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Joschne
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Sittensen

Bewertungen

Insgesamt 1853 Bewertungen
Bewertung vom 09.02.2017
70 - DER SPIEGEL 1947-2017

70 - DER SPIEGEL 1947-2017


ausgezeichnet

+++Ein großartiges Stück Zeitgeschichte+++
Am 4. Januar 1947 startete der 24-jährige Journalist Rudolf Augstein zusammen mit Gleichgesinnten den abenteuerlichen Versuch, im kriegszerstörten und von der Nazi-Hetze zerfressenen Deutschland ein Nachrichtenmagazin nach angloamerikanischem Vorbild zu erschaffen. Mit immer neuen Enthüllungsgeschichten, Reports, scharfen Analysen und sinnlichen Reportagen ist daraus in den folgenden Jahrzehnten DER SPIEGEL geworden, der in der Welt als Stimme eines demokratischen Deutschland geschätzt und im Lande als Leitmedium der vierten Gewalt respektiert, verehrt, verachtet und gefürchtet wird. Zum ersten Mal zeichnet dieses Buch den Aufstieg des Nachrichtenmagazins nach, indem es die wichtigsten Scoops, Essays und Storys aus sieben Jahrzehnten dokumentiert oder kuratiert. So entsteht ein Spiegelbild von Weltgeschichte und deutscher Gesellschaft, wie es nur DER SPIEGEL liefern kann.
Klaus Brinkbäumer, geboren 1967, ist Chefredakteur des SPIEGEL. Nach Stationen bei verschiedenen Zeitungen, darunter »Abendzeitung«, »Berliner Kurier« und »Focus«, wechselte Brinkbäumer 1993 zum SPIEGEL, wo er für die Ressorts Sport, Deutschland, Ausland und Gesellschaft arbeitete und vier Jahre lang als Korrespondent aus New York berichtete. 2011 wurde Brinkbäumer zunächst Textchef, dann stellvertretender Chefredakteur, im Januar 2015 schließlich Chefredakteur des SPIEGEL. In dieser Funktion nimmt er auch die Aufgaben des Herausgebers bei SPIEGEL ONLINE wahr. Für seine journalistische Arbeit wurde er u. a. mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis, dem Henri-Nannen-Preis und dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet, 2015 wählte ihn das »medium magazin« zum »Chefredakteur des Jahres«. Brinkbäumer ist Autor mehrerer Bücher, bei DVA erschien »Die letzte Reise. Der Fall Christoph Columbus« (2004).

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2017
Der König der Tiere
Lippe, Jürgen von der

Der König der Tiere


gut

+++Blödsinn meets Tiefsinn+++
Geschichten zum Lachen, zum Schmunzeln und zum gepflegten Sinnieren. In ihnen kombiniert der Autor Kalauer und Witze mit Philosophie und Sprachkritik und erzählt ebenso witzig wie hinterlistig vom Kampf der Geschlechter, vom lieben Gott und der heilen wie unheilen Welt. Blödsinn meets Tiefsinn – großartig live performt von Jürgen von der Lippe, Nora Tschirner und Max Giermann. Tierisch guter Stoff gegen schlechte Laune!
Jürgen von der Lippe ist einer der bekanntesten Entertainer Deutschlands. Der vielfach ausgezeichnete Comedian ist mit seinem mittlerweile 15. Bühnenprogramm Wie soll ich sagen... in der Republik unterwegs und Autor diverser erfolgreicher Bücher. Zuletzt stürmte er mit Beim Dehnen singe ich Balladen die Buch- und Hörbuchcharts.
Nora Tschirner ist bekannt aus erfolgreichen Kinofilmen (z. B. Soloalbum, Keinohrhasen, Alles ist Liebe) und ermittelt seit 2013 gemeinsam mit Christian Ulmen im gefeierten Weimarer Tatort.
Max Giermann begeistert mit großartigen Parodien etwa von Stefan Raab oder Klaus Kinski, ist festes Mitglied von Switch reloaded und im Kino u. a. zu sehen in Rubbeldiekatz und Gut zu Vögeln.

