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Ameland
Wohnort: 
Kierspe

Bewertungen

Insgesamt 413 Bewertungen
Bewertung vom 05.10.2020
Zickiger Zuckerguss
Zipperling, Jasmin

Zickiger Zuckerguss


ausgezeichnet

Liebevolle und warmherzige Weihnachtsgeschichte

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, meine Begeisterung für diese Weihnachtsgeschichte auszudrücken.

Ich fange mal mit den Protagonisten an. Sie sind fast ausnahmslos niedlich und liebenswert und dabei so verschiedenartig wie eben auch die Menschen in der realen Welt. Mit jedem Kapitel lernen wir neue Figuren mit besonderen Eigenheiten und Fähigkeiten kennen. Eins zeichnet sie alle aus, sie sind untereinander freundlich und hilfsbereit. Wie in jeder guten Geschichte gibt es auch einen Gegenpart, er ist nicht ganz so sympathisch, entwickelt sich aber im Laufe der Geschichte und sammelt Pluspunkte.

Der Schreibstil ist dem Alter der jugendlichen Leser entsprechend einfach. Er ist spannend und auch witzig, besonders Sprüche wie „ach, du liebe Möhre“ oder „motziges Marzipan“ lassen die Mundwinkel nach oben rutschen. Mir hat besonders gut gefallen, wie viele Wert vermittelt werden, aber immer ohne erhobenen Zeigefinger. Der ursprüngliche Sinn von Weihnachten spiegelt sich in dieser Geschichte sehr schön wider. Man merkt wie viele Gedanken sich die Autorin gemacht hat und mit welchem Herzblut diese Geschichte entstanden ist.

Ein weiteres Highlight sind die zuckersüßen, durchweg farbigen Illustrationen. Einen Eindruck davon bekommt man schon bei der Betrachtung des Covers, auf dem sich bereits einige der Protagonisten tummeln.

Diese liebevolle und warmherzige Weihnachtsgeschichte hat außer Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Mut noch so viel mehr zu bieten. Sie ist übrigens nicht nur für Kinder geeignet, sondern wird auch Erwachsene verzaubern. Leider kann ich für „Zickiger Zuckerguss“ nur fünf Sterne vergeben, weil mehr nicht erlaubt sind, aber durchaus verdient wären.

Bewertung vom 24.09.2020
Die verbotenen Stiefel / Lillys magische Schuhe Bd.2
Luhn, Usch

Die verbotenen Stiefel / Lillys magische Schuhe Bd.2


sehr gut

Fantasievolle Geschichte für Jungs und Mädels

„Die verbotenen Stiefel“ ist bereits der zweite Band aus der Reihe von Lillys magischen Schuhen. Er kann aber problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da wichtige Ereignisse erwähnt werden.

Sören wird in seiner Klasse gemobbt, sein Klassenlehrer bemerkt es nicht und von seinen Eltern wird er unter Druck gesetzt. Seine einzige Freude ist seine Aufgabe als Hundepate im Tierheim. Ob Lillys magische Schuhe da helfen können? Aber lest selbst.

Lilly ist ein sehr engagiertes und sympathisches Mädchen, das mit einer bunten Menagerie zusammenlebt. Diese magischen Geschöpfe machen den Reiz des Buches aus.

In dieser Geschichte geht es nicht nur um Freundschaft und füreinander einstehen, sondern auch Mobbing ist ein Thema. Ich finde es wichtig, dass bereits junge Kinder darauf aufmerksam gemacht werden welche Auswirkungen Mobbing auf andere Kinder hat.

Der Schreibstil ist überwiegend der Zielgruppe entsprechend. Ich bin mir nur nicht sicher, wie die jungen Leser mit dem stark, französisch angehauchtem Deutsch von Monsieur Archibald zurechtkommen.

Schade, dass die schönen Illustrationen innerhalb des Buches nur in schwarz-weiß und nicht farbig gestaltet wurden.

Insgesamt eine fantasievolle und spannende Geschichte mit einem guten Schuss Humor. Von mir gibt’s dafür vier Sterne.

