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leseratte1310
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Niederrhein
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 3486 Bewertungen
Bewertung vom 30.05.2022
Ein Leben für das Glück der Kinder / Die Hafenärztin Bd.2
Engel, Henrike

Ein Leben für das Glück der Kinder / Die Hafenärztin Bd.2


ausgezeichnet

Dr. Anne Fitzpatrick hat zwar inzwischen eine eigene Praxis, dennoch will sie sich weiterhin für die Menschen einsetzen, denen es nicht so gut geht. Daher ist sie auch noch in den Auswandererhallen in Hamburg tätig. Besonders um die Kinder kümmert sie sich. Als es dann immer mehr Todesfälle unter ihnen gibt, vermutet Anne, dass es sich um Vergiftungen handeln könnte. Doch als sie das meldet, wird sie beurlaubt. Gemeinsam mit dem Kommissar Berthold Rheydt und Helene Curtis versucht sie der Sache auf den Grund zu gehen, denn Rheydt bestätigt die Vermutung. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf rücksichtslose Verflechtungen, die mit den Auswanderern Geschäfte machen.
Dieser Roman ist der zweite Teil der Trilogie „Die Hafenärztin“. Schon der erste Band hat mich total gefesselt und so musste ich unbedingt auch diesen Roman lesen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man als Leser sehr nahe am Geschehen ist.
Die Charaktere sind gut und authentisch gezeichnet. Dr. Anne Fitzpatrick ist unter fremden Namen aus London nach Hamburg gekommen, denn sie hat eine dunkle Vergangenheit. Dieses Mal wird davon ein wenig gelüftet. In Hamburg will sie den Ärmsten der Armen helfen und gerät dabei wieder einmal in kriminelle Machenschaften. Helene Curtis macht eine pädagogische Ausbildung und versucht auch in den Auswandererhallen zu helfen. Sie ist auch eine starke junge Frau, die weiß, was sie will. Es ist immer wieder erschreckend, wie schwer es Frauen damals gemacht wurde und wie sehr sie für ihre Rechte kämpfen mussten. Kommissar Berthold Rheydt kämpft immer noch mit seinen Dämonen und muss wieder einiges einstecken.
Mir hat es wieder gut gefallen, die liebgewonnenen Protagonisten durch das historische Hamburg zu begleiten. Anne und Helene wollen eigentlich nur helfen und geraten wieder in kriminelle Machenschaften. Es ist spannend, das mitzuerleben. Interessant ist auch die Polizeiarbeit, die mit ihren damaligen Mitteln doch gute Arbeit leistet.
Mir hat dieser grandiose Roman gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 30.05.2022
Roxy (eBook, ePUB)
Shusterman, Neal; Shusterman, Jarrod

Roxy (eBook, ePUB)


sehr gut

Ivy ist als Kind immer schon problematisch gewesen, doch mit dem Medikament gegen ihr ADHS (Addison) ist es besser geworden. Ihr Bruder Isaac hat dagegen keine Probleme bereitet. Nach einer Verletzung hat er aber Schmerzen und ist froh, dass es Mittel gegen die Schmerzen gibt. Doch er braucht immer mehr und Roxy, die kein Mädchen, sondern eine Droge ist, sorgt dafür, dass er sich gut und lebendig fühlt. Doch Roxy ist auch gefährlich, tödlich gefährlich. Doch das will Isaac unter dem Einfluss der Droge nicht mehr wahrhaben.
Es ist ein ungewöhnlicher Plot, da die Drogen in fast menschlicher Form mitspielen. Sie ziehen die Menschen in ihren Bann und lassen sie dann nicht mehr aus ihren Fängen. Nichtsdestotrotz sind sie eine tödliche Gefahr, denn unter dem Einfluss der Drogen, verlieren Menschen wie Ivy und Isaac den Bezug zur Realität.
Erzählt wird diese Geschichte aus der Sicht der Drogen. Der Schreibstil von Neal und Jarrod Shusterman ist wieder toll zu lesen. Was ich schade fand war, dass schon am Anfang feststeht, dass jemand an den Drogen sterben wird. Trotzdem blieb die Geschichte bis zum Schluss spannend.
Die Autoren zeigen deutlich, wie gefährlich die Drogen sind und wie schnell man von Medikamenten abhängig werden kann. Dabei wird nicht nur beleuchtet, wie die Menschen, die diese Medikamente und Drogen einnehmen, reagieren und sich verändern, sondern sie zeigen auch, welche Auswirkungen das auf ihr Umfeld hat.
Ivy und Isaac sehen die Gefahr, doch sie kommen aus ihrer Sucht nicht heraus.
Eigentlich eine gute Idee, um auf die Gefahren aufmerksam zu machen. Doch ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jemand durch das Buch davon abhalten lässt.
Auch wenn die Atmosphäre recht deprimierend war, so fand ich das Buch dennoch interessant und sogar spannend.

