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Bücherwürmchenswelt
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Insgesamt 534 Bewertungen
Bewertung vom 06.12.2013
Das Geheimnis unter dem Wald / Wildwood Bd.2
Meloy, Colin;Ellis, Carson

Das Geheimnis unter dem Wald / Wildwood Bd.2


sehr gut

Als der Winter in Portland anbricht, ist es für Prue Zeit, in den magischen Wildwald zurückzukehren. Denn merkwürdige Dinge ereignen sich diesseits und jenseits der Grenze. In dem geisterhaften Niemandsland am Rande der Stadt herrscht neuerdings ein Industrieboss, der seinen Einflussbereich auf die Undurchdringliche Wildnis ausdehnen will. Die beiden Schwestern von Prues Freund Curtis verschwinden spurlos, als sie sich auf die Suche nach ihrem Bruder machen. Prue selbst schwebt in höchster Gefahr: Ein unheimlicher Gestaltwandler scheint sie zu jagen. Gemeinsam mit Curtis dringt Prue bis in die Tiefen des Wildwalds vor, auf der Suche nach einer Antwort, wie dem Geschehen Einhalt zu gebieten ist. Ihnen bleibt nur wenig Zeit.

"Das Geheimnis unter dem Wald" ist der zweite Band der "Wildwood"-Reihe von Colin Meloy und Carson Ellis.

Nachdem das erste Abenteuer in sich abgeschlossen war, erleben wir nun eine neue spannende Geschichte um Prue, Curtis und den Wildwald.
Es laufen mehrere Handlungsstränge parallel, sodass der Leser verschiedene Geschichten erlebt, die wohl im Laufe der nächsten Bände zusammenfinden werden. Dies ist der große Unterschied zum Vorgängerband, da dieser, wie bereits erwähnt, in sich geschlossen war und ein komplett eigenständiges Abenteuer bot.

Auch wenn dieser zweite Teil spannend und phantasievoll zu lesen war, so reichte er, meiner Ansicht nach, nicht ganz an den ersten Band dieser Reihe heran. Mir fehlte diese Magie, die so überbordend in "Wildwood" anzutreffen war und eine komplett neue Welt aufleben ließ.

Wie auch schon sein Vorgänger, ist "Das Geheimnis unter dem Wald" ein zeitloses Märchen für Jung und Alt. Trotz dass dieser Roman im 21. Jahrhundert angesiedelt ist, könnte er von seiner Atmosphäre und Erzählstruktur auch in jedem anderen Zeitalter spielen.
Dabei ist die Atmsophäre im Vergleich zu Band eins um einiges düsterer und nicht so magisch aufgeladen.

Wieder einmal unterstützen die etlichen Bebilderungen die Geschichte und lassen die Beschreibungen vor dem geistigen Auge Wirklichkeit werden. Auch wenn die eine oder andere Bildseite vielleicht an der falschen Stelle eingefügt war, so tat es dem Lesespaß keinen Abbruch.
Diese Bilder sind mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet und kindgerecht gestaltet, aber auch ältere Leser werden sich durchaus an ihnen erfreuen können.

Auch der Schreibstil ist sowohl für junge als auch erwachsene Leser ein Genuss. Jede Szene ist sehr bildhaft beschrieben und zeichnet sich durch unaufdringliche Moralvorstellungen aus, die vorallem Kindern hier auf eine schöne Art und Weise näher gebracht werden.

Fazit: Ein spannendes Leseabenteuer für Jung und Alt, das zwar nicht gänzlich an seinen Vorgänger heranreicht, aber dennoch unterhaltsame und schöne Lesestunden beschert.

Bewertung vom 03.12.2013
Zurück nach Hollyhill / Hollyhill Bd.1
Pilz, Alexandra

Zurück nach Hollyhill / Hollyhill Bd.1


sehr gut

Emily kann es nicht fassen! Am Tag ihres Abiturs erhält sie einen Brief ihrer verstorbenen Mutter, in dem diese Emily in geheimnisvollen Worten beschwört, das Dorf aufzusuchen, das einst ihre Heimat war. Kurzerhand steigt Emily in München ins Flugzeug – und landet allein und vom Regen durchnässt mitten im englischen Dartmoor. Hilfe naht in Form eines Geländewagens, darin Matt, der attraktivste Junge, den Emily je gesehen hat. Als sie ihn nach dem Weg nach Hollyhill fragt, verändert Matt sich jedoch schlagartig. War er zuvor offen und hilfsbereit, stimmt er nun nur widerwillig zu, Emily nach Hollyhill zu bringen. Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch das einsame Moor landen sie schließlich in dem winzigen Dorf, dessen Bewohner zwar alle ein wenig schrullig, aber freundlich zu Emily sind. Nur Matt, der Junge, in den sie sich Hals über Kopf verlieben könnte, gibt ihr bei jeder sich bietenden Gelegenheit das Gefühl, unerwünscht zu sein. Bis eines Nachts ein Mörder auftaucht und Emily entführt. Und plötzlich findet sie sich im Jahr 1981 wieder – und dort sind die gewöhnungsbedürftige Mode und ein grimmiger Matt ihr geringstes Problem …

