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jam

Bewertungen

Insgesamt 415 Bewertungen
Bewertung vom 15.05.2018
Sommer in Atlantikblau
Covi, Miriam

Sommer in Atlantikblau


ausgezeichnet

„Kann das sein? (…) Mein Verstand ruft mir jedes Mal, wenn ich mir diese Frage stelle, energisch „Nein!“ zu. Aber wer hört schon immer auf seinen Verstand?“



Lotte steht kurz vor ihrer Hochzeit – als ihre geliebte Tante Charlie überraschende stirbt. Ihr Abschiedsgeschenk: Flugtickets nach New York für Lotte, ihre Mutter und ihre beiden Schwestern.

Doch auf dem Heimflug muss die Maschine aufgrund einer Aschewolke notlanden und die vier unterschiedlichen Frauen landen mit Hilfe des mürrischen Connor in Nova Scotia – Kanada, in einem entzückenden B&B.

Vor der malerischen Kulisse des Atlantik lernen die Selinger-Frauen sich gegenseitig wieder kennen – und auch ihre geheimen Wünsche…



Sommer in Atlantikblau ist ein absolutes Wohlfühlbuch! Über 400 Seiten begleiten wir Lotte auf ihrem Weg von Deutschland über NY nach Kanada – und zu sich selbst! Immer wieder „erscheint“ ihr ihre Tante Charlie und es sieht so aus, als würde diese aus dem Jenseits Lottes Schritte in die richtige Richtung lenken…



Da Lotte gerne ein Buch veröffentlichen möchte, macht sie aus Alltagssituationen in Gedanken kleine Romanabsätze, die sehr auflockernd und unterhaltsam zu Lesen waren. Gerade zu Beginn dürfen wir oft an Lottes „Romangedanken“ teilhaben.

Generell ist Lotte eine sehr sympathische und lebensnahe Protagonistin – von ihrem Vater zu einem BWL Studium und in einen Job im elterlichen Betrieb gedrängt, ist sie es gewohnt, ihre eigenen Bedürfnisse hintanzustellen und die Wünsche anderer wichtiger zu nehmen als die eigenen. Sie und ihre Mutter und Schwestern haben bei ihrem Zwangsaufenthalt in Nova Scotia unerwartet Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, was sie wirklich wollen und woran ihr Herz hängt.

Immer wieder kreuzt der verschlossene und oft grantig wirkende Connor ihren Weg, ein ganz außergewöhnlicher Mann mit einer traurigen Geschichte, die wir nach und nach erfahren dürfen.



Obwohl von Anfang an ziemlich klar ist, wie das Buch enden wird, ist es doch zu keinem Zeitpunkt langweilig. Die oft überraschenden Wendungen und vor allem Charlies Einfluss machen es zu etwas Besonderem! Was davon Einbildung ist und was real? Das zu beurteilen bleibt dem Leser überlassen!

Der Stil ist flüssig und lockerleicht, die Absätze fliegen nur so dahin und hinterlassen eine tiefe Sehnsucht nach dem Atlantik… Die vielen kleinen Ortsbeschreibungen machen beim Lesen Sehnsucht nach Kanada.

Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und Euch wird es genauso gehen!


Fazit: Ein mitreißender Liebesroman über alte Einflüsse und neue Entscheidungen!

Bewertung vom 13.05.2018
Die fremde Prinzessin / Geraldines-Roman Bd.4
Qunaj, Sabrina

Die fremde Prinzessin / Geraldines-Roman Bd.4


ausgezeichnet

„Gorau adnabod, d´adnabod dy hun, betonte er stets: Weise ist der, der weiß, wer er ist.“

Wir befinden uns im Wales des 12. Jahrhunderts. Basilia ist die legitime Tochter Richard de Clares, des legendären Strongbow. Im Schatten seiner Burg Striguil als Bastard geschimpft, darf sie später etwas entfernt im ländlichen Raum zu voller Kraft und Stärke finden.
Als ihr Vater sie nach Irland nachholt, lernt sie dort die geheimnisvolle Prinzessin Aoife kennen, ihre Schwiegermutter. Lia liebt ihre neue Heimat, doch die irischen Clans wollen sie ihrem Vater immer wieder streitig…