Bewertung vom 29.05.2022
El Gustario de Mallorca und die tödliche Gier
Lamberts, Brigitte

El Gustario de Mallorca und die tödliche Gier


ausgezeichnet

Sven Ruge ist nun schon eine Weile auf Mallorca und fühlt sich sehr wohl. Nachdem er bei seiner letzten Beziehung so enttäuscht wurde, läuft es nun mit Sofia richtig gut. Auch Daniel Keller hat sich auf Mallorca einen Traum erfüllt und produziert auf seinem Weingut erlesene Weine. Doch dann tauchen die Brüder Cañellas, Nachkommen des früheren Eigentümers, bei ihm auf und wollen ihm das Weingut zu einem Spottpreis abkaufen. Keller lehnt ab. Doch dann passieren immer wieder bedrohliche Dinge bis zu Mord. Sven will helfen und versucht herauszufinden, wer hinter allem steckt. Es dauert eine Weile bis er begreift, wie alles zusammenhängt.
Dies ist der vierte Band aus der Reihe um El Gustario de Mallorca. Für mich war es das erste Buch, das aber gut unabhängig von den anderen Büchern gelesen werden kann. Mallorca ist sehr atmosphärisch beschrieben und El Gustario bringt uns die mallorquinische Küche näher, natürlich immer mit dem passenden Wein.
Der Schreibstil liest sich gut und flüssig und der Krimi ist spannend. Zwischendurch erfahren wir mehr über die Geschichte des Weingutes, dass der Familie Cañellas gehörte. Als das Gut kurz vor dem Ruin steht, weil die Reblaus in den Weinstöcken wütet und ein Pilz die Orangen befallen hat, will der älteste Sohn Alberto auf Kuba als Schwammtaucher Geld verdienen und seine Familie so unterstützen. Sein jüngerer Bruder Lazaro soll derweil seinen Vater auf dem Gut unterstützen. Gegen den Willen seines Vaters reist Alberto ab.
Die Charaktere sind gut beschrieben. Ich mochte den sympathischen El Gustario Sven, der für seine Freunde da ist. Doch er bringt sich immer wieder in Gefahr, da er selbst ermittelt. Nach einer großen Enttäuschung hat er nun mit Sofia das Glück gefunden.
Obwohl es immer wieder Wendungen gibt, hatte ich schon recht früh jemanden im Verdacht, der Mörder von Pedro zu sein. Doch wie perfide er vorgegangen ist, das erschließt sich erst so nach und nach. Es bleibt also dennoch spannend und für Daniel Keller und seine Familie wie auch für Sven wird es ziemlich gefährlich.
Mir hat dieser Mallorca-Krimi mit viel Lokalkolorit gut gefallen und ich würde El Gustario gerne wieder bei seinen Ermittlungen begleiten.

