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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 797 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2022
Das große Brotbackbuch
Bauer, Christina

Das große Brotbackbuch


ausgezeichnet

Geniales Grundlagenwerk
"Das große Brotbackbuch" von Christina Bauer ist ein wirklich tolles und dickes Buch rund um das Thema Brotbacken. Egal ob absoluter Einsteiger oder schon routiniert am Backofen bringt dieses Buch viel Wissenswertes und auch Leckeres mit.
Stabil eingebunden und mit vielen informativen Fotos versehen, wird es in so mancher Küche zur Standardausrüstung werden, in meiner auf jeden Fall.
Anfangs werden die Werkzeuge erklärt, die unbedingt notwendig sind, keine Angst, es ist nicht viel, dann gibt es viel Wissenswertes über Mehl und seine verschiedenen Sorten und auch andere Backzutaten kommen nicht zu kurz.
Die Arbeit mit Sauerteig, auch das ansetzen, wird genauso gut erklärt, wie das backen mit Hefe.
Absolut genial dann der Rezeptteil, hier geht es nicht nur um Brote, sondern auch Brötchen und herzhaftes für die Party und süße Teilchen und weiteres Kleingebäck.
Zu jedem Rezept gibt es Hinweise, eine Zutatenliste und auch Fotos. Manchmal kann man sich über einen Code ein Video abrufen, wo es dann Schritt-für-Schritt-Anleitungen gibt.
Auch zum Thema aufbewahrung und Resteverwertung gibt es noch ein Kapitel. Mir gefällt dieses Buch so gut, dass ich fast schon sagen würde, es gibt eine Geling-Garantie. Unbedingte Empfehlung für alle, die gutes Brot lieben und zu schätzen wissen.

Bewertung vom 24.09.2022
Überlebenstraining
Böhle, Daniela

Überlebenstraining


ausgezeichnet

Wenn Schweigen Schatten wirft
"Überlebenstraining" von Daniela Böhle ist ein Buch, dass mich sehr beeindruckt hat.
Wir begleiten hier Ellen, eine Frau über 50, die nach dem Auszug ihrer beiden erwachsenen Kinder in eine tiefe Krise stürzt, auf dem Weg in eine Zukunft, die Mut macht. Ellen liebt ihren Mann, sie haben sich aber nicht mehr viel zu sagen, sie liebt ihre Kinder, die haben aber ihre eigenen Leben und auch das Verhältnis zu den eigenen Eltern ist bestenfalls als gereizt zu bezeichnen. Ganz plötzlich meldet sie sich zu einem Kurs an, um in der Wildnis zu überleben und verheimlicht den sogar vor ihrem Mann. Kurz danach zieht sie spontan zu Hause aus und versucht sich und ihr Leben wiederzufinden.
Das Buch hebt sich dabei sehr wohltuend von anderen Büchern dieser Art ab, hier sieht Ellen selbst vieles mit Humor, auch sehr schwarzem teilweise. Ich habe mit ihr lachen und auch leiden können. Viele ihrer Entscheidungen konnte ich nachvollziehen, andere nicht, aber auch das machte den Reiz der Lektüre für mich aus.
Die Figuren hier sind glaubhaft, wirken echt, nicht alle sympathisch, nicht nur gut oder böse, aber sie entwickeln sich weiter. Ich habe über einige Szenen länger nachdenken müssen, sie haben sich mir eingeprägt, ohne belehrend wirken zu wollen.
Ein Buch, das mit leisen Wörtern und schönen Bildern Mut macht und über das Schweigen hinweghilft. Große Empfehlung von mir.

Bewertung vom 21.09.2022
Das Antiquariat der verlorenen Dinge
Mahr, Daphne

Das Antiquariat der verlorenen Dinge


sehr gut

Viele Bücher in diesem Buch
"Das Antiquariat der verlorenen Dinge" von Daphne Mahr ist ein wunderbares Buch, nicht nur für Kinder und Jugendliche.
Wir befinden uns hier in der Stadt Lyon, umgeben von vielen magischen und alten Büchern. Clara ist hier in den Ferien bei ihrer Tante zu Besuch. Sie arbeitet dort in einem Antiquariat für Yvette Lombard. Théo ist der Neffe von Yvette und mit ihm gemeinsam erlebt Clara abenteuerliches und auch fantastisches.
Die Beschreibungen sind eher einfach gehalten, wissen aber trotzdem zu überzeugen. Das Buch liest sich einfach und ich konnte Sympathien für die beiden Protagonisten aufbauen. Die Handlung ist in sich abgeschlossen, auch wenn ich gerne noch tiefer in die Büchersuche mit den beiden eingetaucht wäre. Einige der Handlungsstränge hätte ich gerne ausführlicher gelesen, andres empfand ich als etwas langatmig. Für Frankreich-Reisende und Kenner vielleicht sogar noch ein wenig unterhaltsamer.

