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ech
Wohnort: 
Bochum

Bewertungen

Insgesamt 641 Bewertungen
Bewertung vom 12.10.2021
Brenzlige Wahlen
Gantis, Ruben

Brenzlige Wahlen


sehr gut

Packender Roman mit einem politischen Gedankenspiel, das viel Stoff zum Nachdenken bietet

In diesem Roman entwirft der Autor Ruben Gantis eine Zukunftsvision, die gerade angesichts der letzten Wahlergebnisse in nicht allzu ferner Zeit durchaus zur Realität werden könnte.

Was wäre, wenn die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung mit dem derzeitigen politischen System und seinen Parteien zu einem Wahlergebnis führen würde, das die Bildung einer stabilen Regierung nicht mehr möglich macht und die einzige Lösung eine Minderheitsregierung mit wechselnden Mehrheiten wäre. Welche Auswirkungen könnte eine solche Entwicklung für unser Land und seine Bürger haben ?

Der Autor erzählt seine gut aufgebaute Geschichte dabei nicht etwa aus der Perspektive der Politik, die er hier mit fiktiven Parteien und Politikern bestückt, die aber durchaus beabsichtigte Parallelen zur aktuellen Lage aufweisen. Im Mittelpunkt des Geschehens steht hier vielmehr eine normale Familie aus der Mittelschicht, die zusammen mit ihren Freunden und Bekannten mit den Folgen der Politik konfrontiert wird und sich an die neuen Verhältnisse sowie die damit verbundenen politischen Umbrüchen anpassen muss. Dabei spielen auch die Corona-Pandemie und ihre langfristigen Folgen eine große Rolle. Die Politik selbst taucht hier nur in Form von knappen Meldungen und Nachrichten auf.

Neben einer durchaus beängstigenden Zukunftsvision, die schnell auch deutliche Züge einer Dystopie annimmt, liefert der Autor hier auch noch jede Menge Gesellschaftskritik, die bisweilen auch schon einmal ziemlich bissig ausfällt. Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine Grundidee konsequent voran und spitzt das Geschehen immer weiter zu. Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind dabei gut gezeichnet und vielschichtig angelegt. Und immer wieder stellt man sich beim Lesen die Frage, wie man selbst in einer solchen Situation reagiert hätte.

Auch wenn das Buch an der einen oder anderen Stelle vielleicht ein wenig über das Ziel hinausschießt, überwiegen unter dem Strich doch die positiven Leseeindrücke und das politische Gedankenspiel hinter der Geschichte liefert zudem jede Menge Stoff zum Nachdenken.

Bewertung vom 12.10.2021
Tod in der Schorfheide
Brandes, Richard

Tod in der Schorfheide


ausgezeichnet

Packender und atmosphärisch dichter Kriminalroman mit vielschichtigen Ermittlern, die Lust auf mehr machen

Bei seinem Debüt legt der Autor Richard Brandes einen komplexen und atmosphärisch dichten Kriminalroman vor, der mich gleich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

In einem Forsthaus in den Wäldern der Schorfheide wird ein Mann bei lebendigem Leib verbrannt. Da zunächst nicht einmal die Identität des Toten geklärt werden kann, gestalten sich die Ermittlungen von Kommissarin Carla Stach und ihrem Partner Maik ziemlich schwierig. Als am nächsten Tag eine Schülerin als vermisst gemeldet wird und sich schnell zeigt, dass es eine Verbindung zwischen den beiden Fällen gibt, bekommen die Ermittlungen eine besondere Brisanz und werden schließlich sogar zum Rennen gegen die Zeit.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und steuert sie dabei konsequent auf den fulminanten Showdown zu, an dem uns eine überraschende, aber dennoch schlüssige Lösung präsentiert wird, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Er erzählt die Geschichte aus immer wieder wechselnden Perspektiven, dadurch ergibt sich ein hohes Erzähltempo und ein umfassender Blick auf das Geschehen. Der Schwerpunkt liegt dabei aber schon auf dem gut aufeinander abgestimmten Ermittlerteam, zu dem im weiteren Verlauf auch noch der erfahrene Polizist Uli und seine junge Praktikantin Julia stoßen. Aber auch die übrigen Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durchgehend gut gezeichnet und vielschichtig angelegt.

Wer auf atmosphärisch dichte Kriminalromane steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten. Diesen Autoren und sein Ermittlerteam sollte man auf jeden Fall im Blick behalten.

