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Gerlisch
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Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 418 Bewertungen
Bewertung vom 28.10.2020
Zerrissen / Fred Abel Bd.4
Tsokos, Michael

Zerrissen / Fred Abel Bd.4


ausgezeichnet

Persönlicher Fall von Abel's Kollegin Sabine Yao

Wow, was für ein spannender Thriller. Michael Tsokos hat hier mit dem 4. Teil um Fred Abel und seinem Team wieder eine Story geschaffen, die eine Mischung aus realen Begebenheiten aus seinem Tätigkeit als Rechtsmediziner und fiktiven Handlungen beinhaltet.

Der Leser wird hier entführt nach Berlin in die Szene der Familienclans und der organisierten Krminalität. In diesem Teil ermittelt Abel im Fall einer Kindesmisshandlung die die Familie seiner Kollegin Sabine Yao betrifft. Außerdem bittet sein alter Feund Lars Moewig um Hilfe, als er im Boxclub eine Leiche in einem Boxsack findet.

Obwohl im Laufe der Story schon im Großen und Ganzen klar wurde wie es mit der Handlung weitergeht, war der Thriller von der ersten bis zur letzten Seite sehr spannend. Die detaillierten Beschreibungen der Sektionen "mit einem knackenden Geräuch zerteilte Rippen" ließen mich beim Lesen zusammenzucken.

Interssant aber auch erschreckend fand ich den Hinweis am Ende des Buches, wo der Autor Vergleiche zu seinen realen Fällen zieht.

Auch den versprochenen nächsten Teil muss ich unbedingt lesen.

Bewertung vom 15.10.2020
Eiskalte Provence / Commissaire Leclerc Bd.6
Lagrange, Pierre

Eiskalte Provence / Commissaire Leclerc Bd.6


sehr gut

Ein Provence-Krimi in der Weihnachtszeit

Hier handelt es sich um den bereits sechsten Fall mit dem Ex-Polizisten Albin Leclerc der das Ermitteln nicht sein lassen kann. Diesmal wird eine verstümmelte Frauenleiche, die als Braut hergerichtet wurde, von einer Wandergruppe entdeckt. Noch bevor die Kommissare Castel und Theroux mit ihren ERmittlungen vorankommen, macht sich Leclerc mit seinem Mops Tysen auf Spurensuche und trotz des vorweihnachtlichen Einkaufswstresses führen ihn seine Nachforschungen schnell in eine brenzliche Situation.

Obwohl ich die Vorgängerbände noch nicht kenne, fiel mir der Einstieg in die Story aufgrund des fesselnden Schreibstils sehr leicht. Der ewas kauzige Hauptprotagonist Leclerc wird hier authentisch und gut beschrieben, sodass ich beim Lesen sofort ein Bild von ihm vor Augen hatte.

Faszinirend fand ich die eingeflochtenen geschichtlichen Hintergründe und die schön beschriebenen provencialischen Bräuche zur Weihnachtszeit.

Die Story beginnt superspannend mit dem Auffinden der Leiche, verläuft dann aber erstmal in ruhigeren Bahnen weiter, doch zum Ende gibt der Autor dann richtig Gas, sodass dem Leser die Luft wegbleibt. Allerdings fand ich das Finale einen Tick zu übertrieben.

Dieser französische Krimit mit einem weihnachtlichen Setting hat mir sehr gut gefallen.

Bewertung vom 12.10.2020
Geburtstagskind / Ewert Grens ermittelt Bd.6
Roslund, Anders

Geburtstagskind / Ewert Grens ermittelt Bd.6


sehr gut

Anders als erwartet
Ein Thriller um Korruption und Waffenhandel:

Ein Alptraum: An Zana's 5. Geburtstag wird ihre gesamte Familie in ihrer Wohnung auf die gleiche Art und Weise erschossen. Erst nach Tagen, als seltsamer Geruch durchs Treppenhaus zieht, wird die Polizei gerufen. Kommissar Ewert Grens ist als erster vor Ort und ihm bietet sich ein Bild des Grauens, Zana musste tagelang mit ihrer toten Familie leben.

Zwanzig Jahre danach kommt es zu einem Einbruch in der selben Wohnung. Kommissar Grens ist sich sicher: Hier besteht ein Zusammenhang.

Der Prolog eröffnet für den Leser eine grausame Tat, doch danach sackt die Spannung für einige Seiten in sich zusammen und die Story ist etwas verwirrend. Doch dann legt sie an Tempo zu und die einzelnen Fäden werden im Laufe des Buches stimmig verknüpft.Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven und unterschiedlichen Zeiten in einem wirklich packenden Schreibstil.

