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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 910 Bewertungen
Bewertung vom 24.05.2023
Zevin, Gabrielle

Morgen, morgen und wieder morgen


gut

Unterhaltsam und lesenswert
"Morgen, morgen und wieder morgen" von Gabrielle Zevin ist ein Buch mit zwei sehr interessanten Hauptpersonen.
Sadie und Sam kennen sich schon fast ihr ganzes Leben lang. Man begleitet sie hier auch über einen großen Zeitraum, manchmal auch in Rückblicken.
Jede Person für sich hat einiges erlebt und auch als Team haben sie schon so manche Erfahrung gemacht, nicht unbedingt nur die positiven.
Was mir hier sehr gut gefällt, ist der Bezug zur Computerspielebranche, weil ich selber gerne spiele und da auch gerne hinter die Kulissen schaue. Da wird vieles sehr schön erklärt, das hätte für mich noch mehr sein dürfen.
Beide Protagonisten mag ich sehr, ihre Emotionen werden gut dargestellt, ich kann sehr viel nachfühlen und verstehen. Sehr viel geschieht den beiden im Laufe der Zeit, man geht hier durch gute und auch ziemlich miese Zeiten, wie es im Leben auch so ist.
Bei allem bleibt man als Leser doch etwas distanziert, beobachtend, abwartend, da nicht alles schlüssig und nachvollziehbar ist. Von den Themen, die angesprochen werden, finde ich das Buch sogar etwas überfrachtet, vielleicht wollte man hier zu viel.

Bewertung vom 21.05.2023
Reichert, Sandra

Der Himmel muss warten


ausgezeichnet

Leben lernen
"Der Himmel muss warten" von Sandra Reichert ist eines der Bücher, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Und das nicht nur wegen Maria, der Protagonistin.
Das Buch greift Themen auf, über die man meistens nicht spricht, jedenfalls nicht so offen und ehrlich und dann auch noch mit Humor.
Maria möchte sterben, ihr Arzt möchte das verhindern und so landet Maria in der Klinik. Die wollen ihr dort helfen wieder einen Sinn im Leben zu finden, aber Maria will sich dort eine Begleitung für ihren Suizid suchen.
Und so lernen wir gemeinsam mit Maria andere Patienten, mit ihren verschiedenen Problemen und auch Ärzte, auch nicht problemlos, kennen. Erzählt wird aus der Sicht Marias und auch nur ihr selber steht es zu, so offen über ihr Leben und ihr Sterben zu sprechen.
Durch die Menschen, die Maria kennen und schätzen lernt, werden hier noch andere Probleme angesprochen und ihnen auf den Grund gegangen. Es werden Fragen aufgeworfen, über die ich beim lesen schon ziemlich nachdenken muss und es wird bei mir ein tieferes Verständnis hervorgerufen für Situationen, in denen ich mich oft hilflos fühlte.
Hier wird offen gesprochen über Suizid und Depressionen, über Todgeweihte und Lebensuntüchtige, die Charaktere werden so glaubhaft dargestellt, dass die Schicksale unter die Haut gehen.
Das Leben ist lebenswert, ohne Wenn und Aber, aber manchmal kann man das nicht sehen und muss es erst wieder lernen, dabei ist diese Geschichte behilflich.
Gut auch die Beschreibungen des Klinikalltages und der Gedankenwelt Betroffener.
Dieses Buch ist sehr emotional, geht unter die Haut und regt zum Nachdenken an, ich werde es ganz sicher noch einmal lesen.