Wir begleiten Lia ab ihrem achten Lebensjahr, sie ist ein ungestümes, wildes Mädchen, das kaum ihren Mund halten kann und sein Herz auf der Zunge trägt. Ihre Lebensreise ist eine weite, wir folgen ihr zu Schafherden, wo sie lernt, körperlich zu arbeiten und dabei auch psychisch sehr reift weiter nach Irland.
Dort bringt ihr Wissensdurst und ihr großes Herz sie weit. Unter Aoife lernt sie, manchmal auch ihr Gemüt zu zügeln und aus dem Hintergrund in die Politik einzugreifen.

Es war eine wunderbare Reise, auf der ich diese unglaubliche Frau kennenlernen durfte. Es war schön, sie beim Wachsen und Reifen zu beobachten, ich habe mit Lia mitgelitten und –gekämpft!
Mir persönlich haben die ersten Jahre an ihrer Seite besser gefallen als die blutigen Schlachten im weiteren Verlauf, die aber untrennbar mit dem Mittelalter verbunden sind.
Die Geschichte ist unglaublich gut recherchiert, es kommen kaum fiktive Figuren vor und sogar ein entscheidendes Dokument wurde wörtlich übernommen und in die spannende und mitreißende Handlung eingebaut!
Die Autorin schafft es immer wieder, wahre Gänsehautmomente zu schreiben und auch Nebenfiguren so viel Leben einzuhauchen, dass sie einem im Herzen bleiben!

Fazit: Ein gut recherchierter, spannender Roman im Mittelalter, getragen von einer großen Liebe!

Bewertung vom 07.05.2018
Eine Liebe in Apulien
Grementieri, Sabrina

Eine Liebe in Apulien


gut

Um sechs Uhr morgens läutet das Telefon… Violas geliebte Oma Adele ist gestorben, die Familie muss sofort nach Apulien reisen, um ihr Begräbnis zu regeln. Gemeinsam sortieren sie die Hinterlassenschaft, bis Adeles Testament einschlägt wie eine Bombe – und nicht nur Violas Leben gründlich auf den Kopf stellt…

Was erwarte ich von einem italienischen Liebesroman? Wellen, die an den Strand schlagen, Sand, eine salzige Meeresbrise und vor allem italienische Leidenschaft. Eine Brise Humor und Charaktere, die authentisch und greifbar sind. Eine interessante Grundhaltung und dazu noch einen Schuss Romantik – fertig!

Und irgendwie habe ich vieles davon bei diesem Buch vermisst…

Gefallen hat mir, dass die für eine Hinterlassenschaft notwendigen diversen Amtswege interessant erwähnt wurden, der Zeitablauf ein realistischer war – sonst wird bei solchen Dingen in Büchern ja gerne übers Knie gebrochen.

Mir waren die Charaktere zu unausgewogen, hatten zu wenig Tiefe, obwohl ich bei einem Liebesroman gar nicht viel Tiefe brauche. Viola, die bis zur letzten Seite treibt wie ein Blatt im Wind, Sara und ihre Motivation und Taten, Aris, der fürchterlich stur in eine Richtung geht, einziges Highlight ist der besondere Junge Nico, er ist mir echt ans Herz gewachsen!

Adeles Tätigkeit als Heilerin versprach einen interessanten Aspekt, leider wird diese nur kurz angedeutet. Schade, das hätte mehr hergegeben.

Obwohl bis zum Schluss wohl kaum ein Klischee ausgelassen wurde, kam dann doch eine für mich sehr unerwartete Wende – die leider in weiten Teilen nicht glaubwürdig war.

Fazit: Ein leichter-seichter Liebesroman mit klischeehaften Charakteren und einem starken Hang zur Dramatik!