Die Charaktere wurden vom Autor sehr gut ausgearbeitet, allerdings waren die Hinweise auf die Vorgeschichten der beiden Protagonisten Ewert Grens und Piet Hoffmann etwas verwirrend, das liegt vielleicht daran, dass Anders Roslund bereits zusammen mit Börge Hellström jeweils eine Serie mit den beiden Protagonisten geschrieben hat.

Das Thema dieses Thrillers hat mir nicht so zugesagt. Die Handlung war vielleicht ein bisschen überspannt aber gut durchdacht, sodass mich das Buch schlussendlich doch in seinen Bann gezogen hat. Daher eine klare Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 08.10.2020
Heidehexen
Kroon, Klaas

Heidehexen


sehr gut

Die Werkbank des Grauens

Der Krimi beginnt gleich mit dem Fund einer grausam zugerichteten Leiche. Ein Mann wurde schwer misshandelt und getötet. Die Lüneburger Kripo mit der Kommissarin Marie Gläser als Ermittlerin beginnt mit der Suche nach dem Täter.

Bei Heidehexen handelt es sich bereits um den dritten Heide-Krimi von Klaas Kroon, allerdings hat mir hier zu keiner Zeit Vorwissen aus den Vorgänger-Bänden gefehlt. Der Autor hat die einzelnen unterschiedlichen Charaktere sehr gut ausgearbeitet. Da ist neben Marie, die weiß was sie will und sich in ihrem Beruf durchsetzen kann, ihr Vorgesetzter, der etwas hilflos erscheinende Stephan Weide und ihr Kollege Walter, der ruhende Pol im Kommissariat.

Die Handlung punktet mit Drehungen und unerwarteten Wendungen und eignet sich so zum Mitermitteln. Aber Vorsicht, durch die teilweise brutal geschilderten Details zum Zustandf der Leichen, ist dieser Krimi nichts für schwache Nerven. Mit jeder Seite wächst die Spannung und nachdem zum Schluss alle Puzzleteile ihren Platz gefunden hatten, war ich von den seelischen Abgründen und vom erlebten Leid des Täters erschrocken.

Nicht so schön fand ich die immer mal sehr kurzen Sätze, irgendwie brachten sie meinen Lesefluss dadurch zum Stocken. Auch fand ich den zweiten Handlungsstrang mit Stephan Weide im Mittelpunkt nicht so gelungen und irgendwie unausgegoren.

Bei dem Buch hat mir unter anderem das wunderschöne Cover gefallen und ich würde mich freuen noch weitere Fälle mit Marie Gläser und ihrem Team lesen zu dürfen.

Bewertung vom 04.10.2020
Abgetaucht / Atlee Pine Bd.2
Baldacci, David

Abgetaucht / Atlee Pine Bd.2


sehr gut

Tolle Story mit langsamen aber stätigen Spannungsaufbau.

Abgetaucht ist der zweite Teil der Serie um die FBI Ermittlerin Atlee Pine. Obwohl ich den ersten Teil "Ausgezählt" noch nicht kenne, hatte ich zu keiner Zeit das Gefühl, dass mir hier Vorwissen fehlte.

Atlee Pine reist mit ihrer Assistentin Carol Blum in ihren Heimatort Andersonville um sich auf die Suche nach dem Geheimnis des vor 30 Jahren passierten Verbrechens zu machen. Damals wurde ihre Zwillingsschwester Mercy entführt und sie selber beinahe getötet. Gleich nach ihrer Ankunft passiert ein grausamer Mord.

Besonders hervorhebenswert finde ich bei diesem Thriller den Storyaufbau. Auch wenn die Spannung nur langsam in Gang kam. fand ich die Geschichte aber zu keiner Zeit langweilig und dank des flüssigen Schreibstils entstand ein regelrechter Sog der in einem unerwartetem Showdown gipfelte. Als kleinen Minuspunkt empfinde ich die Text-Wiederholungen in den ersten Kapiteln.

Baldacci versteht es viele falsche Fährten zu legen und durch die unerwarteten Wendungen habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Ich wurde während des Lesens immer wieder von einem möglichen Täter zum nächsten gerissen um letztendlich vom Ende trotzdem überrascht zu werden.

Die unterschiedlichen Charaktere sind vielschichtig und jeder einzelne wurde bildlich und gut nachvollziehbar dargestellt.

Bei diesem Thriller bleiben noch einige Fragen offen und ich hoffe und freue mich auf den dritten Teil. Baldacci ist definitiv ein Autor von dem ich noch mehr Bücher lesen muss.

