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Bewertungen

Insgesamt 1567 Bewertungen
Bewertung vom 11.12.2022
Das offizielle Sturm der Liebe-Kochbuch
Bavaria Fiction GmbH

Das offizielle Sturm der Liebe-Kochbuch


ausgezeichnet

Nicht nur für Kenner der Serie ein sehr schönes Kochbuch!

Ich gestehe, ich habe keine einzige Folge dieser Serie gesehen, aber ich liebe Themen-Kochbücher. Zudem hat man hin und wieder auch mal Gäste, die Fans der Serie sind und die man dann mit einem Gericht aus dem Buch überraschen kann.

Zum Einstieg gibt es ein paar Infos zur Serie. Im Anschluss folgen die Rezepte nach Staffeln und Paaren. Hier wird dann jedes Kapitel mit einer kurzen Zusammenfassung der Geschehnisse in der Staffel eingeläutet. Die Rezepte bauen zum Teil sehr gut aufeinander auf. Gerade im ersten Staffel-Teil ist das sehr schön zu sehen – von der kräftigen Rindfleischbrühe geht es zur Hochzeitssuppe und dem Tafelspitz mit Meerrettichsauce und Knödeln. Andere ergeben ein Menü, das in sich stimmig ist, aber nicht ganz so „aus eins mach drei“ spielt. Die Gerichte werden durch die Charaktere geprägt, sodass auch die Küche anderer Länder und Nationen eine Rolle spielt. Zwischen den Staffeln und Rezepten finden sich immer Fotos zu den Folgen der Staffel. So ergibt sich auch für Leute wie mich ein Bild zur Serie und den Rezepten. Und ich persönlich habe erstaunt festgestellt, wer so alles schon in der Serie mitgewirkt hat. Dass Arne Löber nicht nur Sport-Student und Allestester, sondern auch Schauspieler ist, war mir neu. Man lernt eben nie aus! Im Übrigen ist der Aufbau der Rezepte klar und übersichtlich, mit Zutatenliste und Zubereitungsschritten, die klar und verständlich sind.

Die Fotos zu den Speisen sind sehr ansprechend und im Stil passend zum Gericht gewählt. Die Rezepte selbst decken den ganzen bunten Regenbogen von schlicht über raffiniert bis zu kompliziert ab. Es gibt hauptsächlich recht alltagstaugliche, bodenständige Rezepte, aber eben auch solche, die man wirklich nur an besonderen Tagen macht. Doch nicht nur gekocht wird, es gibt auch Desserts und Kuchen, sowie Cocktails. Am Ende des Buches findet sich noch ein Register. Wie bei jedem Kochbuch trifft wohl nicht jedes Rezept den persönlichen Geschmack, aber ich finde, das Buch eignet sich sowohl für Kochanfänger, als auch für Küchenprofis. Alte traditionelle Gerichte vertragen sich hier mit moderner Küche bestens.

Auch wenn man – wie ich – die Serie nicht sieht, macht das Kochbuch richtig Spaß und Appetit. Es regt an, auch mal neue Wege zu gehen und ist ein Quell der Inspiration, wenn man mal so gar keine Ahnung hat, was man heute schon wieder kochen soll. Vielleicht sind die Gerichte überwiegend zu wenig raffiniert? Es geht um Liebe und die ist doch schon kompliziert genug, oder? Ich finde das Kochbuch gelungen und kann guten Gewissens die vollen fünf Sterne geben.

Bewertung vom 06.12.2022
DuMont DIE ERDE Weltatlas
DUMONT Reise

DuMont DIE ERDE Weltatlas


ausgezeichnet

Dieser Atlas ist einfach umwerfend!

Gleich zu Beginn findet man eine Übersicht, mit deren Hilfe man sehr schnell die gewünschte Karte finden kann. Per Farbsystem erkennt man auch sofort, welcher Maßstab verwendet wurde. Danach gibt es einige Erklärungen, wie man den Atlas am einfachsten benutzen kann, Begriffserklärungen, Zeitzonen und vieles mehr. Auch auf das Sonnensystem und das Weltall wird eingegangen. Dazu gibt es spannende Texte und atemberaubende Fotos. Somit ist der Weltatlas keine schnöde Kartensammlung, sondern ein interessantes Nachschlagwerk. Die natürlich überwiegenden Landkarten machen den Hauptteil aus. Die Satellitenfotos, die immer mal wieder auftauchen, rauben mir fast den Atem. Unsere Welt ist schön! Fünf Sterne für diesen schweren Brocken!

