Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Uli Geißler
Wohnort: 
Fürth/Bay.

Bewertungen

Insgesamt 768 Bewertungen
Bewertung vom 04.04.2012
Abenteuer Geocaching
Jakob, Ramona

Abenteuer Geocaching


ausgezeichnet

Spielerische Schatzsuche für Einsteiger

Wer kennt nicht die beliebte „Schnitzeljagd“. Dabei geht es keineswegs um engagierte Nahrungssuche, sondern das Verfolgen einer in der Stadt oder Natur mittels Papierschnitzeln, ausgelegten oder auf den Untergrund gemalten Spur zu einem „Schatz“. Selbst dieser Schatz ist eher symbolisch zu verstehen und vermittelt lediglich das gute Gefühl, eine richtige Spur verfolgt und ein geheimes Versteck entdeckt zu haben.

Dieses spannende Suchvergnügen ist inzwischen Satelliten gestützt und von einem elektronischen Batteriebetriebenen Gerät abhängig weltweit verbreitet. Dabei waren es Erwachsene, die vermutlich – Technik-affin – eines ihrer mittels hochempfindlicher und zunächst teurer Technik aufgemotzten Kindheitsabenteuer wieder entdeckten. Inzwischen ist der Durchsatz an Geräten durch immer wieder weiter entwickelte Neugeräte so weit gediehen, dass die Kinder der erwachsenen Fährtensucher mit den abgelegten, oftmals etwas einfacheren Geräten der Eltern losziehen. Aber auch Kinder- und Jugendgruppen „attraktivieren“ das schöne Spiel durch die Verwendung von GPS-Geräten.

Das Buch der Autorin ist nicht nur ansprechend gestaltet und aufgemacht, sondern liefert auch noch in verständlicher Sprache die wesentlichen Informationen zu dem alten neuen Freizeitvergnügen. Gut gefällt, dass auch die Sicherheitsinformationen und Vorbereitungen für die elektronische Schatzsuche klar beschrieben werden, denn Geocaching macht freilich noch mehr Spaß, wenn sich die Aktiven im Internet in entsprechenden Foren austauschen. So ist also immer auch die Sicherheit dort zu berücksichtigen und Vorsicht in der Preisgabe von Daten walten zu lassen. Weitere Sicherheitshinweise beziehen sich auf den Aufenthalt draußen und eventuell eintretende Notsituationen wie Unfälle oder Schlechtwettereinbruch.

Es folgt eine sehr gute Aufstellung zur benötigten Ausrüstung sowie der Unterscheidungsmerkmale unterschiedlicher Schatzarten, -größen und Suchregeln, um „cachen“ gehen zu können. Im Folgenden fehlt keine noch so kleine Information zur Auswahl eines Verstecks, eines entsprechend zu verbergenden Gegenstandes, der Kennzeichnung, der Lagefeststellung und –bekanntgabe so eines Schatzes. Die technischen Abfolgen zum Laden eines Caches oder auch der Umgang mit Karte und Kompass sind Thema. Diese Grundlegung zur Orientierung ist wichtig, um sich auch unabhängig von einem GPS-Gerät zurecht zu finden. Darüber hinaus bietet die Autorin auch Informationen zum richtigen Verhalten in Stadt und Natur und weist auch darauf hin, mit welchen Bedingungen oder Besonderheiten wie Witterung, Tieren oder Pflanzen man rechnen oder auf die man Rücksicht nehmen muss.

Wenn der Schatz gefunden wurde, muss dieser im Austausch gegen einen mitgebrachten Gegenstand geborgen, aufgenommen und ins Logbuch eingetragen werden. Das Hinterlassen einer „Coin“ – einer Münze mit einem besonderen Merkmal oder eine Nummer – oder auch der so genannten „Trackables“ ist ein weiteres Verfolgungsvergnügen, das inzwischen auch weltweit geschieht. Auch dieses Verfahren wird ausführlich und gut nachvollziehbar beschrieben. Eine „Coin“ hängt an dem wirklich ausgezeichneten Buch für Mädchen und Jungen mit Geo-Caching-Ambitionen als Schlüsselanhänger dran. Am Schluss des Buches wird das Anlegen eines eigenen Versteckes erklärt, Fachausdrücke werden in einem Stichwortverzeichnis erklärt und eigene Funde können übersichtlich eingetragen werden. Und der letzte Knüller des starken Buches für aktive Kinder ist eine Reihe von Geocaching-Aufklebern für die unterschiedlichen Zwecke.