3 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2017
Die Knochenjägerin
Reichs, Kathy

Die Knochenjägerin


sehr gut

+++Sammelband mit spannenden Geschichten der Knochenjägerin+++
Es ist Dezember, und an der Anthropologischen Fakultät der Universität von North Carolina sitzt Temperance Brennan an ihrer Doktorarbeit. Als zwei Cops ungebeten ihr Labor betreten, ändert sich Brennans Leben von einem Tag auf den anderen. Die Detectives Slidell und Rinaldi untersuchen den gewaltsamen Tod eines Arztes, dessen stark verbannte Leiche in einem Wohnwagen gefunden wurde. Ob Tempe mit ihrer Erfahrung im Analysieren menschlicher Überreste die Identität des Opfers bestätigen kann? Widerwillig erklärt Tempe sich bereit, den Ermittlungsbehörden zu helfen. Ihr erster Kriminalfall stellt nicht nur ihr ganzes Können auf die Probe, sondern bringt auch das Leben der Detectives und ihr eigenes in große Gefahr...
Dieser Kurzroman von 90 Seiten erscheint zum ersten Mal und exklusiv in "Die Knochenjägerin - Vier Fälle für Tempe Brennan". Der Sammelband enthält desweiteren die bislang als E-Books erschienenen Kurzromane "Fährte des Todes", "Wasser des Todes" und "Gletscher des Todes".
Kathy Reichs, geboren in Chicago, lebt in Charlotte und Montreal. Sie ist Professorin für Soziologie und Anthropologie und unter anderem als forensische Anthropologin für gerichtsmedizinische Institute in Quebec und North Carolina tätig. Ihre Romane erreichen regelmäßig Spitzenplätze auf internationalen und deutschen Bestsellerlisten und wurden in 30 Sprachen übersetzt. Tempe Brennan ermittelt auch in der von Reichs mitkreierten und -produzierten Fernsehserie Bones – Die Knochenjägerin.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.02.2017
Die Gerechte  (Restauflage)
Swanson, Peter

Die Gerechte (Restauflage)


gut

+++Rabenschwarzes Vergnügen+++
Eine Flughafenbar in London. Es ist Abend, und Ted Severson wartet auf seinen Rückflug nach Boston, als eine attraktive Frau sich neben ihn setzt. Kurz darauf vertraut er der geheimnisvollen Fremden an, dass seine Frau ihn betrogen hat. Mit ihrer Reaktion jedoch hat er nicht gerechnet: Sie bietet ihm Hilfe an - beim Mord an seiner Ehefrau. Ein Trick? Ein morbider Scherz? Oder ein finsteres Rachespiel, das nur ein böses Ende nehmen kann?
Wie reagiert man, wenn eine wildfremde Person einem anbietet, die eigene Ehefrau umzubringen? Dieser Frage und der Geschichte einer Mörderin geht Peter Swanson auf eindrückliche Weise nach. Das Besondere an der Hauptprotagonistin ist die völlig verständliche und aus ihrer Sicht logische Ermordung von Menschen. Ein bitterböses, rabenschwarzes Vergnügen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.01.2017
Tiefe Narbe / Max Bischoff - Im Kopf des Mörders Bd.1
Strobel, Arno

Tiefe Narbe / Max Bischoff - Im Kopf des Mörders Bd.1


sehr gut

+++Ein echter Strobel+++
Im Kopf des Mörders – Tiefe Narbe« ist der Auftakt einer spannenden Thriller-Trilogie um Oberkommissar Max Bischoff in Düsseldorf. Max Bischoff, Oberkommissar, Anfang dreißig, ist der Neue bei der Düsseldorfer Mordkommission. Er ist hoch motiviert und schwört auf moderne Ermittlungsmethoden, was nicht immer auf Gegenliebe bei den Kollegen stößt. Sein erster Fall beim KK11 hat es in sich. Auf dem Polizeipräsidium taucht eines Morgens ein Mann auf, der völlig verstört und von oben bis unten mit Blut besudelt ist. Er weiß weder, was in der Nacht zuvor geschehen ist, noch hat er eine Erklärung für das Blut auf seiner Kleidung. Wie sich bald herausstellt, stammt es nicht von ihm selbst, sondern von einer Frau. Einer Frau, die vor über zwei Jahren spurlos verschwand. Die für tot gehalten wird. War sie all die Zeit über noch am Leben und ist erst vor kurzem getötet worden? Und was hat der Mann mit der Sache zu tun? Ist er Täter oder Opfer?
Als kurz darauf eine Leiche am Rheinufer gefunden wird, verstricken Max Bischoff und sein Partner Horst Böhmer sich immer tiefer im Dickicht der Ermittlungen, um einen Fall zu lösen, in dem lange nichts zusammenzupassen scheint …
Ein echter »Strobel« mit einer gewohnt starken psychologischen Komponente und dem toughen jungen Ermittler Max Bischoff, der sich in einem Fall beweisen muss, der ihn vor die größte Herausforderung seiner bisherigen Karriere stellt.
Arno Strobel, 1962 in Saarlouis geboren, gehört zu den erfolgreichsten deutschen Thrillerautoren. Alle seine Romane sind Bestseller. Bevor er sich ganz auf das Schreiben konzentrierte, arbeitete er lange bei einer großen deutschen Bank in Luxemburg. Arno Strobel lebt mit seiner Familie in der Nähe von Trier.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.01.2017
Scharfschuss / Harry Bosch Bd.19
Connelly, Michael

