Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Streiflicht

Bewertungen

Insgesamt 722 Bewertungen
Bewertung vom 16.12.2020
Zwölf Monate Freiheit
Domnick, Frank

Zwölf Monate Freiheit


ausgezeichnet

Authentisch und ehrlich
Auf dieses Buch war ich sehr gespannt und ich habe es sehr gerne gelesen. Warum gespannt? Weil ich an einigen der beschriebenen Orte auch schon selbst war und es dann immer spannend finde, wenn andere Dinge, Orte oder Erlebnisse genauso beschreiben. Oder eben ganz anders empfunden haben. Gerade was Australien betrifft, speziell Sydney, lag ich mit dem Autor auf einer Wellenlänge. Es hat so Spaß gemacht, über diese besondere Stadt, die mir so am Herzen liegt, zu lesen. Aber auch alles andere habe ich gerne gelesen. Neugierig gemacht haben mich die Orte, die ich selbst noch nicht kenne.

Besonders gut gefallen an diesem Buch hat mir die authentische und ehrliche, offene und so unglaublich sympathische Schreibe und Art des Autors. Er lässt die Leser teilhaben an seinen Gedanken, seinen Erlebnissen und der ganzen Reise. Los geht es bereits vorab mit den Planungen, ob und wie so ein Jahr Auszeit aussehen könnte. Auch das fand ich schon interessant, weil es vieles zu bedenken gibt. Die beiden planen überlegt und vorausschauend, das fand ich gut. Und dann geht es auch schon los.

Man erfährt als Leser, wohin das Paar wann gereist ist und was unterwegs alles passiert ist. Warum sie welche Ziele ausgesucht haben, wo sie sich besonders wohl gefühlt haben und was sie alles gesehen haben. Alles ist so lebendig und unterhaltsam, aber eben auch ehrlich geschildert, dass es richtig Spaß macht, mit auf die Reise zu gehen.

Ein schönes Buch für alle die schon mal auf Reisen waren, es noch tun wollen oder einfach lesen wollen, wohin man reisen könnte, wenn man wollte (und zu Coronazeiten könnte). Also ein Buch für jeden, der gerne reist oder andere Länder kennen lernen mag.

Danke, dass ich mit Euch einmal um die Welt fahren durfte!

Bewertung vom 16.12.2020
Selma Lagerlöf. Die Liebe und der Traum vom Fliegen
Kaiser, Maria Regina

Selma Lagerlöf. Die Liebe und der Traum vom Fliegen


ausgezeichnet

Ganz nah und authentisch

Da ich von dieser Autorin schon einiges gehört hatte, aber nie so richtig in der Tiefe, war ich wirklich neugierig auf dieses Buch. Auch weil ich von der Autorin erst vor kurzem ein Kinderbuch über Karl den Großen gelesen hatte und so begeistert war. Früher mochte ich Biographien überhaupt nicht, inzwischen lese ich seit einigen Jahren sehr gerne Lebensgeschichten über spannende Menschen – wenn sie dann auch noch so toll aufbereitet sind, wie in diesem Fall, ist es einfach nur schön zu lesen und so unterhaltsam wie ein Roman. Oder sogar noch besser, denn man weiß ja, dass es wirklich so war und das ist noch spannender.



Selma Lagerlöff ist eine unglaublich interessante Frau, über deren Werdegang ich extrem gerne gelesen habe. Ihre Lebensgeschichte ist lesenswert und spannend. Sie war eine unglaublich tolle Frau, die sich von Widerständen nicht hat bremsen lassen – beeindruckend. Was mir am besten gefallen und mich tief berührt hat, war ihr Herz aus Gold. Sie hat anderen immer beigestanden, hat ihre Familie und Freunde finanziell unterstützt,... und das aus einer tiefen inneren Überzeugung heraus. Diese Frau und das Buch haben mich so beeindruckt, dass ich mir ein Buch mit Geschichten von Selma Lagerlöff gekauft habe. Ich freu mich schon drauf, habe ich doch bisher noch gar nichts von ihr gelesen.



Sehr gut gefallen hat mir auch, wie feinfühlig, nah und authentisch die Autorin Maria Regina Kaiser über das Leben von Selma Lagerlöff berichtet hat. Mal ganz detailreich und mit vielen Facetten und Einzelheiten, dann gibt es einen Sprung über mehrere Jahre hinweg. Die Kunst des Erzählens hat Maria Regina Kaiser wirklich drauf. Das Buch liest sich einfach und schön und bietet dabei doch soviel. Spannendes über das Leben von Selma Lagerlöff, über die damalige Zeit und viele Details, die Spaß machen. Ein wunderbares, warmherziges Buch, das ich sicherlich gerne nochmal lesen werde!

