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Kerstin

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Insgesamt 638 Bewertungen
Bewertung vom 11.01.2018
Ostfriesenkiller / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.1
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesenkiller / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.1


sehr gut

Super Auftakt – spannend, sympathische Ermittler

Der erste Fall für Ann Kathrin Klaasen und ihre Kollegen.
Innerhalb weniger Tage werden mehrere Mitglieder des Nordener Regenbogen-Vereins, der sich um das Wohlergehen behinderter Menschen kümmert, ermordet. Es scheint ein Killer unterwegs zu sein, der mit historischen Waffen mordet. Doch was ist sein Ziel beziehungsweise sein Motiv? Sind die Hauptverantwortlichen des Regenbogen-Vereins doch nicht so nett und gut wie es scheint? Haben sie etwas zu verbergen? Ann Kathrin Klaasen und ihre Partner Weller und Rupert machen sich auf die Jagd nach dem Ostfriesenkiller – doch dieser ist ihnen näher als sie glauben – und es ihnen lieb ist.

Dies ist, wie schon erwähnt, der erste Fall von Ann Kathrin Klaasen. Somit lernen wir sie hier zum ersten Mal kennen. Und da auch gleich sehr viel von ihr. Sie ist 37 Jahre alt und scheint eine sympathische und auch toughe Frau zu sein, die weiß, was sie will. Einen netten Zug finde ich, dass sie sich für Kinderbücher interessiert und diese sammelt. Wohl als Ausgleich zu ihrem Berufsalltag. Gerade hat sie sich von ihrem Mann getrennt, da der eine Neue hat. Zu ihrem Leidwesen ist ihr Sohn Eike mit Hero mitgegangen. Das macht Ann Kathrin natürlich zu schaffen und beeinflusst sie auch bei ihren Ermittlungen. Denn ganz kann sie mit ihren Gedanken nicht beim Fall sein. In Frank Weller hat sie einen sehr netten Kollegen und wohl auch Freund gefunden. Dieser ist mittlerweile auch schon geschieden und lebt so auch getrennt von seinen beiden Kindern. Somit verkörpern beide den typischen Polizisten, dessen Privatleben unter seiner Arbeit enorm leidet. Auch der Chef der beiden, Ubbo Heide, scheint nett zu sein. Er hat Verständnis für Ann Kathrins Eigenarten. Doch viel bekommt man von ihm nicht mit. Im Mittelpunkt steht Ann Kathrin.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und der Krimi lässt sich flüssig lesen. Einzelne Kapitel sind mit Datum und Uhrzeit ausgezeichnet. Um wen es gerade geht ist meist nach einem oder zwei Sätzen klar. Spannend war es die ganze Zeit hinweg und ich habe selbst erst gegen Ende den Täter erraten. Das war wirklich gut gemacht. Allerdings glaube ich, dass dieser Band eher dazu da war Ann Kathrin Klaasen vorzustellen. Ich bin auf den zweiten Band gespannt.
Wer einen brutalen nervenraubenden Thriller sucht ist hier falsch. Wer aber einen klasse Krimi mit (leider zu wenig) Ermittlungsarbeit und Ostfriesland sucht ist hier genau richtig! Ich vergebe vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 08.01.2018
Wolfswut / Kira Hallstein Bd.1
Gößling, Andreas

Wolfswut / Kira Hallstein Bd.1


ausgezeichnet

Sehr spannend und mitreißend

In Berlin scheint ein Werwolf sein Unwesen zu treiben. Alex Soltau ist gestorben. Bei Aufräumarbeiten findet seine Tochter Fässer, in denen menschliche Leichen aufbewahrt werden. Daraufhin ruft sie die Polizei. Kriminalhauptkommissarin Kira Hallstein und ihr Kollege Max Lohmeyer vom LKA werden zum Fundort gerufen. Und entdecken Furchtbares: fünf Fässer, mit fünf Leichen. Allerdings nur Teilen von ihnen. Und diese wurden den Opfern bei lebendigem Leib aus dem Körper gerissen beziehungsweise gebissen. Dann deutet auch noch alles auf Kannibalismus hin. Was haben Hallstein und Lohmeyer da nur ausgegraben?

