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Pharo72
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Zittau
Über mich: 
Büchersüchtige, introvertierte Leseratte!

Bewertungen

Insgesamt 467 Bewertungen
Bewertung vom 18.01.2012
Das Skript
Strobel, Arno

Das Skript


ausgezeichnet

Die Studentin Nina Hartmann erhält ein rätselhaftes Päckchen, der Anfang eines Romans - geschrieben auf Menschenhaut. Kurz darauf wird in einem Waldstück bei Hamburg die grausam verstümmelte Leiche einer jungen Frau gefunden und schnell wird klar, ein perfider Mörder stellt die Taten aus dem Roman „Das Skript“ von Thriller-Autor Christoph Jahn nach. Dies geschieht nicht zum ersten Mal bei einem seiner Romane und schnell gilt der Schriftsteller als der Hauptverdächtige. Doch es profitieren auch andere, wenn ein Buch es auf die Bestsellerliste schafft.

Meine Meinung:

Der nahe Trier lebende Arno Strobel legt hier den von seinen vielen Fans sehnsüchtig erwarteten dritten Psychothriller vor. Anders als bei seinen ersten beiden Romanen im Genre („Der Trakt“ und „Das Wesen“) ist diesmal ein Serienmörder am Werk, der mit seinen Opfern keineswegs zimperlich umgeht. Daher sollte auch der Leser nicht ganz so empfindlich sein, was gewisse detaillierte Beschreibungen betrifft.

Mit Hauptkommissarin Matthiessen und Oberkommissar Erdmann hat Arno Strobel zwei Ermittler erschaffen, die beide Altlasten mit sich herumtragen, sowohl privater als auch dienstlicher Natur, und sich dennoch mit ganzer Kraft für die Lösung des Falls einsetzen. Wiederholt weist sein Blick für Details auf eine intensive Vor-Ort-Recherche hin.

Interessante Einblicke ins Verlagswesen werden ebenso geboten wie hervorragend herausgearbeitete Nebencharaktere, die in einer Vielzahl an Verdächtigen münden. Schlussendlich verdichten sich die Hinweise und ein Wettlauf gegen die Zeit und um das Leben mehrerer entführter Frauen beginnt, der dem Leser den Puls in die Höhe treibt. Dabei schafft es Arno Strobel immer wieder falsche Fährten zu legen, die die Spannung keine Sekunde abreißen lassen.

Erneut gelingt Arno Strobel mit „Das Skript“ ein mitreißender Thriller, der vor allem auch durch die Buch-im-Buch-Perspektive fasziniert. Bereits jetzt bin ich auf neue Ideen dieses erstklassigen deutschen Autors gespannt.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2011
Dämonenring : Ruf des Blutes 03
Tanya Carpenter

Dämonenring : Ruf des Blutes 03


sehr gut

Mysteriöse Mordfälle sorgen für Aufruhr unter der adeligen Gesellschaft Londons. Immer mehr Lords fallen einem Täter zum Opfer, der nicht natürlichen Ursprungs zu sein scheint. Daher bittet der britische Geheimdienst MI5 die Ashera, einen Orden der sich mit Übersinnlichem beschäftigt, um Mithilfe bei der Aufklärung. Die junge Hexe und Vampirin Melissa Ravenwood wird mit dem Fall beauftragt und bekommt Warren Forthys, einen ehrgeizigen Agenten des MI5, zur Seite gestellt. Dieser glaubt an keinen übernatürlichen Täter, kann sich jedoch auch der verführerischen Anziehung von Melissa nicht entziehen, was ihr einige Probleme bereitet.

In Melissas Verlobtem Armand erwacht bei einer leidenschaftlichen Begegnung sein Krafttier, ein wilder Panther. Unfähig diesen zu bändigen, verfällt er immer mehr einer zerstörerischen Eifersucht, indem er keinen Mann mehr in Melissas Nähe duldet. Das Erscheinen seines Erzfeindes Dracon, der auf Anweisung der Vampirkönigin an Melissa gebunden ist, bringt das Fass zum Überlaufen. Als sich auch noch die Crawler, eine minderwertige Vampirrasse, gegen die Menschen erheben, hat Melissa alle Hände voll zu tun, das Rätsel um einen geheimnisvollen Ring, der ihr immer wieder in Visionen erscheint, zu lösen.

Meine Meinung:

Nach „Tochter der Dunkelheit“ und „Engelstränen“ legt Tanya Carpenter hier nun den dritten Teil ihrer dunklen Vampirserie „Ruf des Blutes“ vor. Von unbegrenztem Einfallsreichtum zeugt das Einbinden von Dämonen aus der ägyptischen Mythologie ebenso wie das Erschaffen einer weiteren Vampirrasse bzw. die Erklärung des Ursprunges der Crawler.

