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Benutzername: 
coffee2go
Wohnort: 
Österreich

Bewertungen

Insgesamt 402 Bewertungen
Bewertung vom 27.02.2012
Die fremde Frau
Turney, Lesley

Die fremde Frau


sehr gut

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Sarah ist nachdem sie eine Fehlgeburt erlitten hat und von der Affäre ihres Mannes mit ihrer besten Freundin erfahren hat, gemeinsam mit ihrer Schwester und ihrem Schwager auf Urlaub in Sizilien. Dort begegnet sie Alex und seinen Sohn Jamie, die nach dem Verschwinden von Jamies Mutter private und berufliche Angelegenheiten dort regeln. Sarah verliebt sich Hals über Kopf in Alex und fühlt sich auch Jamie sofort sehr nahe. Nach dem Ende des Urlaubes zieht Sarah zu Alex und Jamie in ihr altes Haus in einem kleinen Dorf und gibt sich vorerst den Bekannten und Verwandten gegenüber als Jamies Kindermädchen aus. Doch so glücklich, wie sie es sich vorgestellt hat, verläuft ihr Leben auch dort nicht. Alex verhält sich ihr gegenüber distanziert, die Dorfgemeinschaft tratscht und lästert über sie und auch über Alex, da dieser so kurz nach dem Verschwinden seiner allseits geschätzten Frau Genevieve eine neue Frau ins Haus geholt hat. Die Vergangenheit und das ständige Gerede über Genevieve werden für sie zunehmend unerträglich und auch die Abgeschiedenheit ohne funktionierende Handyverbindung wird für Sarah zunehmend belastender.

Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, er ist etwas detailverliebt, aber für einen Roman sehr gut passend. Etwas gestört hat mich, dass zu viele Klischees bedient wurden, wie zB Sarah erwischt ihren Mann mit ihrer besten Freundin in ihrem gemeinsamen Ehebett, Sarah verliebt sich Hals über Kopf in den fremden Mann und zieht sofort zu ihm und vor allem das Ende des Buches war schon recht kitschig. Abgesehen davon habe ich es wirklich genossen, das Buch zu lesen und war fast etwas traurig, dass es zu Ende war. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und wirken authentisch, sodass sie mit der Zeit immer vertrauter werden und man als LeserIn das Gefühl vermittelt bekommt, mitten im Geschehen dabei zu sein und die Personen selbst zu kennen.
Vor allem Sarah wirkt sehr verletzlich, aber auch ein wenig naiv, sodass man sehr mit ihr mitfühlt. Zudem wird sie von ihren Verwandten nicht verstanden und flüchtet sich in die Beziehung mit Alex, die dann zu Beginn allerdings auch nicht so gut läuft, wie sie es sich erwartet hat. Sie steht ständig im Schatten von Alexanders Frau Genevieve, die anscheinend von allen vergöttert wird. Auch das Verschwinden von Genevieve ist noch nicht geklärt als Sarah bei Alex einzieht. Es ist nicht bekannt, ob Genevieve verschwunden ist, ob sie freiwillig gegangen ist oder ob ihr ein Unglück geschehen ist und sie bereits tot ist. Im Laufe der Suche nach Genevieve gerät auch Alex zunehmend ins Visier der Polizei und Sarah weiß bald nicht mehr, wem sie trauen kann und woran sie bei Alex ist, aber nach Hause zurückkehren möchte sie auch nicht. Man kann als LeserIn sehr gut nachvollziehen in welcher ungünstigen Situation sich Sarah befindet.
Mit Alexander konnte ich mich über das gesamte Buch hinweg nicht anfreunden. Er wirkt als Persönlichkeit eher distanziert und kalt, kümmert sich zwar rührend um seinen Sohn, aber zu Sarah ist er – ausgenommen vom Urlaubsflirt – nicht wirklich herzlich und er wirkt auch nicht in sie verliebt. Mir kommt vor, dass er trotz allem noch sehr an seiner Frau hängt und ihr nachtrauert und dass er nicht wirklich zu Sarah steht, denn ansonsten hätte er sie auch besser in die Dorfgemeinschaft integriert und ihre Beziehung von Anfang an kundgetan.