"Zurück nach Hollyhill" ist der erste Band der "Hollyhill"- Reihe von Alexandra Pilz und gleichzeitig ihr Debüt als Autorin.

Das Tempo ist recht straff gehalten, sodass man zügig in die Geschichte einfindet, auch wenn die ersten Fragen erst nach einiger Zeit Beantwortung finden und man in der Zwischenzeit das Rätsel zu ergründen versucht.

"Zurück nach Hollyhill" bereitet schon ab der ersten Seite großen Lesespaß, da die Autorin wirklich tolle Ideen in ihren Roman eingebracht und diese auch toll umgesetzt hat. Diese Ideen sind frisch und innovativ und beleuchten das Thema "Zeitreisen" mal von einer neuen Art und Weise.

Neben dem Zeitreise-Faktor findet sich auch eine spannende Krimihandlung, welche sehr gut miteinander verknüpft wurden und für das jeweils andere unerläßlich sind. Man fiebert stets mit und erlebt ein packendes Abenteuer in den 80er-Jahren mit kleineren paranormalen Elementen. Alles passt hervorragend zusammen und ergänzt sich prima, da jedes Element wohl durchdacht und ausgeklügelt erscheint.

Die Atmosphäre besitzt etwas Zeitloses. Man fühlt sich sofort wohl in dem kleinen Dörfchen Hollyhill, das nicht von dieser Welt zu sein scheint und sympathisiert sogleich mit den toll skizzierten Bewohnern, über die man hoffentlich noch mehr erfahren wird.

Durch den wunderbaren und gewählten Schreibstil, der zugleich locker leicht ist, fliegt man flüssig durch die Seiten, sodass "Zurück nach Hollyhill" ein enorm kurzweiliges Lesevergnügen beschert und man leider viel zu schnell am Ende angelangt ist.

Das Ende weißt zwar keinen direkten Cliffhanger auf, macht aber aufgrund der im Epilog aufgeworfenen Fragen extrem neugierig auf die Fortsetzung, die im März 2014 unter dem Titel "Verliebt in Hollyhill" erscheinen wird.

Fazit: Ein spannendes Zeitreiseabenteuer der etwas anderen Art. Tolle Ideen und sympathische Charakter lassen diesen Roman zu einer tollen Lektüre werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.12.2013
Die Entscheidung / Das Tal Season 2 Bd.4
Kuhn, Krystyna

Die Entscheidung / Das Tal Season 2 Bd.4


sehr gut

Nur wenige Stunden bleiben und nur zu acht können sie verhindern, dass sich das Böse in der Welt ausbreitet. Katie, Robert, David und die anderen müssen ins Herz des Tals gelangen, um es zu stoppen und das Geheimnis zu entschlüsseln. Während die Studenten das Undenkbare auf sich nehmen, stürzen immer dramatischere Katastrophen die Kontinente ins Chaos. Und als sie Hilfe von unerwarteter Seite bekommen, stehen die Freunde am Ende vor der entscheidenden Frage: Kann nur Vertrauen alles retten?

"Die Entscheidung" ist der achte und somit finale Band der "Das Tal"-Reihe von Krystyna Kuhn.

Im Gegensatz zu den Romanen vorher, setzt dieser vierte Teil der zweiten Staffel direkt an die Geschehnisse des des dritten Bandes der finalen Staffel an und führt diese nahezu nahtlos fort.

Zu jeder Zeit brennt dem Leser die Neugier nach der Auflösung unter den Nägeln, sodass er Seite um Seite voller Spannung umblättert und recht schnell den letzten Seiten entgegenstrebt.
Auch sonst ist einiges an Spannung gegeben, da man diesem Roman den finalen Showdown deutlich anmerkt und sich Spannungsmomente in diesen 240 Seiten ordentlich aneinanderreihen.
Allerdings hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle noch ein paar Seiten mehr gewünscht, um dieses Finale nicht allzu schnell abzuhandeln.

