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Sommer
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Nordhorn
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Leseratte seit der Kindheit
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 448 Bewertungen
Bewertung vom 22.06.2017
Sieben Nächte
Strauß, Simon

Sieben Nächte


sehr gut

Sieben Nächte auf dem Weg zur Selbstfindung

Simon Strauss ist von vielen Zweifeln geplagt, viele Ängste manifestieren sich in seinem Kopf. Ständig treibt ihn sein Verstand zwischen Abgrund und Hoffnung hin und her. Als nun an jedem Abend um 7 ihn jemand aufsuchen wird, um ihm die Chance zu geben sich für oder gegen das zu entscheiden was er dort kennenlernen wird, beginnt eine Reise der der des Mister Scrooge nicht gänzlich unähnlich ist, auch an Mephisto musste ich dabei kurz denken. Im Nachhinein könnte man aber eher sagen, dass es eine Vorbereitung aufs Leben ist.

An jedem der sieben Nächte befasst Simon sich mit einer der 7 Todsünden. Hierbei offenbart er in Monolog-Form seine Sorgen, Ängste und beschreibt Dinge die ihm widersprüchlich erscheinen, wiegt pro und contra gegeneinander auf. Interessant war hierbei, wie er den Bezug zur jeweiligen Todsünde stellte.

Die Sprache ist sehr gewählt und es liest sich nicht leicht, der Leser muss sich schon auf die Gedankenwelt von Strauss einlassen, denn einiges wirkte auf mich sehr bizarr aber auch surreal. Hinter allem ist aber immer die Angst vor dem scheitern greifbar, die Angst vor der Zukunft. Bei einigen Passagen war ich mir allerdings selbst nicht ganz sicher, was mir der Autor Simon Strauss eigentlich nun mitteilen wollte.

Der Roman umfasst knapp 150 Seiten, war somit gut in einem Tag zu schaffen, dennoch schwirrt er mir noch nachhaltig im Kopf herum. Bin unschlüssig, was ich vom Buch halten soll. Zum einen ist es interessant das Gefühl zu haben, quasi in den Kopf und in die Gedanken eines anderen zu schauen, andererseits war es für mich schwierig, da ich vieles nicht nachvollziehen konnte.

Bei der Leseempfehlung möchte ich unbedingt erwähnen, dass dieser Roman sehr speziell ist. Vielleicht ist es ratsam im Vorfeld eine Leseprobe zu nutzen, um einen Eindruck zu bekommen, was einen erwartet. Erst war ich der Meinung ich komme über 2 Sterne nicht hinaus, aber nachdem ich alles etwas sacken lassen konnte bin ich der Meinung das Buch hat doch mehr verdient. Als Erklärung kann ich nur anführen, dass der Autor es geschafft hat, dass es mir nicht aus dem Kopf geht, und das schaffen nicht ganz so viele Bücher......

Das Buch wurde mir von Netgalley zur Verfügung gestellt.

Bewertung vom 20.06.2017
Schwarzwasser / Kreuthner und Wallner Bd.7 (6 Audio-CDs)
Föhr, Andreas

Schwarzwasser / Kreuthner und Wallner Bd.7 (6 Audio-CDs)


sehr gut

Mordsgaudi

"Schwarzwasser" von Andreas Föhr ist für mich der erste dieser mittlerweile 7 teiligen Reihe um den Kripochef Clemens Wallner und seinen Kollegen Leo Kreuthner.

Der Vater von Wallner, Opa Manfred, ist ein Unikat, schon etwas verwirrt, muss man bei ihm mit allem rechnen. So kommt es, dass Manfred mit Leo Kreuthner einen Faschingsball besucht, verkleidet als der Sensemann. Wallner ist zwischenzeitlich schon mehr als besorgt, da er seinen Großvater nirgends finden kann. Als Kreuthner in der Gaststätte mit einer Frau anbändelt, wird aus Ermangelung einer vorzeigbaren Wohnung die Idee geboren, bei einem Bekannten einzukehren. Manfred muss das Gespann fahren, da Kreuthner es mit dem Alkohol am Steuer des öfteren nicht Ernst genug genommen hat. Wieder erwarten heil angekommen, muss Kreuthner feststellen, dass im Schlafzimmer eine Leiche liegt, eine Bekannte, Lara Evers, scheint die Mörderin zu sein. Nun hat Kreuthner ein Problem, wie soll er dieses Chaos seinem Chef Wallner glaubhaft machen. Eine Verkettung von lustigen Dingen passiert, gepaart mit spannenden Elementen, denn der Tote, Klaus Warthberg, ist gar nicht Klaus Warthberg.......

