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hundeliebhaber

Bewertungen

Insgesamt 392 Bewertungen
Bewertung vom 06.06.2020
Truly / In Love Bd.1
Reed, Ava

Truly / In Love Bd.1


sehr gut

Andie hatte immer den Traum zusammen mit ihrer besten Freundin June in Harbor Hill zu wohnen und zu studieren. Doch alles kommt anders und sie kann nach einem schweren Schicksalsschlag verspätet nach Seattle kommen - ohne Geld, ohne Stipendium und ohne Wohnung. Fürs Erste kann sie bei June im Wohnheim unterkommen, doch schon bald braucht sie eine eigene Bleibe. Einen Job findet sie schon am ersten Abend in Seattle und stößt dort auf den Barkeeper Cooper, der es ihr vom ersten Moment an angetan hat. Und auch Cooper kann kaum die Augen von Andie nehmen, weil er so fasziniert von ihr ist. Allerdings erinnert sie ihn an eine schlimme Nacht in seinem Leben, unter deren Konsequenzen er noch immer leidet, und die es ihm nicht ermöglichen eine Beziehung mit Andie einzugehen.

Für mich war "Truly" das erste Buch von Ava Reed, das ich gelesen habe. Sie hat einen sehr flüssigen und packenden Schreibstil, kann Situationen und Charaktere sehr gut vorstellbar beschreiben und greifbar machen. Auch wenn man von Cooper und seinem Inneren beispielsweise lange Zeit nicht viel mitbekommt, konnte ich ihn mir gut vorstellen und durch die erzeugte Stimmung gut greifen.

Wie es für New Adult Romane üblich ist, kämpfen hier natürlich die Protagonisten mit ihren Problemen und Herausforderungen, was oft an der Klischeekiste heranschrabt, allerdings hat Ava Reed nicht tief hineingegriffen. Ich konnte nicht mit allen Charakterzügen und Verhaltensweisen sympathisieren und war manchmal auch genervt davon, aber insgesamt waren die Figuren in sich rund gezeichnet.
Die Geschichte wirkt authentisch, ist bezüglich der erzählten Zeit und der Entwicklung dieser Liebesgeschichte realistisch erzählt.
Von der ersten Begegnung an ist das Knistern zwischen den beiden spürbar und durch die wechselnden Erzählpersketiven aus der Ich-Sicht können die Gefühle und Gedanken beider nachvollziehbar und greifbar geschildert werden.

Auch die Nebencharaktere sind gut gezeichnet, passen in die soziale Umgebung gut hinein und machen durch die angerissenen Schicksalschläge/Probleme von Juen und Mason neugierieg auf den zweiten Band "Madly", der deren Geschichte erzählen wird.

Einzig die vorletzte Szene, die fast identisch aus beiden Perspektiven erzählt wird, war mir zu viel und im Vergleich zu dem Prozess des Annäherns und Wegstoßens zwischen Andie und Cooper dann doch zu stark aufgefahren in der Dopplung.

Ein schöner und gefühlvoller Auftakt der neuen Trilogie von Ava Reed!

Bewertung vom 31.05.2020
Wie uns die Liebe fand
Stihlé, Claire

Wie uns die Liebe fand


gut

Madame Nan, mittlerweile 92 Jahre alt, erzählt aus der Retrospektive von ihrem Leben als junge Frau im Elsass. Wie die deutschen Soldaten in ihr Dorf kamen, wie das die Stimmung verändert hat, wie sie später ihren Mann verlor und ihre fünf Töchter allein großziehen musste, und wie sie den Laden ihres Nachbarn Monsieur Boberschram geschenkt bekamen, in den sie sich verliebt.


Der Anfang gefiel mir gut. Der Ton, in dem Madame Nan erzählt, ist ruhig, sie lässt sich Zeit, das Dorf, ihre Töchter, die Beziehung zu ihnen zu beschreiben und wie ihre beiden ältesten ihre Freunde kennengelernt haben. Als Marie und Malou jedoch auf die Idee mit den Liebesbomben kamen und sehr langatmig und wiederholend beschrieben wurde, was das mit den Bewohnern macht und wie viel Sex plötzlich im Dorf herrschte, fand ich vieles davon sehr absurd, zu detailliert beschrieben und habe auch keine Relevanz feststellen können.