Bewertung vom 11.10.2021
Die Villa Price
Merker, Anne

Die Villa Price


ausgezeichnet

Spannende Geschichte um das gruselige Geheimnis einer alten Villa

Bei ihrem Erstlingswerk gelingt der Autorin Anne Merker gleich eine kleine, aber feine Gruselgeschichte, die mich gut unterhalten und neugierig auf weitere Werke aus der Feder der Autorin machen konnte.

Die junge Immobilienmaklerin Audrey muss sich in ihrem neuen Job um ein unverkäuflich erscheindendes Objekt kümmern: die geheimnisvolle Villa Price, in die seit 21 Jahren niemand mehr einen Fuß gesetzt hat. Als sich überraschend ein Interessent für die Villa meldet, macht sich Audrey hochmotiviert auf den Weg, um das Objekt für eine Besichtigung vorzubereiten. Dabei erlebt sie eine Nacht, die sie nie wieder vergessen wird, wenn sie sie denn überlebt.

Mit einem packenden Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und kommt dabei auch ziemlich schnell zur Sache. Es entsteht von Beginn an eine gruselige Grundstimmung, die sich von Seite zu Seite steigert und schließlich in einem furiosen Finale mit einer überraschenden Auflösung mündet. Die Geschichte ist dabei voll auf die gut charakterisierte Hauptfigur Audrey zugeschnitten, die Nebenfiguren fallen dagegen doch eutlich ab.

Wer den kleinen Gruselspaß für zwischendurch sucht, wird mit diesem Buch gut und spannend bedient.

Bewertung vom 11.10.2021
Sturm in die Freiheit
Ehlers, Jürgen

Sturm in die Freiheit


ausgezeichnet

Packender historischer Roman um vier Agenten und eine aussichtslos erscheinende Mission in Ostpreußen

In diesem historischen Roman entführt uns der Autor Jürgen Ehlers in die Kriegsjahre 1943 und 1944 und verknüpft dabei eine fiktive Geschichte eng mit den tatsächlichen Ereignissen der damaligen Zeit.

Als der junge U-Boot-Kommandant Wolf Littke in britischer Kriegsgefangenschaft zum Tode verurteilt wird, bietet man ihm als scheinbarem Ausweg ein wahres Himmelfahrtskommando an: Er soll eine kleine Gruppe von Agenten anführen, die in der Wolfsschanze, nahe von Wolfs Heimatort in Ostpreußen, einen Anschlag auf Adolf Hitler durchführen soll. Nach kurzer Ausbildung bricht Wolf mit seinen 3 Begleitern auf. Das jeder der vier Agenten auf der Mission seine ganz eigenen Ziele verfolgt, schmälert die eh nicht großen Erfolgsaussichten noch einmal deutlich.

Mit einem packenden Schreibstil treibt der Autor seine gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran und bietet darüber hinaus auch noch tiefe und stimmungsvolle Einblicke in das Ostpreußen des Jahres 1944. Hier merkt man jederzeit, wie intensiv der Autor recherchiert hat, um ein genaues Bild dieser Zeit abbilden zu können. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für überraschende Wendungen gut sind. Abgerundet wird das rundherum überzeugende Werk zudem durch Karten und ein Personenregister, das Auskunft über reale und fiktive Figuren gibt und dadurch wichtige Hilfestellung leistet, um sich in dem doch recht komplexen Geschehen zurechtzufinden.

Wer auf historische Romane vor realem Hintergrund steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 11.10.2021
Fatale Rache (eBook, ePUB)
Johanus, Marcus

Fatale Rache (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannender Krimi um eine SOKO im Kampf gegen einen skrupellosen Attentäter

Mit diesem Kriminalroman legt der Autor Marcus Johanus den zweiten Band der auf vier Bände ausgelegten Reihe „Soko Innen“ vor, die er zusammen mit Axel Hollmann verfasst.

Man kann dieses Buch grundsätzlich auch lesen und nachvollziehen, wenn man, so wie ich, den ersten Band noch nicht kennt. Alle dafür nötigen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne den Lesefluss zu stören. Da sich aber doch ein gewisser roter Faden durch die einzelnen Bände zieht und man das Gesamtbild hinter den einzelnen Fällen wohl erst ganz am Ende erkennen wird, empfiehlt es sich schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Ich werde auf jeden Fall vor Erscheinen des dritten Bandes meine Wissenslücken aus Band 1 schließen.