Bewertung vom 03.05.2018
Hochsensible im Beruf
Schorr, Brigitte

Hochsensible im Beruf


gut

Wenn man das Inhaltsverzeichnis genau betrachtet, erkennt man, dass sich knapp 100 von 205 Seiten mit Begriffsbestimmungen, viele Ansätzen wie dem Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung nach Erikson oder den 7 Gaben hochsensibler Menschen nach Ulrike Hensel befassen. Manche davon waren für mich sehr interessant, um wirklich hilfreich zu sein aber dann doch zu kurz angeschnitten. Generell fällt dieser erste Teil sehr trocken aus, was den Lesefluss und –spaß etwas bremst.
Der Berufseinstieg ist mit 8 Seiten sehr kurz, die darin enthaltenen (knappen) Tipps sind meiner Meinung nach sehr allgemein und gelten für jeden Jugendlichen, bzw. Erwachsenen auf Jobsuche, egal ob hochsensibel oder nicht.
Der Teilbereich Berufsleben beginnt mit der Geschichte der Arbeit, führt uns über Informationen zur Selbstständigkeit und typische Berufsfelder zu den Gefahren im Berufsleben. Auch hier ist ein wichtiges Thema, „Burn Out und Mobbing- eine Gefährdung speziell für Hochsensible?“ auf 6 Seiten zusammengefasst.
Ein kleiner Kritikpunkt: Bei Themen wie zB der Selbstständigkeit werden auch Hilfestellungen angesprochen, die man in Deutschland und der Schweiz in Anspruch nehmen kann, auch die Rentenvorabberechnung in diesen Ländern wird angeführt. Wie die Lage im ebenfalls deutschsprachigen Österreich aussieht, wird nicht erwähnt.
Im Anhang findet man vier Fragebögen, zwei allgemeine Tests zu Hochsensibilität, die auch einen Überblick über die Vielfältigkeit der Ausformungen geben, ein weiterer vermittelt einen Eindruck über die sogenannten „Sensation Seeker“. Den Abschluss bildet ein Mobbingtest.
Für mich war das Buch zu unausgewogen, auf der einen Seite ein zu viel an trockener Information und ein zu wenig an praktischen Tipps und Hilfestellungen, wie sie versprochen wurden.

Was ich für mich mitnehme ist, dass Hochsensibilität ein sehr breitgefächertes Erscheinungsbild hat, einen Teil des Charakters ausmacht, aber nicht den ganzen Menschen. Und dass jeder von uns dazu beiträgt, ob Hochsensibilität als Schwäche oder Stärke angesehen wird.

Fazit: „Hochsensible im Beruf“ bietet viel Fachwissen, schneidet Themen rund um Hochsensibilität an, gibt Impulse und bietet Querverweise. Wer sich wissenschaftlich in das Thema einlesen will, findet hier sicher einen guten Ansatz.
Die versprochenen Tipps und konkreten Hilfestellungen fallen hingegen gering und sehr allgemein aus.

Bewertung vom 01.05.2018
Der Augenblick
Matt, Irene

Der Augenblick


ausgezeichnet

„Alle sind so gut zu mir, das habe ich nicht verdient. Ich habe ihn gefragt, warum er sich die Mühe für mich, eine Mörderin; macht. Daraufhin hat er gesagt: „(…) Es ist nicht der Hass, sondern es ist die Liebe, die uns rettet.“

Die Ermittlerin Alexandra Keller kommt gerade von einer Auszeit zurück, da landet der Fall Marcel auf ihrem Tisch. Ein Säugling, der ermordet aufgefunden wurde. Als die Täterin bekannt wird, wirft das mehr Fragen auf, als es beantwortet.
Wie ist es möglich, dass ein Mensch, dessen Leben in geordneten Bahnen lief, von einem Augenblick auf den anderen ein schweres Verbrechen begeht?
Um diese Frage zu beantworten, tritt ihr ehemalige Ausbildner Hermann Rau an Alexandra heran. Er möchte eine Gruppe bilden, die sich eingehend mit solchen Fällen und den Tätern beschäftigt, ihnen hilft, diese Frage für sich selbst zu beantworten! Und herauszufinden, ob sie es wieder tun könnten…

