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anette1809 - katzemitbuch.de
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Bewertungen

Insgesamt 957 Bewertungen
Bewertung vom 19.06.2016
Die Legenden schlagen zurück / Darkmouth Bd.3
Hegarty, Shane

Die Legenden schlagen zurück / Darkmouth Bd.3


ausgezeichnet

Der dritte Band der Reihe spielt kurze Zeit nach der Handlung aus "Die andere Seite". Finns Vollendung zum Legendenjäger steht kurz bevor, viele Halbjäger und auch der Rat der Zwölf finden sich anlässlich dieses Ereignisses in Darkmouth ein.
Nachdem es Finn im zweiten Band der Darkmouth-Reihe auf die Verseuchte Seite verschlagen hatte, wo er auf seinen vermissten Großvater Niall Schwarzzunge gestoßen ist und von der er seinen Vater Hugo gerettet hat, ist er nun wieder zurück in der Stadt Darkmouth gelangt. Doch nicht nur er hat den Weg zurück in die von Legenden heimgesuchte Stadt gefunden, auch ein Gegner, der dem Leser noch aus dem ersten Band "Der Legenjäger" bekannt sein sollte. Mit diesem Antagonisten ist die Spannung wieder angestiegen und die Handlung um einiges fieser geworden, aber auch Shane Hegartys herrlicher Humor kehrt mit voller Wucht zurück, was nicht zuletzt an dem irrsinnig witzigen und sarkastischen Charakter von Finns Urgroßvater Gerald liegt, der als geheime Waffe im Kampf gegen die Legenden vom Rat der Zwölf zurück ins Leben geholt wird.

"Da schlafe ich also mal ein paar Jährchen, und schon hat sich die Verseuchte Seite zum Urlaubsziel gemausert", seufzte Gerald. "Ich glaube, ich wäre lieber exsikkiert geblieben." (S.143)

Die Stärken der Reihe schließen wieder an die beiden Vorgängerbände an: die Ausstattung im Inneren als auch die Covergestaltung ist wiederum überaus gelungen, der Humor spricht neben der jugendlichen Zielgruppe auch ältere Leser an, wobei die Kapitellängen abermals so gewählt sind, dass jüngere Leser damit nicht überfordert sind und die Geschichte auch gut von Erwachsenen ihren Kinder vorgelesen werden kann.
Die Story ist im Gegensatz zu den beiden ersten beiden Bänden etwas erwachsener geworden, fieser und brutaler von der Handlung, was mir aber sehr gut gefällt, da Finn im Laufe der Geschichte älter wird und an Erfahrung gewinnt. Er stellt sich zwar manchmal immer noch tollpatschig an, aber von dem unerfahrenen Jungen, der im Auftaktband vor den Legenden lieber davongerannt ist als sich ihnen im Kampf gegenüber zu stellen, sind nur noch Fragmente geblieben.
Von den Schwächen, die ich im zweiten Band der Reihe zu bemängeln hatte, ist in "Die Legenden schlagen zurück" nichts mehr zu bemerken und die Wendungen am Ende von "Die Legenden schlagen zurück" lassen den Leser in gespannter Erwartungshaltung auf die Fortsetzung der Reihe in den nächsten Bänden zurück.

Reihen-Info:
Der Legendenjäger
Die andere Seite
Die Legenden schlagen zurück

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.06.2016
Die andere Seite / Darkmouth Bd.2
Hegarty, Shane

Die andere Seite / Darkmouth Bd.2


sehr gut

In Darkmouth endete Finns erstes Abenteuer und dort beginnt es auch wieder im zweiten Band "Die andere Seite". Wie man vom Titel her schließen kann, wird es aber nicht ausschließlich dort spielen...In einer kurzen Zusammenfassung "Was bisher in Darkmouth geschah" wird dem Leser noch einmal kurz in Erinnerung gerufen, was Finn im Auftaktband "Der Legenjäger" erlebt hat.

