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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Wuschel
Wohnort: 
Nußloch

Bewertungen

Insgesamt 397 Bewertungen
Bewertung vom 14.03.2018
Killer City
Hohlbein, Wolfgang

Killer City


gut

Beschreibung:
Chicago im Jahr 1893
Die Menschen kommen in Strömen um die Weltausstellung zu besuchen. Unter ihnen: Thronhill. Ein unscheinbarer Killer, der meint in der Masse untertauchen zu können. Seine besondere Gabe ausleben zu können. Doch er gerät schneller ins Visier der Öffentlichkeit als er denkt. Wird der Jäger zum Gejagten?

Meinung:
Mein erster Eindruck war: „Muss ich lesen!“
Schon allein die ersten Kapitel der Leseprobe hatten mich überzeugt. Von dem gewohnt einnehmenden Hohlbein’schen Schreibstil fange ich erst gar nicht an.

Direkt auf den ersten Seiten fühlt man sich ins Jahr 1893 katapultiert. Man hört die Menschen, fühlt das rege Treiben auf den Straßen und all das aus der Sicht eines Mörders. Die folgenden Kapitel waren ebenfalls sehr interessant, da diese aufgeteilt waren in zwei Zeiten. Die Vergangenheit und die Gegenwart. Der Leser erfährt also einiges über den Antihelden. Er begleitet ihn in die Schlacht von Gettysburg, auf einen persönlichen Feldzug und durch die Goldgräberzeit.

Auch in der Gegenwart erfährt man ein wenig über Thornhill, aber leider ist er dann doch die meiste Zeit damit beschäftigt seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen. Oder sollte ich sagen: von Messers Schneide springen?!

Das hat mein Lesevergnügen leider etwas gedämpft. Die Kämpfe wirkten in meinen Augen langatmig und übertrieben. Selbst wenn es interessant ist zu lesen, wie der Jäger zum Gejagten wird, so hatte ich oft das Gefühl, dass einer der beiden Kontrahenten doch mal umfallen muss. Schließlich ging der Kampf schon über etliche Seite.
Im Schnitt würde ich sagen, dass die Gegenwart im ersten und im letzten Viertel sehr gut ist, der Teil dazwischen ist etwas – hm – gewöhnungsbedürftig. Die Einblicke in Thornhills Vergangenheit sind durchweg gut gelungen und vor allem sehr aufschlussreich was seine Persönlichkeit angeht.

Thornhill selbst hat mir sehr gut gefallen. Er, der Mörder mit dem Kodex. Leichte Parallelen erinnerten an Dexter Morgan, dem Blutspurenanalysten aus Miami. Doch man stellt schnell fest, dass man sich täuscht. Ich finde den Charakter unglaublich ironisch, weil er sich irgendwie auch des Öfteren selbst im Weg steht. Er tötet um zu überleben, aus Gewohnheit, aber eigentlich will er das gar nicht, woraufhin ihn Selbstzweifel plagen. Man weiß nie ob man ihn denn nun verachten oder Mitleid mit ihm haben soll.

Die Nebencharaktere sind gemischt. Der eine bleibt mehr im Gedächtnis, der andere weniger, aber wirklich Tiefgang oder eine Geschichte hat keiner von Ihnen. Was ich aber auch nicht tragisch finde.

Zusammenfassend würde ich sagen, dass die Grundidee sehr gut ist, aber mir an etlichen Stellen zu langatmig. Befand man sich gerade in einem schönen Lesefluss aus einem Kapitel der Vergangenheit, herrschte in der Gegenwart oft Hektik durch das Kampfgeschehen. Hier hätte ich mir etwas mehr Ausgewogenheit gewünscht. Es lässt sich flüssig lesen, ist sehr detailliert und fesselnd.