(c) 4/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bayern

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2012
Istanbul MM-City - Reisehandbuch mit vielen praktischen Tipps.
Bussmann, Michael; Tröger, Gabriele

Istanbul MM-City - Reisehandbuch mit vielen praktischen Tipps.


ausgezeichnet

Top-Begleiter für ein großartiges Reiseerlebnis

Die riesige, in drei wesentliche Stadtbereiche und auf zwei Kontinenten aufgeteilte Metropole am Bosperus ohne Hilfe zu erkunden, ist ein schwieriges Unterfangen. Das Reisehandbuch des erfahrenen Autorenteams ist so eine Hilfe. Reisehandbuch-Standards verschaffen eine gute Hinführung. Es gibt Antoworten zu den Fragen: Wie gelangt man in diese Stadt, was gibt es Wissenswertes zu Land, Wirtschaft, Religion, Bevölkerung, Kultur, verschiedene Anreisewege oder auch Diplomatische Vertretungen? Themen wie Geld, Elektrizität und viele weitere Informationen zum Alltag in der Stadt sind knapp beschrieben und immer wieder eingestreut sind an passenden Stellen Informationskästen mit wertvollen Tipps wie beispielsweise zum „Akbil“, einem Fahrausweis für Öffentlichen Nahverkehrsmittel oder zu den beliebten - und dringend empfohlenen - Bosporus-Schifffahrten.

Etwas ausführlicher dargestellt ist die Türkische Geschichte und Religion. Als Grundlage ergänzt um gut erläuterte Verhaltensmaßregeln hilft das, sich sicherer und mit einem besseren Gefühl auf das Leben und die Ereignisse in der Stadt einzulassen. Sehr gut gefallen die acht beschriebenen Spaziergänge durch die Stadt. Man kann ihnen wie beschrieben folgen oder aber anhand der ebenfalls sehr guten Detailkarten Abschnitte davon herausgreifen und eigene Wege gehen. Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten sind gut erklärt und durch Fotos und Anekdoten ansprechend aufgelockert. Informationen beziehen sich auf das betreffende Stadtviertel und liefern Hinweise zu Unterkunft, Essen, Trinken, Einkaufsmöglichkeiten oder Verkehrsmittel. Kennziffern auf Ausschnittskarten markieren Standorte Sehenswürdigkeiten, Hotels, Restaurants oder wichtigen Einrichtungen.

Eine aufklappbare Übersichtskarte sowie eine herausnehmbare Karte im Maßstab 1:15.000 bereichern den handlichen Stadtführer. Das Register hilft, gesuchte Orte schnell zu finden, ein Kurz-Sprachführer lässt wichtigste Bezeichnungen und Begriffe verstehen. Wer schließlich die Stadt ausführlich erkundet hat oder einfach mal außerhalb der bekannten Pfade Entdeckungen machen möchte, kann sich zu einem der knapp vorgestellten Ziele außerhalb der Stadt aufmachen.

Mit dem Stadtführer des Erlanger Verlages in gewohnt guter Ausstattung hat man einen fundierten, gut recherchierten und zusammengefassten Begleiter für entspanntes und ausreichend informatives Erkunden und Genießen der Riesenstadt zwischen den Welten zur Hand.

(c) 4/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist und Gernreisender, Fürth/Bayern

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2012
Paris. Portrait of a City
Gautrand, Jean-Claude

Paris. Portrait of a City


ausgezeichnet

Großformatiges einer Großformatigen

Zum Jubiläumsjahr der vermutlich beliebtesten Stadt der Welt, der Stadt der Leidenschaft und der Liebe, der Stadt an der Seine mit ihrer 2.000 Jahre alten Geschichte liegt ein mächtiges Werk der Buchdruckkunst vor. Ganze 4,9 Kilogramm wiegt diese Zusammenschau einer Stadtdarstellung und zeigt auf 600 Seiten, wie sich Paris zu der Sehnsuchtsmetropole entwickelte.

