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Benutzername: 
Yvonne von lesehungrig
Wohnort: 
Oberfranken
Über mich: 
Ich lese für mein Leben gern

Bewertungen

Insgesamt 612 Bewertungen
Bewertung vom 01.11.2020
Wenn du bei mir bist
Carlino, Renée

Wenn du bei mir bist


ausgezeichnet

Romantisch und berührend!

Nach „Dieser eine Augenblick“ und „Nur einen Herzschlag entfernt“ brenne ich auf diese Geschichte. Renée Carlino versteht es, in mir ein Puls-Stakkato hervorzurufen, mich aufzuwühlen und glücklich zu machen. Mit etwas Naschkram, einem Tee, meiner Kuscheldecke und der charmantesten Lesebegleitung, seit es Katzen gibt, verschanze ich mich auf der Couch und bin wild entschlossen, diese erst zu verlassen, wenn ich das Buch beendet habe.

Zur Handlung:
Kate arbeitet als Journalistin und erhält die Chance, den äußerst zurückhaltenden Milliardär R. J. Lawson auf seinem Weingut in Kalifornien zu interviewen. Hoffnungsvoll macht sie sich auf den Weg. Der Aufenthalt entzieht sich ihrer Kontrolle, als sie auf den Farmarbeiter Jamie trifft und sie von ihren Gefühlen überrannt wird.

Zu den Figuren:
Kate Cobin ist 26 Jahre alt, arbeitet für den Chicago Crier. Sie wohnt alleine in Lincoln Park, Chicago und die Anzahl ihrer Freunde ist übersichtlich. Kate ist leicht unsicher, tollpatschig, ehrlich, schlau, warmherzig und empathisch. Selbst in ihrem größten Kummer bringt sie mich mit ihren Gedanken zum Lächeln. Was für eine Frau. Ich genieße jede Minute mit ihr.

Jamie arbeitet als Mädchen für alles auf dem idyllischen Weingut in Napa Valley, Kalifornien. Immer an seiner Seite ist das Labrador Mädel Chelsea. Er ist einfühlsam süß, liebevoll, einfach ein Traum. In seiner Freizeit engagiert er sich für Bedürftige und für den Umweltschutz. Dass er gut aussieht, ist bei all diesen Charakteristika nahezu nebensächlich.

Bei den Nebenfiguren gefällt mir Kates Boss Jerry ausnehmend gut. Ach was, ich liebe ihn.

Zur Umsetzung:
Das Buch nimmt nicht sofort gefangen. Es lässt mich alles vergessen, und trägt mich weit fort, an einen Ort, von dem ich so schnell nicht wieder weg möchte. Ich fühle mich wohl, umsorgt, geliebt und gut aufgehoben. Ich bin zuhause. Das ist ein Gefühl, das ich bisher bei jedem Buch von Carlino empfunden habe. Es saust tief rein. Die Entwicklung der Figuren ist beeindruckend und authentisch. Ich genieße ein überzeugendes Setting, lebendige Dialoge und unvergessliche Momente. Die erotischen Stellen überlassen viel der eigenen Fantasie.

Obendrein erfahre ich einiges über den Weinanbau und seine Herstellung und die Leidenschaft, die die Figuren im Buch dafür hegen, springt auf mich über. Die Tage an Jamies Seite sind erdend für Kate und auch diese Gefühle erfassen mich. Ich bin voller Inspiration. Der Schreibstil ist poetisch, romantisch und berührend. Die Geschichte ist an einigen Stellen honigsüß, aber auf die gute Art. ich bekomme mein glückliches Grinsen gar nicht aus dem Gesicht. Die Entwicklung zwischen Jamie und Kate geht mir etwas zu schnell, aber dann denke ich mir: Doch, das gibt es; Menschen, die vom ersten Augenblick an spüren, dass sie seelenverwandt sind.

Und dann ist er da: Der Augenblick, vor dem ich mich fürchte, aber weiß, dass er unaufhaltsam ist: Und Grundgütiger, ich leide heftig mit Kate mit und sie schafft es immer wieder, mich aufzuheitern und zum Lachen zu bringen. Was für eine wunderbare Frau. So erfrischend, so authentisch, so gefühlvoll und dabei unendlich verletzlich. Dabei bringt mich Carlino zum Nachdenken und lässt mich an allem teilhaben. Die Geschichte wird zu 99% aus der Ich-Perspektive von Kate in der Vergangenheit geschildert.

Mein Fazit:
„Wenn du bei mir bist“ hat mir von der ersten Seite an gefallen. Es ist eine Geschichte zum Wegträumen und sich fallenlassen. Ich habe gelacht, mein Herzschlag hat sich beschleunigt und immer wieder prickelt es in meinem Bauch. Carlino schenkt mir jede Menge Romantik und Wohlfühlmomente, aber sie fordert mich auch und gemeinsam mit Kate, muss ich einige dunkle Seiten durchstehen. Jetzt kann ich es kaum bis zum Juni 2021 erwarten, da dann ein weiteres Buch von ihr herauskommt.

Von mir erhält „Wenn du bei mir bist“ 5 strahlende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 31.10.2020
Nordlichtglanz und Rentierglück (eBook, ePUB)
Woods, Ana

Nordlichtglanz und Rentierglück (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Winterzauber Finnlands hüllt mich ein!