Titel und Cover:
Der Titel hat mich persönlich sehr angesprochen und das Cover ist wunderschön gestaltet – eine sehr schöne Aufmachung, die das Buch zusätzlich aufwertet.

Mein Fazit:
Das Buch ist eine Kombination aus Liebesroman und einem kleinen Anteil Kriminalroman und hat mir durch die gelungene Mischung ziemlich gut gefallen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.02.2012
Ohne jede Spur / Detective Sergeant Warren Bd.3
Gardner, Lisa

Ohne jede Spur / Detective Sergeant Warren Bd.3


sehr gut

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Sandra ist blond, hübsch, eine beliebte Lehrerin, verheiratet mit einem attraktiven Mann und Mutter einer kleinen Tochter namens Ree. Trotzdem verschwindet Sandra eines Nachts auf ungeklärte Weise aus ihrer Wohnung während ihr Mann bei der Arbeit ist und lässt ihre Tochter schlafend zurück. Den Ermittlern fallen einige Ungereimtheiten auf und fast alle männlichen Personen aus Sandras Umfeld erscheinen als verdächtig, allen voran ihr Ehemann.

Meine Meinung zum Buch:
Gut gefallen hat mir, dass die Autorin verschiedene Erzählperspektiven verwendet und somit das Buch lebhafter geworden ist. Die Autorin hat quasi auch mit der Fantasie der LeserInnen gespielt, indem im Laufe der Ermittlungsarbeiten fast jede männliche Person aus Sandras Umfeld verdächtig geworden ist. Der Charakter des Ehemannes, der sich nicht ganz der Situation angemessen verhalten hat, habe ich gut beschrieben gefunden. Einerseits hat man Mitleid mit dem trauernden Ehemann, der sich rührend um die kleine Tochter kümmert; andererseits erscheint er auch etwas suspekt und man erahnt seine negativen Seiten. Die kleine Tochter Ree scheint ein intelligentes und aufgewecktes Mädchen zu sein, das nicht alles erzählen will oder kann, was es mitbekommen hat.
Weniger gefallen hat mir, dass teilweise sehr holprige Formulierungen verwendet wurden und/oder Fehler in der Übersetzung des Buches passiert sind. Auch den Schluss des Buches fand ich eher unglaubwürdig und künstlich, sodass er nicht so gut zum Rest des Buches gepasst hat.

Cover und Titel:
Der Einband des Buches war bei meinem Exemplar leider sehr empfindlich und schlecht verarbeitet. Beim vorsichtigen Durchblättern haben sich schon einzelne Blätter herausgelöst und das Cover hat sich dann auch vollständig abgelöst, da es schlecht geklebt war. Das finde ich sehr schade, da man das Buch kein zweites Mal lesen oder verborgen kann.

Mein Fazit:
Ohne jede Spur erzählt eine sehr interessante Geschichte einer jungen Frau, die ich sehr gerne gelesen habe. Punkteabzug gibt es von mir für das qualitativ minderwertige Cover und den unrealistischen Schluss.

Bewertung vom 09.09.2011
Und wieder Februar
Moore, Lisa

Und wieder Februar


gut

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Helen verliert als 30jährige Frau am Valentinstag ihren Mann Cal durch ein Unglück auf einer Bohrinsel, bei dem die gesamte Mannschaft ums Leben kam. Damals hatte Helen schon drei Kinder und war gerade schwanger zu ihrem vierten. Sie kämpft sich alleine durchs Leben, zieht ihre Kinder alleine groß und trauert um ihren Mann. Als 60jährige Frau und schon mehrfache Großmutter lernt Helen Barry kennen und erlebt mit ihm ihren zweiten Frühling. Helens einziger Sohn John erwartet derzeit gerade sein erstes Kind, das aus einer Urlaubsaffäre entstanden ist und ist sich noch unsicher darüber, ob er sich freuen soll oder nicht.

Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil der Autorin ist etwas ungewöhnlich: Helen als Hauptakteurin erzählt ihre Lebensgeschichten, allerdings springt sie dabei von heute plötzlich 30 Jahre zurück, dann wechselt auch häufig die Perspektive von Ereignissen, die passiert sind, gefolgt von ihren Gedanken. Das Buch musste ich mir in aller Ruhe langsam durchlesen, es verleitet auch sehr dazu, sich eigene Gedanken zu bilden und sich in Helen und in ihre Lebensgeschichte hineinzuversetzen. Teilweise hatte das Buch allerdings auch ein paar Szenen, die in die Länge gezogen waren. Als weiteren Kritikpunkt muss ich anführen, dass mir zu wenig Handlung stattgefunden hat – ich hätte gerne noch einige Situationen aus Helens Leben oder das ihrer Kinder erfahren. Interessant gefunden habe ich unter anderem, dass die Autorin auch das Thema Sexualität und Liebe im Alter angesprochen hat. Ebenfalls angesprochen hat mich die Sichtweise von Helen, wenn es um Probleme und schwierige Situationen ihrer Kinder geht und wie sie versucht, sie in ihren Leben selbst Erfahrungen machen lässt, sich nicht einzumischen versucht, auch dann, wenn es um heikle Themen geht, wie zB den Umgang mit Alkohol oder die frühe Schwangerschaft einer ihrer Töchter.
Ich fand das Buch sehr interessant zu lesen und kann mir vorstellen, dass ich es durchaus nach einiger Zeit auch noch einmal lesen werde um dann wiederum andere Aspekte und Interpretationen herauslesen zu können. Auf alle Fälle ist es ein Buch, das sich von der Masse abhebt und bei mir in meiner Erinnerung bleiben wird.

Cover und Titel:
Das Cover ist sehr passend zum Inhalt des Buches gestaltet: Es spiegelt die melancholische, etwas düstere Grundstimmung und zeigt gleichzeitig auch den Respekt vor Wasser, den Helen auch ihr Sohn John seit dem tragischen Tod von Helens Mann auf hoher See haben. Der Titel symbolisiert für mich, dass auch nach einem schicksalhaften Februar in vielen darauffolgenden Jahren sich auch wieder schönere Momente ereignen.

Mein Fazit:
Ein sehr einfühlsames, melancholisches Buch mit einem nicht unbedingt gewöhnlichen Schreibstil über das Schicksal einer durchschnittlichen Frau von ihrer Jugendzeit bis ins Seniorenalter.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.09.2011
So unselig schön / Kommissar Dühnfort Bd.3
Löhnig, Inge

So unselig schön / Kommissar Dühnfort Bd.3


gut

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Die Leiche einer jungen Frau wird in einer verlassenen Brauerei in München entdeckt. Vicki, die dort zufällig eine Fotoserie gemacht hat, entdeckt die Leiche zufällig, recherchiert auf eigener Faust und gerät selbst auch ins Visier des Täters. Kommissar Dühnfort und sein Team arbeiten quasi rund um die Uhr, nachdem sie vermuten, dass sie nach einem Serientäter suchen müssen, der junge Frauen aus künstlerischem Interesse tötet.

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch schließt direkt an den Vorgänger-Krimi mit Kommissar Dühnfort als Ermittler an. Interessant ist, dass man Stück für Stück weitere Details aus dem Privatleben von Kommissar Dühnfort erfährt, dies macht den Kommissar von Buch zu Buch sympathischer. In diesem Buch hätte der Kommissar allerdings etwas mehr von sich preisgeben können. Als Hauptthema hat die Autorin in diesem Buch die Malerei und die Fotografie ausgewählt, vor allem das Fotografieren von außergewöhnlichen oder verlassenen Orten. Die Kombination aus alter Kunst und moderner Fotografie, kombiniert mit der Vorliebe des Kommissars für Gedichte hat mir sehr gut gefallen. Nicht so gut gefallen hat mir der Schluss des Buches, da sich einerseits die Ereignisse überschlagen, sodass es schon sehr unrealistisch wirkt. Ebenfalls wird die Situation des Täters so dargestellt, dass er quasi auch Opfer ist und für seine Schuld nicht belangt werden kann.