Fazit:
Grundsätzlich ein guter Thriller, der mir persönlich leider etwas zu viel Kampf und Blut im Verhältnis zur Geschichte selbst.
2,5 von 5

Bewertung vom 13.03.2018
Fanatisch
Schröder, Patricia

Fanatisch


ausgezeichnet

Schon in meiner eigenen Jugend habe ich gerne Bücher über alle möglichen Formen und Interpretationen von Religionen gelesen. So lag es nahe, dass ich doch im „Alter“ auch ein Buch für Jugendliche darüber lesen möchte. Das Ganze dann noch als Thriller verpackt. Was will man mehr?

Für mich war es mein erstes Buch von Patricia Schröder und es hat mich direkt begeistert. Sie erzählt die Geschichte aus Sicht der 17-jährigen Nara. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, der Protagonistin angepasst. Doch nicht plump, wenn man bedenkt wie sich die Jugend von heute gerne mal unterhält. Es kommen verschiedene englische Ausdrucksformen vor, die sich bereits im alltäglichen Sprachgebrauch etabliert haben, aber nicht störend sind.

Die Handlung an sich gefiel mir sehr gut. Vor allem weil es aufzeigt, dass selbst die Christen bereits in grauer Vorzeit im Namen des Herrn Kriege führten und es nicht nur in anderen Religionszugehörigkeiten Fanatiker gibt. Die Autorin hat sich in meinen Augen sehr viel Mühe bei der Recherche und der Umsetzung gegeben, da sie aufzeigt wie man eine biblische Aufzählung, deren Handlungen mitunter die Nächstenliebe verdeutlichen sollen, fehlinterpretieren oder gar missbrauchen kann.

Die Protagonistin Nara fand ich sehr sympathisch, wie auch alle anderen. Sie wirkten realistisch und hatten Charakter. Ich konnte mich in jeden Einzelnen sehr gut hineinversetzten, auch wenn ich ihre Taten nicht immer gut hieß (oder hätte tauschen wollen). Die Tatsache, dass die muslimische Familie einen Hund besitzt und wie sie für ihn fühlt, war für mich in gewisser Weise ein kleines Highlight, da dieser eigentlich als unrein gilt. Für mich zeigt es, dass die Autorin bedacht hat, dass es auch recht viele westlich orientierte Muslime gibt, was so mancher Mensch im Alltag gern zu vergessen scheint.

Das Buch ist durchweg spannungsgeladen, sodass ich Schwierigkeiten hatte es überhaupt aus der Hand zu legen. Auch die integrierten Zeitungsartikel, Notizen und Nachrichten zwischen Nara und ihren Freunden oder der Familie bringen Leben in die Geschichte. Bis zum Schluss tappte ich im Dunkeln und hatte keine Ahnung wer hinter all dem steckt.

Fazit:
Ein sehr gelungenes Jugendbuch mit einer sehr interessanten Thematik.

Bewertung vom 25.02.2018
Die Damaskus-Connection
Rees, Matt Beynon

Die Damaskus-Connection


gut

Beschreibung:
Dr. Amy Weston, spezialisiert auf die Behandlung von Opfern chemischer Kampfstoffe, wird auf der Suche nach dem Federal Agent Dominic Verrazzano durch New York gejagt. Kurz vor ihrem Ziel schafft es ein Attentäter jedoch sie tödlich zu verletzten. Während ihrer letzten Atemzüge schafft sie es dem Agenten eine Nachricht zukommen zu lassen. Verrazzano, der zuvor als Elitesoldat und Söldner tätig war, versucht das Puzzle zusammen zusetzten.
Schnell findet er heraus, dass es sich um einen bevorstehenden Anschlag mit dem Giftgas Sarin handelt. Die Spuren führen ihn mitunter nach Syrien, mitten in den Bürgerkrieg. Der Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn dem Agenten und dem ICE bleiben nur wenige Tage.

Meinung:
Das Cover finde ich sehr passend. Warum man jedoch den Original Titel "The Damascus Threat" vom englischen in englische übersetzt ist mir unklar. Dabei erscheint mir "Die Damaskus Bedrohung" wesentlich schlüssiger als der gewählte Titel.