Um was es geht:
Das It-Girl Zoey wird im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms nach Finnland verbracht und trifft dort auf die Realität, die man Leben nennt. Sie macht Bekanntschaft mit dem hässlichen Wort „Arbeit“, denn arbeiten musste sie in ihrem bisherigen Leben nicht. Mit viel Spaß in den Backen begleite ich Zoey nach Finnland, oder halt, Cora, aber das muss unter uns bleiben. Ihr wisst ja: Zeugenschutz!

Zu den Figuren:
Zoey Hartford ist 19 Jahre alt und lebte bisher in New Jersey in einer Blase aus Puderzucker und Glitzer, die ihr Vater durch sein Handeln jäh zerplatzen ließ. In der eisigen Welt Finnlands darf sie nun ihre Zeit totschlagen und ihren wahren Kern finden und da gibt es jede Menge zu entdecken. Im Land der tausend Seen ist sie als Cora Bryce unterwegs und Cora ist stur, kämpferisch, engagiert, begeisterungsfähig und mitfühlend.

Shane Bruce ist 20 Jahre alt und führt mit seinen Eltern die größte Rentierfarm Lapplands. Er ist ein Mann, der anpackt, sich für nichts zu schade ist und offensichtlich eine Schwäche für das Prinzesschen aus New Jersey hat. Mir gefällt es ausnehmend gut, wie er mit ihr fertig wird, ihren Ehrgeiz kitzelt und unvergessliche Momente bereitet. Er hat ein feines Gespür für die Stimmung anderer und ihm bleibt nicht viel verborgen, im Gegenzug hütet er aber seine Vergangenheit wie einen Schatz und spricht nicht darüber.

Die Entwicklung von Zoey ist enorm und es ist beeindruckend, wie sie selbst aus Rückschlägen Kraft zieht. Ich habe mich mit beiden Figuren identifiziert und genieße die lebendigen Dialoge zwischen ihnen.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und emotional. Mich begeistert, wie konzentriert die Story ist und somit die 254 Seiten absolut ausreichend sind, um mich zu unterhalten, zu fesseln, meinen Herzschlag zu erhöhen und zum Lachen zu bringen. Sogar mit etwas Crime werde ich verwöhnt. Eine gelungene Mischung, wie ich sie beim Lesen liebe. Nebenbei schleicht sich jede Menge Weihnachtszauber in die Seiten, mehr, als in manch weihnachtlichen Liebesroman, denn das hier ist ein Winterroman, der zufällig den Monat Dezember streift. Ich erlebe alles aus der Ich-Perspektive von Zoey in der Vergangenheit.

Woods schenkt mir ein grandioses Setting, samt Polarlichterleuchten, Rentieren und Schnee. Überall ist die weiße Pracht und ich ziehe beim Lesen immer wieder die Decke fester um meinen Körper, weil es mich glatt fröstelt, so hautnah erlebe ich alles mit. Die Winter in Finnland sind eben andere als die in unserer gemäßigten Zone. Bei Shanes Familie fühle ich mich total wohl und genieße jede Leseminute.

Mein Fazit:
Nordlichtglanz und Rentierglück, ist eine Lovestory, die ohne Kitsch auskommt und den honigsüßen Geschmack, den ich beim Lesen auf den Lippen schmecke, rein aus der Schönheit der Umgebung zieht. Es ist ein Traum, denn alles ist weißpudrig bedeckt, dazu ein Polarlichterspektakel am Himmel, zwei Protagonisten zum Lachen, Weinen und absolut zum Gernhaben und obendrein eine Handlung, die mich bis zum letzten Buchstaben toll unterhält. Wer sich für wenige Stunden gerne in den finnischen Winter entführen lassen möchte und dabei vor schwerer Arbeit nicht zurückschreckt, liest hier genau richtig. Um die knisternden Gefühle von Shane und Zoey aus erster Reihe zu erleben, nehmt bitte das nächste Rentiergespann und losgeht der Spaß.

Von mir erhält das Buch 5 glückliche Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.10.2020
Rebel Heart / Rush Bd.2
Keeland, Vi;Ward, Penelope

Rebel Heart / Rush Bd.2


ausgezeichnet

*Bitte nur lesen, wenn du „Rebel Soul“ schon kennst.*

Wie es mit Gia und Rush weitergeht.
Nach „Rebel Soul“ stürze ich mich sofort in den 2. Teil. Ich bin begierig darauf zu erfahren, wie es weitergeht und so froh, gleich weiterlesen zu können. Gia und Rush sind füreinander geschaffen und ich will nicht glauben, was ich lese. War der 1. Teil von einer frechen charmanten und hocherotischen Entwicklung geprägt, trifft mich hier die Wucht der Tiefe, in die mich das Buch zieht, gnadenlos. Ich habe schon großen Herzschmerz erwartet, doch sein Ausmaß reißt mich eiskalt mit.

Dabei gefällt mir Gia ausgesprochen gut, wie reif sie agiert und sich nicht wie ein trotziger Teenager benimmt, dem man den Netflixzugang gesperrt hat. Sie fühlt sich für etwas schuldig, wofür sie nichts kann und auch wenn sie es zutiefst bereut, reißt es Rushs Herz in Stücke. Beim Lesen schlucke ich mehr als einmal und ich möchte ihm so gerne zuflüstern, dass alles wieder gut wird, aber wie kann ich mir da sicher sein?