Bewertung vom 28.05.2022
Weißer Flieder
Sahlström, Cecilia

Weißer Flieder


gut

Im Stadtpark der südschwedischen Universitätsstadt Lund wird ein schwer verletztes Mädchen gefunden. Der junge Mann, der die Polizei gerufen hat, wird dann bewusstlos geschlagen. Er und das Mädchen halten weißen Flieder in der Hand. Polizeikommissarin Sara Vallén übernimmt zunächst den Fall, doch als sich herausstellt, dass ihr Sohn der Hauptverdächtige ist, muss sie den Fall natürlich wieder abgeben. Doch Sara ist sich sicher, dass ihr Sohn Johannes unschuldig ist und ermittelt auf eigene Faust weiter.
Dies ist der erste Band der schwedischen Krimi-Reihe um die Ermittlerin Sara Vallén. Der Krimi ist spannend, doch die Spannung ist größtenteils eher unterschwellig. Schwer zu ertragen ist, dass es um Pornografie und Missbrauch von Kindern geht.
Die Sprecherstimme von Kaja Sesterhenn hat mich nicht wirklich packen können. Für mich war es anfangs schwierig, ihr zuzuhören.
Die Polizeikommissarin Sara Vallén ist nicht unsympathisch, aber sie zeigt auch stark, dass sie in ihrer Abteilung zu sagen hat. Bei ihren Ermittlungen geht sie entschlossen und systematisch vor. Ihr Beruf ist ihr wichtig und dieser Fall ist ihr wichtig, denn ihr Sohn kann nicht der Täter sein, davon ist sie überzeugt. Doch eigentlich benötigt Johannes gerade jetzt ihre Aufmerksamkeit und Zuspruch von ihr.
Auch die anderen Charaktere sind gut und authentisch ausgearbeitet. Besonders das Schicksal von Rodney ging mir zu Herzen.
Die Spannung ist zwar von Anfang an gegeben, zieht aber erst später an. Ein interessanter Krimi, der aber durchaus noch Luft nach oben hat.

Bewertung vom 27.05.2022
Seelenscherben (eBook, ePUB)
Andersson, Johanna

Seelenscherben (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine junge Prostituierte Emilia Schwarz wird tot am Frankfurter Jacobiweiher aufgefunden. Ihr Kopf wurde total zertrümmert. Kommissar August Lehmann, der gerade erst befördert wurde, übernimmt diesen Fall, der ihn ins Rotlichtmilieu führt.
Dieser Krimi, eigentlich fast ein Thriller, lässt sich gut lesen. Es geht ziemlich blutig zu, was aber nicht ganz so drastisch beschrieben wird. Die Perspektiven wechseln, aber hauptsächlich wird aus der Sicht von August Lehmann erzählt. Dabei gibt es auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit.
Die Charaktere sind gut dargestellt. Für Kommissar August Lehmann und seinen Kollegen Friedrich Peters ist das der erste gemeinsame Fall. Daher läuft es anfangs nicht richtig rund, zumal sie nicht gerade Sympathien füreinander hegen, doch mit der Zeit geht es besser. Beide Ermittler haben ihr Päckchen zu tragen. Bei den Ermittlungen verfängt sich Lehmann in den Abgründen des Milieus und droht in einem Sumpf zu versinken. Peters muss miterleben, wie seine totkranke Frau ihren aussichtslosen Kampf gegen den Krebs verliert. Das Umfeld von Emilias Familie ist schrecklich, sie wollte dem entkommen und hat dann die falsche Spur genommen, was ihr zum Verhängnis wurde.
Es ist ein spannender Krimi, der mir gut gefallen hat.

Bewertung vom 25.05.2022
Via Torino (eBook, ePUB)
Leuthner, Aja

Via Torino (eBook, ePUB)


gut

Eleonora lässt 1969 ihr Studium und Tübingen hinter sich, um in Turin sich den Arbeitern bei ihrem Streik anzuschließen. Dort lernt sie dann ihre große Liebe Valerio kennen. Sie leben in Deutschland und bekommen ihre Tochter Rosalie, die sich später in einen Italiener verliebt, schwanger wird, aber ihre Tochter Milena alleine aufzieht. Obwohl Milena immer wieder nach ihrem Vater fragt, erfährt sie von Rosalie nichts über ihn. Als Valerio stirbt, machen sich die drei Frauen nach Süditalien auf, um den letzten Wunsch Valerios zu erfüllen und die Asche dort im Meer auszustreuen. Dort gibt es ein unerwartetes Wiedersehen.
Dies ist eine interessante deutsch-italienische Familiengeschichte, die von drei starken Frauen aus unterschiedlichen Generationen handelt. Ich habe ein wenig gebraucht, bis ich mich in die Geschichte eingelesen habe. Perspektiven und Zeiten wechseln immer wieder. Die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse sind gut mit der Geschichte verbunden.
Die Charaktere sind gut beschrieben und dennoch kam mir keine der Frauen wirklich nah. Großmutter Eleonora, Tochter Rosalie und Enkelin Milena verbindet nicht nur die Familiengeschichte, sondern auch ihre Liebe zu Italien. Obwohl sie alle stolz und willensstark sind, sind sie doch recht unterschiedlich. Eleonora setzt sich gegen den Willen der Eltern durch, Rosalie schweigt sich über den Vater von Milena aus, während diese immer wieder nachbohrt.
Bei der gemeinsamen Reise nach Italien kommen Konflikte hoch, die sie miteinander klären müssen.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat mir das Buch doch noch gefallen.

