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Bücherfreundin
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Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 537 Bewertungen
Bewertung vom 29.03.2020
Milchmann
Burns, Anna

Milchmann


schlecht

Der Roman "Milchmann" von Anna Burns gewann 2018 den Man Booker Prize.

Er spielt in den 70ger Jahren in Nordirland, was aber nicht explizit erwähnt wird, sondern nur aus den Erzählungen erkennbar ist. Das ist nicht das einzig Besondere an dem Roman.

Die Erzählerin ist eine Namenslose junge Frau und auch alle anderen Personen haben keinen Namen, sondern werden nur nach Charaktereigenschaften oder anderen Merkmalen benannt. Es ist zwar aus der Ich-Perspektive geschrieben, aber ich hatte zu oft einfach das Gefühl, dass es nur irgendwelche Gedankenspiele oder gedankliche Monologe der Hauptperson sind. Es fehlte mir irgendwie eine durchgehende Handlung.
Zwar werden eine gesellschaftspolitische Themen angesprochen, aber die passen zum Teil nicht wirklich rein. Besonders erschreckend war zu lesen, wie Gerüchte einfach ungefiltert weiter gegeben werden und wie stark das alte Rollenmodel Männer und Frauen noch gelebt wird.

Der Schreibstil ist recht gewöhnungsbedürftig, denn die Sätze sind oft sehr lang und verschachtelt mit zu langen Kapiteln. Insgesamt habe ich mich ziemlich durch das Buch quälen müssen, da ich besonders mit dem Schreibstil nicht klargekommen bin.

Bewertung vom 29.03.2020
Diabolic - Fatales Vergehen / Wyoming Bd.2
Jackson, Lisa;Bush, Nancy;Noonan, Rosalind

Diabolic - Fatales Vergehen / Wyoming Bd.2


ausgezeichnet

Vor 15 Jahren sind 3 junge Mädchen nachts heimlich Nacktbaden und erleben dabei einen ziemlichen Alptraum. Von einem Unbekannten werden sie heimlich beobachtet und nur durch einen Zufall und Glück entkommen sie dem Täter. Nur Ruth, eine der drei Mädels wird von dem Unbekannten vergewaltigt.

Shiloh, eine der 3 Freundinnen, verlässt kurz nach dem Ereignis ihre Heimatstadt und kehrt erst 15 Jahre später erstmalig zurück. Alle drei Frauen haben die dramatischen Ereignisse irgendwie verarbeitet und bisher über das Ereignis geschwiegen.
Allerdings wird plötzlich wieder ein junges Mädchen entführt und schnell wird klar, dass es sich wahrscheinlich um den selben Täter von damals handelt. Um den Täter endlich fassen zu können, müssen die 3 Frauen endlich ihr jahrelanges Schweigen brechen.

Das Buch ist in 4 Abschnitte eingeteilt. Im 1. Teil geht es um die Ereignisse von vor 15 Jahren, als das Grauen begann. In den Abschnitten 2 bis 4 steht jeweils eine der 3 Frauen im Vordergrund. Wie gehen alle 3 mit dem Ereignissen aus der Vergangenheit um und wie meistern sie jetzt die Gegenwart. Besonders da der Täter ihnen auch mit einem gemeinsamen Foto weiter dicht auf den Fesen ist um endlich Rache nehmen zu können.

Es war mein 1. Buch mit den 3 Autoren und ich fand es spannend, aber auch teilweise überraschend. Es ist kein knallharter Thriller, sondern auch ein wenig eine Liebesgeschichte. Der Schreibstil ist fesseln und flüssig, so dass ich immer wissen wollte, wie es weitergeht. Auf jeden Fall habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Allerdings für Liebhaber echter knallharter (und blutiger) Thriller werden wahrscheinlich eher enttäuscht sein. Für alle, die eine Mischung aus Thriller und ein wenig Liebe suchen, kann ich eine klare Leseempfehlung geben.

Bewertung vom 24.03.2020
Knochengrab / Sayer Altair Bd.2
Cooper, Ellison

Knochengrab / Sayer Altair Bd.2


ausgezeichnet

Bei einem Spaziergang stößt ein besonders ausgebildeter Polizeihund zufällig auf eine Grube mit mehreren menschlichen Knochen. Schnell stellt sich heraus, dass die Knochen fast 20 Jahre alt sind.

