Stellas Rattenkeller (MP3-Download)

gut

Während der Beerdigung der Prostituierten Sheryl Delano auf dem Friedhof von Brompton wird die Trauergemeinde von einer riesigen Schar Ratten überfallen, der die Eltern der Toten zum Opfer fallen. John und Suko beginnen in dem Fall zu ermitteln und stoßen auf Sheryls Bruder Roy, der in einer Irrenanstalt sitzt und sich für den Rattenkönig hält.

Folge 79 kommt gänzlich ohne Dämonen, Geister und Hexen aus und man benötigt hier auch keinerlei Vorkenntnis aus den anderen Folgen, das ist mal eine ganz nette Abwechslung zur Mordliga und den damit verbundenen Verwicklungen. Zwar baut sich zunächst eine etwas unheimliche Stimmung auf, aber inhaltlich bleibt das Ganze dann doch etwas simpel und ist auch nicht wirklich logisch aufgebaut. Stellas Kindheit wird recht drastisch dargestellt und löst beim Hörer auch Beklemmung aus, trotzdem wird nicht wirklich klar, wieso und warum sie die Ratten dazu bekommt, für sie zu töten und was da eigentlich wirklich in der Anstalt passiert ist, hat sich mir auch nicht gänzlich erschlossen.
Insgesamt hat die Folge durchaus eine beklemmende Atmosphäre, kann aber inhaltlich so gar nicht überzeugen! Das hat aber nichts damit zu tun, dass die übersinnlichen Komponenten fehlen, sondern dass für die umgeschriebene Rattenfängerstory einfach eine stimmige Grundlage und Erklärung fehlt.

FaziT: die Grundidee ist nicht schlecht, aber die Umsetzung war mir inhaltlich einfach zu konfus um wirklich überzeugen zu können! Da Folge 79 so gar nichts mit der Mordliga oder anderen Handlungssträngen der Serie zu tun hat, kann man sie getrost weglassen oder ganz für sich allein hören.

Der Fluch von Blackwood Castle / Sherlock Holmes Chronicles Bd.41 (Audio-CD)

ausgezeichnet

Holmes glaubt natürlich nicht an Übersinnliches, auch nicht an Werwölfe, doch als ihn Lord Arthur MacKillan um Hilfe bittet, da ein Werwolf sein Unwesen auf dessen schottischen Ländereien treibt, reist der Meisterdetektiv sofort nach Blackwood Castle, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Das Sherlock Holmes nicht an übersinnliche Phänomene glaubt ist jedem Hörer von Anfang an klar, kaum ein Ermittler ist so rational und schließt Übersinnliches so kategorisch aus wie Holmes, also muß hinter den angeblichen Werwolfüberfällen etwas Anderes stecken! Die Produzenten haben sich hier eine stimmungsvolle Story ausgedacht, die ab und an schon ein wenig an den Hund von Baskerville erinnert, doch stört das insgesamt nur wenig.
Mit der Ankunft in Blackwood Castle baut sich schnell eine düstere und unheimliche Atmosphäre auf, die mit dem Auftauchen des Werwolfs immer einen neuen Höhepunkt erreichen. Holmes sammelt wie gewohnt auch kleine Hinweise, die er dann nach und nach zusammenfügt. Die Auflösung ist wie erwartet nicht übersinnlich, aber letztendlich doch ein wenig unerwartet und auch so nicht vorhersehbar, kann aber durchaus überzeugen und den Hörer zufrieden stellen.
Musik und Geräuschkulisse sind wunderbar auf die etwas mysteriöse Story abgestimmt und sorgen für düstere und gespenstische Stimmung. Die Sprecher sind gewohnt hervorragend, neben Till Hagen und Tom Jacobs ist Roland Hemmo als Lord McKillan zu hören, der mit seiner markanten Stimme den Adligen sehr gelungen darstellt. Seine Tochter wird von Uschi Hugo gesprochen, auch wenn sie nur eine kleine Nebenrolle hat, so paßt auch sie gut in die Folge und kann die einzige weibliche Figur überzeugend sprechen.


FaziT: eine spannende und unterhaltsame Folge, die mit einer düsteren und unheimlichen Atmosphäre punkte und sich auch inhaltlich nicht vor den originalen verstecken braucht!

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Mord in der Spinnerei

ausgezeichnet

Als die junge Bridie Fallon verschwindet, scheint das niemand zu interessieren, daher suchen ihre Eltern Viola Hewitt auf, da Bridie in einer ihrer Fabriken gearbeitet hat. Doch Harry Hewitt, der die Fabrik leitet, interessiert das nicht, daher bittet Viola Nell um Hilfe, die macht sich zusammen mit William auf die Suche nach der jungen Frau, schnell entdecken sie, das Bridie ein Verhältnis mit Harry, Williams Bruder hatte.

Mord in der Spinnerei ist eigentlich der 2. Teil der Reihe um Nell Sweeney, es ist nicht so ganz klar, warum der Mira Verlag mit dem 2. Band begonnen hat. Inzwischen wurde Reihe aber mit anderen Titeln von Dp Digital Publishers neu aufgelegt und hier wurde zum Glück in der richtigen Reihenfolge begonnen.
Auch im 2. Band hat die Autorin einen spannenden Krimifall konstruiert und ihn im historischen Boston integriert. Mit viel Dramatik, Intrigen und Verwirrungen wird der Leser konfrontiert und bekommt auch eine gute Portion Gesellschaftskritik geboten. Gegen Iren gibt es reichlich Vorurteile, die auch Nell zu spüren bekommt. Als heraus kommt, dass Harry mit Bridie ein Verhältnis hatte und diese ihn scheinbar übers Ohr hauen wollte, gehört er zu den Hauptverdächtigen. Will hält seinen Bruder zwar für einen Tunichtgut und Luftikus, traut ihm aber einen Mord nicht zu und so bleibt er bei den Ermittlungen an Nells Seite. Das Zusammenspiel der Beiden hat mir gut gefallen und es macht Spaß mit zu verfolgen, wie sie sich gegenseitig aus der Reserve locken. Will ist immer noch Morphium abhängig und Nells dunkle Vergangenheit tritt zu Tage, beides sorgt für weitere Verwicklungen, was die Ermittlungen in dem Fall zusätzlich verkompliziert. Zudem scheinen weder die Polizei noch August und Harry Hewitt ein Interesse daran zu haben, eine Klärung herbei zu führen und je mehr Nell nachforscht, um so gefährlicher wird es für sie.
Insgesamt eine gelungene Fortsetzung, in der die Charaktere weiter ausgebaut werden und ihre Beziehung zueinander komplizierter wird. Der Schreibstil ist wunderbar an die handelnde Zeit angepaßt und läßt sich flott lesen. Der Krimifall ist spannend bis zum Schluß und wurde gelungen in das historische Setting integriert.

FaziT: ein äußerst sympathisches Ermittlerduo sorgt hier für spannende und unterhaltsame Lektüre mit einem kleinen Schuß Romantik, ich freue mich schon auf den 3. Teil der Reihe und darauf wie es weiter geht mit Nell und Will.

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