Dies war mein erstes Buch von Andreas Gößling. Es warten noch die drei gemeinsamen Werke von Gößling und Tsokos auf mich. Ich wusste gar nicht, dass Gößling schon weitere Thriller geschrieben hat. Diese werde ich mir sicherlich noch etwas näher anschauen. Denn dieser Thriller hier, „Wolfswut“, hat mich voll und ganz überzeugt!
Der Schreibstil ist sehr angenehm und vor allem beschreibend und bildlich. Somit sah man die gesamte Handlung vor dem inneren Auge ablaufen. Was teilweise eklig wurde, denn viele Stellen sind recht blutig und brutal. Es ist eben ein Werwolf unterwegs. Die Charaktere, vor allem Kira Hallstein, sind sehr gut beschrieben und ausgearbeitet. Man erfährt auch über die Ermittler viel Privates, wodurch sie menschlich wirken. Zusätzlich hat der Leser Anteil an ihren Gedanken und Gefühlen. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht eines Erzählers. Dennoch kommen diese Gedanken und Gefühle gut rüber und werden hervorragend von schnellen Dialogen, mit Inhalt!, umgeben. Vor allem Kira wird sehr intensiv beschrieben. Sie ist nicht nur auf der Suche nach dem Täter, sondern kämpft seit Jahren mit sich selbst beziehungsweise gegen sich selbst. Ihr Bruder ist vor 20 Jahren spurlos verschwunden und Kira gibt sich die Schuld dran. Max wirkt hingegen wie ein kleiner Junge, der noch an das Gute im Menschen glaubt. Dennoch macht er hervorragende Ermittlungsarbeit!
Sehr gefallen hat mir, wie nach und nach die Vergangenheit von Alex Soltau aufgezeigt wurde und man so immer mehr Puzzleteile zusammenstecken konnte.
Die Spannung in diesem Thriller war von Anfang bis Ende da und hat nie zu stark nachgelassen. Die Handlung wendete sich immer wieder, so dass man sich nie darauf verlassen konnte, die Geschichte durchleuchtet zu haben.
Anzumerken ist, dass dieser Thriller zu den True-Crime-Thrillern gehört und somit auf wahren Begebenheiten basiert. Das macht das Ganze noch schauriger. Auch wenn nur die Grundidee wahr ist.
Im Nachwort steht, dass dieser Thriller den Leser in Hochspannung versetzen und schlaflose Nächte bereiten soll – das ist durchaus gelungen! „Wolfswut“ ist ein brutaler und auch schonungsloser Thriller und für den ein oder anderen vielleicht etwas zu hart. Wer es allerdings gern blutig, gewalttätig und dennoch realistisch mag ist hier goldrichtig. Ich hatte nichts auszusetzen und vergebe deshalb volle fünf von fünf Sterne.

Bewertung vom 04.01.2018
Der Sünde Sold / Kommissar Dühnfort Bd.1
Löhnig, Inge

Der Sünde Sold / Kommissar Dühnfort Bd.1


gut

Guter Reihenauftakt – hoffe aber auf mehr Spannung bei den weiteren Bänden

Der erste Fall für Konstantin Dühnfort und sein Team von der Münchner Kriminalpolizei rund um Gino Angelucci und Alois Fünfanger.
Agnes ist gerade frisch in das Dorf Mariaseeon gezogen. Eigentlich will sie ihre Ruhe, da sie vor einem Jahr ihren Mann und ihr Kind verloren hat. Doch schon an ihrem ersten Tag im neuen Heim verschwindet der kleine Jakob. Ihre Nachbarin bittet Agnes bei der Suche zu helfen. Schnell liegt nahe, dass es sich um ein Fall von Pädophilie handelt. Doch dann zeigt sich, dass es sich um etwas ganz anderes handelt.

