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Lisa

Bewertungen

Insgesamt 741 Bewertungen
Bewertung vom 27.08.2022
Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1
Getz, Kristine

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1


ausgezeichnet

Rasant und wendungsreich - Ein wahrhaft gelungenes Thriller Debüt

„Poppy“ von Kristine Getz widmet sich einem aktuellen wie auch vielschichtigen Thema, denn das anfängliche Setting ist in der heutigen Zeit sicherlich kein Einzelfall und macht die Geschichte gerade deswegen interessant. Im Mittelpunkt der Handlung stehen zunächst die zweijährige Poppy, ihre Mama Lotte und Papa und Blog-Manager Jens. Schnell zeigen sich dann allerdings Risse in der scheinbar wunderschönen Familienidylle. Als Poppy dann auch noch verschwindet, wechselt die Erzählperspektive zunehmend hin zur Ermittlerin Emer. Mit ordentlich Tempo und zahlreichen überraschenden Twists erzählt, gefiel mir dieser fesselnde Thriller richtig gut. Oslo ist als Handlungsort zwar eher nebensächlich und auch das Tempo unterscheidet das Buch meiner Meinung nach von so manchem anderen nordischen Krimi. Die eigenbrötlerische und psychisch angeschlagene Kommissarin Emer bediente hingegen das ein oder andere Klischee, was mich allerdings nicht weiter störte, da sie dennoch authentisch und nahbar rüber kam. Die Geschichte ist darüber hinaus wirklich an keiner Stelle langweilig und durch die mehrmaligen Wendungen und neuen Enthüllungen stellte sich eine regelrechte Sogwirkung ein. Auch der Schreibstil sorgte dafür, dass ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Er liest sich wirklich super angenehm und leicht. Auch die kurzen knackigen Kapitel mit gut gewählten Perspektivwechseln treiben das Lesetempo voran. Alles in allem ist „Poppy“ eine äußerst spannende und kurzweilige Lektüre, welche ich allen Thriller Fans nur empfehlen kann. Gerne würde ich auch weitere Bände mit Ermittlerin Emer lesen, denn zusammen mit ihrem Team konnte sie mich wirklich überzeugen. Deswegen vergebe ich natürlich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.08.2022
Der Mann, der vom Himmel fiel
Tevis, Walter

Der Mann, der vom Himmel fiel


ausgezeichnet

Philosophisch, eindrücklich und erstaunlich zutreffend – Ein Klassiker in neuer Übersetzung

Um „Der Mann, der vom Himmel fiel“ von Walter Tevis wirklich beurteilen zu können, ist es meiner Meinung nach, immens wichtig sich bewusst zu machen wann das Buch geschrieben wurde. Denn jetzt in unserer heutigen Zeit liest es sich leicht und einige der Gegebenheiten der Handlung sind für uns mittlerweile selbstverständlich, so dass man als Sci-Fi-Fan enttäuscht werden könnte. Mit dem Wissen allerdings, dass dieses Werk bereits im Jahr 1963 geschrieben wurde, wuchs meine Hochachtung vor dem Autor und seiner Leistung. Dieser schuf nämlich, mit seinem Schreibstil und dem inhaltlichen Fokus, eine modern anmutende Geschichte welche sich noch dazu äußerst spannend liest. Obwohl es sich beim Hauptprotagonisten um einen Außerirdischen handelt, würde ich das Buch dennoch nicht als reine Science Fiction einordnen. Vielmehr wird aus Sicht des fremden „Besuchers“ ein kritischer Blick auf die Menschheit und ihr Verhalten geworfen. Gesellschaftskritisch und pointiert geschrieben, ist diese Geschichte einfach nur lesenswert! Manche Fantasie des Autors erscheint heute fast schon prophetisch, auch wenn Einiges etwas überspitzt dargestellt wird. Der Schreibstil machte es mir außerdem leicht den Roman zu genießen, da er flüssig und spielerisch leicht zu lesen war. So entstand ein angenehm flottes Lesetempo, welches mir dennoch ermöglichte die Handlung vollumfänglich aufzunehmen. Alles in allem ist „Der Mann, der vom Himmel fiel“ eine lohnenswerte Lektüre, welche mich voll und ganz in ihren Bann zog.
Mein Fazit: Ein Klassiker den man auf dem Schirm haben sollte. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.08.2022
Das Antiquariat der verlorenen Dinge
Mahr, Daphne