Bewertung vom 22.09.2020
Ihr Königreich
Nesbø, Jo

Ihr Königreich


sehr gut

Als großer Jo Nesbo-Fan war dieser Krimi natürlich ein Muss für mich.

Die Geschichte handelt von zwei Brüdern, Roy und Carl die sehr unterschiedlich sind. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern hat sich Roy stets um seinen kleinen Bruder gekümmert. Carl ging ins Ausland, doch Roy blieb in seiner Heimat um als Tankstellenleiter und Automechaniker sein Geld zu verdienen. Als Carl nach Jahren wieder zurück kommt um ein großes Wellnessshotel zu bauen und den Einwohnern Reichtum verspricht, nimmt das Drama seinen Lauf.

Dieser Krimi besticht durch einen tollen Schreibstil und einem gelungenem Handlungsaufbau. Zwar ist der Storyverlauf eher gemächlich, dadurch werden aber die einzelnen Charaktere intensiv dargestellt. Leider hatte ich allerdings stellenweise das Gefühl, dass die Handlung unnötig in die Länge gezogen wurde.

Jo Nesbo hat hier Persönlichkeiten erschaffen, bei denen sich menschliche Abgründe auftun. Ich weiß hier nicht, was ich von den beiden Brüdern halten soll. Mal sind sie mir symphatisch, mal habe ich Mitleid aber manschmal finde ich sie auch unheimlich. Hier werden skrupellose Handlungen beschrieben, die mir eine Gänsehaut beschert haben.

Ihr Königreich ist ein atmosphärisch dichtes Familien-Krimi-Drama, das eine beklemmende Stimmung verbreitet.

Bewertung vom 19.09.2020
Kalmann
Schmidt, Joachim B.

Kalmann


sehr gut

Eine Story über Gammelhai und Eisbären auf Island.
Kalmann ist ein Spezialist für Gammelhai auf Island im kleinen Ort Raufarhövn und dort der selbsternannte Sheriff. Er ist anders als andere Menschen, alles muss seine Ordnung haben, sonst ist er nicht mehr er selbst und neigt zu Aggressionen.

Eines Tages findet er bei einem seiner Steifzüge in der Nähe des neugebauten Hotes eine Blutlache im Schnee. Kurz darauf stellt sich heraus, dass der Hotelbesitzer vermisst wird. Gibt es hier einen Zusammenhang?

Geschrieben ist der Roman aus Sicht von Kalmann als Ich-Erzähler in einem humorvollem Schreibstil.

Der Autor schafft in der Story eine ruhige entschleunigte Atmosphäre in einer sehr bildlich beschriebenen Landschaft. Er beschreibt seinen liebenswerten Protagonisten als einfache, teilweise naiven Menschen, den man allerdings nicht unterschätzen sollte. Auch alle anderen Charaktere sind toll dargestellt, sodass ich sie mir sehr gut bildlich vorstellen konnte.

Das Erzähltempo in diesem Roman, der teilweise auch Krimi-Elemente enthält ist eher ruhig. Er enthält im Mittelteil leider ein paar Längen. Bei manchen Situationen hätte ich mir mehr Informationen gewünscht, ein paar Szenen liefen ins Leere bzw. wurden nur oberflächlich abgehandelt.

Hervorhebenswert finde ich aber die teilweise poetischen Lebensweisheiten, wie z.B. "Wissen ist ein Rucksack den man das ganze Leben lang mit sich herumträgt."

Ein warmherziger Roman, der defenitiv auch zum Nachdenken anregt und einem Protagonisten, den man nicht so schnell vergisst.

Bewertung vom 13.09.2020
Paradise City
Beck, Zoë

Paradise City


gut

Die Autorin hat hier mit diesem interssanten Thema ein Szenario geschaffen wie es bei uns in naher Zukunft aussehen könnte.
Deutschland in der Zukunft: Kleine ruhige Ortschaften gibt es nicht mehr, das Ruhrgebiet ist zu einer riesigen Stadt zusammengewachsen. Es herrscht die totale Überwachung durch digitale Medien und in Folge dessen Machtmissbrauch durch den Staat.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, sodass ich beim Lesen zügig vorankam, allerdings waren in der Story einige Stellen, die mir unrealistisch vorkamen und ich dadurch aus der Konzentration herausgerissen wurde.
Auch hätte ich mir mehr Details zum Deutschland im 22. Jahrhundert gewünscht.

Die Protagonisten fand ich sehr gut beschrieben, durch die Rückblenden in die Vergangenheit kommte man sich Liina`s Leben ganz gut vorstellen. Mir haben die Parallelen, eine Gruppe "aussortierter" Menschen mit Martha an der Spitze gefallen.

