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Tara
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Ratingen

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Insgesamt 1325 Bewertungen
Bewertung vom 11.06.2023
Lighthouse Bookshop
Gosling, Sharon

Lighthouse Bookshop


ausgezeichnet

Eine fesselnde und emotionale Geschichte in einer wundervollen Umgebung

„Lighthouse Bookshoop“ ist ein fesselnder und emotionaler Roman von der britischen Journalistin und Autorin Sharon Gosling.

Rachel hat vor fünf Jahren auf dem Festland in einem Leuchtturm in dem Dorf Newton Dunbar im Nordosten Schottland einen Neuanfang gewagt. In dem Leuchtturm befindet sich ein Antiquariat. Rachel fühlt sich zwischen den Büchern und in der Dorfgemeinschaft - die aus äußerst unterschiedlichen Charakteren besteht - ausgesprochen wohl.
Eines Tages kommen Toby Hollingwood und Gilly – eine junge Ausreißerin - hinzu. Toby ist ein ausgebrannter Journalist, dem die Inspiration und Motivation zum Schreiben fehlt. Diese findet er in der Buchhandlung, die der Lebensmittelpunkt für die Dorfbewohner ist, wieder. Gilly sucht in dem Leuchtturm lediglich einen warmen und trockenen Ort zum Schlafen.
Als der Besitzer des Lighthouse Bookshops stirbt, sieht es zunächst so aus, als ob Rachel ihr Heim verlieren könnte und es beginnt die Suche nach dem Erben des Anwesens.

Der Schreibstil von Sharon Gosling liest sich angenehm und leicht. Sie beschreibt ihre Charaktere und deren Lebensgeschichte sehr detailliert und nimmt sich Zeit für ihre Entwicklung. Mir gefiel das Setting, der Leuchtturm, die Dorfgemeinschaft und vor allem die Buchhandlung als zentraler Ort für die Ereignisse ausgesprochen gut.

Es ist eine fesselnde Geschichte über Neuanfänge, zweite Chancen, Liebe, Freundschaft und einem Geheimnis, die mich überrascht und gut unterhalten hat.

Bewertung vom 08.06.2023
Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Marie Curie
Eliopoulos, Christopher;Meltzer, Brad

Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Marie Curie


ausgezeichnet

Marie Curie - genial illustrierte Biografie für Kinder

„Ich bin Marie Curie“ ist ein Band aus der Kinderbuch-Biografienreihe „Jede*r kann die Welt verändern!“, in dem wichtige historische Persönlichkeiten Lesern ab sieben Jahren vorgestellt werden.
In diesem Buch hat der amerikanische Schriftsteller und Comicautor Brad Meltzer die Lebensgeschichte von Marie Curie gelungen aufbereitet, ihr Leben und ihre Erfolge verständlich für die Kleinsten umgesetzt.

Die Sätze sind kurz und leicht verständlich, teilweise als Fließtext und zum Teil im Comicstil. Auf den letzten beiden Seiten befinden sich Fotos und ein Zeitstrahl, der das Leben von Marie Curie kompakt und übersichtlich darstellt.

Jede einzelne Seite wurde von dem Illustrator Christopher Eliopoulos gelungen gestaltet.

Maries Leben, ihre Zielstrebigkeit, ihr Kampfgeist und ihre Erfolge werden hier kindgerecht vermittelt. Besser lässt sich das Leben einer wichtigen und interessanten historischen Persönlichkeit mit Vorbildfunktion nicht aufbereiten. Ich hoffe auf viele weitere Bände in dieser Serie.

Bewertung vom 08.06.2023
Going Zero
Mccarten, Anthony

Going Zero


ausgezeichnet

Spannender Überwachungsthriller

„Going Zero“ ist ein dystopischer Thriller des in London lebenden Autors Anthony McCarten.

FUSION ist ein neues Überwachungsprogramm, dessen Beta Version der Social-Media-Mogul Cy Baxter gemeinsam mit den US-Geheimdiensten an zehn willkürlich ausgewählten Teilnehmern testen will. Das Programm erstellt Profile wodurch es die Handlungen der zu Überwachenden voraussehen kann. Wem es gelingt diesem 30 Tage zu entgehen, dem gehören 3 Millionen Dollar.
Die eine Hälfte der Testpersonen sind Profis und die andere besteht aus ganz normalen Bürger. Unter ihnen ist Kaitlyn Day, eine junge Bibliothekarin aus Boston, die bei der Jagd auf sich für Überraschungen sorgt.