So gut wie nie ist man sich sicher, auf was dieses Finale letztendlich hinauslaufen wird, da immer wieder überraschende Wendungen gegeben sind. Erst am Schluss offenbart sich das große Ganze, das mir sehr schlüssig erscheint, auch wenn bereits etliche Leser dieses bemängelten. Liest man sich aber das allerletzte Kapitel durch und bringt dieses mit den Begebenheiten der gesamten Reihe in Verbindung, so erschließt sich doch Einiges und ergibt Sinn. Allerdings muss man dabei ein wenig nachdenken, weshalb mir dieser finale Band gut gefallen hat. Es ist halt keine seichte Lektüre bei der der Leser alles auf dem Silbertablett serviert bekommt.

An der einen oder anderen Stelle ist die Atmosphäre ein Stück weit gruselig angehaucht. Ansonsten besticht sie durch eine große Portion Dramatik und Tempo, weshalb man leider viel zu schnell am Ende angelangt ist. Doch liest sich "Die Entscheidung" mindestens genauso kurzweilig wie seine Vorgänger.

Noch einmal sei gesagt, dass Krystyna Kuhn nicht nur für die mysteriösen Begebenheiten ein passendes Ende gefunden hat, sondern auch für ihre Charaktere. Beides verknüpft sie auf eine wirklich tolle Art und Weise miteinander, sodass der Leser am Ende zufriedengestellt zurückgelassen wird.

Fazit: Ein packendes Finale, bei dem man mitdenken muss, um die Auflösung zu verstehen. Grandios gelöst.

Bewertung vom 21.11.2013
Rette mich vor dir / Juliette Trilogie Bd.2
Mafi, Tahereh

Rette mich vor dir / Juliette Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Juliette ist die Flucht gelungen. Sie und Adam sind den Fängen des grausamen Regimes entkommen und haben Zuflucht gefunden im Omega Point, dem geheimen Stützpunkt der Rebellen. Hier gibt es andere wie sie mit übernatürlichen Kräften, und zum ersten Mal fühlt Juliette sich nicht mehr als Außgestoßene, als Monster. Doch der Fluch ihrer tödlichen Berührung verfolgt sie auch hier – zumal Adam nicht länger völlig immun dagegen ist. Während ihre Liebe zueinander immer unmöglicher scheint, rückt der Krieg mit dem Reestablishment unaufhaltsam näher. Und mit ihm das Wiedersehen mit dem dunklen und geheimnisvollen Warner, hinter dessen scheinbar gefühlloser Fassade sich so viel mehr verbirgt, als es den Anschein hat ...

"Rette mich vor dir" ist der zweite Band der "Shatter Me"- Trilogie von Tahereh Mafi.

Die von der Autorin erdachte dystopische Welt ist ebenso eingängig wie brilliant. Sie zeugt von einer enormen Ausgereiftheit und von ausgeklügelter Raffinesse. Dabei hebt sich diese von anderen Romanen dieses Genres ab, auch wenn das totalitäre System in allen der übergreifende Faktor ist.
Man ist sofort gepackt von der Dramatik und der Art und Weise, wie diese Geschichte aufgebaut ist. Der leichte übernatürliche Einschlag tut sein Übriges, um diesen Roman von der breiten Masse abzuheben.

"Rette mich vor dir" setzt nahezu nahtlos dort an, wo "Ich fürchte mich nicht aufhörte" und führt die Geschichte von Juliette weiter. Auch wenn zwischen den Erscheinungsdaten dieser Bände einige Zeit liegt, kann man sich trotzdem sofort wieder gut in die Handlung einfühlen und diese problemlos verfolgen.

Tahereh Mafi hat das Tempo wieder sehr straff gehalten und dabei eine enorme Spannung aufgebaut. Diese greift den Leser sofort, und lässt ihn bis zum Schluss nicht mehr los. "Rette mich vor dir" ist ein wahrer Pageturner, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht und das Klischee des Mittelbandes in keinster Weise erfüllt.
Vor allem die Beziehungen der Protagonisten untereinander sorgen für einige Spannungsmomente, die die Dramatik dieses Romans ordentlich anzufeuern wissen.

Die Atmosphäre ist herrlich intensiv und romantisch aufgeladen. Auch wenn ich für gewöhnlich kein Freund von Liebesdreiecken bin, hat mich dieses zu keinster Zeit gestört, sondern eher begeistert, da "Rette mich vor dir" dadurch eine noch intensivere Tiefe erhält, die vor allem die Emotionen noch stärker zu transportieren weiß.
Die Romantik ist dabei weder kitschig noch rosarot, sondern so bittersüß, dass die Dramatik so richtig zum Tragen kommt und dem Leser ein herrliches Gefühl beschert.