500 teilweise großformatige Fotografien aus allen Epochen der Fotografie dokumentieren in diesem unglaublich prächtigen Portrait die Menschen, die Gassen, die Bauwerke und Monumente, die Geschichte und Geschichten von Paris, seien es die kleinen vielleicht belanglosen Ereignisse am Rande der Vorstadtviertel oder aber die großen, glorreichen Ereignisse im Zentrum der Grand Nation. Aufgegliedert in fünf Kapitel erfährt man Bekanntes und Verborgenes von der Julimonarchie in der noch von Mühlen auf dem Hügel Montmatre geprägten Stadt im frühen 19. über die Revolution, den Bau des Eiffelturms und die beiden Weltkriege bis zur Verhüllung von Pont Neuf durch das Künstlerpaar Christo und ins heutige 21. Jahrhundert.

Man staunt über die schwarz-weißen oder auch farbigen Fotografien vieler bekannter und meisterhafter Fotokünstler wie zum Beispiel Lartigue, Marville oder Cartier-Bresson, aber ebenso über die vielen Lebenswirklichkeit beschreibenden und Alltag dokumentierenden Aufnahmen einer Vielzahl unbekannter Gelegenheitsfotografen. Die inspirierende Ausstrahlung der so vielschichtigen und an allen Ecken und Orten anregenden Stadt lässt sich Seite für Seite nachspüren und –empfinden. Erläuternde und aufklärende Texte unterstreichen den Anspruch einer Gesamtdarstellung von Paris, klären auf und liefern faktische Hinweise zu den subjektiven Fotografien. Wie es sich für ein Europäisches Zentrum gehört, sind die Beschreibungen in den Sprachen Französisch, Englisch und Deutsch abgedruckt.

Wer sich über die Fotografen informieren möchte, findet am Ende des Buches die biografischen Angaben der etwa 130 Bildkünstler.

Es ist wahrlich ein Augenschmaus und Prachtband, der für Parisliebhaberinnen und Liebhaber hier von Herausgeber Jean Claude Gautrand publiziert wurde und die letzten fast 200 Jahre lebendig werden lässt. Magnifique.

(c) 2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2012
So macht Jugendarbeit Schule

So macht Jugendarbeit Schule


sehr gut

Anregungen zur Kooperation von Jugendarbeit und Schule

Die schulischen Rahmenbedingungen haben sich deutlich und einschneidend auf die zeitlichen Ressourcen und die freie Zeit von Kindern und Jugendlichen ausgewirkt. Die Teilnahme an außerschulischen Bildungsangeboten wird massiv durch die längeren Unterrichtszeiten verunmöglicht.

Die Autoren des vorliegenden Buches beschreiben in Kapitel 1 zunächst die Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen, nehmen die Ziele von Jugendarbeit kurz in den Blick und setzen auch einen Fokus auf die Zielsetzung einer christliche, dabei speziell auch noch auf die missionarischen Aufgaben von Kinder- und Jugendarbeit entsprechender Angebote.

Im Kapitel „Jetzt geht’s rund“ werden die Abläufe einer reflektierten Analyse und der Zyklus einer Verzahnung von Theorie und Praxis von Jugendarbeit, aber auch zwischen Theologie und Lebenswirklichkeit beschrieben. Auch die Kooperationschancen und –möglichkeiten sowie die Planungsschritte einer Zusammenarbeit zwischen Jugendarbeit und Schule stellen unterschiedliche Autorinnen und Autoren dar. Hilfreich für die eigene Praxis sind dabei die Beispiele gelungener Kooperationsmaßnahmen, welche exemplarisch aufzeigen, wie ausgehend von einer bewussten Bedarfsanalyse verschiedene Modelle von Kooperation der angesprochenen Bereiche angegangen und umgesetzt werden können.

Im dritten Teil des Buches schließlich wird es noch konkreter und ganz pragmatisch, wenn einzelne Projektideen von landauf-landab gelungenen kleineren und größeren Projekten gemeinsamen Zusammenwirkens von Jugendarbeit und Schule beschrieben werden. Kontaktdaten ermöglichen es, weiter gehende Erfahrungen oder Anregungen und Tipps direkt bei den Projektverantwortlichen abzufragen. Literaturangaben verweisen auf Grundlagentexte oder hilfreiche Texte zum Thema.

Ein knappes, dennoch ausreichend interessantes Buch für christlich orientierte und motivierte Praktikerinnen und Praktiker, die sich auf den lohnenswerten Weg machen wollen, gelingend Jugendarbeit und Schule in Einklang zu bringen, ohne dabei an Profil und Identität zu verlieren.

