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Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 688 Bewertungen
Bewertung vom 23.09.2015
Zwölf Leben
Mathis, Ayana

Zwölf Leben


gut

Nach der massenhaften Wanderung der afroamerikanischen Bevölkerung vom Süden in den Norden der USA. Auch Hattie ist mit ihrem Mann August leben nun im Norden. Mit der Hoffnung auf ein besseres Leben. Erzählt wird die Geschichte von Hatties zwölf Kindern. Sie vertreten viele spezielle Schicksale, die sich mit ihren inneren Dämonen rum schlagen. Ihre Kindheit war von Mangel geprägt, materiell wie auch seelisch, denn der Vater gibt das Geld oft für andere Dinge aus und Hattie, die nach einem furchtbaren Schicksalsschlag irgendwie gebrochen ist und keine richtige Liebe geben, zeigen kann. Doch trotzdem ist sie die wichtigste Person der Familie und am Ende immer für ihre Kinder da.
Anhand der zwölf Geschichten von Hatties Kindern wird eigentlich auch Hatties Geschichte erzählt. Vom harten Leben und dem Lebens-Überlebenswillen.
Die zwölf Kapitel erzählen recht unspektakulär von Alkoholismus, Missbrauch, falschen Männer, einem falschen Priester.
An sich konnte ich an diesem doch sehr gelobten Buch nichts schlechtes entdecken, doch ich war leider nicht verzaubert und mitgerissen, auch wenn am Ende Hoffnung und Liebe steht. Für mich blieben die Figuren stets etwas farblos, ich konnte mich nicht in sie rein fühlen, oder mit fühlen. Vielleicht weil diese Lebenswege zu krass für unsereins waren, ich diese nicht direkt nachvollziehen konnte. Die zwölf Geschichten konnten mich nicht fesseln. Der Sinn, die Aussagekraft dahinter ist mir nicht verborgen geblieben, aber Hatties Familiengeschichte entwickelte keinen Sog für mich.

Bewertung vom 12.09.2015
Devil's River
Thiemeyer, Thomas

Devil's River


gut

Im Nachlass von Eves Großmutter findet sich eine von ihr aufgeschriebene Geschichte aus dem Jahr 1878. In Kanada wird ein Mörder gejagt, und eine junge Frau vom Stamm der Ojibwe erlebt, wie ihr ganzes Dorf von etwas getötet und verjagt wird, was kein Mensch sein kann. Ist die uralte Legende etwa wahr? Die junge Frau, River, tut sich mit dem gesuchten Mörder zusammen um der Sache auf den Grund zu gehen. Das Lesen der Aufzeichnungen geben Eve den Mut sich gegen ihren vorgezeichneten Lebensweg zu entscheiden.
Eine interessante Geschichte um eine alte indianische Legende. Und der Geschichte von Eves Vorfahren. River ist eine mutige, junge Frau. Nathan, der Mörder, wohl drogenabhängig und wirkt in der Geschichte dann gar nicht so schlimm.
Aufgrund der Schilderungen von River und Nathan bin ich bei dem Buch geblieben, auch, weil mich diese Geschichte um die alte Legende interessiert hat. Ich hatte aber über den ersten Teil des Buches Schwierigkeiten wirklich gefesselt zu sein und auch im weiteren Verlauf kam mir das Ganze etwas zu langatmig vor. Es ist aufgrund der guten Geschichte schlecht zu beschreiben, was genau hier störte um komplett in den Bann gezogen zu werden. Nathan und River sind gut dargestellt, auch die damalige Welt. Dazu noch etwas Fantasy und mystisches, war mir eigentlich ganz gut gefallen hat. Die Geschichte wäre auch gegangen, ohne die grobe Rahmenhandlung von Eve, die diese Aufzeichnungen ihrer Großmutter auf dem Dachboden findet.
Das Buch lässt sich gut lesen, viele Charaktere bleiben für mich aber farblos, wahre Spannung kommt für einen Thriller nicht auf.

