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Sikal
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Österreich

Bewertungen

Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 29.11.2020
Eiskalte Provence / Commissaire Leclerc Bd.6
Lagrange, Pierre

Eiskalte Provence / Commissaire Leclerc Bd.6


ausgezeichnet

Albin Leclerc ermittelt wieder

Kurz vor Weihnachten kehrt im Hause Leclerc noch keine Ruhe und Gelassenheit ein. Albins Partnerin Véronique plant ein Familienfest zu Weihnachten und ist mit vielen Vorbereitungen beschäftigt. Sie wächst förmlich über sich hinaus, während Albin der ganze Zirkus ziemlich auf die Nerven geht – aber er fügt sich in seiner gutmütigen Art, wie könnte es anders sein. Doch er hat seine Gedanken seit einem Arztbesuch nicht bei Weihnachten sondern bei seinem bevorstehenden Tod, denn – so meint er zumindest – dieser stünde ihm bald bevor.

Doch der polizeiliche Berater Albin wird abgelenkt, als er von seinen ehemaligen Kollegen hinzugezogen wird, um den Tod einer jungen Frau im Brautkleid aufzuklären. Die Spuren führen dieses Mal zu einer Sekte, deren Anführer ein Schreckensszenario plant.

Mittlerweile ist dies bereits der sechste Band der Krimireihe rund um Albin Leclerc, der mit seinem Mops Tyson den ermittelnden Kollegen auf die Nerven geht. Ich finde die Reihe sehr gelungen und verfolge den hoch gehaltenen Spannungsbogen mit angehaltenem Atem. Nicht, ohne zwischendurch zu schmunzeln und den Kopf über Albins Alleingänge zu schütteln. Mittlerweile weiß man schon, wann seine Kollegen wieder aus der Haut fahren …

Dass Albin aus der Vergangenheit ein gutes Netzwerk an Bekannten hat, hilft auch dieses Mal beim Lösen des Falles. Dass es wieder bis zum Ende zu einem dramatischen Showdown kommt, ist ein Markenzeichen des Autors Pierre Lagrange. Er schafft es immer wieder, dass ich das Buch keine Minute aus der Hand legen möchte und unbedingt noch ein Kapitel (und dann noch eines) lesen muss.

Eingebettet in die Landschaft der Provence, den Deko-Marathon Véroniques und dem Plan von Albin, Véronique zu überraschen, verfolgt man hier einen spannungsgeladenen Krimi, der nicht nur Vorfreude auf Weihnachten macht sondern auch auf den nächsten Band. 5 Sterne – was sonst?

Bewertung vom 29.11.2020
Isola Mortale
Conti, Giulia

Isola Mortale


sehr gut

Zur Vorweihnachtszeit passender Krimi

Simon Strasser ist ein ehemaliger deutscher Polizeireporter und seit einiger Zeit am Lago d’Orta im Piemont ansässig. Direkt am Seeufer genießt er sein kleines Häuschen und fühlt sich angekommen. Obwohl seine Partnerin Luisa meist im fernen Deutschland weilt, ist es für Simon nicht langweilig in Italien. Immerhin wird er in regelmäßigen Abständen von Kommissarin Carla Moretti bei Kriminalfällen als Dolmetscher oder Beobachter hinzugezogen und so stolpert Simon immer wieder mitten ins Geschehen. So auch dieses Mal …

Eine junge Nonne wird tot am Seeufer aufgefunden und weil sie Deutsche ist, wird wieder Simon hinzugezogen, um bei den Befragungen zu übersetzen. Schnell ist ein Tatverdächtiger ausgeforscht – der Deutsche Max Huber. Was aber ebenso schnell während des Lesens klar wird, ist, dass an dieser Theorie etwas nicht passt und auch Simon legt den Fall breiter an und recherchiert in der Vergangenheit der Nonne. Als er herausfindet, dass auch deren Mutter vor etlichen Jahren am See den Tod fand, sucht Simon einen Zusammenhang. Nur Carla ist nicht so recht überzeugt von Simons Theorie. Doch plötzlich geht es Schlag auf Schlag und Simons Privatleben wird in den Fall mehr einbezogen als ihm lieb ist.

Schön finde ich, dass auch die Vorweihnachtszeit verpackt wird in diesem Krimi und so dürfen wir Simon und seiner Partnerin Louisa bei Kerzenschein und beim Genießen kulinarischer Raffinessen über die Schulter schauen. Auch darf der ein oder andere Espressi während der Ermittlungen nicht fehlen, so finde ich lebt (liest) es sich gleich viel angenehmer.