Die Mischung aus humorvollen Einlagen und der Ermittlung waren so in dem Stil neu für mich. Es war auf der einen Seite herzlich erfrischend, aber trotzdem hätte ich mir in Bezug auf die Handlung manchmal mehr Ernst gewünscht. So stand der Krimi für mich leider nicht im Vordergrund. Wobei die Handlung um Klaus Warthberg, gepaart mit der Vergangenheit, die sich um den Anwalt Sitting dreht, der durch wenig Erfolg gezeichnet, in die Hände eines manipulativen Geschäftmannes namens Gregor Nolte gerät, der Sittings Kenntnisse zu seinem Vorteil nutzte, wobei ihm egal war, ob alles legal zugeht, doch sehr interessant war.

Das Duo Wallner und Kreuthner bringt auch privates in die Handlung ein. Wallners Vergangenheit ist dabei sehr interessant, doch hier habe ich leider nicht alle wünschenswerten Antworten bekommen, die spart Autor Andreas Föhr sicherlich für weitere Fälle auf.
Durch die Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, den verschieden Handlungssträngen, die erst spät zusammenlaufen. und sehr vielen verschiedenen Charakteren muss man genau zu hören um alles zu verstehen, dies besserte sich im weiteren Verlauf des Hörbuches aber.

Insgesamt hat mir das Hörbuch gut gefallen, der Sprecher schaffte es mir die Charaktere sehr gut näher zu bringen und machte die humorvollen Einlagen zu einem Erlebnis. Diese Mischung entschädigt mich , so dass ich dem Hörbuch dann doch 4 Sterne gebe. Das Duo Wallner und ganz besonders Kreuthner mit seiner starrköpfigen Art haben mir gut gefallen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.06.2017
Niemand wird sie finden
Roehrig, Caleb

Niemand wird sie finden


sehr gut

Flynn findet seinen Weg

Niemand wird sie finden ist der Titel des Jugendthrillers von Caleb Roehrig, dieser ist Autor und TV-Producer.

January, die Freundin des 15 jährigen Flynn Doherty wird vermisst. Als die Polizei ihn befragt, verstrickt er sich in Widersprüche. Es ist ihm peinlich vor der Polizei zugeben zu müssen, dass January an ihrem letzten gemeinsamen Abend mit ihm Schluss gemacht hat, noch dazu weil er keinen Sex mit ihr wollte. Flynn ist sich fast sicher, dass er homosexuell ist, ein Mädchen erregt ihn nicht auf diese Art. Seine Beziehung zu January zeigte ihm dies mittlerweile, trotzdem mag er sie und ist enttäuscht, als sie die Beziehung beendet.
Nun schwebt ihr Verschwinden über allem. Flynn begibt sich auf die Suche nach Antworten. Doch dabei muss er erfahren, dass January auch eine andere Seite zu haben scheint. Denn Mitschüler ihrer neuen Schule, auf die sie seit der Heirat ihrer Mutter mit dem Politiker Jonathan Walker besucht, erzählen Flynn gänzlich gegensätzliche Geschichten, als er sie von January gehört. Das schlimme daran ist, dass sie ihn in einem schlechten Licht dastehen lassen. Genauso verhält es sich mit Januarys Arbeitskollegen Kaz.

Die Handlung wird durch Erzählungen in Gegenwart und Vergangenheit sehr aufgelockert, lässt sich so sehr flüssig lesen. Die eigentlichen Thrillerelemente waren recht spannend, aber die Nebenhandlung, die sich um die Homosexualität von Flynn dreht, fand ich fast gelungener als die Haupthandlung.

Das Ende war nicht ganz so meins. Mit vielen Aspekten konnte ich mich bei näherem hinterfragen nicht anfreunden. Es blieben für meinen Geschmack zu viele Fragen offen, dies alles machte es dadurch unglaubwürdig für mich.

Die Charaktere waren soweit gut gelungen. Nur von January habe ich nach wie vor widersprüchliche Eindrücke im Kopf, das ist den offen Fragen geschuldet. Die Frage die sich mir dabei stellt ist, ob der Autor dies beabsichtigt hat, oder ist ihm dies nicht bewusst gewesen?