Madame Nan hätte ich das eine oder andere Mal schütteln können, wenn es um Monsieur Boberschram und ihre unerwiderte Liebe ging. Auf der einen Seite hat sie sich und ihre Töchter als sehr starke Frauen beschrieben, die sich durchsetzen, und dann lässt sie sich über Jahre hinweg von ihrem Nachbarn fast schon herablassend und demütigend behandeln. Aber gut, im Grunde war das sicherlich vermeintlich wichtig für das "Geheimnis aus der Vergangenheit", das die beiden verbindet und spät aufgelöst wird.

Den Schluss fand ich dann wieder besser als den Mittelteil, bei manchen Dingen wusste ich, weshalb auf die Art erzählt wurde, wie Madame Nan es tat, vieles blieb noch immer absurd, langatmig, irrelevant und zu detailreich. Trotzdem konnte der Schluss auf fast schon versöhnliche Art einiges wiedergutmachen.

Ein Roman, dessen Plot im Grunde gut ist, der ohne große Höhen und Tiefen vor sich hin plätschert und zwischendurch gut gelesen werden kann, wenn man sich viel Zeit nimmt und auf die Voodoo-Künste der Liebesbomben einlässt.

Bewertung vom 04.05.2020
Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung / Sophia Bd.1
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung / Sophia Bd.1


ausgezeichnet

Sophia wird während ihres Chemiestudiums von ihrem Dozenten schwanger, der sich ihretwegen von seiner Frau trennen lassen wollte. Als er von der Schwangerschaft erfährt, teilt er Sophia mit, dass er seiner Ehe eine Chance geben möchte und sie das Kind wegmachen lassen soll. Sophias Vater ist derselben Meinung und setzt sie daher vor die Tür, als sie sich weigert zum Engelmacher zu gehen. Sie kommt bei ihrer Freundin Henny unter, die sie kurz darauf mit nach Paris nimmt. Dort hängt Sophia ihrem Traum nach, eigene Kosmetik herzustellen, experimentiert und stellt ihre Produke bei Helena Rubinstein vor, die sie mit nach New York nehmen will. Voller Hoffnung auf eine neues, tolles Leben geht Sophia mit.


"Sophias Hoffnung" ist der erste Roman, den ich von Coina Bomann gelesen habe. Ihr Schreibstil gefällt mir sehr gut. Sie erzählt ruhig, in langsamem Tempo und dennoch klar und flüssig.

Das Buch wird aus Sophias Perspektive in der Ich-Form erzählt, was mit dem ausführlichen Schreibstil gut zusammenpasst. So haben die Leser_innen direkten Zugang zu ihren Gefühlen und Gedanken und lernen Sophia sehr gut kennen.

Corina Bomann gelingen die Persönlichkeitsentwicklungen jeder Figur ausgezeichnet, auch wenn nicht jede Figur immer Sympathiepunkte sammeln konnte. Auch die Nebencharaktere sind gut gelungen und haben sich klar abzeichnen können.

Was mir gefehlt hat war der historische Zugang. Aufgrund mancher Denkweisen, was beispielsweise uneheliche Kinder, die Rolle der Frau etc. angeht, hat ein gewisses Zeitgefühl geherrscht, dennoch konnte ich anhand der Romanhandlung und der vermittelten Inhalte nicht direkt nachfühlen, dass das Buch in den 20er Jahren spielt.

Das Ende nimmt eine überraschende Wendung und lässt gespannt auf den zweiten Teil warten.

Bewertung vom 25.03.2020
Blutgott / Clara Vidalis Bd.7
Etzold, Veit

Blutgott / Clara Vidalis Bd.7


ausgezeichnet

"Blutgott" war für mich nicht nur das erste Buch mit Clara Vidalis als Ermittlerin, sondern auch das erste Buch, das ich von Veit Etzold gelesen habe.

Es hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen und hat mich bis zum Schluss nicht losgelassen. Der Schreibstil ist sehr flüssig, der Spannungsbogen wird konstant hochgehalten und die ErmittlerInnen wirken sehr kompetent und intelligent.
Ich habe das Buch geradezu verschlungen und war gespannt, wer sich hinter dem Blutgott verbirgt, der Minderjährige zu brutalen Morden auffordert. Insgesamt ist das Buch sicher nur für Thrillerfans der harten Sorte geeignet, weil es sehr brutal und vor allem blutig vorgeht. Dabei werden sowohl Tötungsprozess als auch der Zustand der Leiche und die Obduktionen sehr detailliert dargestellt.

Ein spannender Fall, der mich in seinen Bann ziehen konnte!

