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Benutzername: 
Samy86
Wohnort: 
Krickenbach
Über mich: 
Lesejunkie und Wanderratte...

Bewertungen

Insgesamt 536 Bewertungen
Bewertung vom 08.05.2016
Unheilsblick / Die Töchter der Elfe Bd.2
Boyle Rodtnes, Nicole

Unheilsblick / Die Töchter der Elfe Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt:

Für Birke und Rose beginnt ein komplett neues Leben. Seit sie hinter das Geheimnis ihres Vater gekommen sind und nun wissen, dass ihre Schwester Erle nicht wie geglaubt Tod ist, sondern von ihrem Vater an den Wassermann geopfert wurde, wollen sie mit ihm nichts mehr zu tun haben und beschreiten auf sich allein gestellt ihren Alltag. Jedoch ist es nicht so einfach wie sie es sich erhofft hatten, denn die Stadt ist gesäumt voller Plakate mit dem Gesicht des vermissten Benjamin, Rose Ex-Freund, und da nur die Beiden & ihr Vater wissen was wirklich mit Benjamin geschah, wird es immer schwerer die Wahrheit zu verbergen.

Als dann auch noch Aske auftaucht und vorgibt sie beschützen zu wollen und dies im Auftrag ihrer Tante, wächst in Birke ein magischer Bann heran, der sich Gefühlstechnisch immer mehr an seine Seite treibt. Aber sie kann doch nicht in Aske verliebt sein, ist sie doch glücklich mit Malte? Was ist der wahre Grund, dass Aske so plötzlich aufgetaucht ist? Und erhofft sich ihre Tante so, dass Birke und Rose ins Reich der Feen kommen werden?

Es bleibt jedoch nicht viel Zeit darüber nachzudenken, denn die Leiche von Benjamin wird aufgefunden und die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen. Jetzt heißt es für Birke, die Warnrufe ihres Verstandes auszuschalten und Aske vollkommenes Vertrauen zu schenken!

Meine Meinung:

Der erste Band der „Die Töchter der Elfe“ – Trilogie konnte mich trotz kleinerer Schwächen schon total in ihren Bann ziehen. Jetzt mit dem zweiten Band ist der Autorin Nicole Boyle Rodtnes ein überzeugender Nachfolger gelungen, der mit ordentlich Spannung, überraschenden Wendungen und überschlagenden Ereignissen, den Leser total begeistert.

Die Mädels Birke und Rose erscheinen nicht nur durch ihre bisherige Situation gereift, sondern auch auf zarte Art sehr verletzlich und dennoch sehr selbstbewusst. Birke hat quasi sowas wie die Mutterrolle übernommen und stellt sich zum Schutz ihrer gebrochenen Schwester so einigen Herausforderungen. Während der Handlung konnte ich einen guten Draht zu ihr aufbauen und bin gerne an ihrer Seite durch die Handlung geschritten.

Aske ist geheimnisvoll, sympathisch und absolut magisch. Er bringt frischen Wind in die Handlung und wickelt nicht nur Birke und die Mädchenwelt gekonnt um den Finger.

Das einzige was mich etwas störte war der Verlauf der Dialoge. Mir wurde zu oft „ Er sagte“, „Sagte er“ oder ähnliches wiederholt. So dass es in dieser Zeit manchmal zu einem stocken des Leseflusses kam und etwas eintönig wirkte. Sie hätten etwas fließender wirken oder gar eine anderes Satzende ausgesucht werden können.

Dennoch, wenn man das Gesamtwerk dann in Augenschein nimmt ist es eine gelungene Fortsetzung, die die Neugier auf den Abschlussband wecken konnte.

Fazit:

Eine absolut gelungene Fortsetzung, die meine Erwartungen zum Teil sogar noch übertreffen konnte und meine Neugier auf den Trilogie-Abschluss geweckt hat.

Bewertung vom 03.05.2016
Dunkler Bann / Spellcaster Bd.2
Gray, Claudia

Dunkler Bann / Spellcaster Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt:

Nadia kann ihr Glück kaum fassen. Das Böse besiegt, die große Liebe an ihrer Seite und eine unscheinbar beste Freundin, die ihr Leben bereichert. Doch das Glück ist nicht von langer Dauer, denn Elizabeth ist zurück und dieses Mal böser denje und mit unheimlicher Begleitung! Um ihren höllischen Plan umzusetzen ist ihr jedes Mittel recht und eine blutige Spur bahnt sich ihren Weg – Denn ihr Plan ist es, die ganze Stadt in ewige Dunkelheit zu stürzen.