Tahereh Mafis Schreibstil ist einzigartig. Er ist eindringlich, intensiv und ungemein lebendig. Er wirkt in alle Richtungen und schafft es, Bilder im Kopf entstehen zu lassen und Emotionen authentisch zu transportieren.
Es mutet an, als wäre man ein Teil von Juliette und ihrer Gedanken, die ebenso einfühlsam wie unverfälscht beschrieben werden.

Das Ende passt perfekt zu diesem zweiten Band und macht unglaublich Lust auf den finalen dritten Band. Auch ohne Cliffhanger schafft es Tahereh Mafi, die Neugier des Lesers in ungeahnte Höhen zu treiben.

Fazit: Eindringlich, intensiv, dramatisch und sehr romantisch. Ein wunderbarer zweiter Band dieser einzigartigen Trilogie.

Bewertung vom 19.11.2013
Diese eine Woche im November
Wallner, Michael

Diese eine Woche im November


gut

Als Julia in Venedig auf Tonio trifft, ist sie fasziniert von dem attraktiven jungen Mann. Während abendlicher Streifzüge zeigt Tonio der schönen Deutschen die verwunschenen Ecken der Lagunenstadt und die beiden kommen sich näher. Ihre Romanze wird jäh gestört, als sie auf die Spuren der Trucidi stoßen, einer geheimen Bruderschaft, die die Stadt vor Hunderten von Jahren regierte. Jetzt ist sie zurück und fordert die Herrschaft über die prunkvollen Palazzi. Julias Vater, ein deutscher Kommissar, ist ihnen bereits auf den Fersen – zu dicht, denn Julia und ihr Vater werden gekidnappt und ihr Leben liegt in den Händen der skrupellosen Gangster. Einzig Tonio kann seine große Liebe noch retten, doch dafür muss er sich dem Großmeister der Bruderschaft stellen ...

"Diese eine Woche im November" ist ein Jugendroman aus der Feder von Michael Wallner.

Zu Beginn steigt man direkt in die Handlung ein und findet sich sofort in Venedig wieder. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht eines allwissenden Erzählers, sodass man Einblicke in so gut wie alle Denkmuster der in diesem Roman auftretenden Personen bekommt, wodurch sich die Handlung verdichtet und man mehr über die Hintergründe bestimmter Handlungen erfährt.

Die Handlung ist spannend und sehr temporeich erzählt. "Diese eine Woche im November" ist zum größten Teil sehr kurzweilig gehalten, weißt aber hin und wieder kleinere zähere Passagen auf.
Durch dieses Tempo kamen mir auch die Beschreibungen Venedigs ein wenig zu kurz, ich hätte mir gewünscht, dass der Zauber der Lagunenstadt noch stärker und greifbarer auf den Leser transportiert wird, so wirkte es stellenweise wie eine Stadt wie jede andere.

Der Klappentext verspricht eine sehr romantische Handlung. Doch in diesem Roman nimmt eindeutig die Thriller-Handlung des größten Part ein. Romantik tritt dabei äußerst selten auf und äußert sich lediglich in Schwärmereien. Nichts allzu Tiefgründiges.
Doch die Thriller-Handlung wurde sehr gut umgesetzt. Mir gefiel besonders gut, dass ein historischer Bezug zu finden ist, der Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpft, wodurch eine starke Verbindung zu Venedig geschaffen wurde.

Besonders identifizieren konnte ich mich mit den Charakteren leider nicht. Durch den allwissenden Erzähler konnten sich die Emotionen und Gedanken nicht allzu stark auf mich übertragen, weshalb sie auf mich ein wenig blass wirkten und ich keinen reellen Bezug zu ihnen herstellen konnte.

Ebenfalls als Manko offenbarte sich der Schreibstil. Er wirkte ein wenig unrund, da die Sätze sehr kurz und abgehakt gestaltet und nicht sonderlich fließend aneinandergereiht wurden. Dieser Schreibstil ließ mich nicht so tief in die Handlung eintauchen, wie ich es mir gewünscht hätte.

Das Ende offenbarte mir letztendlich das, was mir schon im Laufe der Lektüre aufgefallen war; die Schwärmereien. Die Situation kam mir einfach zu plötzlich und aus dem Zusammenhang gerissen, um für mich authentisch zu sein. Mehr will ich dazu nicht sagen, sonst würde ich zu viel verraten.