Den Fall übernimmt FBI Agentin Sayer Altair, die sich auch intensiv mit der Erforschung der Gehirnen von Serienmördern beschäftigt. Somit übernimmt sie den Fall mit weiteren Kollegen. Erschwerend bei der Suche nach dem Täter kommt hinzu, dass plötzlich noch 2 ganz frische Leichen in der Grube auftauchen. Schnell zeigt sich, dass zwischen den beiden Fällen eine Verbindung existiert. Ein erster Hinweis zeigt auf eine verschwundene Mutter mit ihrer kleinen Tochter und das Team vom Sayer Altair setzt alles daran die beiden noch lebend zu finden.

Allerdings scheint der Mörder Ihnen immer dicht auf der Spur zu sein und ein perfides Spiel mit dem Ermittlern zu spielen. Nach und nach erkennt Sayer Altair ein Muster hinter den beiden Fällen und schafft es hoffentlich den Mörder noch rechtzeitig zu stoppen...

Ellison Cooper hat mit "Knochengrab" den 2. Fall um ihre FBI Agentin vorgelegt. Es kommen zwar einige Bezüge zum 1. Fall auf, aber man kann diesem Band sehr gut auch ohne Vorkenntnisse folgen. Er ist spannend und mit überraschenden Wendungen. Ich fand ihn als spannenden Thriller, dem ich eine klare Leseempfehlung geben kann. Ich hoffe, dass noch weitere Bände mit FBI Agentin Sayer Altair geben wird.

Bewertung vom 23.03.2020
Rote Kreuze
Filipenko, Sasha

Rote Kreuze


gut

Tatjana und Alexander werden Nachbarn und haben auf den ersten Blick nichts gemeinsam. Tatjana ist über 90 Jahre alt und leidet unter Alzheimer, während Alexander ein junger Witwer ist, der mit seiner kleinen Tochter neu einzieht.

Als die beiden sich das erste Mal im Treppenhaus treffen, verwickelt Tatjana den jungen Mann schnell in ein Gespräch und drängt ihm quasi ihre Lebensgeschichte auf. Tatjana ist bewusst, dass sie immer mehr ihrer Erinnerungen verlieren wird und möchte der Nachweilt ein wenig ihrer Lebenserfahrung hinterlassen. Am Anfang macht Alexander einen ziemlich genervten Eindruck, aber nach und nach erkennt er, dass Tatjanas Leben doch erzählenswert ist. Sie überlebte mehrere Jahre in einem Arbeitslager und musste den Verlust ihres Mannes und ihrer Tochter verkraften. Schließlich ist es kein einfaches Leben in der stalinistischen Sowjetunion . Aber auch Alexanders Leben war nicht ohne Tiefschläge verlaufen, besonders der tragische Tod seiner Frau hat seine Spuren hinterlassen.

Eigentlich fand ich die Thematik des Buches - die Lebenserfahrungen der älteren Generation an die Jugend weiterzugeben, sehr gut und auch wichtig. Allerdings bleibt das Buch für mich viel zu sehr an der Oberfläche und es fehlt an der entsprechenden Tiefe. Das wichtige und prägende Geschichtskapitel wird für mich nur sehr am Rande thematisiert. Somit ist das Buch für mich eher eine Enttäuschung gewesen, denn ich hatte wohl andere Erwartungen gehabt.

Bewertung vom 23.03.2020
Freefall - Die Wahrheit ist dein Tod
Barry, Jessica

Freefall - Die Wahrheit ist dein Tod


sehr gut

In "Freefall" überlebt die junge Ally nur knapp einen Flugzeugabsturz und versucht sich nun alleine durch die Wildnis zu kämpfen. Gleichzeitig will ihre Mutter Maggie nicht an den Unfalltod ihrer Tochter glauben. Sie fängt daher an zu recherchieren und lernt ihre Tochter von einer ganz neuen Seite kennen.
Die beiden haben seit dem Tod des Vaters und Ehemann vor 2 Jahren keinen Kontakt mehr zueinander, da sie bei einer wichtigen Entscheidung von Maggie ganz unterschiedliche Ansichten haben.

Das Buch wird abwechselnd aus Sicht von Ally und Maggie geschrieben und wechselt öfters zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit der letzten 2 Jahre hin und her. Man bekommt als Leser einen guten Eindruck, wie Allys Leben in der Zwischenzeit verlaufen ist und was zu dem Flugzeugabsturz geführt hat.

Mich konnte das Buch gut unterhalten und ich fand es über weite Teile recht spannend und gut geschrieben. Allerdings würde ich es weniger als Thriller bezeichnen, sondern eher als Mutter-Tochter-Konflikt mit einigen kriminellen Hintergründen. Daher könnten echte Thrillerleser vom Buch insgesamt enttäuscht sein, aber ansonsten kann ich eine Leseempfehlung abgeben.