Nadia wird mehr als deutlich vor Augen geführt, dass es höchste Zeit wird, mehr über ihre Hexenkunst zu lernen, aber wie viel ist sie bereit dafür zu geben, denn der Preis ist enorm hoch! Aber ist er es auch wert ihn zu zahlen?

Meine Meinung:

Mit Band zwei ihrer „ Spellcaster-Reihe“ legt die Autorin nochmals einen ordentlichen Zahn zu und überrascht mit Spannung, viel Magie und einer riesen Portion des Grauen. Dachte der Leser er könnte mal kurz ausschnaufen und sich am Glück von Nadia und Co laben, so hat auch er sich sehr getäuscht. Elizabeth ist zurück und hat einen bösen Gefährten an ihrer Seite, der durch geschickte Intrigen ein Netz des Bösen um die Stadt, die Protagonisten und auch den Leser spannt, aus dem es so schnell kein Entkommen zu geben scheint.

Der Leser wird auf ein Abenteuer geführt in dem die Macht des Bösen endlich seinen gehofften Erfolg feiern kann, doch hat diese den Plan ohne die Gegenwehr von Nadia, Mateo und Verlain gemacht, die ihm alles entgegen zu bringen versuchen, was sie in kürze auffahren können. Mit viel Überraschungen, Wendungen und einigen Intrigen wird der Leser immer wieder auf eine neue Fährte geführt und weiß bis zum Ende nicht, wie das Buch seinen Abschluss finden wird. Durch diesen Aspekt schürt die Autorin zugleich die Neugier auf den dritten Band, der im September erscheinen wird und man kann es kaum abwarten bis es endlich soweit ist!

Der Schreibstil ist einfach phänomenal. Locker, spritzig und extrem flüssig führt er den Leser durch die Seiten und lässt nicht viel Freiraum zum Luft holen. Spannend, vielschichtig und überraschend gestaltet sich die Handlung bis zum Schluss. Absolut gelungen und sehr empfehlenswert!

Nadia hat bisher einen enormen Reifeprozess durchgemacht und ich mochte sie vom ersten Moment an. Sie ist intelligent, strotzt vor Ideenreichtum und hat ein riesengroßes Herz.

Mateo ist richtig taff und trägt das Herz am rechten Fleck. Er hat sich seinen Umständen angepasst, auch wenn dieses Mal seine heile Welt ordentlich aus den Fuhren gerät, behält er einen klaren Kopf und stellt sich seinen Herausforderungen.

Verlain, hach, ich liebe sie! Sie ist weiterhin ein unscheinbares und geheimnisvolles Wesen, und dennoch spielt sie eine sehr wichtige Rolle in der gesamten Handlung. Ich habe mich sehr gefreut, dass die Autorin dieses Mal auch ein starkes Augenmerk auf sie gelegt hat und dem Leser diesen tollen Charakter näher bringt.

Auf dem Cover findet dieses Mal Verlain ihre erhoffte Aufmerksamkeit. Es verschafft ihr Leben und Glanz, und macht den unscheinbaren Charakter so, greifbar für den Leser.

Fazit:

Eine grandiose Fortsetzung, die die Neugier auf den Folgeband schürt und dem Leser nur einen kleinen Einblick verschafft, mit welchen Problemen die Charaktere weiterhin zu kämpfen haben. Ein Kampf gegen das Böse, der anscheinend nie ein Ende nehmen wird! Spannend, vielschichtig und absolut lesenswert!!!

Bewertung vom 02.05.2016
Im Jahr des Affen
Luu, Que Du

Im Jahr des Affen


sehr gut

Inhalt:

Mini lebt mit ihrem Vater in Herford, der dort ein Chinarestaurant betreibt, nur unter Strom steht und urplötzlich durch einen Herzinfarkt aus dem Alltag gerissen wird. So kommt es, dass Mini das Kommando im Restaurant übernehmen muss, den ganzen Tag hart schuftet und alle Aufgaben meistern muss, die sich ihr in den Weg stellen. Dazu gehört es nun mal auch sich durchzusetzen, auch wenn es ständigen Ärger & Streit mit dem Koch bedeutet, der ihr wenig Respekt rüber bringt. Aber wäre dieses Elend nicht schon genug, so hat sich auch noch Onkel Wu zu einem Deutschland Besuch angekündigt. Der traditionsbewusste Chinese holt die Vergangenheit wieder hoch: das frühere Leben, die gefährliche Flucht als Boatpeople aus Vietnam.