Scharfschuss / Harry Bosch Bd.19


sehr gut

+++Düstere Spurensuche durch Los Angeles+++
Harry Bosch ist eine bereits legendäre Ermittlerfigur des modernen Thrillergenres, die aus ihrer metaphysischen und philosophischen charakterlichen Grundierung heraus eine große Faszination entwickelt. In „Scharfschuss“, dem mittlerweile 19. Fall, erzählt Autor Michael Connelly, wie Bosch es mit einem Mord zu tun bekommt, der bereits vor zehn Jahren unter rätselhaften Umständen geschehen ist. Damals wurde der mexikanische Musiker Orlando Mercer bei einem Konzert erschossen. Bosch rührt an dem offiziellen Ermittlungsergebnis. Er glaubt, dass Mercer nur zufällig Opfer eines Anschlags wurde. Sein herausragender Spürsinn bringt Bosch auf eine düstere Spurensuche durch Los Angeles nach den Mördern und ihrem eigentlichen Anschlagsziel. Connelly erzählt das gewohnt souverän; mit einer Kunstfertigkeit im Spannungsbau, die einzigartig ist.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.01.2017
Das Walmesser
Neilson, C. R.

Das Walmesser


sehr gut

+++Abgründiger Krimi, packend gelesen+++
Ein abgründiger Krimi vor der atemberaubenden Kulisse der Färöer Inseln, packend gelesen von Martin Bross.
C. R. Neilson arbeitete zwanzig Jahre als Journalist, ehe er sich auf das Schreiben von Krimis und Thrillern verlegte. Er lebt in Schottland.
Martin Bross spielt und spricht für Bühne, Film, TV und Radio. Seit 2006 ist er als Gast am Theater an der Ruhr beschäftigt. Man hört ihn in zahlreichen WDR-Hörspielen und Hörbüchern von Random House Audio, oder sieht ihn im TV (z. B. Späte Aussicht, Die Gustloff).

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Bewertung vom 10.01.2017
Morricone 60
Morricone,Ennio/Czech National So