Bewertung vom 25.03.2020
Glanz und Gloria
Frost, Vreni

Glanz und Gloria


gut

Vreni Frost hat einen wunderbar leichten und humorvollen Schreibstil, der einen ungehemmten Lesefluss ermöglicht und das Buch in kürzester Zeit angenehm lesen lässt.

Das Buch ist nach Räumen angeordnet und in entsprechende Abschnitte eingeteilt. Jedem Raum ist ein innerer Bezug zugeordnet. So steht die Küche für Gesundheit, das Bad für das Selbstbild und das Schlafzimmer für Ruhe und Entspannung. Die Aufteilung finde ich sehr gelungen und die Einstiegsfragen zu Beginn jedes Kapitels sehr gelungen. So werden gleich die eigenen inneren Prozesse aktiviert, auf die sich Frost im Folgenden bezieht.

Obwohl mir durch den Untertitel und den Klappentext bewusst war, dass es sich nicht um ein klassisches Putzbuch, sondern auch um innere Einstellungen und Handlungen handelt, war ich von der Verteilung überrascht. Es ist interessant und inspirierend, Vreni Frosts Lebensgeschichte, einzelne Schlüsselmomente und Vorgehensweisen kennenzulernen. Dennoch nahmen diese für meinen Geschmack sehr viel mehr Platz ein als das (umweltfreundliche) Putzen an sich.
Dennoch sind die Einbindungen und die Übergänge immer gelungen und passend gewählt.

Mein wahrscheinlich größtes Manko: Die Rezepte für die Putzmittel befinden sich im Anhang, die einzelnen Anwendungsbereiche oder Tipps und Tricks für bestimmte Putzverfahren befinden sich hingegen im Fließtext und können nicht mal eben bei Bedarf wiedergefunden werden.

Ich war überrascht, dass es sich bei den Inhaltsstoffen im Groben um Natron, Zitronensäure und Essig handelt. Ich hatte neue Herangehensweisen erwartet. Dennoch kann man wohl sagen: Altbewährtes hält sich und wenn es funktioniert, muss ja nichts Neues her.

Bewertung vom 20.03.2020
Wo das Glück zu Hause ist / Happy Ever After Bd.1
Colgan, Jenny

Wo das Glück zu Hause ist / Happy Ever After Bd.1


ausgezeichnet

Nina ist am Boden zerstört, als die Bibliothek schließt, in der sie voller Leidenschaft gearbeitet und jedem Lesenden das richtige Buch empfohlen hat. Ohne Bücher kann und will sie nicht leben. Daher kauft sie kurz entschlossen einen Lieferwagen und macht sich mit ihrem eigenen Bücherbus auf den Weg durch die schottischen Highlands. Dabei ist sie nicht nur auf der Suche nach den perfekten Büchern für ihre Kunden, sondern auch nach dem Sinn im Leben und der Liebe.

Jenny Colgan hat einen tollen Schreibstil, der den Leser*innen pures Wohlgefühl vermittelt. Sie wählt oft zarte Worte, lässt tief in Ninas Gedanken und Gefühle einblicken und lässt die Leser*innen so gebannt die Geschehnisse verfolgen.
Es gelingt der Autorin nicht nur Nina ganz pointiert darzustellen, sondern sämtliche Charaktere haben eine Schärfe und Tiefe verliehen bekommen, sodass die Dorfgemeinschaft nahbar ist.

Ein schöner Wohlfühlroman, der Fragen zur Selbstfindung, die Liebe zum Lesen und die romantische Liebe thematisiert!

Bewertung vom 20.03.2020
Tiefer Fall / Doggerland Bd.2
Adolfsson, Maria

Tiefer Fall / Doggerland Bd.2


gut

Karen Eiken Hornby ist krankgeschrieben und erholt sich von den Verletzungen, die sie sich im letzten Fall zugezogen hat. An Weihnachten wird auf der Insel Noorö ein pensionierter Hochschullehrer tot aufgefunden und weil es an Personal mangelt, bittet ihr Chef Karen, den Fall kurzfristig zu übernehmen. Recht schnell stellt sich heraus, dass sie damit länger beschäftigt sein wird als angenommen.