Mini muss einen klaren Kopf bewahren und befindet sich in einem ständigen Spakat zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, dabei will sie nur eins – Ihr eigenes Glück und weniger Stress für ihren ausgelasteten kranken Vater!

Meine Meinung:

Que Du Luu hat einen sehr poetischen, realistischen und unterhaltsamen Roman geschrieben, der den Leser auf eine Reise entführt, die sehr gefühlvoll und authentisch schildert, welche Qualen, Schmerzen und Ängste Migranten mit sich führen. Wie es ist anders zu sein, einen Platz zu finden an dem man sich heimisch und respektiert fühlt, und die Suche nach dem großen Glück!

Sie offenbart auch einige Einblicke über die Kultur, Mythen und den Glauben chinesischer Mitbürger, weckt die Interesse an diesem Land und führt den Leser auf einer empathischen Gefühlsebene an die Geschichte von Mini und ihren Vater heran, so dass man Freud, Leid, Schmerz und Ängste auf eine Art selbst verspürt und verarbeitet.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und hat einen bildlichen Touch. Man kommt sehr flüssig voran, aber leider gab es einen kleinen Haken an der sonst so tollen Geschichte. Es ist sehr interessant viel über das Land und seine Einwohner zu erfahren, und auch der bunte Mix der Sprachen hat mir Spaß bereitet, dennoch ließ es oft den Lesefluss stocken, denn wird oft mit chinesischen Wörter oder Sätze gearbeitet, die einmal übersetzt werden und ein anderes Mal ohne Übersetzung hingenommen werden, vielleicht auch, weil es oft ähnliche oder gleiche Worte sind, die folgen, dennoch sagt selbst die Protagonistin selbst, dass manche Wörter übersetzt unterschiedliche Bedeutungen im Deutschen oder gar im chinesischen haben. So wird es schwer zu unterscheiden, was gerade gemeint ist und mit gut Glück kann man aus dem Kontext eine Vermutung erahnen. Da hätte ich mir vielleicht etwas weniger oder aufschlussreichere Schilderungen gewünscht.

Mini ist eine taffe, schlagfertige und manchmal etwas egoistische Protagonistin, die mir dennoch sehr sympathisch war. Sie hat es nicht gerade einfach, denn in den Augen ihres Onkels ist sie nämlich eine Banane, d.h. außen Gelb und innen Weiß, und dies lässt er sie auch mehr als deutlich spüren. Es ist sehr schön gestaltet, wie sie sich gegen die Vorurteile durchsetzt und allen zeigt, welches Potential wirklich in ihr steckt.

Wie schon viele Bücher aus dem Königskinder Verlag, ist auch dieses Mal viel Liebe zum Detail in die Covergestaltung gesteckt worden und man weiß nicht was man mehr bewundern soll: „ Das Cover oder das Buch ohne Schutzumschlag!?“ Beides ist wieder ein absoluter Hingucker!

Fazit:

Eine sehr authentische Geschichte über das Leben in einem fremden Land, der Umgang miteinander, wahre Freundschaft und Familienzusammenhalt, kulturelle Aspekte, aber auch das anders sein und dazu stehen!

Bewertung vom 01.05.2016
Im Auftrag der Ölsardine / Winston Bd.4 (3 Audio-CDs)
Scheunemann, Frauke

Im Auftrag der Ölsardine / Winston Bd.4 (3 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Inhalt:

Eigentlich sollte es ein lockeres und geselliges Weihnachtsfest mit Freunden und Familie werden, zu mindestens war das der Plan von Kater Winston. Doch es kommt alles anders als gedacht, denn Winston landet in der Tierklinik mit einer saftigen Magenverstimmung. Der Schock folgt jedoch direkt, denn was wie eine Magenverstimmung scheint, stellt sich dann als eine Vergiftung heraus.

