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Wencke
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Uchte

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Insgesamt 365 Bewertungen
Bewertung vom 11.06.2016
Endgültig / Jenny Aaron Bd.1 (3 MP3-CDs)
Pflüger, Andreas

Endgültig / Jenny Aaron Bd.1 (3 MP3-CDs)


gut

Jenny Aaron ist eine unglaubliche Frau. Bei einem Einsatz in Barcelona hat sie ihr Augenlicht verloren. Vorher war sie eine sehr ehrgeizige Ermittlerin, die in sehr schwierigen Situationen immer den Überblick hatte und Ruhe bewahren konnte. Nach ihrer Erblindung kämpft sie sich sehr beeindruckend in das Leben zurück. Sie lernt auch ohne Augenlicht "sehen zu können". Diese Passagen, in denen erzählt wird, wie sie diese Fähigkeiten erlernt und anwendet und wie sie sich als Blinde in der Welt behauptet, finde ich unheimlich gut gelungen! Sie schafft es sogar, in ihren Beruf zurückzukehren. Dort wird sie dann mit der Vergangenheit konfrontiert. Reinhard Boenisch, für dessen Verhaftung sie seiner Zeit verantwortlich war, hat eine Gefängnispsychologin ermordet. Er möchte nur mit einer Person sprechen: mit Jenny Aaron. Sie geht auf den Wunsch ein und wird auf eine Reise in die Vergangenheit geschickt und wird fast von ihr eingeholt.

Die Stimme der Vorleserin finde ich sehr stimmig, die Betonungen sind gut gelungen.

Endgültig ist ein faszinierender mitreißender Thriller.

Bewertung vom 11.06.2016
Ab heute heiße ich Margo
Stephan, Cora

Ab heute heiße ich Margo


ausgezeichnet

Die Protagonistin heißt mit gebürtigem Namen Margarete Hegewald, sie ist im August 1919 geboren und lebt mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester in Stendal. In ihrer Kindheit wird sie Gretl genannt. Im Winter 1936 beschließt sie, dass sie kein Kind mehr ist und schneidet sich die Haare ab. Sie möchte selber über ihr Leben entscheiden. Sie möchte kein Abitur machen sondern eine Ausbildung zur Bürokauffrau machen und ihr eigenes Geld verdienen, auf eigenen Beinen stehen und sich ihre Träume erfüllen. Margarete träumt von einem Leben in Freiheit und von einem eigenen Auto.

Es passiert viel in Deutschland. Hitler rüstet auf, die Wirtschaft floriert. Zunächst sind die Bürger noch optimistisch und positiv gestimmt, aber nach und nach kommt auch Angst hinzu, das was dort alles passiert, kann doch nicht gut gehen.

Margarete lernt den Diplomaten Alard von Sedlitz kennen, seine Eltern betreiben ein Rittergut in Schlesien. Seit dieser ersten Begegnung mit Alard beschließt Margarete, dass sie ab jetzt Margo heißt. Aber nicht nur Margo hat sich in Alard verliebt auch ihre Kollegin, die Fotografin Helene hat sich in Arlard verguckt. Es ist für Margo eine bittere Erfahrung, dass Arlard mehr Interesse an Helene statt an Margo zeigt.

Doch dann lernt sie Henri kennen. Henri ist der Bruder von Margos Freundin Toni. Margo wünscht sich, die Frau von Henri zu werden. Doch inzwischen ist Krieg und die Heirat und die kurzen Flitterwochen finden im Heimaturlaub von Henri statt. In Stendal ist es noch verhältnismäßig ruhig und Margo kann schwer verstehen und begreifen, was Krieg bedeutet und was den Männern an der Front widerfährt. Helene sieht das zu diesem Zeitpunkt schon realistischer, sie weiß, dass Juden grundlos ermordet werden.

Doch dann verändert sich auch Margos Leben. Nachdem sie ihren geliebten Arbeitsplatz bei Foto Werner verloren hat, empfiehlt ihr Henri, Stendal zu verlassen. Margos Reise geht nach Niederschlesien und der Krieg ist nun auch deutlich im Alltag zu spüren. Margo ist so erschöpft, ihr fehlt sogar die Kraft zum Weinen.