Im Mittelpunkt der Reihe stehen Hauptkommissar Carl Rau und sein Team von der Soko Innen, die direkt dem Berliner Innensenator Konrad Faber unterstellt ist. Als ein Scharfschütze im Zentrum von Berlin scheinbar wahllos auf Menschen schießt, werden sie mit den Ermittlungen betraut, obwohl mit Paula Jacoby auch ein Mitglied der Soko mitten in das dramatische Geschehen geraten ist. Handelt es sich hier um einen Terrorakt oder doch um einen Einzeltäter, der einen bestimmten Plan verfolgt ? Und wird der Täter ein weiteres Mal zuschlagen ? Die Soko ermittelt unter Hochdruck und sucht fieberhaft nach einem Motiv für die Tat.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und steuert sie zielsicher auf einen fulminanten Showdown zu, der eine überraschende, aber durchaus nachvollziehbare Auflösung des aktuellen Falles präsentiert. Es bleiben aber auch noch ein paar Fragen offen, die offenbar zur Hintergrundgeschichte der Reihe gehören. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und grundsätzlich auch vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dominiert wird die Geschichte aber eindeutig von Carl Rau und Paula Jacoby, die weiteren Mitglieder der Soko bleiben hier deutlich blasser und bekommen auch kaum Raum zur Entfaltung, ihr Potential deuten sie aber durchaus an.

Wer auf spannende Krimis mit interessanten Ermittlern steht, wird mit diesem Buch insgesamt gut bedient und unterhalten.

Bewertung vom 07.10.2021
Tod in Deutschland - Mit dem Sensenmann durch die Republik
Der Tod;Tod, Der

Tod in Deutschland - Mit dem Sensenmann durch die Republik


sehr gut

Amüsante Einblicke in das Fotoalbum des Todes

Als Tod kommt man natürlich ziemlich rum und hat dabei einen ganz besonderen Blick auf die Dinge des Lebens bzw. des genauen Gegenteils davon. Daran lässt er uns hier nun teilhaben und präsentiert uns in diesem Buch die Highlights aus seinem Fotoalbum. Seien es nun besondere Orteingangs-, Straßen- und allgemeine Hinweisschilder, die entweder einzeln oder in Kombination ihre ganz eigene Wirkung entfalten, der Tod findet überall skurille Momente, die ihn an sein berufliches Wirken erinnern. Und er hält sie gerne fest und präsentiert sie dann auch mit sichtlichem Vergnügen.

Seit 10 Jahren ist ein Kabarettist mit seiner Kunstfigur "Der Tod" auf den Kleinkunstbühnen unseres Landes unterwegs, um die Menschen zu unterhalten und dabei auch so ein wenig die Angst vor dem Tabutehema zu nehmen. Und so versieht es die Fotos in diesem amüsanten Buch zusätzlich noch mit eigenen Kommentaren und Anmerkungen, die deutlich machen, das man eine scheinbar ernste Sache nicht immer so fürchterlich ernst nehmen muss.

Das der Tod über Humor verfügt, mag vielleicht überraschen. Das dieser Humor dann ziemlich schwarz ausfällt, ist eher weniger verblüffend.

Bewertung vom 07.10.2021
Vorbelastet
Märkert, Peter

Vorbelastet


ausgezeichnet

Spannender Bochum-Krimi mit interessanten Einblicken in die Arbeit der Bewährungshilfe

Auch in seinem neuesten Krimi liefert Peter Märkert neben einer spannenden Geschichte wieder interessante Einblicke in ein Thema, das in Kriminalromanen doch eher selten behandelt wird: die Bewährungshilfe. Der Autor ist selber auf diesem Gebiet tätig, die entsprechende Fachkunde merkt man dem Buch dann auch jederzeit an.

Vorkenntnisse aus den ersten vier Bänden der Reihe um Marie Marler und Christian Kramer braucht man für das Verständnis der Geschichte nicht, alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der beiden Hauptfiguren in Gänze nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, zumal auch diese bereits beste Krimiunterhaltung liefern.