Dies war nicht mein erstes Buch von Inge Löhnig. Ich habe schon „Mörderkind“ und den aktuellen Fall von Dühnfort „Sieh nichts Böses“ gelesen und es hat mir sehr gefallen. Deshalb wusste ich schon, dass mir der Schreibstil zu sagen wird. Ich wurde nicht enttäuscht. Der Krimi las sich flüssig und spannend. Auch wenn es in diesem Fall gerne etwas spannender hätte sein können. Zwischendurch war es doch etwas träge. Sehr gut gefallen hat mir, dass Dühnfort sich erst auf einen Täter einschießt und dann doch nochmal die ganze Geschichte sich wendet. Als Leser errät man den Täter dann allerdings doch recht schnell. Zeitlich deutlich vor den Ermittlern.
Die Charaktere sind ebenso wie die Spannung noch ausbaufähig. So ganz konnte ich mich mit Dühnfort und seinem Team noch nicht anfreunden. Im letzten Band „Sieh nichts Böses“ waren sie mir schon viel sympathischer! Ich denke, die Charaktere werden mit jedem Band wachsen. Gefallen hat mir, dass Dühnforts Familie eine kleine Nebengeschichte eingenommen hat. So weiß man nun, dass er aus Hamburg stammt und kennt ein bisschen seine Vergangenheit. Mir gefällt es immer sehr, wenn ich bei Ermittler aus Reihen auch etwas über ihr Privatleben weiß, denn so wirken sie menschlicher und man freut sich immer nicht nur auf den neuen Fall, sondern auch darauf die Ermittler „wachsen“ zu sehen.

Ich freue mich schon auf Band zwei und hoffe, dass es hier spannender zugeht! Band eins erhält von mir gute drei von fünf Sternen. Da die Geschichte und der Schreibstil super sind, die Spannung aber noch ausbaufähig ist.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.12.2017
Sehnsucht nach Zimtsternen / Sternschnuppe Bd.3
Koppold, Katrin

Sehnsucht nach Zimtsternen / Sternschnuppe Bd.3


sehr gut

Witzig und unterhaltend

Im dritten Band der Sternschnuppen-Reihe geht es um Lilly. Zwischen ihr und ihrem Mann Torsten läuft es nach kurzer Zeit nicht mehr gut. Torsten verliebt sich in eine andere Frau und trennt sich von Lilly. Die bleibt nun allein in der gemeinsamen Wohnung zurück. Doch ganz allein ist sie nicht, denn zurzeit hat sie einen Freund ihres Schwagers als Untermieter. Und dann gibt es ja auch noch ihren gut aussehenden neuen Nachbarn Günther! Für Lilly stehen einige Veränderungen an und es scheint, als wäre ihre Trennung letztendlich nur positiv für sie.

Ich wusste vor dem Lesen nicht, dass es sich bei diesem Buch um eine Reihe handelt – die Sternschnuppen-Reihe. Ich habe zufällig vorher „Aussicht auf Sternschnuppen“, den ersten Teil, gelesen. Dieses Buch ist nun der dritte Teil. Sollte man vorhaben alle Bände zu lesen, muss man dringend die Reihenfolge einhalten, ansonsten wird man gespoilert!!
In dieser Reihe geht es um die vier Schwestern Helga, Fee, Mia und Lilly. Jeder Band widmet sich einer anderen Schwester. Und die Handlungen bauen aufeinander auf.

Auch dieser Band ist sehr unterhaltsam und es macht Spaß ihn zu lesen. Die Handlung ist etwas tiefer, als im ersten Teil, aber dennoch recht vorhersehbar. Langweilig wird es aber auch bei dieser turbulenten Geschichte nicht. Sehr gefallen hat mir, dass Lilly zufällig auf das ältere Ehepaar Eduard und Cäcilia trifft und es so zu einem großen Einschnitt in Lilly Leben kommt.
Lilly ist ein ausgearbeiteter Charakter und sympathisch. Sie ist definitiv die Ruhigste in ihrer Familie. Teilweise wirkt sie etwas tollpatschig und naiv. Ihre Tollpatschigkeit wird auch durch ihre Eigenart Sprichwörter und Redewendungen falsch zu zitieren untermauert. Lilly scheint die „Gute Seele“ der Familie zu sein und irgendwie auch ein Stehaufmännchen. Denn in diesen paar Monaten scheint sie vom Pech verfolgt zu sein. Dennoch gibt sie nicht auf! Die anderen Charaktere sind nun auch etwas ausgereifter, da ich mein Wissen aus dem ersten Band einbringen konnte. Der Schreibstil von Katrin Koppold ist sehr angenehm. Er ist locker, leicht und witzig. Außerdem, auch in diesem Band, sehr bildlich, so dass man wieder das Gefühl von Kino im Kopf hatte.