Fazit: Ein in Venedig verwurzelter Roman, der den Zauber dieser Stadt nicht recht einfangen konnte und der einen oder anderen weiteren kleinen Schwäche, aber mit einer spannenden Thriller-Handlung.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.11.2013
Spiel der Schatten
Peinkofer, Michael

Spiel der Schatten


gut

Im viktorianischen London lockt das geheimnisvolle Theater "Caligorium" immer mehr Menschen an.
Als Cyns Vater aufgrund dessen sein Puppentheater schließen muss, besucht er eine dieser Vorstellungen und ist fortan nicht mehr der selbe. Cyn beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen und herauszufinden, was es mit dem "Caligorium" und seinem Besitzer Professor Caligore auf sich hat.
Schon nach kurzer Zeit gerät sie in ein gefährliches Abenteuer, das ihr Leben für immer verändern wird.

"Spiel der Schatten" ist ein Roman aus der Feder von Michael Peinkofer.

Ich liebe Romane, die im viktorianischen London spielen, deshalb, und aufgrund des toll klingenden Klappentextes, war dieses Buch für mich ein Lesemuss.
Allerdings muss ich sagen, dass das Potential, das zuhauf in dieser Geschichte steckt, nicht vollends genutzt wurde. Man hätte noch viel, viel mehr daraus machen können.
Die Idee hinter diesem Roman bietet so viel Potential, dass daraus ein Geniestreich hätte werden können, so ist es leider nur ein nettes Buch für Zwischendurch geworden. Schade!

Die Handlung ist spannend, dass steht außer Frage. Michael Peinkofer hat aufgrund des straffen Tempos eine ordentliche Portion Spannung erzeugen können, die die Neugier des Lesers anstachelt und ihm kurzweilige Lesestunden beschert.

Doch dadurch blieb ein Stück weit die nötige Tiefe auf der Strecke, die es braucht, um eine grandiose Atmosphäre zu schaffen. Ich wurde von dieser einfach nicht komplett gepackt und begeistert. Mir erschien alles ein wenig blass und nicht dreidimensional genug.
Der Autor hätte ein wenig mehr den Charme Londons und der damaligen Ära einfangen können, um das Setting lebendiger zu gestalten. Auch fehlten mir die einen oder anderen Beschreibungen der jeweiligen Handlungsorte, damit sie mir vor Augen hätten treten und mir ein bisschen mehr Kopfkino hätten schenken können.

Die Dramatik, die dieser Geschichte innewohnt konnte sich nicht so recht auf mich übertragen. Es fehlte an Leidenschaft und tiefgreifenden Emotionen, die den Leser zum Mitfiebern ermuntern und ihn an den Nägeln kauen lassen. Es hätte alles noch ein wenig Düsterer sein können, um die Atmosphäre besser zu gestalten.

Dennoch konnte mich dieser Roman ganz gut unterhalten, auch wenn ich nicht komplett in die Handlung eintauchen konnte, so habe ich dennoch ein spannendes Abenteuer erlebt, das ein zufriedenstellendes Ende besitzt und das ich guten Gewissens zuklappen kann.

Fazit: Leider wurde das Potential dieses vielversprechenden Romans nicht vollends genutzt. Es hätte ein Meisterwerk werden können, ist nun aber leider nur nette Unterhaltung für Zwischendurch, die man leider viel zu schnell wieder vergisst.

Bewertung vom 15.11.2013
Die Träumerin / The Bone Season Bd.1
Shannon, Samantha

Die Träumerin / The Bone Season Bd.1


ausgezeichnet

"Die Träumerin" ist der erste Band der auf sieben Teile angelegten "The Bone Season"-Reihe von Samantha Shannon.

Das Thema dieses Romans ist neu, innovativ und etwas bisher nie Dagewesenes. Die Ideen, die in diesem Buch anzutreffen sind, sind ebenso mannigfaltig wie genial. Samantha Shannon hat mit ihrem Debüt etwas vorgelegt, dass den Buchmarkt aufmischen wird. Dabei hat sie ihre Ideen so hervorragend umgesetzt, dass jede Seite ein wahrer Lesegenuss ist.
Ich kann nur sagen: Ich LIEBE dieses Buch! Ich bin absolut begeistert von dieser Kreativität und Phantasie, sodass dieser Roman für mich ein echtes Lesehighlight nicht nur dieses Jahres, sondern der letzten mindestens fünf Jahre darstellt.

