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Benutzername: 
marakkaram
Wohnort: 
Lingen

Bewertungen

Insgesamt 564 Bewertungen
Bewertung vom 29.01.2017
Freundinnen fürs Leben / Die Nightingale Schwestern Bd.1
Douglas, Donna

Freundinnen fürs Leben / Die Nightingale Schwestern Bd.1


gut

"Er ist beharrlich, das muss ich ihm schon lassen", bemerkte Blanche. "Dies ist heute schon das dritte Mal, dass er nach Mrs. Ruddock sieht. Die arme Frau wird noch anfangen zu denken, es ginge mit ihr zu Ende, wenn er nicht aufhört, sich mit solch ernster Miene ihre Werte anzusehen."

Dieser Roman plätschert größtenteils irgendwie vor sich hin und entwickelt dann irgendwann eine Art Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann.

Wir schreiben das Jahr 1934 und die neuen Schwesternschülerinnen starten ihre Ausbildung am berühmten Londoner Nightingale Hospital. Auch die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Dora hat sich einen Platz erkämpft. Doch wird sie sich auch behaupten können? Sie hat noch nicht einmal das Geld für die benötigten Bücher und ihre Zimmergenossinnen sind ausgerechnet die reiche Millie und Helen, die Spionin, die alle bei ihrer Mutter anschwärzt....

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Vielleicht ist es tatsächlich der Einblick in das alltägliche Leben der damaligen Zeit und das aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Denn die 3 Freundinnen und Hauptcharaktere stammen sowohl aus der Unter-, der Mittelschicht und einer Grafenfamilie und jede von ihnen hat ihre (nicht einfache) Geschichte und ganz eigene Motivation.
Andererseits ist das auch widerum mit mein größter Kritikpunkt, da mir das Ganze oftmals viel zu oberflächlich und reibungslos abgehandelt wird. Der Leser begleitet die Mädchen durch ihr erstes Lehrjahr, erfährt ein wenig über den Krankenhausalltag, Liebeleien und Familiengeschichten.
Ja, rückblickend gab es so einige Höhen, Tiefen und auch Drama, aber während des Lesens floss das einfach so mit durch. Denn der Erzählstil der Autorin bleibt durchgehend so ruhig und unaufgeregt, dass es tatsächlich sehr nett zu lesen ist, aber jetzt nicht unbedingt spannend und leider auch ohne Überraschungen absolut vorhersehbar. Mich haben auch die Emotionen nicht erreicht.

Die Hauptcharaktere hingegen konnten, nach einer gewissen Anlaufzeit, schon überzeugen. Dora, Helen und Millie sind allesamt sehr sympathische und starke Persönlichkeiten, deren Entwicklungen sicht- und nachvollziehbar sind.

Ich bin wirklich zwiegespalten. Anfangs habe ich mich durchgequält, aber irgendwann war es dann in einem letzten Rutsch durch. Ob ich den zweiten Teil unbedingt lesen muss? Ich weiss nicht. Ich hatte eine Geschichte erwartet, die mehr in die Tiefe geht, auch auf den Krankenhausalltag der damaligen Zeit bezogen. So ganz kann ich den Hype um diese Serie nicht nachvollziehen.

Bewertung vom 29.01.2017
Schmackhafte Brote selber backen

Schmackhafte Brote selber backen


sehr gut

Viele Rezepte, die oftmals nur leichte Abwandlungen von den Grundrezepten sind.
Aber ich bin da auch eher kreativ unterwegs und halte mich selten exakt an Rezepte, mir hätte ein Drittel davon gereicht.

Was mir sehr gut gefällt ist das handliche Format und die sepiafarbene Innengestaltung, die sofort eine Brot-Assoziation weckt.

Auch der Aufbau gefällt mir, so wird in der Einleitung auf die unterschiedlichen Mehltypen eingegangen, es gibt ein komplettes Kapitel über Sauerteige, allgemeine Tipps & Tricks usw.
Dann folgt eine Fülle an Rezepten aufgeteilt in:
- Backen mit Hefe
- Brote mit Sauerteig
- Körnerbrote
- Kräuterbrote
- Brote mit "Innenleben"
- Brote ohne Hefe und Sauerteig
- Kleinigkeiten

Fazit: Nett aufgemachtes Brot-Backbuch mit vielen Tipps Tricks und Rezepten. Von einfach und schnell über Teig, der angesetzt werden muss. Hier ist für jeden etwas dabei, der anfangen möchte sein Brot von jetzt an selber zu backen.
(Aus eigener Erfahrung empfehle ich für den wirklich absoluten Anfänger eine Silikonbackform.)

