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hapedah

Bewertungen

Insgesamt 648 Bewertungen
Bewertung vom 01.02.2021
Rubys Entscheidung / Pferdeflüsterer-Mädchen Bd.1
Mayer, Gina

Rubys Entscheidung / Pferdeflüsterer-Mädchen Bd.1


ausgezeichnet

Lesevergnügen für junge Pferdefreunde

Ruby ist gerade erst mit ihrer Mutter von Berlin nach Cornwall gezogen. In der alten Heimat hat sie schon viel Erfahrung im Reiten, die sie in England unbedingt weiter ausbauen möchte. Allerdings ist der Leiter der Ocean-Ranch von Rubys Stil nicht angetan, so dass sie enttäuscht zum Reitstall Hegarty´s wechselt. Hier gefällt ihr das Training und Ruby soll schon bald an Turnieren teil nehmen - doch als ihr Lieblingspferd Fantasy schwächelt, bemerkt das Mädchen, wie bei Hegarty´s tatsächlich mit den Tieren umgegangen wird.....

"Pferdeflüsterer-Mädchen1 - Rubys Entscheidung" von Gina Mayer ist, wie die Zahl im Titel schon vermuten lässt, der Auftakt einer neuen Reihe, empfohlen für Kinder ab 8 Jahren. Meiner Tochter (12 Jahre alt) und auch mir hat der Einstieg in Rubys Geschichte gut gefallen, auch wenn der Anfang eher ruhig verläuft. Da es der erste Band der Reihe ist, werden in den ersten Kapiteln die Figuren und der Hintergrund vorgestellt, schnell konnten wir beim Lesen in die Geschichte hinein finden, da alles sehr anschaulich beschrieben wird.

Später, als sich die Spannung steigert, haben wir uns in der Atmosphäre des Buches bereits heimisch gefühlt und konnten Rubys Abenteuer mit Begeisterung begleiten. Den Schreibstil habe ich als sehr flüssig, passend zum Alter der angestrebten Zielgruppe, empfunden. Einige Handlungsstränge werden nicht ganz bis zum Ende ausgeführt, so dass den jungen Lesern etwas Neugier auf die folgenden Bände erhalten bleibt. Alles in Allem bietet das Buch wunderbare Unterhaltung für junge Pferdefreunde, meine Tochter und ich geben dafür gern eine Leseempfehlung.

Fazit: Wie wir es schon von anderen Büchern der Autorin kennen, bringt dieses Buch viel Lesefreude für junge Pferdefreunde mit sich. Einiges nützliches Wissen über Rubys liebste Tiere ist im Anhang beigefügt, wir empfehlen die wunderbare Geschichte sehr gerne weiter.

Bewertung vom 29.01.2021
Küsst du den Feind? / Matching Night Bd.1
Hasse, Stefanie

Küsst du den Feind? / Matching Night Bd.1


ausgezeichnet

Spannend bis zur letzten Seite

Cara hat es zwar geschafft, an einem guten College angenommen zu werden, doch um finanziell über die Runden zu kommen, wohnt sie in einer günstigen Unterkunft weit vom Campus entfernt. Die tägliche Fahrzeit und der notwendige Nebenjob kosten Cara viel Energie, die sie für das Studium benötigt. Da kommt ihr das Angebot einer kostenlosten Unterkunft im Verbindungshaus der Ravens direkt auf dem Campus sehr gelegen, doch dafür muss sie eine Raven werden - wovon Caras beste Freundin Hannah ihr dringend abrät, ohne die rätselhafte Warnung zu begründen.

"Matching Night: Küsst du den Feind?" ist der erste Band eine spannenden Dilogie von Stefanie Hasse. Für mich war es das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und es hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Cara ist eine Protagonistin, die mir schnell sympathisch war, die beiden Jungen zwischen denen sie steht, wusste ich lange nicht einzuordnen, wobei mich ihr Matchingpartner nach und nach dann doch von sich überzeugen konnte. Hannah dagegen hat mich nicht so begeistert, dafür, dass sie von klein auf Caras beste Freundin ist, hält sie sich sehr bedeckt mit ihren Informationen, obwohl sie doch vermutet, dass Cara in Gefahr schwebt. In einer solch engen Freundschaft hätte ich mir mehr Offenheit und Vertrauen gewünscht.

Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden und der Spannungsbogen hat sich meiner Meinung nach konsequent gesteigert - bis....ja bis zu einem echt fiesen Cliffhanger. Freundlicherweise hat der Verlag beide Bände der Dilogie gleichzeitig veröffentlicht, so dass ich mich trotz der Tatsache, dass ich das erste Buch vorab lesen durfte, nur noch einige wenige Tage gedulden muss, ehe die Fortsetzung erscheint. Daher empfehle ich, beide Teile von "Matching Night" gleichzeitig zu kaufen, so bleibt dem geneigten Leser die nervige Warterei auf den Fortgang der Geschichte erspart. Bis zur letzten Seite hat mich der Roman ganz wunderbar unterhalten und gefesselt, deshalb spreche ich dafür sehr gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die Geschichte dreht sich um geheimnisvolle Aufnahmerituale zweier Studentenverbindungen und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Trotz des bösen Cliffhangers empfehle ich das Buch gern weiter - wenn möglich gleich mit dem Fortsetzungsband in Griffweite.

Bewertung vom 27.01.2021
Bis alle Schuld beglichen
Hartung, Alexander

Bis alle Schuld beglichen


ausgezeichnet

Mordermittler Jan Tommen ist total verkatert, als ihn seine Kollegen an einem Sonntagmorgen aus der Wohnung seiner Freundin Betty abholen. Doch in diesem Fall ist Jan selbst der Tat verdächtigt, denn das Opfer, ein ehemaliger Richter, hatte ihn einst wegen Körperverletzung im Dienst verurteilt. Alle Beweismittel sprechen gegen Jan, der sich absolut nicht mehr an den vorangegangenen Tag erinnern kann. Mit Hilfe seines Freundes Chandu flieht der erfahrene Ermittler aus der Untersuchungshaft und sucht nach Beweisen für seine Unschuld, die gelangweilte Gerichtsmedizinerin Zoe und der Computerfreak Max stoßen kurz darauf ebenfalls zu Jans Team - doch schon bald schlägt der Mörder erneut zu....

"Bis alle Schuld beglichen" von Alexander Hartung ist der Auftakt einer Krimiserie um Mordermittler Jan Tommen und sein unkonventionelles Team, mit dem ich einige spannende Lesestunden erlebt habe. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich mit dem eigenwilligen Protagonisten warm geworden bin, auch die Figuren um ihn herum sind erst einmal gewöhnungsbedürftig. Lediglich Chandu war mir sehr schnell sympathisch, obwohl der ehemalige Geldeintreiber mit dem großen Herzen, der sich im Untergrundmilieu bestens auskennt, das absolute Klischee der Krimiszene verkörpert.

Den Schreibstil habe ich als fesselnd empfunden und auch der Spannungsbogen hat sich für mich konsequent durch die gesamte Geschichte gezogen. Da ich prinzipiell dazu neige, mich von gewieften Krimiautoren blindlings an der Nase herum führen zu lassen, bin ich auch in diesem Fall bereitwillig der von Alexander Hartung ausgelegten Spur gefolgt und war von den späteren Wendungen sehr überrascht. Damit habe ich mich von dem Buch bestens unterhalten gefühlt und spreche sehr gern eine Leseempfehlung dafür aus.

Fazit: Wer unkonventionelle Ermittler, ein bunt gemischtes Team und spannende Krimihandlung, gewürzt mit einigen Klischees mag, kommt mit diesem Roman voll auf seine Kosten. Ich hatte einige unterhaltsame Lesestunden, angefüllt mit Spannung und empfehle diesen Reihenauftakt (mit abgeschlossener Krimihandlung) gern weiter.