Das Antiquariat der verlorenen Dinge


sehr gut

Süße Fantasygeschichte für Lesebegeisterte ab 12 Jahren

„Das Antiquariat der verlorenen Dinge“ von Daphne Mahr, erzählt eine wirklich schöne, in sich geschlossene, Geschichte voller Magie und mit jeder Menge Frankreich-Flair. Haupthandlungsort ist dabei Lyon, was finde ich eine tolle Abwechslung zu vielen, in Paris spielenden Romanen ist, einen kleinen Abstecher dorthin hat sich die Autorin allerdings dennoch erlaubt. Die Altersempfehlung ist mit 12 Jahren denke ich gut gewählt, wobei auch etwas jüngere Leser:innen keine Schwierigkeiten mit dieser Lektüre haben werden. Denn die Geschichte ist eher schlicht gehalten und ist auch handlungstechnisch was den Love Interest angeht, sehr unschuldig und süß geschrieben. Vor allem Protagonistin Clara merkt man ihre 16 Jahre nicht unbedingt an, auf mich wirkte sie doch noch sehr kindlich und unerfahren. Dennoch las ich die Geschichte richtig gerne, diese süße und unschuldige Note, hat durchaus ihren Reiz und besonders die magischen Elemente mit ihrem Bezug zur Bibliophilie gefielen mir richtig gut. Auch sprachlich ist das Buch eher für jüngere Leser:innen geeignet. Der Schreibstil ist eher einfach gehalten und verwendet viele umgangssprachliche und jugendsprachliche Begriffe. Auch deswegen las sich der Roman sehr schnell und leicht. Für meinen Geschmack hätte die Geschichte gerne noch etwas ausführlicher und detaillierter sein dürfen und auch der Bezug zum Titel geht leider etwas unter. Dennoch gefiel mir das abwechslungsreiche und fantasievolle Abenteuer richtig gut, so dass ich immer noch gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung vergeben mag.
Mein Fazit: Magisch, kurzweilig und erfrischend jung. Originelle Fantasy die Spaß macht!

Bewertung vom 16.08.2022
Nur du und ich
van Rensburg, Laure

Nur du und ich


ausgezeichnet

Düster und atmosphärisch erzählter Thriller – Wem kannst du glauben?

„Nur du und ich“ ist ein richtig starker Debütroman der Autorin Laure van Rensburg. Wer auf Nervenkitzel und Hochspannung steht ist hier auf jeden Fall goldrichtig. Das Setting entführt uns in ein abgelegenes Haus nicht weit von New York entfernt und überzeugte mich vor allem durch seine psychologische Raffinessen. Es machte mir wirklich großen Spaß, über die Beweggründe der Protagonistin:innen nachzugrübeln und mich in die emotionalen Abgründe einsaugen zu lassen. Obwohl ich einen Teil der Auflösung erraten konnte, bekommt das Buch spannungsmässig trotzdem die Höchstnote von mir. Die Autorin versteht es wirklich, packend zu erzählen und legt nach einem wohl überlegten harmonischen Beginn, in welchem subtil Spannung aufgebaut wird, ein zügiges Erzähltempo vor. Zahlreiche Wendungen sorgen darüber hinaus dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Gut gefiel es mir außerdem, dass es Kapitel aus beiden Sichtweisen gab. Zwar wechseln sich diese nicht regelmäßig ab, die Perspektivsprünge sind aber klug gewählt und halten stetig das Interesse aufrecht. Ein kleiner Zweifel bleibt bis zuletzt, welche der erzählten „Wahrheiten“ der Charaktere nun letztendlich stimmt. Der Reiz der Geschichte liegt außerdem in ihrer Klarheit. Mit nur zwei Figuren entwirft die Autorin ein glaubhaftes wie auch fesselndes Szenario, welches keine großen Ausschmückungen benötigt. Für schwache Nerven ist die Handlung allerdings nicht geeignet, da es stellenweise durchaus gewaltvoll und blutig zugeht.
Mein Fazit: Eine faszinierende Beziehungsdynamik und jede Menge Geheimnisse. Ein raffinierter Thriller, der hält was er verspricht!

