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Benutzername: 
Ritja
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Deutschland
Über mich: 
Bücher, Bücher, Bücher...viele Träume und Geschichten, die einem atemlos, traurig, fröhlich oder nachdenklich machen. Sie sind gute und geduldige Begleiter durch das Leben und schaffen Platz für Kreativität und Ruhe. https://buchstabenfestival.blogspot.com/
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 781 Bewertungen
Bewertung vom 17.07.2019
Hannah und ihre Brüder
Balson, Ronald H.

Hannah und ihre Brüder


sehr gut

Das Coverbild ist leider ein Standardbild, welches man seit einigen Monaten auf zig Büchern wiederfindet. Gefühlt jedes dritte Buch, welches den ersten oder zweiten Weltkrieg verbunden mit einer Frauen- bzw. Familiengeschichte zum Thema hat, wird mit dieser Art von Bild beworben. Schade, denn dadurch geht das Individuelle einer Geschichte verloren. In einem Buchladen wäre ich an diesem Buch wohl vorbeigegangen. Aus meiner Sicht hat das Cover auch nur wenig mit dem Inhalt zu tun. Auch der Titel ist irreführend und passt nicht so richtig.

So, nun genug gemeckert, denn die Geschichte ist gut und wunderbar geschrieben.
Die Charaktere wurden schön ausgearbeitet und man konnte sich bestimmte Szenen auch gut bildlich vorstellen.
Es treffen zwei Welten aufeinander. Auf der einen Seite ist es Ben, ein hochbetagter Mann, der einen jüdischen Bürger bedroht und ihn auffordert endlich die Wahrheit zu sagen. Auf der anderen Seite ist eine junge Anwältin Catherine Lockhart, die in Arbeit erstickt und unglücklich mit der Situation ist. Sie fühlt sich wie in einem Hamsterrad und kann beim besten Willen keinen weiteren und vorallem unrentablen Fall benötigen. Und doch treffen sie sich und reden miteinander. Es braucht eine Weile bis beide im Einklang sind.

Die Geschichte von Ben, Hannah und Otto spielt in der Zeit des zweiten Weltkrieges in Polen und zeigt, wie die Menschen in Polen noch lange an den Frieden geglaubt haben und den Hass der Deutschen und die Verfolgung der Juden in Deutschland nicht glauben wollten und dabei verdrängten, dass es auch sie treffen könnte. Interessant war die Entwicklung von Otto und wie er sich nach dem Krieg verhalten hat.

Der Autor ist Jurist und somit werden auch viele juristische Aspekte eingeschoben, was ich besonders interessant fand. Denn häufig wird die Verfolgung der NS-Verbrechen nicht in dieser Art von Familiengeschichten mit eingebaut.

Die Geschichte ist absolut vorhersehbar, aber sie ist interessant aufgebaut und lässt sich sehr gut lesen. Ich hätte gern auf die kitschigen Momente zwischen Catherine und Liam verzichten können, aber für Liebesgeschichtenfans gibt es also auch einen Grund dieses Buch in die Hand zu nehmen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.07.2019
Der Kinderflüsterer
North, Alex

Der Kinderflüsterer


ausgezeichnet

"Wenn die Tür halb offen steht, ein Flüstern zu dir rüberweht.
Spielst du draußen ganz allein, findest du bald nicht mehr heim.
Bleibt dein Fenster unverschlossen, hörst du ihn gleich daran klopfen.
Denn jedes Kind das einsam ist, holt der Flüsterer gewiss."


Diese wenigen Sätze im Klapptext haben mich eingefangen und mitgenommen, in diese düstere, traurige und grausame Geschichte. Ich habe das Buch ab und zu weggelegt, weil die Bilder zu sehr im Kopf tanzten und doch musste ich wissen, wie es ausgeht.

Der Titel sagt es schon, dass diesmal die Opfer die Kinder sind. Kein schönes Thema, kein leichtes Thema. Tom und sein Sohn Jake ziehen weg, weg von ihren Sorgen und raus aus der Gegend, in der sie mal so glücklich waren. Die Trauer um die verstorbene Frau und Mutter zieht trotzdem mit. Sie ziehen in ein Haus, welches einen düsteren Ruf hat, aber Jake gefällt das Haus. Sein Vater ist weniger begeistert, doch kauft er es seinem Sohn zuliebe. Die Gerüchte versuchen sie zu ignorieren, doch dann geschieht eine Entführung und es tauchen wieder die ganzen Fragen aus der Vergangenheit auf. Es wird gruselig und dramatisch und es beginnt eine harte Zeit für Vater und Sohn.