Gefallen hat mir auch, dass man in dieser Reihe alle Schwestern näher kennen lernt, aber dennoch erfährt, wie es mit den anderen weitergeht! Ich habe mich mit diesem Buch sehr unterhalten gefühlt und vergebe deshalb vier von fünf Sternen.

Sehr gefallen hat mir das Zitat am Ende: „Vielleicht braucht man nicht immer ein Ziel im Leben. Vielleicht genügt es manchmal einfach nur, den nächsten Schritt zu kennen.“

Bewertung vom 29.12.2017
Aussicht auf Sternschnuppen / Sternschnuppe Bd.1
Koppold, Katrin

Aussicht auf Sternschnuppen / Sternschnuppe Bd.1


sehr gut

Guter, lustiger Roman, allerdings vorhersehbar

Helga ist 36 und träumt von einer gemeinsamen, kinderreichen Zukunft mit ihrem Freund Giuseppe. Doch dann findet sie eine verdächtige SMS in seinem Handy. Es scheint als hätte er eine Affäre. Dann muss er auch noch geschäftlich nach Italien. Helga hält es nicht aus und reist Giuseppe nach, um ihn zur Rede zu stellen. Doch leider liegt der Flugverkehr aufgrund eines Vulkanausbruchs still. So ist Helga gezwungen mit einem Mietwagen nach Italien zu fahren. Leider gibt es nur noch einen und den muss sie sich nun mit dem Ekel Nils teilen. Auf Helga wartet eine turbulente Reise von München nach Italien, mit der sie sicherlich nicht gerechnet hätte.

Dieser Roman ist sehr unterhaltsam und es macht Spaß ihn zu lesen. Die Handlung ist sehr einfach gestrickt und vorhersehbar. Dennoch wurde ich nicht gelangweilt. Denn es passierte so viel, dass für Langeweile kein Platz war. Es war ein riesen Spaß mit Helga und Nils mit zu reisen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm. Er ist locker, leicht und witzig. Außerdem sehr bildlich, deshalb hatte man beim Lesen das Gefühl, einen Film zuschauen. Die Charaktere sind ausgearbeitet. Vor allem Helga, die die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt. Von ihr erfährt man auch einiges über ihre Gefühle. Bei den anderen war dies nur möglich, wenn sie über Gefühle gesprochen habe. Was er selten der Fall war.
Für ein unterhaltendes Lesevergnügen zwischendurch ist dieser Roman sehr gut geeignet. Da ich nicht enttäuscht wurde, vergebe ich vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 27.12.2017
Die Vergessenen
Sandberg, Ellen

Die Vergessenen


ausgezeichnet

Sehr spannend, verworren und interessant – Fazit: die Vergangenheit kommt immer ans Licht

Die Geschichte beginnt mit der jungen Frau Vera, deren Tante Kathrin wegen eines Schlaganfalls ins Krankenhaus kommt. Schnell stellt sich heraus, dass Chris, Veras Cousin und Kathrins anderer Neffe, beteiligt ist. Der Spürsinn der Journalistin ist geweckt. Zeitgleich lernt der Leser Manolis Lefteris kennen, der scheinbar ebenfalls ein Interesse daran hat, herauszubekommen, was Chris vorhatte. Manolis ist ein Mann für die „stille Problemlösung“. Er wird von seinem Freund und Mentor immer wieder dazu angestellt, unschöne Aufträge für ihn zu erledigen. In diesem Fall geht es um ein Dossier, das Manolis heranschaffen soll. Doch was ist dies für ein Dossier? Und was sind das für Erinnerungen aus den vierziger Jahren, die Kathrin in ihren Koma-Träumen an den Leser bringt?