Bewertung vom 30.11.2022
Ein Lied vom Ende der Welt
Ferencik, Erica

Ein Lied vom Ende der Welt


ausgezeichnet

Ein Ende kann ein Anfang sein

Valeries Zwillingsbruder Andy ist in der Arktis gestorben. Die Umstände sind nicht wirklich geklärt und Val und ihr Vater leiden sehr unter dem Verlust. Hinzu kommt noch die psychische Erkrankung von Val. Doch als Wyatt, ein Forschungskollege von Andy, sie als Linguistin braucht, drängt ihr Vater sie, in die Arktis zu reisen und nicht nur dem Mädchen, das Wyatt „gefunden“ hat, zu helfen, sondern auch, die Wahrheit herauszufinden. Schon bald steckt Val tief in Eis und Schnee und dem Kampf um das Leben – ihres und das von diesem wunderbaren kleinen Mädchen.

Zunächst war ich skeptisch. Das ist nicht mein Thema, dachte ich. Aber schnell zog mich das Buch in seinen Bann. Erica Ferencik schafft es, dass man sehr bald das Gefühl hat, mit Val schon ewig befreundet zu sein. Sie schafft es, dass man ganz still, ruhig und demütig wird und der Ich-Erzählerin geradezu an den Lippen hängt. Was recht harmlos anfängt und den Eindruck eines dahinplätschernden Romans über eine Frau mit psychischen Problemen erweckt, wird bald zu einem fesselnden Drama. Dazu benötigt die Autorin einzig sechs Figuren in der Arktis, plus Vals Vater und Bruder, die quasi nur am Rande auftauchen. Wyatt, Jeanne, Raj, Nora, Val und Naaja befinden sich in der Forschungsstation mitten im Ewigen Eis. Jede/r hat seine/ihre Aufgabe und dass auf so engem Raum nicht immer alle gute Laune haben, ist kein Wunder. Doch so langsam kommt immer klarer zum Vorschein, dass alle ihre Geheimnisse haben. Manche davon sind für die anderen gefährlicher, als man ahnt.

Die Stimmung wird durch Vals Sprache und ihre enorme Leidenschaft zu Sprachen überhaupt extrem gut transportiert. Man erfährt so nebenbei eine Menge über Sprache, über die Inuit, über die Arktis. Auch wenn man nicht glauben kann, dass es ein Mädchen wie Naaja tatsächlich geben kann, macht das Lesen enorm Spaß und man zweifelt nicht wirklich am Geschehen. Das Buch packt, es fesselt, es verändert, es hallt sehr lange nach und es fasziniert. So wurde aus einem Thema, das nicht meins zu sein schien, ein Buch, das ich so schnell, wenn überhaupt, nicht mehr vergessen werde.

An keiner Stelle kamen Längen auf, niemals hatte ich das Gefühl, die Geschichte tritt auf der Stelle. Je weiter man zum Ende kommt, desto mehr überschlagen sich die Ereignisse. Die Auflösungen der vielen Fragen, die sich im Laufe des Buches stellen, sind gelungen, überraschend und weder zu dramatisch, noch zu kitschig. Alles ist wunderbar rund und stimmig. Auch die Entwicklung der Personen – selbst von Vals Vater – gefällt mir sehr gut. Ich empfinde sie als realistisch und glaubwürdig.

Ja, mich hat das Buch abgeholt und auch überzeugt. Ich hatte wunderbare Lesestunden und gebe deshalb die vollen fünf Sterne.

Bewertung vom 22.11.2022
Neues Backen
Kratochvila, Laurel

Neues Backen


sehr gut

Gut Ding will Weile haben

Dieses Buch ist mehr als nur eine Sammlung von Rezepten für leckere Backwaren. Es ist auch eine Sammlung wichtiger Tipps und Tricks. Man kann damit lernen, wie man selbst die besten Ergebnisse erzielt. Dazu braucht es vor allem eine gute Organisation, aber gar nicht so viele (außergewöhnliche) Utensilien.