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite hat die Autorin hier eine Welt geschaffen, die so komplex und wohl durchdacht ist, dass sie cineastische Ausmaße annimmt und wie ein Fantasy-Epos anmutet.
Man taucht sofort mit dem ersten Satz in diesen Roman ein und ist einfach gefangen von dieser atmosphärisch dicht erzählten Geschichte, die so eindringlich und tiefgreifend geschildert ist, dass man "Die Träumerin" einfach nicht aus der Hand zu legen vermag.
Die wundervolle Erzählweise trägt ihren Teil dazu bei, dass die 600 Seiten wie im Fluge vergehen und zu keiner Zeit langweilige oder zähe Passagen aufweisen.

Die Atmosphäre ist herrlich düster, weshalb die positiven Emotionen noch stärker transportiert werden und man zu jeder Zeit mitfiebert und mitleidet. Man kann sich dieser Atmosphäre einfach nicht entziehen, da sie diese außergewöhnliche Geschichte so stark unterstützt, dass man regelrecht in ihr aufgeht.

Samantha Shannon hat ihren ersten Band vollgepackt mit Geschehnissen, doch wirkt es zu keinster Zeit überladen, sondern stets passend und einfach nur mitreißend. Nach diesem Roman kann man sich kaum vorstellen, was die Autorin in den nächsten sechs Bänden noch auf Lager hat, da dieses Abenteuer einfach nur einzigartig ist und ich nun gespannt bin, wie diese Geschichte fortgeführt werden wird.

Paige ist eine ausdrucksstarke und toughe Heldin. Sie belebt diesen Roman noch zusätzlich und verstärkt seine Komplexität. Auf mich wirkte sie stets authentisch und wie eine starke Identifikationsfigur, der man ihre Rolle abkauft. Durch sie erhält "Die Träumerin" eine wunderbare Eigendynamik und eine gewisse Dramatik, die auf jeder Seite spürbar ist.

Das Ende lässt den Leser einfach nur atemlos zurück. Dieser finale Showdown hat alle meine Erwartungen übertroffen und mir einen packenden Schluss für diesen ersten Band geboten.
Es lässt sich nicht abschätzen, was in Band zwei geschehen wird, da Samantha Shannon einen schönen Abschluss für "Die Träumerin" geschaffen hat, der die Handlungsstränge in jedwede Richtung lenken kann.
Ich kann es kaum erwarten bis die Fortsetzung erscheinen wird, denn dieser Roman hat mich fasziniert und begeistert. Am liebsten würde ich sofort weiterlesen. Bleibt zu hoffen, dass Band zwei nicht allzu lange auf sich warten lässt, denn ich brauche mehr von dieser jungen und überaus vielversprechenden Autorin, die mit ihrer Kreativität und Phantasie zu punkten weiß.

Fazit: Einfach genial. Das beste Buch seit vielen, vielen Jahren. Komplex, vielschichtig und durchweg spannend. Gespickt mit neuen und innovativen Ideen stellt es etwas nie Dagewesenes dar.

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2013
Wo Schneeflocken glitzern
Constable, Cathryn

Wo Schneeflocken glitzern


gut

Sophie ist überglücklich. Ihre Internatsklasse macht einen Schulausflug nach Russland. Dafür fälscht sie sogar die Unterschrift ihres Vormunds. Endlich wird sie das Land sehen, von dem sie schon ihr Leben lang träumt! Als aber ihre russische Betreuerin plötzlich aus dem Zug verschwindet, sind Sophie und ihre beiden Freundinnen auf sich allein gestellt, inmitten einer einsamen, tief verschneiten Winterlandschaft und ohne Verbindung zur Außenwelt. Doch Prinzessin Volkonskaja nimmt sie in ihrem Palast auf. Auch wenn Sophie rätselhaft ist, wieso sie die Mädchen bereits erwartet hat …

"Wo Schneeflocken glitzern" ist ein Roman aus der Feder von Cathryn Constable.

Dieser Roman birgt etwas Zeitloses. Auch wenn ab und an Handys und andere neue technische Errungenschaften erwähnt werden, so könnte diese Geschichte auch in jeder anderen Zeit angesiedelt sein.
Es mutet wie ein russisches Märchen an, das in klirrender Kälte angesiedelt ist und einen dementsprechenden Charme versprüht.

Die Atmosphäre ist herrlich mysteriös, kalt und rau. Diese Mischung vermag den Leser sofort in ihren Bann zu ziehen und ihm tolle Lesestunden vor atemberaubender Kulisse zu schenken. Mich hat diese sofort gefangen genommen und begeistert, denn sie machte für mich einen Großteil des Reizes dieses Romans aus.