Bewertung vom 19.09.2022
Welcome to the jungle
Carter, Hilton

Welcome to the jungle


ausgezeichnet

Mein Zuhause wird grün
"Welcome to the jungle" von Hilton Carter ist ein Buch randvoll mit sehr guten Ideen für das Zusammenleben mit Pflanzen.
Das Buch ist sehr hochwertig gestaltet, bietet übersichtliche Einteilungen und ein gutes Inhaltsverzeichnis. Besonders ins Auge fallen aber gleich die vielen hochwertigen Farbaufnahmen.
Hier werden sehr viele tolle Projekte in Wort und in vielen Bildern vorgestellt, die zum mit- und nachmachen einladen. Es gibt Pflanzenbilder, eine Mooswand, hängende Ideen, ein bepflanztes Terrarium und noch ganz viele weitere Anregungen.
Zu jedem Projekt gibt es eine Übersicht über den Zeitaufwand, die benötigten Materialien und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Einige dieser Ideen sind auf meiner Liste gelandet, wenn ich mal wieder ein tolles Geschenk suche oder auch für mein eigenes Heim.
Abschließend werden aber auch die Bedürfnisse der Pflanzen nicht außer Acht gelassen und es wird auf das benötigte Licht, Wasser, Nährstoffe, Substrate und Pflanzgefäße eingegangen. Auch die Schädlingsbekämpfung wird kurz angesprochen.
Mir hat dieser Ratgeber sehr gefallen und ich werde ihn ganz sicher noch oft zur Hand nehmen, um darin zu blättern.

Bewertung vom 19.09.2022
HASHTAG - Eine Nachricht für dich
Hereld, Peter

HASHTAG - Eine Nachricht für dich


ausgezeichnet

Anonymer Hass
"HASHTAG - Eine Nachricht für dich" von Peter Hereld ist ein Thriller, der nachdenklich macht. Im Mittelpunkt stehen Hasskommentare im Netz und den einzelnen Kapiteln werden solche auch vorangestellt. Die in ihrer gesammelten Bosheit zu lesen, macht schon sehr betroffen.
Pia Beck ist Kriminalkommissarin und ermittelt gemeinsam mit Gerichtsmediziner Dr. Paul Rudolph im Falle von Leichen, denen ihre zehn Finger fehlen. Die Opfer werden schnell der rechten Szene zugeordnet, doch schnell stagnieren die Ermittlungen. Die Ermittler haben dabei auch noch so ihre eigenen Probleme, die sie mit sich herumtragen.
Das Buch ist von Beginn an spannend, wozu auch die kurzen Kapitel viel beitragen. Die Charaktere haben alle ihre Besonderheiten und entwickeln sich auch weiter. Einige der Handlungen der Protagonistin konnte ich nicht so nachvollziehen, sie wurde mir nie richtig sympathisch, das hat den Lesefluss aber nicht gestört. Auch aus der Sicht des Täters sind hier einige der Kapitel verfasst, das hat seinen eigenen Reiz.
Bis zum Ende bleibt das Buch aufgrund einiger Wendungen sehr spannend, ich empfehle es gerne weiter.

Bewertung vom 09.09.2022
Den Tod geerbt
Jäger, Helmut

Den Tod geerbt


sehr gut

Geerbte Probleme
"Den Tod geerbt" von Helmut Jäger ist ein Kriminalroman rund um den ehemaligen Journalisten und selbsternannten Ermittler Carl Sopran. Er wird von Frau Schiller angeheuert, weil ihre Mutter bei einem Ausflug in die Toskana verschwunden ist. Kurz davor hatte sich deren Auto in der Ravensburger Innenstadt schon auf eine Amokfahrt begeben.
Da Sopran der italienischen Sprache nicht mächtig ist, holt er sich mit Francesca noch eine sprachkundige und sympathische Hilfe an Bord.
Es macht sehr viel Spaß die beiden bei den Ermittlungen zu begleiten und vor allem auch ihre Gedankengänge zu verfolgen.
Das ist schon die zweite Geschichte rund um Sopran, wobei bis auf einige Anspielungen auf Erlebtes, die ich nicht einordnen konnte, keine Nachteile auftraten. Man kann den Krimi also ganz einfach ohne Vorkenntnisse lesen und verstehen.
Die Ermittlungen führen Sopran weit in die Geschichte und zeigen die beiden Ermittler von verschiedenen Seiten. Das macht das Ganze sehr vorstellbar und menschlich.
Manche Passagen empfand ich als etwas zu langatmig, da hatte ich zu tun, den roten Faden nicht zu verlieren, andere waren atemberaubend spannend.
Ein solider Krimi, der intelligent aufgebaut ist und sich gut lesen lässt.