Dieser Roman enthält viele Handlungen, die nach und nach zusammengesetzt werden. Er spielt in der Gegenwart, doch das eigentliche Thema dieses Romans ist die Vergangenheit. Genauer die braune Vergangenheit Deutschlands. Es wird die Euthanasie der Nazi 1944 in einer bayrischen Heil- und Pflegeanstalt aufgearbeitet. Der Roman ist zwar Fiktion, aber dennoch entstand er aus Fakten. Nebenbei wird auch ein Massaker, welches deutsche Soldaten in Griechenland anrichteten, beschrieben. Dieses begleitet einen der Protagonisten – Manolis Lefteris, obwohl er zu dieser Zeit noch nicht einmal geboren war. Die Vergangenheit wird Schritt für Schritt aufgedeckt. Dabei helfen vor allem die Passagen, in denen Kathrin sich während ihres Komas in die Vergangenheit zurückdenkt. Diese Passagen wurden auch in einem anderen Schrifttyp verfasst und heben sich so vom Rest ab. Die restliche Handlung wird abwechselnd aus Veras und Manolis Perspektive erzählt. Stellenweise wiederholen sich hier auch Begebenheiten, da sie eben aus beiden Blickwinkeln betrachtet werden. Die Perspektivwechsel haben mir gut gefallen. Es war zu keiner Zeit verwirrend, wer nun berichtet.

Die Charaktere sind gut dargestellt. Sie haben ein Gesicht und wirken echt. Mir hat Vera sehr gefallen. Sie ist eine zurzeit etwas frustrierte Journalistin. Eigentlich möchte sie über die große Dinge der Politik und Wirtschaft schreiben, doch sie sitzt in der Redaktion einer Frauenzeitschrift fest und schreibt Artikel über Hormon-Yoga. Auch ihre Beziehung läuft nicht so wie sie soll – der Fluch der Mändler-Frauen. Als Leser freut man sich richtig mit, dass sie nun mit diesem heiklen Thema endlich ihre journalistische Spürnase verwenden kann und sich darin stürzt, die Wahrheit zu erfahren. Auch Manolis ist sehr gut beschrieben. Sein Trauma, das er von seinem Vater übertragen bekam, beschäftigt ihn sehr. Auch wenn es ihn in seinem Handeln nicht zu beeinflussen scheint. Mir hat es gefallen, dass auch er eine Geschichte hat, die im Entfernten auch mit der Hauptgeschichte zu tun hat.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Da Ellen Sandberg das Pseudonym von Inge Löhnig ist war ich mir sicher, dass mir ihr Schreibstil auch hier gefallen wird. Er ist angenhem zu lesen, spannend und bildlich. Schmunzeln musste ich, als der Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort kurz auftauchte. Sehr gefallen hat mir die Spannung und dass man als Leser selbst mitraten konnte, was passiert. Stellenweise kam es mir wie ein Krimi vor! Häufig endeten die einzelnen Kapitel auch mit einem Cliffhanger. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es trotz seiner 500 Seiten an einem Tag/Nacht durchgelesen.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich habe nichts zu bemängeln, deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sternen! Mal sehen, ob Frau Sandberg/Löhnig noch mehr Romane schreiben wird. Ich wäre sicherlich wieder mit dabei.

Bewertung vom 25.12.2017
Die letzten Tage von Rabbit Hayes
McPartlin, Anna

Die letzten Tage von Rabbit Hayes


sehr gut

Schön und berührend

Mia „Rabbit“ Hayes liegt im Sterben. Allerdings ist sie erst 40 Jahre alt. Rabbit hat Krebs im Endstadium. In diesem Buch erlebt der Leser ihre letzten Tage, die sie im Hospiz verbringt. Während dieser Zeit denkt Rabbit viel über die Vergangenheit nach und so erlebt der Leser diese ebenfalls mit.