Aufgrund der geheimnisvollen Handlung entsteht eine angenehme Portion Spannung, die zwar nicht den Fokus dieses Romans darstellt, aber dennoch äußerst schön zu lesen ist, da man den Geheimnissen dieser Geschichte nur allzu gerne auf den Grund gehen möchte.

"Wo Schneeflocken glitzern" ist das ideale Märchen für die kalte Zeit. Alle Elemente eignen sich hervorragend zur Lektüre bei Schnee und Kälte und versetzen den Leser nach Russland, um ihn dort ein eindringliches Abenteuer erleben zu lassen.

Ein einziger Kritikpunkt war für mich allerdings die Naivität der Hauptprotagonistin. Sie wirkte stellenweise auf mich arg verblendet. Außerdem benötigte sie einiges an Zeit, bis ihr gewisse Dinge klar wurden, weshalb man sich als Leser schon mal am liebsten mit der Hand vor den Kopf schlagen wollte. Sophie wirkte eher wie ein kleines, schutzbedürftiges Mädchen als ein fast erwachsene Frau, die ihr erstes großes Abenteuer erlebt. Dadurch wurde mir der Lesespaß vorallem gegen Ende ein Stück weit vermiest.

Dieses Ende ist abgeschlossen und birgt keinerlei offene Fragen, sodass der Leser zufriedengestellt zurück gelassen wird.

Fazit: "Wo Schneeflocken glitzern" ähnelt einem russischen Märchen, das die perfekte Atmosphäre liefert, um dem Leser ein wunderschönes Setting zu bieten. Es stellt ein schönes Abenteuer mit einer leider etwas schwächeren Hauptprotagonistin dar.

Bewertung vom 12.11.2013
Zwischen uns die Zeit
Stone, Tamara Ireland

Zwischen uns die Zeit


sehr gut

Anna ist sechzehn, als sie Bennett kennenlernt, den geheimnisvollen Neuen an ihrer Schule, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt. Fast scheint es ihr, als würden sie sich kennen. Doch Bennett stammt aus dem weit entfernten San Francisco. Als die beiden sich näherkommen, vertraut Bennett ihr sein unglaubliches Geheimnis an: Er ist aus dem Jahr 2012 ins Jahr 1995 gereist, um seine Schwester wiederzufinden. Nicht nur Tausende von Kilometern trennen Anna von ihm, sondern ganze 17 Jahre … Nie hätten sie sich kennenlernen dürfen, und beide wissen, dass er nicht bei ihr bleiben kann. Als Bennett tatsächlich verschwindet, steht Anna vor einer Entscheidung, die ihr alles abverlangt und ihr Leben grundlegend verändern wird …

"Zwischen uns die Zeit" ist der erste Band der gleichnamigen Reihe von Tamara Ireland Stone.

Die Autorin entführt den Leser in eine nahe Vergangenheit, die dem einen oder anderen Leser noch in guter Erinnerung sein dürfte.
Das Jahr 1995 wurde mit all seinen Facetten gut eingefangen und bietet so dem Leser einen authentischen Zeitreiseroman, der nicht die typischen Klischees bedient, sondern auch eigene Wege geht.

Da dieser Roman dem Jugendbuch-Genre zuzuordnen ist, liegt dementsprechend der Fokus auf dem Thema der ersten großen Liebe und ist daher nur bedingt auf Spannung ausgelegt.
An der einen oder anderen Stelle hätte ich mir einfach ein wenig mehr Spannungsmomente gewünscht, um die Dramatik der Handlung besser einzufangen und herauszukristallisieren. So fehlten mir stellenweise die nötigen Emotionen, damit ich vollends mitfiebern hätte können.
Es wirkte mir ab und an ein wenig zu oberflächlich und nicht tiefgehend genug.

In "Zwischen uns die Zeit" kommen die typischen Teenie-Probleme zum Tragen, weshalb sich Leser dieses Alters gut mit den Protagonisten identifizieren dürften. Ältere Leser mögen vielleicht die eine oder andere Entscheidung als naiv oder unbedacht definieren, doch trägt dieses "Problem" eher zu einer Vergrößerung, denn einer Minderung der Authentizität bei.

Tamara Ireland Stone hat das Zeitreisethema relativ gut umgesetzt. In diesem Genre besteht stets die Gefahr, dass etwas schnell unrealistisch und nicht nachvollziehbar erscheint, doch hat die Autorin dieses Problem gut gelöst und eine passende Lösung gefunden.