Bewertung vom 01.03.2020
Abgefackelt / Paul Herzfeld Bd.2
Tsokos, Michael

Abgefackelt / Paul Herzfeld Bd.2


ausgezeichnet

Im zweiten Roman um den Rechtsmediziner Paul Herzfeld "Abgefackelt" wird er vorübergehend nach Itzehoe in die Pathologie versetzt. Er soll sich nach den dramatischen Ereignissen erst einmal erholen, doch schnell kommt er einen erneuten Skandal auf die Spur.
Sein Vorgänger in Itzehoe ist bei einem tragischen Brand ums Leben gekommen und Paul Herzfeld stößt bei seinen Nachforschungen auf immer mehr Ungereimtheiten. Schnell gerät er ins Visier eines Killers, der um jeden Preis die Wahrheit verschleiern will.

Michael Tsokos ist selber Rechtsmediziner und hat in seinem Roman einige seiner spektakulärsten Fälle gekonnt miteinander verwoben. Man merkt in vielen Situationen, dass er vom "Fach" ist und trotzdem ist es wieder ein spannendes Buch mit einer gelungenen Mischung aus True Crime und Realität. Michael Tsokos kann nicht nur spannende Sachbücher verständlich für Laien darstellen, sondern ebenso fiktive Romane. Ich kann hierzu eine klare Kauf- und Leseempfehlung abgeben.

Bewertung vom 26.02.2020
Flirting with Fire / Saving Chicago Bd.1 (eBook, ePUB)
Rayne, Piper

Flirting with Fire / Saving Chicago Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Bei einer Junggesellen Versteigerung bekommt Madison ein Date mit ihrem Highschoolschwarm Mauro und das obwohl ihr erstes Treffen vor 10 Jahren ziemlich peinlich änderte.
Doch mittlerweile hat sich Madison von einem schüchternden Entlein in eine schöne junge Frau weiterentwickelt, so dass Mauro sie auf den ersten Blick gar nicht erkennt.

Das erste Date verläuft nicht ganz optimal, doch die beiden treffen sich bei einer Hausversteigerung wieder. Beide wollen ein altes heruntergekommenes Haus renovieren und danach wieder verkaufen. Schließlich werden die beiden Geschäftspartner und stürzen sich in das gemeinsame Projekt. Es dauert nicht lange, bis zwischen den beiden die Funken nur so sprühen.

Piper Rayne hat mit der Lovestory "Flirting with fire" um Madison und Mauro den 1. Band mit den 3 Brüdern Bianco veröffentlicht. Das Buch ist eine locker leichte Liebesgeschichte, die abwechselnd aus Sicht von beiden Hauptpersonen geschrieben ist und mich gut unterhalten hat. Ich freue mich schon auf die weiteren Liebesgeschichten um die anderen Brüder Luca und Cris.

Bewertung vom 02.02.2020
Winteraustern / Luc Verlain Bd.3
Oetker, Alexander

Winteraustern / Luc Verlain Bd.3


ausgezeichnet

Winteraustern" von Alexander Oetker ist bereits der 3. Fall für Commisaire Luc Verlains und sein wahrscheinlich persönlichster. Für mich war es allerdings der 1. Fall, aber ich hatte nicht das Gefühl, das mir die Vorkenntnisse sehr fehlen.

Luc Verlains nimmt sein kranken Vater mit zum Austernfang, der früher selber Austernfischer gewesen war. Zufällig entdecken sie dabei einen Austerndieb und gleich zwei tote junge Männer, die im Meer angebunden sind. Soll das eine Warnung an die Austerndiebe sein oder was war das wahre Motiv des Täters?

Alles deutet schnell auf die "Austernmafia" hin, die den kleineren Fischern sehr zu schaffen macht. Auch die ständigen Diebstähle von Austern könnte ein Motiv darstellen. Oder ist das zu offensichtlich und etwas ganz anderes ist da im Hintergrund, was zu der Tat geführt hat?

Alexander Oetker schafft es geschickt, einem das französische Lebensgefühl mit den Austern rüber zu bringen und gleichzeitig verschiedene Verdächtigte mit unterschiedlichen Motiven ins Spiel zu bringen. Das Ende hat mich schließlich etwas überrascht, denn erstens hätte ich es so nicht erwartet und zweitens sollte das heutzutage kein Mordmotiv mehr sein.