Bewertung vom 19.09.2020
Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11
Carter, Chris

Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11


ausgezeichnet

Brutal gut

Ich liebe die Reihe mit dem Profiler Robert Hunter und war schon sehr gespannt auf diese Fortsetzung. Bei jedem Buch von Chris Carter denke ich ob er beim nächsten Fall dieses Niveau halten kann. Auch dieses Mal kann ich sagen: er kann. Einmal begonnen, konnte ich mit dem Lesen kaum aufhören.

Auch dieser Thriller ist nichts für zart Besaitete, weder was die Brutalität angeht noch in Hinsicht auf Spannung. Chris Carter versteht es einfach, eine kaum auszuhaltende Spannung aufzubauen und den Leser förmlich in einen Sog zu ziehen.

Ich begleite die beiden Ermittler Hunter und Garcia nun schon eine Weile und sie sind mir ans Herz gewachsen. In diesem Fall kommen beide an ihre Grenzen. Jedes Mal stehe ich tausend Ängste aus und fürchte, dass der Autor einen von ihnen dieses Mal nicht ungeschoren davonkommen lassen wird.

Keine Frage, schreiben und seine Leser fesseln kann Chris Carter. Der Spannungsbogen wird von Anfang bis Ende gehalten und immer weiter gesteigert.

Für mich gar keine Frage, Bluthölle bekommt von mir eine unbedingte Leseempfehlung für alle Thriller-Fans und natürlich fünf blutige Sterne.

Bewertung vom 18.09.2020
Einstein / Mäuseabenteuer Bd.4
Kuhlmann, Torben

Einstein / Mäuseabenteuer Bd.4


ausgezeichnet

Wieder ein Gesamtkunstwerk in Wort und Bild

Nach Lindbergh, Armstrong und Edison hat sich Torben Kuhlmann dieses Mal an Einstein und seine Relativitätstheorie herangewagt. Ein schwieriges Thema für ein Kinderbuch dachte ich bei mir, denn schon als Erwachsener kommt man da leicht an seine Grenzen.

Aber in seiner unnachahmlichen Manier hat er mit seiner zuckersüßen Maus eine spannende Geschichte geschaffen, die sich auf kindgerechte Art dem Thema nähert und es verständlich erläutert. Sehr hilfreich sind dabei die sensationellen Illustrationen, die aufzeigen wie sich die Maus dem Ganzen nach und nach nähert.

Die zahlreichen Zeichnungen sind sowieso der Hammer. Sie sind äußerst detailliert, sehr liebevoll und es gibt viel zu entdecken. Und die Konstruktionsentwürfe der Maus unterstreichen das Gelesene und machen es verständlicher.

Am Ende des Buches gibt es dann noch einige Informationen zu Einstein, die sind wohl eher etwas für die erwachsenen (Vor)Leser.

Ich bin ein absoluter Fan der Bücher von Torben Kuhlmann und habe mich bereits bei Lindbergh in die kleine Maus verliebt. Auch von diesem Buch, das nicht nur etwas für Kinder ist, bin ich begeistert. Wenn ich könnte, würde ich gerne mehr als die möglichen fünf Sterne vergeben.

Bewertung vom 15.09.2020
Träume aus Samt / Das Schicksal einer Familie Bd.4
Renk, Ulrike

Träume aus Samt / Das Schicksal einer Familie Bd.4


ausgezeichnet

Neustart mit schwerem seelischen Gepäck

Mit „Träume aus Samt“ endet die Familien-Saga um die Familie Meyer und mir fällt dieser Abschied schwer, denn die Menschen sind mir inzwischen ans Herz gewachsen, umso mehr als die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht.

Nach den schweren Zeiten, Schikanen, Todesängsten, vielen ausgestandenen Problemen und einer Odyssee ist die Familie von Karl Meyer in Amerika angekommen. Es ist verständlich, dass die Erlebnisse nicht einfach mit den Kleidern abgelegt werden können und der Neustart nicht problemlos gelingen kann. Aber mit Durchhaltevermögen und Zusammenhalt in der Familie können die Meyers in Amerika Fuß fassen.

Mit ihrem genialen und bildhaften Schreibstil schafft es Ulrike Renk immer wieder mich sofort in ihre Geschichten hinein zu ziehen. Sie hat wieder auf wunderbare Weise Fiktion und Realität zu einem mitreißenden Gesamtwerk verwoben. Bei den insgesamt vier Bänden dieser Saga sind meine Gefühle Achterbahn gefahren, dabei ist der Autorin aber eine reißerische Darstellung fremd.