Schade fand ich, dass die Story mit ihren 280 Seiten etwas zu kurz geraten ist, da hätte ich mir etwas mehr Inhalt und dadurch mehr Tiefe gewünscht.

Dies ist mein erster dystopischer Roman den ich gelesen habe und ich muss leider sagen, dass dies nicht mein Fall ist.

Bewertung vom 31.08.2020
Die Saga von Vinland
Lorentz, Iny

Die Saga von Vinland


sehr gut

Hier hält der Leser ein Buch mit einem wunderschönen Cover in den Händen, man schlägt es auf und findet gleich ein tolles Bild, welches den Leser gleich auf die Story einstimmt.

Der Jarl Eyvind Erlingarson flieht nach den Thronfolgekämpfen aus Norwegen und will im sagenumwobenen Vinland mit seinen Gefolgsleuten siedeln. Er raubt auf seiner Flucht Sigrid, die Tochter des Fürsten Ulfar. Die zwei Sachsen Andreas und Ailmar die von Ulfar zur Hilfe gerufen worden sind, werden versklavt. Die lange, mit GEfahren gespickte Reise nach Vinland beginnt.

Der Leser lernt in diesem Roman sehr gut das Leben der Nordmänner kennen. Das Überleben ist allein schon durch die Witterungsbedingungen im hohen Norden nicht leicht, hinzu kommen noch die Gewaltbereitschaft und die Entbehrungen. Schokierend fand ich den Umgang mit den Frauen, die meist nicht als Person gesehen wurden, sondern oft nur als Sexobjekt ohne eigenen Willen.

Hervorhebenswert finde ich hier die Beschreibungen der Landschaften und die Darstellung der kräftezehrenden Wanderung auf Island.

Die Autorin versteht es die einzelnen unterschiedlichen Charaktere zu beschreiben und bei einzelnen Personen Neid, Missgunst und Hinterlist aufleben zu lassen. Obwohl Eyvind eigentlich zuerst als Bösewicht dargestellt wurde, ist er mir im Laufe der Story doch gand symphatisch geworden durch sein Bestreben es allen Recht zu machen und die Ansiedlung zu ermöglichen. Andere Charaktere, z.B. Sigrid, sind mir hier leider etwas zu blass geblieben. Auch war es schwierig für mich die vielen Personen mit den für mich fremdklingenden Namen auseinander zu halten.

Mir hat die Story trotz der Längen im Mittelteil gut gefallen. Durch die herrlich gestelzte Schreibweise habe ich mich gut in die damalige Zeit hineinversetzt gefühlt.

Bewertung vom 27.08.2020
Im Zeichen des Killers / Jigsaw Man Bd.1
Matheson, Nadine

Im Zeichen des Killers / Jigsaw Man Bd.1


gut

Ein blutiges, ins Detail gehendes Debüt, mit ein paar Schwächen, aber durchaus ausbaufähig.

In London am Fluss liegen Leichenteile verteilt und Detective Inspector Anjelica Henley, die nach langer Schreibtischarbeit wieder auf der Straße ermitteln soll, steht vor einem Rätsel.

Zu Beginn des Thrillers hatte ich viele Fragezeichen in meinem Kopf, denn es schien nicht so, als ob dies ein Serienauftakt ist, vielmehr hatte ich das Gefühl als ob mir hier Vorwissen fehlte. Dies blieb allerdings zum Teil auch bis zum SChluss des Buches so.

Meiner Ansicht nach hat die Autorin hier ein bisschen zu viele persönliche Probleme der Protagonisten in ihre Story eingebaut.. Ansonsten hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen. Die Ermittler sind sehr unterschiedlich aber durchaus bildlich dargestellt.

Die Beschreibungen der Tatorte waren teilweise sehr. heftig, sodass ich Gänsehaut bekommen habe. Für meinen Geschmack ist hier aber die Ermittlungsarbeit nicht ausführliche genug dargestellt worden, sodass mich hauptsächlich in der Mitte des Buches die Story nicht so gepackt hat.

Zum Ende hin hat der Thriller nochmal ordentlich Fahrt aufgenommen. Es war zwar spannend geschrieben, allerdings gab es keine große Überraschung was den Täter anging und leider wurde der Showdown viel zu schnell abgehandelt.
Mit einem Chliffhanger macht das Ende neugierig auf den nächsten Teil.

Fazit: Ein guter Thriller bedeutet nicht zwangsläufig viele blutige Tatortbeschreibungen.
Trotz allem würde ich einem Folgeband eine Chance geben, denn man erahnt bei der Autorin noch viel Potenzial.