beschritten. Zu den Besonderheiten der Kinderklinik gehörte neben einer Säuglingsfürsorgestelle auch die erste und einzige Milchkuranstalt Preußens. Auf dem Gelände gehaltene Kühe sorgten für die Milch.

Die Auswahl der Charaktere fand ich ebenfalls sehr interessant. Wir bekommen einen Querschnitt der damaligen Gesellschaftsschichten geboten; angefangen bei den Waisenkindern über Arbeiter, Mitglieder des gehobenen Bürgertums und des Adels bis hin zur Kaiserin.

Die beiden Waisen Marlenen und Emma Lindow haben die einmalige Chance bekommen, eine Ausbildung in der Kinderklinik Weißensee zu absolvieren. Als sie sich voller Elan auf den Weg machen, ahnen sie noch nicht welche Steine ihnen in den Weg gelegt werden, aber auch welche Glücksmomente ihnen bevorstehen.

Ein unkomplizierter Schreibstil garantiert einen flüssigen Lesefluss. Vorhersehbare wie unerwartete Wendungen und Ereignisse, die zum Miträtseln einluden, sorgten bei mir für spannende Lesestunden.

Ich habe die Lindow-Schwestern sehr gerne bei ihrer Ausbildung und ihrer persönlichen Entwicklung begleitet. Die historisch belegten medizinischen Erläuterungen waren für mich sehr informativ und ich freue mich bereits jetzt auf die Fortsetzung. Gerne empfehle ich dieses Buch weiter und vergebe fünf Sterne.