Das Autorenduo verlangt mir einiges ab und erschüttert mich mit Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Ich erhalte die Gelegenheit, zusammen mit Rush einen kleinen Ausflug in seine Vergangenheit zu machen, den ich total genieße. Dabei erfahre ich jede Menge über den jungen Rush und er wächst mir weiter ans Herz. Die schmerzhaften Erkenntnisse, die er auf seinem Weg sammelt, berühren mich tief.

Charmante Nebendarsteller:

Sein Vater und Gias Mutter sind gelungene Nebenfiguren, die die Geschichte mittragen, ohne dabei in den Vordergrund zu drängen. Was für angenehme Charaktere.

Die Erzählperspektive
Auch diesmal wird die Story aus den abwechselnden Ich-Perspektiven der Protagonisten in der Vergangenheit geschildert. Es ist eindrucksvoll, wie viel der Spannung aus den Figuren kommt und nicht aus den Umständen, in denen sie sich wiederfinden.

Ein Genuss:
Erneut werde ich mit lebendigen Dialogen, intensiven Emotionen und einem bildhaft flüssigen Schreibstil verwöhnt. Gegen „Rebel Heart“ wirkt „Rebel Soul“ regelrecht verspielt, als zielen Keeland und Ward darauf ab, mich noch einmal durchatmen zu lassen, ehe das Schicksal erbarmungslos zuschlägt. Die Dilogie ist im engen Zusammenspiel absolut gelungen. Für mich macht „Rebel Heart“ alles rund.

Mein Fazit:
In „Rebel Heart“ geht es heftig und schmerzvoll weiter. Dieser Band taucht richtig tief ab und führt Gia und Rush an die Grenzen ihrer Belastbarkeit und mich ebenso. Auch wenn ich mich bei Keeland und Ward im Hinblick auf ein Happy End recht sicher fühle, bleibt ein leises Zittern mein steter Begleiter beim Lesen. Die Emotionen der Protagonisten erwischen mich volle Kanne und ich werde mit der ersten Seite aus meinem Alltag entführt.

Von mir erhält „Rebel Heart“ 5 beeindruckende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.10.2020
Rebel Soul / Rush Bd.1
Keeland, Vi;Ward, Penelope

Rebel Soul / Rush Bd.1


ausgezeichnet

Was für ein Lesegenuss!

Keine Ahnung, weshalb diese Dilogie so lange auf meinem Bücherstapel lag, doch nun habe ich die Zeit gefunden, den ersten Teil zu lesen, und muss sagen, das mich das Buch absolut überrascht hat. In wenigen Stunden habe ich es an nur einem Tag beendet und bin total happy, das der zweite Band neben mir liegt. Der ist noch heute fällig. „Rebel Soul“ ist mein drittes Buch des Autorenduos Keeland/Ward und mit Abstand, das bisher Beste von ihnen.

Zur Handlung:
Gia möchte in den Hamptons ihr Manuskript beenden und träumt von einer entspannten Zeit, in der ihr die Worte nur so aus der Hand fließen. Ein sündig attraktiver Mann wie Rush kommt nicht in diesen Träumen vor, doch dominiert er im Nu ihren Aufenthalt in den Hamptons und ihre Welt dreht sich.

Zu den Figuren:
Gia Mirabelli gefällt mir von der ersten Sekunde an. Sie ist ein unbekümmerter impulsiver Charakter, der sich für andere engagiert. Ihre Schlagfertigkeit schenkt mir einige Lacher und ihre Offenheit ist entwaffnend. Sie ist eine Frau, die jede Menge riskiert und bereit ist, Einsatz zu zeigen, um zu bekommen, was ihr Herz begehrt. Kurzum: Gia ist eine starke Frau und ein natürlicher Typ, was mir sehr zusagt. Ihre Freundin Riley ergänzt die Handlungsstränge perfekt.

Rush ist mit 29 Jahren beruflich erfolgreich und vermögend. Im Grunde hat er alles, was er begehrt. Er wirkt düster und angsteinflößend auf sein Umfeld. Gia bewegt etwas in ihm, was wiederum ihn ängstigt und er ist perkeft darin, sich selbst etwas vorzuspielen. Wie sein richtiger Name lautet, verrate ich nicht, aber das es an der Stelle lustig wird, an der Gia ihn ihm entlocken möchte. An Rush faszinieren mich seine Fürsorglichkeit und der Umgang mit seiner Mutter. Er ist ein rauer Bad Boy mit einem zarten Karamellkern. Einfach zum Anbeißen.

Die Entwicklung zwischen ihnen ist wahnsinnig knisternd beschrieben und authentisch. Ich brenne sofort lichterloh.

Zur Umsetzung:
Das Autorenduo kapert mich von Beginn an mit ihrem Wortwitz, dem lebhaften Schreibstil und einem genialen Kopfkino, das ohne Unterlass in meinem Köpfchen läuft. Das flirtende Gekappel zwischen den beiden ist genial und bereitet mir Megaspaß. Ich klebe an Gia und Rush übler als eine Klette und fühle mich derart wohl beim Lesen, das ich nicht bemerke, wie ich durch die Seiten fliege. Was für ein bemerkenswertes Geschenk. Und dieses Wohlgefühl hält bis zu dem Punkt an, bei dem es „Bäm“ macht. Ab da ahne ich den Verlauf der weiteren Handlung, was mich überhaupt nicht stört.