Mit seinem Schreibstil erzeugt Anthony McCarten Spannung und das Tempo ist durchgehend hoch. Er gibt interessante Einblicke in Überwachungsmethoden, die dabei erschreckend real werden.

Abgesehen von Kaitlyn, die ihre ganz eigenen Ziele verfolgt, bekommt man zu den anderen Teilnehmern nur wenig Zugang, da sie schnell aufgespürt und geschnappt werden.
Kaitlyns Anliegen ist brisant, aber sie ist gut und sie fordert Cy heraus, der unverhältnismäßig und erschreckend reagiert.

„Going Zero“ ist ein packender, fesselnder und - hoffentlich - dystopischer Thriller in dem es um globale Überwachung und Datenschutz geht und der mir beste Unterhaltung geboten hat.

Bewertung vom 08.06.2023
Idol in Flammen
Usami, Rin

Idol in Flammen


ausgezeichnet

J-Pop-Fankultur

„Idol in Flammen“ ist ein außergewöhnlicher Roman der in Tokio lebenden Autorin Rin Usami.

Akari schwärmt für Masaki einem Mitglied einer angesagten japanischen Popgruppe. Ihre Schwärmerei geht allerdings weit über das normale Maß hinaus. Sie ist regelrecht besessen von Masaki und arbeitet nur stundenweise, um Geld für Merchandising zu verdienen. Akari schreibt einen Blog, um ihre Leidenschaft mit anderen Fans zu teilen.
Kurz zusammengefasst: Sie richtet ihr Leben nach Masaki aus.
Als sich nun in den Medien verbreitet, dass ihr Idol einen weiblichen Fan angegriffen haben soll, kämpft Akari verbissen darum, seine Unschuld zu beweisen.
Obwohl sich bei Akari alles um ihr Idol dreht, hat sie auch eine Familie, die sich um sie sorgt und möchte, dass sie an ihre Zukunft denkt und eine Ausbildung beginnt.

Ich hätte nicht gedacht, dass es Rin Usami gelingen würde, mir einen fanatischen Fan so nahe zu bringen. Aber sie schildert die Situation von Akari so gelungen, dass ich ihre Aktivitäten und Abhängigkeit nachvollziehbar fand.

Es geht in diesem Buch aber um weit mehr als nur um Fanatismus. Es ist auch gesellschaftskritisch und thematisiert psychische Probleme. Darüber hinaus werden die Macht der sozialen Medien, der Leistungsdruck in der Gesellschaft und die Schwächen sowie die Geldgier der Musikindustrie deutlich.

Akari fühlt sich von ihrer Familie unverstanden und unter Druck gesetzt. Dennoch ist es nachvollziehbar, dass ihre Eltern sich eine Ausbildung für sie wünschen und dass sie ihr Leben in den Griff bekommt.

Leider zeigt das Buch nur ein kleines Teilstück aus Akaris Leben und endet ziemlich abrupt.
Dennoch gibt es einen interessanten Einblick in die japanische Popkultur, die Musikindustrie und das Leben der fanatischen Fans.

Den unaufgeregten Schreibstil, der im starken Kontrast zu der Aufregung und dem Hype der Fans steht, fand ich sehr angenehm und er hat mir hier gut gefallen.

Die gerade mal 128 Seiten sind schnell gelesen und für mich war dies ein interessanter Einblick in die Welt der Fankultur des J-Pops, den ich empfehlen möchte.

Bewertung vom 06.06.2023
Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1
Lane, Soraya

Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1


ausgezeichnet

Emotionen, Italien und ein Familiengeheimnis – ein grandioser Auftakt

„Die verlorene Tochter“ ist der erste Band einer achtteiligen Familiengeheimnis-Saga der in Neuseeland lebenden Autorin Soraya Lane.

In 34 kurzen Kapitel, die zwischen den 1940er Jahren und der Gegenwart wechseln, erzählt die Autorin gleich zwei Liebesgeschichten.