Die Charaktere sind durchwegs sympathisch, ganz egal ob Simon, Carla, Louisa oder deren Freunde. Irgendwie empfindet man die Atmosphäre des Krimis ausgewogen und ansprechend. Zwischendurch vergisst man beinahe, dass ja auch noch ein Mordfall aufzuklären ist.

Ein kurzweiliger Krimi mit anregenden Dialogen und einer schönen vorweihnachtlichen Stimmung. Gerne vergebe ich hier 4 Sterne

Bewertung vom 28.11.2020
Alfred Komareks Weihnachtsgeschichten
Komarek, Alfred

Alfred Komareks Weihnachtsgeschichten


ausgezeichnet

Eintauchen in eine Weihnachtswunderwelt

Wer Komarek nicht kennt, wird sich anfangs sehr schwer tun mit seinen Geschichten. Was will er uns sagen bei der Geschichte um einen Raben, der sich immer wieder um dieselbe Zeit am selben Ort einfindet. Oder dem Engel, der erst fliegen lernen muss? Ganz zu schweigen von träumenden Pflastersteinen…

Wer Komarek nicht kennt und sich dennoch auf seine Weihnachtsgeschichten einlässt, wird bald schon nicht mehr aus dem Staunen herauskommen. Welch herrlich schöne, traurige oder auch bizarre Geschichten verbergen sich hinter Komareks Worten.

Wer Komarek kennt, weiß von Anfang an auf was man sich einlässt und macht es gerne.

Geschichten, die zum Nachdenken anregen sind ja Alfred Komareks Spezialitäten. Hier spielt er die Kraft seiner Worte voll aus. Geschichten für die Stille Zeit – still erzählt ohne großen Anspruch erheben zu wollen und dennoch mit solch einer Kraft, dass es schwer fällt die Erzählungen links liegen zu lassen oder gar einfach so zu vergessen. Auf jeden Fall gibt es dafür 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.11.2020
Es gibt einen Berg für jedes Alter

Es gibt einen Berg für jedes Alter


sehr gut

Den Berg genießen und erleben, darauf kommt es an

17 Geschichten, die uns auf die Berge führen – auf Berge, die nur für Extremsportler zu erklimmen sind, auf Berge, die man auch als Familie erwandern kann. Jede dieser Geschichten hat aber einen Hintergrund – und zwar scheint es im Vorfeld immer fast unmöglich das zu schaffen, was schlussendlich doch gelingt. Willensstärke und Durchhaltevermögen – was für Kleinkinder selbstverständlich ist – sonst würden diese nie laufen lernen – scheint uns im Laufe der Jahre verloren zu gehen. Dennoch schaffen wir es, uns aufzuraffen und Dinge zu bewerkstelligen, die uns zuerst unmöglich erscheinen.

Ob als Extrembergsteiger am schwierigsten Berg der Antarktis zu stehen und die Aussicht überwältigend zu finden, oder als Schüler dasselbe Gefühl mit der gesamten Familie auf einem einfachen Ausflug zu erleben, mag für manchen irritierend sein. Die Berge aber geben einem immer ein Gefühl von „etwas geschafft zu haben“. Auch wenn so mancher an dem ein oder anderem Berg scheitert. Wie oft soll man versuchen einem Berg Herr zu werden – oder reicht es, es versucht zu haben?

Das liegt wohl in jedermanns eigenem Ermessen – und das geht auch aus diesen 17 Geschichten der verschiedenen Autoren hervor. Manchmal reicht es etwas versucht zu haben – es einfach nicht unversucht zu lassen – ein andermal MUSS es der Gipfel sein.

Wie mach auch selbst dazu stehen mag, die Geschichten zeigen, was möglich ist, wenngleich nicht jeder von uns zu Leistungen fähig ist, wie sie auch hier geschildert werden. Und so stellt sich mir auch die Frage, ob es immer extreme Leistungen sein müssen, die andere zu Höchstleistungen anspornen. Ob nicht oft auch eine einfache Geschichte eines Schülers den Tatendrang in dem einen oder anderen Elternteil wecken kann, um sich mit den Kindern aufzumachen in ein Abenteuer in der freien Natur. 4 Sterne

