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Benutzername: 
Gisel
Wohnort: 
Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 1349 Bewertungen
Bewertung vom 07.05.2023
Der Dschuha und der Eselritt / Im Licht der Zauberkugel Bd.1
Gemmel, Stefan

Der Dschuha und der Eselritt / Im Licht der Zauberkugel Bd.1


sehr gut

Spannende Erzählung für Erstleser

Alex weiß nicht, was er machen soll – was auch immer er tut, es gibt jemand, der daran was auszusetzen hat. Zum Glück trifft er seinen Freund und Kugelgeist Sahli, der mit ihm eine magische Zeitreise in Sahlis Heimat macht. Dort beobachten sie den sagenhaften Dschuha, der immer einen Rat weiß. Alex und Sahli sehen, wie der Dschuha mit seinem Sohn bei einem Eselritt ist. Die beiden versuchen es auch, jedem Recht zu machen, doch das ist gar nicht möglich. Sie kommen zu dem Schluss, dass man es auch nicht jedem Recht machen muss.

Das Buch ist Teil einer Reihe, kann aber gut ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden. Die Geschichte richtet sich an junge Leser und Leserinnen ab der 2. Klasse. Deshalb sind die Sätze eher einfach gehalten, viele farbige Illustrationen ergänzen die Geschichte. Geschickt wird das Interesse geweckt am Lesen. Noch vor Beginn der Erzählung werden die Protagonisten vorgestellt, so dass man sich schnell im Geschehen orientieren kann. Die Erzählung zeigt auf humorvolle Weise, dass man es nicht jedem Recht machen kann – und auch nicht muss. Das ist eine Situation, die kennt jedes Kind aus dem eigenen Alltag, die Geschehnisse sind also gut nachzuvollziehen. Richtig gut finde ich, dass es nach der Geschichte noch einige Informationen zur Figur des Dschuha gibt.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 07.05.2023
Lavendel-Zorn / Lavendel-Morde Bd.5
Bernard, Carine

Lavendel-Zorn / Lavendel-Morde Bd.5


ausgezeichnet

Provence-Krimi mit viel Lokalkolorit

Als die junge Kommissarin Lilou Braque und ihr Freund Simon ihre spärliche Freizeit für einen Badeausflug nutzen, finden sie im Wasser des Sees die Leiche einer Frau. Alles deutet auf einen Unfall hin. Kurz danach wird Lilou zur Leiche eines Notars gerufen, der anscheinend Selbstmord begangen hat. Die Tote vom See war seine Mitarbeiterin. Gleich zwei Todesfälle, so kurz hintereinander, die müssen doch irgendwie zusammenhängen! Lilou kommen Zweifel auf am Unfalltod der jungen Frau und dem angeblichen Selbstmord des Notars.

Dies ist bereits der fünfte Fall der jungen Kommissarin Lilou Braque, die bisher als Praktikantin arbeitete und nun ihren ersten Fall als Commissaire zu bewältigen hat. Das Buch ist auch ohne weitere Vorkenntnisse gut zu lesen. Lilou ist eine kompetente Ermittlerin, die den Dingen auf den Grund geht und dabei den richtigen Riecher hat. Der Regionalanteil der Geschichte beschwört Bilder der Provence auf, erzählt von typischen Essen und imposanten Landschaftsbildern, so richtig zum Wegträumen. Auch die private Beziehung zwischen Lilou und ihrem Lebenspartner findet ihren Platz in der Geschichte, ohne jedoch dem Kriminalfall die Spannung zu nehmen. Die Hinweise zum Täter sind gut eingestreut, man hat eine gute Chance, mitzuraten und seine eigenen (richtigen) Schlüsse zu ziehen.