Bewertung vom 27.01.2021
Never Never (eBook, ePUB)
Hoover, Colleen; Fisher, Tarryn

Never Never (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Charlie findet sich plötzlich in ihrem Klassenraum stehend und weiß nicht mehr, wer sie ist. Geistesgegenwärtig versucht sie, ihren Gedächtnisverlust zu überspielen und sich durch den Schulalltag zu mogeln. Als sie Silas trifft, der offensichtlich ihr Freund zu sein scheint, bemerkt sie, dass auch er sich an nichts erinnern kann - gemeinsam versuchen Charlie und Silas ihrer Vergangenheit und den möglichen Gründen für ihr verlorenes Gedächtnis auf die Spur zu kommen. Doch 48 Stunden später kommt Silas erneut ohne Erinnerungen zu sich, mit einem Zettel in der Hand, dass er dringend Charlie finden muss........

"Never Never" ist eine spannende Gemeinschaftsproduktion der Autorinnen Colleen Hoover und Tarryn Fisher. Wie vielen anderen Lesern auch, genügte es mir, den Namen Hoover zu sehen, um das Buch kennen lernen zu wollen - wer allerdings eine typische CoHo-Geschichte erwartet, wird hier enttäuscht werden. Dabei ist der Roman äußerst fesselnd und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten. Von Tarryn Fisher hatte ich bisher noch nichts gelesen, ihr gemeinschaftliches Projekt mit CoHo hat mich aber sofort überzeugt.

Charlie und Silas sind interessante Protagonisten, durch ihr verlorenes Gedächtnis hatte ich beim Lesen die Chance, beide sehr gemächlich kennen zu lernen. Zwischen ihren aktuellen Persönlichkeiten und den früheren "Ichs" kristallisieren sich so krasse Unterschiede heraus, dass Charlie eine Zeit lang in der dritten Person von sich selbst spricht - sie ist heftig schockiert von Dingen, die sie erst vor wenigen Wochen getan hat. Auch die anderen Figuren im Buch habe ich aus der Sicht von Charlie und Silas erlebt, so dass ich nicht sofort ein umfassendes Bild von ihnen vor Augen hatte - diese Art der Darstellung war äußerst ungewohnt aber meiner Meinung nach dennoch sehr reizvoll.

Den Schreibstil habe ich auf vertraute Weise als angenehm empfunden, das gehört zu den Dingen, die ich aus Colleen Hoovers Büchern kenne und liebe - auch die Romantik, die sich besonders im dritten Buchteil entfaltet, erinnert an andere CoHo-Werke. Wer bereit ist, sich auf etwas Neues einzulassen, kann sich auf eine wunderbare, spannende und unterhaltsame Lektüre freuen, für die ich sehr gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Der Roman entfaltet sich anders, als ich es nach dem Klappentext und einigen gelesenen Rezensionen erwartet hätte, dennoch hat mich die Spannung fest im Griff gehabt und mir ein angenehmes Leseerlebnis beschert, das ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 26.01.2021
Den Sommer kannst du auch nicht aufhalten (eBook, ePUB)
Verhulst, Dimitri

Den Sommer kannst du auch nicht aufhalten (eBook, ePUB)


weniger gut

Pierre holt den schwer behinderten Sonny am Vorabend seines sechzehnten Geburtstages wieder einmal aus dem Heim ab. Doch anstatt den Jungen, der weder sprechen, noch durch Mimik und Gestik seine Wünsche äußern kann, wie sonst in den Park zu bringen, fährt Pierre mit ihm die französische Provence und schleppt Sonny am nächsten Tag auf einen Berg. Sozusagen als "Geburtstagsgeschenk" erzählt er dem Jungen die Geschichte seiner vergangenen, intensiven Liebe zu Sonnys Mutter.

"Den Sommer kannst du auch nicht aufhalten" ist das erste Buch, das ich von Dimitri Verhulst gelesen habe - und es wird wohl auch das letzte bleiben. Denn mir waren weder der zynische, verbitterte Pierre, noch seine Geschichte sonderlich sympathisch. Sicher braucht es nicht unbedingt einen freundlichen Protagonisten, um ein Buch lesenswert zu machen, doch diese Lektüre habe ich tatsächlich als Verschwendung meiner Zeit empfunden. Vielleicht liegt es daran, dass ich dazu neige, das Leben durch die rosarote Brille zu betrachten und ich mit Menschen wie Pierre wenig anfangen kann, auch wenn er im Lauf der Handlung etwas mehr emotionale Tiefe zeigt.

