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GudrunMaria

Bewertungen

Insgesamt 442 Bewertungen
Bewertung vom 03.07.2016
Der Geschmack von Salz und Honig
Tunnicliffe, Hannah

Der Geschmack von Salz und Honig


ausgezeichnet

Die Autorin erschafft die jeweiligen Stimmungen so vortrefflich, dass der Leser mitfühlt und - erlebt. Ins Geschehen eintauchen ist hier ein Leichtes.

Das Buch benötigt keinerlei Einlesezeit, denn der Leser wird von Anfang an ins Geschehen eingebunden.



Die "Beilagen", sprich leckere italienische Rezepte, sind auf jeden Fall zu empfehlen, sie nachzukochen.....miammmiiiiiii....., da spürt man gleich die Liebe zum Detail.



Liebevolle Seitenhiebe auf die italienische Lebensart und Familienbräuche sind immer wieder ins Geschehen eingeflochten.



Familiäre Verstrickungen sowie deren Folgen und Auswirkungen sind authentisch und nachvollziehbar und geben dem Buch zusätzlichen Tiefsinn.



Zudem hat die Autorin sehr gelungene Spannungsmomente einfließen lassen. So ist der Leser darauf erpicht, des Rätsels Lösung zu entschlüsseln.



Der Umgang mit Trauer der verschiedenen Charaktere ist trotz der Unterschiedlichkeit so gut geschildert, dass der Leser die einzelnen Personen verstehen kann.



Das Buch handelt von Francesca, die ihren Verlobten kurz vor der geplanten Hochzeit, auf grausame Weise verliert. Jetzt treffen Trauer und Schmerz der Familien aufeinander. Francesca ist dem Ganzen nicht gewachsen und entflieht in die Einsamkeit. Die unterschiedlichen Verhaltensweisen stiften teils Verwirrung, teils Hass und Rache.



Ein Zitat möchte ich noch erwähnen, das den Inhalt auch sehr gut umschreibt: "Mir kommt der Gedanke, dass wir Dinge nur dann wirklich wahrnehmen, wenn sie plötzlich für uns nützlich sind"



Mein Fazit: Das Buch zeigt mit hervorragendem Tiefgang Reaktionen und Lebensentwürfe auf, die es teils zu überdenken lohnt

Bewertung vom 27.06.2016
Zorn und Morgenröte / Tausend und eine Nacht Bd.1
Ahdieh, Renée

Zorn und Morgenröte / Tausend und eine Nacht Bd.1


weniger gut

Die Erwartung und Spannung wird zwar immer mal wieder aufgebaut, aber dann geschieht fast nur Nichtssagendes. Die Spannungsmomente verlieren sich jedes Mal wieder, weil die Geschehnisse zu sehr in die Länge gezogen werden und deshalb langweilig werden.



Die Ansätze, ein Farbenspiel, wie es fernöstlich üblich ist, darzustellen, sind stellenweise gegeben, für mich jedoch mit etwas zu wenig Charme. Daher kommt der ersehnte Farbenrausch, den für mich das Cover verspricht, leider nicht zustande.



Habe die Vermutung, dass die Handlung in kürzerer, komprimierterer Form durchaus Potential hätte, sich die Spannung jedoch durch "das in die Länge ziehen", verwässert hat.



Das Buch handelt von Liebe und Leid, verletzten Gefühlen und Rache. Dies wird auch immer wieder durch die unterschiedlichen Charaktere und deren Handlungen und Beweggründe deutlich.

Die Protagonistin Shahrzad will ihre Freundin Shiva rächen und begibt sich in große Gefahr. Wird es ihr gelingen, ihre Freundin zu rächen?



Mein Fazit: Die Geschichte hätte durchaus Potential, wurde jedoch verwässert

Bewertung vom 20.06.2016
Ich hatte mich jünger in Erinnerung
Bittl, Monika;Neumayer, Silke

Ich hatte mich jünger in Erinnerung


sehr gut

Die beiden Autorinnen haben dem Älterwerden der Frauen "auf den Zahn gefühlt" und da kamen so einige super interessante und WICHTIGE Erkenntnisse dabei heraus.