Bewertung vom 28.11.2020
Die Tote im Stadl
Maiwald, Stefan

Die Tote im Stadl


gut

Mord in einem Tourismusort

Zu Saisonbeginn einen Mord in einem Wintersportort zu beklagen, ist wohl nicht besonders zuträglich für den ansässigen Tourismus. Aber wenn es dann schon so ist, soll natürlich möglichst unauffällig ermittelt werden. Da kommt es gerade recht, dass der Chefinspektor Wendelin Kerschbaumer aus Wien seinen selbstauferlegten Kuraufenthalt gerade in Bad-Kleinkirchheim verbringt. Die Ermittlungen können so fast anonym abgewickelt werden. Selbst das, scheint jedoch so manchem Hotelier zu viel zu sein… Die Diät Wendelins ist auf alle Fälle schnell vergessen, wenn sich der Ermittler in Hotels und Schihütten bei den aufgewarteten Köstlichkeiten die Geschichten der Verdächtigen anhören muss. Sind jene Personen die der Chefinspektor hier auf den Schlips tritt in der Sache verstrickt oder geht es wirklich nur im das Ansehen der Hotels und des Wintersportortes?

Viel Entgegenkommen hat Wendelin Kerschbaumer nicht zu erwarten und so sind auch seine Ermittlungen eher schleppend, bis sich eine Spur in den Süden auftut.

Stefan Maiwald erzählt eine Geschichte um die Hintergründe des Tourismus und dessen Schattenseiten. Eine Geschichte um gekaufte Zuwendungen, Raffgier und Neid. Dem Autor gelingt es trotz hinlänglicher Schwächen bezüglich der Erzählung seinen Leser an die Lektüre zu binden. Das Buch liest sich flüssig und man ist auf den Ausgang der Geschichte gespannt. Die Verdächtigen wechseln immer wieder und so ist es auch für den Leser kaum zu erraten, wer die schöne Blonde im Stadl letztendlich loswerden wollte.

Manches Mal hat man leider das Gefühl, dass der Autor aber ein bisschen zu viel möchte – ein bisschen zu viel Lob für die Gegend, ein bisschen zu viel Lob für das Essen oder auch ein bisschen zu viel Lob für die Unterbringungsmöglichkeiten.

Man merkt, dass der Autor mit dieser Gegend eine starke Bindung aufgebaut hat – leider wirkt das fast ein wenig wie Werbung für Bad-Kleinkirchheim. 3 Sterne

Bewertung vom 28.11.2020
Das Gin-Buch
Smith, David T.

Das Gin-Buch


ausgezeichnet

Alles was man über Gin wissen muss

Von A wie Alpen-Gin bis Z wie Zitrusnote erklärt der Autor viel Wissenswertes über ein Kultgetränk. Ob Gin-Tonic, den geschüttelten Martini von James Bond oder dessen Autors Ian Flemings Vesper – nichts hat der Autor vergessen.

Natürlich lässt sich über jeden der angeführten köstlichen Drinks ein Buch in denselben Ausmaßen schreiben. Um aber einen wirklich guten Überblick über die Gin-Landschaft zu erhalten, hat der Autor hier ein Werk geschaffen, das für jeden etwas bietet. Egal ob Anfänger in Sachen Gin oder fortgeschritten - es wird sich der eine oder andere Drink finden, der nicht ganz so bekannt ist oder die eine oder andere Entstehungsgeschichte der unterschiedlichsten Sorten. Und derer gibt es genug – so finden sich in diesem Buch unzählige Gin-Arten und zu jeder gibt es eine Hintergrundgeschichte. Jede für sich immer wieder interessant.

So erfährt der Leser die Hintergründe des Bombay-Gin genauso wie die Geschichte des erstmals 1812 erwähnten Old Tom Gin. Wer jetzt allerdings denkt, es dreht sich alles nur um die Sorten, der irrt. Es geht in diesem Buch um viel mehr als um eine Aufzählung der Firmen – es geht darum den Gin zu verstehen.

Was sind die berühmten Botanicals, welche kommen zur Anwendung und in welchen Gegenden werden diese benutzt. Wie verändert eine Zutat den Geschmack und die Beschaffenheit des Gins? Solche und andere Fragen finden sich in diesem Buch – immer wieder illustriert mit passenden Bildchen und verziert mit der einen oder anderen Anekdote.