Die Geschichte an sich gefiel mir ganz gut. Leider auch recht vorhersehbar. Bereits nach Kapitel 12 hatte ich eine richtige Vorahnung wo das Attentat stattfinden würde und vor allem WIE. Obwohl die Agenten des ICE zu einem späteren Zeitpunkt auch wussten wo es stattfinden soll, war ihnen dennoch nicht klar, wie es von statten gehen soll. Entweder habe ich in meinen jungen Jahren zu viel Thriller gelesen, aber ehrlich gesagt, gab es doch gar keine andere logische Lösung für ein Giftgas?! Das fand ich dann doch etwas schwach, dass sie sich hier (gefühlt) so unglaublich schwer taten.

Ehrlich gesagt, war ich lange Zeit recht überfordert mit den Namen. Meist erfährt man den Vor- und Nachnamen der Charaktere. Gerufen werden diese überwiegend mit dem Nachnamen und immer wenn es dann drauf ankommt wird die Person plötzlich mit dem Vornamen gerufen, den ich dann zwischenzeitlich schon wieder mehr oder weniger vergessen hatte. Außerdem tauchen etliche Namen auf, die nie präsent sind, sondern einfach den Erinnerungen der Protagonisten entspringen. So kam es bei mir häufig zu einem solchen Wirrwarr, dass ich etliche Absätze und Passagen erneut lesen musste. Das dies nicht gerade förderlich für's Lesevergnügen ist brauche ich sicher nicht erwähnen.

Die meisten Charaktere haben mir sehr gut gefallen und waren auch gut gezeichnet. Auch das große Sterben fand empfand ich weniger als störend, da es lediglich vor Augen führt welche Opfer dieser Konflikt fordert.

Störender empfand ich eher die Kampfszenen, in denen ein Protagonist oder auch Antagonist gefühlt schon fast tot sein müsste, sich aber trotzdem noch mindestens drei Mal aufrafft um sich zu verteidigen. Ist ja schön, wenn jemand Kampfgeist hat, aber irgendwann wirkt es einfach nicht mehr realistisch.

Was ich persönlich etwas schade fand, da eben solche Situationen, wie auch ein paar andere, der Geschichte in meinen Augen etwas die Glaubwürdigkeit geraubt haben.
Der Schreibstil als solches war recht angenehm zu lesen.

Für mich war es eher ein actionreicher Roman als ein Thriller. Die Agenten hetzten durch die Gegend, was zwar irgendwie spannend ist, aber mehr dem Zeitdruck geschuldet. Doch darüber kann man sicher streiten, in die Bewertung habe ich das auf jeden Fall nicht einfließen lassen. Einfach ein Anmerk am Rande.

Fazit:
Ein gutes Buch, aber für mich enthält es leider zu viele Stolperfallen.
♥♥♥

Bewertung vom 25.02.2018
Der Wortschatz
Vorpahl, Elias

Der Wortschatz


ausgezeichnet

Beschreibung:
Ein Buch über ein Wort in der Welt der Sprache. Ein Buch über ein Wort, das seinen Sinn verloren hat. Begleite das Wort auf der Suche nach sich selbst durch diese unglaubliche Welt der Sprache.

Meinung:
Ein ganz wundervolles Buch über die Welt der Sprache. Eine Sache, die für uns quasi selbstverständlich ist. Tag täglich speien wir Worte aus, am laufenden Band. Oft ohne über die Konsequenz oder deren Sinn nachzudenken. Genau das wird dem Wort der Geschichte zum Verhängnis, ein unbedachter Mensch.

So reisen wir, der Leser und das Wort durch eine uns völlig fremde Welt. Wir treffen auf die Sprachlosigkeit, Dichter & Denker, den Sprachfluss, Wortspiele und manchmal wird das Denken etwas ver-rückt.