Es herrschte ein bisschen Chaos. Da waren sich im Rat der Zwölf alle einig. (S.7)


Nach dem atemlosen Showdown des ersten Bandes hat es neben dem Verräter Mr Glad auch Finns Vater Hugo auf die Verseuchte Seite verschlagen. Gemeinsam mit seiner Freundin Emmie will Finn seinen Vater retten. Irgendwann gelingt es den beiden gemeinsam mit einem Gutachter des Rats der Zwölf tatsächlich ein Tor zur anderen Seite zu öffnen. Bis es soweit ist kam ich leider wesentlich schlechter in die Geschichte hinein als damals beim ersten Band der Darkmouth-Reihe. Die Geschichte ist zwar wieder spannend und humorvoll, allerdings hatte "Der Legendenjäger" von allem einen Tick mehr zu bieten meinem persönlichen Empfinden nach. Protagonisten, die ich im ersten Band sehr lieb gewonnen beziehungsweise zu schätzen gelernt hatte, habe ich im zweiten Band schmerzlich vermisst. Die Szenen mit dem Gutachter Estravon Eichensprung sind zwar humorvoll und ironisch, kommen meiner Meinung nach aber bei weitem aber nicht an die Stellen aus dem ersten Band mit Mr Ernest Glad heran, auch von Finns Mutter Clara hätte ich gerne wieder mehr gelesen, aber diese taucht in "Die andere Seite" nur am Anfang und gegen Ende wieder auf, da sie sich die ganze Zeit in Darkmouth befindet, die Geschichte aber zum größten Teil auf der Verseuchten Seite spielt. In diesem Band der Reihe habe ich extrem gespürt, wie sehr eine Story abhängig von ihren Figuren ist, ganz egal, ob der Autor mit seinen Ideen, dem Spannungsaufbau und dem Witz an den Vorgänger anschließen kann. Zudem gibt es in der Darkmouth-Reihe so viele verschiedene Legenden und Wesen, dass neben der Zusammenfassung am Anfang des Buches ein Glossar wünschenswert gewesen wäre, denn mit einigen Begriffen konnte einfach nichts mehr anfangen.
So war "Die andere Seite" alles in allem zwar wieder spannend zu lesen, voller Humor und reicht von der liebevollen Ausstattung absolut an den Vorgängerband heran, andererseits war es für mich auch ein Beispiel dafür, dass manchen Reihen eine straffere Erzählweise zugute kommen würde und ein Glossar nicht nur nettes Beiwerk ist, sondern manchmal zwingend notwendig, damit sich ein Leser nach einer mehrmonatigen Abstinenz in der Buchwelt seiner Protagonisten wieder schneller zurechtfindet.
Das Ende des Buches macht einige Längen vom Anfang wieder wett und hinterlässt den Leser in spannender Erwartung des dritten Bandes und dem Wiederlesen einiger alter Bekannter...

Reihen-Info:
Der Legendenjäger
Die andere Seite
Die Legenden schlagen zurück

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.06.2016
Die kreisrunde Reise des Ika Wendou
Beisteiner, Michael

Die kreisrunde Reise des Ika Wendou


sehr gut

Der geplante Ausflug in die Berge wird für Ika Wendou zu einem außergewöhnlichen Abenteuer. Statt Bergwandern werden die Pläne seiner Familie auf die letzte Minute umgestoßen: Ikas Eltern sollen nach Serbien fliegen und dort über ein Trompetenfestival berichten.

Vom Coverdesign und den Innenillustrationen her hätte ich das Zielpublikum weitaus jünger eingeschätzt als 10 Jahre, nach der Lektüre würde ich es tatsächlich höher ansetzen als bei 10-12 Jahren oder es zum Vor- und Miteinanderlesen mit jüngeren einsetzen.
Der Inhalt des kleinen, feinen Buches steckt voller Lebensweisheiten, über deren Gehalt und Aussage man sich stellenweise leider nur dann wirklich bewusst wird, wenn man dementsprechende Erfahrungen sein eigen nennen muss.
Obwohl die Stimmung so manches Mal in eine leichte Melancholie abrutscht, überwiegt doch gerade auf Grund der Figur des Ika Wendou der Spaß und die Lebensfreude, die er bei seinem ungeplanten Abenteuer und den zahlreichen Begegnungen mit komischen Käuzen und ungewöhnlichen Wesen verspürt. Zum Glück darf der Leser ihn dabei hautnah begleiten und lernt seine ganzen Weggefährten kennen. Die Namen der Protagonisten bedienen meistens eine Alliteration, das macht Kindern beim Selbst- und Vorlesen viel Spaß.
Als erwachsener (aber natürlich auch als junger) Leser kann man der Geschichte viele Anregungen entnehmen, wie man weniger schwermütig durch das Leben gehen kann oder wie man es vermeidet Mauern gegenüber seinen Mitmenschen aufzubauen und sich dem Unbekannten gegenüber öffnet.