Die Begeisterung des Autors für Gin ist dem Buch anzumerken und so lässt es sich auch lesen – und als Nachschlagewerk verwenden. 5 Sterne

Bewertung vom 28.11.2020
Die ganze Wahrheit über Münchhausen & Co.
Breckwoldt, Tina

Die ganze Wahrheit über Münchhausen & Co.


sehr gut

Lügen bis sich die Balken biegen …

Ob der Ritt auf der Kanonenkugel oder die Rettung an den eigenen Haaren aus dem Sumpf – jeder kennt die Geschichten des Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen. Kaum jemand kennt hingegen die wahre Geschichte und Biografie des Lügenbarons. War er wirklich ein Mensch, dem man kein Wort glauben konnte oder erzählte er seine Geschichten einfach, um die Schenken zu unterhalten in denen er verkehrte?

Die Autorin Tina Breckwoldt hat sich an die Geschichte hinter den Geschichten gemacht und Erstaunliches zu Tage gefördert. Sie beginnt ihre Erzählung bereits weit vor der Geburt unseres Helden und schon da sieht der Leser, dass das Leben des Barons vorgezeichnet sein wird. Aber ganz so geradlinig wurde aus dem damaligen Kind natürlich noch kein Lügenbaron.

Sein Weg war ein nicht immer leichter und der damaligen politischen Landschaft angepasst. Der Baron von Münchhausen nutzte die Gelegenheiten, die sich angeboten haben, um seine Karriere voranzutreiben wie jeder andere auch. Ein Brief an seine Mutter, mit der Bitte ihm warme Unterwäsche nach Russland nachzusenden, zeigt, dass er ebenfalls mit banalen Problemen zu kämpfen hatte und sein Leben ein anderes war als das in seinen Geschichten gezeichnete.

Das Buch zeigt historisch belegt und in eindrucksvoller Weise das wirkliche Leben eines Mannes, der wie viele andere auch mit den politischen Verhältnissen gerungen hatte und seine persönlichen Stärken und Schwächen hatte. Und eben diese persönlichen Einblicke machen die wahre Geschichte des Barons zu etwas Besonderem – sie zeichnen einen Menschen abseits aller Märchen und verstrickt in die Geschichten des Alltags.

Aber nicht nur die Biografie Münchhausens lässt das Buch interessant werden. Auch die damit verbundenen geschichtlichen Ereignisse werden dargestellt und in einen Kontext mit dem Leben, aber auch den erzählten Geschichten Münchhausens aufgezeigt. Oftmals waren die Geschichten nicht mehr und nicht weniger als ein Hilfsmittel Münchhausens, um über Krisen hinweg zu finden.

An manchen Stellen wird ein wenig weit ausgeholt und es wird etwas zäh, andere Stellen wiederum lesen sich wie ein Roman – alles in allem aber hoch interessant. 4 Sterne

Bewertung vom 28.11.2020
Digitaler Wandel und Ethik

Digitaler Wandel und Ethik


sehr gut

Digitaler Wandel

In vier Teilen hat der Herausgeber Markus Hengstschläger Beiträge führender Wissenschaftler gesammelt und aufbereitet. Hier werden mögliche Szenarien aufgezeigt, wo uns der digitale Wandel hinführen könnte und was es dafür braucht, um diesen Wandel in die richtige Richtung zu lenken - um ihn der Menschheit dienbar zu machen.

Die Frage ob meinen Arbeitsplatz in Zukunft ein Roboter ersetzt, stellt sich heute immer weniger. Wir wissen vielmehr bereits, dass es so kommt – wenngleich nicht alle Arbeitsplätze durch Maschinen ersetzt werden können. Wir wissen aber auch, dass durch den Ersatz eines Arbeitsplatzes durch eine Maschine neue Arbeitsplätze geschaffen werden – nur, kann ich diesen dann auch annehmen? Das ist nur eine der Fragen, die es gilt in Zukunft zu beantworten und dieser Zukunft widmen sich die Autoren der angeführten Texte.

Wissenschaftler aller Sparten – vom Techniker bis zum Philosophen – stellen ihre Vorstellungen an unsere Zukunft klar und zeigen auf, was es braucht, um mit dem digitalen Wandel auszukommen. Mehr noch - sie zeigen die Wege, die es braucht, um den digitalen Wandel in den Dienst der Menschheit zu stellen und nicht in den Dienst der Kommerzialisierung und irgendwelcher Konzerne.

Die Bereiche, die besprochen werden, reichen von der Wissenschaft und Technik über die Gesellschaft, oder dem Gesundheitswesen bis hin zur Bildung. Und so vielfältig wie die Themengebiete, so vielfältig sind auch die Beiträge, wenn auch nicht immer alle auf einen Nenner zu bringen sind und manche Texte leider mehr Fragen aufwerfen als beantworten.