Die Dialoge sprühen vor Witz, Charme und Temperament. Ihre Sprache ist an einigen Stellen derb und direkt, was vermutlich nicht jedem gefällt, aber stimmig zu den Figuren ist. Ebenso offenherzig sind die eindeutigen Szenen, die fast die Seiten im Buch versengen. Ihre Häufigkeit hält sich in Grenzen und sie fügen sich brillant in die Story.

Mein Fazit:
„Rebel Soul“ hat mich auf ganzer Linie überrascht und mitgerissen. Die Geschichte ist humorvoll, an manchen Stellen tiefgründig, emotionsgeladen und es kribbelt wie verrückt in den Seiten. Mit diesem Buch verlasse ich schlagartig den Alltag und tauche in den Hamptons bei New York ein. Diese Auszeit sollte sich jeder gönnen, der auf Humor, Herzschlagmomente, glühende Leidenschaft und ehrliche Emotionen steht. Einfach nur wow! Jetzt brenne ich auf „Rebel Heart“.

Von mir erhält das Buch 5 flammende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 27.10.2020
Things We Never Said - Geheime Berührungen / Hartwell Bd.3
Young, Samantha

Things We Never Said - Geheime Berührungen / Hartwell Bd.3


gut

2,5 Sterne

Es ist mein drittes Buch der Autorin und das erste aus der Reihe „Hartwell-Love-Stories“. Diesmal erwischt mich Young eiskalt, obwohl es vor Brandherden in der Geschichte nur so wimmelt.

Zu den Figuren:
Die Geschichte hat ihren Anfang elf Jahre zuvor in Boston, da ist Dahlia McGuires 20 Jahre alt und Kunststudentin. Sie geht ihren eigenen Weg, sehr zum Missfallen ihrer Mutter, die andere Pläne mit ihr hat. Seit kurzem ist sie mit Gary zusammen und glücklich. Dahlia wirkt taff, herzlich und offen. In der Gegenwart lebt sie in Hartwell, Delaware und hat einen kleinen Laden, in dem sie als Schmuckdesignerin arbeitet.

Der Ire Michael Sullivan ist vor elf Jahren 23 Jahre alt. Er verdient sein Geld als Polizist und ist der beste Freund von Gary. Michael ist forsch, charmant, ehrlich und ein guter Kerl. In der Gegenwart arbeitet er noch immer als Polizist in Boston.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist wie gewohnt fantastisch. Flüssig und leicht zu lesen, dabei atmosphärisch dicht. Young zaubert mir spielend Bilder in den Kopf und lässt mich alles hautnah miterleben. Die Story wird aus Dahlias Ich-Perspektive in der Vergangenheit geschildert und Michael erlebe ich aus Sicht der 3. Person, was mir supergut gefällt. Die wenigen expliziten Szenen sind megamäßig geschrieben. Verlangend, aufregend, heiß, verzehrend, prickelnd; absolut großartig. Young steuert in die Tiefe und präsentiert keine seichten Themen.

Das Dahlia es nicht schafft, Michael Mike zu nennen, lässt mich grinsen. Dieses Problem mit den Kosenamen/Kurznamen anderer habe ich ebenso. Nicht jeder ist ein Mike, ein Tommi, oder Günni und wenn ich sie dann mit ihrem vollen Namen anspreche, schieße ich mich wie ein verirrter Paradiesvogel ins Aus der grauen Realität.

Sobald ich ein Buch beende, schreibe ich die Leseeindrücke auf. Das ist zum ersten Mal nicht möglich. Ich benötige Zeit, um alle Worte sacken zu lassen, wie die Schwebeteile eines guten Weins. Ich spüre jeder Szene nach und hinterfrage das Gelesene. In mir tobt ein Gefühlswirrwarr, das ich in den Griff bekommen muss.

Hier sind meine Ergebnisse:
Die Geschichte liest sich für mich nicht authentisch. Beide Protagonisten strapazieren meine Geduld aufs Äußerste und schon nach dem Prolog frage ich mich, ob mir die Richtung gefällt, in die die Story fließt.

Alles ist derart vollgestopft mit Problemen und Seelenballast, dass locker ein weiteres Buch daraus entstehen könnten, ohne das man etwas in diesem vermissen würde, wenn man es herausschriebe. Obendrein wirkt für mich vieles erzwungen, um den künstlichen Spannungsbogen aufrecht zu erhalten, doch das bewirkt bei mir das Gegenteil. Ich empfinde Längen und bin nicht mit dem Herzen dabei.