Michael Beisteiner hat es geschafft ein kleines Buch zu zaubern, aus dem sich sowohl Kinder als auch Erwachsene Lebensweisheiten ziehen können. Ich werde es auf jeden Fall mit etwas Abstand ein zweites Mal lesen, um zu sehen, ob mir das Buch dann noch das gleiche gibt wie beim ersten Mal oder ich bei einer wiederholten Lektüre noch ganz andere Aspekte und Lehren für mich entdecke.

Bewertung vom 19.06.2016
Kreativ-Set SurprEIS
Schmidt, Karina

Kreativ-Set SurprEIS


ausgezeichnet

Das Kreativ-Set zum Sofortloslegen ist preislich nur 3 Euro über dem reinen Heft "SurprEIS" angesiedelt, welches auch ohne Zubehör, dafür mit einer höheren Seitenanzahl erhältlich ist. Dieses Buch wartet zwar im Gegensatz zu dem hier enthaltenen Büchlein mit Rezepten auf 48 Seiten auf, wohingegen auf 32 Seiten klare Abstriche in der Auswahl gemacht werden müssen, dafür ist die Rezeptauswahl aber immer noch überraschend vielfältig und das Zubehör macht den "Verlust" gegenüber dem 48 Seitenwerk deutlich wett.

Der Lieferumfang:
Rezeptbuch mit 32 Seiten
Eisform für 3 verschiedenen Formen
3 Plastikeisstile
20 Holzeisstiele mit 5 Botschaften.

13 Euro ist ein geringes Startbudget, um eigenes Eis herzustellen. Buch und Zubehör, wie es im Kreativ-Set SurprEIS zusammengestellt ist, kommen beim Einzelkauf locker auf die 13 Euro und drüber. Man kauft hier keine Mogelpackung.
Zu Beginn ist das Buch gemeinsam mit sämtlichen Zubehör in einer Box untergebracht. Entweder kann man die farbenfrohe Box als Daueraufbewahrung verwenden oder das Eisbüchlein wird dem Regal einverleibt, das Zubehör der Küche, zumal die Holzeisstiele Verbrauchsgegenstände sind und die Plastikeisstiele bei Eisvielessern dauernd in Verwendung ;)
Die Idee auf Eisstielen Botschaften zu verstecken ist sehr witzig, die Dauerform aus Silikon von guter Qualität. Sie ist leicht zu reinigen, die gefrorenen Eis am Stil lassen sich einfach daraus lösen.

Enthaltene Rezepte:
Grundrezept Milcheis - keine spezielle Form notwendig
Grundrezept Fruchtsafteis - Eis am Stil
Frozen-Joghurt mit Kirschen - Eis am Stil
Überraschungskokoseis - in der Waffel
Minz-Schoko-Eis - Eis am Stil
Haselnusseis mit Nusskugeln - keine spezielle Form notwendig
Orangeneis in der Orangenschale
Meloneneis am Stil - Eis am Stil
Nussnougateis mit Karamellkern - spezielle Eisformen
3-farbiges-Fruchteis am Stil - Eis am Stil
Erdnuss-Karamelleis - kleine Becherchen
Mamoriertes Eis am Stil - Eis am Stil
Heidelbeerbuttermilcheis - Eis am Stil
Erdbeersandwich
Waldmeistereis - Eis am Stil
Push-up-Pop mit Gummibärchen - Push up Pop Förmchen

Bis auf wenige Ausnahmen können alle Eisrezepte entweder mit beliebigen Formen oder dem mitgelieferten Zubehör hergestellt werden.
Dank des großartigen Lieferumfangs und diversen Dingen, die ich zu hause bereits besitze, fehlen mir nur Push-up-Pops und damit fällt (vorerst) nur eins der vorgestellten Rezepte für mich zur Nachahmung aus.

Eis, Eis, Eis... Nicht das erste Buch über Eis in meinem Haushalt, aber mit Sicherheit das Rezeptheft mit den am einfachsten umzusetzenden Eissorten mit einer überschaubaren Anzahl von Zutaten und sämtlich ohne Eismaschine herstellbar.