Eine ganz tolle Geschichte für Erwachsene-Kinder. Elias Vorpahl schafft es auf eine ganz hinreißende Art Worte zu wählen, sodass eine Vielschichtigkeit entsteht, die einfach absolut faszinierend ist.
Bedenkt man, dass die Geschichte doch eigentlich nur von und über Worte handelt, so hat der Autor in meinen Augen ein großes Maß an Fantasie einfließen lassen. Trotz all der Fantasie ging auch die Logik nicht verloren. Das Buch macht einfach Spaß.
Auch die Illustrationen im Buch sind entzückend. Nicht im Übermaß vorhanden, nicht kitschig. Einfach passend.

Elias Vorpahl hat mich mit seinem Debüt "Der Wortschatz" auf jeden Fall überzeugt, auch wenn ich die einen oder anderen Probleme hatte mich in dieser absolut neuen Welt zurecht zu finden.

Fazit:
Für Fans von märchenhafter Wortgestaltung eine ganz klare Leseempfehlung!
♥♥♥♥♥


Zitat:
"Jeder hat einen Sinn, selbst der Unsinn!" (Seite 63)

Bewertung vom 25.02.2018
Dir auf der Spur
Edwards, Mark

Dir auf der Spur


sehr gut

Beschreibung:
Die Briten Laura und Daniel brechen zu einer Europa Reise auf. In Rumänien werden sie aufgrund fehlender Pässe an einem entlegenen Bahnhof aus dem Zug geworfen und auf der Suche nach Zivilisation machen sie eine grauenvolle Entdeckung. Eine Entdeckung die sie noch bis nach Hause verfolgen soll, wie sie später feststellen. Denn das Grauen ist ihnen auf den Fersen. Freunde sterben auf mysteriöse Weise und auch ihr eigenes Leben scheint in Gefahr zu sein.

Meinung:
Ich habe jetzt wirklich lange gebraucht um mir eine Einleitung zu überlegen, weil ich so hin- und hergerissen bin von dem Buch. Richtig schwer ist es auf die Geschichte einzugehen ohne etwas zu verraten. Denn der Autor hat es auf grandiose Art geschafft den Leser lange im Unklaren zu lassen, was es denn mit alle dem auf sich hat und genau das möchte ich auch beibehalten.

Um noch einmal kurz die Beschreibung aufzugreifen. Das Grauen verfolgt die Protagonisten. Leute sterben. Das mysteriöse daran ist, dass dies eigentlich eher an Unfälle erinnern lässt. Doch alles fällt auf den Protagonisten Daniel zurück, denn kurz zuvor hat er Kontakt zu diesen Menschen. So stellt sich dem Leser lange Zeit die Frage: Wie kann das sein?
Durch den Aufbau der Geschichte zweifelt der Leser daran, dass es sich um das Werk von Menschen handeln kann. Da muss etwas Übernatürliches seine Finger im Spiel haben.
Auf der anderen Seite stellt man sich jedoch die Frage, wie das sein kann, da der Thriller so realistisch aufgebaut ist. Selbst auf der Fahrt nach Rumänien machen sie noch Witze über Vampire. So ist man als Leser stets im Zwiespalt was man eigentlich denken soll. Herrlich. Man wird so in einen absoluten Sog befördert, der einen gebannt in dem Buch hält.

Auch der Schreibstil des Autors ist locker und flüssig. Durch die Geschichte bin ich förmlich geflogen.

Zwischendurch fand ich etwas unlogisch, da der Protagonist als eine Art Nerd dargestellt wird, aber als es drauf ankommt, dass er Nerd ist, scheint er zu versagen. Man könnte sagen, dass der Autor gewisse Informationen etwas deplatziert in die Geschichte integriert hat, denn später kommt heraus, dass Daniel doch daran gedacht hat. Doch bis dahin vergehen einige Seiten und man langt sich als Leser (zumindest, wenn man ein bisschen Ahnung von der Computermaterie hat) an den Kopf.