Man merkt jedoch, wenn es um das Thema Zukunft geht, sind sich die Forscher allesamt einig: Der Mensch hat im Mittelpunkt der digitalen Revolution zu stehen – weder eine Technologie noch ein Konzern dürfen auf diesem Gebiet die Oberhand gewinnen.

Vorschläge wie das gelingen kann, finden sich im letzten Kapitel über die Gestaltung der Zukunft.
Interessante Ansätze, die es lohnt diskutiert zu werden. 4 Sterne

Bewertung vom 28.11.2020
Fundamental (eBook, ePUB)
James, Tim

Fundamental (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Quantenwelt so erklärt, dass sogar ich etwas verstehe…

Stellen Sie sich bitte eine Zahl kleiner als Zehn aber größer als eine Milliarde vor…Sie glauben das geht nicht? Na gut, dann stellen Sie sich ein vierseitiges Dreieck vor…

Wenn Sie bereits an solch einfachen Aufgaben scheitern, wie sollten Sie dann jemals ein Buch über Quantenmechanik verstehen? Machen Sie sich keine Sorgen – auch der Autor des Buches behauptet, er verstehe nicht wovon er schreibt. Und er geht sogar so weit zu behaupten, die wenigsten Wissenschaftler, die sich damit beschäftigen, würden verstehen was die Quantenmechanik wirklich ist.

So, nun wissen Sie warum die Miezekatze von Herrn Schrödinger weder tot noch lebendig ist – oder war es doch beides oder nichts davon?

Ob es nun aber so stimmt wie der Autor behauptet, dass die Welt eine Täuschung wäre, obliegt wiederum Ihrer eigenen Interpretation. Nur bitte stellen Sie diese erst nach der Lektüre dieses Buches an – es wird Ihnen leichter fallen zu urteilen.

Eines gelingt dem Autor nämlich vortrefflich - die Materie, von der er behauptet, er würde diese nicht verstehen, zu erklären. Und zwar so zu erklären, dass selbst ein Laie damit etwas anzufangen weiß.

Wenn man nun also an der Welt der Quantenphysik interessiert ist und einen Blick auf (in, um oder was auch immer) diese Materie machen möchte, kommt man um „Fundamental“ nicht herum.

Also tauchen Sie ein in die Welt der Spins und Quarks oder Gluonen – oder noch besser: Bauen Sie sich doch gleich Ihren eigenen Teilchendetektor!

Der Autor erklärt uns hier ganz genau wie es geht – und wenn man ihm Glauben schenken darf, ist da wirklich nichts dabei … 5 Sterne

Bewertung vom 28.11.2020
Der Ursprung von (fast) allem
New Scientist;Lawton, Graham

Der Ursprung von (fast) allem


sehr gut

Fragen und Antworten

Was es mit dem Urknall auf sich hat, brauche ich hier nicht zu erklären, denn dasas lernen wir ja bereits in der Schule – was aber hat die Erfindung des „Post-Its“ mit dem Urknall zu tun?

Viele Dinge des täglichen Lebens, über die man sich kaum Gedanken macht, hängen von fundamentalen Gegebenheiten unserer Erde ab. Wir wissen woher die Gravitation kommt, wir wissen, dass Fleming (nein – nicht der Erfinder von James Bond, der andere Fleming) das Penizillin entdeckt hat. Aber stimmt das überhaupt? Hat das Penizillin nicht doch ein Mann namens Florey entdeckt? Und wissen wir wirklich Bescheid über die Gravitation?

Dieses Buch erweitert unseren Horizont in vielen Bereichen des täglichen Lebens und gibt uns einen Einblick auf Banalitäten, die uns selbstverständlich erscheinen, jedoch, eine faszinierende Entwicklungsgeschichte hinter sich haben. Zu diesen Dingen gehört auch unsere Sprache…

Wie sich diese kleinen und großen Dinge zusammenfügen und wie der Verlauf vom Urknall bis heute in Bezug auf manchen Alltagsgegenstand seinen Weg genommen hat, stellt dieses Buch dar. Wenngleich nicht alle Beiträge wirklich verifizierbar sind.

Spannend und humorvoll aber immer mit dem Prädikat der Wissenschaftlichkeit erfährt der Leser einiges über die Welt, in der wir leben – aber auch über sich selbst.

Die Frage „Woher komme ich?“ (oder zumindest die Flusen in meinem Bauchnabel) scheinen nach der Lektüre dieses Buches beinahe lückenlos geklärt zu sein. 4 Sterne