Alle Spuren führen zu Feinkosthändler Sandro, der derzeit von einem unbekannten Täter erpresst wird und die Drohungen in Richtung Giftanschläge geht oder ist alles nur vorgetäuscht und der Feinkosthändler steckt selbst dahinter? Für Winston und seine Freunde steht fest, es muss schnell eine Lösung her, denn der heimtückische Täter schreckt vor nichts zurück!

Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…!



Meine Meinung:

Dieses Hörbuch hat mir richtig Spaß bereitet. Nicht nur der quirlige und durchdachte Charakter von Kater Winston lies mich schmunzeln und weckte meinen Ermittlerinstinkt, sondern die Handlung und Freunde des Katers machten dieses Hörbuch zu etwas besonderen.

Das vierte Abenteuer des tierischen Ermittlers führt den Hörer auf die Fährte eines Täters, der keine Mühe scheucht und einen kleinen Feinkosthändler in Angst und Schrecken versetzt. Schnell ist ein Verdächtiger gefasst, doch ist es der Richtige? Alles spricht für ein „ Nein!“, denn kurz darauf landet Winston mit Vergiftungserscheinungen in der Tierklinik. Der Aufbau ist spannend, warmherzig und witzig gestaltet, was unter anderem auch an den Sprecher, dem bekannten Komiker Oliver Kalkofe, liegt, der dem Hörbuch und den Charakteren Leben einhaucht und das Gesamtpaket zu einem absoluten Hörgenuss werden lässt.

Die Autorin Frauke Scheunemann hat auch mit ihrer Grundidee und deren Umsetzung, den Nerv der Zeit getroffen und weiß wie sie ihre Lese und Hörer begeistert, um den Finger wickelt und enorm viel Spaß an die Seiten bzw. die Radioboxen fesselt.

Das Cover besticht eher durch seine Schlichtheit und der Darstellung des Hauptcharakters Kater Winston. Dennoch bleibt das Cover in den Gedanken haften und hat somit einen riesen Wiedererkennungswert!

Fazit:

Ein unterhaltsames und witziges Abenteuer eines tierischen Ermittlers, den man nicht nur sofort ins Herz schließt, sondern sich durch seine quirlige und sympathische Art anstecken lässt!

Bewertung vom 30.04.2016
Herz verloren, Glück gefunden
Laffert, Christiane von

Herz verloren, Glück gefunden


ausgezeichnet

Inhalt:

Victoria dachte immer, dass sie eine traumhafte Ehe führen, wundervolle Kinder großziehen und glücklich bis ans Ende ihrer Tage sein wird. Doch die Realität hat ihr anderes gelehrt. Als Hausfrau und Mutter führt sie ein beschauliches Leben in einen noblen Vorort Hamburgs, immer darauf bedacht den guten Ruf zu wahren, denn ihr beruflich erfolgreicher Ehemann aufgebaut hat. Doch wer denkt an sie und ihre Wünsche? Hubertus hat sich sein Leben rund um die Bank aufgebaut, findet bei jeder Gelegenheit etwas an Victoria auszusetzen und ihre beiden Kinder tanzen ihr auf der Nase herum. So kommt es der sonst so schüchternen Victoria recht gelegen, als ihre beste Freundin Emily mit einer abenteuerlichen Idee um die Ecke kommt – Ein Kurztrip in einen angesagten Ski-Resort, getarnt als Society-Reporterin. Als ungebundene Jetsetterin genießt sie die neu gewonne Freiheit weit weg von den Nörgeleien ihres Ehemannes. Doch Lügen haben kurze Beine und kommen irgendwann ans Tageslicht! Genau dies muss auch Victoria schmerzlich feststellen als im Fahrstuhl des Luxushotels unverhofft auf den gutaussehenden Constantine trifft und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Wären da nicht ihre Lügen, die ihr im Weg stehen und die Realität, die in Hamburg auf ihre Heimkehr wartet…

Wie soll Victoria ihr eigenes Gesicht wahren und aus der Misere herauskommen? Aber noch mehr fragt sie sich, was sie wirklich will im Leben?

Meine Meinung:

Zu dem Buch fällt mir eigentlich nur ein Wort ein, nämlich „WOW!“ Getarnt als typischer Liebesroman mit Leidenschaft, Drama und einer bewegenden Geschichte, entpuppte sich dieser Roman zu einer wirklichen Überraschung. Dabei ist die Geschichte nicht neu erfunden und gibt es in vielfältigen Varianten, sondern die Hauptprotagonistin macht diesen Roman so einzigartig.