Dieses Buch hat mich zwar gut unterhalten, konnte mich aber nicht vollständig überzeugen. Von daher tendiere ich zu 3,5 Sternen.

Bewertung vom 14.06.2017
Solange die Hoffnung uns gehört
Winterberg, Linda

Solange die Hoffnung uns gehört


sehr gut

Ein Stück Zeitgeschichte

Solange die Hoffnung uns gehört von Linda Winterberg

Die Sopranistin Anni Kluger ist Jüdin, die aber durch die Konvertierung ihrer Eltern als Protestantin erzogen wurde. Sie arbeitet 1933 an der Frankfurter Oper. Sie ist Witwe, und muss allein für sich und ihre 6 jährige Tochter Ruth sorgen. Die Oper ist wie eine Familie für die beiden, vor allem zum Garderobier Georgina, eigentlich Norbert Baum, haben die zwei ein inniges Verhältnis.
Die Lage in Deutschland beginnt schwierig zu werden, auch wenn Anni sich nicht als Jüdin sieht, kann sie ihre Wurzeln nicht verleugnen. Ruth muss bereits in der Schule mit Anfeindungen leben.

Bei Familie Sommer, die im Nachbarhaus wohnt, ist Anni mit ihrer Tochter ein gern gesehener Gast. Deren Sohn Walter ist nur wenig älter als Ruth, die beiden verbindet die Liebe zur Musik. Die Kinder stützen sich sehr aufeinander, geben sich gegenseitig halt, denn auch Familie ist jüdischer Abstammung.

1939, die Reichskristallnacht, die Lage spitzt sich zu. Nun muss Anni ernsthaft um das Leben ihrer Tochter bangen. Sie entschließt sich schweren Herzen sie mit der Kinderverschickung nach England Reisen zu lassen. Sie hegt die Hoffnung ihrer Tochter bald folgen zu können, doch leider macht das Schicksal da nicht mit.

Eine Odysee für Mutter und Tochter beginnt. Linda Winterberg beschreibt deren Lebensweg über die Jahre sehr anschaulich. Sie schönt nichts, im Gegenteil, dem Leser wird überzeugend real beschrieben, durch was für eine schlimme Zeit die Menschen damals gehen mussten. In der Geschichte gibt es aber auch Menschen die für andere einstehen, ohne sie wäre die Handlung fast nicht auszuhalten gewesen.

Die Charaktere sind teilweise in Anlehnung wahrer Personen entstanden. Als Vorbild für die Figur der Ruth, diente beispielsweise Eva Heymann, die 1924 in Berlin geboren wurde. Sie war musisch sehr begabt und wurde 1939 mit einem Kindertransport verschickt. Sie verstarb 2016 im Alter von 91 Jahren. Diese Tatsache hat mich sehr berührt, es führte mir noch deutlicher vor Augen, dass dieses Schicksal nicht abwegig ist.

Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen, er brachte mir eine Seite des Krieges näher, die immer einen bitteren Beigeschmack behalten wird. Es ist gut, sich auch in der heutigen Zeit mit diesem Thema zu beschäftigen. In dem ich mich mit allem auseinandersetze, wird mir immer wieder klar, wie sehr wir dafür kämpfen müssen, dass solche Dinge nicht wieder geschehen. Und wenn man sich in der Welt mal umschaut, haben wir immer noch ein großes Stück Weg vor uns.

Dieser Roman wurde mir von Netgalley zur Verfügung gestellt.

Bewertung vom 09.06.2017
Don't You Cry - Falsche Tränen
Kubica, Mary

Don't You Cry - Falsche Tränen


sehr gut

Ein Drama beginnt

Don't you cry -Falsche Träume von Mary Kubica

Quinn Collinns teilt sich eine kleine Wohnung mit ihrer Mitbewohnerin Esther Vaughan. Als Quinn morgens, nach einer wilden Nacht neben einem Fremden aufwacht, schmeißt sie ihn kurzerhand aus dem Apartment. Das schlechte Gewissen plagt sie, da sie den Abend eigentlich mit Esther verbringen wollte, da diese aber nicht ausgehen wollte, entschied Quinn allein loszuziehen.
Doch da muss Quinn entdecken, dass Esther gar nicht zu Hause ist. Sehr untypisch, da auf ihre Freundin sonst immer Verlass ist. Nach einiger Zeit macht Quinn sich ernsthaft Sorgen und durchsucht Esthers Zimmer. Sie findet Dokumente, die belegen, dass Esther ihren Namen geändert hat. Weitere merkwürdige Dinge geschehen, Quinn nimmt einen Anruf auf Esthers Handy an aus dem hervorgeht, dass diese eine neue Mitbewohnerin sucht......so langsam hegt Quinn den Verdacht, dass Esther sie loswerden will. Doch wo ist Esther?