Zu Beginn zieht Pierre in seinen Gedanken und Äußerungen bitterböse über den behinderten Sohn seiner früheren Liebe her, später als er in zärtlichen Erinnerung an dessen Mutter schwelgt, sieht er auch Sonny mehr als fühlendes Wesen an und nimmt seine Bedürfnisse teilweise wahr. Doch das rettet die Erzählung für mich nicht wirklich, obwohl mich die Geschichte nicht direkt gelangweilt hat, habe ich doch während der gesamten Lesezeit darauf gewartet, dass die Handlung beginnt oder sich mir der Sinn des Buches erschließt - bis es plötzlich zu Ende war und mich ratlos zurück gelassen hat. Deshalb kann ich für diesen (recht kurzen) Roman keine Leseempfehlung aussprechen.

Fazit: Nach Beendigung des Buches habe ich mir zwei Wochen Zeit gelassen, ehe ich die Rezension begonnen habe, trotzdem habe ich immer noch keine Ahnung, was mir der Autor mit dieser Geschichte sagen wollte, die Erzählung ist nicht direkt langweilig, aber ich habe sie als belanglos empfunden.

Bewertung vom 22.01.2021
Befreite der Dunkelheit / Elfenmal Bd.2 (eBook, ePUB)
Wambach, Leni

Befreite der Dunkelheit / Elfenmal Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nachdem sich Neia am Hafen von Elys trennen musste, bringen die Fluchelfen sie und Mirri an den Drachenhof, der allen Elfen und Fluchelfen eine Heimat bietet, von der die Menschen nichts wissen. Hier ist Neia erstmals keine Ausgestoßene, sondern unter Ihresgleichen und sie lernt nicht nur die verschiedenen Arten der Elfenmagie kennen, sondern trainiert auch ihre eigenen Fähigkeiten. Elys dagegen kehrt nach Kentan zurück und beobachtet mit Schrecken die Entwicklung in der Bevölkerung der Hauptstadt. Schon bald werden die Elfen von den Menschen der Hafenstadt Mobrid um Hilfe gebeten, denn die anstehende Bedrohung betrifft alle Völker.

"Elfenmal 2: Befreite der Dunkelheit" ist der zweite Teil von Leni Wambachs fantastischer Trilogie und wie schon den Vorgänger habe ich die Geschichte gern gelesen. Neia, ihre Freundin Mirri und Elys waren mir schon im ersten Band sympathisch, so habe ich auch in diesem Buch mit ihnen gefühlt. Dazu kamen einige neue Figuren, hauptsächlich aus dem Volk der Fluchelfen, die ich ebenfalls gemocht habe. Den Schreibstil empfand ich wieder als sehr angenehm und die Geschichte hat genügend Spannung mit sich gebracht, damit ich mich ausgezeichnet unterhalten gefühlt habe.

Neia konnte sich in dieser Geschichte entfalten, unter vielen anderen Fluchelfen war sie keine Ausgestoßene mehr, sondern ein Mitglied der Gemeinschaft, so konnte sie auch ihre Fähigkeiten besser kennen lernen und neue Beziehungen knüpfen. Doch obwohl die Autorin durchaus Neias emotionale Unsicherheit gegenüber der Vergangenheit mit Elys und der Bereitschaft für eine andere Beziehung thematisiert hat, fand ich auch hier die Figuren nicht tiefgründig genug vorgestellt. Und natürlich endet das Buch wieder mit einem Cliffhanger, damit die Spannung auf den dritten Band erhalten bleibt. Alles in Allem bietet die Geschichte solide, fantasievolle Unterhaltung, die ich gern weiter empfehle - unabdingbar ist es dafür, zunächst den ersten Band zu kennen, da die Handlung fortlaufend erzählt wird.