Bewertung vom 14.08.2022
Das Glück auf der letzten Seite
Bonidan, Cathy

Das Glück auf der letzten Seite


ausgezeichnet

Eindringlich, bewegend und doch ruhig erzählt – Ein kraftvoller Briefroman über die Liebe zu Büchern und zu Menschen

„Das Glück auf der letzten Seite“ von Cathy Bonidan ist ein wirklich schöner Wohlfühlroman, welchen ich tatsächlich an nur einem Tag verschlungen habe. Allein diese Tatsache spricht dafür, wie gut mir das Buch gefallen hat! Besonders bezaubert hat mich die unglaubliche Ruhe welche die Geschichte verströmt. Dennoch ist die Handlung eindringlich und war an keiner Stelle schleppend zu lesen. Ungewöhnlich, aber nicht weniger ansprechend, war darüber hinaus die gewählte sprachliche Form. Die gesamte Geschichte wird nämlich nur durch Briefe erzählt und ich muss sagen, dass mir die Umsetzung als klassischer Briefroman sehr zugesagt hat. Für jede Menge Abwechslung sorgen die verschiedenen Verfasser:innen, denn die Anzahl der korrespondierenden Personen wächst im Verlauf der Handlung an. Auch dadurch ist die Lektüre unglaublich kurzweilig, denn neben dem hauptsächlichen Handlungsstrang, gibt es noch Einblicke in weitere faszinierende Biografien. Auch wenn ein verloren gegangenes Manuskript im Mittelpunkt steht, bietet die Geschichte deutlich mehr, als nur die Liebe zu Büchern und zum Lesen zu vermitteln. Überraschend und einfallsreich nimmt das Buch seine Leser:innen mit auf eine Reise durch Europa. Neben vielen schönen Handlungsorten sind aber vor allem die Charaktere Dreh- und Angelpunkt der Handlung. Dabei wirken alle Figuren authentisch und nahbar und überzeugten mich vor allem durch ihre sehr unterschiedlichen Lebensgeschichten. Auch die Handlung war im Gesamten wunderbar rund und stimmig, so das ich voll und ganz zufrieden bin und die Geschichte sicherlich noch lange in mir nachwirken wird. Deswegen vergebe ich gerne 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.08.2022
Schmelzpunkt
Harlander, Wolf

Schmelzpunkt


ausgezeichnet

Atemberaubendes Wettrennen in der Arktis – Temporeicher Umweltthriller

Auch mit seinem neusten Buch „Schmelzpunkt“ bleibt Autor Wolf Harlander seinem bevorzugten Genre treu und liefert erneut einen packenden Umwelt-Thriller ab. Diesmal entführt uns die Handlung ins nicht mehr ganz so eisige Grönland. Trotz der höchst spannenden Geschichte, bleibt dennoch noch genug Raum für die atemberaubende Schönheit der Landschaft Grönlands, welche man sich durch den anschaulichen Schreibstil sehr gut vorstellen kann. Und auch die dargestellten kulturellen Besonderheiten der Inuk, werten die Geschichte auf. Top recherchiert arbeitet der Autor außerdem die Auswirkungen des Klimawandels heraus, ohne dabei zu übertreiben. Diese sehr reale Note setzt einen gelungenen Kontrast zu zahlreichen überaus actionreichen und gefahrvollen Szenen. Denn die eigentlichen Handlung entwickelte sich über den Umweltaspekt hinaus, in eine weitere überraschende Richtung, wobei insbesondere politische Verflechtungen rund um den Nordpol ein Rolle spielen. Mir persönlich gefiel diese Mischung wirklich gut, da das Buch dadurch an keiner Stelle langweilig wurde. Fesselnd und informativ hält die Handlung außerdem immer wieder neue Twists bereit und konnte mich bis zuletzt gefangen nehmen. Ein weiteres Highlight war für mich außerdem das Wiedersehen mit den BND Agenten Nelson und Diana, welche schon in den vorherigen Büchern mitspielten. Da deren Privatleben aber nur eine geringe Rolle spielt, kann man die Bücher trotzdem gut getrennt voneinander lesen.
Mein Fazit: Kurzweilig, durchgehend spannend und mit einer aktuellen Thematik. Absolut lesenswert!

Bewertung vom 13.08.2022
A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.2
Brown, Roseanne A.