Es gibt etliche Rückblenden und überschaubare Zeitsprünge nach vorne. Für mich sind die Rückblicke mühsam zu lesen, da sie in kursiver Schrift verfasst sind, womit ich Schwierigkeiten habe. Im Nachgang empfinde ich sie als überflüssig und Young hätte dies besser gelöst, indem sie wichtige Details aus der Vergangenheit einfach in die Gespräche oder Gedankenwelt der Gegenwart einbaut. (Das hätte auch zur Straffung der Geschichte beigetragen)

Im Epilog stellt sich ein sinnlos simulierter Kitschmoment ein, der für mich absolut unnötig ist, und ich mir mehr als einmal die Frage stelle: Warum nur? Vermutlich habe ich gegen Ende keine Nerven mehr, weil sie für Dahlia und Michael draufgegangen sind. Ich stolpere zum ersten Mal bei Young über einen Logikfehler, der in einer erotischen Szene auftaucht.

Mein Fazit:
In „Things we never said - Geheime Berührungen“ begeistert mich der Schreibstil, denn dieser gehört zweifelsohne in die Topliga. Bedauerlicherweise gibt es etliche Längen, deren Gewicht in die Bewertung des Schreibstils einfließen. Mit dem Inhalt selbst habe ich enorme Nöte. Die Geschichte verliert mich und lässt mich enttäuscht zurück.

Aus oben genannten Gründen vergebe ich 2,5 ernüchterte Sterne von 5 und keine Leseempfehlung. Wo keine h

Bewertung vom 26.10.2020
One Last Song / One-Last-Serie Bd.1
Böhm, Nicole

One Last Song / One-Last-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Wenn Buchstaben in deinem Kopf zu Noten werden und ihr Klang alles in dir zum Vibrieren bringt, dann hältst du einen kostbaren Schatz in Händen.

Es ist mein erstes Buch von Nicole Böhm und im Nachgang weiß ich gar nicht, wo die Zeit geblieben ist, die ich mit dem Buch verbracht habe, so rasch ist sie verflogen. Es ist eine besondere Geschichte, die mir auf zauberhafte Art näher gebracht wird, und so weiche ich von meiner üblichen Rezensionsstruktur ab und und schreibe die Eindrücke auf, wie sie mir aus dem Herzen strömen:

Zur Umsetzung:
Aufgrund des lebendigen und packenden Schreibstils tauche ich sofort mit Riley Maddock in die Story ein. Sie ist mir mit ihrer direkten und unkonventionellen Art blitzartig nahe und ich koste jeden Moment mit ihr aus. Julian Sloan ist Gitarrist der erfolgreichen Rockband Beyond Sanity und die Entwicklung zwischen ihm und Riley ist ausgefallen. Es prickelt und knistert, doch Julian hat ein Geheimnis, das es ihm erschwert, sich auf Riley einzulassen.

Ich erhalte immer wieder kleine Hinweise darauf, aber bis zur endgültigen Lüftung dauert es etwas, was den Spannungsbogen hochhält. Die Story wird dabei abwechselnd aus der Ich-Perspektive in der Vergangenheit geschildert und ich genieße das angenehme Tempo, das ihr zu Grunde liegt.

Was passiert und die Story mit mir macht:
Gemeinsam mit den beiden lerne ich die Welt der Reichen und Berühmten kennen und verstehe Julians Seite ebenso wie ihre. Die Story ist tragisch, witzig, mitreißend und genial. Um in diesem Business zu bestehen, verlangt es jedem alles ab. Riley ist mutig und dabei von ihrer Angst beherrscht, nicht gut genug zu sein. Julian versteht es, Riley Mut zu vermitteln und ihr Hoffnung zu geben. Böhm, transportiert diese Emotionen wunderbar.

Sie führt mich mit einer Lebendigkeit durch die Geschichte, so dass ich mich ständig an Rileys Seite befinde und mit ihr die New Yorker Luft atme. Ich sehe alles durch ihre Augen und ich sehe Julian. Unnötig zu erwähnen, dass ich mich genauso in ihn verliebe, wie sie. Mein Gott, er ist aber auch ein Mann, den ich nicht an jeder Ecke sehe, oder besser gesagt, in keinem Winkel meines Lebens. Mit Feingefühl spinnt Böhm die Fäden und zieht mich tiefer ins Zentrum der beiden.

Ich gehöre ihnen, ich gehöre der Geschichte, ja, in diesem Moment gehört mein Herz sogar Böhm. Sie hat es geschafft, dass ich alles um mich herum ausblende und nur noch die Musik in den Seiten wahrnehme. Sie bringt meinen Körper zum Summen und Gänsehaut umfasst mich, wenn es hochemotional wird und das wird es verflixt oft.

Eindrucksvolle Nebenfiguren:
Auch mit Ethan, Julians Bandkollege und besten Kumpel, verstehe ich mich trotz seiner heftigen Probleme super. Er ist ein feiner Kerl, der den richtigen Weg finden muss, um nicht unterzugehen, doch mit Julian an seiner Seite, atme ich immer wieder beruhigt durch.

Auch Ally schließe ich sofort in mein Herz. Sie wird Rileys erste richtige Freundin in New York. Eine Freundin von der Sorte, mit der man mitten in der Nacht etwas Verrücktes anstellen kann, einfach nur, weil man es in diesem Augenblick möchte. Sie ist immer für sie da und hört ihr wirklich zu. Menschen wie Ally und Riley sind kostbar und selten.