Bewertung vom 16.12.2020
Heimat muss man selber machen
Trinkwalder, Sina

Heimat muss man selber machen


ausgezeichnet

Habt Mut!

Schon seit Jahren verfolge ich das Wirken von Sina Trinkwalder. Ich hatte von ihr gelesen, dann gab es eine Doku im Fernsehen und eine kleine Serie über ihre Fabrik. Von Anfang an war ich begeistert, dass sie einfach anpackt und was tut, wo andere noch lamentieren und abwarten. Sie hat deutlich gezeigt, dass man viel erreichen kann – auch wenn man alleine ist oder nur wenige Mitstreiter hat. Das ist beeindruckend.

In ihrem neuen Buch schreibt sie darüber, was man alles tun kann und wie viel man oft mit wenig erreichen kann. Ich habe erst nicht genau verstanden, was der Titel bedeutet, denn ich kannte noch das Buch „Wunder muss man selbst machen“ und das ist ja selbsterklärend. Hier im vorliegenden Buch geht es darum, Menschen eine Heimat zu geben, einen Ort, an dem sie ankommen können, an dem sie Frieden finden können. Es geht um ein faires Miteinander auf Augenhöhe, um Wertschätzung und Menschlichkeit.

Ein wunderbares, warmherziges Buch von einer Frau, die gezeigt hat, dass wirtschaftliche Interessen und Menschlichkeit nicht gegensätzlich sein müssen und dass Nachhaltigkeit und Umweltschutz nicht mit Gutmenschentum zu tun haben. Danke für so einen starken Einsatz und den Mut, uns alle zu zeigen, wie es gehen kann, wenn man nur den ersten Schritt tut!

Bewertung vom 16.12.2020
Tod in Oberammergau
Rauch, Josef;Gwaltinger, Xaver Maria

Tod in Oberammergau


ausgezeichnet

Tödliche Theorien

Da ich bereits den Vorgänger mit den beiden Ermittlern Emil Bär und Philipp Marlein gelesen habe, war ich neugierig, wie diese ungewöhnliche Krimireihe weitergeht. Es ist nicht nur spannend, wie in einem Krimi, sondern man erfährt auch vieles über Religion und alle möglichen Theorien, die es gibt. Das finde ich wirklich interessant, ein bisschen erinnert es an Dan Brown und seine Romane und das ist auch durchaus gewollt von den Autoren. Denn in ihren Duettkrimis mit Bär und Marlein wollen sie die bayrische Antwort auf „Sakrileg“ geben.

Das Autorenduo Josef Rauch und Xaver Maria Gwaltinger schrieb mit „Tod in Oberammergau“ bereits den vierten Krimi in dieser Reihe. Die Ermittler sind ein gutes Team, gerade weil sie so unterschiedlich sind und auch so verschieden gestrickt sind und denken. Ich bin erst mit Band 3 in diese Reihe eingestiegen, bin aber wunderbar klargekommen. Manchmal erinnert sich einer der Ermittler an vergangene gemeinsame Erlebnisse, dann bekommt man entweder ein bisschen mehr Einblick als Quereinsteiger oder eine Erinnerung, wenn man schon von Anfang an dabei war. Das gefällt mir gut.

Es geht auch religionstheoretisch wieder ziemlich in die Tiefe und auch das ist spannend. Konkret geht es dieses Mal vor allem um die Frage, ob Jesus ein wahrer Mensch oder wahrer Gott ist, ob er wirklich auferstanden ist oder ob das ein Fake war. Und dabei kommen die interessantesten Theorie zu Tage.

Wie auch im dritten Band wird es wieder richtig gefährlich für Bär und Marlein, dieses Mal geraten sie sogar unter Mordverdacht. Und das nur, weil sie wieder mal den Reizen der Frauen erliegen... Tja. Aber sie wären nicht Bär und Marlein, wenn ihnen dazu nichts einfallen würde. In tollkühnen Aktionen versuchen sie sich und die Welt zu retten und landen dabei in einem ungeahnten Mordkomplott und auf einem Weg in den Abgrund, den auch noch zahlreiche Leichen säumen.

Hochspannend bis zur letzten Seite und mit der Hoffnung auch einen weiteren Band.

Bewertung vom 03.12.2020
Wonderlands

Wonderlands


ausgezeichnet

Magisch, fantastisch und so schön!