Bewertung vom 23.05.2022
Jahre im Wandel (eBook, ePUB)
Marienhagen, Elisabeth

Jahre im Wandel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Magdalena hat schon einige Schwierigkeiten gemeistert und ihr und ihrer Familie geht es gut. Doch dann ziehen dunkle Wolken auf, denn die Situation wird nach der Machtergreifung durch Hitler immer schwerer. Angst macht sich breit und man weiß nicht, wem man noch trauen kann. Dann steht plötzlich Heiners Schwager Joseph vor der Tür. Er braucht ein Versteck, denn die Nazis sind hinter ihm her. Die Gefahr für die Familie ist groß-
Dies ist der dritte Band der Reihe und wieder konnte mich diese Geschichte packen. Der Schreibstil ist wirklich angenehm zu lesen. Die Zeiten sind nicht einfach und das Leben mit all seinen Schwierigkeiten wird hervorragend dargestellt.
Magdalena ist eine starke Frau, die schon so vieles gemeistert hat. Auch jetzt lässt sie sich nicht unterkriegen. Ich konnte gut mit ihr fühlen. Aber auch die anderen Charaktere sind gut und authentisch dargestellt, dabei sind durchaus nicht alle sympathisch. Mir hat besonders Heiners Tochter Judith leidgetan, die als Halbjüdin keinen leichten Stand hat.
Dieser Roman endet mit den ersten Kriegsjahren und ist als Finalband angekündigt. Das Ende lässt aber auch Spielraum für eine Fortsetzung.
In diesem historischen Roman geht es emotional, aber auch etwas bedrückend zu. Mir hat er gut gefallen.

Bewertung vom 22.05.2022
Amelia
Burns, Anna

Amelia


sehr gut

Der Konflikt zwischen den Protestanten und den Katholiken in Irland mündet 1969 in den Troubles. Amelia Boyd Lovett ist gerade mal acht Jahre alt, als sie miterleben muss, wie sich Gewalt und Schrecken ausbreiten. Familien brechen auseinander und viele Menschen in der näheren Umgebung werden zu Feinden. Amelia begegnet dem Schrecken, indem sie Schätze sammelt und sie anschaut. Zu diesen Schätzen gehören auch die Gummigeschosse der britischen Armee.
Wie werden Menschen mit dieser Gewalt fertig? Wie ist es, wenn Waffen überall normal sind und man jederzeit mit einem Bombenanschlag rechnen muss? Was macht die allgegenwärtige Gewalt mit einem Kind?
Wir begleiten Amelia in Zeiten dieser nicht enden wollenden Konflikte über viele Jahre lang. Es ist erschreckend und grausam, was geschieht. Die Menschen stumpfen immer mehr ab und kennen keine Gnade. Mitgefühl bleibt auf der Strecke. Es ist schwer zu ertragen, dies alles zu lesen. Wer also zartbesaitet ist, sollte vielleicht diesen Roman nicht lesen.
Ich hätte gerne mehr über die Hintergründe erfahren, die zu den Troubles geführt haben, in diesem Buch geht es nur darum, was das mit den Menschen macht.
Ein interessanter, lesenswerter Roman, aber wahrlich keine leichte Kost.