Deswegen werden in der Sommerzeit die Creme de lá Creme aller Eisbücher wohl nicht allzu häufig ihren Regalplatz verlassen, statt dessen gibt es hier Fruchteis und Milcheis in wechselnden Zusammenstellungen und sicherlich die ersten Eigenkreationen.
Wer Sommerfrüchte, Buttermilch, Schmand oder Joghurt im Haus hat, findet in dem kunterbunten Heftchen mindestens ein Rezept, für das er nicht wegen weiteren Einkäufen des Haus verlassen muss. Die Spontanität hier aus sicher in den meisten Haushalten vorhandenen Zutaten schnelle Eiskreationen zaubern zu können, ohne vorher noch einen Einkauf planen zu müssen, ist für mich ein absoluter Pluspunkt!

Weitere Ideen und Bastelbücher findet man unter: https://www.topp-kreativ.de/

Bewertung vom 19.06.2016
Die Zeitreise
Goes, Peter

Die Zeitreise


ausgezeichnet

Peter Goes geht in "Die Zeitreise" mit dem Leser auf Entdeckungstour über Millionen von Jahren von der Entstehung der Erde bis in die 2010er-Jahre.
"Die Zeitreise" ist ein großformatiges Bilderbuch im A3-Format, in dem es auf zahlreichen Seiten mit Wimmelbuchcharakter die Welt und ihre Geschichte zu entdecken gibt.
Die Farbgestaltung, die opulente Ausstattung des Werkes, sowie die Art von Peter Goes Illustrationen erinnern an alte Lexika und Bildbände. Seite für Seite fühlt man die Liebe zum Detail, die Peter Goes in sein Werk hat einfließen lassen. Besonders beeindruckend fand ich dabei beispielsweise die Vorsatzseiten des Buches oder die Darstellung der ISBN, die in ein Dinosaurierskelett integriert ist.
Jede Doppelseite ist mit wenigen - ständig wechselnden - Grundfarben gestaltet, so dass das Auge in erster Linie auf die zahlreichen Bildausschnitte gelenkt wird, die es in jedem Zeitstrahl zu entdecken gibt.
Eine Überschrift mit dem zeitlichen Rahmen und ein kurzer Text geben auf jeder Seite eine Einführung auf den Inhalt des Wimmelbildes. Am Bilderstrahl sind zudem viele der Details mit Texten ergänzt, in welchen man nachlesen kann, um welche historischen Ereignisse es sich im Einzelnen handelt.
Lange Vergangenes wie die Geschichte der Dinosaurier, große Kulturen und Zeitalter wie das ägyptische Reich, die Inka oder das Mittelalter, finden in dem großartigen Werk ihre Erwähnung, besonders interessant für große und kleine Entdecker ist aber auch das 20. Jahrhundert, auf das sehr detailliert Dekade für Dekade eingegangen wird. Gerade was die Entwicklung der Technik angeht, wird einem hier vor Augen geführt, wie kurzlebig unsere Zeit mittlerweile ist. Ich bin mir sicher, dass viele Erwachsene ihren Kindern eher erklärende Worte zu einem Mix Tape oder dem Gameboy liefern müssen, als zu der Geschichte der Römer. Peter Goes endet mit seiner Zeitreise tatsächlich erst kurz vor dem hier und jetzt: letzte Ereignisse im Zeitstrahl sind beispielsweise der Anschlag auf "Charlie Hebdo". So gibt es nicht nur viel aus der Entstehungsgeschichte der Welt zu entdecken, sondern auch aktuelle Ereignisse, die trotz der Kurzlebigkeit der heutigen Zeit noch in aller Munde sind.