Morricone 60


ausgezeichnet

+++Einfluss auf die Filmkunst ist kolossal+++
Jeder kennt zumindest eine Handvoll Stücke des größten italienischen Filmmusik-Komponisten: Hollywood-Hits und Kino-Klassiker pflastern seinen Weg. Der Maestro spielte das Lied vom Tod, füllte einen Käfig voller Narren, brachte das Cinema ins Paradiso. Seine Musik ist wie ein Ding aus einer anderen Welt, stets war Morricone auf seiner eigenen musikalischen Mission. Er hat die Filme so unterschiedlicher Regisseure wie Sergio Leone und Roman Polanski, Oliver Stone und Margarethe von Trotta, Pedro Almodovar und Quentin Tarantino untermalt. Morricone war dabei, wenn Kino-Geschichte geschrieben wurde, sein Einfluss auf die Film-Kunst der letzten sechzig Jahre ist kolossal! In seiner Liga fallen einem nach längerem Nachdenken vielleicht noch die Namen Hans Zimmer und John Williams ein.
Auf dem brandneuen Album "Morricone 60" erscheinen nun 23 der schönsten Kompositionen aus seiner Feder – komplett neu eingespielt vom Tschechischen Nationalen Sinfonieorchester unter der persönlichen Leitung des Komponisten und Dirigenten. Das neue Album präsentiert Morricones Klangwelt wie aus einem Guss – ähnlich wie auf den jüngsten, weltweit umjubelten Konzerten der aktuellen "60 Years of Music World Tour" des Römers.
Morricones zahlreiche Fans begeben sich beim Hören des Albums auf eine Wiederentdeckungsreihe, denn er hat hier manchen zeitlosen Titel seines Gesamtwerks etwas anders inszeniert: "Jill´s Theme" verleiht er noch mehr Dringlichkeit, puccinisches Pathos als in der Originalfassung von 1968. Die im Original loungige Easy-Listening-Perle "Metti uns Sera a Cena" wird zum streichergestreichelten, klanglich deutlich optimierten Jazz-Bossa. Natürlich ließ sich die markante Maultrommel von "Für ein paar Dollar mehr" (über 28 Millionen Aufrufe bei Youtube) nicht umgehen – übrigens dolmetschte kein anderer als Clint Eastwood die Dankesrede Morricones bei den diesjährigen Oscars – diese leicht veränderten Nuancen in den so vertrauten Motiven Morricones machen das Album unwiderstehlich.
Am Donnerstag, den 10. November 2016, ist er 88 geworden. Seit Kindeszeiten ist die Musik ständig in ihm präsent. Er "lebe sie sogar im Schlaf", sagte Morricone der österreichischen Tageszeitung Die Presse. Sein Vater war Musiker in einem Tanzorchester. Als Teenager studierte er Trompete und Harmonielehre am Römischen Konservatorium, schrieb zunächst Musik fürs Theater und das Radio, erlebte als junger Mitarbeiter der Rundfunkanstalt RAI die Entstehung des aufstrebenden Massenmediums Fernsehen hautnah mit. Sechzig Jahre später hat Morricone mit seiner Musik im letzten Quentin-Tarantino-Streifen "The Hateful Eight" ein spektakuläres Comeback gefeiert. Er nahm einen Oscar und einen Golden Globe entgegen, weihte in Los Angeles seinen Stern auf dem Walk of Fame ein, in den vergangenen zwei Jahren kamen 350.000 in seine Konzerte.
Die Zusammenarbeit Morricones mit dem Tschechischen Symphonieorchester begann 2013 mit der Musik für den italienischen Film "La migliore offerta" (Das höchste Gebot), gefolgt von "The Hateful Eight" und den Konzerten seiner "60 Years of Music"-Tour. Es ist ein junges Orchester, das neben klassischer Konzertmusik auch moderne Genres wie Musical, Jazz und Filmmusik abdeckt.
Die Filmmusik, die er schreibe, unterliege "dem Zwang der Kinobilder, der exakten Längen, fast wie bei einer Stoppuhr", sagte Morricone dem Bayerischen Rundfunk. "Das sei "eine Art von Gefängnis für die Interpretation der Musik". Hörbar aus dem Korsett gehoben, können seine Stücke nun abgelöst vom Kino-Kontext genossen werden. Sein Weggefährte Sergio Leone fand persönlich Musik expressiver als Dialog und er ließ Morricone oft schon vor Drehbeginn komponieren, um in Stimmung zu kommen. Veni, vidi, vici: die Musik kam, Leone sah, der Film siegte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.01.2017
Totenrausch / Totenfrau-Trilogie Bd.3 (1 MP3-CDs)
Aichner, Bernhard

Totenrausch / Totenfrau-Trilogie Bd.3 (1 MP3-CDs)


sehr gut

+++Minimalistische Sprache, die sich in den Verstand einritzt+++
Der Albtraum der Bestatterin Brünhilde Blum rauscht seinem furiosen Finale entgegen. Nachdem ihr Leben durch den Tod ihres Mannes aus den Fugen geraten ist und sie sich erbarmungslos gerächt hat, im zweiten Teil zur Mörderin erklärt und so zur Gejagten wird, versucht Blum im abschließenden Teil von Bernhard Aichners Trilogie mit ihren beiden Kindern in Hamburg unter einer anderen Identität ein neues Leben anzufangen. Natürlich lässt die Vergangenheit sie nicht los. Denn sie soll für ihre neue Freiheit bezahlen - mit einem Auftragsmord an einem von ihr geliebten Menschen. Aichners minimalistische Sprache ritzt sich messerscharf in den Verstand des Lesers, hinterlässt Wunden und Schmerzen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.