Fazit: Wie schon der Vorgänger bietet auch der zweite Band von "Elfenmal" solide Unterhaltung für Freunde romantisch angehauchter Fantasy. Dafür gebe ich gern eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.01.2021
After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021
Hill, Will

After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021


ausgezeichnet

Die siebzehnjährige Moonbeam gehört zu den wenigen Kindern und Jugendlichen, die den Brand und die Schießerei auf der Farm der Gotteslegion überlebt haben. Einem Psychologen soll sie ihre Erlebnisse schildern, später kommt auch ein FBI-Agent dazu. Moonbeam ist in dem Glauben erzogen worden, dass die Welt außerhalb ihrer religiösen Gemeinschaft böse ist und staatliche Organe der Schlange dienen, doch nach und nach öffnet sie sich und erzählt aus ihrer Vergangenheit. Bis auf eine Sache, die sie sehr belastet, von der sie aber glaubt, es niemals jemandem sagen zu dürfen.....

"After the Fire" von Will Hill ist ein Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und unter Spannung gehalten hat. Eigentlich wollte ich ja nur mal kurz rein lesen - nach ca. 80 Seiten war mir klar, dass das nicht wirklich funktioniert hat. Die Geschichte wird aus Moonbeams Sicht erzählt, so dass ich mich sofort in die Protagonistin hinein versetzen konnte. Beginnend mit dem Tag des Brandes, unterteilt sich die Erzählung in DAVOR und DANACH, nur langsam hat sich das Bild des Geschehens vor mir entfaltet. Und obwohl die Ereignisse in beiden Zeitebenen eher ruhig erzählt werden, konnte ich das Buch bis zur letzten Zeile kaum aus der Hand legen.

Besonders erschüttert hat mich das Wissen, dass Moonbeam und die Gotteslegionäre zwar in einer fiktiven Geschichte agieren, der Autor sich beim Schreiben aber an ein reales Ereignis angelehnt hat, das sich vor über 25 Jahren in Texas zutrug und bei dem viele Anhänger der Branch Davidians ihr Leben verloren. Eindringlich und intensiv zeigt er anhand der erdachten Figur Moonbeam, auf welch perfide Weise selbst ernannte Propheten ihre Gefolgsleute manipulieren und wie Spinnen nach und nach in ihren Netzen einfangen, die die Gläubigen immer enger umschließen, bis diese sich nicht mehr aus der Abhängigkeit der Sekte befreien können.

Die Protagonistin ist intelligent und durchaus auch wortgewandt beschrieben, dennoch hatte sie - selbst nach der Verbannung ihrer Mutter aus der Gotteslegion und dem Verlust des eigenen Glaubens - keine Möglichkeit, die mit Stacheldraht eingezäunte Farm zu verlassen. Und auch DANACH hört sie noch die Stimme von Father John in ihrem Kopf, der ihr verbieten will, über die Ereignisse zu berichten. Ihre Geschichte hat mich bewegt und emotional beeindruckt, dieses Buch hallt in mir nach, so dass ich dafür eine unbedingte Leseempfehlung ausspreche!

Fazit: Was für eine Geschichte! Selbst ohne das Wissen, dass Will Hill für die fiktive Erzählung von einem realen Ereignis inspiriert wurde, hätte mich das Buch emotional mit genommen und bedrückt - so ist mein Empfinden und Entsetzen um so intensiver. Ich gebe eine unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.01.2021
Der Name aller Dinge / Drachengesänge Bd.2 (eBook, ePUB)
Lyons, Jenn

Der Name aller Dinge / Drachengesänge Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In einem joratischen Gasthaus trifft Kihrin endlich auf die faszinierende Frau, der er schon in der Nachwelt begegnet ist - obwohl er sich inzwischen nicht mehr daran erinnert. Janel Theranon möchte ihn dafür gewinnen, gemeinsam mit ihr einen Drachen zu töten, denn sie haben in Relos Var einen gemeinsamen Feind, der alles daran setzt, eine uralte Prophezeiung über diesen Drachen real werden zu lassen.....