Da sich sämtliche Begebenheiten langsam aber stetig entwickelt, mag das erste Drittel der Handlung ein wenig zäh wirken. Hat man sich aber erst einmal in die Geschichte eingefühlt, wird schnell ersichtlich, dass dieses Tempo durchaus gewollt ist, um dem Leser die Charaktere näher zu bringen und die Liebesgeschichte nicht zu überstürzen.

Auch wenn sich in diesem Roman die eine oder andere kleine Schwäche findet, so hat dies in keinster Weise den Unterhaltungsfaktor geschmälert. Ich habe sehr gerne diesen Roman geschmökert und die Lesestunden genossen, sodass ich gespannt bin, was die Autorin für uns in Band 2 bereithalten wird.
Ein Pluspunkt ist definitiv der fehlende Cliffhanger, weshalb dieser Roman so ziemlich in sich abgeschlossen ist und auch durchaus alleine stehen könnte.

Fazit: "Zwischen uns die Zeit" ist ein schönes Jugendbuch mit phantastischen Elementen. Ohne viel Schnickschnack, sondern mit Gefühl und einer elementaren Aussage: Lebe dein Leben und gehe eigene Wege!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2013
Der Bilderwächter / Erdbeerpflücker-Thriller Bd.6
Feth, Monika

Der Bilderwächter / Erdbeerpflücker-Thriller Bd.6


sehr gut

Zwei Jahre lang hat Jettes Freundin Ilka den Nachlass ihres berühmten Bruders nicht angerührt. Als sie nun das erste Mal die Bilder von Ruben in Augenschein nimmt, ist es, als hätte sie die Büchse der Pandora geöffnet. Ein Mitarbeiter von Rubens Nachlassverwalter wird tot aufgefunden und ein unglaublicher Medienrummel bricht über Ilka herein. Jette und Merle ermitteln im Wettlauf gegen die Zeit, denn auch Ilka scheint in großer Gefahr zu sein ...

"Der Bilderwächter" ist der nun mehr sechste Band der "Jette"-Reihe von Monika Feth, die noch lange nicht ihren Reiz eingebüßt hat. Noch immer ist jeder einzelne Roman etwas Besonderes und bietet tolle Lesestunden.

Auch wenn zwischen Band 5 und 6 eine gewisse Zeit vergangen ist, kann man sich dennoch gut in die Handlung einfühlen. Es dauert nicht lange und schon ist man den Charakteren mitsamt ihren Geschichten wieder nahe und beobachtet ihre Weiterentwicklung im neuesten sechsten Band.

Sofort wird man von diesem typischen "Monika Feth- Sog" gepackt, der stets eine einzigartige Atmosphäre heraufbeschwört, die das perfekte Setting für diesen Roman liefert.

Monika Feth gibt ihrem Roman Zeit sich zu entwickeln. Weder sich überschlagende Ereignisse noch zu viele Details behindern die Geschichte in ihrer Entfaltung. Die Autorin hat das perfekte Tempo gefunden, um den Leser zu fesseln und ihm diesen Roman näher zu bringen. Voller Neugier blättert man Seite um Seite um und ergründet nach und nach die Geheimnisse dieses Buches.

Auch wenn Monika Feths Thriller keinerlei blutige Gemetzel beinhalten, so besitzen diese doch ihre ganz eigene Form der Spannung. Der Fokus liegt auf den zwischenmenschlichen Beziehungen sowie der menschlichen Psychologie, wodurch "Der Bilderwächter" eine tolle Portion Dramatik zugesprochen bekommt.

Die Autorin hat ihr neuestes Werk sehr ausgeklügelt und wohl durchdacht konstruiert. Durch die Erzählungen aus den unterschiedlichen Perspektiven wird eine atmosphärische Dichte heraufbeschworen, die diesem Thriller Lebendigkeit einhaucht und ihn nur noch authentischer werden lässt.

"Der Bilderwächter" ist spannend von der ersten bis zu letzten Seite und so kurzweilig, dass die 480 Seiten wie im Fluge vergehen und rasch gelesen sind. Bis zum Schluss weiß man nie genau, wer nun der Täter ist, auch wenn man die eine oder andere Ahnung verspürt. Das große Ganze offenbart sich erst am Ende, doch der rote Faden ist stets erkennbar, denn Monika Feth verliert sich nicht in nichtigen Details, sondern führt jedes Element immer stärker zueinander.

Fazit: Auch dieser sechste Band der "Jette"-Reihe hat mich einmal mehr begeistert. Spannung pur vor verschneiter Kulisse und viel Dramatik bieten tolle Lesestunden und machen Lust auf viele weitere Abenteuer.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.