Es gibt ein gemeinsames Treffen auf dem Gut Mondsee in Schlesien mit Margo, Helene und Arlard. Helene hat das KZ Buchenwald überlebt und der Krieg ist inzwischen zu Ende aber noch nicht das Leid.

Wir dürfen miterleben, wie Margo in Osnabrück die Zeit des Wirtschaftswunders erlebt. Helene führt ihr Leben in Ost-Berlin. Der Verbleib von Margos Vater nach dem Krieg ist ungewiss und die Mutter und die Schwester von Margo leben ihr Leben in der DDR in Stendal.

Es ist die Lebensgeschichte von starken Frauen, die auch Schwächen haben und sie werden immer wieder von der Vergangenheit eingeholt.

Ich habe die kompletten 634 Seiten mit Spannung gelesen und die Geschichte hat mich bis zum Schluss begeistert!

Bewertung vom 11.06.2016
Die Strömung / Olivia Rönning & Tom Stilton Bd.3
Börjlind, Cilla;Börjlind, Rolf

Die Strömung / Olivia Rönning & Tom Stilton Bd.3


gut

Nach "Die Springflut" und "Die dritte Stimme" ist dieses nun der dritte Fall mit der jungen Polizistin Olivia Rönning.

In dem eigenen Sandkasten wird die dreijährige Emelie ermordet. Die Großmutter sollte aufpassen. Zur Tatzeit war sie von einem Telefonat abgelenkt. Das Kind wurde aus Ghana adoptiert und der Adoptivvater arbeitet in einem Flüchtlingsheim. Roland Blomqvist wird als Täter verdächtigt, es gibt Merkmale, die darauf hindeuten, dass er der Täter sein könnte. Er war früher der Lebensgefährte von Emelies Adoptivmutter. Nach dem Beziehungsende wurde sie massiv von ihm gestalkt.

Kurze Zeit später wird der siebenjährige Adam Mellberg auf die gleiche Art getötet wie zuvor Emelie. Der Verdächtige Roland Blomqvist sitzt zur Tatzeit des zweiten Mordes allerdings in Untersuchungshaft und die Ermittlungsarbeiten beginnen quasi von vorne.

Haben die Taten einen rassistischen Hintergrund?

Dieses ist das erste Buch, was ich von dem Autorenduo Cilla und Rolf Börjlind lese.Den Kriminalfall selber finde ich sehr gelungen. Ich mag sehr gerne Krimireihen, in denen man die Ermittler über mehrere Bücher und Fälle begleitet. Allerdings sind mir die Charaktere der Ermittler in diesem Fall nicht so sympathisch, dass ich noch weitere Bücher von und mit ihnen lesen müsste.

Bewertung vom 11.06.2016
Das Mohnblütenjahr
Bomann, Corina

Das Mohnblütenjahr


ausgezeichnet

Nicole Schwarz ist 38 Jahre alt und lebt in Köln. Sie ist im 4. Monat schwanger und freut sich sehr auf ihr erstes Kind. Die Beziehung zu ihrem Freund David, der Vater ihres Kindes, ist aufgrund der Schwangerschaft gescheitert. Nicole wünscht sich über alles ein Kind, David möchte keine Kinder. Nachdem Nicole ihm von der Schwangerschaft berichtet, verlässt er sie. Zum Trennungsschmerz kommt für Nicole dann auch noch die niederschmetternde Diagnose, dass ihr Kind wahrscheinlich einen Herzfehler hat, nähergehende Untersuchungen müssen noch durchgeführt werden. Hilfreich wäre es zu wissen, ob es Familienmitglieder mit einem Herzfehler gibt. Nachdem es in der Familie von David keine Herzerkrankungen gibt, wendet sich Nicole an ihre Mutter Marianne. Nicole hat ihren Vater nie kennengelernt, die Mutter hat auch nie aus ihrer Vergangenheit erzählt, es war bisher auch nicht wichtig und Fragen von Nicole zu ihrem Vater hat Marianne bisher immer ausweichend beantwortet. Marianne wollte nicht von ihrer Vergangenheit erzählen und das musste Nicole so akzeptieren, das war auch so in Ordnung. Nicole ist sich der Liebe ihrer Mutter zu ihr bewusst, sie hatte nie das Gefühl, dass ihr etwas fehlen würde. Doch jetzt ist es für Nicole wichtig zu erfahren, wer ihr Vater ist und ob sich dort die Ursache für den Herzfehler ihres ungeborenen Kindes finden lässt. Und dann erzählt Marianne aus ihrem Leben, wie sehr sie sich gefreut hat, als sie als junge Frau die Zusage für ein Austauschjahr als Lehrerin in ihrem geliebten Frankreich erhalten hat. Aber sie berichtet auch von den Erfahrungen, die sie in der kleinen Stadt in der Lorraine mit den Menschen machen musste. Nicht alle Franzosen haben sie herzlich empfangen. Immer wieder wurde sie mit den Geschehnissen des zweiten Weltkrieges konfrontiert. Insgesamt verbringt sie ein unvergessliches Jahr in Frankreich.