Bewertung vom 06.09.2022
Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
Buehlman, Christopher

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)


sehr gut

Unverbrauchte und neue Welt
"Der schwarzzüngige Dieb" von Christopher Buehlman ist ein Fantasy-Buch, von dem ich aufs Beste unterhalten wurde.
Wir begleiten hier Kinsch Na Shannack auf einer abenteuerlichen Reise im Auftrag der Diebesgilde, um aufgelaufene Schulden, sozusagen Studiengebühren, abzuarbeiten. Sehr schnell schließt er sich einer Ritterin namens Galva, die im Kampf sein Leben verschonte, an und eine waschechte Hexe stößt auch noch zu der einzigartigen Gruppe. Ein Kater namens Karl, blind, aber mit Besonderheiten, begleitet Kinsch bis ans Ziel.
Und das ist jetzt das Schwierige an diesem Buch, dass hier das Ziel und somit die Geschichte schnell aus den Augen gerät. Der Erzählstil ist aus- und abschweifend, man kommt rum, lernt Götter näher kennen und Kneipen, trifft Kobolde und Riesen.......aber den roten Faden muss man sich öfter mal wieder suchen.
Die Geschichte ist durchweg aus der Sicht von Kinsch erzählt, teilweise sehr derbe und vulgär, aber nicht ohne Humor. Der Erzählstil passt aber wunderbar in diese dreckige Welt, wo gelogen, gesoffen, gestohlen, geprügelt und das letzte Hemd verspielt wird. Mir gefällt dieser Weltenbau sehr, abseits von Kitsch und glitzernden Vampiren, dafür mit sehr viel Fantasie.
Mein Vergnügen etwas getrübt hat hier bloß, dass die Story erst gegen Ende so richtig Fahrt aufnahm, ja und dann erst das Warten auf den nächsten Band ansteht.
Hier ist eine neue Fantasywelt entstanden, mit vielen liebevollen Details ausgearbeitet, die so umfangreich sind, dass man sich darauf einlassen können muss, um daran Freude zu haben.

Bewertung vom 04.09.2022
Was steckt in unserer Kleidung?
Burgess, Rebecca;White, Courtney

Was steckt in unserer Kleidung?


ausgezeichnet

Verstehe deinen Kleiderschrank
"Was steckt in unserer Kleidung?" von Rebecca Burgess ist ein tolles Sachbuch, in dem man sich auf die Spuren unserer Bekleidung begibt. Es geht um den Weg unserer Kleidung von der Pflanzenfaser und auch anderen Rohstoffen an bis zu unserem Trage- und Kaufverhalten. Es geht um Nachhaltigkeit, aber auch um Arbeits- und Lebensbedingungen.
Das Buch ist ein liebevoll gestaltetes Hardcover, es gibt viele Fotos und auch Grafiken, der Text ist dadurch aufgelockert und gut zu lesen. Sehr schön auch die übersichtliche Einteilung in Kapitel und weitere Unterthemen.
Einige der Begriffe und Themen hier waren mir schon vertraut und dadurch leicht zu verstehen, andere wie Fibershed und Soil-to-Soil kannte ich noch gar nicht. Alles wurde aber gut erklärt und war auch für Laien gut zu verstehen.
Die Autorin nimmt hier die Produktionsketten auseinander, erklärt und klärt auf, wie man welche Prozesse nachhaltiger und klimafreundlicher gestalten könnte. Viele der Aspekte, die hier angesprochen werden, sind mir bewußt gewesen, andere absolut neu.
Grade bei sehr preiswerten Produkten sollte man immer öfter hinterfragen, wer hier den Preis gezahlt hat, mit schlechten Arbeitsbedingungen und Raubbau an der Umwelt, denn letztendlich werden wir hier alle den Preis bezahlen.
In diesem Buch sind umfangreiches Faktenwissen verwoben mit vielen Beispielen aus dem Alltag und was ich auch sehr wichtig finde, es werden Lösungen angeboten. Lösungen für die Rohstoffe und die Fertigung und vor allem für den Verbraucher.
Wir müssen uns hinterfragen, immer und ständig, was wir wirklich brauchen und wie lange wir es nutzen können, lieber fair hergestellt und qualitativ als Wegwerfkonsum. Sehr wichtige Themen in einem sehr informativen Buch, volle Empfehlung von mir.