Victoria war mir sofort super sympathisch. Wirkt sie so unglaublich schüchtern und absolut nicht selbstbewusst. Ordnet sich ihrem Mann unter, steckt seine Nörgeleien anscheinend locker weg und kümmert sich liebevoll um ihre Kids, so verbirgt sich hinter dieser Fassade eine lustige, selbstsichere und liebevolle Frau der Ende 30ziger. Tollpatschig stolziert sie durch den Ski-Resort, versucht ihre neue Identität zu bewahren und doch bleibt bzw. ist sie immer noch sie selbst, und genau diese Eigenschaft zieht den charmanten Geschäftsmann Constantin wie magisch an. Was ihr Mann als negativ an ihr betrachtet, sieht Constantin als wahre Größe an und liebt es an ihr. Kein Wunder, dass Victoria sich zwischen den Beiden nicht entscheiden kann und sich wie magisch von der Bewunderung angezogen fühlt.

Der Schreibstil von Christiane Laffert macht die Handlung zu einem phänomenalen Lesevergnügen. Locker, stilvoll und voller Humor präsentiert er die Geschichte von Victoria und lässt den Leser tief in die Geschichte eindringen. Durch seine flüssige Art huscht man nur so durch die Seiten und man möchte das Buch nicht mehr so schnell aus der Hand legen.

Das Cover ist verspielt, romantisch und hat einen leichten Girlietoutch. Ich finde es sehr ansprechend gestaltet und mit seinen zahlreichen Details lädt es auf eine Entdeckungsreise ein.

Der Roman wird aus der Perspektive von Victoria erzählt und bringt ihn und seine Charaktere dem Leser so unglaublich greifbar und sehr realistisch näher.

Fazit:

Ein Buch zum Wohlfühlen, fallen lassen und schmunzeln, und ein unbeschreibliches Lesevergnügen!

Bewertung vom 24.04.2016
Götter
Hofmann, Will

Götter


ausgezeichnet

Inhalt:

Agnes und Günter leben in einer Welt voller Unterdrückung, Gewalt und Ausbeute. Deutschland ist geteilt in vier geheime Reservate, die nach Geschlechtern getrennt sind, jedoch das gleiche Elend herrscht. Die Menschen werden dort als Sklaven gehalten und von den sogenannten Götern körperlich und sexuell ausgebeutet. Diese machen sich ihre Herrschaft zu nutzen und fordern alles von ihren Untertanen. Sie fühlen sich als Herren über Leben und Tod, und führen ein sehr strenges Regiment, dass im äußersten auch vor einer Todesstrafe keinen halt macht.

Agnes und Günter gelingt die Flucht aus dem Todesregime der Götter und sie beginnen ein neues Leben in Freiheit, auch wenn es bedeutet, dass sie bei Null anfangen und alles von Neuem erlenen müssen. Doch auch mit jedem Tag in Freiheit wächst der innige Wunsch in ihnen, sich an den Sklaventreibern zu rechen und die vermeintliche Götter zu entmachten.

Doch ist es dieser Kampf wert und wie sollen sie ihren Wunsch realisieren? Eins wissen Beide gewiss, denn wenn es zu einem verbitterten Racheakt kommen wird, wird nicht nur ihr Blut fließen, wenn es schief gehen sollte!

Meine Meinung:

Der Klapptext klingt sehr spannend und hat sofort meine Neugier auf sich gezogen. Wirkt das Cover ja eher wie ein Buch, das über einen Krieg berichten wird. Im Nachhinein ist es mit anderen Augen gesehen, auch eine Art Krieg der in Deutschland zu herrschen scheint.

Die Erzählperspektiven verleihen einen tiefen Einblick in das Leben der einzelnen Protagonisten und ihre Sicht auf die Geschehnisse in Deutschland und den dort geführten Reservaten. So werden die Emotionen sehr greifbar und intensiv auf den Leser übertragen. Es verschafft dem Leser die Möglichkeit sich mit den Begebenheiten auseinander zusetzen und es wird so zu einem realitätsnahen und einzigartigen Leseerlebnis, was auch viele erschreckende Eigenschaften mit sich bringt.

