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Bücherfreundin
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Leipzig

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Insgesamt 537 Bewertungen
Bewertung vom 21.05.2020
Feuerland
Engman, Pascal

Feuerland


sehr gut

Pascal Engman hat mit seinem Roman "Feuerland" einen spannenden Thriller um die Kriminalkommissarin einer Sondereinheit, Vanessa Frank, vorgelegt.

Vanessa Frank lebt gerade in Scheidung und ist nach einer Alkoholfahrt vom Dienst suspendiert. Doch das hält sie nicht davon ab, in einem Fall zu ermitteln, der schnell die Grenzen von Schweden überschreitet. Es geht nicht nur um Diebstahl und Entführung sondern in erster Linie um Menschenhandel und Organhandel.

Am Anfang gibt es drei Handlungsstränge, die auf dem ersten Blick scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Zum einen kümmert sich Vanessa in ihrer ungewollten freien Zeit um eine Flüchtlingseinrichtung, zum anderen gibt es die Entführung zweier Millionäre, die eisern schweigen. Als drittes gibt es die Klinik in Chile, welche mit Organen von Kindern handeln und dringend auf Nachschub angewiesen sind.
Mit der Zeit erkennt man immer mehr die Zusammenhänge und auch für Vanessa Frank werden ihre Ermittlungen immer gefährlicher. Schafft es Vanessa noch rechtzeitig die illegalen Machenschaften aufzudecken und das Netzwerk zu zerschlagen?

Pascal Engman hat einen spannenden Thriller geschaffen, der zwar zunächst etwas langatmig scheint, aber im Laufe des Geschehens deutlich an Fahrt aufnimmt und zum Ende nichts für schwache Nerven ist. Nicht nur für Fans von skandinavischen Krimis / Thriller kann ich eine echte Leseempfehlung geben.

Bewertung vom 18.05.2020
Echo des Schweigens
Thiele, Markus

Echo des Schweigens


sehr gut

Der Rechtsanwalt Markus Thiele verwebt in seinem Roman "Echo des Schweigens" einen wahren Kriminalfall der jüngeren deutschen Kriminalgeschichte mit einer historischen Familiengeschichte.

In beiden Fällen geht es um Recht und Gerechtigkeit und die indirekte Frage, ob Selbstjustiz strafbar sein sollte oder nicht. Wie weit darf man für die Wahrheit gehen?

Hannes Jansen soll einen Kriminaloberkommissar verteidigen der einen Asylanten vor über 13 Jahren in seiner Gefängniszelle erst misshandelt und dann angezündet haben soll. Erst ein neues Rechtsgutachten wirft ein ganz anderes Licht auf die ganze damalige Situation. Besondere Brisanz erhält das Gutachten, weil es ausgerechnet von Jansens Lebensgefährtin Sophie erstellt wurde.

Sophie muss zusätzlich den Tod ihrer Mutter verkraften. Durch Zufall erfährt sie endlich die ganze Wahrheit aus der Vergangenheit von Sophies Großmutter und Mutter zu Zeiten des 2. Weltkrieges. Auch hier stellt sich die Frage nach Gerechtigkeit und der Frage nach dem Täter bzw. ob Selbstjustiz zulässig ist oder nicht.

Man merkt dem Buch an, dass der Autor vom Fach ist und er hat einen sehr interessanten Schreibstil. Einziges Manko bei dem Buch war für mich, dass die Familiengeschichte zu langatmig und zu ausführlich dargestellt wurde, während die Story um den "aktuellen" Kriminalfall für mich zu kurz gekommen ist. Daher würde ich das Buch eher als ein Familienroman ansehen als ein Truecrime Buch. Daher denke ich, dass es für echte Krimifans eher eine Enttäuschung sein könnte.