Bewertung vom 03.09.2022
72 Stunden - Fürchte die Stille
Escher, Ben

72 Stunden - Fürchte die Stille


gut

Schweigen ist nicht immer die Lösung
"72 Stunden - Fürchte die Stille" von Ben Escher ist ein Thriller, der für mich sehr stark anfing und dann an Spannung verlor.
Die erfolgreiche Fernsehmoderatorin Bea Winterleitner lässt ihren kleinen Sohn im Bällebad eines Einkauszentrums für einen Augenblick aus den Augen und er ist und bleibt verschwunden. Bea steht kurz davor, an der Situation zu zerbrechen. Ihre Beziehung zum Vater von Elias scheitert, im Job hat sie Aussetzer, ihr Leben geht kaputt.
Da bekommt sie einen Hinweis auf eine Art Schweigeseminar in einem alten Schloss und beschließt sich selber damit wieder auf die Reihe zu kriegen. Bei diesem Seminar geschehen aber viele unerklärliche Dinge und die Verwirrung von Protagonistin sowie Leserin spitzen sich zu.
Der Schreibstil ist durchaus spannend und man ist ständig am miträtseln über die Frage der Schuld oder Unschuld. Durch die vielen wechselnden Perspektiven kommt hier sehr viel Dynamik ins Geschehen, langweilig wird es hier nicht.
Die Personen sind mir alle nicht sympathisch, irgendwie hat hier jeder irgendwelche verstörenden Eigenarten oder Geheimnisse. Das machte es für mich noch etwas unrealistischer. Vielleicht wurden hier auch einige Themen zu viel in eine Geschichte gesteckt.
Die Story hat mich irgendwann etwas verloren, als es zu unübersichtlich wurde und auch das Finale konnte mich nicht vollständig überzeugen.
Das Buch bot gute und spannende Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger.

Bewertung vom 30.08.2022
Projekt DreamWalker
Zachariae, Christoph

Projekt DreamWalker


ausgezeichnet

Reisen ins Land der Träume
"Projekt DreamWalker" ist eine Trilogie des Autors Christoph Zachariae, von der ich jetzt den ersten Band "Die Schatten" gelesen habe. Dieses Buch ist eine sehr spannende Fantasy-Geschichte, aber es ist auch noch soviel mehr als das.
Dr. Lem arbeitet in der Charite Berlin als Traumforscher und hat eine eigene Abteilung für die Schlafforschung und Überwachung von Komapatienten. Die Arbeit in diesen Themenbereichen wird hier auch sehr spannend beschrieben, vor allem auch, wie man es bewirken will Komapatienten zurückzuholen. Dreamwalker sollen sich in die Träume anderer Träumer begeben können und sie da beeinflussen, das ist eine Aufgabe, die nur wenige beherrschen.
Seine Tochter Isa ist hochsensibel und hat eine Spekrumstörung, sie kann teilweise sehr schlecht auf ihre Umwelt und auch andere Menschen eingehen. Obwohl sie hochintelligent ist, erschwert der Autismus ihr Leben sehr, auch den Umgang mit ihrer Mutter. Ihr Vater findet über ihre Klarträume einen Zugang zu ihr und ihrer Welt. Das alles ist hier sehr gut beschrieben, oft auch aus Isas eigener Sicht, denn die Erzählperspektiven wechseln sich hier ab.
Aber nicht nur die Perspektiven wechseln zwischen Isa und Lem, nein, sie wechseln auch zwischen Realität und Traum. So wird man nach und nach und ganz allmählich als Leser immer tiefer in diese Welten gezogen. Auch in die Traumwelten.
Lem führt ein ausführliches Traumtagebuch und begibt sich auf eine Reise, um einem wiederkehrenden Traum nachzuforschen. Dabei erleidet er einen Unfall und fällt selber ins Koma. Ab jetzt begleiten wir Isa auf ihrer spannenden Reise ins Traumland, die nicht ohne Gefahren ist.
Das Buch konnte mich von der ersten Seite an fesseln, es ist spannend aufgebaut, die Protagonisten sind toll charakterisiert und man lernt sie immer besser kennen. Der Autor schafft es, vor meinen Augen lebende Bilder entstehen zu lassen und mich tief in diese Traumwelten eintauchen zu lassen.
Einziger Kritikpunkt ist jetzt das Warten auf den nächsten Teil! Meine Empfehlung für jeden Leser und Träumenden!