Bewertung vom 26.08.2015
Etta und Otto und Russell und James
Hooper, Emma

Etta und Otto und Russell und James


gut

Otto wuchs auf einer Farm auf, einer von vielen Geschwistern. Russell kam als Kind während der großen Krise auf die Nachbarsfarm zu seinem Onkel und Tante. Etta kam später als Lehrerin dazu. Alle drei verband eine große Freundschaft und auch Liebe. Otto ging als Soldat in den Krieg und wurde danach Ettas Mann. Jetzt, 83-jährig macht sich Etta zu Fuß in Richtung Meer auf, dass sie noch nie gesehen hatte, über 3200 Kilometer. Otto lässt sie ziehen und versucht alleine auf der Farm klar zu kommen. Russell will sie zurück holen, was nicht funktioniert und er reist selber in den Norden. Etta findet in dem Kojoten James einen treuen Wegbegleiter.
Diese Geschichte über Erinnerungen und Erfahrungen übt einen gewissen Sog aus. Ich blieb als Leser allerdings gefühlsmäßig außen vor, wenn ich mir auch die Situationen gut vorstellen konnte. Wobei unsereins hier sich die Ausmaße an Staub die beschrieben werden, schlecht richtig vorstellen kann. Eindeutig ein anderes Buch. In der Wahl der Geschichte, in der Art wie es geschrieben ist. Das Buch wird beschrieben, dass es sich zwischen Traum und Wirklichkeit bewegt, und den Glauben an das Leben zurück gibt, das Geheimnis gleichzeitig vertieft. Somit eine Lektüre, die nicht mal eben so zu lesen ist, sondern den Leser anspruchsvoll fordert.
Ich bin als Leser hin und her gerissen, zwischen in der Geschichte eingetaucht und außen vor geblieben, gelesen, irgendwie berührt, aber nicht eingetaucht.

Bewertung vom 26.08.2015
Im Namen der Venus
Mesensky, Natalie

Im Namen der Venus


sehr gut

Anna Grass, eine Archäologin, findet bei Ausgrabungen eine sehr alte Venusfigur. Sie wird aufgrund eines eventuellen, gemeinsamen Projektes in ein Seminarhotel in die Wachau eingeladen. Hier scheint sich eine Liebesbeziehung zu einem Seminarleiter, Tobias, anzubahnen. Doch es geschehen zwei Morde, stehen sie miteinander in Verbindung. Ein Toter hielt eine Venusfigur in den Händen, bei dem anderen Mord erinnert vieles an ein keltisches Ritual. Anna wird Beraterin der Polizei und gerät so mitten hinein in den Fall und es kann nach und nach die Denkweise des Mörders analysiert werden. Anna gerät durch ihre Gefühle zu Tobias in große Gefahr.
Ein interessanter Krimi, mit den Schauplätzen Wien und Wachau eine ansprechende Umgebung. Die Darstellung der einzelnen Charaktere fand ich erst ein wenig gewöhnungsbedürftig, auch die schnellen Wechsel der Schauplätze. Die Personen, von Polizisten bis Anna und ihren Freundinnen sind wirklich Leute mit Ecken und Kanten. Die Geschichte entwickelt sich dann schlüssig und interessant und lässt sich gut lesen.
Nachdem ich mich in die Geschichte rein gefunden habe, hat sie mir gut gefallen und der Krimi war eine prima Urlaubslektüre. Zudem hat mir das letzte Kapitel, in dem die Autorin beschreibt, wie sie tatsächlich eine Venus gefunden hat und auf dem der Krimi aufbaut, sehr gut gefallen. Etwas mehr Archäologie hätte der Geschichte nicht geschadet.
Ein etwas anderer Schreibstil, der mir dann gut gefallen hat. Gerne mehr.

Bewertung vom 08.08.2015
Nightingale Way - Romantische Nächte / Edinburgh Love Stories Bd.6
Young, Samantha

Nightingale Way - Romantische Nächte / Edinburgh Love Stories Bd.6


sehr gut

Das Finalbuch der der Edinburgh-Liebesgeschichten. Diese Reihe war mir vorher gar nicht bekannt und nach diesem Roman kann ich mir gut vorstellen, die vorherigen Bände auch zu lesen.
Hier geht es um Grace, die ihre Wohnung im Nightingale Weg in Edinburgh hat. Sie hat es geschafft, sich von ihrer manipulierenden, lieblosen Familie zu lösen und auf eigenen Beinen zu stehen. Doch seit kurzem hat sie einen neuen Nachbarn, Logan McLeod, der ihr mit seinem ausschweifenden Liebesleben Schlaf und Nerven raubt.
Doch dann geschehen in Logans Leben überraschende Dinge, wo Grace nicht anders kann als ihn zu unterstützen. Dadurch erfährt sie mehr über ihn, macht Bekanntschaft mit seiner Familie und Freunden, und kann sich ihm nicht mehr wirklich entziehen. Doch hat sie den Mut sich auf ihn einzulassen?
Die Geschichte um Grace und Logan liest sich richtig gut, mit einer angenehmen Mischung aus Anziehungskraft, Schwierigkeiten, Liebe, Freundschaft, Angst, Familie. Die Autorin hat einen richtig angenehmen Schreibstil, und der Roman hat sich einfach nur so weg gelesen. Auf jeden Fall eine gute Unterhaltung, zur Entspannung und war fürs Herz.