Der andere Handlungsstrang beschreibt das Leben von Pete Willis, der den Kinderflüsterer in das Gefängnis gebracht hat. Doch noch immer fehlt das fünfte Kind. Er kann nicht damit abschließen. Die erneute Entführung eines Kindes bringt sein labiles Gleichgwicht noch mehr ins Wanken. Seinem ganz persönlichen Kampf muss er sich jeden Abend aufs Neue stellen - dem Alkohol. Die Zerrissenheit und die zähen inneren Kämpfe hat Alex North sehr gut beschrieben.

Alex North hat einen düsteren Roman, der mir manchmal Gänsehaut bescherrt hat, geschrieben. Der sehr bildliche Schreibstil sorgt dafür, dass man abtauchen kann und auch dafür, dass das Kopfkino anspringt. Jakes etwas eigenwilliges Verhalten (Unnahbarkeit, Fantasiefreundin) sorgen dafür, dass man die Verzweiflung und die Erschöpfung des Vaters noch mehr wahrnimmt. Alex North weiß die Spannung vom Anfang bis zum Ende zu halten und sorgt durch die vielen kleinen Wendungen immer wieder für neue Informationen und Verwirrungen.

Für mich ist es ein gelungenes Debüt. Ich bin gespannt auf das nächste Buch.

Bewertung vom 04.06.2019
Love to share - Liebe ist die halbe Miete
O'Leary, Beth

Love to share - Liebe ist die halbe Miete


gut

Love to share klingt schon im Titel kitschig und genau mit dieser Erwartung bin ich an das Buch herangegangen. Aber es kam überraschend anders. Für alle, die jetzt die große und einzig wahre Liebesgeschichte erwartet haben, kann ich beruhigend sagen, es wird Liebe geben, aber eben nicht ganz so kitschig und pudrig rosa.

Tiffany (im Buch sehr oft – sehr schade: Tiffy genannt) muss sich eine neue Bleibe suchen. Ihr Ex hat eine Neue und sie muss raus. Nein, sie will raus und neu anfangen. Doch bei den Londoner Mietpreisen und dem geringen Gehalt als Lektorin ist das nicht so einfach. Doch dann liest sie die Anzeige von Leon. Er arbeitet als Pfleger in der Nachtschicht und bietet seine Wohnung für die Nacht an. Und genauso geschieht es. Tiffy bewohnt nun eine Wohnung von 18-9 Uhr und an den Wochenenden. Den neuen Mitbewohner kennt sie nicht, dafür dessen Freundin. Kommuniziert wird über Post-Its und dies auch recht unterhaltsam.

Der Leser bekommt häppchenweise die Lebensgeschichte beider Hauptcharaktere erzählt. Es werden auch einige ernste Themen angesprochen, aber nur recht oberflächlich. Es dreht sich sehr viel um die Familie, die nicht immer so perfekt ist, um den Bruder im Knast, um den Ex, der die Grenzen überschreitet und bedrohlich wird, um die Freunde, die stets an der Seite stehen und die Ängste, die die Menschen haben.

Natürlich weiß man, wohin die Geschichte führen wird. Das ist schon nach wenigen Kapiteln klar, aber nicht das wie und wann. Und das hat Beth O’Leary gut verpackt. Es ist manchmal übertrieben und manchmal kitschig, aber sie spricht tatsächlich (wenn auch nur oberflächlich) auch ernste Themen an. Sie macht es ihren Charakteren nicht so einfach, stellt ihnen aber gute (Highlight Gerty) Freunde an die Seite, die Ihnen helfen.

Auf die Liebe, auf die Freundschaft und auf ein kurzweiliges unterhaltsames Buch.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.05.2019
Crazy Rich Asians
Kwan, Kevin

Crazy Rich Asians


sehr gut

Crazy Rich Asians ist eine Mischung aus Dallas und Sex and the City. Ich dachte man kann die Dallas Familie nicht mehr toppen, aber da habe ich die Rechnung ohne die asiatischen Familien gemacht. Für einen Otto-Normal-Bürger, wie meiner einer, ist diese Geschichte einfach nur ein knallrosa Einhornbonbon mit viel Glitzer obendrauf. Das Gute an dieser Geschichte ist, dass sie sich sehr gut lesen lässt und man so ganz einfach staunend durch die Seiten rauscht.