Bewertung vom 21.05.2023
Gruenschild, Amanda

Eichen müssen her! - Trilogie


ausgezeichnet

Starkes Komplettpaket
"Eichen müssen her!" von Amanda Gruenschild ist eine Trilogie, die insgesamt fast 1600 Seiten umfasst. Und jede einzelne von ihnen ist wichtig und lesenswert.
Hier hat man gleich alle drei Bände in einem Schuber, denn wenn man einmal mit der Reihe begonnen hat, möchte man die anderen Bände auch lesen, ging mir jedenfalls so.
Diese Geschichte, die hier erzählt wird, hat das wichtigste Thema überhaupt, unsere Erde. In einer sehr gelungenen Mischung aus Fantasy und Realität wird hier von ihrer Verletzlichkeit, ihrer Bedrohung und Rettung erzählt.
Ich will hier aber gar nichts verraten, denn die Autorin hat hier eine ganze Menge guter Ideen und auch unverhoffte Überraschungen versteckt. Gleichzeitig gibt diese Geschichte sehr viel Stoff zum nachdenken, bietet aktuelle Bezüge, wissenschaftliche Erklärungen und philosophische Ansätze. Und es macht Hoffnung, das fand ich sehr schön.
Eine Empfehlung, nicht nur für Leser von Fantasy, sondern für alle, die Lust auf eine neue und erfrischende Erzählweise und Sicht auf die Dinge haben.

Bewertung vom 21.05.2023
Gruenschild, Amanda

Eichen müssen her! Teil 3


ausgezeichnet

Würdiges Finale einer tollen Reihe
"Eichen müssen her!: Lias Traum" von Amanda Gruenschild ist der Abschlussband der Trilogie um den Kampf für den Erhalt unseres wunderschönen Planeten Erde. Auch er ist eine Geschichte, die Fantasy mit Realismus in ganz eigener Sichtweise vereint.
Auf jeden Fall würde ich bei Interesse empfehlen bei Band 1 zu beginnen, obwohl die einzelnen Teile auch unabhängig voneinander gelesen werden können.
Auch wenn es hier gar nicht gut aussieht, fast alle Hoffnung aufgegeben ist, gibt es doch noch einen Lichtstrahl in der Dunkelheit. Und das gefällt mir hier genau wie bei den anderen Teilen, es wird gewarnt, es wird beschrieben, aber es ist nie ein schon vorher verlorener Kampf.
Es wird wieder sehr spannend, es wird fantastisch, ja es wird märchenhaft. Der Autorin scheinen hier die Ideen nicht auszugehen. Mit ihrem Schreibstil schafft sie es wieder, Bilder vor meinen Augen zu erschaffen, mich mitzunehmen in eine andere Welt, eine andere Zeit, die irgendwie dann doch die unsere ist.
Das Buch ist emotional und auch wissenschaftlich, die Spannung ist jederzeit vorhanden, die kurzen Kapitel lesen sich leicht und schnell.
Vor allem die Charaktere, es fällt mir fast schwer, mich von ihnen zu trennen. Sie sind gut gezeichnet, haben sich weiter entwickelt und sind mir ans Herz gewachsen.
Die Trilogie ist mit diesem Abschlussband eine wirklich richtig runde und gelungene Sache geworden.

Bewertung vom 21.05.2023
Gruenschild, Amanda

Eichen müssen her! Teil 2


ausgezeichnet

Starke Fortsetzung einer aktuellen Geschichte
"Eichen müssen her!: Die Kinder von Platana" von Amanda Gruenschild ist der zweite Teil einer Trilogie, den ich schon mit viel Spannung erwartet und gelesen habe.
Die Fortsetzung ist genauso spannend wie der erste Teil und wir treffen hier nicht nur alte Bekannte wider, sondern lernen auch viele neue und interessante Charaktere kennen.
Auch hier wird wieder auf das gestörte empfindliche Gleichgewicht der Erde verwiesen und mit vielen Beispielen belegt. Zum Glück geschieht das nicht nur negativ behaftet, sondern immer mit Hoffnung und dem Blick nach vorne.
Sehr gut gefällt mir der Einbau von vielen aktuellen Themen und eine Sichtweise darauf, die wieder zum nachdenken und diskutieren einlädt.
Die Geschichte entwickelt sich hier weiter, wer mit der Trilogie beginnen möchte, dem empfehle ich, mit Band 1 einzusteigen, da man sonst einige Zusammenhänge nicht versteht.
Das Fantasy-Buch mit vielen realen Bezügen ist genauso spannend und mitreißend geschrieben wie der erste Teil, klare Empfehlung.