Insgesamt ein spannender Krimi, den ich weiterempfehlen kann und wo ich gerne weitere Fälle mit Luc Verlain lesen würde.

Bewertung vom 02.02.2020
Geteilt durch zwei
Kunrath, Barbara

Geteilt durch zwei


gut

Eigentlich hat die 40jährige Nadja ein glückliches Leben, aber irgendwie hat sie das Gefühl, dass ihr etwas fehlt. Allerdings kann sie das Gefühl zunächst nicht beschreiben, aber als sie sich auf die Suche nach ihren leiblichen Eltern macht, kann sie es recht schnell benennen. Sie hat eine bis dahin unbekannte Zwillingsschwester.

Zwar wusste Nadja schon lange, dass sie adoptiert ist, aber ihre genaue "Vorgeschichte" kennt sie nicht und sie muss erkennen, dass die Vergangenheit anders verlaufen ist, als sie sich ausgedacht hat bzw. wie sie sie erzählt bekommen hat.

Ihre Schwester Pia findet sie nur durch Zufall, als sie nebenbei eine Radiosendung hört. Dabei kommt ihr die eigentlich unbekannte Stimme sehr bekannt vor und lässt sie nicht mehr los, bis sie Kontakt zu Pia aufnimmt. Pia wusste auch bisher nichts von einer Zwillingsschwester und gemeinsam beschliessen die ungleichen Schwestern sich auf die Suche nach ihrem unbekannten Vater zu machen. Die Mutter ist mittlerweile verstorben und Pia kann Nadja ihr ein paar Details aus ihren frühsten Kindheit erzählen.

Die Suche nach dem Vater wird zum einen in der Gegenwart aus Sicht von Nadja und Pia erzählt. Gleichzeitig gibt es in dem Buch noch eine zweite Erzählebene, die aus Sicht der Mutter und Vater von vor ca. 40 Jahren erzählt wird. Somit bekommt der Leser nach und nach ein Bild, wie es zu der Entscheidung gekommen ist, die beiden Mädchen zu trennen.

Während ich das Buchcover sehr gelungen zum Inhalt finde, sind mir die beiden Protagonisten manchmal etwas "fremd" geblieben. Manches an besonders Nadjas Verhalten konnte ich gar nicht nachvollziehen. Aus diesem Grund konnte mich das Buch nicht wirklich packen, obwohl die Grundidee deutlich mehr Potential gehabt hätte.

Bewertung vom 19.01.2020
Schonungslos offen
Matt, Irene

Schonungslos offen


ausgezeichnet

Die Kommissarin Alexandra Rau und ihr Assistent Isidor Rogg bekommen es in ihrem neusten Fall mit einem Serientäter zu tun, der scheinbar wahllos Menschen entführt bzw. ermordetet.

Da gibt es den Fall des jungen Sinto, die verschwundene junge Vietnamesin, eine erdrosselte Studentin und eine junge Ärztin, die nach einer Nachtschicht spurlos auf dem Nachhauseweg verschwindet. Auf dem ersten Blick gibt es keine Gemeinsamkeit zwischen den Fällen aber die beiden Polizisten wird recht schnell klar, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben. Das es auch gleiche mysteriöse Fälle in der Schweiz gibt, macht die Ermittlungen nicht einfacher. Schließlich geraten Alexandra und Isidor immer mehr unter Druck den Täter schnell zu finden, als der Minister droht ihnen beiden den Fall zu entziehen. Während Alexandra weiter nach Beweisen und dem Täter sucht, hat dieser längst Alexandra ins Visier genommen und versucht sie nach und nach in den Wahnsinn zu treiben.

Die Geschichte wird zum einen aus Sicht von Alexandra und ihren Kollegen geschildert und zum anderen aus Sicht des Täters. Dieser schreibt eine Art Tagebuch, wo er in Sitzungen mit einem Psychiater aus seinem Leben und den Taten berichtet.

Irene Matt schreibt flüssig und spannend und schafft es geschickt, die beiden Ebenen miteinander zu verweben. Nach und nach erkennt der Leser die Zusammenhänge zwischen den beiden Fällen.

Alexandra Rau und ihr Kollege Isidor Rogg kommen für mich authentisch und sympatisch rüber. Während die ziemlich kleine Schrift im Buch ziemlich gewöhnungsbedürftig ist und manchmal das Lesen ein wenig erschwert hat, hat mir der Schreibstil von Irene Matt gut gefallen. Das Buch ist spannend geschrieben und weist einige überraschende Wendungen auf.