Bewertung vom 17.05.2020
Ein Sommer auf Sylt
Wolf, Lena

Ein Sommer auf Sylt


sehr gut

Julia hat ganz überraschend von ihrem Vater das Ferienhaus der Familie ihrer Mutter geerbt und möchte es eigentlich so schnell wie möglich verkaufen. Also fährt sie recht spontan mit ihrer Mutter und deren 2 Schwestern auf die Insel, ohne zu ahnen wie sich ihr Leben dadurch verändern wird.

Zum einen weiß Julia nichts von den Streitigkeiten und den unterschiedlichen Leben der drei Schwestern und zum anderen muss sie erkennen, dass ihr Vater viel stolzer auf sie gewesen ist als sie jemals gedacht hatte. Jahrelang hatte sie das Gefühl ihm nichts recht machen zu können und so war der Kontakt zwischen Julia und ihren Eltern recht angespannt. Doch in der kurzen Zeit auf der Insel beginnt sie ihr Leben zu überdenken und sie fängt an, sich zu fragen was sie selber will.

Diese Überlegungen passen ihrem Lebensgefährten so gar nicht, den er will das Julia das Haus so gewinnträchtig und so schnell wie möglich verkauft, damit sie das Geld zum expandieren in die Firma stecken können.

Schließlich gibt es noch den gutaussehenden und charmanten Hotelbesitzer, der Juli dazu ermutigt ihren eigenen Weg zu gehen.
Welchen Weg wird Julia schließlich weiter einschlagen?

Lena Wolf hat "Ein Sommer auf Sylt" einen lockeren Sommerroman geschrieben, der einen nach Sylt versetzt und man sieht die Landschaft und die Umgebung regelrecht vor seinen eigenen Augen. Es ist eine schöne Lektüre um den Alltag zu entfliehen und sich einen kleinen "Sommerurlaub" zu gönnen.

Bewertung vom 11.05.2020
Das Gerücht
Kara, Lesley

Das Gerücht


ausgezeichnet

Vor vielen Jahrzehnten hat ein junges Mädchen einen kleinen Jungen getötet und nun lebt sie unbehelligt mit einer neuen Identität und unbemerkt von der Öffentlichkeit. Doch diese Anonymität gerät in Gefahr als die junge Joana mit ihrem kleinen Sohn Alfie in eine Kleinstadt zieht.

Sie erzählt unbedarft das Gerücht weiter, das die frühere Kindsmörderin unter ihnen in der Stadt leben würde. Schnell zeigt sich, gibt es erste Verdächtige, wer diese Person sein könnte. Allerdings muss Joana schnell erkennen, dass sie auch in Gefahr gerät. Insbesondere ihr kleiner Sohn wird fast Opfer der Verleumdungen. Je mehr sich Joana in das Gerücht verstrickt, umso schwieriger wird es für sie zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Schließlich erkennt sie durch einen Zufall, wer tatsächlich die ehemalige Kindsmörderin ist....

"Das Gerücht" ist der Debütroman von Lesley Kara und ein gelungener Roman über die "Kraft" von Gerücht. Sie können sich sehr schnell ungeprüft verbreiten und auch Unbeteiligte schweren Schaden zufügen. Ich fand ihn sehr spannend und mit einigen überraschenden Wendungen, so dass ich eine klare Leseempfehlung aussprechen kann.

Bewertung vom 11.05.2020
Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung / Sophia Bd.1
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung / Sophia Bd.1


ausgezeichnet

Die junge Sophia studiert 1926 Chemie in Berlin, als sie ungewollt schwanger wird und von ihrem verheirateten Liebhaber sitzengelassen wird. Da sie von ihren Eltern keinerlei Unterstützung erhält, enzschließt sie sich schweren Herzens mit ihre besten Freundin und immer Unterstützerin Henny nach Paris zu gehen.

Auch dort hat es Sophia weiterhin nicht leicht, aber sie kämpft sich durchs Leben, auch wenn sie scheinbar bei der Geburt ihr Kind verliert. Zufällig macht sie die Bekanntschaft der großen Kosmetikunternehmerin Helena Rubenstein. Sie kann diese von einer eigenen Cremekreation überzeugen und so bietet sich hier schnell die Chance nach New York zu gehen. Diese Chance nutzt Sophia in New York und es beginnt eine große Karriere für die junge Frau.