(c) 2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.03.2012
101 Reykjavík
Helgason, Hallgrímur

101 Reykjavík


schlecht

Verworrener Lebensalltag eines Suchenden

Vermutlich muss man bekifft sein, um diese Geschichte als durchgängig nachvollziehbar und sinnvoll zu erachten. Bei mir ist der Roman leider durchgefallen. Auch wenn die isländische Kultur sicher eine andere ist, als die in Deutschland oder gar in Bayern, so erscheint der beschriebene Alltag aus der Sicht des etwa dreißigjährigen, arbeitsscheuen und bei seiner Mutter lebenden Protagonisten Hlynur doch positiv ausgedrückt skurril bis seltsam.

Ewig im Bett herumliegen, Bier trinken, Drogen nehmen und hin und wieder ungeschützten Sex haben mag ja alles noch nachvollziehbar Lebensstil sein, doch das ständige „Pornosprech“ und „Sexdenk“ oder die sinnlosen Pseudophilosophischen Gedankenergüsse des dem Verrücktsein ziemlich nahe geratenden Hauptdarstellers Reyjavikischen Szenedaseins gehen beim Lesen doch ziemlich „auf den Geist“ – und das eben leider nicht im niveauvollen Sinn.

Zwischendrin flammt zwar ein wenig trockener bis bissiger Alltagshumor durch, es gibt – eher krude – Späße und auch durchaus verzwickte Belastungen, wie die Tatsache, dass Hlynur vermutlich zwei verschiedene Frauen schwängerte. Bei der Überlegung, welche Botschaft der Autor mit seiner Erzählung über den prekär lebenden Gesellschaftsflüchtling aussenden will, kommt man eventuell auf folgenden Kern: Leserinnen und Leser sollen nachempfinden können, wie es ist, ein erfolgloses, von Perspektivlosigkeit und mangelnder echter Liebe und Anerkennung geprägtes Leben zu führen, dessen einziges Ziel zu sein scheint, die das vermeintliche Genussleben - Drogen, Alkohol, Sex, Pornos, schlechtes Essen und gnadenlose Langeweile - erschwerende Ereignisse in schlichten Thekenmonologen und Gedankensplittern darzustellen. Aber wer will das wirklich lesen oder wissen?

1 Stern von 5. (c) 2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.03.2012
Die Flüsse von London / Peter Grant Bd.1
Aaronovitch, Ben

Die Flüsse von London / Peter Grant Bd.1


gut

Polizeiarbeit in der Geisterwelt

Ein wahrlich kriminelles Geisterstück liefert der Autor mit seinem fantastischen Roman hier ab. Ein junger Londoner Polizist geht seine ersten Dienstschritte und Ermittlungswege, als er unverhofft in eine sehr merkwürdige Situation gerät. Peter Grant war wegen seines eher durchwachsenen Abschlusses zunächst im Innendienst gelandet. Doch einige Tage zuvor hatte er eine merkwürdige Begegnung, denn er lernte den längst toten Nicholas Wallpenny kennen, der sich als Zeuge eines kurz zuvor geschehenen Mordes zu erkennen gibt.

Bald darauf wird dem jungen Constable von dem etwas undurchsichtigen Inspektor Nightingale das Angebot gemacht wird, Zauberlehrling bei ihm zu werden. Die vermeintlich intuitive aber in Polizeikreisen durchaus umstrittene Art seines Kollegen begeistert und verwirrt ihn gleichermaßen. Dennoch lässt er sich neu- und wissbegierig auf eine Zusammenarbeit mit dem Inspektor ein und macht sich auf die Geisterjagd nach dem toten Zeugen, um diesem weitere Informationen zu entlocken.

Die anfänglichen Dienstaufgaben mit seiner gut aussehenden, ebenfalls sehr jungen und vor allem deutlich erfolgreicheren Kollegin Lesley driften immer mehr in eine abstruse und unglaubliche Fantasygeschichte ab, in welcher Geister und Vampire das Geschehen bestimmen. Schließlich lernt der Polizist auch noch die Flussgötter „Vater und Mutter Themse“ und deren Kinder kennen. Kaum mehr glaubwürdig und völlig abgedreht verfolgt man die Geschichte, weitere Morde und Ereignisse, die nur noch geringfügig mit der realen Wirklichkeit eines Londoner Polizeilehrlings zu tun haben.