"Der Name aller Dinge" von Jenn Lyons ist der zweite Teil der Trilogie "Drachengesänge", zum Verständnis ist es meiner Meinung nach unabdingbar, zuvor Band eins "Der Untergang der Könige" gelesen zu haben. Und wie schon jener Vorgängerband, hat mich auch dieser fantastische Roman von er ersten Seite an gefesselt und bis zum Ende nicht wieder los gelassen. Den Schreibstil der Autorin habe ich auch dieses Mal wieder als äußerst fantasievoll, spannungsgeladen, kreativ, faszinierend und komplex empfunden.

Ähnlich wie in ihrem ersten Roman aus dieser Reihe, wird ein Großteil der Ereignisse in Vergangenheitsform abwechselnd von zwei Personen nach erzählt, bevor die Handlung schließlich in das Finale mündet, das sich in der Gegenwart abspielt. Den Rahmen der Geschichte bildet wieder die Aufzeichnung einer weiteren Person, die das Geschehen für ihren Dienstherrn nieder schreibt - und ebenso wie Thurvishar D´Lorus im ersten Buch nicht mit Fußnoten spart, die ihre persönliche Meinung zum jeweiligen Abschnitt verdeutlichen. Dieses Mal habe ich mir die Zeit genommen, zu den jeweiligen Fußnoten zu springen, die es zwar zum Verständnis nicht zwingend gebraucht hätte, mir aber ein umfassenderes Bild von Senera geliefert haben, die ansonsten nur aus der Sicht der beiden Erzähler beschrieben war. Die von Janel und Bruder Qaun erzählten Abenteuer sind im aktuellen Buch fortlaufend geschildert, was für manchen Leser sicher einfacher zu verstehen ist, als der Wechsel zwischen zwei Zeitebenen im Vorgänger.

Zu Beginn sind Kihrin und Stern die einzigen vertrauten Personen in der Geschichte, neben Janel und Qaun werden noch einige weitere Figuren eingeführt, die im Verlauf keine ganz unbedeutende Rolle spielen werden. Kihrin wird somit in einem Großteil des Buches eher als Randfigur behandelt, Protagonist*in des zweiten Bandes ist ganz eindeutig Janel. Und da sie beinahe ihr ganzes Leben in Jorat verbracht hat, wird auch dieses Land mit seinen Gebräuchen sehr umfassend vorgestellt, Jenn Lyons hat hier erneut bewiesen, dass ihre Fantasie keine Grenzen hat und mich damit sehr bezaubert.

Nach und nach hat sich beim Lesen dann ein Gefühl von Vertrautheit eingestellt, denn Janels Geschichte in der Nacherzählung spielt nicht nur im selben Zeitraum wie Kihrins und Klaues Bericht in "Der Untergang der Könige", es tauchen auch immer wieder Figuren auf, die auch im ersten Band agiert haben. Damit zeigen sich immer mehr Verbindungen zwischen Janels und Kihrins Leben, was mich jedes Mal aufs Neue erfreut hat. Insgesamt betrachtet ist auch der zweite Teil der "Drachengesänge" eines meiner Lesehighlights des Jahres geworden und ich empfehle diesen Roman - und seinen Vorgänger - mit Freude weiter!

Fazit: Auch mit dem zweiten Band ihrer Trilogie ist es der Autorin gelungen, mich zu begeistern und zu faszinieren, für die komplexe, farbenfrohe und äußerst fantasievolle Geschichte gebe ich gern eine Leseempfehlung - natürlich nach Kenntnis des Vorgängerbandes!

Bewertung vom 18.01.2021
Bote des Lichts
Schaumburg, Sara C.

Bote des Lichts


gut

Anna ist sechzehn Jahre alt, macht zum ersten mal ohne ihre Eltern Urlaub an der Nordsee und genießt die Freiheit sehr. Denn nach dem Ende der Ferien wartet die stressige Vorbereitung auf das Abitur und auch darüber hinaus scheint Annas Leben bereits fest verplant zu sein, soll sie doch eines Tages die erfolgreiche Firma ihres Vaters weiter führen.