Corina Boman hat mit dem Begin ihrer neusten Trilogie ein gelungenes Buch vorgelegt, welches wiederum eine starke junge Frau darstellt, die sich trotz mancher Schicksalsschläge nicht unterkriegen lässt um ihren eigenen Weg zu gehen. Trotz der Länge (mit über 500 Seiten) kommt keine Langeweile auf, sondern man fiebert einfach mit Sophia auf ihrem Weg in ihre Selbstständigkeit mit. Ich freue mich bereits sehr auf die folgenden Bände, die voraussichtlich im Ende Mai und Ende November 2020 erscheinen werden.

Bewertung vom 03.05.2020
Was wir sind
Hope, Anna

Was wir sind


gut

Anne Hope erzählt in ihrem Roman "Was wir sind" von den drei Freundinnen Cate, Hanna und Lissa. Alle 3 Frauen sind Mitte 30 und irgendwie an einem Wendepunkt in ihrem Leben angekommen. Eigentlich sollten sie glücklich mit ihrem Leben sein, aber schnell stellt sich heraus, das jede für sich mit ihrer Lebenssituation unzufrieden ist. Was ist aus ihren Träumen der Jugend geworden?

Alle drei sind seit ihrer Jugend miteinander eng befreundet und waren der Meinung immer füreinander da zu sein. Allerdings wird rechtschnell klar, dass sie sich viel zu sehr in ihren eigenen Problemen verfangen haben, als dass sie sich gegenseitig helfen können oder wollen.

Das Buch wechselt schnell und häufig die Sichtweise der 3 Frauen, so dass man als Leser einen Eindruck von allen 3 Leben der Freundinnen bekommt. Zusätzlich gibt es noch Rückblicke auf die (gemeinsame) Vergangenheit. Damit werden die ursprünglichen Träume der Jugend heraus gearbeitet.

Anne Hope hat zwar ein interessantes Thema aufgegriffen, denn jeder in der Mitte seines Lebens hat bestimmt schon einmal überlegt, was aus seinen Träumen der Jugend geworden ist. Allerdings blieb der Roman für mich zu sehr an der Oberfläche und ich konnte das verhalten 3 an manchen nicht Stellen nicht wirklich begreifen oder nachvollziehen. So fand ich insgesamt das Buch nur als mittelmäßig und gebe daher 3 Durchschnittliche Sterne.

Bewertung vom 03.05.2020
Rendezvous in zehn Jahren
Pinnow, Judith

Rendezvous in zehn Jahren


ausgezeichnet

Während eines Kurzurlaubes in Amsterdam lernt Valerie in einem Cafe zufällig Ted kennen und die beiden kommen schnell ins Gespräch. So erzählen sie sich schnell ihre Träume für die Zukunft und beschließen ganz spontan sich in genau 10 Jahren wieder zutreffen, um zu schauen, welche Wege das Leben bis dahin genommen hat. Um die Spannung zu erhöhen tauschen sie keine Telefonnummern aus, sondern verlassen sich einfach auf den Zufall.

Allerdings erkennen beide unabhängig voneinander recht schnell, dass diese schicksalhafte Begegnung doch mehr in ihnen auslöst als anfangs gedacht. Und so versuchen sie beide den jeweils anderen vor Ablauf der Zeit wieder zutreffen, was angesichts der wenigen Informationen nicht mehr als die berühmte Nadel im Heuhaufen darstellt.

Und tatsächlich gelingt es beiden jeweils die Spur des anderen wieder aufzunehmen, aber das Schicksal verhindert jeweils in letzter Sekunde mehrfach das Treffen. Schließlich hat das Schicksal vielleicht doch noch ein Einsehen, als die beiden sich nach Jahren kurz vor einem besonderem Ereignis für Ted doch noch wiedertreffen.....