Es war wieder ein unglaublich großartiger Roman von Corina Bomann. Die Verflechtungen der beiden Geschichten um Nicole und Marianne bzw. die Geschichten aus der Vergangenheit und der Gegenwart waren so fesselnd, dass es mir sehr schwer gefallen ist, das Buch bei Seite zu legen um mich dann auch anderen Dingen als dem Lesen zu widmen.

Bewertung vom 11.06.2016
Die Reise der Amy Snow
Rees, Tracy

Die Reise der Amy Snow


ausgezeichnet

An einem schönen Wintertag findet die 10-jährige Aurelia ein nacktes Baby im Schnee, es liegt dort, schon ganz blau gefroren und schreit. Weit und breit ist niemand zu sehen. Aurelia nimmt das Baby mit nach Hause und es erhält den Namen Amy Snow. Dort wächst es bei den Dienstboten vom Herrenhaus Hatville Court auf. Das Leben von Amy ist traurig und trostlos. Von Aurelias Eltern wird sie gehasst und erfährt eine sehr deutliche Ablehnung. Für Aurelia ist Amy zunächst eine Spielgefährtin, im Laufe der Jahre wird es eine besondere Freundschaft. Als Aurelia 18 Jahre alt ist und die Eltern sie gegen ihren Willen verheiraten wollen, wird bei Aurelia ein Herzfehler diagnostiziert. Zu der Zeit war schon klar, dass ihr nur noch ein begrenzte Anzahl von Lebensjahren bevorsteht. Aurelia selber, wusste damit am besten umzugehen. Die Situation brachte es mit sich, dass Aurelia und Amy noch mehr Zeit miteinander verbrachten, bis zu dem Zeitpunkt, als Aurelia zu einer Reise aufbricht, eigentlich war diese Reise für drei Monate vorgesehen. Amy ist auf Hatville Court zurückgeblieben, in dieser Zeit war es für Amy dort sehr schwer. Nach der Reise, die dann doch länger als geplant gedauert hat, kam Aurelia als erwachsene und ein wenig veränderte Frau wieder zurück. Aber nach dieser langen Trennung ist die Freundschaft zwischen Amy und Aurelia nur noch fester geworden. Nach der Rückkehr hatten die beiden noch drei wunderschöne Jahre. Nach ihrem Tod hinterlässt Aurelia für Amy einen Brief. Dieser Brief ist der Beginn einer Reise bzw. einer Schatzsuche. Doch bereits das erste Rätsel ist für Amy fast unlösbar. Sie befürchtet, dass sie schon aufgeben muss.

Zunächst kann Amy auf der Reise vieles nicht verstehen, doch zum Schluss fügen sich die einzelnen Puzzleteilchen zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen.

Die Autorin hat eine besondere Schreibweise gewählt, sie passt sehr gut zu dieser historischen Geschichte! Der Leser fühlt sich in das neunzehnte Jahrhundert zurück versetzt.

Dieses ist eine so wunderschöne Geschichte, die muss man einfach lesen und lieben!