Mit viel Humor und Slapstick kann hier frau lernen, mit den "Gebrechen", wie beispielsweise den Wechseljahren, Hitzewallungen, Zipperlein hier, Zwickerlein da und und und , die da so auf einen zukommen, mit mehr oder weniger heiterer Gelassenheit und Selbstironie, umzugehen.



Der Schreibstil ist super locker und lässig und führt die Leserin oder auch den Leser, wenn er sich traut ; D, in die unterschiedlichen Geschichten, Erzählungen, Pointen ein. Für mich ist dieser etwas überzogene Humor genau richtig, denn da konnte ich mich häufig echt schlapp lachen.



Die verschiedenen Themengebiete werden durch die Kurzgeschichten dargestellt.

Sicherlich sind auch einige, durchaus wenige, Geschichten dabei, denen ich nicht sonderlich viel abgewinnen konnte. Aber, wie "gesagt", in meinen Augen kaum erwähnenswert.

So kann sich die ein oder andere sicherlich hier und da wiederfinden und sich sagen: "Aha, so geht`s anderen ja auch, sehr beruhigend."



Mein Fazit: Also Mädels, freuen wir uns doch auf´s "reifer-werden" ; D

Bewertung vom 17.06.2016
Die Frau, die allen davonrannte
Snyder, Carrie

Die Frau, die allen davonrannte


ausgezeichnet

Die Autorin beschwört mit ihrem Schreibstil gekonnt die Stimmungen der Protagonistin herauf.

Der Leser kann so die Geschehnisse mitempfinden und -erleben.

Die Protagonistin Aganetha Smart erzählt ihr hartes Leben und das ihrer Familie aus den unterschiedlichsten Facetten.



Die Gegenwart als 104jährige leitet immer wieder auf die verschiedenen Frequenzen aus ihrer Vergangenheit ein.

So lernt der Leser sie und ihre Familie kennen und verstehen.

So kann der Leser die Geschichte, die Anfang des 20 Jahrhunderts beginnt und bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts reicht gut nachvollziehen und "verfolgen".



Aganethas "Ausweg", das Laufen, begleitet sie einen Großteil ihres Lebens.



Mein Fazit: Harter Tobak, der zu Herzen geht

Bewertung vom 05.06.2016
Das muss Liebe sein
Kessler, Katja

Das muss Liebe sein


sehr gut

Katja Kessler hat einen sehr flapsigen Schreibstil, der dieses "ernste" Thema gekonnt mit gutem schwarzen Humor an den Mann/die Frau bringt.

Zu Beginn und zum Ende des Buches dachte ich mir oft, dass trockene Statistik hier mal ganz anders verpackt ist. Da kullerten die Lachtränen zuhauf.

In der Mitte des Buches habe ich es etwas trocken und mühselig empfunden. Hatte da zuweilen eher den Verdacht, dass die Selbstironie und die gegebenen Beispiele eher erzwungen waren und die kamen nicht so recht bei mir an.



Die Autorin hat beispielsweise Angela Merkel, George Clooney mit seiner Amal und und und als "Vorbilder" in vielerlei Situationen aufgeführt. Das macht das Buch sehr lebendig und super anschaulich und abwechslungsreich.



Der Inhalt zeigt auf, wie denn Mann und Frau "so gestrickt sind" und wie das Liebes-/Eheleben da so einige Hürden nehmen muss.



Mein Fazit: sehr unterhaltsamer Ratgeber, der nur in der Mitte des Buches etwas fad ist

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.05.2016
Die Sommer mit Lulu
Nichols, Peter

Die Sommer mit Lulu


sehr gut

In diesem Buch wird deutlich, dass der Autor 10 Jahre lang zur See gefahren ist, denn die Beschreibungen zum Segeln und den anvisierten Orten sind sehr lebhaft und realistisch. Hier ist der Leser direkt vor Ort oder besser gesagt mit auf See.



Der Erzählstil stellt menschliche Abgründe; Begierden; Leidenschaften, Unachtsamkeiten, die verletzen können und lebensverändernde Situationen nach sich ziehen, detailreich, authentisch und nachvollziehbar dar.

Oft sind diese Erläuterungen so intensiv, dass ich innehalten und erstmal durchatmen musste.