Die Autorin hat in mehrfacher Hinsicht eine weite Reise hinter sich. Sowohl ihre Heimat, als auch ihren Beruf hat sie mehrfach gewechselt. Am Ziel angekommen scheint sie nun zu sein und dieses Buch ist für alle, die gerne backen, ein Einblick in ihren Werdegang und das, was sie dabei gelernt hat. So finden sich hier die fünf Kapitel „Brote und Brötchen“, „Brioches und angereicherte Teige“, „Plunderteig und Blätterteig“, „Tartes und Plätzchen“ und „Konfitüren, Füllungen, Toppings und Cremes“. Für alle Teige liefert Laurel Kratochvila Grundrezepte, aber auch tolle Beispiel-Rezepte. Die Beschreibung ist jeweils klassisch aufgebaut – links die Zutaten, rechts die Arbeitsschritte, dazu ein – meist ganzseitiges - Foto vom fertigen Produkt. Allen Rezepten voran stellt sie eine kleine Geschichte dazu. Das ist sympathisch und inzwischen bei vielen Rezeptbüchern Standard. Es wirkt eben!

Dazwischen „versteckt“ (aber über das Inhaltsverzeichnis auch schnell direkt zu finden) sind Portraits und Geschichten von elf Bäckerinnen und Bäckern, die Laurel auf ihrem Weg kennen- und schätzen lernte. Diese Seiten sind lehrreich und sehr interessant. Und von jedem dieser Menschen gibt es natürlich auch ein ganz besonderes Rezept!

Man kann allerdings nicht sagen, dass dieses Buch für Anfänger geeignet wäre. Ja, klar, man bekommt viele wichtige Informationen an die Hand, dennoch bin ich der Überzeugung, dass man schon gute Grundkenntnisse haben sollte, wenn man sich mit diesem Buch in die heimische Backstube begibt. Es ist ideal, um vorhandenes Potential gut auszuschöpfen und zu steigern. Eine nicht unwesentliche Menge der Rezepte würde meiner Meinung nach Anfänger überfordern. Die Zutaten sind relativ gewöhnlich, also nicht unbedingt exotisch. Demerara-Zucker dürfte die ausgefallenste Zutat sein. Aber den kann man auch durch normalen Rohrzucker ersetzen. Vor allem jene, die gern Sauerteigbrote backen, werden hier tolle Rezepte finden. Aber auch alle, die einfach Freude an guten Backbüchern haben, werden das Buch mögen. Für jene, die ein Buch suchen, bei dem sie schnell und einfach ein Rezept für schnelles Brot oder Süßes finden, dürfte es eher enttäuschend sein, denn hier geht es nicht um „schnell“, sondern um die Rückkehr zu der alten Kunst des (Brot-)Backens. Belohnt wird man dafür dann mit einem Genuss ohne Gleichen.

Ein wirklich schönes Buch, qualitativ und inhaltlich. Da es aber nicht für jeden (für mich zu viele Brote mit Sauerteig – mit dem stehe ich nach wie vor auf Kriegsfuß) und auch nicht wirklich alltagstauglich ist, gebe ich vier Sterne.

Bewertung vom 20.11.2022
Gequält / Rachejagd Bd.1
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Gequält / Rachejagd Bd.1


gut

Reichlich viel Blut

Anna Jones konnte sich aus den Händen ihres Entführers Edward Harris befreien, musste aber ihre Freundin Natalie zurücklassen. Dadurch hat Anna in ihrer Vorstellung den Tod von Natalie verursacht und diese Schuld belastet sie sehr. Dann beginnt durch einen Brief ein perfides Spiel, bei dem es nur darum geht, wer als erstes verliert.

Bisher kannte ich beide Autoren nicht und bin entsprechend ohne Erwartungen an die Story gegangen. Der Stil ist im Grunde ohne Auffälligkeiten, ohne Alleinstellungsmerkmale, wenn man davon absieht, dass der Fokus eindeutig auf Splatter liegt. Alles, was der durchschnittliche Mensch als schlimm, eklig, brutal und dramatisch empfindet, wird hier stark genutzt.