Schon in der ersten Nacht im Hotel hört Anna seltsame, gruselige Geräusche, tagsüber läuft ihr immer wieder ein Junge mit auffällig blauen Augen über den Weg. Er scheint ein Geheimnis zu verbergen, dem Anna unbedingt auf den Grund gehen möchte, ohne zu ahnen, wie sehr es ihr eigenes Leben beeinflussen wird.

"Bote des Lichts" ist das zweite Buch, das ich von der Autorin Sara C. Schaumburg gelesen habe und es ist mir dieses mal schwer gefallen, mich auf eine Sternebewertung fest zu legen. Das liegt besonders an der ersten Hälfte der Geschichte, in der Anna ständig rätseln muss, welches Geheimnis der Junge hat und was der Bote denn nun wirklich von ihr erwartet. Immer wenn sie ein winziges Detail erfährt, endet das jeweilige Kapitel mit Sätzen wie "Das kann ich dir jetzt noch nicht sagen" - was sicherlich gedacht ist, Spannung zu erzeugen, mich aber beim Lesen immer wieder genervt hat.

Dabei ist Anna eine sympathische Protagonistin, auch die anderen Figuren habe ich gemocht, selbst wenn ich mir stellenweise etwas mehr Tiefgang gewünscht hätte (gerade Tina fand ich für ihre Rolle in der Handlung zu oberflächlich umrissen). Mit Kim bin ich erst nach und nach warm geworden, so wie auch Anna ihm nur in kleinen Schritten näher kommen kann. In der zweiten Buchhälfte wird das traurige Geheimnis gelüftet und die Geschichte wird sehr emotional. Ab da hatte mich die Spannung auch gepackt und ich konnte das Buch bis zum Ende nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil in diesem Abschnitt ist fesselnd und berührend, hier zeigt Sara C. Schaumburg, dass sie es kann - umso weniger verstehe ich da den lang gezogenen Hickhack in den ersten Kapiteln.

Fazit: Ab der zweiten Buchhälfte hat die Geschichte alles, was sich der Leser wünschen kann, Spannung, Tiefgang und emotionales Drama, trotz des traurigen Verlaufs schimmert auch einiges an Hoffnung durch. Doch der Anfang hat sich für mich schleppend gestaltet, so dass ich die Geschichte mit drei von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 11.01.2021
Strip this Heart (eBook, ePUB)
Pust, Justine

Strip this Heart (eBook, ePUB)


sehr gut

Brooke träumt davon, an einem Ivy League College angenommen zu werden, bis dahin wohnt sie vorübergehend bei ihrer besten Freundin Justine in Chicago. Doch ausgerechnet auf Justines Junggesellinnenabschied trifft sie den Stripper Nate, zu dem sich Brooke sofort hin gezogen fühlt. Auch Nate ist fasziniert von der introvertierten jungen Frau und in gemächlichem Tempo entwickelt sich einen wunderbare Romanze, die Brooke an ihrem Zukunftsplänen zweifeln lässt.

"Strip this Heart" von Justine Pust ist eine wirklich nette Liebesgeschichte, die sich erst nach und nach entfaltet. Beide Protagonisten sind sympathisch beschrieben, Nate ist stellenweise ebenso zurück haltend wie Brooke und es hat mir gut gefallen, die zarte Annäherung, aber auch die Unsicherheiten der Figuren mit zu erleben. Auch ihre Freunde sind mir beim Lesen schnell ans Herz gewachsen und haben den Gesamteindruck positiv abgerundet. Der Schreibstil war angenehm, so dass die Seiten nur so dahin geglitten sind. Die Geschichte hat mich gut unterhalten, wenn natürlich auch einige Klischees enthalten waren. Insgesamt eine leichte und lockere Lektüre, die schnell gelesen ist, bei mir allerdings keinen tieferen Eindruck hinterlassen hat. Dennoch gebe ich eine Leseempfehlung an alle Freunde romantischer Literatur.

Fazit: Die Liebesgeschichte bringt sympathische Protagonisten und einen angenehmen Schreibstil mit, hinterlässt meiner Meinung nach aber keinen bleibenden Eindruck. Dennoch hatte ich einige entspannte Lesestunden und empfehle das Buch gern weiter.