Während der im zweiten Teil noch so beherrschend auftretende Vampirlord Lucien nur noch eine Nebenrolle spielt, konzentriert sich die Handlung mehr auf Melissas und Armands Gefühlsleben. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob mir der eingeschlagene Weg der beiden zur Monogamie so richtig gefällt, waren es doch unter anderem die Zügellosigkeit von Carpenters Vampiren, die ihre besondere Faszination ausmachte. Überhaupt sind in diesem Teil weniger Sexszenen vorhanden, dafür wird mehr Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten geboten, was dem Roman gut tut.

Vor allem Melissas Weiterentwicklung ist sehr glaubhaft. Trotzdem sie immer mehr ihr Vampirsein akzeptiert, verliert sie nie ganz ihre Zweifel und Menschlichkeit, was sie immer mehr zur Identifikationsfigur werden lässt. Mit Warren hat die Autorin einen äußerst sympathischen neuen Charakter erschaffen, von dem in den nächsten Bänden hoffentlich noch viel zu lesen sein wird. Ganz besonders gut gefiel mir der Auftritt der Katze Pheodora. Insgesamt hat mir das Lesen dieses dritten Bandes der Reihe mir wieder viel Freude bereitet und ich bin bereits sehr gespannt, wie es mit Melissa und ihren Lieben weitergeht.

Bewertung vom 13.11.2011
The Social Netlove
Strack, Jenna

The Social Netlove


ausgezeichnet

Die 28jährige Marie Emilie Lau ist von ihrer Tätigkeit als Bürokauffrau in einem Dienstleistungsunternehmen angeödet, war es doch eigentlich immer ihr Traum, als Modedesignerin Karriere zu machen. Einzige Stütze und häufiger Trostpartner ist ihr bester Freund Thomas, der mehr Zeit online als im realen Leben verbringt. Die Freundschaft mit Maries bester Freundin Isabell droht zu zerbrechen, als diese immer mehr zur Supermutter und elitären Ehefrau mutiert.

Von einem Song im Radio inspiriert, recherchiert Marie eines Tages im Internet nach Jamie Baker, einem Sänger ihrer Lieblings-Boygroup aus Teenagerzeiten. Sie stößt auf sein Profil bei Facebook, nimmt allen Mut zusammen und schickt ihm eine Nachricht. Auf eine Standardantwort reagiert sie leicht zickig, was das Interesse ihres Schreibpartners weckt. Nach und nach ergibt sich eine tiefe Freundschaft während zahlloser ausgetauschter Nachrichten und Telefonate. Beide mögen einander nicht mehr missen. Sollte es wirklich ein Happy-End für Marie und ihren Jugendschwarm geben?

Meine Meinung:

Die junge Autorin Jennifer Strack hat mir mit ihrem kürzlich erschienenen Roman „The Social Netlove – Liebe ist niemals offline” ein paar wunderschöne, vergnügliche Lesestunden bereitet. Ich-Erzählerin Marie hatte schon nach den ersten Sätzen mein Herz gewonnen. Ihre Teenagerschwärmerei für einen Boygroupstar ebenso wie ihre langsam aufkeimende Liebe durch das Austauschen digitaler Nachrichten haben in mir jede Menge positiver Erinnerungen persönlicher Art wachgerufen. Selbst bis in meine Träume hat mich die Thematik verfolgt.

Neben Marie sind auch die anderen Nebencharaktere vortrefflich gezeichnet, wobei ich besonders den internetsüchtigen Thomas hervorheben möchte. Die flüssige Schreibweise und der dabei immer wieder fabelhaft in Szene gesetzte Humor lassen die Seiten wie von selbst umblättern. Spätestens beim Nachrichtenaustausch zwischen J. und Marie kann der Leser sich der Geschichte nicht mehr entziehen und verzerrt sich ebenso sehnsüchtig wie die Protagonistin nach Post aus London. Auch die Geschichte rund um die Romanze ist stimmig und die Handlungen der Figuren gut nachvollziehbar.

Nicht unerwähnt sollte auch bleiben, dass das Buch auch von der Optik her mit seinem pinkfarbenen Cover und dem süßen Katzen-Laptop-Motiv ein absoluter Hingucker ist. Wenigstens geringfügige Englischkenntnisse sollten beim Leser jedoch vorhanden sein, um auch alle Nachrichten und vor allem den wunderschönen Songtext für Marie richtig genießen zu können. Das kitschig-schöne Happy-End wird schließlich jedes Romantikerherz höher schlagen und die Lektüre des Buches mit einem Lächeln beenden lassen.