Wie immer haben mich die akribische Recherche und die historisch belegbaren Informationen begeistert; insbesondere sonst nicht so bekannte Sachverhalte. Bei den Büchern der Autorin lerne ich immer noch etwas dazu.

Mich hat jeder einzelne Band dieser Familien-Saga begeistert und ich kann diese Reihe nur jedem historisch interessiertem Leser empfehlen. Meiner Meinung nach hat das Buch mehr als die fünf Sterne verdient, die ich leider nur vergeben kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.09.2020
Helle und der falsche Prophet / Kommissarin Helle Jespers Bd.3
Arendt, Judith

Helle und der falsche Prophet / Kommissarin Helle Jespers Bd.3


ausgezeichnet

Helles bisher persönlichster Fall

"Helle und er falsche Prophet" ist bereits Band drei mit Kommissarin Helle Jespers. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man das Buch auch ohne Vorkenntnisse problemlos lesen. Ich persönlich lese Reihen ja lieber von Beginn an, da ich dann auch die Entwicklung der Personen verfolgen und ihre Beweggründe vielleicht besser verstehen kann. In diesem Fall wäre mir auch wirklich spannender und besonderer Lesestoff entgangen.

Judith Arendt hat sich auch für diesen Krimi wieder ein spannendes und sehr interessantes Thema ausgesucht. Auch ohne zu viel zu verraten, kann ich sagen, dass wir hin und wieder mit solchen Vorkommnissen über die Nachrichten konfrontiert werden. Wie auch während des Lesens kann ich es dann kaum fassen, dass es wirklich solche Menschen gibt.

Helle Jespers ist ein spezieller Mensch. Sie kann sich schlecht in bestehende Hierarchien einfügen, will mit dem Kopf durch die Wand und handelt oft intuitiv und auf eigene Faust. Gerade weil sie Ecken und Kanten hat, ist sie mir sympathisch.

Ich mag es, wenn ein Krimi auch das Privatleben der Ermittler nicht außen vorlässt. Hier hat die Autorin wieder eine ausgewogene Mischung aus Privatleben und Ermittlungsarbeit hinbekommen, obwohl Helle in diesem Fall persönlich involviert wird.

Die Schreibweise finde ich klasse. Sie ist flüssig, gut lesbar und total fesselnd. Der ruhige Einstieg täuscht, denn nach kurzer Zeit hatte mich der Sog gepackt. Unerwartete Wendungen ließen mich das Buch kaum aus der Hand legen. Super fand ich den Kartenausschnitt Dänemarks vorne auf der Klappeninnenseite, so konnte ich immer mal einen Blick darauf werfen bei der Nennung der verschiedenen Handlungsorte.

Mir hat auch Band drei der Reihe sehr gut gefallen und daher gibt es von mir fünf Sterne.

Bewertung vom 25.08.2020
So weit die Störche ziehen / Die Gutsherrin-Saga Bd.1
Graw, Theresia

So weit die Störche ziehen / Die Gutsherrin-Saga Bd.1


sehr gut

Sehr starkes Ende nach seichtem Beginn


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Ameland
Veröffentlicht am 25.08.2020
Sehr starkes Ende nach seichtem Beginn
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Ich habe in diesem Roman so meine Probleme mit der jungen Hauptfigur Dora Twardy gehabt. Sie wächst in Ostpreußen auf dem Gutshof der Familie auf. Sie ist es gewohnt, fast immer ihren Willen zu bekommen und hofiert zu werden, denn sie ist auch von der Natur mit gutem Aussehen gesegnet. Sie ist auf ihren Vorteil bedacht, oberflächlich, gedankenlos und es fehlt ihr meistens an Empathie für ihre Mitmenschen.

Sympathischer wird sie mir gegen Ende der Geschichte. Denn spätestens als der Krieg auch Ostpreußen mit aller Gewalt erreicht, verändert sich ihr Verhalten. Sie lernt was Not, Elend und Angst bedeuten und beweist in diesen Situationen Mut und Stärke, wird zur Stütze ihrer Familie. Gerade diese Ausgestaltung und Wandlung des Charakters lässt Dora aber sehr realistisch erscheinen.