Anfangs musste ich mich erst daran gewöhnen, dass die Geschichte aus der Sicht von Daniel geschrieben ist. Warum ist mir unklar, weil mir sowas sonst keine Schwierigkeiten bereitet. Seine bedingungslose Liebe zu Laura ging mir zwischen durch mal auf den Zeiger, sowie ihre gelegentliche abweisende Art. Sie haben beide ein gewisses Talent zu nerven. Doch im Gesamten war es erträglich.

Was mir besonders gefallen hat, dass die Geschichte aufzeigt wie böse der Mensch doch sein kann und was Angst aus uns machen kann. Zu welchen Dingen wir in der Lage sind, wenn die Nerven überspannt sind. Uns bedroht fühlen. Dinge, die vielleicht im Nachhinein totaler Schwachsinn waren.

Fazit:
Ein wirklich gelungener Thriller mit einer Portion Horror und etwas nervigen Protagonisten.
♥♥♥♥

Bewertung vom 19.02.2018
Totenweg / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.1
Fölck, Romy

Totenweg / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.1


ausgezeichnet

Beschreibung:
Ein Mord im Jahr 1998 im idyllischen Ort Deichgraben lässt dem Ermittler Bjarne Haverkorn bis heute keine Ruhe, denn dieser ist bis heute ungeklärt. Knapp 20 Jahre später wird er wieder nach Deichgraben gerufen. Dort begegnet er den Menschen von damals. Mit unter Frida Paulsen. Auch heute ist er sich sicher, dass sie ihm etwas verschweigt. Wird er den Fall nach so langer Zeit noch aufklären? Kann Frida endlich ihr Geheimnis lüften, das sie so lange gehütet hat nachdem sie ihre tote Freundin fand?

Meinung:
Das war ganz klar ein senkrecht Starter. Absolut klasse!

Im ersten Drittel geht es erst einmal gemütlich los. Das erste Kennenlernen. Jedoch nicht langweilig. Mit jedem neuen Charakter und deren Geschichte tun sich neue Fragen auf. Manche begründet, also für den Fall (oder die Fälle?) relevant und manche unbegründet.
Danach geht es in ein rasantes zweites Drittel. Man meint Antworten zu bekommen. Tut man auch, irgendwie, aber man wird etwa der doppelten Anzahl an Fragen zurück gelassen.

Das Grande Finale war dann das Sahnehäubchen der Geschichte, mit Kirsche!
Es stürzt eine Informationsflut auf den Leser herein (im positiven Sinne), die einen geschockt inne halten lässt, erstaunt schlucken und atemlos weiterlesen. Bis man schließlich alle Antworten erhalten hat, die man sich wünscht, vor allem aber braucht um die Zeit bis zum zweiten Band im Oktober 2018 zu überstehen.

Hier bin ich immer ganz froh, dass meine bessere Hälfte kein Interesse an diesem Genre hat, denn so kann ich ihm vorab die ganze Story verraten und was ich gerade "erlebt" habe, quasi das Ganze kompensieren, bevor ich des Rätsels Lösung noch in der Rezension verrate.

Bjarne ist ein absolut liebenswerter Kerl, der vom Schicksal geprägt wird. mir war er von Anfang an sehr sympatisch. Als dann noch sein Handyklingelton verraten wurde, gehörte er endgültig zur Familie.
Genauso Frida, die ehrgeizig an ihrer Karriere arbeitet und versucht Haverkorn zu unterstützen, soweit sie es kann. Anfangs dachte ich, dass die Beiden öfter aneinander geraten würden, doch dem war nicht so. Was nicht ist, kann ja noch werden. Warten wir mal die nächsten Bände ab, denn offiziell sind auf jeden Fall schon vier Bände fest geplant.