Der zweite Handlungsstrang dreht sich um den vom Schicksal geplagten 18 jährigen Alex Gallo. Er wohnt mit seinem Vater zusammen, dessen Alkoholproblem die zwei fast in den Ruin treibt. Seine Mutter hat ihn in jungen Jahren verlassen, ihm auch davor nie Liebe zukommen lassen. In dem Restaurant in dem er arbeitet stößt er auf eine mysteriöse junge Frau. Er fühlt sich zu ihr hingezogen, will ihr helfen, da sie ein Problem zu haben scheint. Dem Leser werden direkt Parallelen zum Handlungsstrang mit Quinn offenbart, sehr interessant, eine wilde Spekulation folgt der nächsten.

Dieser Thriller wird nicht durch blutige Szenen geprägt. Er vermittelt eher in der Tiefe ein u zerschelltes Grauen. Viele Spekulationen und Wirren, die zusätzlich durch eine alte Familientragödie in Alex Wohnort gespeist werden, liefern immer wieder neue Hinweise. Teilweise dachte ich in eine ganz andere Richtung, die tatsächlichen Hintergründe ahnte ich aber bereits sehr früh, so dass das Ende leider nicht überraschend kam. Alles in allem war der Thriller aber sehr interessant und hat mich gut unterhalten. Vor allem die abwechselnde Erzählweise von Alex u d Quinn hat mir gut gefallen.

Netgalley stellt mir diesen Thriller als E-Book zur Verfügung, danke.

Bewertung vom 05.06.2017
Vor der Wahrheit
Grippando, James

Vor der Wahrheit


ausgezeichnet

Überraschend gut

Nach dem ich nun diesen Thriller beendet habe, frage ich mich, warum mir die Reihe um den Anwalt Jack Swyteck nicht bekannt ist? Es handelt sich nämlich bei :" Vor der Wahrheit ", bereits um den 13. Teil von James Grippando aus dieser Reihe. Und dies gleich vorweg, mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Spannend bis zum Schluss mit charismatischen Charakteren.

Jack Swyteck ist Anwalt in Miami, er arbeitet seit einigen Jahren selbständig, hat aber früher im Freedom Institute gearbeitet, dort ist die Bezahlung zwar schlecht, aber das Team liegt ihm nach wie vor am Herzen. So kommt es, dass er am aktuellen Fall um den Hinruchtungsaufschub von Dylan Reeves aktiv mitwirkt. Seine schwangere Frau Andie Henning ist beim FBI, eine schwierige Situation, da die beiden sich nicht über den Fall austauschen dürfen. Da die Schwangerschaft nicht gut verläuft, stehen die beiden privat zusätzlich unter großem Stress.

Dylan Reeves wurde vor 3 Jahren zum Tode verurteilt, er soll die damals 17 Jährige Sashi Burgette vergewaltigt und anschließend ermordet haben.
Debra Burgette, Sashis Adoptivmutter, tritt an Jack heran und behauptet, das Sashi lebt, Dylan Reeves sei somit unschuldig.
Nun müssen Jack und das Team vom Freedom Institue sich beeilen, denn in wenigen Tagen soll Dylan hingerichtet werden.
Ein interessanter Prozess beginnt, der mehr als einmal eine neue Richtung aufzeigt.

Dieser Thriller führt den Leser durch einen spannenden Prozess, mit vielen Wendungen. Ständig gab es neue Hinweise, die ein ganz anderes Licht auf den Fall warfen. Die Situation in der Familie Burgette wird durchleuchtet und schlimme Dinge kommen ans Licht. Der Spannungsbogen war sehr konstant, Langeweile kam beim lesen nicht auf.