Die Geschichte plätschert zu Beginn mehr oder minder so dahin, ohne mich wirklich zu packen. Aber ab dem Zeitpunkt als Königsberg bombardiert wurde, hat sie mich gefesselt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Theresia Graw hat hier ein sehr persönliches Buch geschrieben, denn sie hat die Flucht ihrer Familie aus Ostpreußen in eine fiktive Geschichte einfließen lassen. Aufgrund des starken Endes gibt’s von mir vier Sterne.

Bewertung vom 24.08.2020
Adresse unbekannt
Nielsen, Susin

Adresse unbekannt


gut

Nur auf den ersten Blick ein aufregendes Abenteuer

Nachdem Astrids Mutter gestorben ist, beginnt nach und nach der soziale Abstieg und zum guten Schluss lebt sie mit ihrem Sohn Felix in einem alten Minibus. Zu Beginn hört es sich für Felix wie ein tolles Abenteuer an, aber nach einigen Monaten hat er die Nase gestrichen voll.

Astrid ist ein schwacher und labiler Charakter. Sie bringt sich und ihren Sohn mit ihrer Art immer wieder in Schwierigkeiten. Sie lügt, betrügt und stößt mit Worten und Taten nicht nur ihre jeweiligen Chefs sondern auch ihre Freunde vor den Kopf.

Ganz anders ihr Sohn Felix, der ein gesundes Unrechtsbewusstsein hat und nicht immer mit seiner Mutter einer Meinung ist.

Die Schreibweise ist dem Alter der Zielgruppe entsprechend, liest sich flüssig und ist durchaus auch humorvoll, obwohl es eigentlich eine traurige Geschichte ist.

Bei diesem Buch habe ich mich viele Seiten lang gefragt ob es sich für Kinder ab 10 Jahre wirklich eignet. Für ein Kinderbuch gefällt mir gar nicht, dass Astrid mit ihren Lügen, Betrügereien und Diebstählen durchs Leben kommt, ohne großartig bestraft zu werden. Mit zehn Jahren lesen die Kinder Bücher bereits selbständig, so dass man als Elternteil hier keine Aufklärung leisten kann.

Die positive Botschaft zum Ende wie wichtig Werte wie Hilfsbereitschaft und Freundschaft sind, hat mich etwas mit dem Buch ausgesöhnt. Aufgrund meiner oben genannten Kritik kann ich nicht mehr als drei Sterne vergeben.

Bewertung vom 20.08.2020
Die Liebe fällt nicht weit vom Strand
Jebens, Franziska

Die Liebe fällt nicht weit vom Strand


gut

Selbst für einen Sommerroman zu seicht für mich

Ehrlich gesagt, habe ich mich hauptsächlich aufgrund des schönen Covers für das Buch entschieden und hin und wieder lese ich auch einen schönen Sommerroman gerne.

Sophie hat einen großen Traum, aber sie unternimmt nicht viel, um diesen zu verwirklichen. Sie verharrt in einer Beziehung, die ihr nicht guttut und macht einen Job, der nicht ihren Fähigkeiten und Neigungen entspricht. Ist es eine Komfortzone, in die sie sich eingerichtet hat und die sie nicht verlassen will? Ich weiß es nicht. Aber wie das Leben so spielt, ereignet sich ein Zufall nach dem nächsten und krempelt ihr Leben komplett um.

Mit Sophie konnte ich nicht warm werden. Ihre Entscheidungen schienen mir nicht ihrem Alter entsprechend. Ihre Kommunikation mit ihrem „Bauch“ fand ich ja ganz witzig, aber auf Dauer war es mir einfach too much.

Aufgrund des lockeren und teils witzigen Schreibstils kam ich gut im Buch voran. Leider wies die Geschichte nach einem guten Start einige Längen auf und war hie und da ziemlich unrealistisch.

Leider konnten die guten Passagen nicht darüber hinwegtäuschen, dass mir das Buch selbst für einen Sommerroman zu seicht war. Daher gibt’s von mir nicht mehr als drei Sterne.