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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Habbo
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 410 Bewertungen
Bewertung vom 19.06.2020
DUNKEL / HULDA Bd.1
Jonasson, Ragnar

DUNKEL / HULDA Bd.1


sehr gut

Eine höchst dramatische Geschichte um die aus dem Job gemobbte, in Frühpension geschickte, Ermittlerin Hulda, die sich einem einsamen Rentnerdasein gegenübersieht. Ihre Chance, sie darf noch einen Cold Case bearbeiten und sucht sich den um eine vermeintlich verunfallte junge Frau oder auch Selbstmörderin aus, Asylbewerberin, deren Fall allzu schnell zu den Akten gelegt wurde. Immer wieder werden ihr bei den Ermittlungen vom Vorgesetzten und auch Kollegen Steine in den Weg gelegt, obwohl es tatsächlich nach einem Mord ausschaut. Neben dieser Entwicklung wird aber auch die einer allein erziehenden Mutter erzählt und die Vergangenheit Huldas in die Optik gerückt und auch Dinge enthüllt, die sie selbst getan hat. Eine wirklich sehr dramatische Entwicklung, eine sehr dunkle Story, sehr flüssig und spannend erzählt. Hält den Leser bis zur letzten Seite in Atem.

Bewertung vom 12.06.2020
Mord mit Brief und Siegel
Meltz, Olivia

Mord mit Brief und Siegel


sehr gut

Agatha Christie lässt grüßen. Eine Einladung auf edlem Papier und besiegelt, die zunächst scheinbar zufällig einer Auswahl sich nicht kennender Personen zugestellt wird: Es wird ein Krimi-Wochenende, das man sich durch ein vorheriges Internet-Spiel quasi "erarbeitet" hat. Alles bleibt zunächst noch recht geheimnisvoll und gleichzeitig kurzweilig für die Teilnehmer, bis sich der Mord am Gastgeber ereignet und die Teilnehmer herausfinden, dass dieser mit ihnen den vermeintlichen Mord an seiner Gattin 15 Jahre zuvor aufklären lassen wollte. Zugleich spitzen sich auch anderswo die Situationen zu und die im Gutshof eingeschlossenen und unerreichbaren Teilnehmer sind ganz auf sich allein gestellt - ein Mörder unter ihnen. Oder sind es gar mehrere?
Das Buch ist spannend und kurzweilig geschrieben, schöne Wechsel in den Kapiteln und in der Betrachtungsweise der Protagonisten. Hübsch eingestreut die Geschichte mit der Tochter von Louis und seinem Umgang damit. Ganz im Stil von Agatha Christie aufgebaut, wo sich auch immer erst ganz am Schluss die Geschichten aufdröseln lassen und zu überraschenden Enden führen. Ein schönes Lesevergnügen ist garantiert.

Bewertung vom 08.06.2020
Ein Mordsgeschenk für Agathe
Reet, Hanna

Ein Mordsgeschenk für Agathe


sehr gut

Eine vergnügliche Kurzlektüre. Eine Mischung aus Komödie und Krimi und eine schöne Zeichnung von verwandtschaftlichen Beziehungen, wie sie überall vorkommen können. Ist aber auch mal eine recht abstruse Idee, der Oma eine Leiche zu schenken und damit etwas zum Ermitteln. In der Geschichte geht alles schief, was schief gehen kann - Murphy lässt grüßen. Und dann ist doch alles ganz anders. Schöne, kleine Lektüre für Balkonien oder für unterwegs. Strapaziert auch leicht die Lachmuskeln zumindest aber die Schmunzel-Muskeln.

Bewertung vom 07.06.2020
Dunkles Lavandou / Leon Ritter Bd.6
Eyssen, Remy

Dunkles Lavandou / Leon Ritter Bd.6


sehr gut

Im Klappentext steht: "Virtuose Spannung trifft auf provenzalisches Savoir-Vivre - das trifft es voll und ganz. Temporeich erzählt die Geschichte um junge Frauen, die verschwinden und dann tot aufgefunden werden. Was zunächst wie Selbstmorde ausschaut und vom Polizeichef auch so abgetan werden möchte, schließlich ist die Touristensaison in vollem Gange und man möchte diese nicht abschrecken, entpuppt sich als Morde nach schwersten Misshandlungen der Opfer. Alles deutet nach ausführlichen Untersuchungen auf rituelle Tötungen hin. Aber: Wer sollte so etwas warum im sonst beschaulichen Lavandou tun? Als die Stieftochter des französischen Kultusministers in eben diesem beschaulichen Ort verschwindet, beginnt ein Wettlauf mit und um die Zeit, sie möglichst lebend zu finden. Eine Geschichte, die Spannung bis zum Schluss bietet, gleichzeitig aber auch die südfranzösische Lebensart anschaulich und eindringlich beschreibt. Man fühlt die Junihitze auf der Haut, schmeckt die Oliven und den Rosé. Sehr spannend geschrieben und großen Lesegenuss bietend. Allerdings wird das Lesevergnügen dadurch getrübt, dass logische, Flüchtigkeits-, Schreib- und Satzzeichenfehler in großer Zahl vorhanden sind. Etwa dass der Freund der Tochter der stellvertretenden Polizeichefin erst Bertrand, dann Bernard, dann wieder Bertrand heißt. Oder dass der flüchtige Unfallfahrer daran denkt, was passiert, wenn seine Frau Chantal von seiner Geliebten erfährt. Wo ihr doch die Hälfte des Hauses gehört. Nur dass da plötzlich der Name der Geliebten genannt wird, der schwerlich die Hälfte des Hauses von ihm und seiner Frau gehört. Leider kommen solche Fehler oft vor und es würde den Rahmen dieser Rezension sprengen, sie alle anzuführen. Vor einer evtl. Neuauflage sollte allerdings noch einmal jemand redigieren.
Ansonsten freut sich der Leser auf den nächsten Fall!