Mein Fazit:
Mit „One Last Song“ erlebe ich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Aber nicht die von der schnellen verrückten Sorte, wobei mir sofort schwindelig und übel wird, sondern die, die mich langsam mit sich zieht, und am Ende völlig auf den Kopf stellt, ohne mich dafür an meine Grenzen gebracht zu haben. Und am Ende der Fahrt habe ich immer ein recht dümmliches, aber wahnsinnig glückliches Grinsen im Gesicht. Ich hoffe, ihr bucht euch gleich ein Ticket für diesen unvergesslichen Trip und steigt ein. Jede Sekunde länger zu warten wäre pure Verschwendung.

Von mir erhält „One Last Song“ 5 überzeugende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 24.10.2020
NOLA Knights: His to Defend (eBook, ePUB)
Morgan, Rhenna

NOLA Knights: His to Defend (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zur Handlung:
Evette lebt in Louisiana und hat ihren Job verloren. Sie braucht dringend etwas Neues für sich und ihren Sohn. Dabei scheut sie auch nicht vor einem Tanz mit dem Teufel zurück.

Zu den Figuren:
Evette Labadie, genannt Evie, ist 28 Jahre alt und alleinerziehende Mutter. Sie hat ihre Eltern verloren, deren Verlust sie noch immer belastet. Sie kämpft jeden Tag, um sich und ihren Sohn über Wasser zu halten. Dabei ist sie eine ehrliche und bescheidene Frau, die ich sofort ins Herz schließe. Ihr Sohn Emerson ist 7 Jahre alt und hat viel zu gute Manieren für einen Jungen seines Alters. Er hat das Kind in sich einfach weggeschlossen. Emerson ist eine alte Seele in einem Kinderkörper. Was hat ihn dazu gemacht?.

Sergei Petrovyh ist ein russischer Mafiaboss und spielt nach seinen eigenen Regeln. Er ist düster, gefährlich und reich. Sein Charisma wirkt einschüchternd. Sergei tut dem Jungen gut und weckt ihn aus seiner passiven Haltung. Er ist ein Beschützer und äußerst besitzergreifend, dabei aufmerksam und liebevoll. Sergei ist Daryas Quasi-Bruder, die mit Knox (einem der Haven-Brüder) verheiratet ist.

Zur Umsetzung:
Der Schreibstil von Morgan ist gewohnt locker und flüssig zu lesen und nimmt mich sofort mit. Du meine Güte, zwischen Evie und Sergei explodiert alles, sobald sie sich gegenüberstehen. Dabei macht es Evie ihm nicht leicht. Mir imponiert, wie sie Sergei Kontra gibt. Das geschieht nicht allzu oft in seinem Leben.

Sergei ist dominant und besitzergreifend und so stürmt er in Evettes und Emersons Leben und beim Lesen auch direkt in meins. Seiner Ausstrahlung kann ich mich nicht entziehen. Wenn ich denke, ich hätte ihn in den Haven-Brotherhood-Büchern etwas kennengelernt, so korrigiere ich mich augenblicklich: Ich wusste rein gar nichts über ihn und habe ihn für eher harmlos gehalten. Damit meine ich nicht die Art wie er sein Geld verdient, und die Wohngegend sauber hält, sondern ihn als Mann in Bezug auf seine Frau, seine Familie und seine Freunde. Eben alles, was ihm wichtig ist. Da gibt es nicht den Fitzel eines Kompromisses. Erschreckend und beeindruckend zugleich. Ich schließe eben noch den Mund, weil mir der Unterkiefer immer wieder runter klappt.

Nach der ersten expliziten Szene benötige ich dringend eine Abkühlung. Du meine Güte, wie heiß ist das denn beim Lesen! Morgan hat es echt drauf, ihre Leser zu entzünden und alles mitfühlen zu lassen. Die eindeutigen Momente sind voller Leidenschaft, rau, zärtlich, wild, direkt und prickelnd.

Sergei überrennt mich mit allem. Mit seinem Tempo Schritt halten zu können, bedeutet, neben einem ICE in voller Fahrt locker herzulaufen. Evie ist da wesentlich entspannter und weniger entwicklungsstark, aber sie bleibt vom Sturm Sergei‘ nicht unberührt und dieser Mann reißt alles mit sich. Alleine seine Kosenamen für Evie schicken mir eine wohlige Gänsehaut über den Körper, wann immer er sie ausspricht. Ich bin erstaunt, welche Wirkung dieser Russe auf mich hat und nein, er ist nicht den ganzen Tag am Wodka trinken.

Meine Kritik:
Einzig für die Crime-Anteile hätte ich mir mehr Platz in der Geschichte gewünscht, aber gegen Ende wird die dunkle Seite in mir befriedigt.

Mein Fazit:
„NOLA Knights: His to Defend“, habe ich ihn wenigen Stunden inhaliert. Jede Unterbrechung verursachte mir Bauchgrummeln, weil ich mich nicht von den Figuren trennen mochte. Und Olga will ich unbedingt noch erwähnen: Ich finde diese Köchin genial, die an einen russischen Panzer in voller Fahrt erinnert. In diesem Buch dominiert eindeutig die sich anbahnende Beziehung von Evie und Sergei mit einigen prickelnden Augenblicken und die düsteren Szenen treten in den Hintergrund.

Von mir erhält „NOLA Knights: His to Defend“, 4,5 feurige Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung. Wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf.