Dieser Roman ist gut und schön geschrieben. Im Laufe der Handlung kommen alle Protagonisten zu Wort und sie wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und wirken real. Jeder hat eine kleine Eigenart, was sie sehr sympathisch macht. Die Handlung dreht sich um die im Hospiz liegende Rabbit. Ihre gesamte Familie ist bei ihr und begleitet sie auf ihrem letzten Weg. Das Hauptthema dieses Buches ist Sterben. Die noch junge Rabbit leidet an Krebs und muss nun ihre geliebte Familie und vor allem ihre 12-jährige Tochter allein lassen. Diese wächst sowieso schon ohne Vater auf. Doch man merkt schnell, dass Juliet, Rabbits Tochter, durch den Tod ihrer Mutter dennoch niemals allein sein wird.
In diesem Buch geht es um noch einen weiteren Todesfall. In Rabbit Rückschauen geht es um ihre Jugend, als ihr Bruder und dessen Freunde eine Band hatten, bis ihr Sänger schwer erkrankte. Die Mischung aus aktueller Handlung und Rückblicken in die Jugend und auch in die nahe Vergangenheit ist der Autorin wunderbar gelungen. Meist endete ein Kapitel auch mit einem kleinen Cliffhanger. Dieses Buch enthält viel Traurigkeit, aber auch immer wieder witzige und positive Stellen. Er war eine sehr gute Mischung!
Sehr gefallen hat mir, dass man sich selbst als Leser in diese Familie sehr wohl fühlt. Man spürt die Liebe zwischen den einzelnen Charakteren und ihre Verbundenheit.
Alles in allem hat mir dieser Roman sehr gut gefallen und ich vergebe vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 18.12.2017
Die Frau im Mond
Agus, Milena

Die Frau im Mond


sehr gut

Kurzweiliger und schöner Roman

Erzählt wird die Geschichte einer jungen, besonderen Frau. Sie wächst als Bauerntochter auf Sardinien auf. Mittlerweile ist sie fast dreißig und immer noch unverheiratet. Dabei sieht sie gut aus und ist nicht dumm. Doch scheint sie mit irgendwas ihre Verehrer zu verjagen, denn diese lassen sich nach ein, zwei Treffen nicht mehr blicken. Eines Tages kommt ein Evakuierter nach Caligari. Er ist Witwer, über vierzig und interessiert sich nicht für die junge Frau. Doch sie schließen sich zu einer Vernunftsehe zusammen. Auch nach Jahre wird es nicht die große Liebe. Aber hat sie diese nicht wo anders gefunden? Denn bei einer Kur trifft sie auf den Reduce.

Erzählt wird diese Geschichte aus Sicht der Enkeltochter. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so lag die Konzentration auf dem Wichtigen. Da der Roman nur 140 Seiten umfasst war ebenfalls kein Platz für Ausschweifungen. Der Schreibstil ist angenehm und leicht zu lesen. Er ist präzise, aber dennoch gefühlsvoll. Gestört hat mich, dass die Charaktere keine Namen haben. So wirkten sie ein wenig unnahbar und es sorgte auch etwas für Verwirrung. Die Hauptperson, die Großmutter, wird gut dargestellt. Sie ist auf der Suche nach der großen Liebe, aber ob sie wirklich weiß, was das ist? Die Protagonistin hat eine blühende Phantasie, was der Leser vor allem am Ende des Buches feststellen wird. Zudem kann sie sich auch für kleine Dinge beeindrucken, die den Meisten entgehen. Insgesamt kommt sie trotz ihrer Verrücktheit liebenswert rüber. Die Handlung ist in sich schlüssig. Sie beginnt 1943 und endet im Heute. Anfangs dachte ich das Buch wäre sehr durchschaubar. Doch am Ende kam die große Überraschung.
Mir hat dieses Buch gut gefallen. Es war eine schöne Kurzgeschichte, die einem nebenbei auch noch etwas über Italien und Sardinien zum Ende des Zweiten Weltkrieges beibringt. Von mir erhält dieses Buch vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 16.12.2017
Irgendwo im Glück
McPartlin, Anna

Irgendwo im Glück


gut

Bewegender Roman

Maisie Bean hatte es im Leben bisher nicht all zu gut. Sie wurde von einem One-Night-Stand schwanger und musste ihn dann auch noch heiraten. Er entpuppte sich leider als aggressiver Widerling. Kaum war sie ihn los, bekam ihre Mutter Demenz. Nun lebt sie mit ihrer Mutter und ihren beiden Kindern zusammen und alles scheint sich normalisiert zu haben. Die Beans wirken wie eine glückliche Familie, die sich mit ihrer Situation abgefunden hat. Doch dann verschwindet Maisies siebzehnjähriger Sohn Jeremy plötzlich spurlos. Er ist ein sehr netter und lieber Junge. Jeremy ist kein typischer Siebzehnjähriger. Er passt liebevoll auf seine demente Großmutter und seine kleine Schwester auf. Auch seine Mutter fängt er immer wieder auf. Deshalb ist Maisie schnell klar, dass er nicht abgehauen ist, sondern etwas passiert sein muss. Aber was?