Der Schreibstil von Will Hofmann ist jedoch nicht ganz leicht zu verdauen. Er wirkt für so eine spannende und actionreiche Handlung sehr verniedlicht, was die Geschehnisse eher ungläubig und lapidar erscheinen lässt und der gewünschte Effekt von Spannung, Action, die mitschwingende Gewalt und Dramatik vollkommen verloren geht.

Fazit:

Die Grundidee ist wirklich klasse und die Umsetzung wäre gelungen, wenn der Autor auf einen passenderen Schreibstil gesetzt hätte. Zwar wurde ich sehr gut unterhalten, aber es schwang immer ein etwas gelangweiltes und liebliches Gefühl mit, was in manchen Szenen sehr störte in denen es eigentlich hoch hergehen sollte. Eigentlich total schade, denn es ist ordentlich Potential vorhanden um dieses Buch einzigartig werden zu lassen.

Bewertung vom 23.04.2016
Nur drei Worte
Albertalli, Becky

Nur drei Worte


ausgezeichnet

Inhalt:

Simon ist hin und weg, seit er Blue via Internet kennen gelernt hat und täglich mit ihm E-Mail-Kontakt pflegt, schwebt er auf Wolke 7. Das Dumme daran ist nur, dass er es mit niemandem teilen kann, denn niemand weiß um sein Geheimnis. Doch als dann seine E-Mails in falsche Hände gerät, drohen seine intimsten Gedanken, Blues Intensität und auch seine, und das vertraute Gefühl jemand an seiner Seite zu wissen, der so denkt und fühlt wie er, ans Tageslicht zu kommen und wie eine Seifenblase zum Platzen gebracht zu werden. Simons heile Welt steht Kopf und er zu allem bereit um sie wieder gerade zu rücken…

Meine Meinung:

Total neugierig war ich auf diese Handlung, die aus der Sicht von Simon, einem Jungen voller Geheimnisse und innige Wünsche, erzählt wird. Selten ist der Aspekt, eine Handlung aus der Sicht eines Jungen zu erfahren und zu lesen. Ein kleines Neuland für mich und eine wundervolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Der Schreibstil von Becky Albertalli weckte in mir Sehnsüchte, Hoffnung und lies die Geschichte auf eine unergründliche Weise zu Meiner werden, obwohl ich mit Simon so rein gar nichts gemein habe. Locker, jugendlich und authentisch schildert er die Geschichte von Simon und lässt das Gelesene nur so dahin fließen.

Simon war mir sofort sympathisch und ich konnte mich sehr gut in ihn hineindenken und fühlen. Ich mochte sein leidenschaftliches und quirliges Auftreten, und dennoch hat er was Schüchternes und Geheimnisvolles an sich.

Simons Umfeld und vor allem seine Freunde sind super gestaltet, Runden die Handlung durch ihre unterschiedlichen Charaktereigenschaften ab. Durch all die Vielfalt an Charakteren und der Realität, die mitschwingt, wird dieser Roman zu einem puren Lesegenuss!

Ich muss gestehen, dass ich die Dialoge zwischen Blue und Jaques in mich eingesogen habe und es immer Sehnsüchtig herbei gesehen habe, endlich wieder die Emails der Beiden zu verschlingen. Bei den Handlungssträngen war es so, dass sie mir manchmal etwas langatmig erschienen, aber eher nur aus dem Grund, dass ich unbedingt wissen wollte wer hinter Blue steckt und was er so an versteckten Informationen preis gibt, die seine Identität eventuell verraten könnten. Aber genau dies ist der Autorin so gekonnt gelungen, die Spannung und den Nervenkitzel um Blue zu entlarven bis zum Schluss geheim zu halten. Und dann kam die riesen große Überraschung mit der ich bis zum Ende nicht gerechnet habe!

Die Handlung ist sehr authentisch umgesetzt und zeigt dem Leser sehr klar auf, wie schwer es für einen jungen Menschen ist, wenn er sich anders fühlt und es eigentlich in die Welt hinausposaunen würde wie glücklich er ist, aber es nicht kann. Vielleicht aus Angst, Scharm und Selbstzweifel.