In der Gegenwart geht es um die 30-jährige Lily, die nach Italien reist, um dort ihrem Traum zu verwirklichen. Sie möchte als Kellermeisterin arbeiten, um mehr über die Schaumweinherstellung zu erfahren. Kurz vor ihrer Abreise hat sie ein geheimnisvolles Erbstück von ihrer Großmutter väterlicherseits erhalten, das dazu führt, dass sie sich auf Spurensuche begibt.

In der Vergangenheit geht es um Estée, die eine Ausbildung zur Ballerina gemacht hat und unter ihren strengen Mutter leidet. Sie lernt Felix – den Sohn eines Bäckermeisters kennen – aber vor den Augen ihrer Mutter hat ihre Liebe keine Zukunft. Die Gefühle, die zwischen den beiden entstehen sind einzigartig und regelrecht magisch. Diese tiefen Emotionen wurden regelrecht greifbar.

Soraya Lanes Schreibstil liest sich leicht und flüssig. Sie versteht es Gefühle lebendig werden zu lassen und beschreibt ihre Charaktere authentisch und sympathisch.

Der Wechsel zwischen den beiden Erzählsträngen sorgt für Spannung und ich habe den in der Vergangenheit ebenso gerne gelesen wie den in der Gegenwart.

Durch die Beschreibung der kulinarischen Genüsse und der Landschaft wird die Atmosphäre Italiens greifbar. Da kam bei mir direkt Urlaubssehnsucht auf. Auch über die Weinlese habe ich einiges erfahren.

Nicht nur inhaltlich sondern auch optisch hat das Buch einiges zu bieten. Abgesehen von dem stimmungsvollen Cover und Innencover beginnt nämlich jedes Kapitel mit einer Abbildung des Weinguts. Eine Kleinigkeit, die das Leseerlebnis für mich gelungen abgerundet hat.

Wer Familiengeschichten, tiefe Emotionen, die Atmosphäre Italiens mag und gerne in spannende Geheimnisse eintaucht, dem kann ich dieses Buch empfehlen. Ich bin jedenfalls schon unglaublich gespannt auf den zweiten Band, der im Dezember erscheinen wird und in dem die Autorin ihre Leser*innen in das Kuba der 1950er Jahre entführen wird.

Bewertung vom 04.06.2023
Die Zeitreisende
Lemper, Ute

Die Zeitreisende


ausgezeichnet

Autobiografie einer außergewöhnlichen Frau

„Die Zeitreisende: Zwischen Gestern und Morgen“ ist die Autobiografie der Sängerin, Schauspielerin, Tänzerin, Künstlerin und Mutter Ute Lemper.

Aber schon beim Lesen des Prologs wurde mir klar, diese Frau kann auch unglaublich gut schreiben. Ihre Sätze sind gehaltvoll - so wie es ihr Leben - und jedes Wort scheint wohlüberlegt. Obwohl mir schon vor dem Lesen ihrer Autobiografie klar war, dass sie ein außergewöhnliches Leben geführt hat, bleibt sie bescheiden:

„Ich bin nicht außergewöhnlich, sondern lebe, lache und weine, wie alle anderen.“

Sie hat einen klaren Blick auf die Welt und ihr Leben, das macht sie einfach sehr sympathisch.

„30 Jahre gefüllt mit harter Arbeit und vielen Wunden, aber vielen Weltwundern.“

Auch die Art, wie sie über ihre Kinder spricht, ihre Geburt als ein emotionales Erdbeben im Herzen beschreibt, macht sie zu einer nahbaren und herzlichen Person.

Im Anschluss beginnt sie chronologisch ihr Leben darzustellen.
Sie erzählt Anekdoten, teilt Privates und von ihrer Karriere berichtet von ihren Höhen und Tiefen, macht dadurch eine Zeitreise zu sich selbst. Dabei tauchen nicht nur so einige bekannte Namen auf, sondern es wird auch deutlich welchen Einfluss das Weltgeschehen auf ihr Leben hatte.
Fotos aus verschiedensten Zeitabschnitten runden die Autobiografie dieser Ikone gelungen ab.

Das Buch ist sicherlich nicht nur für Fans der Künstlerin lesenswert, sondern auch für Leser, die eine starke Frau näher kennenlernen möchten, gut geeignet.