Titel und Cover:
Der Titel für dieses Buch wurde sehr gut ausgewählt, da das Grundthema „Fotografie“ darstellt. Mir hat das Cover mit den Kontrastfarben weißer Hintergrund und knallgrüner toten Vogel zwar optisch gut gefallen, allerdings konnte ich keinen Zusammenhang zum Inhalt des Buches entdecken. Vielleicht hätte ein Schmetterling, der auch in der Handlung vorkommt oder der mehrfach erwähnte welke Strauß Blumen auch gut gepasst?

Mein Fazit:
Der dritte Krimi aus der Reihe mit Kommissar Dühnfort knüpft inhaltlich direkt an das Vorgängerbuch an; er eignet sich aber auch gut als Einstieg in die Dühnfort-Krimi-Reihe. Ich freue mich schon auf den vierten Teil!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.09.2011
Die Zahlen der Toten / Kate Burkholder Bd.1
Castillo, Linda

Die Zahlen der Toten / Kate Burkholder Bd.1


sehr gut

Kurze Inhaltszusammenfassung:
In Painters Mill wird die verstümmelte Leiche einer jungen Frau in einem schneebedeckten Feld entdeckt. Kate Burkholder wurde erst zur neuen Polizeichefin ernannt und leitet die Ermittlung um die grausamen Frauenmorde. Den Frauen wurde eine römische Ziffer in den Bauch geritzt, sodass der Verdacht nahe liegt, dass es sich um einen Serienmörder handelt. Vielleich sogar um eine Fortsetzung der Morde, die ein Serienmörder, der „Schlächter“ genannt wurde, vor 16 Jahren begonnen hat?

Meine Meinung zum Buch:
Linda Castillo hat für ihr Buch einen interessanten Schreibstil ausgewählt und die Spannung aufrecht erhalten, indem sie mehrmals die Erzählperspektive gewechselt hat. Die Charaktere wurden von der Autorin sehr gut und stimmig beschrieben, allerdings sind auch die typischen Klischees sehr stark vertreten, zB. FBI Agent Tomasetti ist nach dem Tod seiner Familie in ein tiefes Loch aus Depression, Alkoholismus und Tablettensucht gefallen, Chief Kate Burkholder verliebt sich in einen Kollegen und ernährt sich von Kaffee und Wodka, die verdächtigen Personen sind schon fast auffällig psychisch krank und augenscheinlich verdächtig. Trotzdem fand ich den Krimi sehr spannend zu lesen. Die Autorin beschreibt die Taten und die Verstümmelung der Leichen sehr detailliert und blutrünstig, mich hat es nicht am Lesen gestört, aber das mag vielleicht nicht jede/r LeserIn so genau wissen. Kate Burkholder und ihre Familie werden auch selbst in die laufenden Ermittlungen um den Serientäter verstrickt, was in Krimis immer ein interessanter Aspekt ist. Ein weiterer Pluspunkt war, dass die Autorin auch die in Paintes Mill ansässige Amish-Gemeinde einbringt, sodass auch ein kleiner Einblick in die Kultur und Lebensform der Amish gewährt werden konnte.

Titel und Cover:
Der Titel wurde passend zum Inhalt des Buches ausgewählt, das Cover ist optisch sehr ansprechend gestaltet und lässt schon beim Betrachten des Buches erste Spekulationen über den Inhalt zu.

Mein Fazit:
Das Buch wurde von der Autorin so aufgebaut, dass es sich gut eignet, die Krimi-Serie mit Chief Kate Burkholder fortzusetzen. Ich habe mir sogleich das Nachfolgebuch „Blutige Stille“ gekauft und gelesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.09.2011
Blutige Stille / Kate Burkholder Bd.2
Castillo, Linda

Blutige Stille / Kate Burkholder Bd.2


sehr gut

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Eine gesamte amische Familie wurde von einem blutrünstigen Mörder auf brutalste Weise gefoltert und ermordet, selbst das Baby der Familie wurde getötet. Aufschlussreiche Einblicke in die Familie liefern die Tagebucheinträge von Tochter Mary. Kate Burkholder ermittelt als Polizeichefin mit ihrem Team und steht vor der schwierigen Aufgabe einerseits den Mörder der Familie zu finden und andererseits auch die Verhaltensregeln der Amish zu respektieren, was ihre Ermittlungen erschwert.