Das Buch beginnt packend und gruselig, wir erleben hautnah mit, was mit Marcel geschieht… Und schon hier habe ich mich gefragt, was kann der Grund sein, warum geschieht das?
Im weiteren Verlauf beschäftigen wir uns mit genau dieser Frage. Der Leser ist stiller Beobachter der Gruppe, die sich aus einem Pfarrer, Hermann, Alexandra, einer Analytikerin und Nikolaus Kleeberg, einem forensischen Psychiater sowie fünf Tätern zusammensetzt. Alle außer Nikolaus Kleeberg sind sehr bemüht, den Tätern eine sichere Umgebung zu bieten, in der sie sich öffnen können. Um zu ergründen, was in genau jenem Augenblick passierte, der ihr Leben und das weiterer Betroffener so dramatisch verändert hat.
Und zwangsläufig stellt man sich selbst die Frage, was davon könnte mir passieren, unter welchen Umständen wäre ich zu einer irrationalen Tat fähig, die tragisch enden könnte?

Einen wichtigen Part übernimmt Nikolaus Kleeberg, er stört die Runde und meine Überlegungen immer wieder mit sarkastischen Kommentaren. Für ihn ist das alles nur Theater der Täter, um einer gerechten Strafe zu entkommen. Und damit sprach er – zwar in übertriebener Sprache – Gedanken aus, die auch durch meinen Kopf geistern. Gibt es noch eine andere Stufe als die Unzurechnungsfähigkeit? Kann jemand zurechnungsfähig sein und dennoch in einem Moment so von seinen Gefühlen überwältigt, dass er eine Straftat begeht?

„Der Augenblick“ ist ein Roman, der mich tief in die Psyche von Menschen wie du und ich es sind, geführt hat. Der mich über Schuld und Strafe nachdenken ließ, über schlechte Träume und gute Menschen. Über Vergangenheit, die oft präsenter ist als die Gegenwart…

Ein Buch, das sich nicht auf das laute Verbrechen konzentriert sondern auf den Moment der Stille, der ihm vorausgeht.

Ob ich für mich eine Antwort gefunden habe? Nein, aber ich werde weiter darüber nachdenken…

Bewertung vom 01.05.2018
Die Botanicas - Waldgeflüster
Menzel, Dana;Fraczek, Julia

Die Botanicas - Waldgeflüster


sehr gut

Ferien! Die fünf Freundinnen Ida, Isabell, Trixie, Litchi und Chitchi machen es sich vor dem Fernseher gemütlich. Da entdeckt Trixie etwas Merkwürdiges vor dem Fenster… Haben sich die Pflanzen bewegt? Ihre Neugierde ist geweckt! Und als sie am nächsten Tag mit ihren Freundinnen durch den Wald streifen, kommen sie einem großen Geheimnis auf die Spur!

Die Botanicas wurden von den beiden 16jährigen Autorinnen Dana Menzel und Julia Fraczek ins Leben gerufen.

Das Cover zeigt eine Steinwand, an der sich eine Pflanze hinaufschlängelt. Auf der Mauer sitzen die Mädchen, wir sehen sie von hinten und schon hier wird deutlich, wie unterschiedlich sie sind. Dahinter erkennen wir den Wald und die Natur, die eine große Rolle in dem Buch spielen.
Die Botanicas – Waldgeflüster ist ein nettes Buch für Kids, über den Wald, Umweltschutz und Freundschaft. Und darüber, wie wichtig es ist, zusammenzuhalten. Ihre Charaktere sind herzig und sehr unterschiedlich gezeichnet und immer wieder finden sich kleine Wortspiele, die mich zum Schmunzeln gebracht haben! Da werden die Maiglöckchen aufgrund ihres schrecklichen Geläutes als „Rasselbande“ bezeichnet, eine Pflanze nimmt sich „kein Blatt vor den Mund“…
In einem spannenden Showdown gelingt es den Mädchen dann mithilfe ihrer neu gewonnenen Freunde dieses Abenteuer zu einem guten Ende zu bringen – und ich habe das Gefühl, dass es nicht das letzte für die fünf Freundinnen sein wird!