Die Charaktere waren gut beschrieben. Jack Swyteck, ein sympathischer Kerl, der einen guten Job macht. Die privaten Einblicke waren gut dosiert, nahmen zwar einen gewissen Raum ein, dominierten die Story aber nicht.
Theo Knight ist ein Charakter der mir persönlich gut gefallen hat, man könnte ihn als die rechte Hand von Jack beschreiben. Theo ermittelt für ihn, ist aber auch ein guter Freund, den Jack damals aus der Todeszelle rausboxen konnte.
Debra und ihr Mann Gavin sind die Opfer des Falls, von Ihnen zeichnet der Autor widersprüchliche Bilder. Er versucht den Leser zu verwirren, man schenkt mal dem einem dann dem anderen Glauben, das heizt die Spannung unheimlich an.

Das Ende war sehr überraschend. Eine Wendung die ich so nicht vermutet habe. Absolute Leseempfehlung! Dieser Thriller wurde mir von Netgalley zur Verfügung gestellt, danke dafür!

Bewertung vom 04.06.2017
Die fremde Königin / Otto der Große Bd.2 (eBook, ePUB)
Gablé, Rebecca

Die fremde Königin / Otto der Große Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Schönes Bild der damaligen Zeit

Die fremde Königin von Rebecca Gablé ist ein historischer Roman, es handelt sich hierbei um den zweiten Teil um König Otto den Ersten.
Der Roman wurde mir von Netgalley als E-Book zur Verfügung gestellt, danke! Es war ein tolles Leseerlebnis.

Deutsches Reich in der Mitte des 10. Jahrhunderts- der Panzerreiter Gaidemar, unehelicher Sohn eines hohen Adeligen, befreit die italienische Königin Adelheid aus den Händen Berengar von Pavia.
Durch diese Tat entsteht ein Geflecht aus Intrigen und Ränken innerhalb des Hochadels des deutschen Reiches. Gaidemar wird Spielball des Adels. Durch Glück und Zusprache der Familie Otto des Ersten, steigt er trotz seiner niederen Herkunft immer weiter auf.
Nach der Hochzeit Ottos mit Adelheid wird Gaidemar so etwas wie Ihr persönlicher Vertrauter, er genießt dabei ihr volles Vertrauen. Trotz seiner brisanten Herkunft wird er von seiner Verwandtschaft protegiert, dies stößt natürlich bei vielen bitter auf.
In der weiterführenden Handlung erlebt der Leser, wie Gaidemar Kriege und Intrigen der damaligen Zeit durchlebt.

Im weiteren Verlauf der Geschichte wird ein gutes Bild der damaligen Zeit wiedergegeben. Egal ob es um die Politik, Kriege, und die damaligen allgemeinen Probleme wie Krankheit und Tod geht. Und genau das hat mir sehr gut gefallen, zu erleben wie schwierig sich das Leben damals gestaltet hat, es macht die Personen authentischer.


Die Charaktere allen voran Gaidemar, um den es sich in erster Linie dreht, sind sehr gelungen dargestellt. Alles wird perfekt abgerundet durch die Tatsache, dass man sich durch die Erzählungen der Lebensumstände sehr gut in die Zeit um 950 versetzen kann.
Die Darstellung der gesamten real existierenden Personen ist wirklich gut gelungen, da dem Leser die geschichtlichen Aspekte gut und richtig präsentiert werden.
Aber auch die fiktiven Charakter fügen sich harmonisch in das Geschehen ein. Ein Roman der eine interessante fiktive Handlung mit echten, geschichtlichen Fakten kombiniert.

Dieser Roman von Rebecca Gablé ist wie von ihr üblich, gut recherchiert, gut geschrieben und trifft meines Erachtens eine Zeit die die Autorin wunderbar darstellen kann. Im Gegensatz zu den letzten beiden Büchern der Warhingham-Reihe überzeugte sie mich mal wieder. Mein persönliches Fazit ist, trotz der Ähnlichkeit zu den Warhingham Büchern, ist es ein fesselnder historischer Roman mit realen und fiktiven Elementen, den ich sehr gerne gelesen habe. Der erste Band dieser Reihe ist mir nicht bekannt, das war für das Verständnis dieses Bandes aber überhaupt kein Problem.

Ein Roman, dem ich jedem empfehlen möchte, der sich für diese Zeit interessiert und eine gute und fesselnde Geschichte zu schätzen weiß.