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.01.2017
Geisterstätten Berlin
Specht, Arno

Geisterstätten Berlin


ausgezeichnet

Diese Rezension bezieht sich auf die Neuauflage, da die Erste leider 4 Jahre nach ihrem Erscheinen überarbeitet wurde.

Ich persönlich finde es schade, dass man wohl gleich ganze Kapitel ausgetauscht hat, weil es diese Ruinen schon nicht mehr gibt. Lieber wäre es mir gewesen, man hätte einfach einen 2. Band herausgebracht.
Desweiteren wurden die Texte überarbeitet und einige Fotografien durch aktuellere ausgetauscht. Hätte nicht unbedingt sein müssen - ich suche jetzt nach der ersten Auflage um zu sehen, was mir entgangen ist.

Denn eins muss man dem Buch lassen, es ist unheimlich interessant.
Vorgestellt werden 14 vergessene Orte in Berlin und der näheren Umgebung, wie die Beelitzer Heilstätten, das Ballhaus Riviera in Grünau, der Spreepark und das Futtermittelwerk in Rüdersdorf, um nur Einige zu nennen.

Mir gefallen die teilweise großartigen Fotos, die die Emotionen des Vergessenen und Vergessens toll einfangen.
Doch es gibt auch Fotos, die mir persönlich zu klein abgedruckt sind und so oftmals nicht 100% wirken können.
Das Buchformat ist zwar schön und handlich, aber dann gerne ein paar Seiten mehr und alle Fotos mindestens auf halbseitigem Format.

Arno Spechts Texte sind informativ, seriös, teilweise sehr nachdenklich stimmend, aber immer ohne Effekthascherei. So wird beispielsweise bei den Beelitzer Heilstätten von einem tödlichen Unfall eines (Amateur) Fotomodels gesprochen (2008), bei einem anderen Verlag heisst es dazu, dass sie von einem Fetisch-Fotograf getötet wurde, der sie mit einer Bratpfanne (!) schlug und würgte, bevor er sich an der Leiche verging...

Fazit: Ein Muss für jeden, der sich für Lost Places interessiert und ein Appetizer für alle, die noch nicht so recht wissen, ob es sie interessiert und erstmal mit einem kleinen, günstigeren Band beginnen wollen. Ich kann es nur empfehlen und schonmal vorwarnen, dass es mit Sicherheit nicht bei einem Band bleiben wird.

Bewertung vom 28.01.2017
Inselwinter / Winter Street Bd.2
Hilderbrand, Elin

Inselwinter / Winter Street Bd.2


weniger gut

...und Emotionen, die mich nicht erreicht haben.

Schade, als ich dieses Buch am Samstag entdeckt habe, habe ich mich auf einen weihnachtlichen Wochenendschmöker in der Herbstsonne gefreut.

Zum Inhalt kann man gar nicht viel sagen, ausser, dass es ein Sammelsurium an Dramen und Geschichten ist, denn scheinbar absolut jede Figur muss in diesen 3 Tagen - die das Buch umspannt - irgendein Leid aufgebrummt bekommen und sei es nur "Mein Freund umarmt seine Ex, also pack ich meine Sachen und unser Baby und hau ab!" Es war für mich nicht immer alles ganz nachvollziehbar und wirklich völlig überladen.

Die Autorin packt viel zu viele Hauptfiguren mit viel zu vielen Geschichten in dieses kleine Buch und der Leser bleibt irgendwie nur distanzierter Zuschauer, obwohl vieles sehr emotional sein sollte. Die Gefühle haben nur gar keine Zeit anzukommen. Durch den ständigen Personenwechsel bekommt man unheimlich schwer überhaupt einen Zugang zu den Charakteren und sie hinterlassen kaum Eindruck. Und so habe ich auch so manches Mal gekämpft um alle auseinanderhalten zu können.