Bewertung vom 21.05.2023
Gruenschild, Amanda

Eichen müssen her!


ausgezeichnet

Spannender Auftakt
"Eichen müssen her!: Das Dreigestirn" von Amanda Gruenschild ist der erste Teil einer Trilogie, von der ich sagen kann, dass es sich sehr lohnt, diese zu lesen.
Die Geschichte ist eine Erzählung zwischen Fantasy und Realität und bietet genug Stoff zum nachdenken.
Da die Erde kurz vor ihrer endgültigen Zerstörung steht, ist es höchste Zeit, dass wirklich alle zusammenhalten und so haben wir hier außer den Menschen auch noch Elben, Druiden und andere wundersame Wesen.
Die Handlung ist vielschichtig und komplex, man muss sehr aufmerksam lesen, um wirklich alle Verbindungen der Protagonisten untereinander nachvollziehen zu können. Schauplatz ist nicht nur die Erde und nicht nur eine einzige Zeit.
Fast ganz nebenbei vermittelt das Buch auch weiterreichendes Wissen und Erkenntnisse aus Wissenschaft und Philosophie. Auch Probleme unseres ganz normalen Alltags werden angesprochen und Anregungen zum nachdenken und handeln gegeben.
Der Schreibstil weiß zu fesseln, ist bildhaft und die Geschichte wird spannend gehalten. Ein sehr lesenswerter Auftakt einer Buchreihe.

Bewertung vom 18.05.2023
Kohner, Frederick

Gidget. Mein Sommer in Malibu


sehr gut

Ein Sommer voller Möglichkeiten
"Gidget" von Frederick Kohner ist nicht nur die Geschichte einer Jugend, sondern eines Lebensgefühls. Dieses Buch ist irgendwie zeitlos, erstmals erschienen schon 1957 nimmt es mich auch jetzt beim lesen immer noch mit in einen Sommer, in dem alles möglich erscheint.
Kathy ist 16 und so ziemlich jeden Tag am Strand von Malibu. Sonne, Strand und Wellen, surfen ist was für die Jungs. Als sie beim schwimmen im Meer von einem Surfer gerettet wird, lernt sie mit ihm und seinen Freunden eine ganz eigene Welt kennen. Und sie will dazu gehören, irgendwo dazu gehören, etwas haben, dass nur ihr gehört. Ohne die Eltern, ohne Regeln, ohne Zoff.
Und so lernt sie surfen, ist jeden Tag am Strand, erfindet Ausreden. Es passiert nicht viel in diesem Buch, es sind hier eher die Gefühle als das Erlebte, was zählt.
Der Autor versteht es hervorragend die Stimme der jungen Frau, es war seine Tochter, einzufangen. Dieses Gefühl wiederzugeben, das Gefühl jung zu sein, alles ist möglich, alles offen, alles liegt vor einem. Das Gefühl von Sonne, Meer und Freiheit.
Die ganze Geschichte wird aus der Sicht von Kathy selbst erzählt, die den Leser direkt anspricht.
Dieses Buch zu lesen war wie ein kleiner Urlaub am Meer, es hat mir gut getan.

Bewertung vom 15.05.2023
Haynes, Natalie

STONE BLIND - Der Blick der Medusa


sehr gut

Demontage eines Helden
"Stone Blind – Der Blick der Medusa" von Natalie Haynes habe ich sehr gerne gelesen, da ich mich schon lange mit den Erzählungen der griechischen Mythologie beschäftige und da immer wieder neue, interessante Aspekte entdecke.
Hier wird eine bekannte Geschichte aus der Götterwelt mal aus ganz anderen Perspektiven erzählt. Hauptsächlich geht es hier um Medusa, eine Sterbliche, die als Schwester bei den Gorgonen aufwächst und von ihnen viel Liebe erfährt.
Und es geht um Perseus, einen Unwissenden auf einer todbringenden Mission.
Ganz wunderbar ist hier der Bogen gelungen zwischen der Darstellung der alten antiken Stätten und Götter, ihren Beziehungen und Zwistigkeiten untereinander und ihr Verhalten anderen Göttern und Menschen gegenüber und der Erzählung über eine wunderschöne junge Frau, die schuldlos zwischen die Fronten geriet und den Zorn einer mächtigen Göttin auf sich zog.
Sehr viel erfährt man hier über die Götter und ihre Dynastien, über den Olymp und weitreichende Verstrickungen.
Durch viele verschiedene Augen schauen wir hier auf das Geschehen, das macht sehr viel Spaß und die Geschichte wird sehr weiträumig aufgebaut. Alles hängt dann irgendwie zusammen, auch wenn man viele der Verbindungen nicht gleich sieht.
Perseus wird hier jedenfalls von seinem Heldenthron gestoßen, hier versteht man dann sehr gut, dass vieles nur eine Frage der Sichtweise und des Erzählers ist. Die gleiche Geschichte, wie man sie kennt, nur anders erzählt, ich hatte mit dem Buch, trotz einiger Längen, sehr viel Freude.