"Die Zeitreise. Vom Urknall bis heute." ist ein außergewöhnlich schön und zeitlos gestaltetes Bild- und Sachbuch, welches Leser vom Kindes- bis zum Erwachsenenalter sprachlos zurücklassen wird. Ich habe mich auf den ersten Blick darin verliebt und werde sicher noch viele Stunden damit zubringen die vielen einzelnen Details auf jedem Zeitstrahl zu entdecken und die Hintergründe, die sich dahinter verbergen.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.06.2016
Bonbon
Duda, Christian

Bonbon


ausgezeichnet

Ein kleines Mädchen findet kurz vorm Schlafengehen ein Bonbon auf dem Boden. In dem hochformatigen Buch verfolgt man nun den inneren Dialog des Mädchens, ob sie der Versuchung des leckeren, knallgelben Bonbons nachgeben soll, oder nicht: schließlich hat sie die Zähne schon geputzt. Im weiteren Verlauf werden ihre Fantasien immer verrückter, was passieren könnte, wenn sie vor dem Schlafen gehen dieses Bonbon verputzt. Dabei ist Schimpfe vom Papa noch das Geringste! Die Polizei könnte kommen, Bonbonmonster könnten sich in ihrem Bauch breit machen, sind diese Gefahren es wirklich wert für ein Bonbon kurz vorm zu Bett gehen?

Cover und Vorsatzseiten sind quietschegelb bonbonfarben und machen Lust den Inhalt dieses Buches zu entdecken, zumal der Buchtitel "Bonbon" und die Hälfte des Mädchenkopfes auf der Frontseite nicht wirklich etwas über den Inhalt des Buches preisgeben.
Im Inneren erwartet den Leser ein außergewöhnlicher, innerer Dialog mit den typischen Zeichnungen Frieses, die hier jedoch auch ihre Vielseitigkeit extrem unter Beweis stellt: man erkennt ihren Pinselstrich zwar sowohl bei den Zeichnungen des Mädchens mit ihrem Kuschelschaf genauso wie an den Figuren, die in ihrer Fantasie entstehen wie ihr schimpfender Papa oder der Polizei, dennoch sind diese zwei Welten sehr unterschiedlich auf das Papier gebracht. Das Mädchen und ihr Kuschelschaf sind grob mit dicken Buntstiften auf die Seiten geworfen, nur das bedruckte Kleid des Mädchens gibt der Figur eine definierte Struktur. Im Gegensatz zu dem Kind und ihrem Kuscheltier sind die Fantasiefiguren sehr detailliert und mit genau definierten Umrissen gestaltet.
Wie bereits in ihren anderen gemeinsamen Werken, ergänzen sich Dudas Texte und Frieses Illustrationen zu einem homogenen Ganzen, die sich gegenseitig aufwerten. Einzig die Typographie des Textes auf den letzten Seiten des Buches sagt mir - für ein Vorlesebuch - nicht ganz zu: da der Text teilweise vertikal auf den Seiten abgedruckt ist, gestaltet sich ein Vorlesen schwieriger als bei einem normalen Druckbild. Aus Sicht eines Erwachsenen oder Kind, welches schon selbst lesen kann, finde ich diese verspielte Typographie jedoch sehr ansprechend und zum Thema passend.

"Bonbon" ist eine skurrile Geschichte darüber, wie ein einfaches Bonbon zur falschen Zeit für ein kleines Mädchen zu einer großen Zwickmühle werden kann. Eine überspitzt gezeichnete, aber sicher jedem bekannte Situation, in der man sich auch als Erwachsener wiederfindet und somit ein Vor- oder Selbstlesespaß, an dem man ganz unabhängig vom Alter seinen Spaß hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.06.2016
Die Geschichte vom Löwen, der nicht schwimmen konnte
Baltscheit, Martin

Die Geschichte vom Löwen, der nicht schwimmen konnte


ausgezeichnet

Mittlerweile hat Löwe seine königlichen Starallüren abgelegt. Wo er früher noch der festen Überzeugung war, mit Brüllen alles erreichen zu können, hat er dank der liebevollen Löwin gelernt, wie wichtig schreiben und rechnen ist. Nun steht er vor einer neuen Herausforderung: er kann nicht schwimmen, na und... Schwimmen? Das ist was für Schwäne!
Doch, oje... die Löwin befindet sich in Gefahr und muss von einer gefluteten Insel gerettet werden. Wenn Löwe nicht für sich selbst über seinen Schatten springen kann, schafft er es dann wenigstens für seine geliebte Löwin?
Zum Glück ist er nicht alleine, er bekommt Tipps vom Krokodil, von einem Floh, den Fischen... aber am Ende hilft ihm etwas ganz anderes:

Die Grille am Ufer, lupft kaum ihren Hut.
"Hör zu, was du brauchst, ist einfach nur Mut!"