Der Schreibstil vom Romy Fölck ist locker und flüssig zu lesen. Von der entstehenden Sogwirkung fange ich erst gar nicht an. Hervorragend!
Auch wenn alle offenen Fragen zu der Geschichte in dem Buch geklärt sind, so besteht dennoch genug Stoff was die zwischenmenschlichen Beziehungen angeht für die weiteren Bände. Schließlich soll Jo, die ehemalige Zimmernachbarin von Frida im Internat, zukünftig eine größere Rolle zugeschrieben bekommen. In "Totenweg" hatte sie nur ein kurzes, aber prägendes Debüt.

Die düstere Atmosphäre passt absolut zu der Geschichte. Auch so manche zwielichtige Gestalt unterstreicht dies sehr gut.

Fazit:

Für mich war dieses Buch bisher ein absolutes Highlight und ich freue mich wirklich schon riesig auf die nächsten Teile.
Ein herzliches Dankeschön auch an den Bastei Lübbe Verlag, der diese wundervolle Leserunde mit der unglaublich sympathischen Romy Fölck überhaupt ermöglicht hat und diesem wunderbaren Überraschungspaket. Danke Lübbe!
♥♥♥♥♥

Bewertung vom 13.02.2018
Die Farm
Gerling, V. S.

Die Farm


ausgezeichnet

Band 4 einer Reihe! -> Kann unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden.

Beschreibung:
Menschen verschwinden. Geldtransporter werden überfallen. Sofort wittert Günter Maria Helmes einen Fall. Nicolas Eichborn, der Leiter der Bundesbehörde, vertraut auf seinen Analysten und geht der Sache nach. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um Geldtransporte mit einer speziellen Sicherung handelt. Die Attentäter erscheinen auf den Videoaufnahmen unsicher und verängstigt.
Bei den Ermittlungen wird das Team auf eine harte Probe gestellt, denn die Intrigen reichen bis in ihre eigenen Reihen sowie Politikern in höheren Stellungen.
Äußerste Vorsicht ist geboten.

Meinung:
Ich auch von dem vierten Teil der Eichborn und Wagner Reihe begeistert. An dieser Stelle möchte ich noch anmerken, dass man die Teile unabhängig voneinander lesen kann, aber ich glaube man verliert dadurch etwas. Schon allein die ganze Entstehung und Entwicklung der Charaktere wie sie heute sind.

Obwohl schon einige Zeit seit dem letzten gelesenen V. S. Gerling vergangen war, hatte ich keine Probleme in die Geschichte zu kommen. Wer Eichborn bereits kennt, der weiß, dass er einen recht eigenen Charakter hat oder um es mit den Worten von Patrick Ebel, einem anderen Protagonisten der Geschichte zu sagen:
„Du bist sehr unkonventionell und du hast Schwierigkeiten dich unterzuordnen, bist aufsässig. Für einen Beamten, der Karriere machen will, eher hinderlich.“

Dabei muss man spätestens nach diesem Band sagen, dass er es langsam echt drauf hat, diesen Politikkram. Hier steht ihm zum Glück auch Helen stets zur Seite. Wer weiß ob er das sonst so lange durchgehalten hätte ohne vor die Tür gesetzt zu werden. In meinen Augen sind die Beiden ein absolutes Dream Team. Helen ist das Gewissen und die Vernunft dieser Konstellation, während Eichborn einfach über der Sache steht. Er geht gerne mal mit dem Kopf durch die Wand.

Aufgrund dieser Entwicklungen könnte man sagen, dass das Ende wirklich schlecht bzw. schade ist. Doch im Gegenteil. Vermutlich blühen die Beiden erst richtig in ihrer neuen Rolle auf. Es bleibt nur zu hoffen, dass die anderen Charakteren wie z. B. Scholli, Kerni und Robert erhalten bleiben, denn das sind Pfundskerle.

Sollte es schief gehen kann Eichborn seiner Frage weiter auf den Grund gehen warum er nicht Bäcker geworden ist.