Bewertung vom 15.05.2023
Boyle, T. C.

Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)


sehr gut

Wunderbarer Wahnsinn
"Blue Skies" von T. C. Boyle war für mich schon fast verpflichtend zu lesen, da ich den Autor sehr verehre und seinen Schreibstil und unnachahmlichen Humor dabei sehr mag.
Dieser Roman lebt wieder von der scharfen Beobachtungsgabe des Autors und seinem Talent den Leser mitzunehmen. Hier geht es in eine sehr unangenehme Zukunft, die so bildhaft erzählt wird, dass ich nicht nur einmal zum Fenster geschaut habe. Wir haben eine amerikanische Familie, vielleicht nicht unbedingt die typische, aber jeder von ihnen hat so seine eigenen Probleme, die er hegt und pflegt.
Die Tochter will Influencerin werden und kauft sich wegen besserer Fotos eine Python, der Sohn ist Entomologe und gerät heftig mit einer Zecke aneinander. Die Mutter züchtet Insekten, um ihre Ernährung darauf umzustellen und ganz nebenbei erleben wir hier eine Klimaveränderung mit, die lebensfeindliche Verhältnisse schafft.
In Florida steigt das Wasser und es hört nicht auf zu regnen, alles schimmelt und verfault. Dagegen wüten in Kalifornien Feuer und es wird immer heißer, niemand weiß, ob es jemals wieder regnen wird. Es setzt ein Insektensterben ein, dass nicht ohne Folgen bleibt.
Das Buch ist spannend erzählt und hat so manche Überraschung für den Leser, allzu zart besaitet sollte man da nicht sein. Boyle erzählt alles mit seinem bitterbösem schwarzen Humor und manche Ideen werden hier für mich erst hinterher als so genial gesehen, wie sie erdacht wurden.
Eine Dystopie, die überspitzt ist und trotz viel Witz und Humor, todernst und zum nachdenken anregen sollte.

Bewertung vom 14.05.2023
Märchen, aus aller Welt;na Mara, Loireag;Grimm, Jacob

Zauberhafte Meerjungfrauen


ausgezeichnet

Absolut traumhaftes und modernes Märchenbuch
"Zauberhafte Meerjungfrauen: Märchen von Meerjungfrauen aus aller Welt" ist eine wirklich ganz wunderbare Zusammenstellung von Märchen, die Nixen und Meerjungfrauen im Mittelpunkt haben. Es handelt sich hier um zehn verschiedene Märchen aus zehn verschiedenen Ländern.
Die Ausstattung hier ist wirklich toll, es ist ein stabiles Hardcover, großformatig und durchweg farbig illustriert. Diese Illustrationen sind teils wirklich großformatig, teils etwas kleiner, aber alle sind in ihrer Art ganz einzigartig und sehr passend zur jeweiligen Geschichte.
Die Bilder laden zum träumen und oftmals wieder anschauen ein, da haben die beiden Illustratorinnen Galia Zinko und Karolina Suits eine wundervolle Arbeit geleistet.
Auch die Märchen sind gut zum vorlesen geeignet, aber auch zum einfach selber darin eintauchen, egal ob als Kind oder als Erwachsener. Mir gefällt auch die verschiedene Sicht auf die Meerjungfrauen sehr, nicht nur süß und verspielt, sondern auch gefährlich und berechnend und in jedem der Märchen anders.