Die Liebesgeschichte, die sich so zwischen den ganzen Fashion-, Beauty- und Familiendramen abspielt, ist ganz nett. Aber wie so oft im Leben fällt das Nette fast schon nicht mehr auf neben dem Garstigen, Bösen und Gemeinen. Da wären wir dann bei Dallas. Unfassbar berechnend, unfassbar reich und doch so arm dran.

Wer, wie ich, sich nicht im Fashionkosmos so gut auskennt, wird sich manchmal von den ganzen Namen erschlagen fühlen oder aber die wichtigsten Namen einfach überlesen, weil man sie nicht kennt ;-). Es hat schon etwas von Dauerwerbesendung, aber mit einer großen Portion Ironie für das Leben der asiatischen Superreichen.

Die Quintessenz ist schon (und hier verrate ich nichts), egal, ob man 500 Millionen, 2,5 Milliarden oder nur (k)einen berühmten Knopp in der Hosentasche hat, das Glück und die Liebe lassen sich nicht kaufen.

Es ist eine leicht zu lesende und unterhaltsame Geschichte, die mich an SATC und Dallas erinnert hat. Es machte Spaß, weil man so bequem durch das Schlüsselloch zuschauen konnte und am Ende war man doch froh, dass man diesen ganzen "Schönen und Reichen"-Stress nicht hat.

Bewertung vom 16.05.2019
Saubere Luft mit Zimmerpflanzen
Kopp, Ursula

Saubere Luft mit Zimmerpflanzen


sehr gut

Es gibt Menschen, die finden das Grünzeug lästig, andere Menschen stopfen sich den Raum damit zu und ich liege so dazwischen. Es gibt bei mir Räume, die sind ohne Grünpflanzen. Nicht weil ich es so will, sondern weil die Pflanzen entweder eingegangen sind oder ich einfach nicht weiß, welche Pflanzen zu diesem Raum (z.B. Bad, Flur) passen.

Nun gibt es Menschen, die sich damit auskennen und dies auch in einem Buch festhalten. Praktischerweise sehr kurz und verständlich gehalten, einfache Tipps und Beispiele.

Der Hauptteil ist dann den Pflanzen (mit Bildern) gewidmet. Sie werden beschrieben und was mir besonders gut gefallen hat es wird angegeben, was sie alles „leisten“ können. Klingt jetzt etwas nach Leistungsgesellschaft, aber ich fand es interessant zu lesen, welche Pflanze Kohlendioxid, Formaldehyd oder Ammoniak usw. aus der Luft herausfiltern kann. Welche Pflanze gut für die Luftfeuchtigkeit des Raumes ist und welche eine besonders gute Entgiftungskapazität aufweisen. Die Angaben werden in dem kleinen Balken mit den grünen Kreisen und den kleinen Windrädern (Entgiftungskapazität) dargestellt

Es gibt für jeden Raum ein paar Pflanzen und eigentlich kann es direkt nach dem Lesen losgehen. Ich hatte tatsächlich schon mehrere "gute" Pflanzen daheim. Ich musste sie nur noch an den richtigen Platz stellen. Und schon hatte auch mein Bad etwas Grünzeugs für das gestresste Auge und die bessere Luft.

Solche kleinen Ratgeber mag ich, kurz und klar und einfach.

Bewertung vom 14.05.2019
Kleines Zuhause - große Freiheit
Seidl, Julia

Kleines Zuhause - große Freiheit


ausgezeichnet

Seit einigen Jahren kann man immer wieder und in letzter Zeit sehr verstärkt von Tiny Houses, Minimalismus und Selbstversorgung lesen. Es werden oft die Vorzüge, jedoch weniger die Nachteile beschrieben. Teilweise mit stark verklärtem Blick und wenig Bezug zur Realität.

Das Buch von Julia Seidl hebt sich davon ab. Sie stellt 10 verschiedene Menschen und deren Wohnsituation vor. Die wilde Romantik sucht man hier tatsächlich vergebens, dafür gibt es einen guten Blick hinter die Kulissen. Die Kälte in der kleinen unbeheizbaren Hütte, der Mäusedreck in der Scheune, die Akrobatikkünste im Wohnwürfel, der Verzicht auf ein eigenes Bad und der Hunger, wenn kein Geld mehr vorhanden ist.