Bewertung vom 04.06.2023
Unsere Stimmen bei Nacht
Fischer, Franziska

Unsere Stimmen bei Nacht


ausgezeichnet

Drei Generationen - eine WG

„Unsere Stimmen bei Nacht“ ist ein aus dem Leben gegriffener Roman mit interessanten Charakteren der Autorin und Lektorin Franziska Fischer.

Gloria und Herbert Sabrowski leben in einer Villa aus dem 19. Jahrhundert in Berlin. Nachdem ihre Kinder das Elternhaus verlassen haben, nehmen sie vier Untermieter auf.
Mit ihnen leben dort der Rentner Herbert, der ein Antiquariat betreibt, Gregor – ein Chemieprofessor – mit seiner Tochter Alissa, der Student Jay und als letztes ist Lou hinzugekommen.
Lou ist bereits Mitte dreißig und bisher eher ziellos durch ihr Leben gestreift.

Die Charaktere haben nichts gemeinsam, es ist ein wild zusammengewürfelter Haufen - jeder hat seine eigenen Probleme, seine eigene Vergangenheit und Geschichte - der gemeinsam in der Villa lebt.
Obwohl es keine großen Vereinbarungen gibt, funktioniert das erstaunlich gut. Gloria fühlt sich für den Haushalt zuständig, was bis zu dem Einzug von Lou alle gerne annehmen. Durch Lou wird es in der WG lebendig und das besonders bei zufälligen Gesprächen in der Nacht.

Der Schreibstil von Franziska Fischer ist ruhig und leicht zu lesen. Sie erzählt eine ungewöhnliche Geschichte, die aber authentisch ist und direkt aus dem Leben gegriffen sein könnte. Ihre Charaktere sind eigen, aber sympathisch.

Was mir hier besonders gut gefällt ist, dass das Cover, der Titel und der Inhalt absolut stimmig sind. Um diesen Zusammenhang zu verstehen, kann ich nur empfehlen das Buch zu lesen.

Bewertung vom 03.06.2023
Halo
May, Kevin;McElroy, David

Halo


ausgezeichnet

Violater - die Entstehungsgeschichte zum Album und mehr

In „Halo: Die Geschichte hinter Depeche Modes Albumklassiker Violator“ berichten die beiden Autoren und Super-Fans Kevin May und David McElroy über die Entstehung des Albums Violater. Es ist bereits das siebte Album der britischen Synthie-Pop-Band, die auch zuvor schon großen Erfolg mit ihrer Musik hatte. Aber mit „Violater“ erreichen sie den Höhepunkt ihrer Musikgeschichte. Es ist der erfolgreichste Longplayer der Band.

Wer nun gerne mehr über die Geschichte zum Album erfahren möchte, der liegt mit diesem Buch genau richtig. Es gibt interessante und wissenswerte Details aus einer neuen Perspektive. Hier kommen die Fans ihren Musikern Martin Gore, Dave Gahan, Andy Fletcher und Alan Wilder ganz nahe.

Das Buch besteht aus Interviews, Gesprächen mit den Produzenten, Studiomusikern und Cover-Designern, schwarz-weiß Fotografien im typischen Stil der 1990er Jahre und Hintergrundinformationen. Alles liest sich leicht und abwechslungsreich.

Abschließend gibt es einen beeindruckend, dichten Zeitplan vom 18. Juni 1988 bis zum 27. November 1990, der mich staunen ließ.

Bewertung vom 03.06.2023
Die Reisenden der Nacht
Correa, Armando Lucas

Die Reisenden der Nacht


ausgezeichnet

Ergreifende Schicksale aus dem Zweiten Weltkrieg

„Die Reisenden der Nacht“ ist ein erschreckender und ergreifender Roman des in in Manhattan lebenden Autors Armando Lucas Correa, der unter die Haut geht.

Die Handlung startet im März 1931 in Berlin. Die Schriftstellerin Ally Keller liegt in den Wehen und bekommt eine Tochter – Lillth. Der Vater ist ein schwarzer Musiker - Marcus - den sie in Düsseldorf kennengelernt und unfreiwillig zurückgelassen hat. Mit einem Mischlingskind ist das Leben für sie alles andere als leicht und sie traut sich nur in der Nacht, wenn es dunkel ist, mit Lilith auf die Straße. Ally ist einsam und bekommt die Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus zu spüren. Ein kleiner Lichtblick ist ihr Nachbar, der Professor Bruno Bormann, der für Lilith wie ein Opa ist. Die politische Lage spitzt sich zu und Ally wird klar, dass sie ihre Tochter wegen Hitlers Rassenideologie nicht bei sich behalten kann. Schweren Herzens entscheidet sie sich Lilith gemeinsam mit den jüdischen Ehepaar Herzog nach Kuba reisen zu lassen.