A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.2


ausgezeichnet

Starker Abschluss einer großartigen Fantasy-Dilogie

Nachdem mich bereits der erste Band total begeistern konnte, habe ich wirklich nicht damit gerechnet das „ A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia“ der Autorin Roseanne A. Brown noch eine Schippe drauflegen würde. Die bereits zuvor detailliert ausgearbeitete Fantasywelt bekommt hier aber tatsächlich noch mehr Tiefe und auch die Charakterentwicklung der Figuren gefiel mir richtig gut. Bevor ihr zu diesem Buch greift, solltet ihr allerdings unbedingt „A Song of Wraiths and Ruin“ gelesen habe, da man sich in der Handlung ohne Vorwissen nicht zurechtfindet. Bei mir ist die Lektüre zum Glück noch nicht Lange her und so konnte ich nahtlos und mit großer Freude in die Geschichte einsteigen. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Malik und Karina und diesmal beschränkt sich die Handlung nicht nur auf Ziran, sondern gibt faszinierende Einblicke in die Mannigfaltigkeit von ganz Sonade. Besonders die herausgearbeiteten kulturellen Besonderheiten sprachen mich an, aber auch die gesellschaftlichen Spannungen wurden authentisch und greifbar dargestellt. Äußerst ausgewogen stehen dem magische Aspekte gegenüber. Die Handlung beginnt spannend und lässt in ihrer Dynamik und Getriebenheit auch bis zuletzt nicht nach. Neben dem rasanten Erzähltempo sorgt aber auch der Schreibstil dafür, dass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen mag. Die sprachliche Umsetzung gefiel mir richtig gut, da die Geschichte so sehr lebendig wirkte. Auch durch die Vielschichtigkeit eignet sich die Dilogie auf jeden Fall für Erwachsene. Auch wenn die Hauptprotagonist:innen noch Jugendliche sind, ist ihre Entwicklung doch beachtlich und auch inhaltlich macht dieser Fantasy-Epos einfach nur Spaß. Außerdem noch positiv zu erwähnen sind die ganz selbstverständlich vorkommenden queeren Charaktere. Obwohl die Geschichte zeitlich in der Vergangenheit zu spielen scheint, haftet ihr doch etwas sehr modernes an. Mich konnte das Gesamtwerk auf jeden Fall voll und ganz überzeugen. Hier wären auch mehr als 5 Sterne gerechtfertigt!
Mein Fazit: Gefiel mir sogar noch besser als der Auftakt! Deshalb: Absolute Leseempfehlung für alle Altersgruppen!

Bewertung vom 10.08.2022
Elternhaus (eBook, ePUB)
Mentges, Jennifer

Elternhaus (eBook, ePUB)


gut

Spannungsroman mit Längen, aber einer erfindungsreichen und detailverliebten Geschichte

Nach dem ich „Elternhaus“ von Jennifer Mentges nun gelesen habe, würde ich das Buch eher als Spannungsroman bezeichnen und weniger als Thriller. Denn obwohl die Geschichte richtig stark beginnt, baut sich die Spannung danach nur noch äußerst langsam auf. Durch die fehlende Spannungskurve konnte mich die Handlung leider nicht durchgängig fesseln. Zu Beginn kommt das Buch zunächst fast wie ein Märchen daher, für dieses Gefühl sorgt eine ungewöhnliche Erzählweise, an welche ich mich zunächst erst einmal gewöhnen musste. Meist berichtet ein auktorialer Erzähler von den Geschehnissen, aber auch aus der Perspektive der Hauptprotagonist:innen gibt es Kapitel. Eigentlich hat die Geschichte richtig viel Potenzial, auch wenn ich schon recht früh erkennen konnte in welche Richtung das Ganze führen könnte. Überraschen konnte mich der Plot deswegen leider nicht. Dennoch gibt es auch spannende Momente, vor allem als noch eine weitere Figur „böse“ Persönlichkeitseigenschaften erkennen lässt und die Dynamik verändert. Viel Spannung wurde meiner Meinung nach aber vor allem durch übermäßig ausgeschmückte Szenen und unnötige Kapitel verschenkt. So entstehen Längen, welche die Lesefreude unnötig dämpfen. Die Handlung wirkt dadurch außerdem immer wieder zu gewollt bzw. konstruiert und erscheint gerade deswegen als nicht rund. Wäre die Geschichte knackiger, auf den Punkt erzählt worden, hätte sie von mir durchaus volle Punktzahl bekommen. Potenzial lässt die Autorin dennoch immer wieder erkennen, weswegen ich auch in Zukunft zu einem weiteren Buch von ihr greifen würde. Für „Elternhaus“ vergebe ich allerdings aufgrund meiner Kritikpunkte nur 3 Sterne. Dennoch kann das Buch für alle die auf Hochspannung verzichten können und ausgefeilte Familienkonstellationen zu schätzen wissen, einen Blick wert sein. Fantasievoll ist die Geschichte nämlich allemal.