Karen ist auf der Insel aufgewachsen und hat dort Verwandte, von denen einer in den Fall verwickelt zu sein scheint, was den Fall für die Ermittlerin teilweise zur persönlichen Angelegenheit werden lässt.
Ich habe den ersten Band nicht gelesen und habe daher kein Vorwissen, was die letzten Ermittlungen oder die konkreten Entwicklungen Karens Privatleben angeht.
Der Schreibstil von Maria Adolffson ist sehr angenehm, ruhig und durch die Landschaftsbeschreibungen können sich die Leser_innen den kalten Wind und den Schnee gut vorstellen. Dennoch, obwohl sich das Buch angenehm lesen lässt, muss ich sagen, dass der Fall eher schwach ist und sich die Ermittlungen arg in die Länge ziehen ohne dass viel passiert. Eine fast größere Rolle spielt Karens Privatleben, die häusliche Situation, mit der sie hadert und das Problem ihrer Freundin Aylin, bei der sie sie unterstützen muss.
Richtige Spannung kommt erst auf den letzten 100 Seiten auf, in denen der Fall dann auch in Fahrt gekommen ist. Bis dahin plätschert alles eher gemächlich dahin.

Ein netter Krimi, der an Spannung jedoch nicht allzu viel bietet.

Bewertung vom 20.03.2020
Wohlfühlgewicht
Awe, Mareike

Wohlfühlgewicht


ausgezeichnet

Dr. Mareike Awe klingt in ihrem Buch nicht nur sehr begeistert und überzeugt von ihrem Konzept des "Wohlfühlgewichts" durch intuitives Essen, sondern stellt einen logischen und nachvollziehbaren Ansatz dar. Dieser baut nicht auf einer Diät, einer Ernährungsumstellung oder einem strikten Sportprogramm auf, sondern fokussiert innere Prozesse. Zwar entsteht Übergewicht durch übermäßiges Essen, die Ursachen dafür liegen jedoch nicht in fehlenden Regeln, Verboten oder mangelnder Disziplin, sondern in psychischen Prozessen. Und genau diese erklärt die Autorin, stellt das Zusammenwirken, die Folgen und Konsequenzen sehr bildlich und nachvollziehbar dar und bietet mentale Übungen, um diese positiv zu verändern.
Das Buch ist sehr angenehm zu lesen, der Schreibstil ist zwar informativ und hat einen wissenschaftlichen Grundton, jedoch ist alles sehr lesernah, anschaulich und humorvoll geschrieben, sodass das Buch schnell und unkompliziert gelesen werden kann.

Da es erst vor Kurzem erschienen ist, kann ich nichts zur Erfolgsquote des Ansatzes sagen. Dennoch erscheint er mir als erster in der Abnehm-Branche logisch und ist vor allem ganzheitlich.

Bewertung vom 20.03.2020
Je tiefer das Wasser
Apekina, Katya

Je tiefer das Wasser


ausgezeichnet

Die Autoren Marianne und Dennis Lomack führten einst eine intensive Beziehung, aus der zwei Töchter entstanden. Doch zu denen hat Dennis seit 12 Jahren keinen Kontakt mehr. Als Marianne nach einem gescheiterten Suizidversuch in einer psychiatrischen Klinik unterkommt, ziehen die 16-jährige Edie und die zwei Jahre jüngere Mae nach New York zu ihrem Vater.
Während Mae in die bipolare Störung der Mutter eng eingebunden war, in deren dunkle Momente hineingezogen und zu sämtlichen nächtlichen Ausflügen und zerstörerischen Aktionen mitgenommen wurde, ist Edie mit mehr Distanz zu ihrer Mutter aufgewachsen. Mae genießt also die neue Umgebung, ist fasziniert von ihrem Vater und will endlich frei leben und ankommen. Edie hingegen kann es kaum ertragen, will keine Nähe zu ihrem Vater aufbauen und unbedingt zurück nach Louisiana und sich um ihre kranke Mutter kümmern.

Katya Apekina hat viele verschiedene Erzählperspektiven gewählt, die das komplexe Beziehungskonstrukt beleuchten. Einerseits spielt sich das Geschehen in der Gegenwart in New York ab, andererseits wird das unterstützt mit Telefongesprächen, Briefen, Gedichten und Notizen aus der Klinik. So werden die LeserInnen in die emotionalen Verbindungen und ungesunden Beziehungen einbezogen.
Auch wenn es verschiedene Perspektiven und oftmals sehr kurze Kapitel gibt, kann die Autorin die Geschichte um die zwei Töchter und die Beziehung der Eltern fesselnd und intensiv erzählen.
Ein sehr gelungener Debütroman, der von der ersten Seite an in den Bann zieht!