Meine Meinung zum Buch:
Der zweite Fall mit Kate Burkholder als Ermittlerin knüpft direkt an das Ende des ersten Buches an. Die Autorin hat dies auch in der Beschreibung der Charaktere und ihrer Beziehungen zueinander sehr gut umgesetzt. Vor allem Kate wirkt in diesem Fall mit all ihren Vorzügen und Schwächen sehr menschlich und auch die Tatsache, dass sie aufgrund ihrer Vergangenheit persönlich in den Fall verwickelt wird, macht das Buch noch spannender und lesenswerter. Die Situation der amischen Gemeinde und ihre Einstellung zur Polizei fand ich sehr interessant, ebenfalls wie die Einblicke in ihre Kultur und den Zusammenhalt der Menschen untereinander. Da Kate selbst auch Mitglied der amischen Gemeinde war, konnte sie hier gut vermitteln, da sie die Gepflogenheiten kannte und respektieren konnte. Charakteristisch für eine Frau mit Führungsposition in einer eher männerdominierenden Berufsspate fand ich auch die Probleme, mit denen sich Kate aufgrund von Bürokratie und Neidern herumschlagen musste, sodass sie beinahe ihren Job verloren hat.

Titel und Cover:
Das Cover wirkt düster und unheilverkündend wie die Ruhe vor dem Sturm und passt mit der davonfahrenden Pferdekutsche in der Ferne perfekt zu einem Thriller über eine amische Gemeinde.

Mein Fazit:
Der zweite Fall mit Kate Burkholder als Ermittlerin hat mir noch besser gefallen als der erste Fall, die Spannung blieb von Beginn bis zum Ende aufrecht. Ich freue mich schon auf den dritten Fall bzw. noch viele weitere Fälle mit der sympathischen Polizeichefin Kate.

2 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.09.2011
Vater, Mutter, Tod
Langer, Siegfried

Vater, Mutter, Tod


gut

Kurze Inhaltszusammenfassung:
In der ersten Familie wird ein kleiner Junge vor den Augen seiner Mutter vom gewalttätigen Vater mit einem Messer erstochen.
In der zweiten Szene treten bei Jacqueline, einer sehr gefragten Architektin, die mit ihrem Ehemann und einem siebenjährigen Sohn zusammenlebt, plötzlich drastische Gedächtnislücken und Aussetzer auf. Sie kann sich nicht mehr erinnern, in welchem Stockwerk ihr Büro liegt und berichtet von einem Treffen mit ihrer Mutter, die schon vor Jahren gestorben ist. Jacquelines Mann drängt sie, einen Arzt aufzusuchen. Plötzlich ist der siebenjährige Lukas auch noch verschwunden.

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch lässt sich aufgrund der kurzen Kapitel und großzügigen Gliederung sehr schnell in einem Durchgang lesen; für meinen Geschmack etwas zu schnell. Bei mir hinterlassen Bücher, mit denen ich mehr Zeit verbringe und bei denen man mehr mitdenken oder interpretieren muss, einen längerfristigen Eindruck. Den Einstieg in das Buch fand ich etwas gewöhnungsbedürftig und verwirrend aufgrund der rasch wechselnden Szenen und Einführung der Charaktere, aber trotzdem sehr faszinierend. Leider konnte die Spannung nicht konstant über das gesamte Buch aufrecht erhalten werden, sodass ich schon recht bald die Auflösung der Geschichte zwischen den Zeilen herauslesen konnte. Trotzdem fand ich das Buch originell, das Thema ungewöhnlich und ich habe es sehr genossen, das Buch zu lesen und mich auf die Verwirrungen einzulassen. Nicht immer war klar ersichtlich, was Realität und was Einbildung von bestimmten Personen war, sodass die Grenzen teilweise verschwommen waren. Gerade dies machte das Buch spannend und lesenswert.
Manthey, der Ermittler des Falles spielt eine eher untergeordnete Rolle, fast schon die Nebenrolle und hat selbst auch große familiäre Belastungen, die an sich schon ein eigenes Buch wert wären, aber in diesem Buch nur eine kleine Rolle einnehmen.