Bewertung vom 21.05.2022
Todeslied / Kira Lund Bd.2
Neumann, H. Dieter

Todeslied / Kira Lund Bd.2


ausgezeichnet

Susanna von Hohenmarschen-Klamroth, die Solosopranistin des Kammerchors „canticum novum“, erscheint nicht zur Generalprobe. Niemand weiß, wo sie abgeblieben ist. Erst zwei Wochen später taucht sie im Sund vor dem Sonderburger Schloss wieder auf, als Leiche mit durchgeschnittener Kehle. Kira Lunds Chef will, dass sie den Segelurlaub mit ihrem Freund Lukas abbricht, um über diesen Fall zu berichten. Wer hatte ein Interesse daran, Susanna zu ermorden?
Dieser Krimi ist der zweite Band aus der Reihe um die Journalistin Kira Lund, die im deutsch-Dänischen Grenzgebiet tätig ist. Der Schreibstil lässt sich angenehm flüssig lesen und die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt. Die Beschreibungen der Besonderheiten in dieser Grenzregion sind auch informativ.
Kira Lund ist eine sympathische Person, die ihren Beruf mag. Sie will fundiert berichten und ist nicht hinter reißerischen Schlagzeilen her. Mit ihrem Kollegen Tim Scholler, genannt Scholli, ergänzt sie sich gut. Scholli treibt Informationen auf, an die nicht leicht heranzukommen ist. Aber ihr Hund Ditch ist meist auch mit von der Partie. Beim letzten Fall kam es schon zum Informationsaustausch mit der Kommissarin Helene Christ und auch dieses Mal ist es vorteilhaft, dass die beiden einen guten Draht haben. Der junge dänische Kollege von Kira, Mads Sievertsen, ist ziemlich anhänglich und hat auch eine andere Auffassung seines Berufes als Kira.
Zunächst geht es bei den Ermittlungen nicht weiter und dann ergeben sich eine Reihe von Hinweisen. Hütete die Tote Susanna dunkle Geheimnisse? Warum ist ihr Mann Jens Klamroth nicht offen? Kira versucht der Sache auf den Grund zu gehen und bringt sich wieder einmal in Gefahr.
Obwohl mein Baugefühl mich auf die richtige Fährte brachte, bleib es bis zum dramatischen Schluss spannend.
Mir hat dieser spannende Krimi von der Küste gut gefallen.

Bewertung vom 20.05.2022
Der Unbekannte / Milla Nova ermittelt Bd.4
Brand, Christine

Der Unbekannte / Milla Nova ermittelt Bd.4


ausgezeichnet

Die Reporterin Milla Nova hat gerade eigene Probleme, als ihre Mutter Margret sie um Hilfe bittet. Millas Freund, der Polizist Sandro Bandini, macht sich Sorgen um Milla, muss aber auch den Fall eines verschwundenen Politikers klären. Nathaniels Freundin Gundula hätte gerne ein Kind, doch Nathaniel muss sich erst einmal seiner Vergangenheit stellen. Er ist blind, seitdem sein Vater die Familie tötete und nur Nathaniel selbst überlebte. Als er die Fallakte einsehen möchte, ist diese verschwunden. Nun aber möchte Nathaniel wissen, was vor dreißig Jahren wirklich geschehen ist. Je mehr er herausfindet, umso mehr Fragen gibt es. Es scheint auch so, also gäbe es jemanden, der die Sache im Dunkeln lassen wollte.
Dies ist bereits der vierte Band aus der Reihe "Milla Nova ermittelt". Ich kannte die Vorgängerbände nicht, kam aber trotzdem gut in die Geschichte hinein. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen. Die Spannung wird hochgehalten, da es immer wieder neue Wendungen und Perspektivwechsel gibt und die Kapitel häufig mit Cliffhanger enden.
Die Charaktere sind vielschichtig und gut dargestellt. Nathaniel kann sich nicht erinnern, was damals vorgefallen ist. Er kennt die Geschichte nur aus der Erzählung des Polizisten Felix Winter. Auch nach der langen Zeit wird er noch von Albträumen heimgesucht. Der Wunsch seiner kleinwüchsigen Freundin Gundula sorgt dafür, dass er sich nun endlich mit der Vergangenheit auseinandersetzt. Dabei macht ihm seine Blindheit zu schaffen. Doch er hat ja seine Hündin Alisha an seiner Seite. Milla ist eine angesehene Journalistin, die der Sache gerne auf den Grund geht. Doch dieses Mal ist sie persönlich betroffen und Sandro muss unbedingt aus den Schwierigkeiten ihrer Mutter herausgehalten werden. Das ist nicht einfach für ihre Beziehung.
Ich hatte recht früh einen Verdacht, doch immer wieder wurde ich durch den Verlauf der Geschichte unsicher. So blieb es bis zum Schluss sehr spannend. Am Ende gab es dann noch Überraschungen, mit denen ich so nicht gerechnet hatte.
Mir hat dieser spannende Krimi sehr gut gefallen.