Mag sein, dass jüngere jugendliche Leserinnen und Leser durchaus noch ihren Lesespaß mit dem Roman haben, doch braucht es wirklich eine große Lust an abstruser Magie, um mit Freude bis zu Ende zu lesen. Schade, denn die Idee zu Beginn, dass Intuition und ein wenig unwirkliche Fantasie die Erfolge des jungen Peter Grant hätten beflügeln oder befördern können, an sich nicht schlecht ist. Es zeigt sich, dass dieses Genre wirklich Geschmackssache ist. Für Fantasy-Liebende ist die „Die Flüsse von London“ sicher ein flüssig und niveauvoll verfasstes Lesevergnügen mit 4 von 5 Sternen, wer Zauberei und Magie weniger gern in Fiktionsgeschichten mag, wir wohl eher nur 3 Sterne als richtige Wertung akzeptieren.

(c) 2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

11 von 24 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.03.2012
Viereckige Bonsai-Katzen
Boese, Alex

Viereckige Bonsai-Katzen


ausgezeichnet

Verrückte Scheinwahrheiten und moderne Mythen

Eine der bekanntesten Pressemeldungen heutige Zeit ist die von einer aus einem Flugzeug direkt in ein Fischerboot gefallenen Kuh, die im Verlauf eines Flugzeugtransports aus der Ladelucke gefallen sein sollte. Auch die im Internet verbreitete Meldung, es gäbe in eckige Flaschen gesperrte Katzen gehört zu diesem Unsinn.

Alex Boese hat eine Vielzahl ähnlicher Mythen, Unwahrheiten, Kuriositäten und Fälschungen gesammelt. Nüchtern und nachprüfbar deckt er die unsinnigen und absurden Behauptungen auf, erläutert wie es zur Verbreitung kam und wo die Ursachen oder Hintergründe der Geschichten liegen. Jedem Kapitel ist ein „Reality Check“ an das Ende gestellt, bei welchem man selbst aktiv sehr aufschlussreich für sich anhand von Fragen prüfen kann, was man selbst glaubt, für wahr oder gelogen hält.

Insbesondere aber klärt der Autor auf, berichtigt und lehrt das genaue Hinsehen und kritische Wahrnehmen solcher Meldungen. Und er deckt das Prinzip „Wenn man eine Lüge oft genug erzählt, fangen die Leute an, sie zu glauben“ auf. Ein Glossar gibt Hinweise darauf, auf was man bei Meldungen aller Art achten sollte.

Bei allem Spaß und Vergnügen, den die vielfach witzig gemeinten Geschichten auch bergen … so ist aber auch sinnvoll, künftig zu vermeiden, dass grober Unsinn und bisweilen stark verunsichernde oder aufrührende Meldungen ungefiltert um die Welt gehen.

(c) 2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.03.2012
Brot-Zeit!
Wagenstaller, Annelie

Brot-Zeit!


ausgezeichnet

Das knusprig-frische Brotbackbuch erste Güte

Zurück zur Natur" heißt nach erneuten Lebensmittel- und insbesondere Back-Skandalen die Devise. Wer sich gesund und sinnvoll ernähren möchte und zudem stets wissen will, was er isst sollte ohnehin am besten seine Speisen selbst herstellen aus frischen und unbelasteten Zutaten. Diese Erkenntnis spart auch das Täglich Brot nicht aus.

Das vorliegende Grundlagen-Standard-Buch bietet eine ausreichende Fülle an Wissen und Erfahrung sowie eine Menge praktischer Unterstützung für so eine Lebensumstellung. Denn das ist es sicher. Wer sein Brot selbst backt lebt gesünder und besser.

Brot besteht aus Mehl und da beginnt das bewusste Handeln an. Nur wer gutes Mehl verwendet, kann auch die Qualität des Brotes verbessern. Die profunde Autorin - selbst Müllerin - erläutert als Grundstock des Brotbackens verständlich Getreidesorten, Anbauweisen, Bestandteile und Verwendung. Auch ein paar Getreidekräuter sowie einige schlimme Schädlinge stellt sie ebenfalls vor. So lässt sich längst vergessenes Heimatkunde- und Biologiewissen auffrischen oder erstmals erfahren. Attraktive Fotos, Zeichnungen und Illustrationen lockern schon hier auf.