Titel und Cover:
Die Auswahl des Titels – im Telegrammstil, getrennt durch zwei Kommas - finde ich ungewöhnlich, aber spannend. Das Cover finde ich okay, aber auch nicht besonders auffallend.

Mein Fazit:
Der Thriller hat sehr stark begonnen, war aber etwas verwirrend geschrieben und hatte zwischenzeitlich einen leichten Hänger, außerdem war das Buch viel zu kurz!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.07.2011
Ein Strandkorb für Oma / Oma Imke Bd.2
Mommsen, Janne

Ein Strandkorb für Oma / Oma Imke Bd.2


gut

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Maria und Sönke sind noch immer frisch verliebt und leben seit einem Jahr auf der Insel Föhr. Die beiden bieten sich an, Sönkes 16jährige Cousine Jade, die gerade mitten in ihrer Goth-Phase steckt, über die Ferien aufzunehmen, die sich zu Beginn sehr langweilt. Um die liebenswerte Oma müssen sich Maria und Sönke auch Sorgen machen, sie wirkt in letzter Zeit müde und vergesslich, trotzdem sorgt sie noch für einen turbulenten Alltag. Zusätzlich plagen Maria berufliche Sorgen wegen einer Versetzung und ihr Ex-Freund taucht auf. Gemeinsam ermitteln die beiden an einem geheimnisvollen Bilderraub aus dem Insel-Museum.

Meine Meinung zum Buch:
Die Charaktere wurden vom Autor sehr gut und genau beschrieben, es war eine sehr konträre Zusammensetzung vom jugendlichen Goth, über nette und weniger nette Polizeibeamte, bis hin zur nicht altern wollenden Oma. Vor allem die liebenswerte Oma, die trotz ihres Alters jung geblieben ist und verrückte Situationen geradezu herausfordert und sich auch für Jugendliche interessiert, habe ich sehr sympathisch gefunden.
Die Handlung des Buches ist einerseits sehr witzig und überzeichnet beschrieben, sodass ich an manchen Stellen schmunzeln musste, auf der anderen Seite werden aber auch sensible Themen, wie zB die Altersdemenz von Oma, die beruflichen Sorgen von Maria und Sönke oder die Situation des unverstandenen Teenager-Mädchens angesprochen. Diese Kombination ist dem Autor recht gut gelungen, obwohl es an vielen Stellen stark überzeichnet dargestellt wurde. Auflockernd sind auch die friesischen Ausdrücke, die in angemessenem Ausmaß vorkommen, nicht zu häufig, sodass es störend wäre. Über die Insel Föhr weiß der Autor auch sehr gut Bescheid, die Beschreibung der Insel und ihrer Gegebenheiten klingen für mich sehr authentisch.
Das Buch lässt sich sehr schnell und ohne Anstrengung durchlesen, da die Kapitel sehr kurz gegliedert sind und auch der Inhalt nicht allzu anspruchsvoll ist. Für meinen Geschmack lies sich das Buch „zu schnell“ lesen, sodass es keinen prägenden oder länger verweilenden Eindruck bei mir hinterlassen wird. Trotzdem war es eine nette und unterhaltsame Lektüre für zwischendurch. Vor allem die Lösung, was mit Oma geschehen soll, am Schluss hat mir sehr gut gefallen.

Titel und Cover:
Das Cover ist glatt und bunt und weckt die Vorfreude auf den Urlaub. Das Format finde ich sehr praktisch zum Einpacken in die Strandtasche.

Mein Fazit:
Ein Strandkorb für Oma ist eine lockere, leichte Lektüre in einem sehr handlichen Format, sodass ich das Buch sehr für das Lesen am Strand oder am See empfehlen kann. Außerdem vermittelt es Urlaubsflair.