Für alle, die die fantastischen Welten lieben, ist dieses Buch perfekt. Es ergänzt die eigene Sammlung ganz wunderbar und auf eine magische Art. „Wonderlands“ führt auf eine reich bebilderte Reise durch 3000 Jahre Literaturgeschichte und entführt seine Leser in die fantastischen Welten von Lewis Carroll, J.K. Rowling, Stephen King, J.R.R. Tolkien, Haruki Murakami und viele andere mehr. Auch viele, die ich bisher noch nicht kannte, deren Werke ich aber zu gerne noch lesen mag - hier findet man auf jeden Fall tolle Inspirationen. Man erfährt mehr über das Wunderland von Alice, Harrys Potters Leben bzw. Hogwarts, Mittelerde und Narnia, aber auch über uralte Geschichte wie das Gilgamesch-Rpos, Shakespeares Erzählungen oder ganz moderne Werke. Diese wunderbare Vielfalt hat mir sehr gefallen und mich durch die Seiten gleiten lassen. Ich habe alte Bekannte wieder entdeckt, viel Neues kennen gelernt und großen Lesespaß gehabt.

Die tollen Illustrationen haben mir besonders gut gefallen. Sie geben dem Leser einen Eindruck, worum es geht, wenn er die betreffende Geschichte noch nicht kennt, und erinnert, wenn die Erzählung schon bekannt ist. Das Buch ist gespickt mit Illustrationen, Fotos und Karten und das macht es zu etwas ganz besonderem.

Das Buch wird beworben mit den Worten „ein ultimatives Lesevergnügen“ und genau das trifft es. Wer Wonderlands entdecken möchte oder zurück in eine der erdachten Welten möchte, ist hier genau richtig. Einfach herrlich, magisch, fantastisch und so schön!

Bewertung vom 03.12.2020
Die Tote in der Gracht / Tödliches Vlieland Bd.2
Jacobs, Jan

Die Tote in der Gracht / Tödliches Vlieland Bd.2


ausgezeichnet

Flair, Tradition und Spannung

Nachdem ich bereits den ersten Holland-Krimi von Autor Jan Jacobs gelesen hatte und so begeistert war, war ich natürlich umso neugieriger auf dieses zweite Buch. Man kann das Buch auch wunderbar lesen, wenn man Teil 1 nicht kennt, so ist es aber noch schöner, weil man die Figuren wieder trifft und sich darauf und darüber freut.

Ich mag Griet, auch wenn sie manchmal etwas sperrig ist. Gerade weil sie solche Ecken und Kanten hat, ist sie eine gute und für mich interessante Romanfigur. Auch wenn ich ihre Vorstellung als Mutter eher sehr mau fand... Aber gut, auch das gehört zu ihr und ist eben so. Dafür ist sie eine umso bessere Ermittlerin und Polizistin. Und das gefällt mir.

Das Buch ist so spannend und authentisch geschrieben, dass ich bis zum Schluss gerne mitgefiebert habe. Eine tolle Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart – sowas mag ich immer besonders. Richtig gut fand ich auch die vielen Informationen über Land und Leute und die Tradition dieses ganz besonderen Eisrennens, die man quasi nebenbei bekommt. Ich hatte vorher noch nie vom Elfstedentocht gehört und fand das wirklich interessant. Zudem ein authentisches Setting, das sein ganz eigenes Flair hat. Rundum gelungen!

Dieses Buch habe ich noch lieber und begeisterter gelesen als Band 1 und dabei fand ich das schon so toll. Daher bin ich umso gespannter darauf, wie es mit Griet und ihren Mitstreitern, aber auch ihrer Familie weitergeht und hoffe, dass es bald einen dritten Band geben wird.

Bewertung vom 03.12.2020
Wie die Eisbären zum Südpol kamen
Hoffmann, L.T.

Wie die Eisbären zum Südpol kamen


ausgezeichnet

(Be)Rührend

Schon auf den ersten Blick hat mich dieses Buch angesprochen, weil der Titel so nett war und das Coverbild auch. Ich fand die Idee, dass die Eisbären einfach auswandern einerseits witzig, anderseits auch berührend.

Das Buch stellt dringlich, aber auch kindgerecht dar, was passiert, wenn das ganz Eis in der Arktis schmilzt. Die Eisbären müssen dann sterben, weil sie keinen Ort mehr haben, wo sie leben und jagen können. Dann hat ein kleiner Pinguin vom Südpol die rettende Idee: Wir holen die Eisbären einfach zu uns in die Antarktis. Und dann geht es auch schon los...

Gut gefallen mir die Illustrationen, die zeigen, wie weit es von den Pinguinen zu den Eisbären und zurück ist und wie all die Tiere, die im Text vorkommen, aussehen und was passiert. Eine tolle Ergänzung und Umrahmung der Geschichte.

Eine schöne Geschichte, die rührt und berührt. Ich denke, hier kann man gut ansetzen, um mit Kindern dann über das Verschwinden des Eises, die Umweltverschmutzung und die Erderwärmung zu reden. Zumindest wenn sie schon etwas älter sind. Für die kleineren ist es eine schöne Geschichte zum Vorlesen mit Happy End.