Also springt Löwe einfach ins Wasser und lässt seine Ängste hinter sich...
Zum Schluss punktet Löwin noch mit einem pfiffigen Einfall - was wäre der Löwe nur ohne seine Frau ;)
Vom Humor schließt diese Geschichte wieder an "Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte" an und wird auch den Lesern gefallen, die mit dem rechnenden Löwen leider nicht warm geworden sind.

Reihen-Info:
Die Geschichte vom Löwen,
... der nicht schreiben konnte
... der nicht bis 3 zählen konnte
... der nicht schwimmen konnte

Bewertung vom 19.06.2016
Schwein sein
Friese, Julia;Duda, Christian

Schwein sein


ausgezeichnet

Coco möchte nicht mehr alleine mit Mama und Papa sein und wünscht sich deshalb ein Schwein. Ohne groß über die Konsequenzen nachzudenken, fahren die Eltern gemeinsam mit Coco zu einem Bauern und erfüllen ihr diesen Wunsch. Auch wenn Schweine eine andere Auffassung von Sauberkeit haben, auf Dauer sind sie glücklich, solange sie genug zu Essen und Platz haben. Das mit dem Platz wird allerdings zum Problem als Schwein Lotte größer wird, zu groß für Cocos Kinderzimmer...
So landet Lotte genauso schnell wieder auf einem Bauernhof, wie sie ihn als kleines Ferkel verlassen hat, doch dort fühlt sie sich nicht mehr wohl, weil sie den Gestank nicht mehr gewohnt ist, das Verhalten der anderen Tiere nicht versteht und das Essen dort nicht verträgt.
Ob Lotte noch einmal ihr Glück aufspüren kann, einen Ort, an dem sie geliebt wird und Geborgenheit findet?

Drei große Lehren sollte man aus diesem Buch ziehen:
Verantwortung gegenüber anderen Lesewesen übernimmt man für sein ganzes Leben und nicht nur solange diese klein und niedlich sind.
Für ein Tier ist es wichtig einen Platz fürs Leben zu finden, an dem es Glück und Geborgenheit erfährt. Es ist kein Spielzeug oder Gegenstand, den man je nach Interesse gegen etwas anderes austauschen kann.
Bevor man sich an ein Lebewesen bindet, sollte man gewissenhaft überprüfen, ob man zusammenpasst. Zum einen also, ob die Chemie zwischen einem stimmt, vor allen Dingen aber auch, ob alle Aufgaben und Eigenheiten immer verantwortungsvoll ausgeführt und akzeptiert werden können und sich mit den eigenen Lebensumständen und Wohnverhältnissen verbinden lassen.

70 Seiten hören sich bei einem Bilderbuch nach viel Stoff an, trotzdem kommt die Geschichte mit recht wenig Text aus, vieles lässt sich zwischen den Zeilen lesen, aus den großformatigen Bildern, die Julia Friese geschaffen hat.
Die gemeinsamen Bücher von Christian Duda und Julia Friese zeichnen sich durch einen besonderen Anspruch aus, sie sind weder vom Inhalt noch von den Bildern immer glatt und geradeaus, so dass es sich anbietet die Bücher gemeinsam mit seinen Kindern zu entdecken. Sie besitzen eine Tiefe und Botschaften, dass es sich auch lohnt als Erwachsener auf Entdeckungsreise in ihren Geschichten- und Bilderkosmos zu gehen.

Schwein ist - oder hat - nicht nur Lotte: ich liebe die Vorsatzseiten mit den Schweinsnasen und die etwas fiesen Details wie Cocos Schweinsnäschen und das Holzbrett mit Blutwurst auf der letzten Seite im Buch mit den bibliographischen Angaben. Dies sind eben solche Dinge zwischen den Zeilen, die besonders aufmerksame Kinder oder Erwachsene beim Lesen und Anschauen des Buches entdecken.

Duda und Friese - ein eingespieltes Team, dessen Bücher immer einen zweiten, dritten... unendlich viele Blicke wert sind!

Bewertung vom 19.06.2016
Das André-Spielebuch
Gatzke, André

Das André-Spielebuch


ausgezeichnet

André Gatzke versammelt in seinem Spielebuch 365 Spieleideen für jeden Tag im Jahr.