Mit 99 Seiten ist es ein sehr kurzes Buch, das macht sich auch teilweise in der Handlung bemerkbar, es gibt Elemente, die man länger ausführen könnte. Da ich mich auf den wenigen Seiten aber sehr gut unterhalten habe, gebe ich dem Buch 4 Sterne.
Ich freue mich auf eine Fortsetzung und hoffe, dass die Handlungsstränge und Charaktere deutlicher ausgebaut werden.

Fazit: Zwei Jung-Autorinnen haben ein kleines Buch mit einer großen Botschaft geschaffen!

Bewertung vom 26.04.2018
Ich beobachte dich
Stevens, Chevy

Ich beobachte dich


ausgezeichnet

„Bereust du etwas?“
„Mehr als ich zählen kann. (…) Aber so ist das Leben. Dieser Moment zählt. Manchmal ist atmen alles, was du tun kannst.“

Unter dramatischen Bedingungen ist Lindsey mit ihrer Tochter Sophie die Flucht vor ihrem tyrannischen Mann gelungen. Sie hat sich ein neues Leben aufgebaut, weit weg von ihrer Vergangenheit.
Mittlerweile sind 11 Jahre vergangen, manchmal sehnt sich Sophie nach einem Vater.
Und jetzt kommt Andrew aus dem Gefängnis frei, und Lindsey weiß, er wird sie finden!

Die Geschichte beginnt im November 2005, kurz vor Lindseys Flucht und sie gibt gleich einen schaurigen Einblick in die Hölle, die ihr ihr Mann bereitet.
Im ersten Teil wechselnd die Kapitel immer zwischen Vergangenheit und Zukunft. Wir reisen weiter zurück und erleben das erste Kennenlernen von Lindsey und Andrew, seine Veränderung. Und wie er es geschafft hat, sie immer weiter zu manipulieren und unterdrücken, bis ihr endlich die Flucht gelingt.
Auch in der Gegenwart spitzt sich die Lage zu, man kann das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen!

Gerade der Wechsel zwischen den Zeiten hat den Einstieg wahnsinnig interessant und spannend gemacht, ich habe mitgefiebert und mitgelitten! Die Kapitel sind in der Ich-Perspektive von Lindsey und Sophie geschrieben, ihre Gedanken und Beweggründe erlebt der Leser mit. Was Andrew denkt und fühlt, kann man nur aus seinen Taten erahnen… Und so wie es aussieht, kann man nur vom Schlimmsten ausgehen!

Chevy Stevens ist ein packender Psychothriller gelungen, der den Leser mitreißt, in die Irre führt und in einem spannenden Showdown überrascht zurücklässt!

Bewertung vom 18.04.2018
Das Glück kurz hinter Graceland
Wright, Kim

Das Glück kurz hinter Graceland


ausgezeichnet

„Eine Frau zu lieben, ist der leichte Teil. Der schwere Teil ist, sie so zu sehen, wie sie wirklich ist und zuzulassen, dass sie das auslebt, selbst die Eigenschaften, die nicht besonders angenehm sind.“

Einige Monate nach dem Tod ihrer Mutter entdeckt Cory in einem Schuppen einen ganz besonde-ren Wagen – Elvis Lieblings-Blackhawk. Ihre Mutter war eine seiner Backgroundsängerinnen, die Graceland schwanger verließ, als er starb. Cory beschließt, den Wagen nach Graceland zu fahren, anhand von Rechnungen und Müll aus dem Blackhawk auf derselben Route, die ihre Mutter vor 38 Jahren in entgegengesetzte Richtung fuhr. Ihre Reise wird zu einer Suche – nach ihrem Vater, doch sie findet Fragmente ihrer Mutter und vor allem sich selbst!