Der neue Klient der Bewährungshelferin Marie Marler ist der Physiotherapeut Paul Kersteen, der wegen des sexuellen Missbrauchs an einem Kind verurteilt wurde, Obwohl er die Tat zunächst gestanden hat, beteuert er nun auch nach Verbüßung seiner Freiheitsstrafe, unschuldig zu sein und Opfer einer Intrige geworden zu sein. Während Marie dazu tendiert, ihm zu glauben, sieht ihr Freund, Hauptkommissar Christian Kramer, der für die Überwachung rückfallgefährdeter Sexualstraftäter zuständig ist, die Sache ganz anders.

Das Buch besticht durch seinen Realismus, einen packenden Schreibstil und die klug aufgebaute Geschichte, die zudem am Ende überzeugend aufgelöst wird. Die handelnden Personen sind lebensnah beschrieben und äußerst vielschichtig angelegt. Bei Paul Kersteen bleiben bis zum Schluss Zweifel, ob man ihm wirklich glauben kann. Und auch der Kinderarzt Kai Rista, der von Kersteen beschuldigt wird, bleibt lange Zeit ziemlich undurchsichtig. So kann man hier herrlich mitraten, ob eher Marie oder doch Christian mit ihrer Einschätzung richtig liegen. Und für Kenner der Stadt Bochum macht der Lokalkolorit, den der Autor immer wieder in das Geschehen einstreut, die Geschichte noch ein ganzes Stück lebendiger.

Wer auf spannende Krimis mit realitätsnahen Geschichten, die auch ohne große Actionelemente auskommen, steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 06.10.2021
Prion
Sheffield, Jona

Prion


ausgezeichnet

Packender Science-Fiction-Thriller aus dem faszinierendem Lumera-Universum

Mit diesem Buch beweist die Autorin Jona Sheffield ein weiteres Mal, dass sie mit dem Planeten Lumera ein faszinierendes Setting geschaffen hat, das ausreichend Stoff für viele spannende und atmosphärisch dichte Geschichte bietet. Mich konnte sie mit dem insgesamt bereits fünften Band der Reihe auf jeden Fall erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Man kann das Buch grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus der Trilogie, mit der das Serienuniversum eingeführt wurde, und dem anschließenden Einzelroman „Projekt Eden“ lesen und nachvollziehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Geschichte der Besiedelung des Planeten Lumera und die Entwicklung der Figuren in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Das diesmal die Haupthandlung hauptsächlich von neuen Figuren bestritten wird und die bekannten Protagonisten, von wenigen Ausnahmen abgesehen, eher tragende Nebenrollen einnehmen, erleichtert hier allerdings den Einstieg in den Serienkosmos.

Immer noch sucht die Kolonie der Menschen auf Lumera nach Mitteln und Wegen, um mehr Menschen von der vom Klimakollaps betroffenen Erde zu retten und in der neuen Heimat anzusiedeln. Doch alle Bemühungen scheitern am Widerstand der zutiefst misstrauischen Kidj’Dan, einem telepathisch begabten Alienvolk, mit dem die Kolonie der Menschen einen noch ziemlich brüchigen Frieden geschlossen hat. Eine gemeinsame Mission der Menschen und der Kidj’Dan, mit dem Ziel, weitere Portale aus dem gigantischen Schiffswrack zu bergen, soll für Abhilfe und Vertrauen sorgen. Doch als die Mitglieder der Expedition auf dem Schiff eine tödliche Bedrohung entdecken, die zur schrecklichen Waffe werden kann, eskaliert die Situation und macht das Raumschiff zu einem Pulverfass, das jederzeit explodieren kann.

Mit einem packenden Schreibstil, viel Einfallsreichtum und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und steuert sie aus wechselnden Erzählperspektiven konsequent auf den großen Showdown zu, der die Hauptgeschichte zu einem schlüssigen Ende bringt das allerdings noch nicht alle offenen Fragen abschließend beantwortet. Ein zusätzlicher Nebenstrang dient zudem der Vorbereitung des nächsten Bandes. Einige der gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind schon aus den vorherigen Bänden bekannt, die neuen Figuren fügen sich zudem nahtlos in das gut aufeinander abstimmte Ensemble ein und ergänzen es dadurch perfekt.

Wer auf spannende und actionreiche Science-Fiction steht, wird hier erneut bestens bedient und unterhalten. Auf die nächste Reise zum Planeten Lumera, die im Nachwort bereits angekündigt wird, bin ich auf jeden Fall schon ziemlich gespannt.