Bewertung vom 21.10.2020
Ein Winter voller Träume
Jakobsson, Mia

Ein Winter voller Träume


ausgezeichnet

4,5 Sterne

Dies ist mein zweiter Roman von Mia Jakobsson und auch dieser bietet mir großen Lesegenuss. Fangt bitte erst an, wenn ihr wirklich Lesezeit habt, denn man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und jede Unterbrechung ist unschön.

Zur Handlung:
Kristin erträgt den Kummer ihrer Nachbarin Alma nicht mehr, die seit dreißig Jahren auf ein Lebenszeichen ihres geliebten Enkels wartet. Kurzerhand schreibt Kristin in seinem Namen Briefe an Alma und tritt damit eine unaufhaltsame Lawine los, die ihrem Höhepunkt entgegenstrebt, als der vermisste Enkel überraschenderweise auftaucht.

Zu den Figuren:
Kristin ist Postbotin im überschaubaren Norråker in Schweden und Witwe mit drei Kindern. Der eigenwillige Hahn Emil komplettiert die Familie. Kristin ist temperamentvoll, herzlich, fürsorglich und liebevoll. Sie ist erfüllt von ihrem Leben und glücklich.

Jerik Nyman, Almas Enkel, ist Schreiner, ebenso wie sein Bruder Bror. Zusammen haben sie die väterliche Schreinerei in Stockholm übernommen. Jerik liebt seine Arbeit. Er ist charmant, neckisch und von sanftem Gemüt. Bei ihm bleibt einiges im Dunkeln. Ich erfahre mehr über seine Vergangenheit, die ihn emotional belastet, als über die Gegenwart.

Die Umsetzung:
Jakobsson nimmt mich sofort mit, es wird heimelig und ich tauche ins schöne Schweden ein. Norråker ist ein kleiner Ort mit gerade Mal einhundert Einwohnern. Jeder kennt jeden und Kristin bekommt durch ihren Beruf einiges mit, was nicht immer vorteilhaft ist. Jakobsson schafft es spielend, meine Leseneugier aufrecht zu erhalten, und so fliege ich genussvoll durch die Seiten. Dabei schenkt sie mir so viel.

Da wäre das grandiose Setting zu nennen. Ich erlebe die zauberhafte Winterwelt Schwedens, die mit Macht durch die Buchseiten drängt und mir alles von sich präsentiert. Rau, ohne jede Zurückhaltung, ehrlich und brutal schön. Sie bringt mir alles nahe, auch das Leben von Kristin mit ihren drei Kindern und dabei befinde ich mich mittendrin. Obendrein lerne ich einige der Dorfbewohner kennen. Am liebsten möchte ich sofort nach Norråker fahren. Immer wieder zaubert sie mir ein süßes Ziehen in die Brust. Es wird humorvoll, romantisch, tierisch und winterlich.

Kleine Kritik:
Die Story endet etwas abrupt. Hier hätte ich mir einen Ausklang mit mehr Platz in den Seiten gewünscht. Es gibt Szenen, bei denen wäre ich gerne tiefer in die Charaktere abgetaucht, um die Entwicklung besser nachvollziehen zu können.

Mein Fazit:
„Ein Winter voller Träume“, ist romantisch, mit etwas tierischem Schabernack, liebenswerten Charakteren und einem Setting zum Verlieben. Das Buch macht mich glücklich und wärmt mein Herz. Die Geschichte hat mich komplett abgeholt und mich Träumen lassen. Am Ende des Buches warten leckere Rezepte. Almas Zimtschnecken werde ich definitiv nachbacken. Ich liebe Zimtschnecken und beim Lesen lief mir öfter das Wasser im Mund zusammen. Ich schaue mich sofort nach einem weiteren Buch von Mia Jakobsson um.

Von mir erhält „Ein Winter voller Träume“ 4,5 glückliche Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung. Wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf.

Bewertung vom 21.10.2020
Mr. Xmas (eBook, ePUB)
Bieling, Emma

Mr. Xmas (eBook, ePUB)


weniger gut

Ich liebe weihnachtliche Liebesromane – egal, in welcher Jahreszeit wir stecken. Obwohl ich sonst leidenschaftlich gerne düster und gefährlich lese, steht mein Herz auf jede Menge Glitzer und Magie in Sachen Liebe, vor allem zu Weihnachten. Und so stürze ich mich begeistert in dieses Buch.

Zur Handlung:
Ein Autounfall stürzt Fran in das Abenteuer ihres Lebens und ehe sie sich versieht, werden Gefühle in ihr geweckt, die sich verflixt passend mit ihren inneren Sehnsüchten decken.

Die Figuren:
Fran McKinney ist 35 Jahre alt und hat noch zwei jüngere Schwestern. Sie lebt noch immer zuhause bei ihrer Mutter in New York und arbeitet auch für sie. Fran ist ein schwieriger Charakter. Sie ist chaotisch, unreif, widersprüchlich und im Umgang mit ihren Mitmenschen ungeduldig und unfreundlich. Nicht gerade ein Sonnenschein und so habe ich große Schwierigkeiten mit ihr.

Julius Clint Junior ist meist charmant, humorvoll, engagiert sich für Kinder aus armen Verhältnissen und hat einen großen Hund Namens Rudolph. Sehr viel mehr erfahre ich leider nicht von ihm. Ach halt, doch, er trinkt ebenso gerne Milch wie Fran.