Ich mag die Stimme von Sinja Dieks sehr, finde sie für diesen Thriller aber nicht ganz passend. Für mich klingt sie nach optimaler Sprecherin für Jugendbücher. Sie klingt selbst einfach so, als wäre sie knapp siebzehn. Das irritiert bei „Rachejagd“ dann doch ein wenig.

Will ich die nächsten Teile auch noch lesen oder hören? Ich bin mir da nicht so sicher. Klar, es ist ein Thriller, aber irgendwie gibt es für mich dann doch zu viel Gewalt, zu viel Blut, zu viele Tote und (schwer) Verletzte. Für mich ist die Qualität eines Thrillers nicht mit der Masse an Brutalität messbar, eher im Gegenteil. Diese Brutalität hat für mich nichts mit Spannung zu tun. Daher ist das nicht wirklich meine Art Buch und die Vorstellung, noch zwei Bände bis zur endgültigen Auflösung zu ertragen, ist für mich nicht schön. Da lese ich lieber andere Bücher, sorry!

Einige Längen machten es mir schwer, an der Sache zu bleiben. Manche Beschreibungen sind mir zu ausführlich. Nicht detailreich, sondern einfach nur zu lange und ausführlich beschrieben. Die Wechsel der Zeitebenen sind nicht immer gleich klar erkennbar. Die Wendungen sind teils interessant, aber häufig auch ein bisschen vorhersehbar. Auf gewisse Weise ist alles logisch, auch wenn diese Logik oft ein bisschen krank ist.

Leider können mich auch der Knaller am Ende und der Cliffhanger nicht mit dem Ganzen versöhnen. Gute Idee, ein paar unglaubliche Zufälle zu viel, erstaunliche Wendungen und viel Blut – dafür gebe ich drei Sterne.

Bewertung vom 19.11.2022
Italien! Das Goldene von GU

Italien! Das Goldene von GU


sehr gut

Kulinarische Italien-Reise

Wie bei jedem Kochbuch ist nicht jedes Rezept ein Volltreffer und schon gar nicht erwartet man, dass man 200 nagelneue Kochideen serviert bekommt. Aber auch, wenn ich viele Dinge nicht mag, macht mir bei diesem Buch enorm viel Appetit. Selbst wenn ich komplett streiche, was ich nicht mag (Meeresfrüchte, die meisten Fische, Schweinefleisch) kann ich mindestens ein Rezept pro Woche nacharbeiten und schlemmen! 352 Seiten voll mit Ratschlägen, Tipps und Rezepten für fünfundzwanzig Euro – das ist ein Wälzer zum Schnäppchenpreis!

GU hat hier mit Sorgfalt und Liebe Italiens Lebensart in Rezepten zusammengestellt. Dabei werden die Rezepte in die Kapitel Pane, Antipasti, Il Primo, Il Secondo, Contorni und Dolci eingeteilt. Dazu gibt es dann noch den Anhang. Auch wenn nicht alle Rezepte höchste Kochkunst erfordern (oder gerade deshalb), gefällt mir dieser Querschnitt aus der italienischen Küche sehr gut. Nicht alle Rezepte sind die bekannten Klassiker, aber es finden sich auch diese. Dafür tauchen aber auch Gerichte auf, die ich so noch nicht kannte. Hier möchte ich „Gefüllte Pfannkuchen mit Ricotta“ als Beispiel nennen.

Die Zutaten sind nicht sehr exotisch und sollten auch in ländlichen Gegenden leicht aufzutreiben sein. Für die wenigsten Rezepte braucht man besondere Kochfähigkeiten – sie sind alle machbar, wenn man nicht gerade absoluter Anfänger ist. Zubereitungszeit, Menge (Personen) und Kalorienangabe finden sich bei jedem Rezept, ebenso ein – für mich sehr wichtiges – Foto zum fertigen Ergebnis.

Für mich ist dieses Buch mehr als nur eine Sammlung italienischer Rezepte. Es ermöglicht einen Einblick in die italienische Lebensart, verrät Kniffe und erklärt Zusammenhänge. Für Italien-Fans wird es nicht ganz so der Volltreffer sein, aber ein guter Überblick mit ein paar Highlights ist es auf alle Fälle. Ich gebe vier Sterne!