Bewertung vom 03.12.2020
Der Teufel vom Brocken
Silber, Eva-Maria

Der Teufel vom Brocken


ausgezeichnet

Rätselhafte Todesfälle

Auf dieses Buch war ich besonders neugierig, da ich von dem echten Kriminalfall bzw. dem Unglück am Djatlow-Pass, der bis heute nicht gelöst ist, schon gehört hatte und mich das sehr berührt hat. Kennt man diese Begebenheiten, merkt man, wie nah und detailreich das Buch an den damaligen Vorfällen dran ist. Gleichzeitig ist es wunderbar adaptiert auf den Tag der Brockenbefreiung. Ich fand, dass das sehr gut passte und genauso passiert hätte sein können. Zum 60. Jahrestag des Unglücks Anfang Februar 2019 wurden die Ermittlungen in Russland nochmal aufgenommen, allerdings kam nichts Neues dabei heraus. Das Verfahren wurde im Juli 2020 abgeschlossen – dazu passend erschien nun „Der Teufel vom Brocken“.

Das Buch besticht neben der bis zur letzten Seite spannenden Handlung durch einen lebendigen Schreibstil, der den Leser regelrecht mitreißt. Besonders gut gefallen hat mir hier, dass die Gedanken der Personen immer wieder beschrieben werden – dadurch hat man beim Lesen einen noch tieferen Einblick und Zugang.

Es ist toll und authentisch beschrieben, wie verschieden die Lebenswelten in Deutschland in Ost und West waren. Wie verschieden die Regime waren und wie unterschiedlich die Menschen dadurch auf geprägt waren. An so mancher Stelle musste ich echt schmunzeln, das hat mir gut gefallen. Außerdem sind die Hauptfiguren sehr sympathisch und wachsen einem schnell ans Herz. Ich habe gerne mit ihnen mitgefiebert und mitgerätselt. Das Ende war rund und hat alle Fragen geklärt, das fand ich gut. Zugleich gab es einen so verheißungsvollen Schluss, dass ich hoffe, dass es bald ein Nachfolgerbuch gibt!

Bewertung vom 24.11.2020
Super reich
Horvath, Polly

Super reich


ausgezeichnet

Skurril und voller Fantasie

Wer es etwas abgedreht und fantasiereich mag, der ist hier genau richtig. Zwar bin ich dem Alter der eigentlichen Zielgruppe lange entwachsen, aber dennoch war ich sehr neugierig auf dieses Buch. Ich fand es total interessant, schon nach dem Klappentext und der Leseprobe wollte ich diesen Roman unbedingt lesen.
Ich mochte das Buch sehr, weil es so skurril und voller Fantasie ist. Ich habe mich fallengelassen in diese besondere Buch und fand es herrlich witzig und warmherzig. Die Autorin will nicht nur eine Geschichte erzählen, sie will auch etwas vermitteln und das gelingt ihr in meinen Augen hervorragend. Sie schreibt nie mit erhobenem Zeigefinger, sondern Flair und hintergründigen Zeilen - es bleibt viel Stoff zum Nachdenken und zur Reflexion. Dass Familie und Freunde wichtiger sind als alles andere auf dieser Welt wird deutlich - auf zauberhafte Weise. Ein tolles Buch, das ich gerne gelesen habe und sehr empfehlen kann.

Bewertung vom 24.11.2020
Der falsche Preuße / Offizier Gryszinski Bd.1
Seeburg, Uta

Der falsche Preuße / Offizier Gryszinski Bd.1


ausgezeichnet

Richtig gute Unterhaltung

Mit diesem Debütroman hat Autorin Uta Seeburg einen tollen Krimi vorgelegt, der Lust auf mehr macht und zum Glück ist diese Geschichte auch als Auftakt einer Reihe angekündigt. Besonders mag ich historische Kriminalromane, die das Geschichtliche mit dem Spannenden verbinden. Wenn man beim Lesen noch etwas lernen kann, finde ich das immer besonders schön. Die vielen historischen Begebenheiten und Details, die hier erwähnt werden, machen Spaß und sorgen für Unterhaltung und Mehrwert. Gleichzeitig erzählt die Autorin so humorvoll und warmherzig, dass ein authentisches Bild der damaligen Zeit entsteht. Als Leser geht man auf eine Zeitreise in die Stadt München zur Jahrhundertwende – alleine das ist wirklich spannend und aufregend. Und dann passiert auch noch dieser schreckliche und kuriose Mord und Wilhelm Freiherr von Gryszinski, der als Sonderermittler von Preußen nach Bayern gekommen ist, steht vor der Herausforderung seines Lebens.

Ein gelungenes Erstlingswerk, das ich gerne und voller Hingabe gelesen habe. Ich freue mich auf mehr von Uta Seeburg und Wilhelm Freiherr von Gryszinski.