Der Schreibstil von Armando Lucas Correa liest sich trotz der schwere der Thematik leicht. Abgesehen von einigen wichtigen Rückblicken erzählt er seine Geschichte chronologisch und beginnt jedes Kapitel mit einer Orts und Jahresangabe.
Nachdem sich Ally von Lilith getrennt hat, steht nun diese zunächst im Vordergrund. Wie bereits dem Klappentext zu entnehmen ist, ändert sich dies und im Verlauf der Handlung lernen wir vier Generationen und damit auch vier Frauen kennen.
Aus meiner Sicht hat das Buch viel zu wenig Seiten. Jede der Protagonistinnen hat ein ergreifendes Schicksal und hätte Stoff für ein eigenes Buch geboten. So wird vieles nur angerissen und es fehlt an einigen Stellen an Tiefe.

Die historischen Ereignisse hat der Autor gut recherchiert und sie gelungen mit der Handlung verwoben. Sowohl die geschichtlichen Hintergründe aus Deutschland als auch die Ereignisse in Kuba sind erschreckend und ergreifend. Vieles war mir bekannt und trotzdem sorgen die hier beschriebenen Einzelschicksale für Fassungslosigkeit.

Mit den abschließenden „Anmerkungen des Autos“ hat Armando Lucas Correa seinen Roman gelungen abgerundet.
Auch wenn ich mir mehr Details gewünscht hätte und mir die Zeitsprünge so manches mal zu groß erschienen, für mich ist dies ein gelungener historischer Roman, der dafür sorgt, dass ein Stück Geschichte unvergessen bleibt.

Ich werde dieses Buch sicherlich noch lange im Gedächtnis behalten.

Bewertung vom 03.06.2023
Liebste Tochter - Du lügst so gut wie ich
Douglas, Claire

Liebste Tochter - Du lügst so gut wie ich


sehr gut

Eine spannende Familiengeschichte

„Liebste Tochter – Du lügst so gut wie ich“ ist eine spannende Familiengeschichte der in England lebenden Journalistin und Autorin Claire Douglas

Die Handlung beginnt mit einem kleinen Schockmoment. Saffy und ihr Mann Tom renovieren und während Saffy bei der Gartenarbeit ist, kommt einer der Bauarbeiter auf sie zugelaufen und berichtet, dass sie ein menschliches Skelett gefunden haben. Es werden zwei Skelette freigelegt und die Polizei beginnt zu ermitteln. Aber auch Saffy setzt alles daran herauszubekommen, was passiert ist und beginnt zusammen mit ihrer Mutter nachzuforschen. Zum Todeszeitpunkt hat Saffys inzwischen demente Großmutter Rose in dem Haus gelebt.

Die Ereignisse werden aus der Perspektive verschiedener Charaktere geschildert. Ab und zu gibt es Rückblenden, die zunächst Fragezeichen hervorrufen, aber sich letztendlich zu einem runden Gesamtbild zusammenfügen.

Während sich in der erste Hälfte die Geschehnisse eher gemächlich entwickeln, wird es in der zweiten Hälfte richtig spannend und es wurde für mich fast unmöglich das Buch nochmals aus der Hand zu legen.

Neben der Aufklärung der Mordfälle geht es um eine spannende Familiengeschichte mit interessanten Charakteren. Es gibt reichlich Lügen und obwohl es sich um einen Thriller handelt, wird es weder blutrünstig noch brutal.
Vielmehr hat die Story einiges an Tiefe und behandelt zwischen den Ereignissen Themen wie Liebe, Gewalt und Demenz.

Hier ist nichts wie es scheint und das gilt sogar für diesen Roman, den ich eher als spannende und tragische Familiengeschichte und weniger als Thriller gelesen habe. Dennoch wurde ich gut unterhalten und kann es Liebhabern von spannenden Familiengeschichten nur empfehlen.