Bewertung vom 31.05.2017
Ich, Eleanor Oliphant
Honeyman, Gail

Ich, Eleanor Oliphant


ausgezeichnet

Ein bezauberndes Buch

Ich, Eleanor Oliphant von Gail Honeyman wurde mir als E-Book von Net Galley zur Verfügung gestellt. Danke! Es war ein tolles Leseerlebnis.

Eleanor Oliphant, der Name allein machte mich bereits neugierig auf diesen Roman. So ungewöhnlich wie der Name der Protagonistin ist auch das Buch. Es beschreibt das stupide von Zwängen geprägte Leben einer dreißig jährigen Frau. Zu Beginn dachte ich, ich habe es hier mit einer autistischen Person zu tun. Eleanor hat ein Problem mit Nähe. Sie verrichtet alles pragmatisch und logisch orientiert. Der Spaß kommt bei allem zu kurz, diese Empfindung scheint es in ihrem Gefühlsrepertoire gar nicht zu geben.

Als Eleanor auf einem Betriebsfest den Sänger Johnny Lommond sieht, redet sie sich ein, dass wird ihr zukünftiger Partner. Es geht soweit, dass sie versucht etwas an sich zu verändern um ihm zu gefallen. Ein Schritt in die richtige Richtung, wobei dem Leser dies erst später klar wird. Erstmal erlebt man einige lustige Geschichte, die aus Eleanores Sicht aber völlig Ernst gemeint sind...........

Während ihrer Bürotätigkeit lernt sie den Techniker Raymond Gibons kennen. Dieser scheint ihre Art, im Gegensatz zu anderen Mitmenschen, die sich teilweise lustig machen, zu akzeptieren. Als die zwei sich zufällig auf der Straße treffen und gemeinsam einem alten Mann helfen der zusammengebrochen ist, ergeben sich dadurch gezielte Treffen der zwei. Ein bewegender Abschnitt beginnt, der klar macht, das Eleanor nie gelernt hat auf Menschen zuzugehen. Ihre Mutter scheint eine grausame Despotin gewesen zu sein.....

Mehr zu erzählen würde diesem einfühlsamen Weg vorgreifen. Der Weg einer jungen Frau, die durch die Hölle gegangen ist, die aber auch ein Recht auf ein schönes Leben hat. Ich, Eleanor Oliphant, ist ein Roman der bewegt, der aber auch Mut macht, sich zu sich selbst zu bekennen.

Absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 27.05.2017
Dark Matter. Der Zeitenläufer
Crouch, Blake

Dark Matter. Der Zeitenläufer


ausgezeichnet

Dieses Buch ist faszinierend

Dieser Thriller lag nun schon eine ganze Zeit bei mir zu Hause herum. Irgendwie bekam ich den Dreh nicht, die Lust zu lesen stellte sich nicht ein. Doch als ich es erst einmal zur Hand genommen hatte, konnte ich es gar nicht mehr weglegen. Eine unglaublich faszinierende Science Fiktion Story zog mich in ihren Bann. Blake Crouch, der Autor, war mir bis dato gänzlich unbekannt, nun werde ich ihn definitiv weiter verfolgen.

Jason Dessen hat sich seinerzeit eher für ein glückliches Familienleben entschieden. Er liebt seine Frau Daniela und seinen Sohn Charlie. Aber wer kennt es nicht: Ab und an denkt Jason darüber nach, wie sein Leben wohl verlaufen wäre, wenn er sich an einem bestimmten Punkt für die Karriere als Wissenschaftler entschieden hätte.
Das unfassbare geschieht. Jason wird unterwegs von einem Unbekannten mit der zentralen Frage: Bist du glücklich in deinem Leben? kurzerhand ausgeknockt. Er bekommt die Chance in eine Parallelwelt zu schlüpfen und dort ein anderes Leben zu leben.

Dies ist natürlich alles auch nicht nur unkompliziert, aber das sollte man alles selbst lesen. Zumal sich während des Lesens viele interessante Fragen stellen. Gibt es mich als Person noch einmal usw

Dieses Buch ist gänzlich anders als erwartet, aber ich bin froh es nun doch gelesen zu haben. Es machte enorm viel Spaß gedanklich mit diesen ganzen Möglichkeiten und Theorien zu jonglieren. Das Beste ist, der Autor schaffte es sehr verständlich zu verpacken, so dass sogar ich als Laie auf diesem Gebiet mitkommen konnte. Matrix und Big Bang Theory verpackt in einer spannenden Story. Perfekte Lesestunden!