Der Roman spielt im Jahre 1995 und beginnt kurz vor Jeremys Verschwinden. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven beschrieben. Im Laufe des Buches kommt jeder Protagonist zu Wort. Und der Leser kann sich in ihn hineinversetzen und seine Sicht der Dinge erleben. Jeremys Verschwinden bleibt bis zum Ende offen. Allerdings kann man durch die Passagen aus Jeremies Sicht erahnen was passiert ist. Die Erzählung an sich hätte kürzer sein können, stellenweise bewegt sich alle etwas zu langsam vorwärts. Dem Leser wird recht schnell klar, was warum passiert ist. Und deshalb ist der Mittelteil etwas zäh. Allerdings reißt es das Ende wieder raus. Dieses hat mir sehr gut gefallen.
Dies war mein erster Roman von Anna McPartlin, aber ich habe schon gehört, dass in ihren Romanen, ähnlich wie bei Jodi Picoult, immer ein gesellschaftliches Thema aufgenommen wird und es von verschiedenen Seiten beleuchtet wird. In diesem Fall war es die Homosexualität. Die Verwendung von gesellschaftlichen Themen in Romanen finde ich sehr gut. So wird den Romanen auch gleich etwas Tiefe gegeben.
Der Schreibstil gefällt mir. Er ist einfach und direkt heraus. Der Lesefluss ist angenehm. Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und wirkten sehr lebendig. Alle hatten ein Gesicht und auch ihr Zusammenspeil hat mir sehr gut gefallen. Alles wirkte stimmig. Gefallen hat mir auch, dass es eine wunderbare Mischung aus Dramatik, Witz, Liebe und Zuversicht war.
Letztendlich hat mir dieser Roman gut gefallen, da er aber etwas zu ausschweifend war, gibt es von mir drei statt vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 04.12.2017
Die Bücherfreundinnen
Platt, Jo

Die Bücherfreundinnen


schlecht

Sehr enttäuscht

Ich habe viel von diesem Buch gehört, vor allem Positives, deshalb war ich sehr neugierig und wollte das Buch unbedingt lesen. Voller Vorfreude machte ich mich ans Lesen und wurde bitter enttäuscht. Es geht hauptsächlich um Alice. Sie ist 32, Innenarchitektin und Single. Dies soll sich allerdings ändern. Vor allem nach der Meinung ihrer Freundinnen aus dem Lesekreis. In besagtem Lesekreis ist nun auch Jon, der Mann eines verstorbenen Mitglieds. Von Anfang an ist klar, wie das Ganze enden wird. Allerdings ist es ein langer Weg bis dahin, der leider nicht sehr unterhaltsam beschrieben wurde. Der Humor dieses Romans entsprach nicht wirklich meinem. Die Dialoge dieses Romans waren recht plump. Es liest sich wie das Skript zu einer Fernsehserie. Was glücklicherweise dazu führt, dass man schnell durch ist. Die Charaktere waren alle irgendwie schräg. Sei es David, der in seiner Position als Chef vollkommen versagt. Oder Miriam und Connie, die beide Probleme mit sich selbst und vor allem mit ihren Ehemännern haben. Die beiden waren sich so ähnlich, dass ich sie dauernd verwechselt habe, beziehungsweise sie als eine Person wahrgenommen habe. Im Ganzen waren die Charaktere nicht sehr gut ausgearbeitet. Der Titel lässt vermuten, dass auch mal über Bücher geredet wird, aber dies war so gut wie gar nicht der Fall.
Ich hatte einen Roman mit etwas mehr Tiefgang erwartet. Bekommen habe ich einen plumpen und langweiligen Roman, deshalb vergebe ich nur einen von fünf Sternen. Leider.