Mit hat dieser Krimi wieder jede Menge unterhaltsame und spannende Lesestunden mit der Tendenz zum Wegträumen beschert. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 01.05.2023
Getraut / Andrea Schnidt Bd.12
Fröhlich, Susanne

Getraut / Andrea Schnidt Bd.12


sehr gut

Fürs Heiraten ist man nie zu alt

Andrea Schnidts Ex-Schwiegervater Rudi und seine Braut Irene wollen heiraten, schließlich ist man dafür nie zu alt. Doch als die Trauung nicht stattfinden kann, müssen sich alle Beteiligten überlegen: Was passiert mit dem gebuchten Restaurant, was mit den geladenen Gästen? Das ist nur eines von vielen Problemen, die in dem Buch gelöst werden wollen…

Das Buch ist bereits der 12. Band der Reihe um Andrea Schnidt und ihre Familie. Ich kenne die bisherigen Bände nicht, fand es aber nicht schwierig, in den vorliegenden Band einzusteigen. Wobei es sicher interessanter ist, die Geschehnisse von Anfang an zu verfolgen. Die Probleme, die sich im Buch auftürmen, rufen unbedingt nach einer Lösung, und sei sie noch so unkonventionell. Erzählt wird die Geschichte mit viel hessischem Dialekt, so nah an seinen Charakteren, wie es nur geht. Da gibt es einige humorvolle Momente, die ein Lächeln ins Gesicht der Leserin zaubern. Das Buch überzeugt mit vielen überraschenden Wendungen, man muss sich einfach zurücklehnen und von der Geschichte einfangen lassen.

Diese Geschichte liest sich gut mal zwischendurch und erheitert durch jede Menge Humor. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 01.05.2023
Sibir
Janesch, Sabrina

Sibir


ausgezeichnet

Beeindruckende Geschichte

Sibirien – wie schrecklich klingt dieses Wort, das der zehnjährige Josef Ambacher hört. Dorthin werden im Jahr 1945 Hunderttausende deutscher Zivilisten von der Sowjetarmee verschleppt. Josef ist einer davon. Eine schwierige Zeit bricht heran. Jahrzehnte später, im Jahr 1990, lebt Josef Ambacher in Mühlheide in Deutschland. Die Sowjetunion ist zusammengebrochen, Spätaussiedler überschwemmen die niedersächsische Kleinstadt. Die Vergangenheit holt ihn erneut ein. Seine Tochter Leila eilt ihm zu Hilfe.

Es ist eine beeindruckende Geschichte, die hier erzählt wird, und es ist eine Geschichte, die von Geschehnissen erzählt, die kaum bekannt sind. Es erscheint grausam, wie viele deutschstämmige Menschen in ein hartes Schicksal verschleppt wurden und dass es Menschen jeden Alters traf, auch Alte, Mütter und ihre Kinder. Diese Verschleppung wird Josefs Leben bis hinein ins späte Alter prägen, und sie wird auch in das Leben seiner Tochter hineinwirken. Die Autorin Sabrina Janesch trifft bei der Erzählung genau den richtigen Ton, so dass man mit Josef und mit Leila mitfühlt.

Mich hat Josefs und Leilas Geschichte bis ins Herz berührt, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 30.04.2023
Mein erster Naturführer, Was krabbelt denn da?
Lang, Veronika

Mein erster Naturführer, Was krabbelt denn da?


ausgezeichnet

Naturbeobachtungen von klein auf

Wer mit offenen Augen durch die Natur geht, wird sie schnell entdecken: Krabbeltiere in unserem Alltag, seien es Marienkäfer, Fruchtfliegen, Libellen, Bienen… Das Sachbuch für die Allerkleinsten zeigt 16 Krabbeltiere, die gut zu beobachten sind.

Das Sachbilderbuch aus Pappe ist einfach aufgebaut und zeigt zu jedem Tier, wie häufig man es in unserem Alltag antrifft und die markanten Merkmale sowie einen Steckbrief. Die Zeichnungen bilden die Insekten naturgetreu ab, so dass man sie überall um uns herum mit den Bildern vergleichen und erkennen kann. Der Text dazu ist einfach gehalten, so dass Kinder ab 4 Jahren die Krabbeltiere gerne zusammen mit Erwachsenen entdecken können. Das Buch ist zudem handlich klein, man kann es gut auf Spaziergänge und Ausflüge mitnehmen. Hier wird das Interesse dafür geweckt, die Natur um uns herum mit offenen Augen zu beobachten.

Dieser erste Naturführer von Kosmos ist ein guter Einstieg in Naturbeobachtungen von klein auf. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch unbedingt weiter.