Bewertung vom 18.05.2020
Weil niemand sie sah (eBook, ePUB)
Jewell, Lisa

Weil niemand sie sah (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein äußerst perfides Geschehen. Eine Schülerin verschwindet plötzlich. Niemand hat sie gesehen. Niemand weiß etwas. Ellie taucht nie mehr auf. Die Polizei schließt die Akte. Ein Jahrzehnt vergeht. Die Familie ist inzwischen zerbrochen. Plötzlich tauchen zunächst die Sachen, dann verstreute Knochen der verschwundenen Ellie auf. Man beerdigt sie und kann somit quasi abschließen. Ein neues Kapitel im Leben aufschlagen. Und zunächst sieht es so aus, als würde dies auch geschehen. Aber dann ist doch alles ganz anders und die diversen Sichtweisen der Protagonisten und Retrospektiven beleuchten eine äußerst perfide Geschichte, die sprachlos macht und entsetzt. Gerade die verschiedenen Sichtweisen, die Vor- und Rückschauen machen diese Geschichte von vorne bis hinten äußerst spannend und sehr lesenswert. Man kann auch gar nicht aufhören, zu lesen. Ein wirklich gelungener Plot.

Bewertung vom 18.05.2020
Funkstille
Cammeratt, Stefan

Funkstille


gut

Zwei Menschen treffen aufeinander, es macht "Klick", man will sich näher kennenlernen. Der eine, Nero, verurteilter Hacker und Geldunterschlagender, die andere, Mia, zunächst "unbescholtene" Immobilienmaklerin, jedoch ebenfalls mit krimineller Energie ausgestattet, treffen sich, mögen sich, wollen sich wieder treffen. Jedoch dann nichts. Kein Lebenszeichen von Mia, dafür ein wildes Verfolgungs- und Versteckspiel auf Neros Suche nach Mia. Mitspielende: Polizei, BND, gesuchte Terrorverdächtige, ein Vergeltungskommando, Schlepper ... Einige Szenen sind eher unglaub- oder fragwürdig, andere drastisch. Die offiziellen Einsatzkräfte geben kein gutes Bild ab. Nero gerät ein wenig zu sehr ins Supermännische. Aber die Geschichte ist flott geschrieben, hat auch genügend Drive, lässt ein zügiges Lesetempo zu und lässt auch hier und da Humor durchblicken. Auch wenn Manches "überzeichnet" ist, bereitete das Buch doch Lesevergnügen.

Bewertung vom 17.05.2020
Portugiesische Wahrheit / Lissabon-Krimi Bd.5 (eBook, ePUB)
Sellano, Luis

Portugiesische Wahrheit / Lissabon-Krimi Bd.5 (eBook, ePUB)


gut

Diese absolute Besessenheit, einen Jahrzehnte zurückliegenden Fall - ein Verbrechen, das als solches gar nicht in den Akten steht - stellvertretend lösen zu wollen, befremdet. Möglicherweise gibt es einen Vorgängerband, in dem die Hintergründe und Beziehungen erklärt werden - auch die merkwürdig "zerrüttete" zu Helena. Man findet leider keinen Zugang zur Geschichte, den Personen und ihren Beweggründen. Z.B. ein völlig marodes Haus mit Antiquariat zu übernehmen, das man sich überhaupt nicht leisten kann. Da sind zwar Wohnungen vorhanden, von den Mietern zahlt aber kaum jemand mal Miete. Der Erblasser, jahrzehntelang auf der Suche nach dem vermeintlichen Mörder seines Liebhabers, scheitert an dieser Aufgabe und wird auch ermordet. Jetzt will der Neffe da weitermachen, wo der Onkel scheiterte und gleich noch den Fall des Skeletts im Swimmingpool lösen, der ebenfalls Jahrzehnte zurückliegt. Und das mit einer Verbissenheit, die schon an Wahn grenzt. Er hat die Dämonen seines
Onkels zu seinen gemacht, aber was will das dem Leser sagen? Das Ende überaus unbefriedigend. Man will dem Buch und dem Autoren nicht unrecht tun. Der Schreibstil ist gefällig, die Geschichte auch zügig vorangetrieben, aber ohne detaillierte Hintergründe findet man den Zugang nicht wirklich.