Bewertung vom 01.08.2015
Wolken über dem Meer
Rice, Luanne

Wolken über dem Meer


gut

Ein kleiner ruhiger Ort im Norden der amerikanischen Ostküste. Hier lebt Lily mit ihrer kleinen Tochter Rose. Diese ist schwer herzkrank und steht vor einer Herz-OP. Dann gibt es in dem Örtchen noch eine alteingesessene Familie, dazu gehört Liam, der selber in seiner Kindheit ein schlimmes Erlebnis hatte. Lily flüchte vor ihrem gewalttätigen Ehemann, und der Ort scheint Frauen anzuziehen, die sich in Sicherheit bringen wollen.
Die verschiedenen Frauen, ihre Probleme werden ausführlich behandelt. Die Geschichte von Lily und die sich entwickelnde Beziehung zu Liam wird ausführlich beschrieben. Eine sehr schöne, sehr umfassende, Geschichte, die sich gut liest. Mir selbst war sie allerdings ein wenig zu langatmig, auch wenn es für die Darstellung des Ganzen durchaus gut ist. Bei mir ist dadurch der Funke der Geschichte einfach nicht richtig übergesprungen. Und gerade das Ende lässt dann noch einiges offen, was bei dem Umfang des Buches nicht hätte sein brauchen

Bewertung vom 28.07.2015
Anklage: Sterbehilfe
Rosenberg, Martina

Anklage: Sterbehilfe


ausgezeichnet

Machen unsere Gesetze Angehörige zu Straftätern? Das ist die Frage des Buches und ich denke, in gewissem Maß auf jeden Fall.
Anhand des Falles eines jungen Mannes, der 2012 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wird, weil er seine Mutter nach sieben Jahren Wachkoma tötete.
Die Autorin traf sich mit dem jungen Mann, Jan, der nach vielen Jahren des Leids dieses beendet hat.
Der Leser erfährt über Jans Kindheit und das Leben seiner Mutter und wie es zu dem Unfall von Jans Mutter, Katharina, kam. Mit einfachen Worten wird das Drama, das dann folgt erzählt. Die Belastung der Angehörigen, emotional und finanziell. Wie allein gelassen der Ehemann und der Sohn sind. Es wird ein Weg gesucht, Katharina zu "befreien", doch sie werden einfach abgespeist, die Heimleitung mauert, der Arzt ist einfach nicht zu sprechen und der gerichtliche Weg wäre lang und kostet wieder Geld, was nicht mehr da ist. Somit nimm Jan das Ganze irgendwann selber in die Hand. Sehr, sehr verständlich ist diese Tat, finde ich. Und auf jeden Fall wäre das alles vermeidbar gewesen, wenn für solche Patienten und deren Angehörige Unterstützung und Hilfe vorhanden wäre. Auch gerade im medizinischen Bereich, denn über sieben Jahre im Wachkoma, mit künstlicher Beatmung und Ernährung und verkrampft, gelähmten Gliedmaßen ohne irgendeine Aussicht auf Besserung muss doch niemand weiter künstlich am Leben gehalten werden.
Ein wichtiges, eindringliches Buch, was ohne großartigen Worte auskommt. Es reicht die einfache Schilderung der Geschehnisse und Nachfragen der Autorin um sich beim Lesen ebenso machtlos und ratlos zu fühlen wie Jan und sein Stiefvater.
In diesem Bereich muss sich in Deutschland ganz dringend was ändern. Ein gutes Vorbild wären da die Niederlande.

Bewertung vom 24.07.2015
Alle meine Wünsche
Delacourt, Grégoire

Alle meine Wünsche


gut

Ein ruhiges Leben führt Jocelyne und ist eigentlich damit zufrieden. Ihr Mann hat seine Arbeit und seine Träume, sie hat ihren Kurzwarenladen und seit neustem einen eigenen Blog, der regen Zuspruch erfährt. Doch dann gewinnt sie im Lotto, und das Leben gerät aus den Fugen. Jocelyne verschweigt, ihr Mann entdeckt und verschwindet einfach. Es scheint, dass am Ende wenigstens eine Person ihr Glück, Zufriedenheit findet. Ein nicht sehr dickes Buch, doch hier wird alles angesprochen was wichtig ist und lässt einen noch nach dem Lesen nachdenklich zurück.
Mich persönlich hat das Buch einfach nicht gepackt, oder es war nicht mein Schreibstil. Doch es zeigt, dass Geld allein tatsächlich nicht alles ist.

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