Bewertung vom 30.04.2023
Grüner wird's nicht
Sutcliffe, William

Grüner wird's nicht


ausgezeichnet

Wichtiges Thema in einer überraschenden Geschichte

Die Sommerferien des 13-jährigen Luke verlaufen ganz anders als erwartet: Als eine Gruppe von Klimaaktivist:innen in die Nachbarschaft einzieht, ist es zunächst Lukes große Schwester Rose, die sich dort mit einnistet. Auch Luke ist fasziniert von der Atmosphäre in dem besetzten Haus und von den Menschen, die dort wohnen. Nur Sky findet er nervig, sie sieht ganz anders aus als Kinder ihres Alters und verhält sich auch ganz ungewohnt. Doch schlussendlich werden er und Sky sich im Mittelpunkt der Proteste gegen den Ausbau des Flughafens finden, Polizei und Nachrichtensender sind unerwartete Gesprächspartner.

Diese Geschichte hat mich eindeutig überrascht. Die Wendungen, die diese Erzählung nimmt, sind gleichzeitig völlig verblüffend und doch ganz logisch herbeigeführt. Zwischen dem Auszug von Rose aus dem elterlichen Haus und Lukes Protest-Aufenthalt in einem Baumhaus liegen so viele Ereignisse, die er sich niemals hätte vorstellen können. Das ist meistens ernsthaft geschildert, erhält aber immer wieder auch einen humorvollen Unterton, der den Roman so wunderbar faszinierend werden lässt. Die Charaktere sind aus dem Leben gegriffen, es ist spannend, ihre Entwicklungen zu verfolgen. Luke setzt sich mit den Gedanken der Klimaaktivisten auseinander, und der Leser wird in seine Überlegungen mit hineingezogen. Ganz nebenbei erhält man so gute Argumente dafür, seinen eigenen Lebensstil zu überdenken.

Dieses Buch packt sein wichtiges Thema in eine überraschende Geschichte, die den Leser ziemlich schnell in das Geschehen hineinzieht. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 30.04.2023
Die Chroniken von Lunis - Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)
McCurdy, Janelle

Die Chroniken von Lunis - Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)


sehr gut

Magischer Kampf gegen die Dunkelheit

Mia wohnt mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Lucas in Nubis, einer Stadt, die in Dunkelheit versunken ist. Das kommt davon, dass der König der Finsternis versucht, alle Städte in ewige Nacht zu stürzen. Mit Hilfe der Umbra können die Bewohner von Nubis überleben; das sind gestaltwandelnde Fabelwesen mit magischen Kräften, die helfen, die Stadt zu schützen. Doch dann wird Nubis von den Schergen des Königs angegriffen, und Mias Eltern werden wie alle anderen Erwachsenen gefangen genommen. Mia kann mit Lucas und mit ihrem Freund TJ nach Stella flüchten, wo die Königin residiert. Dort soll sie Hilfe holen. Welche Rolle Mia tatsächlich zugedacht ist, das ist ihr da noch gar nicht klar…

Es ist eine Geschichte vom Kampf gegen die Dunkelheit, die die Autorin Janelle McCurdis erzählt. Mias Welt ist von Magie durchdrungen, die Umbras sind ein bedeutender Bestandteil davon. Sehr schnell wird klar, dass sich Mia in größter Gefahr befindet, und so fiebert man mit ihr mit, ob ihr die Flucht gelingt und sie Hilfe holen kann. Das Buch ist der erste Teil einer Reihe, und es bleiben nach dem ersten Band noch viele offene Fragen, so dass ich mich schon auf die Fortsetzung freue. Allerdings wird das Buch verglichen mit „Keeper of the Lost Cities“, das kann ich so nicht ganz nachvollziehen. Aber vielleicht wird sich diese Reihe so weiter entwickeln, dass der Vergleich der beiden Reihen durchaus glaubhaft wird.

Das Buch hat durchaus noch Luft nach oben, dennoch konnte es mich ziemlich schnell in die Geschichte hineinziehen und mir einige spannende Lesestunden bescheren. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 27.04.2023
Liebewesen
Schmitt, Caroline

Liebewesen


sehr gut

Eindrücklich

Lios Kindheit war von körperlicher Gewalt geprägt. Heute ist ihr Körper ein einziger Alptraum für sie. Als sie Max trifft und die beiden sich verlieben, versucht sie sich mühsam in einer schwierigen Normalität. Als sie ungewollt schwanger wird, kommen die Erinnerungen hoch an ihre kalte Mutter, ihren hilflosen Vater und all die Situationen, an die sie nie wieder denken wollte. Ihr gesamtes Leben steht an einem Wendepunkt…