Im Buch befinden sich:
Bewegungsspiele
Geschicklichkeitsspiele
Gruppenspiele
Konzentrationsspiele
Kreativspiele
Quatschspiele
Ratespiele
Sprachspiele
Wahrnehmungsspiele
Wettspiele

Nach Spielideen aus den einzelnen Kategorien kann man gezielt im Register suchen, welches sich am Ende des Buches befindet.
Jedes Spiel wird auf einer Seite vorgestellt mit einem kurzen Erklärungstext, witzigen Illustrationen von Tine Schulz, welche ab und an mit Fotos von André kombiniert sind und dem Vermerk, welches Zubehör man braucht, um das Spiel zu spielen. Obwohl die Anleitungen nicht lang sind - oder vielleicht auch gerade deswegen - merkt man, wie viel Spaß und Ideenreichtum André Gatzke in diese Spielesammlung gesteckt hat.
Das Spielzubehör besteht meist nur aus 2-3 Dingen, die man in der Regel zuhause hat, oftmals wird sogar gar nichts benötigt, um die Spiele umzusetzen, so dass einem spontanen Spielspaß, egal ob zuhause oder unterwegs, nichts im Wege steht.
Da die Erklärungen zu den einzelnen Spielen erfreulich kurz und einfach sind, können Erstleser ohne Hilfe von Erwachsenen die Anleitungen selbstständig lesen und in die Tat umsetzen. So bietet das Buch wirklich Spaß und Abwechslung über viele Jahre.
Neben bekannten Spieleideen wie Stippstoppessen, Dosenwerfen, Teekesselchen oder Schatzsuche, habe ich in dem Buch auch sehr viele Anregungen gefunden, die ich bislang nicht kannte.
Nicht jedes Spiel kann überall oder zu jeder Jahreszeit gespielt werden, aber bei der Fülle von Ideen ist das gar nicht schlimm, hier ist wirklich für jedes Wetter, jede Location und jeden Spieletyp das Passende dabei!
Durch die lockere und witzige Aufmachung lädt das Buch zum Durchstöbern und Entdecken ein, es ist kein langweiliger Ratgeber, sondern ein comicartiges Werk in prächtiger und farbenfroher Ausstattung, das alle spielebegeisterten kleinen und großen Menschen anspricht.

Weitere Spielideen von André Gatzke:
Ein Teil der Spielideen aus diesem Buch ist als Hörbuch bei der Hörcompany erschienen und ein "Appetizer" für unterwegs - da dieses Werk doch einiges an Gewicht auf die Waage bringt - mit immerhin 23 Spielideen wird bald erhältlich sein.

Bewertung vom 19.06.2016
Die Geschichte vom Löwen, der nicht bis 3 zählen konnte
Baltscheit, Martin

Die Geschichte vom Löwen, der nicht bis 3 zählen konnte


ausgezeichnet

Die Aufmachung steht der vom Schreibabenteuer des Löwen in nichts zurück: wiederum ist das Buch gestaltet wie ein Briefumschlag, nur auf den Vorsatzseiten sind dieses Mal statt vieler kunterbunter Briefmarken Zahlbilder und Lineale abgebildet, schließlich kann der Löwe diesesmal nicht zählen.

Wer begeistert von Löwes ersten Abenteuer war, ist dies nicht automatisch vom zweiten. Das zweite wird auf einer Ebene erzählt, die tatsächlich mehr ältere Leser und sogar Erwachsene anspricht. Selbst mir ging der Witz noch nicht beim Selbstlesen voll auf, sondern erst, als ich einer Lesung von Martin Baltscheit beiwohnte.
Von meiner Tochter jedoch weiß ich, dass das Buch ein paar Textstellen enthält, die ihr nicht so gut gefallen wie die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte. Dies waren Sprachwitze, mit denen sie mit 8 Jahren noch nichts anfangen konnte, und eine in ihren Augen unnötige Prügelei zwischen Löwen und einem Konkurrenten.
Trotzdem will sie noch viel, viel, viel mehr von ihrem Dschungelfreund erfahren. So kommen wir in gemeinsamer Abstimmung trotzdem auf die beste Wertung auch für diesen zweiten Band um den Löwen und die anderen Dschungelbewohner.