Reale örtliche Begebenheiten mit den dazugehörigen Hintergrundinfos werden dem Leser nahegebracht.



Die Liebes- und Lebensgeschichten zweier "Liebespaare" werden rückwärts aufgerollt. In einigen Zeitabschnitten, die immer weiter in die Vergangenheit zurückgehen, werden die anfangs mysteriösen Umstände, die die Spannung nach oben schrauben, mehr und mehr aufgedröselt und verständlich gemacht.

So ergibt sich letzten Endes ein Bild, das begreiflich wird.



Mein Fazit: zwei anscheinend unterschiedliche Geschichten, die einander doch so ähnlich sind und wieder Eins werden

Bewertung vom 10.05.2016
Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half / Der Fünfzigjährige-Trilogie Bd.2
Bergstrand, Mikael

Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half / Der Fünfzigjährige-Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Der Autor hat einen Schreibstil zum Niederknien. Er vereint Witz und Humor mit Tiefsinn und viel Background; einfach klasse. Die Szenerien sind detailreich, glaubhaft und authentisch geschildert.

Hier werden indische Gepflogenheiten, wie beispielsweise der Redestil und die Weisheiten und Hintergründe zu Land und Leuten dargestellt, die einem "Indien-Nicht-Kenner" wie mir, Indien auf seine charmanteste Art näherbringt.

Die ausschmückenden, in sich verschachtelten Sätze, gerade von Yogi, werden lange in Erinnerung bleiben. Als Leser kann man sich mittendrin und -dabei fühlen.

Die interessanten Details zu Land und Leuten sowie die Begebenheiten, die für den Teeanbau vorherrschen sollten, werden liebevoll und mit den witzigsten aber auch tiefsinnigen Momenten hervorragend greifbar gemacht.

Hinzu kommen Lebensweisheiten aus unserem europäischen Raum, die das Buch zu einem Ganzen machen.



Der Witz und die Selbstironie des Autors sind unschlagbar. Musste oft innehalten und lauthals lachen.



Das Buch handelt von Göran Borg, der mit Anfang 50 in der wohlbekannten Midlife-Krise steckt. Diesem Dilemma versucht er mithilfe einer Therapeutin zu entkommen. Deren Therapieansätze und eine wiederholte Indienreise geben ihm Sinnfragen auf, die es zu beantworten gibt.



Mein Fazit: Sinnfragen, Selbstironie, charmanter Humor reichen sich hier die Hand

Bewertung vom 30.04.2016
In Liebe, Layla
Barrows, Annie

In Liebe, Layla


ausgezeichnet

Der Schreibstil ist aussergewöhnlich. Er macht neugierig auf´s Geschehen, nimmt den Leser mit auf Reisen in vergangene Zeiten.

Die Handlung wird in den unterschiedlichsten Vorgehensweisen dargestellt. Zum einen ist es die Geschichte an sich, die aus verschiedenen Gesichtspunkten erläutert wird. Ausserdem findet sich dann noch die Briefform wieder, die auch noch sehr auflockernd und frech rüberkommt.

Hinzu kommen noch die Gefühle und Gedanken der Protagonisten, die dem Leser die Beweg- und Hintergründe der jeweiligen Verhaltensweisen klarmachen.



Das Buch beginnt im Jahr 1938, umfasst jedoch durch den oben genannten Erzählstil auch vorhergehende Jahre. Annie Barrows hat hier die Vorkriegszeit miteinfließen lassen. Dabei wird die Tragweite klar ersichtlich. Die Protagonistin Layla, eine verwöhnte Senatorentochter, will den von ihrem Vater vorgeschlagenen Ehekandidaten nicht heiraten und wird deshalb "aus dem Nest verstoßen", damit sie das wahre Leben kennenlernen soll. Nunmehr soll sie ihr Geld selbst verdienen.

Der Handlungsrahmen lässt jedoch noch vielerlei andere Geschichten zu, die alle für sich super interessant geschildert sind. Ausserdem wird der Spannungsbogen hoch gehalten, denn die Autorin deutet in jeder einzelnen "Geschichte" ominöse Vorkommnisse an.

Mein Fazit: spannende "Geschichtslektüre", die seinesgleichen sucht