Lios Leben bei ihren Eltern war äußerst schwierig, sie war froh, als sie dem Elternhaus endlich entkommen war. Wie aber lebt es sich in einer Beziehung mit einer solchen Vergangenheit? Sehr eindrücklich lässt die Autorin Caroline Schmitt ihre Hauptperson erzählen, wie Max in ihr Leben tritt und wie ihre Vergangenheit in ihre Beziehung mit hinein spielt. Immer wieder musste ich schlucken, wenn Lio manchmal eher sachlich, manchmal sehr emotional erzählte, was in ihr und um sie herum vorgeht. Vieles wird hier bruchstückhaft zusammengetragen, doch anders kann eine solch traumatische Vergangenheit nicht erzählt werden.

Diese bewegende Geschichte hat mich sehr beeindruckt, auch wenn sie keineswegs leicht zu lesen ist. Ich empfehle das Buch unbedingt weiter und vergebe 4 von 5 Sternen

Bewertung vom 26.04.2023
Bissle Spätzle, Habibi?
Alaoui, Abla

Bissle Spätzle, Habibi?


sehr gut

Liebevoll-chaotische Liebesgeschichte

Amaya ist 30 und Single. Während ihre Mutter bereits auf Hochtouren die Hochzeit von Amayas jüngeren Schwester plant, will sie unbedingt auch die älteste Tochter unter die Haube bringen. Deshalb soll Amaya sich bei der muslimischen Dating-App Minder anmelden. Dort lernt sie Ismael kennen, doch ihr Herz schlägt schnell für dessen Freund Daniel. Amaya aber traut sich nicht, dies ihren Eltern zu berichten, wollen sie doch unbedingt einen muslimischen Schwiegersohn haben.

Es beginnt ein chaotisches Durcheinander, als Amaya sich zwar schnell für Daniel entscheidet, dies jedoch ihrer Familie gegenüber verschweigen will. Das wird umso schwieriger, da Amaya als Schauspielerin immer wieder im Rampenlicht steht. Amaya fühlt sich zwischen allen Stühlen, sie will es jedem Recht machen, das wird während der gesamten Geschichte deutlich und lässt sie sympathisch erscheinen von Anfang bis Ende. Gerne ließ ich mich von dieser interkulturellen Liebesgeschichte verzaubern und mit Amaya rätseln, wie sie aus dem selbst geschaffenen Dilemma wieder herausfindet.

Diese liebevoll-chaotische Liebesgeschichte hat mich bestens unterhalten können, so dass ich sie sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 25.04.2023
Stigma
Adam, Lea

Stigma


sehr gut

Opfer oder Täter...

Als eine verstümmelte Männerleiche in einem Hamburger Park gefunden wird, sind Mordermittlerin Jagoda Milosevic und ihr Partner Vincent Frey gefragt. Auf den ersten Blick scheint der Tote ein unbescholtener Bürger zu sein. Zweifel daran werden geweckt, als eine Kollegin des Opfers von einem sexuellen Übergriff bei einer Weihnachtsfeier erzählt. Bald danach wird ein zweiter Toter gefunden, auch er ist verstümmelt, ein verurteilter Sexualstraftäter. Da stellt sich die Frage, ob jemand Jagd auf Männer macht, die Frauen Gewalt angetan haben. Da wird Milo selbst bedroht und gerät in Gefahr…

Die Geschichte erzählt in drastischen Bildern davon, wie sexuelle Gewalt das Leben der betroffenen Frauen verändert, auch bzw. gerade wenn die Männer oft ungeschoren davonkommen. Dürfen Frauen deshalb nicht nur als Opfer gesehen werden, sondern auch als Verdächtige in Mordfällen gegen Vergewaltiger? Die Frage, wer hier Opfer und wer Täter ist, wird trotz der harten Bilder sehr feinfühlig aufgegriffen, hier hat mich die Geschichte sehr berührt. Als spannend empfinde ich die Zusammenarbeit der beiden Ermittler: So unterschiedlich sie sind, was vor allem anfangs sehr schwierig erscheint, wachsen die beiden immer mehr zusammen und ergänzen sich. Die Auflösung wird gut vorbereitet, ein dramatischer Showdown steigert die Spannung aufs Höchste.

Insgesamt hat mich dieser Thriller gut unterhalten können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.