Fazit:

Eine wundervolle Handlung über Freundschaft, Zusammenhalt, Liebe und Dramatik, einem Coming Out mit all seinen Facetten, dem Umgang mit dem Anders sein. Mit einem dezenten Hauch an Humor, wundervoll gestalteten Dialogen und vor allem sehr viel Realität, die das Ganze zu einem puren Lesegenuss werden lassen, den man sich absolut nicht entgehen lassen sollte.

Geht ins Herz, bleibt im Kopf und hängt noch lange nach – Ein unvergessliches Lesevergnügen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.04.2016
Blutring
Ruebenstrunk, Gerd

Blutring


ausgezeichnet

Inhalt:



Als Daniel von seinen Eltern zu einem Kurzurlaub nach Barcelona mitgenommen wird, hat er eine böse Vorahnung, die sich bewahrheiten soll, denn der Urlaubstripp stellt sich als Kennenlernphase seiner neuen Heimat heraus. Schweren Herzens nimmt er Abschied von Deutschland, seinen Freunden und alten Gewohnheiten, und tut sich schwer sich in seiner neuen Heimat einzuleben. Einzig ein alter Mann am Einkaufscenter gibt ihm das Gefühl, etwas gute tun zu können und so spendet er ihm und seinem treuen haarigen vierbeinigen Begleiter als einmal ein Schmankerl aus dem Laden.

Doch als der alte Mann vor dem Einkaufsladen zusammen bricht und kurze Zeit später im Krankenhaus verstirbt, nimmt Daniels Leben eine neue Wendung…

Denn…

Ein alter Mann, der ein dunkles Geheimnis mit in den Tod nimmt. Ein Junge, der in einem vergilbten Buch erste Hinweise auf eine Verschwörung findet. Und ein Mädchen, das wissen will, was tatsächlich hinter den alten Familiengeschichten steckt. ( Quelle Thienemann Verlag)

Eine abenteuerliche Schnitzeljagd auf Leben und Tod quer durch Barcelona beginnt um den legendären Blutring zu finden und das lange gehütete Geheimnis seines Daseins zu bewahren…

Meine Meinung:

Anfangs hatte ich so meine Zweifel, ob das Buch wirklich meinen Geschmack trifft und meine Begeisterung für sich entfachen wird. Der geheimnisvolle Klapptext weckte dennoch meine Neugier und kurz nach Lesebeginn waren meine anfänglichen Zweifel auf einmal wie weggeblasen und ich wurde von einer enormen Abenteuerlust gepackt!

Zwar kam ich erst mal etwas schleppend voran, da zu Beginn der Augenmerk auf Daniel und sein Leben gerichtet wird, aber spätestens mit dem Tod des alten Mannes und dem Familiengeheimnis war ich wie gefangene in den Seiten und wollte genauso wie die Protagonisten das Unheil abwenden und den Blutring finden!

Der Schreibstil hat es mir wirklich sehr angetan. Nicht nur das er leicht und sehr flüssig zu lesen ist, er entfesselt auch im richtigen Moment die aufkommende Spannungen, passt sich den Emotionen an und weiß die Neugier konstant aufrecht zu erhalten.

Aber auch seine bildliche Darstellungsweise ist ein Charakterzug, der den Schreibstil so faszinierend macht. Es kam nicht nur Urlaubsstimmung auf bei mir, sondern ich konnte mich gedanklich an die einzelne Schauorte hin teleportieren und die Details wurden dann noch dank Google verfeinert! ;) Als Leser bekommt man wirklich sehr viel Anschauungsmaterial geboten und auch alte Bräuche, Bauwerke und Mythen werden aufgegriffen und wundervoll in die Handlung eingearbeitet. So lernte man nicht nur viel aus vergangenen Tagen von Barcelona sondern auch das jetzige Erscheinen wurde sehr detailliert und anschaulich präsentiert.

Fazit:

Dem Autor Gerd Ruebenstrunk ist ein wahres „zeitreise Abenteuer“ gelungen, welches man sich absolut nicht entgehen lassen sollte. Er vermischt Vergangenheit und Gegenwart einer sehr schönen und bekannten Stadt so lebhaft, dass man sich selbst an den Ort des Geschehens versetzt fühlt und gemeinsam mit den sehr charismatischen Protagonisten das Abenteuer seines Lebens erlebt.

Sehr empfehlenswertes Jugendbuch mit gekonnt eingebrachten geschichtlichen Merkmalen!