Die Zusammensetzung eines Getreidekorns, die Verarbeitsweise bis hin zu den Mehltypen, Backgeräte und Backbräuche bereichern und führen endlich zur Praxis des Brotbackens.
Ausführlich und mit wirklich vielen Schritt-für-Schritt-Fotos lernt man einen guten Brotteig herzustellen, das Brot in Form zu bringen und schließlich auszubacken.

Grundlegendes zur Brotzubereitung und die unterschiedlichen Backeigenschaften der Mehle benennt die Bäckerin ebenso wie deren richtige Lagerung. Sogar historische und heutige Backhilfsmittel und Gewürze kann man in dem Buch kennen lernen. Eine zweiseitige Kurzvorstellung des Autorinneneigenen Brotbackofens reizt vermutlich die handwerklich begabten Leserinnen und Leser. Interessant ist die Übersicht der Brotbackfehler, da aussagekräftige Fotos mit eigenen Backerzeugnissen verglichen, künftige Fehler vermieden werden können.

36 wohlschmeckende Brotarten beschreibt sie dann in ihrer Herstellung. Zutatenliste, Arbeitsschritte und Abbildungen der Brote - alles da und zur Nachahmung empfohlen. Süßes, Salziges, Würziges, Knuspriges, Helles, Dunkles, Vollkorn, Semmeln, Resteverwertung und Brotlagerung - kaum etwas fehlt. Das ganze Buch hindurch finden sich zudem kleine Geschichten, Anekdoten oder Gedichte rund um das Brot und Brotbacken und das Müllerlatein" erläutert zahllose Stichworte zum Thema. Quellenangaben und eine kleine Biographie vervollkommnen den umfassenden, Appetit anregenden und Brotbacklust weckenden wahren Erfahrungs-Schatz.

(c) 3/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.03.2012
Briefe über die dämlichsten Bewohner des Universums
Asquith, Ros

Briefe über die dämlichsten Bewohner des Universums


ausgezeichnet

Neue extraterristrische Wahrheiten

Der vierköpfige außerirdische Fluppipi kehrte nach seinem letzten aufregenden Aufenthalt auf der Erde doch nicht gleich auf seinen Heimatplaneten zurück. Schließlich muss er seinen Eltern helfen, ausreichend Erdlinge für Forschungszwecke und vor allem für eine Zwangsverbesserung nach Hause zu bringen.

So schreibt der wegen seiner sieben Greifarme und zahllosen Antennen, Glubschern und Winkern aus nachvollziehbaren Gründen als Schuljunge getarnte Extraterristrische Bub seinem Freund weiter Briefe über die für ihn so unglaublichen Vorgänge und Ereignisse auf der Erde.
Erneut beschreibt er wöllig verwundert über die merkwürdigen Kleidungsstücke wie Gummistiefel mit Herzchen drauf oder Handüberzieher mit Hüten für Fingerkuppen oder Eis, welches sich als in Blöcke geformte eingefrorene Fische entpuppt.

Spannend ist auch die spannende Befreiungsaktion von Zootieren, die mittels eines „Schrumpfer“ als Mini-Giraffen und Kleinstelefanten und –löwen von den als Wärter verkleideten „Kindern“ vollzogen wird. Richtig gefährlich ist jedoch die Bedrohung nicht nur der Besucher aus dem All, sondern der ganzen Erde durch die plüschig-flauschigen und niedlich wie „Smilies“ vor sich hingrinsenden „Wiffel-Biffel“. Da stockt einem doch der Atem, wenn man erfährt, zu was diese niedlichen Lächelbällchen fähig sind …

Die skurrile und witzige Geschichte bereitet auch in ihrem zweiten Teil ordentlich Lesevergnügen, glänzt erneut mit lustigen Ideen und lässt mit einem zwinkernden Auge die Normalität des Menschenalltags ein wenig karikierend in einem anderen Licht stehen.
Wer sich auf so eine verrückte Geschichte mit dem Besuch außerirdischer Wesen im Alltag des Normalen einlassen kann, wird viel Spaß daran haben und gerne zu einem – zu diesem – Buch greifen.

(c) 3/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.