Mit der Protagonistin kann ich mich nicht identifizieren und die Figuren bleiben oberflächlich in der Ausarbeitung.

Die Umsetzung:
Ein Highlight sind für mich die Kinder Joe und Eric. Diese Augenblicke mit ihnen berühren mich und davon hätte ich gerne mehr im Buch gehabt. Ebenso genieße ich die Passagen mit Frans Freundin Alicia. Sie ist eine Frau nach meinem Geschmack. Die Geschichte wird aus Frans Sicht in der Ich-Perspektive im Präsens erzählt, was gut passt.

Die Grundidee der Geschichte ist total süß, doch leider trifft die Umsetzung nicht meinen Geschmack. Es wird einiges angerissen, worauf ich lieber verzichtet hätte, da es weder die Story voranbringt, oder ich Näheres darüber erfahre. (Z. B. das Auftauchen von Frans Vater). Die Entwicklung zwischen Fran und Julius bleibt maximal oberflächlich und mich erreichen keine Emotionen. Das meiste ist meiner Fantasie überlassen, mit der ich mindestens einhundert weitere Buchseiten fülle. Diese Anzahl ist das Minimum, das die Story dringend braucht.

Der Schreibstil liest sich nicht rund und ich bin immer wieder dabei, die Sätze für mich passend auszuarbeiten, anstatt einfach weiterzulesen. Die Story selbst ist turbulent, weil ich ständig bei Fran bin und wo Fran ist, ist es zu 95% laut, verworren und unruhig. Die wenigen Augenblicke der Ruhe, die mir Bieling beim Lesen schenkt, genieße ich dafür umso mehr.

Mein Fazit:
„Mr. Xmas“ ist eine turbulente Lovestory mit etwas Weihnachtsstimmung und zwei entzückenden Jungen, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Die Umsetzung hat mich leider nicht überzeugt, ebenso wenig wie die anstrengende Protagonistin.

Von mir erhält das Buch 2 Sterne von 5 und keine Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.10.2020
Burning Bridges / Fletcher-University Bd.1
Fischer, Tami

Burning Bridges / Fletcher-University Bd.1


ausgezeichnet

Liebe setzt sich durch, gegenüber jeder Gefahr und Hoffnungslosigkeit.

Zuerst gestehe ich, dass ich mit dem 3. Teil dieser Reihe begonnen habe, was nicht zu empfehlen ist. Unabhängig davon hat mich der 3. Teil nicht komplett überzeugt und so war ich gespannt, wie mir dieser Band gefallen würde.

Zur Handlung:
Ella wird von ihrem Freund verlassen und gerät in eine brenzlige Situation, aus der sie ein Unbekannter rettet. Unverhofft begegnen sie sich wieder und von der ersten Sekunde an, lodert ein Feuer zwischen ihnen. Doch an Feuer kann man sich heftig verbrennen und hier schlagen die Flammen hoch.

Zu den Figuren:
Ella Johns ist 21 Jahre alt und studiert Literatur an der Fletcher Universität. Sie ist ein eindrucksvoller Charakter. Ehrlich, unglaublich mutig, witzig, aufopferungsvoll und ein absoluter Schatz.

Chester Williams, genannt Ches, ist 26 Jahre alt und jobbt bei einem Freund in der Autowerkstatt. Seine Vergangenheit, wie Gegenwart, bleiben eine Weile im Dunkeln. Alles um Ches ist geheimnisvoll und ich sauge begierig jedes Detail auf, das mir Fischer schenkt, egal wie winzig es ist. Welches Geheimnis hütet er bloß? So viel verrate ich: In Ches habe ich mich unsterblich verliebt.

Die Entwicklung der Figuren liest sich für mich authentisch und ich habe mich zu hundert Prozent mit ihnen identifiziert.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist ein Genuss und das Buch bringt mein Herz zum Summen. Es verfügt über die genau richtige Dosis an Spannung, Crime und Love. Die Story ist berührend, tiefgründig, nachvollziehbar und bietet mir flammende Szenen, die mich wie trockenes Stroh entzünden. Okay, für meinen Geschmack hätten die beiden früher Spaß miteinander haben dürfen, aber hey, besser spät als nie.

Der tolle Freundeskreis um Ella herum macht mich glücklich und der Humor, der sich zwischen die Zeilen stiehlt, bringt mich immer wieder zum Lachen. Die lebendigen Dialoge reißen mich ebenso mit, wie der stimmig ausgearbeitete Spannungsbogen, der in einem grandiosen Finale seinen Höhepunkt findet. Dabei trifft alles meinen Lesegeschmack. Die Geschichte wird zu 99% aus der Ich-Perspektive in der Vergangenheit von Ella erzählt.

Mein Fazit:
„Burning Bridges“ holt mich voll ab und reißt mich mit. Ich werde in die Seiten gezogen und tauche tief ab. Die Geschichte enthält für mich die passende Mischung aus feuriger Leidenschaft, Romantik, Gefahr und Spannung. Die Charaktere beeindrucken mit ihrer Stärke und Verletzlichkeit und sind greifbar. Das Buch habe ich in wenigen Stunden inhaliert.

Von mir erhält „Burning Bridges“ 5 flammende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.