Judith Pinnow hat einen locker leichten Roman vorgelegt, der zeigt das vieles im Leben einfach nur (vorbestimmtes) Schicksal ist und es sich lohnt immer für einen Traum oder auch die Liebe zu kämpfen. Ich habe nicht nur mit den beiden mitgefiebert, ob es endlich zu einem Wiedersehen kommt, sondern musste sehr an der oder anderen Stelle über die ungünstigen Momente schmunzeln.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, besonders wenn man mal dem Alltag ein wenig entfliehen möchte und über die Zufälle des Lebens schmunzeln möchte.

Bewertung vom 29.04.2020
Die Frauen von Richmond Castle
Rees, Tracy

Die Frauen von Richmond Castle


gut

Der Roman "Die Frauen von Richmond Castle" von Tracy Rees erzählt in der 20ger Jahren des 20. Jh die Geschichte von Blue, ihrer neu gewonnenen Freundin Delphine und ihrer Stiefmutter Midge.

Blue wächst wohlbehütet und liebevoll in Richmond auf und träumt davon Schriftstellerin zu werden. Sie bekommt als Krankheitsvertretung einen Job bei einer Zeitung. Zufällig lernt sie die junge Delphine kennen, die ein komplettes anderes Leben als Blue hat. Sie ist gerade vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflüchtet und findet in Blues Familie eine liebevolle Ersatzfamilie. Schnell werden die beiden Frauen Freundinnen.

Schließlich gibt es noch Blues Stiefmutter Midge, die auch so ihre eigene Probleme mit sich rumträgt. Sie zweifelt als 2. Frau an der Liebe ihres Mannes und hat nur ein schwach ausgebildetes Selbstbewusstsein. Dies führte auch dazu, dass sie vor einigen Jahren eine Kurzschlusshandlung beging, die sich auf die gesamte Familie auswirken könnte.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht der 3 Frauen erzählt, die alle mit ihren Träumen und auch Schwächen zu kämpfen haben. Schaffen sie es gemeinsam ihre Probleme hinter sich zu lassen und glücklich zu werden?

Es war mein 1. Roman von Tracy Rees und so richtig konnte er mich nicht überzeugen. Ich fand ihn häufig etwas langatmig und es "passierte" mir zuwenig. Erst auf den letzten ca. 100 Seiten kam ein wenig Spannung auf. Das Ende lässt für mich zu viel offen. Vielleicht liegt das auch daran, dass eigentlich historische Romane nicht ganz so mein Fall sind. Irgendwie hatte ich nach dem Klappentext was anderes erwartet.

Bewertung vom 13.04.2020
Eine fast perfekte Welt
Agus, Milena

Eine fast perfekte Welt


weniger gut

Das Buch " Eine fast perfekte Welt" von Milena Agus erzählt in erster Linie die Lebensgeschichte von Ester und später von ihrer Tochter Felicita.

Aufgewachsen ist sie auf Sardinien und später führt ihr Leben sie u.a nach Genua. Trotzallem bleibt immer die Sehnsucht nach ihrer Heimat und so wird sie mit der Zeit immer verbitterter und unzufriedener. Nichts kann sie zufrieden oder glücklich machen.

Ihre Tochter Felicita ist dagegen an jeden Ort glücklich und versucht jeweils das Beste aus ihrer aktuellen Situation zu machen. Trotzdem ist auch sie auf der Suche nach der für sie perfekten Welt.

Abschließend geht Felicitas Sohn Gregorio nach New York, weil er glaubt dort seine perfekte Welt finden zu können.

Das Buch ist mit nur 205 recht dünn , so dass besonders die 2 Frauen für mich viel zu oberflächlich bleiben. Die (fast) perfekte Welt kann jeder nur für sich selber finden, denn jeder definiertdiese anders.
Insgesamt blieb der Roman für mich sehr stark hinter den Erwartungen zurück und die Geschichte war insgesamt zu blass und belanglos , als das sie mich hätte fesseln können. Leider kann ich hier persönlich keine Leseempfehlung abgeben.