Die zehn Beispiele haben ihren Lebensstil selbst gewählt und worden nicht gezwungen auf so vieles zu verzichten. Für sie stellt es auch keinen Verzicht, sondern eine Erhöhung an Freizeit, Freiheit und Selbstbestimmung dar.

Die Autorin erklärt innerhalb der Geschichten auch die typischen Schlagwörter, deren Entstehung bzw. deren Ursprung und streut auch ab und an ein paar Zahlen zur Umwelt, Nachhaltigkeit und der Wohnsituation in Deutschland ein.

Es waren interessante und kurzweilige Geschichten, die man mal mehr und mal weniger nachvollziehen kann. Bei manchen Wohnmodellen fühlte man sich angesprochen und kam ins Überlegen, andere konnte ich direkt für mich ausschließen. Aber am Ende des Buches bleibt der Gedanke im Kopf, einfach mal zu reflektieren, wie man lebt und ob man nicht doch etwas zugunsten der Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit ändern kann. Und nein, man muss deswegen nicht direkt in einen Wohnwagen ziehen und nur noch Löwenzahn essen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.05.2019
Ostseefeuer / Pia Korittki Bd.10 (4 Audio-CDs)
Almstädt, Eva

Ostseefeuer / Pia Korittki Bd.10 (4 Audio-CDs)


sehr gut

Wer denkt, dass in Dörfern nichts passiert, hat noch keinen Krimi von Eva Almstädt gelesen oder gehört. Da fühlt man sich in der Großstadt fast sicherer.

Der Mord an einem Geistlichen schreckt die Gemeinde auf. Wer geht so weit und erschlägt einen Pastor? Verdächtige gibt es schnell und einige und doch tappt die Kriminalpolizei erstmal im Dunkeln. Dann stirbt ein weiteres Mitglied der Dorfgemeinde. Überraschend und nicht für jeden nachvollziehbar. Und dann geht es Schlag auf Schlag eine junge Frau fällt vom Dachboden, ein Pferdekopf liegt in einem Feuer und ein wertvolles Gemälde verschwindet. Dies alles kann nichts Gutes bedeuten. Für Pia Korittki ist es wieder ein Puzzle, wo die einzelnen Teile nicht so richtig zusammenpassen wollen. Eine Ecke fehlt immer oder passt nicht. Doch dann kommt sie einer Person auf die Spur, die sie selber überrascht.

Dazu kommen noch die privaten Querelen mit Felix Vater und dem Streit, der nun vor Gericht ausgetragen werden muss.

Eva Almstädt hat wieder einen interessanten und sehr menschlichen Krimi geschaffen. Bei ihr dürfen die Charaktere schwächeln, den Kopf auch mal hängen lassen. Jedoch aufgeben, gibt es auch bei ihren Protagonisten nicht. Es ist bereits der zehnte Fall und so ist mir die Kommissarin schon etwas ans Herz gewachsen. Sie darf straucheln unter der Doppelbelastung Arbeit & alleinerziehende Mutter, darf verliebt sein und verletzt, darf sich weiterentwickeln und manchmal dumme Dinge tun. Es passt gut zu den Fällen und ihr mürrischer, aber liebenswerter Kollege wird auch mit jedem Fall besser.

Ich bin gespannt, wie es mit dem beiden unter dem neuen Chef, die Antipathie ist auf beiden Seiten vorhanden, weitergeht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.05.2019
Eisige Tage / Seiler und Novic Bd.1
Pohl, Alex

Eisige Tage / Seiler und Novic Bd.1


sehr gut

Es ist kalt.
Es ist dunkel.
Es ist ungemütlich.
Und es ist beklemmend, verstörend und grausam.
Es passiert in Leipzig und es geschieht an Kindern. Grausamkeiten, die man sich nicht vorstellen mag. Brutalität, Waffengewalt und Skrupellosigkeiten, um ans Ziel zu kommen. Familie? Nur so lange sie mitspielt. Wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit harten Strafen rechnen. Und mittendrin die zwei Kommissare Hanna Seiler und Milo Novic, die neben ihren ganz persönlichen Problemen, nun noch den einen oder anderen Mord aufklären müssen, die immer größere Kreise ziehen. Sie geraden dabei in Bedrängnis und müssen Hilfe von Personen annehmen, denen man besser keinen Gefallen schuldet.

Alex Pohl hat einen guten grundsoliden und spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte liest sich gut und man ist sehr schnell mittendrin. Er schafft es, eine sehr traurige und beklemmende sowie düstere Stimmung zu erzeugen, die auch am Ende nicht so ganz verschwinden will.