Hätte die Autorin sich nur auf Mitzi und Kelley konzentriert, hätte es eine schöne Familiengeschichte werden können. Denn Mitzi ist im letzten Jahr mit George, dem Santa Claus der Stadt, durchgebrannt und hat ihren Mann Kelley mit der Pension sitzen gelassen. Inzwischen wird ihr Sohn in Afghanistan vermisst und Mitzi mehr und mehr bewusst, dass sie George eigentlich gar nicht liebt. Zur Taufe Ihrer Enkelin kehrt sie auf die Insel zurück...

Das Mitzi inzwischen trinkt um den Tag zu überstehen, Ihre Schwiegertochter tablettensüchtig ist, seit ihr Mann im Gefängnis sitzt etc. sind alles nur so Randgeschichten...
Eigentlich besteht dieses Buch aus zig Kurzgeschichten, sehr oberflächlich angerissen und mit offenem Ende.
Das hat mir leider absolut nicht gefallen. Und auch weihnachtliches gibt es wenig.

Fazit: Mein erster Roman von Elin Hilderbrand, von dem ich mir sehr viel mehr versprochen hatte.

Bewertung vom 28.01.2017
Endlich zu dir (eBook, ePUB)
Force, Marie

Endlich zu dir (eBook, ePUB)


gut

Ganz nett für Zwischendurch ~ aber leider sehr kurz und dafür dann auch zu oberflächlich.

Erzählt wird hier die Episod in der Will nach New York reist und Cameron sich auf ihren Abschied vorbereitet.

Klar, der Schreibstil von Marie Force ist und bleibt toll und das Gespräch mit ihrem Vater war schon berührend, aber beherrscht wird diese kleine Geschichte mehr von den Liebesszenen, alles andere läuft so nebenbei mit.

Als begeisterter Leser des ersten Bandes, hätte ich mir für die Kurzgeschichte tatsächlich ein kleines Highlight gewünscht.

Mal schauen, ob die anderen Kurz-/Zwischengeschichten werden. Für den Preis von 0,99 c werde ich sie auf jeden Fall lesen.

Bewertung vom 28.01.2017
99 federleichte Genussrezepte für jeden Tag (eBook, ePUB)
Matthaei, Bettina

99 federleichte Genussrezepte für jeden Tag (eBook, ePUB)


gut

Alltagstauglich? Hier geht es viel ums Würzen und Verfeinern.

Ich kann gar nicht mal sagen, dass die Gerichte nicht abwechslungsreich wären, allerdings sind scheinbar Frühlingszwiebeln und Staudensellerie fester Bestandteil eines jeden Gerichtes. Bislang bin ich meist sehr gut ohne ausgekommen. Auch Chilli, Wasabi und Harissa werden sehr oft verwendet. Am Ende hatte ich das Gefühl, es ist ein nett verpacktes Diät-Buch. Und mir fehlte die Abwechslung (obwohl es nicht wirklich so ist).

Was mir auch nicht besonders gefallen hat, ist die Masse an Gewürzen und vor allem auch Ölen, die so in einem normalen Haushalt nicht unbedingt zu finden sind. Man benötigt z.B. Distelöl, Rapsöl, Walnussöl, Sesamöl, Olivenöl, Haselnussöl usw. Es gibt keine Tipps, welches Öl man evtl. durch ein anderes ersetzen kann und für Nichtkenner, die sich die Öle dann auch wirklich alle kaufen, fehlt die Warenkunde zu den Besonderheiten der Öle (wie Lagerung, Haltbarkeit nach Anbruch, Hitzebeständigkeit usw.).
Das ist für mich persönlich ein ganz großes Manko, denn das hätte man leicht noch in das "Wissenswerte" mit einbauen können.

Die Aufmachung das Buches an sich gefällt mir sehr; übersichtlich, schöne Bilder, frische Farbfotos von den Gerichten etc.