Bewertung vom 06.10.2021
Probe 12
Lange, Kathrin;Thiele, Susanne

Probe 12


ausgezeichnet

Packender und actionreicher Wissenschaftsthriller mit einem beängstigenden Szenario, das erschreckend realitätsnah rüberkommt

Mit diesem Buch legen die Autorinnen Kathrin Lange und Susanne Thiele einen spannenden und actionreichen Wissenschaftsthriller zum Thema multiresistente Keime vor, der ein ziemlich beängstigendes Szenario entwickelt, das dabei aber zugleich auch erschreckend realitätsnah rüberkommt.

Die Wissenschaftsjournalistin Nina Falbenberg will eigentlich nur ihren ehemaligen Mentor Georgy Anasias in Tiflis besuchen, doch dabei gerät sie mitten in einen Überfall auf sein Labor, bei dem der Wissenschaftler ums Leben kommt. Hängt sein Tod mit der Entdeckung eines Medikaments gegen die 12 gefährlichsten multiresistenten Keime der Welt zusammen ? Auf der Suche nach seinen Forschungsergebnissen und Proben, die Anasias vorsorglich in Sicherheit gebracht hat, trifft Nina in Berlin auf den Foodhunter Tom Morell, dessen Tochter an einem der Keime erkrankt ist und gerade um ihr Leben kämpft. Gemeinsam setzen sie die Suche fort, werden dabei aber von skrupellosen Gegnern gejagt, die vor nichts zurückschrecken, um ihnen zuvorzukommen.

Mit einem packenden Schreibstil, einigen überraschenden Wendungen und einem hohen Erzähltempo, dass einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt, treibt die Autorinnen ihre gut aufgebaute Geschichte voran und steuern sie dabei konsequent auf einen furiosen Showdown mit einer überraschenden, aber dennoch schlüssigen Auflösung zu. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Das eine der Autorinnen als Mikrobiologin und Biochemikerin quasi vom Fach ist und auch schon ein Sachbuch zum Thema veröffentlicht hat, merkt man der gut recherchierten Geschichte jederzeit an.

Wer auf packende Wissenschaftsthriller mit starken Figuren und einem beängstigenden Szenario steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Mich konnte das Buch auf ganzer Linie überzeugen und begeistern, auf weitere Werke aus der Feder der beiden Autorinnen bin ich schon sehr gespannt.

Bewertung vom 05.10.2021
Simsons Füchse
Kerr, Arno

Simsons Füchse


ausgezeichnet

Auch der dritte Auftritt von Friedrich von Coes bietet wieder spannende Krimiunterhaltung und viel Lokalkolorit aus Münster

Mit diesem packenden Münster-Krimi schickt der Autor Arno Kerr (alias Thomas Michael Glaw) den Münsteraner Kriminalhauptkommissar Friedrich von Coes und sein Team in ihren dritten Fall, der mich erneut auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden braucht man für das Verständnis der Geschichte nicht, alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und insbesondere das diesmal doch ziemlich verkrampfte Verhältnis zwischen Friedrich von Coes und seiner Kollegin Hannah Wolkenstein in Gänze nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Schon seit Jahren kommt es im nördlichen Münsterland an Mitsommer zu mysteriösen Brandanschlägen auf Bauernhöfe. Als am aktuellen Tatort eine Frau gefunden wird, die eindeutig nicht durch den Brand ums Leben gekommen ist, werden die Ermittlungen zum Fall für Friedrich von Coes. Und diese Ermittlungen führen das Team weit zurück in die dunkle Zeit der Kriegs- und Nachkriegsjahre und zu Geschehnissen, deren Folgen bis in die Gegenwart reichen.

Mit einem packenden Schreibstil treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende eine absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Actioneinlagen sucht man hier vergebens, das tolle Zusammenspiel der gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrolle sorgt aber auch so für ausreichend Krimispannung. Fein dosierte Ausflüge in das Privatleben der Ermittler sorgen zudem immer wieder für eine gewisse Auflockerung der doch recht düster ausgefallenen Geschichte, die tief unter die Haut geht und noch länger nachhallt.

Ein grandioser Krimi, der eindrucksvoll zeigt, das Münster viel mehr zu bieten hat, als die üblichen TV-Schmunzel-Krimis a la Tatort und Wilsberg.

Auf den nächsten Auftritt dieses überzeugenden Teams bin ich schon mehr als gespannt. Die entsprechende Kurzvorschau am Ende des Buches konnte meine Vorfreude sogar noch einmal steigern.