Kim Wright nimmt uns mit auf einen irren Roadtrip, eine Reise in einem gerade mal fahrtauglich gemachten Auto quer durch den Süden des Südens von Amerika – und auf eine Zeitreise…

Die Erlebnisse von Cory sind immer wieder durchzogen von kleinen Kapiteln, die beschreiben, wie es Cory Mutter Honey – Laura ging, als sie diese Reise vor 38 Jahren machte. Dabei geht die Autorin geografisch vor und nicht chronologisch, je weiter wir uns mit Cory Richtung Graceland bewegen, umso weiter bewegen wir uns in der Vergangenheit zurück. Ein sehr interessanter Kniff, der mir gut gefallen hat!
Die Geschichte beginnt damit, dass Cory den Leser immer wieder direkt anspricht, im Verlauf der Kapitel erzählt sie dann in der Ich-Perspektive weiter. So bleiben wir lange, teilweise für immer im Dunkeln, was die Motive der anderen Personen angeht, was der Geschichte etwas Besonderes gibt. Zwischendurch bringen dann Honeys Kapitel etwas Licht ins Dunkel!

Natürlich können und dürfen in so einer Geschichte Fakten und Mythen über Elvis nicht zu kurz kommen – für mich hatten sie genau das richtige Maß! Zwischendurch hab ich manche Sachen nachgeschlagen (zB war mir das Dschungelzimmer kein Begriff) um noch mehr Gespür für die da-malige Zeit und den King zu bekommen.

Fazit: Eine fantastische Reise, einmal quer durch Amerikas Süden, die Zeit und durch alle Gefühle!

Bewertung vom 18.04.2018
Vier Pfoten am Strand / Lichterhaven Bd.2
Schier, Petra

Vier Pfoten am Strand / Lichterhaven Bd.2


sehr gut

Der Künstler Ben hat gerade einen jungen Hund gerettet, der von seinem Besitzer schrecklich behandelt wurde und ist auf dem Weg nach Lichterhaven, wo er sich eine Auszeit von dem Wirbel um seine Person gönnt. In einer gemieteten Lagerhalle will er neue Werke erschaffen.
Doch da hat er die Rechnung ohne seinen Hund Boss gemacht, der ist gerade in den Flegeljahren. Gut, dass es im Ort die tolle Tiertrainerin Christina gibt, die ihm bei der Erziehung seines Hundes hilft…

Das Buch beginnt mit einem tiefen Einblick in Boss Gedankenwelt, er erzählt uns von den fürchterlichen Bedingungen, in denen er leben musste.
Ich habe etwas gebraucht, um damit klarzukommen. Erst kam es mir zu übertrieben und vermenschlicht vor, im Verlauf der Geschichte habe ich mich immer mehr auf seine Kommentare zur Situation gefreut.
Das Buch ist stark geprägt von seinen Gedanken, er ist der heimliche Star! Mit seinen Fluchtversuchen und seiner ungestümen Art treibt er die Geschichte auch oftmals weiter.
Besonders gefallen hat mir, dass die Autorin oft sehr bewusst altbekannte Pfade eingeschlagen hat, nur um den Leser in Erwartung der in Liebesromanen üblichen Wendungen in eine andere Richtung zu schubsen.
Obwohl von Anfang an klar ist, wo wir letzten Endes landen werden, haben es gerade diese Wendungen und die tolle Art der beiden, miteinander umzugehen, sehr unterhaltsam gemacht.

Vier Pfoten am Strand ist Teil einer Reihe, man merkt, dass es eine Vorgeschichte gibt, kann es aber auch gut lesen, wenn man den Vorgänger nicht kennt. Und liebevoll und ohne offensichtlich zu wirken werden neue Personen in den Ort gebracht, die sicher für den Verlauf des nächsten Bandes von Bedeutung sind.

Eine schöne Liebesgeschichte mit einem tollen Hund als Hauptperson in einer Dreiecksbeziehung und unerwarteten Wendungen!