Der Aufbau gestaltet sich wie folgt:
- Vorwort
- Leicht und gesund (Theorie: Warum Light nicht immer Leicht ist)
- Viel Wissenswertes (Theorie: kurze Warenkunde)
- Federleichtes für Mittags (Rezepte)
- Federleichtes für Abends (Rezepte)
- Federleichte Extras (Frühstücks-Rezepte)
- Glossar
- Register

Hier mal eine kleine Auswahl enthaltener Rezepte:
- Ingwer-Zitronen-Suppe mit Huhn und Reisbandnudeln
- Artischocken mit Apfel-Wasabi Dip
- Paprika Wraps mit Rosmarin-Feta Creme
- Scharfer Nudelsalat
- grün-weisser Bohnentopf
- Spargelsalat mit Eiern
- Seeteufelfilet mit Tomaten-Minze-Salat
- Gurken-Carpaccio mit Ingwerhähnchen & Sesam
- Mangoldgemüse mit Schollenfilets
- Zitronenfisch
- Pilzpfanne mit Tofu
und vieles mehr....

Desserts gibt es übrigens keine und gesüsst wird mit Ahornsirup und Akazienhonig.

Fazit: Kochbücher sind immer reine Geschmackssache. Hier wird viel benötigt, was man nicht spontan zuhause hat, dessen sollte man sich im Vorfeld bewusst sein.

Bewertung vom 28.01.2017
Dein Leuchten
Asher, Jay

Dein Leuchten


sehr gut

..von der ich mir vielleicht ein wenig mehr Tiefgang gewünscht hätte, die mir aber trotzdem ein paar herrliche vorweihnachtliche Stunden beschert hat.

>>Vielleicht kommt der Typ mit dem Grübchen noch mal vorbei, weil er Lametta braucht oder eine unserer Gießkannen mit dem extralangem Hals. Oder vielleicht braucht er Lichter oder einen Mistelzweig. Aber dann komme ich mir bescheuert vor. Schließlich habe ich Heather haarklein all die Gründe aufgezählt, warum ich mich auf niemanden einlassen möchte, solange ich hier bin - alles gute Gründe -, und diese Gründe sind nicht plötzlich während der letzten zehn Minuten hinfällig geworden. Ich bin einen Monat hier. Einen einzigen Monat! Weder habe ich die Zeit, noch das Herz, mich auf etwas einzulassen.>>

Wie jedes Jahr verbringt Sierra traditionell die Vorweihnachtszeit mit ihren Eltern in Kalifornien, wo die Besitzer einer Weihnachtsbaumfarm ihre Bäume verkaufen. Und obwohl jede Menge niedlicher College-boys beim Verkauf mitarbeiten, ist verlieben absolut tabu. Nicht nur, dass Sierra nach einem Monat wieder nach Oregon zurückkehrt, ihr Vater verdonnert auch jeden, der einen Versuch startet, zum Toiletten putzen.

Aber plötzlich steht ihre Welt Kopf, denn Caleb, der Junge mit den Hammergrübchen, der immer wieder Weihnachtsbäume kaufen kommt, hat sich mit einem Rumms in ihrem Herzen festgesetzt.
Trotz aller Warnungen über seine Vergangenheit bekommt Sierra ihn nicht mehr aus dem Kopf.

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Jay Asher greift hier ein sensibles Thema auf, nämlich "Gerüchte über Jugendliche", verpackt in eine schöne vorweihnachtliche Stimmung. Die Charaktere sind allesamt unheimlich sympathisch und liebevoll gezeichnet.
Und das Thema Freundschaft steht hier unaufdringlich aber unübersehbar im Vordergrund. Das ist toll gemacht und passt prima in die Weihnachtszeit.

Der einstige familiäre Ausraster von Caleb hingegen, wird ziemlich heruntergespielt. Nicht der Fakt selber, der ist schon gut wiedergegeben. Allerdings fehlt mir ein bisschen die Tiefe im Umgang damit - mit den Gerüchten in der Schule, den Ausgrenzungen usw. Das wird mir zu oberflächlich abgehandelt, da fehlt mir auch ein wenig die Verantwortung der Erziehungsberechtigten.

Ungeachtet dessen hat mir der Roman unheimlich gut gefallen.

Was diese Geschichte auch ausmacht, ist das tolle Setting. Ich habe zuvor noch nie etwas über eine Weihnachtsbaumfarm gelesen. Das war nicht nur etwas Besonderes, sondern zauberte auch gleich eine tolle Atmosphäre.

Zudem ist der Schreibstil von Jay Asher schön flüssig und herrlich unverkitscht und hat mir ein paar vorweihnachtliche Stunden versüsst. Empfehlenswert für alle, die kurz mal abtauchen möchten.