Die Geschichten von V. S. Gerling spitzen sich meist bis etwa zur Hälfte des Buches extrem zu. Anfangs denkt man, dass es dann langweilig werden müsste, da ja alles schon geklärt ist. Doch es kommt anders als man denkt. Gelungene Wendungen, ungelöste Probleme oder die Ermittler stoßen auf einen Konflikt mit den Vorschriften. Gerne haben sie sich bereits so verstrickt, dass sie erst mal ihren eigenen Kopf aus der Schlinge ziehen müssen. Die Überführung der Täter ist einfach ein ganz eigenes Erlebnis.

Bemerkenswert sind die Dialoge. Sei es nun zwischen Helen und Eichborn oder im Allgemeinen. Sie sind authentisch und lebendig. Man fühlt sich mittendrin. Direkt im Geschehen. Sarkasmus und trockener Humor fehlen selbstverständlich auch nicht. Die Geschichten haben eine absolute Sogwirkung.

Fazit:
Ganz klare Leseempfehlung und wer die ersten Teile noch nicht gelesen hat, sollte am besten damit anfangen. Ein unterhaltsamer Thriller mit tollen Dialogen.

Zitat:
„Ich muss morgen übrigens nach Massachusetts fliegen.“
Helen sah mich mit dicken Backen an. „Waf? Du muft nach Maffafufits?“
„Nein, muss ich nicht. Ich wollte nur hören, wie es klingt, wenn du das mit vollem Mund sagst.“

Bewertung vom 12.02.2018
Dame zu Fuchs
Garnett, David

Dame zu Fuchs


ausgezeichnet

Normal kein Buch das ich lesen würde, aber als ich es auf dem Bloggerportal entdeckte und die Handlung las, war ich hin und weg. Warum nicht mal was Neues probieren?

Es hat sich definitiv gelohnt!

Zuerst hatte ich Bedenken wegen des Schreibstils, dann aufgrund der fehlenden Kapitel. Doch all das wurde zu keinerlei Problem. Es hat mich sogar begeistert!
An einem Samstagabend nahm ich das Buch zur Hand um einmal kurz rein zu schnuppern. Sonntagmittag hatte ich noch eine andere Lektüre auf dem Plan, die meine Aufmerksamkeit erforderte. Doch bereits am Sonntagabend hatte ich die Hälfte des Buches inhaliert und es am Montagmittag ausgelesen. Ich bin förmlich durch die Geschichte gerauscht.

Ich würde es wohl als einen absolut anderen Liebesroman bezeichnen. Ein Mann, der sein komplettes gesellschaftliches Leben aufgibt um für seine Frau, die Liebe seines Lebens, da zu sein. Er zieht den Spott seines Umfeldes auf sich und lässt ihn an sich abperlen wie Wasser auf einem Wachstuch. Als Irren bezeichnen sie ihn, doch alles was für ihn zählt ist seine Fähe.

Die Art, wie der Autor die Geschichte der jungen Liebenden erzählt ist einfach fantastisch. Man kann all die Emotionen von Mr. Tebricks regelrecht spüren. Die Veränderungen, die mit seiner Frau vor sich gehen, schmerzen einen als Leser. Zu gerne würde man dem guten Mann einfach zur Hilfe eilen.

Obwohl dieses Werk bereits vor knapp 100 Jahren erschienen ist, so bin ich wirklich froh, dass es neu Aufgelegt wurde und ins Deutsche übersetzt. Vor allem auf solch wundervolle Weise, sodass dieses Stück nichts von seiner Magie verloren hat, sondern man sich auch beim Lesen voll und ganz bewusst ist: Das Werk stammt nicht aus heutiger Zeit.

Besonders Nahe ging mir das Ende. Das ich aber hier nicht verraten werde. Ich bewundere Mr. Tedbricks. Ein wundervoller Mann.

Fazit:
Lesen! Mehr fällt mir dazu gerade gar nicht ein.