Das Buch schreit förmlich nach einer Fortsetzung, die hoffentlich folgen wird.

Bewertung vom 03.05.2019
Der zauberhafte Sauerteig der Lois Clary
Sloan, Robin

Der zauberhafte Sauerteig der Lois Clary


gut

Wer sich schon einmal mit dem Brot backen beschäftigt hat, weiß, dass der Sauerteig ein ganz spezieller Ansatz ist. Er will gehegt und gepflegt werden, möchte möglichst jeden Tag gefüttert werden und ständigen Ortswechsel mag er auch nicht so gern. Da muss dann wenigstens das Brot nach dem Backen einfach nur genial sein - leider auch das nicht immer.

Und so geht es auch Lois, die einfach mal gar keine Ahnung von Kochen oder Backen hat. Sie weiß, dass sie eine Küche hat, aber wie man sie nutzt, weiß sie nicht. Dafür kennt sie die Telefonnummer eines speziellen Lieferservices auswendig und ernährt sich ausschließlich von deren Speisen - Suppe und Sauerteigbrot.

Doch dann wird die kleine illegale Garküche geschlossen und ihr Seelenstreichler, das Sauerteigbrot, verschwindet. Bevor sie verzweifelt, bekommt sie, die beste Esserin, von ihren Lieferanten einen Sauerteigansatz und muss nun lernen, damit umzugehen.

Die Geschichte beginnt witzig und ironisch. Sie macht Spaß und Lois sowie die Brüder Beo und Chaiman sind einfach nur unterhaltsam und sympathisch. Doch dann kippt die Geschichte. Lois darf in einem sehr speziellen Markt ihre Brote verkaufen. Die Charaktere auf dem Markt und besonders ihre Speisen sind sehr eigen und teilweise wenig ansprechend. Der Autor verliert sich dann etwas in der sehr detaillierten Beschreibung von Lebensmitteln, die nicht jeder mögen wird. Es wird zu skurril und abgedreht - zumindest für mich und zum Ende des Buches wurde es etwas anstrengend. Einzig, die kleinen Einschübe in Form von E-Mails von Beo an Lois, lockerten das Ganze noch etwas auf.

Guter und unterhaltsamer Start, aber zum Ende zu leider immer abstruser und langatmiger.

Bewertung vom 03.05.2019
Herzgrab
Gruber, Andreas

Herzgrab


gut

Ich bin ein großer Fan von den Krimis von Andreas Gruber. Dem neuen Maarten S.Sneijder Fall fiebere ich entgegen. Um die Wartezeit etwas zu verkürzen und auch mal ein anderes Ermittlerduo kennenzulernen, habe ich mich für „Herzgrab“ entschieden.

Es ist eigentlich kein richtiges Ermittlerduo, sondern ein getrenntes Ehepaar, die beide an einem Fall arbeiten. Nur wissen sie es noch nicht. Während Elena den Fall von der Seite der Tochter aufwickelt und sich auf die Suche nach dem Maler Salvatore De Vecchio begibt, muss Peter eine verschwundene Österreicherin ausfindig machen. Beide stecken aber nicht nur in diesem Fall recht lange fest, sondern auch in ihrem ungeklärten Privatleben. Peter muss mit dem Kollegen zusammenarbeitet, mit dem ihn seine Frau betrogen hat.
Zudem werden die zwei "harmlosen" Aufträge recht bald gefährlich, blutig und undurchsichtig.

Es ist ein Hörspiel und kein Hörbuch und das war hier wahrscheinlich der Knackpunkt. Meine Begeisterung für diese Geschichte ist nicht so hoch wie bei den anderen (Hör-)Büchern von Andreas Gruber. Ich bin mir aber fast sicher, dass es an dem Hörspiel liegt. Die Hörbücher liebe ich, doch das Hörspiel konnte mich nicht wirklich erreichen. Es war gut gemacht und auch die Sprecher waren gut, aber für mich kam kaum Spannung auf.

Die Lücken zwischen den Tracks waren ungewöhnlich lang und manchmal mitten im Satz, so dass ich zwischendurch dachte, dass es an meinem Abspielgerät liegt. Die Wechsel waren mir zu abrupt und leider dominierten die Hintergrundgeräusche zu sehr das Geschehen.

Ich glaube, wenn ich die Geschichte von einer Person vorgelesen bekommen hätte, wäre mehr Spannung entstanden.