Bewertung vom 09.08.2022
Am liebsten sitzen alle in der Küche
Karnick, Julia

Am liebsten sitzen alle in der Küche


ausgezeichnet

Erfrischend lebensnaher und humorvoller Roman über eine Frauen-Freundschaft

„Am liebsten sitzen alle in der Küche“ von Julia Karnick war für mich ein echter Wohlfühlroman, auch wenn die Geschichte dennoch ernsthafte und tiefgründige Seiten mit sich brachte. Alle drei Hauptprotagonistinnen sind wunderbar authentisch und gefielen mir auch gerade durch ihre Besonderheiten ausgesprochen gut. Handlungsort ist Hamburg und inhaltlich wirkt die Geschichte wie aus dem realen Leben gegriffen. Als besonders gelungen, empfand ich den Fokus auf die (wachsende) Freundschaft der drei Frauen und auch wenn es zusätzlich noch um deren jeweiliges Liebesglück ging, war die Handlung wirklich originell und so gar nicht abgedroschen. Da die Perspektiven von Almut, Tille und Yeliz sich immer wieder abwechseln, bekommt man gute Einblicke in die Gedanken aller Figuren. So konnte ich all ihre Entscheidungen nachvollziehen und fand die Geschichte außerdem emotional ansprechend. Der angenehme Schreibstil ist darüber hinaus ein weiterer Pluspunkt des Buchs. Auch durch ihn erschien die Handlung plastisch und die Lektüre geriet kurzweilig und amüsant. Außerdem gab es zahlreiche überraschende Wendungen, so dass die Handlung überhaupt nicht vorhersehbar war. Alles in allem war „Am liebsten sitzen alle in der Küche“ für mich ein abwechslungsreiches Leseerlebnis, welches mir richtig gut gefiel. Das Buch ist genau richtig um abzuschalten und sorgt für garantiert entspannte Lesestunden. Da ich absolut nichts zu kritisieren habe, gibt es von mir natürlich 5 Sterne.
Mein Fazit: Punktet mit starken Frauenfiguren und viel Humor. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.08.2022
(Not So) Amazing Grace
Helnwein, Mercedes

(Not So) Amazing Grace


sehr gut

Unkonventionelles Jugendbuch, welches mich nicht vollständig überzeugen konnte

„(Not So) Amazing Grace“ von Mercedes Helnwein ist wieder mal ein Buch, welches mir die Bewertung schwer macht. Ich für meinen Teil habe mich nämlich mit der Hauptprotagonistin Grace richtig schwer getan. Diese ist über die gesamte Handlung hinweg, unausstehlich, frech und stellenweise ihren Mitmenschen gegenüber richtiggehend asozial. Natürlich darf ein Buchcharakter seine Leser:innen auch herausfordern und muss nicht automatisch gemocht werden, in diesem Fall war mir das dargestellte Verhalten aber einfach To-Much. So konnte ich zu Grace einfach keine Beziehung aufbauen und die ganze Geschichte schaffte es nicht mich emotional zu erreichen. Vielleicht liegt es auch daran, dass es sich in diesem Fall um ein Jugendbuch handelt, welches wirklich eher jüngeren Leser:innen gefallen soll. Obwohl ich sonst gerne auch als Erwachsene in diesem Genre unterwegs bin, fehlte mir hier einfach eine tiefgründige Botschaft bzw. fand ich viele der getroffenen Aussagen stellenweise grenzwertig. Wenn man sich allerdings erst mal von der Idee löst, das die Geschichte eine sinnvolle Message vermitteln soll, bietet das Buch durchaus hohen Unterhaltungswert. Die Handlung ist nämlich amüsant, stets interessant und versteht es auch durch ihre Abgedrehtheit zu fesseln. Der Schreibstil liest sich dabei flüssig und passt durchaus ins Genre. Auch der Handlungsort in Florida, war mal etwas Anderes und verleiht der Geschichte eine besondere Note. Alles in allem kann ich dem Roman dennoch nur 3 ½ Sterne geben, welche ich auf 4 aufrunde.
Mein Fazit: Ungewöhnliche Geschichte, voller Überraschungen, mit einer herausfordernden Hauptprotagonistin. Allerdings habe ich schon deutlich stimmigere Jugendbücher gelesen, deshalb gibt es von mir in diesem Fall keine Leseempfehlung.